Weihnachtslektion 2: Jesus, der Weg (Joh 14,6)
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JESUS, DER WEG
Johannes 14,1-14
Leitvers 14,6
„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
Eine frohe, gesegnete Adventszeit! Wem hat sich nicht schon einmal in einer besinnlicheren Stunde die Frage gestellt, wohin seine Lebensreise geht: „Was sollte das Ziel des Lebens sein?” und „Was ist der Weg dahin?” In dieser Zeit haben die Menschen viel Stress damit, eine anheimelnde Vorweihnachtsstimmung zu organisieren. Viele haben zur Weihnachtszeit soviel Weihnachten, dass sie keine Zeit und Kraft zum Nachdenken über diese grundlegenden Lebensfragen haben. Doch es antwortet darauf gerade der, dessen Geburtstag wir an Weihnachten feiern – Jesus Christus! Er sagt: „Ich bin der Weg.” Ich danke Gott, dass wir uns hier zusammengefunden haben und darüber nachdenken dürfen, warum Jesus der Weg ist und wie er der Weg ist. Das Ziel, das unser Leben nur haben kann, ist der Himmel. Es ist der Ort, wo Gott ist, der Ort, wo ewiges Glück ist. Doch um den Himmel zu erreichen, ist jede Leiter von hier aus zu kurz. Der Himmel ist für uns nicht zu erreichen. Aber Gott kommt uns entgegen – um uns zu erreichen! Gott ist zu uns gekommen. Er kam in diese Welt durch eine Person in Menschengestalt: Jesus Christus, sein einzigartiger Sohn! Jesus nahm den Weg vom Himmel zu uns auf Erden und er ist für uns auch der Weg in den Himmel. Jesus ist der Weg zu Gott ins himmlische Vaterhaus. Jesus, der Weg zum Himmel, ist unsere wahre Weihnachtshoffnung. Möge Gott jedem von uns helfen, Jesus als den Weg ins himmlische Vaterhaus tief zu begreifen und ihn durch den Glauben zu betreten.
1. Glaubt an Gott! (1-4)
Sehen wir uns den Vers 1 an: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!” Dieses Wort sprach Jesus zu seinen Jüngern und es sagt uns, in welcher Verfassung sich die Jünger gerade befanden. In all der Zeit war Jesus bei ihnen gewesen und eins hatten sie dadurch immer deutlicher erkannt: Jesus war der von Gott verheißene Messias, ihr persönlicher Meister, ihr guter Hirte und wahrer Freund, voll göttlicher Gnade und Wahrheit. Jesus wurde ihre ganze Hoffnung. Sie dachten, dass Jesus das Reich Gottes in ganz Israel aufrichten und über die ganze Welt verbreiten würde; und sie waren die höchsten Funktionäre, die Jesus dafür einsetzen wollte. Für diese Hoffnung hatten sie alles andere losgelassen, um Jesus nachzufolgen. Doch nun hatte Jesus angekündigt, dass einer von ihnen, Judas, ihn verraten würde. Und ausgerechnet Petrus, der für Jesus sein Leben lassen wollte, würde Jesus noch in dieser Nacht dreimal verleugnen. Aber am schlimmsten: Jesus hatte ihnen angekündigt, dass er weggehen würde. Die Jünger würden ihn suchen, aber doch nicht zu ihm kommen und ihm nachfolgen können (Joh 13,33). Da zerplatzte ihr Traum wie eine Seifenblase. Die Jünger wurden bestürzt und zutiefst erschrocken. Angst kam sie an und durchfuhr ihre Glieder, furchtbare Zukunftsangst, und ihre Gedanken überschlugen sich.
Was war ihr Problem? Ihr Problem war zum einen ihre eigene Vorstellung eines sichtbaren, irdischen Reiches Gottes mit dem sichtbaren Jesus und zum andern ihr fehlendes Grundvertrauen auf Gott und auf Jesus selbst. Darum sagte Jesus zu ihnen: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!” Beide Worte Jesu haben hier jeweils ein Ausrufezeichen, also ein zweifaches Ausrufezeichen! Das bedeutet, Jesus gebot ihren Herzen, nicht verwirrt und erschrocken zu sein, sondern an Gott und an ihn selbst zu glauben. Jesus wollte ihnen die Ruhe und die Zuversicht des Glaubens schenken. Was für einen Glauben sollten sie und sollen auch wir haben?
