Sonderlektion: Der Glaube Moses (Hebr 11,24.25)

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DER GLAUBE MOSES

Hebräer 11,23-28
Leitvers 11,24.25

„Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als Sohn der Tochter des Pharao gelten, sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden, als eine Zeitlang den Genuss der Sünde haben.“

Hebräer Kapitel 11 lehrt uns den Glauben, der Gott gefällt. In der vergangenen Lektion lernten wir Abrahams Glauben an die Verheißung Got-tes. Er glaubte an Gottes Verheißung, auch als er nicht wusste, wo er hinkäme, als er 25 Jahre lang kein Kind hatte und als er sein Leben lang keinen Quadratmeter im verheißenen Land be-saß. Er und seine Nachkommen haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. Durch diesen Glauben haben sie Gott gefallen. Ein Glaube, der erst einmal sehen und anfassen will, ist kein Glaube. Wir sollen durch den Glauben an die Verheißung Gottes als Hirten und Bibellehrer leben. Gott wird seinen Plan der geistlichen Wiedererweckung in Deutschland und Europa sicher erfüllen.

Heute lernen wir, wie Moses Eltern durch ihren Glauben die Umgebung bereiteten, dass in einer finsteren Zeit ein großer Leiter für das Volk Gottes aufgestellt wurde. Wir lernen auch Mo-ses Entscheidung kennen, nicht mehr als Prinz von Ägypten zu leben, sondern viel lieber der Hirte für sein Volk zu sein. Möge Gott uns hel-fen, eine Glaubensentscheidung wie Mose zu treffen und durch den Glauben geistliche Leiter für den geistlichen Exodus dieser Generation aufzustellen.

1. Der Glaube von Moses Eltern (23)

Die Geschichte des herrlichen Auszugs der Is-raeliten aus Ägypten beginnt nicht mit Moses Berufung am brennenden Dornbusch, sie be-ginnt auch nicht erst, als Mose vor dem Pharao stand und ihn aufforderte: „So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen!“ Die Geschichte des Auszugs beginnt mit dem Glauben seiner Eltern. Lesen wir Vers 23: „Durch den Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, weil sie sahen, dass er ein schönes Kind war; und sie fürchte-ten sich nicht vor des Königs Gebot.“ Das Volk Israel war Gottes auserwähltes Volk. Gott hatte Abraham berufen und ihm verheißen, ihn zum Segen für alle Geschlechter auf Erden zu ma-chen (1. Mose 12,2.3). Er hatte 70 Nachkom-men Abrahams nach Ägypten geführt, wo sie zum großen Volk wuchsen. Doch nun befand sich das Volk Gottes in der härtesten Bedräng-nis. Der Pharao fürchtete sich vor Israel und bedrückte sie mit Zwangsarbeit. Doch je mehr er sie bedrückte, desto stärker mehrten sie sich und breiteten sich aus. Da befahl der Pharao den hebräischen Hebammen, die männlichen Babys bei der Geburt umzubringen. Die Heb-ammen aber fürchteten Gott und gehorchten nicht. So befahl der Pharao seinem ganzen Volk, alle männlichen Babys der Hebräer in den Nil zu werfen (2. Mose 1,22). Wir können uns vorstellen, dass die Geburt eines Jungen in dieser Lage die Eltern nicht mehr freute, son-dern sie in Furcht und Panik versetzte. Wenn die Soldaten des Pharao sie erwischten! Wenn die Nachbarn sie verrieten! Die Israeliten zitter-ten und waren hilflos unter der Todesdrohung des Pharao, bis sie sich wünschten, überhaupt keine Babys mehr zu gebären. Der Plan des Pharao schien aufzugehen. Aber es schien nur so, denn es gab Menschen des Glaubens. Sie waren Moses Eltern. Vers 23 sagt: „Durch den Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, weil sie sahen, dass er ein schönes Kind war; und sie fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot.“ Moses Eltern hießen Amram und Jochebed (2. Mose 6,20). Als sie den neu geborenen Mose betrachteten, sahen sie nicht seinen drohenden Tod. Was sahen sie? Sie sahen, dass er ein schönes Kind war. Natürlich denken alle Eltern, dass ihre Kinder besonders schön sind. Doch hier meint „schönes Kind“ etwas anderes. Apostelgeschichte 7,20 sagt genauer: „Zu der Zeit wurde Mose geboren und er war ein schö-nes Kind vor Gott …“ Moses Eltern sahen, dass dieses Kind vor Gott kostbar war. Sie glaubten, dass Gott einen Plan mit ihren kleinen Sohn hatte. So konnten sie ihn nicht einfach aufge-ben. Sie konnten nicht zulassen, dass er in den Nil geworfen wurde. Sicher wussten sie nicht genau, welchen Plan Gott mit dem Kind hatte. Sie glaubten aber an den treuen und allmächti-gen Gott, der seine Verheißung an Abraham, Isaak und Jakob sicher erfüllen und sein Volk ins verheißene Land führen würde. Sie erkann-ten durch den Glauben, dass Moses Geburt kein Zufall war, sondern Teil des großen Erlö-sungsplans Gottes mit seinem Volk.

