Würdig ist das Lamm

Offenbarung 5,1-14
Leitverse 5,9.10

„Und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.“

Dank sei dem Herrn für das Studium des Buches Offenbarung. Durch die ersten Kapitel haben wir Jesu Sendschreiben an die sieben Gemeinden in Kleinasien kennengelernt, die sich unter der Verfolgung befanden und die Jesus Ermutigung und Ermahnung brauchten, so dass sie treu bis an den Tod sein und die Krone des Lebens ererben konnten. Dann wurde Johannes erlaubt, in einer Vision durch eine Tür in den Himmel einzutreten. Das erste, was er sah, war Gott, der auf seinem Thron saß. Gott ist heilig und erhaben und ewig und er sitzt auf seinem Thron und regiert die Welt. Dieser heilige Gott ist all unserer Ehre und Anbetung würdig. In ihm finden alle Menschen das Ziel und die Daseinsbedeutung ihrer Existenz. In diesem Jahr wollen wir durch GLEF den Ratschluss Gottes für die zukünftige Geschichte kennenlernen und für die nächste Generation beten, dass sie durch das tiefgehende Bibelstudium ein siegreiches und überwindendes Leben in dieser Endzeit führen.

In der heutigen Lektion geht es um das Lamm, welches alleine würdige ist, das Buch mit den sieben Siegeln aus der Hand Gottes zu empfangen und aufzutun. Dieses Lamm ist aller Ehre und Anbetung würdig. Dies ist so, weil es geschlachtet worden ist und mit seinem Blut Menschen für Gott erkauft hat. Jesus verleugnete sich selbst und erfüllte den Willen Gottes für die Erlösung der Sünder, indem er den Weg des Kreuzes auf sich nahm und sein heiliges Blut vergoss. Er ist würdig, die sieben Siegel des Buches zu öffnen. Dieses Lamm, Jesus, ist allein würdig, all unsere Ehre und Lob und Preis und Kraft zu bekommen. Lasst uns heute kennenlernen, wer Jesus ist und seine Herrschaft in unserem Herzen aufrichten, dass wir ihn mit unserem ganzen Leben preisen und anbeten.

1. Das Lamm, der einzig würdige Vollender des Ratschlusses Gottes (1-10)

Die Verse 1 bis 3 beschreiben eine Szene im Reich Gottes. Lesen wir Vers 1: „Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln.“ Gott, der auf dem Thron sitzt, hat eine Schriftrolle in seiner rechten Hand. Diese ist mit 7 Siegeln fest verschlossen. Diese Schriftrolle enthält offenbar den Ratschluss Gottes für die Endzeit. Gott hat schon die zukünftige Geschichte aufgeschrieben und er wünschte sich, dass die Gläubigen sie erfahren und als Überwinder leben würden. Aber es gab ein Problem. Vers 3 sagt, dass niemand für würdig befunden wurde, diese Schriftrolle aufzutun. Weder die himmlischen Gestalten, noch irgendjemand auf der Erde oder unter der Erde war würdig genug, dieses Buch aufzutun und hineinzusehen.

Würde nun der Ratschluss Gottes ewig im Dunkeln bleiben? Als Johannes deswegen sehr weinte, tröstete ihn einer der Ältesten. Lesen wir den Vers 5: „Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.“ Es gab doch Hoffnung, weil es einen gab, der würdig war, das Buch aufzutun. Der Löwe aus dem Stamm Juda bezieht sich dabei auf den in Genesis 49 verheißenen Erretter und Herrscher, der aus dem Stamm Juda kommen würde. Gleichzeitig ist er die Wurzel Davids, nämlich ein Nachkomme des Königs David, wie es in Jesaja 11 verheißen ist. Diese Verheißungen Gottes wurden alle durch Jesus erfüllt, der als ein Nachkomme Davids aus dem Königsstamm Juda geboren wurde.

