Zurück zur Bibel (Nehemia 8,3)
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Nehemia 7,72b – 8,18
Leitvers 8,3
„und las daraus auf dem Platz vor dem Wassertor vom lichten Morgen an bis zum Mittag vor Männern und Frauen und wer’s verstehen konnte. Und die Ohren des ganzen Volks waren dem Gesetzbuch zugekehrt.“
Wir danken dem Herrn, dass wir vergangene Woche durch Nehemias Geschichtsbewusstsein ermutigt werden durften, in der Geschichte Gottes für den geistlichen Wiederaufbau in Deutschland und Europa gebraucht zu werden. Der Herr helfe uns, entschieden in den Fußstapfen des Glaubens unserer Glaubensvorgänger zu gehen und als Geschichtemacher in Gottes Geschichte mit unserem Volk aufgeschrieben zu werden. Der heutige Text, Nehemia Kapitel 8, berichtet von einem entscheidenden Wendepunkt im Volk Gottes: die Ohren des ganzen Volkes kehrten sich dem Wort Gottes zu. Als das Volk Buße tat und dem Wort Gottes neu gehorchte, konnte ihre Identität als Gottes Volk wiederhergestellt werden und durften sie dem Herrn ihrem Gott mit Freude dienen. Gott segne jeden von uns, in dieser Stunde zurück zur Bibel zu kehren, sodass Gottes Wort wieder Autorität und den ersten Platz in unserem Leben einnimmt und wir als Bibellehrer für Deutschland, Europa und die Weltmission gebraucht werden können.
1. Alle Ohren waren dem Gesetzbuch zugekehrt (7,72b – 8,6)
Sehen wir uns die Verse 7,72b und 8,1 an: „Als nun der siebente Monat herangekommen war und die Israeliten in ihren Städten waren, versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor dem Wassertor und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch des Gesetzes des Mose holen, das der Herr Israel geboten hat.“ Wie wir studiert hatten, war der Wiederaufbau der zerbrochenen Mauer Jerusalems in nur 52 Tagen vonstattengegangen. Dieses Werk, dessen Vollendung so unmöglich schien und das durch heftige Attacken der Feinde behindert worden war, offenbarte dem ganzen Volk Israel und sogar allen Widersachern, dass dieses Werk von Gott war (6,16b). Als das Volk in dem vollendeten Mauerbau die Herrlichkeit Gottes sehen konnte, bekamen sie auch den Wunsch, diesem lebendigen Gott neu zu begegnen, diesem Gott wieder zu dienen und als Gottes Volk wiederhergestellt und gebraucht zu werden. Anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes (Rosch ha-Schana) war nun das ganze Volk auf dem Platz vor dem Wassertor zusammengekommen. Was macht ihr gewöhnlich am Neujahrstag? Einige haben gerne Neujahrsgemeinschaft mit Dok-guk. Einige hören gerne das Neujahrskonzert. Andere machen einen Neujahrsspaziergang. Es ist sehr gut, dass viele unter uns zu Neujahr ein persönliches Jahresleitwort wählen und Gebetsanliegen für das neue Jahr finden.
Sehen wir uns Vers 1 nochmals an: „versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor dem Wassertor und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch des Gesetzes des Mose holen, das der Herr Israel geboten hat.“ Von den Israeliten lernen wir, dass sie am Neujahrstag mit großem geistlichen Verlangen zusammen gekommen waren. In der Tat sollte dieses Neujahrsfest etwas ganz besonderes werden. Die Menschen kamen mit einer gewissen Erwartung zusammen und fühlten in ihren Herzen, dass der vollendete Mauerbau nicht ein Schlusspunkt, sondern der Anfangspunkt eines neuen Kapitels der Geschichte Gottes werden sollte. Sie hofften, dass Gott ihnen etwas wichtiges zu sagen hatte. Wie könnte ihre Gemeinschaft vor einem erneuten geistlichen Verfall bewahrt werden? Wie könnten sie nach dem Exil harmonisch zusammenleben? Wie könnten sie den großen Segen, den Gott ihnen geschenkt hatte, recht bewahren?