Gott segnete ihren Glauben und gab ihnen Mut und Weisheit. Sie verbargen den kleinen Mose drei Monate lang zuerst in ihrem Haus. Sicher war es nicht einfach, und sie mussten zu jeder Zeit wachsam sein, aber sie hatten keine Furcht. Als das Baby sich nicht mehr verbergen ließ, legte seine Mutter ihn in einen kleinen Korb und setzte ihn in das Schilf ans Ufer des Nils. Mose wurde von der Tochter des Pharao gefunden. Die hatte Mitleid mit dem weinenden Kind und gab ihn seiner eigenen Mutter zur Pflege. Die Mutter nutzte nun die Zeit, die ihr gegeben war, und lehrte ihn den Glauben an den Schöpfer, die Geschichte Israels und den Glauben an die Verheißung Gottes. Sie lehrte ihn, dass er ein Hebräer war und wie Gott sein Leben geführt hatte. Als das Kind groß war (2. Mose 3,10), wurde er in den Palast gebracht und als Sohn der Tochter des Pharao in aller Weisheit der Ägypter erzogen. Der Glaube der Eltern war der Auftakt zum späteren Exodus der Israeliten. Gottes wunderbare Führung machte aus einem Kind, dass nach dem Willen des Pharao hätte getötet werden sollen, einen hervorragend ausgebildeten Leiter mit der kla-ren geistlichen Identität eines Hebräers, der sein Volk aus der Knechtschaft führte.

Der Glaube von Moses Eltern war ein Sieg im geistlichen Krieg zwischen Gott und dem Teufel, der ein Lügner und Mörder ist. Durch den Glauben stellten Amram und Jochebed inmitten der widrigsten Umstände einen Leiter und Hirten für das Volk Gottes auf. Wir möchten auch, dass unsere Kinder und die jungen Menschen, für die wir beten, als Hirten für das Volk Gottes und einflussreiche Bibellehrer wachsen, nicht wahr? Wir möchten auch, dass 500 Bibellehrer und geistliche Leiter wie Mose aufgestellt wer-den. Wie können wir dann die widrige geistliche Realität überwinden und siegreich sein? Wir müssen den Glauben von Moses Eltern lernen. Ihr Glaube war, Mose als von Gott auserwähltes Kind Gottes zu sehen, durch den Gott seine Herrlichkeit offenbaren und sein souveränes Er-lösungswerk fortsetzen wollte, und dem ent-sprechend zu handeln. Wir sollen Hoffnungs-träger und Kinder genau so mit der Hoffnung Gottes sehen. Es genügt dabei nicht, ihnen bib-lische Namen zu geben und dann darauf zu warten, dass etwas Geistliches mit ihnen ge-schieht. Dann werden wir erfahren, wie viel Ungeistliches mit ihnen geschieht, bis dahin, dass sie von der Sünde versklavt werden und geistlich sterben. Das Drohen des Teufels ist real. Die geistliche Gefahr, in der sich unsere Kinder befinden, ist real. Manche sagen: Unser Sohn ist derzeit in einer rebellischen Phase. Aber das gibt sich, er heißt ja Mose und sein Leitwort ist Hebräer 11,24.25. Aber die Sünde ist keine Phase, sondern eine Macht, die die Sünder zum Tode schleppt. Der Glaube bleibt nicht hilflos, sondern handelt. Praktisch müssen wir durch den Glauben das tun, was wir tun können, wie Amram und Jochebed. Als sie ihn verbargen konnten, verbargen sie ihn. Als sich die Gelegenheit ergab, ihn zu lehren, lehrten sie ihn. Gott segnete diesen Glauben und bewahrte Mose vor dem Zorn des Pharao. Als sie durch den Glauben handelten, öffnete Gott einen Weg für Mose, zum Leiter des Exodus zu wachsen.

