Würdig ist das Lamm

Offenbarung 5,1-14
Leitvers 5,12

„Die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“

Danken wir Gott für sein Wort aus der Offenbarung, die er seinem Diener Johannes gab und die er ihn aufschreiben ließ für die sieben Gemeinden in Kleinasien und für alle Gläubigen durch die Geschichte hindurch bis zur Wiederkunft Jesu. In Kapitel 4 konnten wir Apostel Johannes durch die offene Tür in den Himmel begleiten und den Thron Gottes und seine Herrlichkeit sehen und unsere Anbetung erneuern, und der Herr hat uns dadurch für die weitere Offenbarung seines Ratschlusses bereit gemacht.

Einer der Höhepunkte des Buches ist das Lob des Lammes: „Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ Gott zeigte Johannes das Lamm, das geschlachtet ist, das das Buch mit den sieben Siegeln aus der Hand Gottes nahm, um es aufzutun und den Ratschluss Gottes zu vollenden. Wir lernen, dass Jesus, das Lamm würdig ist, von uns Kraft, Reichtum, Weisheit, Stärke, Ehre, Preis und Lob zu empfangen. Wir lernen auch, dass Jesus würdig wurde, indem er für die Sünder sein Blut vergoss und zum Lamm wurde, das geschlachtet ist. Gott gebe uns Gnade, Jesus, dem Lamm, das geschlachtet ist, Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob zu geben und ihm auf seinem Weg nachzufolgen.

1. Das Lamm, der einzig würdige Vollender des Ratschlusses Gottes (1-7)

Betrachten wir Vers 1: „Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln.“ In Kapitel 4 hatte Johannes Gott in seinem Reich auf dem Thron gesehen. Die Erscheinung Gottes war herrlich schön und strahlend wie Edelstein. Ein Regenbogen war um seinen Thron und darum vierundzwanzig Älteste auf Thronen mit weißen Kleidern und goldenen Kronen. Vom Thron aus gingen Blitze, Stimmen und Donner. Davor brannten sieben Fackeln, und davor war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall. Vier himmlische Gestalten um den Thron priesen Gott Tag und Nacht: „Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt“, und die Ältesten fielen nieder und sprachen: „Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.“

Der Schöpfer aller Dinge, der allmächtige Gott und souveräne Herrscher auf dem Thron hatte ein Buch in seiner rechten Hand. Das Buch war beschrieben innen und außen. Was stand in diesem Buch? Gottes Zusage an Johannes, ihm das zu zeigen, „was in Kürze geschehen soll“ (1,1) und das Geschehen bei der Öffnung der Siegel (Offb 6-8) zeigen uns, dass das Buch Gottes Ratschluss über die Welt enthielt. Darin waren alle wichtigen zukünftigen Ereignisse der letzten Zeit beschrieben, alle Geheimnisse der Erlösung und des gerechten und wahrhaftigen Gerichts bis zur Wiederkunft Jesu. Manche Menschen sagen, dass man die Zukunft nicht voraussagen könne. Doch das ist nicht wahr. Gottes Ratschluss steht schon fest und ist genau und detailliert vorher aufgeschrieben.

Das Problem war, dass dieses Buch versiegelt war. Ein Siegel ist ein Verschluss, den nur jemand aufbrechen kann, der dazu berechtigt ist. Lesen wir die Verse 2 und 3: „Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen.“ Niemand, kein Mensch und noch nicht einmal die Engel, konnte das Buch auftun. Johannes weinte sehr (4). Musste Gottes Ratschluss immer verborgen sein und müssten die Menschen immer im Dunkeln bleiben?

Da sprach einer der Ältesten zu ihm: „Weine nicht!“ Es fand sich doch einer, der würdig war. Lesen wir die Verse 5 und 6: „Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel. Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.“ Zwischen dem Thron und den vier Gestalten, mitten unter den Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen. Wer ist dieses Lamm? Der Älteste nannte es den „Löwen aus dem Stamm Juda“ und die „Wurzel Davids“. Diese Bezeichnungen beziehen sich auf den verheißenen Messias. 1.Mose 49,9.10 sagt: „Juda ist ein junger Löwe. … Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der Held komme, und ihm werden die Völker anhangen.“ Jesaja 11,1 nennt den Messias das „Reis aus dem Stamm Isais“ und den „Zweig aus seiner Wurzel“. Der Löwe aus dem Stamm Juda und die Wurzel Davids ist Jesus, der verheißene Messias. Jesus ist derjenige, der überwunden hat. Er hat überwunden, indem er nach der Verheißung in die Welt kam und sein Leben gab als ein Lösegeld für viele. Johannes brauchte nicht zu weinen, denn Jesus ist derjenige, der würdig ist, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen.

Lesen wir Vers 7: „Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß.“ Dieser Vers beschreibt einen Wendepunkt der Geschichte und auch einen Wendepunkt im Leben eines jeden Menschen. Als Jesus das Buch aus der rechten Hand Gottes nahm, übernahm er damit die Vollmacht, den ganzen Ratschluss Gottes zu vollenden, der in dem Buch geschrieben ist. In den nachfolgenden Kapiteln sehen wir, dass Jesus die sieben Siegel eines nach dem anderen aufbricht, und dass alles, was darin geschrieben steht, geschieht.