Erstens: den Glauben an Gott
Gott ist der Schöpfer des Himmels und der Erde, der da spricht: „Ich bin der allmächtige Gott.” (Gen 17,1) Die wechselhafte, betrügerische Welt kann uns niemals wahre Sicherheit bieten, doch Gott ist unsere absolute Lebenssicherheit, bei ihm sind wir völlig geborgen. In 1. Mose 17,7 sprach Gott zu Glaubensstammvater Abraham, dass er auch der Gott aller seiner Glaubensnachfahren sei, und richtete seinen ewigen Bund zugleich mit ihnen auf, von Generation zu Generation. Damit hat er sein Wort und seine Bundesverheißungen gegenüber den Gläubigen aller Zeiten für gültig erklärt, so auch für uns. Folglich dürfen wir uns auf die Gültigkeit seines Wortes auch heute absolut verlassen. Wir dürfen fest daran glauben, dass Gott zu seinem Wort steht und es in seiner Allmacht und Treue an uns erfüllt, wenn wir uns danach richten. Darum sollen wir Gottes Wort im Glauben annehmen und über unseren begrenzten Verstand und unser lähmendes Furchtgefühl stellen und ihm gehorchen. Missionarin Pauline Chang ist eine Frau des Glaubens und Mutter von vier Kindern. Dennoch schrieb sie sich in das gerade an der Bonner Uni sehr anspruchsvolle Fach der Volkswirtschaftslehre ein. Wiederholt konnte sie ihre Professorin nicht verstehen und geriet zeitweilig in Verzweiflung. Aber sie erinnerte sich an das Wort Jesu aus Mk 11,22: „Habt Glauben an Gott!”, schrieb es während der Vorlesung auf ihren Block, und kämpfte jede Woche damit in ihrer Stellungnahme zur Sonntagsbotschaft. So überwand sie immer wieder ihre Grenze. Schließlich gab Gott ihr als eine von 7 übriggebliebenen der ursprünglichen 15 Studenten den Glaubenssieg mit dem Masterstudiumabschluss. Lasst uns Gott beim Wort nehmen und uns selbst wie auch unser ganzes Leben seiner souveränen Führung und Allmacht voll und ganz anvertrauen.
Zweitens: den Glauben an Jesus
An Jesus zu glauben, heißt an seinen Namen zu glauben, dass er der Retter und der König von Gott ist, der das Reich Gottes als eine geistliche Herrschaft in den Menschen aller Welt aufrichtet. Darum würde er die Jünger zwar verlassen, aber nur für eine Weile. Denn wie er wiederholt angekündigt hatte, würde er sterben aber nach drei Tagen wieder vom Tode auferstehen (Mk 8,31; 10,33.34). Am Kreuz würde er sein Leben lassen für alle Menschen und ein Zeichen der sich selbst völlig verschenkenden Liebe Gottes setzen. Er würde zum Himmel auffahren und durch den Heiligen Geist bei ihnen und in ihnen sein, wo immer seine Jünger und ihre Glaubensnachfolger auf der Welt auch sein würden. Das Leben der Jünger in der Welt war hart. Aber wie Jesus durch sein Kreuz und seine Auferstehung diese Welt überwunden haben würde, so würde er die Seinen an diesem Sieg in allen Dingen teilhaben lassen und ihre Herzen in ihm mit Friede und Freude erfüllen. Darum sagte er ihnen noch in derselben Stunde: „Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.” (Joh 16,33) Möge Gott euch den Glauben schenken, das er durch Jesus Christus mit uns ist, und uns in dieser Weihnachtszeit mit seinem Frieden erfüllen.