Geistlich gesehen befindet sich Gottes Volk in Deutschland in einer bedrohlichen Lage, die nicht viel besser ist als die der Israeliten unter dem Pharao. Äußerlich gesehen können wir ungehindert Gott anbeten. Sobald wir aber offen Gott als den allmächtigen Schöpfer und Christus als den einzigen Weg zu Gott beken-nen, erfahren wir das Drohen des Satans, der gegen die Kinder Gottes tobt. Schon in der Schule werden die Kinder mit den Lügen des Humanismus, Relativismus und Atheismus kon-frontiert. Sie behaupten, die Evolution sei keine Theorie, sondern wissenschaftlich bewiesen, was nicht stimmt; sie behaupten, die Ehe zwi-schen Mann und Frau sei nur eine Form von Familie, was auch nicht stimmt; sie behaupten, alle Religionen seien gleich und führen zum Himmel, was nicht stimmt; sie behaupten, ob es überhaupt einen Gott gäbe, sei eine Sache der persönlichen Entscheidung, was schon gar nicht stimmt. Kinder aber, die dem widersprechen, werden bedroht, und ihre Eltern als ext-remistisch bezeichnet. Unter diesem Druck sind viele versucht, einen Kompromiss einzugehen und die Lügen zu akzeptieren: in der Schule und im Freundeskreis so, in der Gemeinde und beim Gottesdienst so. Aber das ist keine Lösung. Andere wollen ihre Kinder gar nicht mehr in die Schule schicken. Aber das ist auch keine Lösung. Moses Eltern hatten Glauben. Sie konnten den drei Monate alten Mose in einem Körbchen ins Schilf setzen, weil sie glaubten, dass Gott mit ihm war. Sie konnten ihn mit Trä-nen in den Augen aber Frieden im Herzen zum Palast des Pharao senden – in die Höhle des Löwen –, weil sie Glauben an Gott hatten. Ge-nau so wird Gott unsere Kinder führen, bewah-ren und schließlich großartig gebrauchen, wenn wir selbst Glauben an Gott haben und dem Wort Gottes gehorchen. Als unser erster Sohn Josua zur Schule gehen sollte, wurde er untersucht, und Experten fanden lauter Defizite. Schließlich gaben sie auf und sagten, er solle zur Förderschule gehen, weil er zu viel Hilfe benötige und die Regelschule nicht schaffen könnte. Da begann seine Mutter mit ihm zu be-ten und fragte ihn: „Ist dein Gott ein unfähiger Gott?“ Josua weinte viel und bekannte: „Nein, mein Gott ist kein unfähiger Gott, sondern der allmächtige Schöpfergott.“ Gott pflanzte so Glauben in ihn ein und führte ihn mit 1. Mose 1,1 durch die Grundschulzeit und bereitete die beste weiterführende Schule vor. Wir können auch jetzt nicht hilflos bleiben, weil er ein schö-nes Kind vor Gott ist und Gott ihn gemäß Josua 1,7-9 als einen General des Glaubens für sein Erlösungswerk vorgesehen hat. Welche Schule jemand besucht ist nicht entscheidend, ent-scheidend ist es, Glaube einzupflanzen. Wenn wir Glauben haben, wird der Glaube in unseren Kindern wachsen, und sie werden nicht von den Lügen überwältiget, sondern bleibenden Einfluss auf ihre Umgebung ausüben.