Es war Nehemias Gebet und sein geistlicher Kampf, dem Wort Gottes seine zentrale Bedeutung zurück zu geben! Der Teufel kämpft ohne Unterlass, Gottes Worte aus den Herzen der Menschen zu rauben. Schon im 3. Kapitel der Genesis lesen wir, wie listig der Teufel die Menschen versuchte, indem er das Wort Gottes aus ihren Herzen raubte, so dass es zum Sündenfall kam. Der Teufel relativiert und pflanzt Zweifel an der Gültigkeit von Gottes Worten in unsere Herzen ein. Lesen wir nochmal Vers 1: „versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor dem Wassertor und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch des Gesetzes des Mose holen, das der Herr Israel geboten hat.“ Nehemias geistlicher Kampf bestand darin, dem Wort Gottes seine zentrale Geltung, seine Autorität wieder zu geben. Diesen geistlichen Kampf müssen auch wir führen. Denn derjenige, der fest auf dem Wort Gottes steht, darf auch den besonderen Schutz Gottes und die Hilfe Gottes inmitten aller Anfechtungen des Teufels erfahren. Darum ist das Wort Gottes für uns persönlich und auch für unser Volk so wichtig!
Warum ist Gottes Wort eine so zentrale und wichtigste Botschaft für unser Leben? Weil das Wort Gottes keine leeren Menschenworte, sondern Worte des Lebens sind, die unser Schöpfer Gott uns unbedingt geben will. In Johannes 7,38 sagte uns Herr Jesus: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wasser fließen.“ Und in Joh 6,68.69 sprach Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ In 2.Timotheus 3,16 ermutigt Apostel Paulus seinen geistlichen Sohn Timotheus mit den Worten: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“ Wir durften auch in unserem eigenen Leben erfahren, dass Gottes Worte die Leben gebenden und Leben verändernden Worte sind. Das Wort Gottes veränderte einen Spaß- und Unsinnmeister zu einem vollmächtigen Diener des Wortes; einen kaltherzigen Informatiker in einen globalen geistlichen Leiter. Wir brauchen nicht in ein Kloster zu gehen, damit das Wort Gottes wieder den ersten Platz in unserem Leben einräumt. Alles was wir brauchen ist das Buch, die Bibel, und das intensive Bibelstudium! Gottes Worte aus der Bibel sind Worte des Lebens. Der Prophet Jeremia sagt in Jer 15,16a: „Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meine Freude und Trost…“ Gottes Wort ist so kostbar, dass der englische Erweckungsprediger und Evangelist John Wesley einmal sagte: „Gib mir dies Buch! Um jeden Preis gebt mir Gottes Buch! … Ich will ein Mann dieses Buches sein!“ In einer Zeit, in der sogar viele Leiter der Kirchen in England verdorben waren und sich z. B. dem Glücksspiel und Alkohol zugewandt hatten, begann John Wesley seinem Volk mit dem Hirtenherzen zu dienen. Er fing an, die Botschaft des Evangeliums an die Arbeitsplätze, in die Straßen und Ecken der Stadt und aufs offene Feld zu tragen, um so das allgemeine Volk zu erreichen. Wesleys Predigten veränderten das Leben tausender Menschen und bewirkten eine Erweckung im ganzen Land. Wo Gottes Wort als die zentrale und wichtigste Botschaft verkündigt wird, wird eine Nation vom geistlichen Verfall und Untergang bewahrt und verändert.