Nach seiner Ermahnung, Glauben zu haben, begann Jesus nun über den Grund seines Weggangs zu sprechen. Er wollte seinen Jüngern die wahre Hoffnung Gottes geben. Schauen wir uns die Verse 2 bis 4 an: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr.” Dies ist unsere wahre Hoffnung, für die Jesus gekommen war, uns zu geben: das Himmelreich Gottes! Dieses Himmelreich ist das Haus des Vaters von Jesus und zugleich unseres Vaters, der uns, seine Kinder, geschaffen hat. Unser Vaterhaus im Himmel ist unsere wahre Heimat und unser eigentliches Zuhause, denn es gibt dort viele Wohnungen für uns. Jesus wollte für jeden seiner Jünger einen Platz im Himmel vorbereiten. Und wenn er alles vorbereitet, so will er kommen, uns zu sich zu nehmen, damit wir sind, wo er ist. Das zeigt Jesu Herz für einen jeden von uns persönlich. Er möchte unsere Nähe und will uns nahe sein, will, dass wir Gott nahe sind. Wir gehören zu Gott, dem Vater.
Es ist so wichtig, dass wir diese Hoffnung auf das Himmelreich Gottes haben, weil uns die Welt eine solche Hoffnung nicht auch nur annähernd bieten kann. Die Dinge der Welt sind ungewiss, mangelhaft und vergänglich, auch wenn wir hart dafür kämpfen. Sie wirken nur kurzfristig und geben uns keine innere Erfüllung. Darum ist jede Hoffnung darauf trügerisch und irgendwann enttäuschend – eine falsche Hoffnung. Der Grieche Aristoteles Onassis war durch seine mehr als 30 Unternehmen, darunter 30 Reedereien mit über 900 Schiffen, ein Multimilliardär geworden. Er war gerade dabei, sich von seiner zweiten Frau, die Witwe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, scheiden zu lassen, als er an den Folgen einer Lungenentzündung starb. Davor sagte er: „Die Ehe mit Jackie war der größte Fehler meines Lebens.” Sein Vermächtnis an die Nachwelt lautete: „Wer behauptet, mit Geld sei alles möglich, der beweist nur, dass er nie welches gehabt hat!” Es gibt aber noch einen anderen Griechen, der unter uns ist. Er ist Inhaber einer Firma der zukunftsträchtigsten IT-Branche. Mit seinen besonderen Kenntnissen der Software von „Oracle”, (dt. „Orakel”) könnte er sehr wohlhabend werden. Aber er betreibt seine Firma nicht mit der materiellen Hoffnung, sondern er führt mit seinen jungen Angestellten neben der Arbeit das Bibelstudium, damit sie die wahre Hoffnung auf das Himmelreich Gottes kennenlernen dürfen. Das Himmelreich Gottes, unser Vaterhaus im Himmel, ist unsere einzige wahre Hoffnung, weil es ewig und vollkommen ist. Hier gibt es keine Krankheit und keine Unsicherheit, kein Altern und kein Vergehen sondern völlige Harmonie und beständiges Glück in Ewigkeit. Dort hat Jesus für jeden Gläubigen schon eine wunderschöne Wohnung vorbereitet. Möge Gott uns helfen, durch den Glauben an ihn und an Jesus Christus alle Zukunftsangst zu überwinden und das Vaterhaus im Himmel als wunderbare Hoffnung von Jesus im Herzen zu tragen, sodass wir schon hier und über Weihnachten hinaus glückliche Menschen sein können.