Lesen wir Vers 6: „Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.“ Nun sieht Johannes mitten unter den himmlischen Gestalten im Thronraum ein Lamm. Es ist unscheinbar und sieht aus wie geschlachtet. Jesaja 53,7 sagt: „Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.“ Jesus war der heilige Sohn Gottes. Aber er erniedrigte sich selbst und ging den Weg des Leidens und der Schmach, indem er für unsere Sünde am Kreuz hingerichtet wurde. So wie das Passalamm geschlachtet wurde und sein Blut die Israeliten vor der Plage des Todes bewahrte, so hat Jesus sein heiliges Blut als das Lamm Gottes für uns vergossen. Aber Gott hat ihn auferweckt und ihn zum Herrn und Christus eingesetzt. Jesus ist er das Lamm, welches geschlachtet worden ist, und nun sieben Hörner und sieben Augen besitzt. Es besitzt eine gewaltige Macht und sieht alles in allen Ländern. Jesus ist gleichzeitig der Löwe aus dem Stamm Juda, als auch das Lamm Gottes, welches für die Sünden der Welt geschlachtet wurde. Dieses Lamm Gottes war nun würdig und durfte das Buch mit den sieben Siegeln nehmen.

Sehen wir uns Vers 8 an. Nun fielen sowohl die 4 himmlischen Gestalten als auch die 24 Ältesten anbetend vor dem Lamm nieder. Sie hatten Harfen und goldene Schalen mit Räucherwerk, die für die Gebete der Heiligen stehen. Alle diese himmlischen Gestalten beten nun das Lamm an und bringen auch die Gebete der Heiligen vor ihn.

In den Versen 9 und 10 erfahren wir den Grund. Lesen wir diese Verse gemeinsam: „Und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.“ Das Lamm ist würdig, weil es den Ratschluss Gottes erfüllt hat, indem es sein eigenes Blut für die Errettung der Sünder vergossen hat. Wegen der Sünde waren alle Menschen ewig von Gott getrennt. Sie mussten das Paradies verlassen und der Weg wurde versperrt. Aber Gott machte einen Heilsplan, dass ein unschuldiges Opferlamm sein Blut für die Vergebung der Sünder vergießen sollte. Dieses Lamm Gottes ist Jesus. Er gab seine himmlische Herrlichkeit auf und wurde der allerverachteste und unwerteste, indem er unsere Sünde und Krankheit auf sich nahm. Er wurde so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg. Er ließ sich schamvoll an ein Holzkreuz nageln, wo er sein heiliges Blut vergoss. Niemand möchte auf diese Weise erniedrigt, gequält und ausgestoßen werden. Doch Jesus nahm alles auf sich, um für uns eine ewige Erlösung zu erwerben. Gibt es irgend jemanden, der für dich bezahlen kann? Jesus hat mit seinem Blut für dich bezahlt. Er hat Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen. Das ist die Weltmission. Jesus machte keinen Unterschied. Er nimmt alle an. Er gab sein Blut für alle Menschen aller Nationen gleichermaßen hin.

Johannes der Täufer bezeugte schon als er Jesus das erste Mal sah: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt.“ Apostel Petrus schrieb später in 1.Petr 2,24: „Der unsere Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“ Weil Jesus sein Blut vollkommen für uns die Sünder vergossen hat, haben wir Vergebung und Erlösung. Wir sind sogar zu Königen und Priestern eingesetzt und dürfen mit ihm in seinem ewigen Reich herrschen.

„Denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft“ hat eine tiefgreifende geistliche Bedeutung. Ohne Jesus hatte ich wegen meiner Selbstliebe, Kaltherzigkeit, Verantwortungslosigkeit und Begierde eigentlich nichts andres als die ewige Verdammnis verdient. Weder konnte ich mich selber erlösen, noch gab es jemanden, der mich erretten konnte. Mein Herz war so kalt, dass es sich nicht einmal bewegte, als ein Freund beinahe an Magersucht starb. Aber Jesus ließ sich für mich schlachten und vergoss sein heiliges Blut am Kreuz. Jesus besuchte mich durch das Bibelstudium und fragte in Johannes 5,6: „Willst du gesund werden?“ Ich bin errettet, alleine weil Jesus am Kreuz sein heiliges Blut vergossen und für mich gebet hat: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Er hat mich von der Sünde freigekauft und mir ein neues Leben als königlicher Priester gegeben. Nun darf ich als Hirte und Bibellehrer für die Studenten gebraucht werden. Ich darf sogar an seinem übrigen Leiden teilnehmen, nämlich mit Jesus zusammen die Mission Gottes erfüllen und die jungen Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit führen. Preiset Jesus.

Hier lernen wir, dass Jesus alleine würdig ist, weil er für uns geschlachtet ist und durch sein Blut Menschen für Gott erworben hat. Dieser Jesus ist einzigartig. Er hat das Erlösungswerk Gottes vollendet. Er wird auch als einziger für würdig befunden, den Ratschluss Gottes in der Endzeit zu erfüllen. Er darf das Buch mit den sieben Siegeln in Empfang nehmen und in den nachfolgenden Kapiteln die Siegel öffnen. Jesus ist derjenige, der den Willen Gottes auch in der Endzeit offenbart und erfüllt. Lasst uns diesen Jesus von ganzem Herzen anbeten und loben und preisen.

2. Die Anbetung des Lammes (11-14)

Lesen wir die Verse 11 und 12: „Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war vieltausendmal tausend; die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ Nachdem die 24 Ältesten das neue Lied gesungen haben, kommen nun Millionen Engel hinzu. Auch sie loben das Lamm mit großer Stimme. Alle diese himmlischen Wesen versammeln sich und lobpreisen Jesus mit siebenfacher Anbetung. Dies zeigt, dass nichts von der Anbetung Jesu ausgenommen ist. Er hat all unsere Ehre und Anbetung verdient. Er ist es würdig, dass wir all unsere Kraft, unsere Zeit, unser Material für seine Ehre einsetzen. Jesus ist es wert, dass wir all unsere Weisheit und Stärke für ihn einsetzen. Er ist es wert, dass wir ihm täglich Preis und Lob darbringen. Gibt es irgend etwas, was wir ihm nicht bringen können?

In dieser Zeit sehen wir öfter Christen, die durch Jesus vor allem ihren eigenen Vorteil und Verbesserung ihrer Bedingungen suchen. Sie wollen gerne die Vergebung und das ewige Leben empfangen. Aber sie wollen sich nicht für Jesus hingeben, sondern ihr eigenes Ding drehen. Jesus ist unser Herr, der all unserer Anbetung und Hingabe würdig ist. Es reicht nicht aus, einmal Jesus aufzunehmen, sondern wir sollen ihm auch die erste Stelle in unserem Herzen geben, ihn anbeten, ihm gehorchen und das tun, was er sich von uns wünscht. Lasst uns Jesus anbeten und als Soldaten Christi mit der heiligen Mission Gottes leben, das Reich des Satans zurückzudrängen und die Herrschaft Jesu sowohl in uns, wie auch in den Herzen der jungen Menschen aufrichten.

Lasst uns Jesus durch unser ganzes Leben anbeten und ehren, indem wir in das neue Lied einstimmen. Wir singen nicht mehr das alte Lied des mir, mein, meiner und mich, sondern stellen Jesus an die erste Stelle. Jim Elliot war ein amerikanischer Missionar, der sein Leben für die Mission unter den Indianern in Äquator einsetzte. Er wollte Jesus gerne mit seinem ganzen Leben anbeten, auch wenn es das Leben kosten würde. Er schrieb: „Herr, zünde an den toten Reisighaufen meines Lebens, gib, dass er aufflamme und für dich verbrenne. Ich trachte nicht nach einem langen Leben, sondern nach einem erfüllten, gleich dir, Herr Jesus.“ Obwohl es bekanntermaßen sehr gefährlich war, unternahm er mit 4 anderen eine Expedition, um den Aucas die Liebe Gottes zu bezeugen. Alle 5 Missionare verloren dabei ihr Leben. Aber ihr Opfer wurde später die Grundlage für die Evangelisation dieses Indianerstammes.