Jesus, das Lamm, das geschlachtet ist, ist der einzig würdiger Vollender des Ratschlusses Gottes. Gott sandte Jesus, und Jesus erfüllte den Willen Gottes durch den Gehorsam bis zum Tod am Kreuz, stand von den Toten auf und setzte sich zur Rechten des Thrones Gottes (Hebr 12,2). Gott gab Jesus, dem Sohn, die Vollmacht, das Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist (Joh 5,27). Jesus wird als der Richter wiederkommen. In Johannes 5,28.29 sagt er selbst: „Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ Jesus, das Lamm, der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, hat die Geschichte der Welt in seiner Hand und führt sie mit dem Ziel seiner Wiederkunft und der Auferstehung zum Leben und zum Gericht.

Wie kann dann dieses Ereignis ein Wendepunkt auch im Leben eines jeden Menschen sein? Der Wendepunkt im Leben eines Menschen ist der Zeitpunkt, wenn er erkennt, dass Jesus die Kontrolle über sein Leben und über alle Dinge hat. Jesus ist nicht nur der gute Hirte, der für uns versucht wurde in allem wie wir und der unsere Sünde selbst hinauf trug an das Kreuz, sondern auch der souveräne Herr, der den Willen Gottes vollendet. Er ist der Vollender des Ratschlusses Gottes im Leben der Gläubigen, der ihr Leben sicher nach seinem Plan führt.

Ich selbst nannte mich früher Christ, aber ich kannte Christus nicht als den Vollender des Ratschlusses Gottes. So lebte ich auch nicht für ihn und seinen Willen, sondern für mein Ego unter der Herrschaft der Begierden, nicht als ein Diener Gottes, sondern als Feigling und unbarmherziger Richter auf dem Weg in die Verdammnis. Als ich aber durch die Botschaft aus Römer 13 die Frage hörte: Willst du Jesus den Herrn sein lassen? begegnete ich Jesus als dem Lamm, das überwunden hat, und der das Buch mit dem Ratschluss Gottes in seiner Hand hält. Jesus nahm mein Leben in seine Hand und begann, es für seinen Willen zu führen, um gemäß Jesaja 56,7 und 2.Mose 19,5.6 das Juridicum als Bethaus und Deutschland als Hirtennation und Europa als Missionare sendenden Kontinent zu gebrauchen. Ich kann darauf vertrauen, dass Jesus die Geschichte und auch mein Leben nach seinem Willen durch alle äußeren Umstände und Ereignisse zum Besten leitet und Gottes Ratschluss vollendet. Sein Ziel ist es, dass kein Mensch verloren geht, sondern dass alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, an ihn glauben, und er sie am jüngsten Tag auferweckt (1.Tim 2,4; Joh 6,40).

Bist du Jesus schon als dem Lamm begegnet, das überwunden hat, und dienst nun seinem Willen? Wenn wir Jesus kennen, dienen wir seinem Willen. Er wird seinen Ratschluss gemäß seiner Verheißung für dein Leben mit seiner starken Hand erfüllen und dich in dieser Endzeit für sein Heilswerk kostbar gebrauchen. Lasst uns seiner Berufung gemäß zu den jungen Menschen an den Hochschulen und Schulen in Deutschland, Europa und bis in die muslimischen Länder gehen, so dass Jesus, der würdige Vollender des Ratschlusses Gottes, auch unter ihnen sein heilendes, rettendes, erlösendes Werk tut.

2. Die Anbetung des Lammes (8-14)

Betrachten wir Vers 8. Als Jesus, das Lamm, das Buch nahm, fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und beteten es an (8). Sie taten dies mit Harfen und goldenen Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen. Sie beteten das Lamm an, so wie sie auch Gott, den Schöpfer, anbeteten. Kein Mensch ist der Anbetung würdig, auch nicht die Engel, die Mitknechte der Heiligen und Diener Gottes sind (Offb 19,10). Jesus jedoch ist der Anbetung würdig, weil er Gott ist.

Lesen wir die Verse 9 und 10: „Und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.“ Die himmlischen Gestalten und Ältesten priesen das herrliche Erlösungswerk des Lammes: Jesus Christus hat mit seinem eigenen Blut Gottes Gerechtigkeit erfüllt. Nach dem Sündenfall sah es so aus, als könne kein Mensch mehr zu Gott kommen und Gott dienen. Auf die Sünder wartete die ewige Verdammnis. Doch Jesus ließ sich aus seiner Liebe wie ein Opferlamm schlachten und vergoss sein Blut und hat mit seinem Blut Menschen für Gott erkauft, aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen, die ihm nun als Könige und Priester dienen und herrschen auf Erden! Ihr seid Könige und Priester und geistliche Herrscher auf Erden durch das, was Jesus für euch am Kreuz getan hat.