2. Ich bin der Weg (5-14)
Jesus hatte seinen Jüngern zuletzt gesagt: „Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr.” (4) Sehen wir uns den Vers 5 an: „Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?” Thomas war hier ganz wie die intellektuellen Menschen heute, besonders die an den Denkfabriken unserer Unis, die gegenüber dem Glauben skeptisch, zweiflerisch und hinterfragend sind, weil es in unserer wissenschaftlichen und zugleich spirituell-violetten Welt viele gegensätzliche Lehren und Meinungen gibt. Darum schauen wir uns diesen sympathischen Zweifler Thomas genauer an. Seine Frage schien ehrenrührig und wichtig, vertrat er doch die Allgemeinheit der anderen Jünger gleich mit. Sie war auch stringent logisch: Wie kann man den Weg kennen, wenn man noch nicht einmal das Ziel weiß? Unter diesen Umständen würde keine einzige Google-Suche funktionieren, nicht wahr? In Wirklichkeit aber hatte er Jesus nicht richtig zugehört. Jesus hatte ihm gerade noch gesagt, dass er beim Vater, der im Himmel war, eine Wohnung für ihn bereiten wollte. Obwohl Thomas Jesus nachfolgte, lernte er nicht richtig von ihm. Wenn Jesus bisher von seinem Weg gesprochen hatte, so hatte dies bei Thomas stets Unbehagen und Unverständnis ausgelöst, weswegen er an Jesus zweifelte und sein Wort nicht einfach im Vertrauen angenommen hatte. Thomas hatte kein Unwissenheits- sondern ein Lernunwilligkeitsproblem. Jesus wusste aber auch, dass sein Kopf vom Erschrecken noch durcheinander war.
Viele Menschen heute hätten auf Thomas Frage mit „Der Weg ist das Ziel” geantwortet und damit erwiesen, dass sie das Ziel nicht kennen. Was antwortete Jesus darauf? Lesen wir den Vers 6: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.” Jesus antwortete nicht: „Ich kenne den Weg.” Er sagte auch nicht: „Ich zeige euch den Weg.” Sondern Jesus spricht, wer und was in einem er ist: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, ich bin das Leben!” Dies ist ein himmelweiter Unterschied und ein himmelhoher Anspruch, an dem niemand vorbeikommt. Darum wollen wir darüber nachdenken.
Erstens: Ich bin der Weg
Die meisten Menschen sagen, dass es viele Wege gäbe und man nicht entscheiden könne, welcher der bessere sei. Doch Jesus ist nicht einer von vielen alternativen Wegen, denn er sagt klar und absolut, dass er der Weg schlechthin, also der einzige Weg ist. Jesus sagt darum: „Niemand kommt zu Gott als nur allein durch mich. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht.” Heute sagen viele, dass es nicht wichtig sei, was du glaubst, sondern dass du etwas glaubst. In allen Religionen fände sich das Gute, und schließlich führten alle zu Gott, nur auf verschiedenen Wegen, wie auch Lessings Ringparabel untermauere. Doch Jesu Wort steht dagegen: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich.” Dies ist unser ehernes Zeugnis in allen Fällen. Nur durch Jesus kommt man bei Gott und im Himmel an, nicht auch durch Mose, Mohammed oder Buddha, oder Engel und Heilige, auch nicht durch kosmische Wesen oder Kraftstrahlen. Der Weg zu Gott sind weder die Zehn Gebote noch Taufschein, noch Gemeindemitgliedschaft, sondern Jesus ist der Weg, der einzige Weg.
Wodurch oder inwiefern ist Jesus der Weg? Zuerst ist er selbst der Weg. Jesus hebt damit seine Person und seine Einzigartigkeit hervor. Jesus ist der heilige Sohn Gottes, der vom Himmel hergekommen ist. Er tat das, was kein Mensch tun kann. Weil wir Menschen Sünder sind, kann niemand durch seine eigenen Anstrengungen gerecht werden und in das Reich Gottes kommen. Aber Jesus nahm am Kreuz unsere Sünden auf sich und bezahlte für uns mit seinem Blut, um unsere Sünden durch seinen Tod auszulöschen, und uns von der ewigen Strafe, der Verdammnis, zu erretten. So hat Jesus uns Wohnrecht im Himmel verschafft und den Weg in das Reich Gottes geöffnet. Niemand sonst ist von den Toten wiederauferstanden außer Jesus Christus! Und Gott hat uns in ihn, in dem das Reich Gottes ist, eingesetzt (Eph 2,6). In ihm geborgen sind wir schon nahe dem Reich, beim Vater. In Christus sind wir auf der Himmelsbahn. Durch sein Leben und durch sein Wort hat Jesus uns den Weg gezeigt, auf dem er uns ins Himmelreich vorangegangen ist. So ist Jesus der einzige Weg zu Gott, dem Vater, der einzige Weg in sein Himmelreich, geworden. Wenn wir durch den Glauben Jesus als den Weg aufnehmen und ihm nachfolgen, so sind wir auf dem Weg ins Reich Gottes. Wenn wir an Jesus glauben, kommen wir im Reich Gottes an.