Charles Studd erkannt am Krankenbett seines Bruders, dass aller weltlicher Ruhm nichts wert war. Er entschied sich, seine sportliche Karriere aufzugeben. Er sagte: „Wenn Jesus Christus Gott ist, der für mich starb, dann kann kein Opfer zu groß sein, um es für ihn zu bringen.“ Er betete Jesus an, indem er als Missionar in China, Indien und Afrika wirkte.

Ich kenne einen jungen Mann, der früher versuchte durch das Verkauf von Glühlampen und Waschmaschinen seinen eigenen Namen leuchten zu lassen. Aber seitdem er Jesus aufgenommen hat, der sein Blut für ihn vergossen hat, nimmt er mit Freude an dem Leiden der Leute Gottes teil. Er setzt seine kostbare Zeit dafür ein, an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Jesus zu verkündigen und ZBS-Teams mit den Studenten zu bilden. Ein anderer junger Mann wurde durch Jesu Gehorsam des Glaubens sehr bewegt. Von da an lernte er Selbstverleugnung und Gehorsam und durfte Gott durch den Schulabschluss verherrlichen. Nun gebraucht Gott ihn als treuen Zeugen Jesu für seine Freunde und die Studenten der Medizinischen Fakultät.

Sarah Grace hat ihr Abitur mit einer hervorragenden Note abgeschlossen. Dies ist die Frucht des Bibelstudiums und der geistlichen Erziehung zur Disziplin. Nun darf sie ihre Fähigkeit für die Ehre Gottes einsetzen, indem sie Interntraining empfängt und Jesus von ganzem Herzen, ganzer Seele und aller Kraft anbetet.

In den Versen 13 und 14 erfahren wir, dass schließlich alle Geschöpfe in den Lobpreis des Lammes einstimmten: „Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Nun stimmen alle Geschöpfe im Himmel und auf Erden und unter der Erde und im Meer in die Anbetung Jesu ein. Da Jesus der universale Erlöser ist, schließen sich auch alle Geschöpfe seiner Anbetung an. Sie beten Gott auf dem Thron an und Jesus als das Lamm Gottes. Diese Szene ist die Erfüllung des Schöpfungszieles, nämlich dass alle Lebewesen wieder in der Schöpfungsordnung leben und Gott anbeten und ihm Ehre geben.

Gott wünscht sich, dass alle seine Geschöpfe Jesus anbeten und ihm die Ehre geben. Es ist ermutigend, dass ein junger Mann trotz seines akademischen Titels für das Training Gottes dankt und sich entschieden hat, als ein Hirte für die Medizinstudenten und für die Weltmission gebraucht zu werden. Die zukünftigen Hirten dürfen Jesus anbeten und ihm Ehre geben, indem sie ihr Leben unter seine Herrschaft stellen, seine Berufung und Erwählung fest machen und darin leben. Die Täuflinge vom Josia-Team dürfen auch Jesus anbeten und ihn als ihren Heiland und Erlöser tief ins Herz aufnehmen, indem sie die Kernpunkte des Evangeliums lernen.

Heute haben wir gelernt, dass alleine Jesus aller Anbetung würdig ist, weil er sein Leben für den Heilswillen Gottes vollkommen hingegeben hat. Er ist an unserer Stelle das Lamm geworden, das geschlachtet wurde und hat durch sein Blut Menschen für Gott erkauft. Durch Jesu Wunden sind wir heil geworden. Lasst uns diesen Jesus von ganzem Herzen ehren und anbeten und für seine Herrlichkeit leben. Möge Gott uns als wahre Anbeter Jesu in dieser Generation gebrauchen.

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