Unsere Mitarbeiter der zweiten und dritten Generation haben den Segen empfangen, in einer gläubigen Umgebung mit dem Wort Gottes aufzuwachsen. Die meisten von ihnen haben von Kindheit an Bibelstudium gehabt und Stellungnahme zum Wort Gottes geschrieben. Wir sind groß ermutigt, dass viele von ihnen am Frühgebet und an der Täglich Brot Gemeinschaft teilnehmen und so Zeit mit dem Wort Gottes verbringen dürfen. Möge Gott jede/jeden von ihnen segnen, nicht Mitläufer in der Gemeinde zu sein, sondern die wahre, innere Veränderung durch das lebendige Wort Gottes zu erfahren und von Gott als globale geistliche Leiter und exzellente Bibellehrer für die Wiedererweckung dieser Generation gebraucht zu werden.
Sehen wir uns die Verse 2-4 an. Ermutigend, dass hier nicht nur Esra, sondern auch alle die Namen der Personen um ihn herum aufgeführt werden. Nicht ihr Amt, sondern ihre Namen werden erwähnt. Jeder Dienst für Gott ist wichtig. Unsere Gottesdienste werden auch durch viele kostbare Mitarbeiter vorbereitet, die alle so wichtig für einen gnädigen Gottesdienst sind. Das Sondergesangteam, Orchester, die Solisten, das Singalongteam, Technikteam, Reinigungsteam, Opfergabeteam, Predigerteam usw. Es ist gut, dass jede(r) unter uns weiß, wo er/sie von Gott kostbar gebraucht werden kann. Dann können wir für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung von Herzen zusammenarbeiten und die gute Umgebung für das Wirken Gottes vorbereiten.
In Vers 4 haben wir gelesen, dass Esra, der Schriftgelehrte, auf einer hölzernen Kanzel stand, um dem Volk Gottes Wort zu geben. Unter seiner Leitung war der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut worden. Als er nach Jerusalem kam, sah er, dass das geistliche Leben seines Volkes chaotisch war. Doch in seinem Herzen gab es die Hoffnung und Vision Gottes, nämlich dem Volk das Wort Gottes wiederzugeben. Wenn wir solch einen brennenden Eifer und Vision Gottes haben, das Wort Gottes durch das Zweierbibelstudium in die Herzen der jungen Menschen einzupflanzen, wird Gott – auch in unserer Zeit – mächtig wirken, um die geistliche Erweckung in Deutschland und Europa zu entzünden und dieses Land wieder zurück zur Bibel zu führen.
Sehen wir uns die Verse 5.6 an: „Und Esra tat das Buch auf vor aller Augen, denn er überragte alles Volk; und als er’s auftat, stand alles Volk auf. Und Esra lobte den Herrn, den großen Gott. Und alles Volk antwortete Amen! Amen!, und sie hoben ihre Hände empor und neigten sich und beteten den Herrn an mit dem Antlitz zur Erde.“ Es ist sehr wichtig, Gottes Wort mit der rechten Herzenshaltung als Gottes Wort zu hören. Fragen wir uns einmal, welche Haltung wir gegenüber dem Wort Gottes haben und welche Rolle das Wort Gottes in unserem Leben spielt. Nehmen wir uns am morgen Stille Zeit für Gottes Wort? Höre ich Gott noch in seinem Wort? Kann Gott mich in seinem Wort ansprechen? Wir lernen hier, dass wir gegenüber dem Wort Gottes nicht passiv „sitzen bleiben“, sondern es als Gottes Wort hochachten und mit dem rechten, lernwilligen und bußfertigen Herzen aufnehmen müssen. Dieser Abschnitt zeigt uns, dass unsere Haltung gegenüber dem Wort Gottes entscheidend wichtig ist. Gott helfe uns, unsere Herzenshaltung gegenüber dem Wort zu erneuern und zurück zur Bibel zu kehren und das kostbare Wort Gottes wieder zur Autorität, zum Maßstab und Mittelpunkt unseres ganzes Lebens zu machen. Lasst uns Gottes Wort als Gottes Wort in Demut und Gehorsam hören und annehmen, sodass wir Bibellehrer und Hirten für die jungen Menschen sein und durch das Bibelstudium die Umgebung für Gottes Wirken, besonders für die Aufstellung von 10.000 Bibellehrern und fünf Millionen Gebetsmitarbeitern vorbereiten dürfen.