Was für die Kinder gilt, gilt auch für die jungen Studenten. Viele von ihnen glauben den Lügen, die in dieser Leistungsgesellschaft verbreitet sind. Darum verzweifeln sie an sich selbst und geben sich schließlich auf. Eine junge Frau kam als eine Versagerin aus Korea nach Deutsch-land. Sie bewarb sich an einer Hochschule, musste aber hören, dass sie es auch in fünf Jahren nicht schaffen würde. Ihr Bibellehrer ak-zeptierte dies nicht als finales Urteil, sondern gab ihr durch den Glauben das Wort aus Jo-hannes 11,40: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes se-hen“. Er half ihr, täglich zu üben und sich erneut vorzubereiten. Nach nur zwei Jahren empfing sie die Zulassung und schloss ihr Studium als Jahrgangsbeste ab, und mehr noch wuchs als eine Hirtin und Bibellehrerin für ihre Kommilito-nen. Wir dürfen nicht hilflos bleiben. Eltern, die hilflos bleiben, können Gott nicht gefallen. Hir-ten, die hilflos bleiben, können Gott nicht gefal-len. Sie sind nichts anderes als Mörder, die ihre Kinder den Lügen überlassen und dabei Gottes Allmacht und Souveränität verleugnen. Amram und Jochebed schrieben Glaubensgeschichte und bereiteten die Umgebung für den Exodus des Volkes Gottes vor, indem sie ihren Sohn als schönes Kind betrachteten und ihn entspre-chend vorbereiteten. Lasst uns durch den Glauben erkennen, dass die Hoffnungsträger, die Gott uns auf wunderbare Weise anvertraut hat, schöne Kinder vor Gott sind, und lasst uns tun, was wir tun können, um ihnen zu helfen, nach der biblischen Wahrheit zu leben. Möge Gott dadurch 500 entschlossene Bibellehrer wie Mose und 5000 Gebetsmitkämpfer aufstellen und Deutschland als Hirtennation und Europa als Missionare aussendenden Kontinent wie-derherstellen.

2. Moses Glaubensentscheidung (24-26)

Sehen wir uns die Verse 24.25 an: „Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als Sohn der Tochter des Pha-rao gelten, sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden, als eine Zeitlang den Genuss der Sünde haben.“ Mose war, wie wir gehört haben, als ein Junge in den Palast gekommen und galt als Sohn der Tochter des Pharao. Als solcher erhielt er die beste akademische und militärische Ausbildung, die Ägypten zu bieten hatte. Am Ende seiner Palasterziehung sah er aus wie ein edler Prinz. Alle Wege standen ihm offen. Viele Frauen träumten davon, Prinzessin an der Seite von Prinz Mose zu werden. Wenn er mit seinem goldenen Wagen, gezogen von vier weißen Pferden, durch die Straßen fuhr, sahen ihm die Ägypter bewundernd hinterher.

Mose aber traf eine Entscheidung. Er entschied sich, nicht länger als Sohn der Tochter des Pharao zu leben, sondern viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt zu werden als eine Zeitlang den Genuss der Sünde zu ha-ben. Wie konnte er solch eine Entscheidung treffen? Vers 24 sagt: „Durch den Glauben.“ Lasst uns über Moses Glauben nachdenken, der Gott gefiel.

Erstens: Mose verzichtete auf das Leben als Prinz und wählte das Leiden mit dem Volk Got-tes. Durch die geistliche Erziehung seiner Eltern in den ersten Jahren wusste Mose, dass er kein Ägypter war, sondern ein Hebräer. Er erkannte, dass er nicht in den Palast gehörte, sondern zum Volk Gottes. Apostelgeschichte 7,23 sagt von Mose: „Als er aber vierzig Jahre alt wurde, gedachte er, nach seinen Brüdern, den Israeliten, zu sehen.“ Mose wusste, dass die Israeliten seine Brüder waren. Er identifizierte sich selbst als Israelit. Dadurch erkannte er auch, dass Prinz von Ägypten zu sein kein Privileg war, sondern ein Fluch. Die Scheinwelt im Palast war eine Schreckenswelt, die dem Untergang geweiht war. Mose wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden. Gottes Volk war menschlich gesehen versklavt und wurde misshandelt. Um mit ihnen zu leben, musste er seinen Palast mit allen An-nehmlichkeiten verlassen. Mose aber machte dies nichts aus, weil er sein Volk liebte. Sogar tat er es „viel lieber“. Gottes Volk war sein Volk. Unter diesem Volk wohnte der lebendige Gott. Dies war das Volk, an dem Gott sich herrlich erweisen und das er als Königreich von Pries-tern für die ganze Welt gebrauchen wollte.