Zweitens: Ich bin die Wahrheit
Die Frage nach der Wahrheit des Lebens bewegt seit alters her die Welt und wohl jeder Mensch hat dazu seine eigene Lebensphilosophie gefunden. Absolut gesehen kann die Wahrheit jedoch keine subjektive und folglich relative, beliebige Sache sein, denn wir erfahren in unserem Leben verschiedene Gesetzmäßigkeiten als feste höhere Ordnungen. Es leuchtet darum ein, dass die Wahrheit schlechthin, also die höchste Wahrheit über alle Existenz, über Gott, die Welt und die Menschen, die Wahrheit über wahres Leben, eine absolute sein muss. Diese absolute Wahrheit ist unveränderlich, immer und überall gültig und wirksam, wenn sie angewandt wird. In diesem Text hören wir, dass die Wahrheit erstaunlicherweise eine Person ist. Jesus Christus sagt: „Ich bin die Wahrheit.” Wieso ist Jesus selbst die Wahrheit? Jesus ist der Sohn Gottes, der Himmel und Erde, Sichtbares und Unsichtbares, ins Dasein gerufen hat. Gott ist der Ursprung aller Wahrheit, und Jesus ist gekommen, uns diese Wahrheit Gottes über das Leben zu verkündigen und vorzuleben. Darum ist allein Jesus die Wahrheit. Seine Wahrheit macht uns frei von Unwissenheit, Irrtümern und Orientierungslosigkeiten des Lebens. Seine Wahrheit gibt uns absolute, wahre Lebensorientierung. Der Weg zum Vater ist ohne absolute Wahrheit vom Vater undenkbar. Jesus lehrt uns diese Wahrheit. Jesus befreit uns durch seine Wahrheit schließlich von den Fesseln der Sünde und gibt uns wahre, nämlich innere Freiheit. In Johannes 8,31.32 spricht er: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.” Wie wichtig ist es darum, von Jesus genau zu lernen, das Leben danach auszurichten, und sein Wort im Alltag konkret umzusetzen! Ein junger Facharzt entdeckte in seiner Kindheit sein Talent und seine Leidenschaft für die Musik, sodass er sogar bei „Jugend musiziert” auf Bundesebene den ersten Preis bekam. Nachdem er sein Medizinstudium begonnen hatte, zog es ihn an die besten Unis in aller Welt, um ein bester Arzt zu werden. Aber schließlich fand er durch Mt 6,33, zuerst nach Gottes Reich zu trachten, klare Lebensorientierung von Jesus und seine Verantwortung für die geistliche Entwicklung unserer neuen Generation. Er begann, sich hingebungsvoll um sie zu kümmern, und entschied sich auch, seine neu gegründete Hausgemeinde für das Werk Gottes einzusetzen. Wenn die neue Generation von Jesus gründlich lernt, so werden sie wie die Jünger Jesu freie Menschen und gesegnete Bibellehrer sein. Möge Gott uns helfen, Jesu Wort zu hören und zu lernen, damit wir nicht wie Thomas orientierungslose Fragesteller sondern wahre Jünger Jesu sind, welche die Wahrheit des Lebens kennen und Jesu Weg nach seinem Wort gehen.
Drittens: Ich bin das Leben
Warum ist Jesus selbst das Leben? Jesus sagt in Johannes 5,26: „Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber.” Jesus ist der ewige Gott. Darum ist in ihm von Natur aus das Leben. Er ist die Quelle allen Lebens. Darum kann er allein wahres Leben geben. Er gibt uns dieses Leben in sich selber. In dem auferstandenen ewigen Christus finden wir dieses Leben in Fülle. Wenn wir durch den Glauben, dass Gott uns in Christus eingesetzt hat, mit Christus in tiefer Beziehung eins sind, haben wir dieses Leben. Wenn wir Jesus haben, dann haben wir das Leben – wahres, ewiges Leben. Darum ist Jesus das Leben für uns. Die Welt kann uns dies nicht geben sondern nur unserer Seele schaden und uns im geistlichen Tode festhalten. Jesus aber gibt unserer Seele das Leben durch seine Wahrheit. Darum müssen wir sein Wort hören und glauben, damit wir in Christus das Leben haben.