2. Neues Leben durch Buße und Gehorsam (7-18)
Sehen wir uns die Verse 7.8 an: „Und die Leviten Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja unterwiesen das Volk im Gesetz und das Volk stand auf seinem Platz. Und sie legten das Buch des Gesetzes Gottes klar und verständlich aus, sodass man verstand, was gelesen worden war.“ Die Leviten waren hervorragende Mitarbeiter und leiteten das Gruppenbibelstudium auf dem Platz am Wassertor. Sie legten das Buch des Gesetzes Gottes klar und verständlich aus, sodass auch das einfache Volk das Wort Gottes verstehen konnte. Vers 9 sagt: „Und Nehemia, der Statthalter, und Esra, der Priester und Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sprachen zu allem Volk: Dieser Tag ist heilig dem Herrn, eurem Gott; darum seid nicht traurig und weint nicht! Denn alles Volk weinte, als sie die Worte des Gesetzes hörten.“
Erstens: Sie taten mit Tränen über ihre Sünden Buße
Als sie Gottes Wort hörten, weinten sie. Gottes Wort machte sie unruhig und innerlich erschrocken. Sie erkannten, dass sie gegen Gott groß gesündigt hatten. Buße ist immer der erste Schritt für eine geistliche Erweckung. Buße bedeutet, dass man seine Schuld und Sünde vor Gott klar bekennt und die wunderbare Liebe und Gnade Gottes in Jesus Christus annimmt und darin einen neuen Anfang macht. Im Jahre 1907 gab es in Korea eine große geistliche Erweckung. Pastor Gil Sun-Ju tat damals Buße, dass er Geld von seinem verstorbenen Freund an sich genommen und so die Familie des Verstorbenen in große Schwierigkeiten gebracht hatte. Als er mit Tränen Buße tat und sich entschied, das Geld wieder zurückzugeben, taten auch die übrigen versammelten Menschen über ihre Sünden Buße, wie Neid, Betrug, Diebstahl, Ehebruch und Mord. Fast sechs Stunden lang taten sie Buße. So geschah vom Norden ausgehend eine Bußbewegung in ganz Korea und damit verbunden eine geistliche Erweckung.
Dort wo echte Buße geschieht, wirkt Gott sehr mächtig. Wenn wir mit Tränen der Buße zu Gott kommen, kann von unserer persönlichen Buße angefangen eine Bußbewegung entstehen, die sogar zu einer geistlichen Erneuerung und zu einer Wiedererweckung führt. Es sind fast 500 Jahre her, dass Martin Luther mutig seine 95 Thesen an die Schlosskirche von Wittenberg anschlug. Das Hauptanliegen Luthers war es damals, sein Volk zurück zur Bibel zu führen! Luther fand durch das Bibelstudium heraus, dass der Gerechte aus Glauben leben wird (Röm 3,28): „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes werke, allein durch den Glauben.“ Indem Luther die Wahrheit des Wortes Gottes klar bezeugte, nahm er in Kauf, dafür verleumdet, als ein Kätzer bezeichnet und aus der Kirche verbannt zu werden. Als Luther selbst zurück zur Bibel, zurück zum Wort Gottes kehrte, konnte auch ein ganzes Volk und ein Kontinent zur Bibel zurückkehren und kostbar von Gott gebraucht werden.
Dr. Samuel Lee, der Mitbegründer unserer Gemeinde, hat uns auch das Wort „zurück zur Bibel“ als sein geistliches Erbe hinterlassen. Warum ist es so wichtig, dass wir zurück zur Bibel kehren? Die Antwort ist, dass wir ohne das Wort Gottes niemals unser Sinnlosigkeitproblem, Sündenproblem und Todesproblem in unserem Leben gelöst bekommen können! Ohne zurück zur Bibel zu kehren können wir nur verzweifelt sagen: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“ Ohne dass unsere Ohren dem Wort Gottes zugekehrt sind, gibt es kein wahres Leben, keine wahre Hoffnung und auch keine geistliche Erweckung – weder in unserem eigenen Leben, noch in den jungen Menschen, noch in unserem Volk.