Zweitens: Mose verzichtete darauf, eine Zeit-lang den Genuss der Sünde zu haben. Sehen wir uns noch einmal Vers 25 an: „Sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden, als eine Zeitlang den Ge-nuss der Sünde haben.“ Als Prinz im Palast konnte er alles genießen. Er konnte stundenlang im Internet surfen, ohne dass jemand etwas sagte. Er konnte essen was und wann er wollte, er konnte schlafen, solange er wollte. Er konnte seine intellektuellen Begierden befriedigen. Er konnte seine sexuellen Wünsche ausleben. Aber Mose erkannte durch den Glauben zweierlei. Zum Einen bietet die Sünde nur kurz-fristigen Genuss. Sünde ist wie ein buntes Kau-gummi, das am Anfang süß schmeckt und dann schnell seinen Geschmack verliert und nur noch ein geschmackloser Klumpen ist, den man ausspucken muss. Zum Zweiten ist Genuss nicht das gleiche wie Glück. Auch der größte Genuss macht uns nicht glücklich. Glück emp-fangen wir nur durch die rechte Beziehung mit Gott. Psalm 42,2.3 sagt: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ Das Glück, das Gott uns durch Jesus Christus gibt, ist wahrhaf-tig und ewig, und niemand kann es von uns nehmen. Darum verzichtete Mose auf den Ge-nuss der Sünde und wählte es viel lieber, mit Gottes Volk zusammen misshandelt zu werden und Gott durch den Gehorsam zu gefallen.

Drittens: Mose hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens. Lesen wir Vers 26: „Und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung.“ Die Schmach Christi bedeutete für Mose, als ein Hirte für sein leidendes Volk zu leben. Dies war mit vielen Schmerzen verbunden. Durch den Glauben konnte Mose dieses Kreuz auf sich nehmen und für größeren Reichtum halten als die Schätze Ägyptens, denn er sah auf die Be-lohnung. Was war Moses Belohnung? Mensch-lich gesehen gewann er nicht viel. Er musste scheinbar unendlich viel investieren, um die Is-raeliten aus Ägypten und bis an die Grenze des verheißenen Lands zu führen. Er konnte noch nicht einmal selbst das verheißene Land betre-ten. Doch Mose sah auf die himmlische Beloh-nung. Was ist Gottes Belohnung? Es ist nicht unbedingt etwas Sichtbares und greifbares in dieser Welt. Gottes Belohnung ist seine Aner-kennung und das ewige Leben und das unver-gängliche Erbe im Himmel. Gottes Belohnung ist Gott selbst. Dass der lebendige Gott unser Gott ist, war für Mose und ist auch für uns die größte Belohnung. Wegen dieser Belohnung konnte Mose sich entscheiden, der Hirte für den Exodus seines Volkes zu sein.