Wir sehen, wie der Weg, die Wahrheit und das Leben zusammenhängen. Sie sind in Jesus Christus vereint. Sie sind letztlich dasselbe. Jesu Wort im Vers 6 lautet zusammengefasst: „Ich bin der Weg der Wahrheit des Lebens.” Niemand kommt zu Gott außer durch Jesus. Einem nordkoreanischen Christen eröffnete sich in China ein Weg, der Gefahr der Abschiebung nach Nordkorea und der Hinrichtung durch die Flucht nach Südkorea zu entgehen. Er sah die Möglichkeit, in Südkorea Gott in Freiheit loben und auch seinen Vater wieder sehen zu können. Aber durch das Gebet nahm er den Willen Gottes auf, in Nordkorea wegen seines Glaubens Hunger und Schläge zu erleiden. Er verabschiedete sich von seinem gläubigen Fluchthelfer mit den Worten: „Sehen wir uns im Himmel wieder!” Er hatte feste Zuversicht, dass Jesus der Weg zu Gott im Himmel ist.
Schauen wir uns den Vers 7 an: „Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.” Jesus machte hier seinen Jüngern bewusst, dass sie, wie sie ihn nun als den Weg, die Wahrheit und das Leben kannten, auch seinen Vater, Gott, kannten und gesehen haben. Aber Philippus war noch nicht zufrieden und sprach zu Jesus: „Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns.” (8) Gott ist Geist und Licht, größer als das unendliche Universum. Aber Philippus glich hier einem modernen Menschen, der fordert: „Mache uns Gott auf einem Bildschirm sichtbar. Mehr brauchen wir nicht.”
Sehen wir uns Jesu Antwort in Vers 9 an: „Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch,und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?” Vielleicht kannte Philippus Jesus immer noch zu wenig, obwohl Jesus nun schon so lange bei den Jüngern war, und doch gut genug, um mit seinem Ansinnen klar daneben zu liegen. Zwar ist Gott für unsere physischen Augen unsichtbar. Aber wer Jesus sieht, der sieht den Vater. Jesus sagt damit, dass er und sein Vater wesensgleich sind. In den Versen 10 und 11 bezeugt er, dass sich der Vater durch Wort und Werk in ihm offenbart hat. Nicht Jesus in eigener Person sondern Gott selbst sprach in Jesus und wirkte durch ihn. Darum brauchen wir keine physische Offenbarung Gottes, weil wir Gott in Jesus sehen können – nicht wie er aussieht, aber entscheidenderweise wie er ist. Heute können wir Jesus nicht mehr sehen wie damals die Jünger, aber durch das Bibelstudium können wir ihn kennenlernen und durch sein Wort sein Wirken sehen, ja erleben. Möge Gott unser Bibelstudium mit den Studenten und anderen jungen Menschen segnen, dass sie Jesus als den Weg ins himmlische Vaterhaus persönlich kennen lernen dürfen.
Lesen wir noch einmal den Leitvers, Vers 6: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.” Heute haben wir gelernt, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und dass wir allein durch ihn zu Gott ins himmlische Vaterhaus kommen. Durch den Glauben an Gott und an Jesus Christus können wir alle Furcht und Sorge überwinden und den Weg Jesu gehen. Möge Gott durch unser Bibelstudium unter den Studenten und jungen Menschen mächtig wirken, und dadurch 500 Bibellehrer und 5.000 Gebetsmitarbeiter für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa aufstellen. Möge Gott unsere Vorbereitung für den kommenden Weihnachtsgottesdienst reichlich segnen, und uns durch Jesus wahre Weihnachtsfreude wie auch die Hoffnung auf sein Himmelreich schenken, damit sie über Weihnachten hinaus unsere Herzen und unser Leben erfüllt. Jesus ist der Weg.