Damals auf dem Platz am Wassertor taten die Juden mit Tränen Buße und kehrten zurück zur Bibel. Was Gott sich von mir und von uns wünscht ist, dass wir auch mit den Tränen der Buße zu ihm kommen und unsere Liebe zum Wort Gottes erneuern und das Wort Gottes wieder in den Mittelpunkt unseres Leben stellen. Dann wird Gott unsere Tränen der Buße gnädig annehmen und segnen, so dass unser Volk, dass von den falschen Lehren des gottlosen Humanismus und des Relativismus verführt lebt, zurück zur Bibel kommt und als eine bibelgläubige Nation für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung in Europa und für die Weltmission gebraucht wird.
Zweitens: Sie gaben Anteil denen, die nichts für sich bereitet hatten
Sehen wir uns Vers 10 an: „Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und esst fette Speisen und trinkt süße Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn. Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Nach der Buße sollten sie nicht weiter weinen oder mit sich selbst beschäftigt bleiben. Vielmehr gab ihnen Nehemia die Orientierung ein Gott dankendes neues Leben und auch ein gebendes Leben voller Freude zu führen. Nehemia gebot ihnen, fette Speisen und süße Getränke zu sich zu nehmen. Damals waren dies ganz außergewöhnliche Köstlichkeiten, als Zeichen des Neuanfangs. Nehemia sagte weiter: „sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben“. An diesem Freudentag sollten die Juden nicht nur an sich selbst denken, sondern um so mehr an ihre Nächsten. Denen, die nichts zubereitet haben, Anteile zu geben bedeutet für uns, dass wir denen Anteil am Wort Gottes geben sollen, die keinen Anteil daran haben. In UBF hat Gott uns mit Mk 6,37a den Auftrag gegeben und gesagt: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Als wir diesem Wort gehorchten und junge Menschen durch das Bibelstudium mit dem Wort Gottes speisten, segnete Gott diese fünf Brote und zwei Fische und stellte junge Menschen als Hirten, Bibellehrer und Diener des Wortes Gottes auf. Denen, die nichts bereitet haben, Anteil am Wort Gottes zu geben, ist unsere heilige Pflicht. Viele junge Menschen sind unwissend gegenüber dem Wort Gottes. Sie leben für Spaß und Vergnügen in der Welt, ohne jemals die frohe und rettende Botschaft des Evangelium gehört zu haben. Gott segne in diesem Sommer unser Einladen am Campus, sodass viele junge Studenten mit dem Bibelstudium beginnen, Jesus persönlich begegnen und zu geistlichen Leitern wie Nehemia aufgestellt werden dürfen.
Sehen wir uns noch einmal Vers 10 an: „Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und esst fette Speisen und trinkt süße Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn. Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Unser Land Deutschland hat allen Grund mit wahrer Freude im Herrn Gott zu dienen. Nach dem verheerenden zweiten Weltkrieg schenkte Gott uns seine einseitige Gnade des Wiederaufbaus und sogar einer friedlichen Wiedervereinigung ohne Blutvergießen. Diesen Segen hat Gott uns völlig unverdient und um seiner großen Hoffnung und Vision willen geschenkt, die jungen Menschen als geistliche Leiter wie Nehemia aufzustellen und durch sie Deutschland zurück zur Bibel, zurück zum lebendigen Wort Gottes zu führen und durch sie die Weltgeschichte zu verändern.