Moses Entscheidung war eine Entscheidung des Glaubens. Mutter Sarah Barry traf eine Entscheidung des Glaubens, als sie als Missio-narin in Korea das Gelände, in dem die Auslän-der in festen Häusern wohnten, verließ und wie die Studenten in einer kleinen Einzimmerwoh-nung auf dem Boden schlief und mit ihnen Kimchi aß, weil sie die Hoffnung auf das Heil und die Wiederherstellung Koreas hatte. Im damals armen Nachkriegskorea galt jeder Ame-rikaner als reich und privilegiert. Umso über-raschter waren die Studenten, als sie Mutter Barrys einfaches Leben sahen. Ihre Glaubens-entscheidung ermutigte sie, nicht wegen ihrer Armut zu klagen, sondern daran zu glauben, dass Gott Korea zu einem Missionare aussen-denden Land verändern konnte, und dafür ihr Leben einzusetzen. Missionar Dr. Peter Chang arbeitete als studentischer Missionar hart neben dem Predigtdienst, dem Bibelstudium und der Kinderbetreuung und schloss sein Promotions-studium an der Uni Bonn erfolgreich ab. Er hätte nach Korea zurückkehren oder weiter eine akademische Karriere verfolgen und so die Studenten lehren können. Doch er verzichtete auf alle Privilegien, diente vollzeitig dem Werk Gottes, öffnete sein Haus für die Lebensge-meinschaft und wohnte selber in einem Keller-zimmer. Durch seine Glaubensentscheidung dafür, für die geistliche Wiedererweckung mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt zu werden, wurde das Herz stolzer junger deut-scher Studenten bewegt, und sie konnten sich für die Nachfolge Christi entscheiden.

Viele von uns sind privilegiert in guten Bedin-gungen aufgewachsen. Wir müssen uns aber heute fragen: Wer bin ich denn? Bin ich ein Sohn oder eine Tochter der Welt, die von den Lügen regiert wird und die Gottes Volk grausam unterdrückt? Oder gehöre ich zum Volk des le-bendigen Gottes, das Gottes Segensverheißung empfangen hat? Und wozu lebe ich? Lebe ich für den kurzfristigen Genuss der Sünde? Oder lebe ich dazu, Gott zu gefallen und um der Mission willen die Schmach Christi zu tragen? Niemand kann zwei Herren dienen. Wir müssen uns darum heute nicht nur fragen, sondern müssen uns entscheiden. Unsere Wertan-schauung bestimmt dabei unsere Glaubensent-scheidung. Lasst uns eine Entscheidung treffen, viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt zu werden als eine Zeitlang den Genuss der Sünde zu haben und Hirten und Bibellehrer für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa zu sein. Lasst uns in diesem Sommer den Kampf für das 480malige Zweierbibelstudium erneuern und bis zum Ende führen und dadurch am Leiden Jesu für das Heil der Studenten und die geistliche Erneuerung an 1.700 Hochschulen in Europa teilnehmen.

Sehen wir uns noch die Verse 27.28 an: „Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn. Durch den Glauben hielt er das Passa und das Besprengen mit Blut, damit der Verderber ihre Erstgeburten nicht anrühre.“ Nach seiner Entscheidung musste Mose Ägypten verlassen. Vierzig Jahre bereitete Gott ihn in der Wüste vor und sandte ihn dann zum Pharao. Die ganze Zeit über hielt sich Mose an den, den er nicht sah, als sähe er ihn. Schließlich trat dem Pharao gegenüber und forderte ihn heraus, das Volk Israel ziehen zu lassen. Nach neun Plagen kündigte Gott die Tötung der Erstgeburt an. Durch den Glauben bestrich Mose die Türpfosten der Häuser der Israeliten mit dem Blut des Lammes, so dass der Todesengel an ihnen vorüberging. So zogen die Israeliten nach 430jähriger Gefangenschaft aus Ägypten aus.

Heute durften wir lernen, wie Gott in der fins-tersten Zeit einen Hirten und Leiter für sein Volk aufstellte und es durch ihn zum Exodus zum verheißenen Land führte. Gott segnete den Glauben von Moses Eltern, die ihr Kind mit der Hoffnung Gottes sahen und es durch den Glau-ben vorbereiteten. Gott führte Mose zur Glau-bensentscheidung, viel lieber mit dem Volk Got-tes zusammen misshandelt zu werden als eine Zeitlang den Genuss der Sünde zu haben und der Hirte für den Exodus seines Volks zu sein. Möge Gott uns helfen, in der ausweglosen Lage nicht hilflos zu bleiben, sondern Glauben in un-sere Kinder und Hoffnungsträger einzupflanzen und die Umgebung für Gottes Wirken zu berei-ten. Möge Gott uns helfen, uns zu entscheiden, Hirten und Bibellehrer für die geistliche Wieder-erweckung in Deutschland und Europa zu sein und Gott zu gefallen.

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