Drittens: Das neue Leben durch den praktischen Gehorsam
Sehen wir uns die Verse 13.14 an: “Und am zweiten Tage versammelten sich die Häupter der Sippen des ganzen Volks und die Priester und Leviten bei Esra, dem Schriftgelehrten, damit er sie in den Worten des Gesetzes unterrichte. Und sie fanden im Gesetz geschrieben, dass der Herr durch Mose geboten hatte, dass die Israeliten am Fest im siebenten Monat in Laubhütten wohnen sollten.“ Am zweiten Tag kamen die geistlichen Leiter des Volkes noch einmal bei Esra zusammen, um Gottes Wort tief zu studieren. Dabei fanden sie heraus, dass Gott geboten hatte, das Laubhüttenfest abzuhalten. Nach der 40-jährigen Wüstenwanderung hatte das Volk das verheißene Land eingenommen. Durch das Laubhüttenfest sollten sie sich jährlich neu daran erinnern, wie Gott sie nach dem Exodus aus Ägypten geführt und versorgt und sie dann in das wunderschöne verheißene Land geführt hatte. Doch seit der Zeit Josuas hatten sie nun fast 1000 Jahre lang das Laubhüttenfest nicht mehr gehalten. Dies zeigt, dass sie in Kanaan bequem geworden und nicht mehr bereit gewesen waren, für eine ganze Woche in Laubhütten zu wohnen. Durch das Bibelstudium erkannten sie nun ihre geistliche Sünde und entschieden sich, dem Wort Gottes wieder praktisch zu gehorchen.
Sehen wir uns die Verse 15-17 an: „Da ließen sie es kundtun und ausrufen in allen ihren Städten und in Jerusalem und sagen: Geht hinaus auf die Berge und holt Ölzweige, Balsamzweige, Myrtenzweige, Palmenzweige und Zweige von Laubbäumen, dass man Laubhütten mache, wie es geschrieben steht. Und das Volk ging hinaus und holte sie und machte sich Laubhütten, ein jeder auf seinem Dach und in seinem Hof und in den Vorhöfen am Hause Gottes und auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Tor Ephraim. Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft wiedergekommen waren, machte Laubhütten und wohnte darin. Denn dies hatten die Israeliten seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag nicht mehr getan. Und es war eine sehr große Freude.“ Wir lernen von den Juden, dass sie Gottes Wort nicht nur hörten, sondern es zu Herzen nahmen, Buße taten und ihm gehorchten. Viele Menschen bleiben – obwohl sie Gottes Wort hören – unverändert in ihrem alten Leben und in ihren Sünden. Gott lädt uns heute ein, zur Bibel zurückzukehren. Er wünscht sich, dass wir durch das tiefgehende und intensive Bibelstudium unsere Ohren dem Wort Gottes zuneigen und dass Gottes Wort wieder zum Maßstab und Mittelpunkt unseres Lebens wird. Gott gab uns sein Wort aus Esra 7,10: „Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren“, um uns gemäß diesem Wort als tüchtige Bibellehrer und Bibelforscher zu gebrauchen. Gott hat uns auch sein Wort 1.Petrus 2,9 geschenkt: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht“. Gemäß diesem Wort dürfen wir in dieser Welt mit der geistlichen Identität als Gottes königliche Priesterschaft und als ein heiliges Volk leben, um die Wohltaten Gottes allen Menschen zu verkündigen.
Heute durften wir lernen, dass eine geistliche Erweckung geschieht, wenn unsere Ohren dem Wort Gottes zugewandt sind und Gottes Wort wieder Autorität und Mittelpunkt unseres ganzen Lebens wird. Gott gebrauche uns wie Esra und Nehemia als Bibellehrer und geistlichen Leiter für den geistlichen Wiederaufbau und die Wiedererweckung in Deutschland und Europa. Lasst uns beten, dass viele junge Menschen zurück zur Bibel kehren, dem Wort Gottes gehorchen und Deutschland noch einmal als eine Hirtennation für Europa und für die moslemischen Länder gebraucht wird.