Dann hörte Johannes die Stimme einer großen Zahl von vieltausendmal tausend Engeln. Lesen wir Vers 12: „Die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ Die Engel priesen das Lamm, das geschlachtet ist, mit großer Stimme als würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Wie wir gesehen haben, ist Jesus der würdige Vollender des Ratschlusses Gottes. Sein Wille erfüllt sich. Darum ist er auch würdig, von denen, die ihm angehören, alle Anbetung zu empfangen. Konkret nennt Vers 12 Kraft, Reichtum, Weisheit, Stärke, Ehre, Preis und Lob.

• Jesus ist würdig der Kraft. Diejenigen, die Autorität haben auf Erden, dürfen Jesus anbeten, indem sie ihm in allen Dingen jederzeit die letzte Entscheidungsbefugnis zugestehen.
• Jesus ist würdig des Reichtums. Charles Studd erbte, als er Missionar in China war, umgerechnet 3,5 Millionen Dollar aus dem Nachlass seines Vaters. Er und seine künftige Frau Priscilla gaben noch vor ihrer Heirat alles für die Missionswerke von D. L. Moody, George Müller, William Booth und Hudson Taylor hin, behielten nichts für sich selbst und sagten: „Unser Bankkonto ist im Himmel.“ Sie ehrten mit ihrem Reichtum das Lamm, das geschlachtet und würdig ist, allen Reichtum zu nehmen.
• Jesus ist würdig der Weisheit. In ihm liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen (Kol 2,3). Die Gelehrten an den Universitäten dürfen das Lamm ehren, indem sie bekennen, dass menschliche Weisheit nie an seine Weisheit heranreicht und sie nicht ersetzen kann. Und die fähigen jungen Leute dürfen, bevor sie ein Studium beginnen, lernen, sich vor dem Lamm und seiner Weisheit zu beugen und seine Weisheit, nämlich sein Kreuz, zu verkündigen.
• Jesus ist würdig der Stärke. Die meisten Menschen halten sich selbst für stark, bis sie an ihre Grenze stoßen. Wir haben keine Stärke, uns selbst oder andere zu verändern. Doch in Jesus gibt es die Stärke zur Veränderung eines Menschen, wie es im Lied heißt: „Hab Dank von Herzen Herr, hab Dank du Heiliger, hab Dank, denn du gabst Jesus Christus deinen Sohn. In ihm spricht der Schwache: Ich bin stark, und der Arme: Ich bin reich, denn was er am Kreuz getan ist mein. Hab Dank.“
• Jesus ist würdig der Ehre. Apostel Paulus war ein tüchtiger, fähiger, gebildeter Mann, der gegen Ende seines Lebens auf ein Missionsleben voller Siege und Eroberungen zurückblicken und sich wegen seiner vielen Erfolge hätte ehren lassen können. Doch er gab in allen Dingen Jesus, dem Lamm, die Ehre, und bezeugte (1.Kor 15,9.10): „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.“
• Jesus ist würdig, gepriesen und gelobt zu werden. Jesus zu preisen und zu loben heißt, ihn im Herzen zu ehren und mit dem Mund sein Lob auszusprechen. Als dem Bischof Polykarp die Freilassung angeboten wurde, wenn er nur den Namen Jesus lästere, gab er Jesus Preis und Lob und sprach: „Schon 86 Jahre diene ich ihm, und er hat mir kein Leid getan. Wie kann ich meinen König, der mich erlöst hat, lästern?“ Polykarp war ein Mann, der wusste, dass dem Lamm Preis und Lob gebührt, auch wenn es ihn sein Leben kostete.

Lesen wir noch einmal Vers 11: „Die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ Alles gehört Jesus: Alle Entscheidungen in meinem Leben und mein Geld. Er ist meine Weisheit und meine Stärke. Ihm gebührt Ehre, Lob und Preis. Die Anbetung des Lammes ermutigt uns dazu, durch unser Leben Jesus in allen Dingen und ohne Einschränkung anzubeten. Lasst uns dem Vorbild zahlreicher Glaubensvorgänger folgen und das Lamm mit allem, was wir haben und sind, anbeten.

Wie nun wurde das Lamm würdig? Vers 6 sagt: „Ich sah … mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet“. Vers 9 sagt: „Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft…“ Vers 11 sagt: „Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig …“ Jesus wurde würdig, weil er wie ein Opferlamm geschlachtet wurde. Für Jesus gibt es in der Bibel viele Bezeichnungen: König der Könige, Herr der Herren, der helle Morgenstern und vieles mehr. Doch der Ausdruck, der in der Offenbarung am häufigsten vorkommt – insgesamt 28mal – ist „das Lamm“. Würdig ist das Lamm. Der Weg des Lammes ist ein Weg des Leidens. Jesus entschied sich für den Willen Gottes und kam als das Lamm in die Welt, das der Welt Sünde trägt (Joh 1,29). Er ließ sich von den Sündern verspotten, martern und schließlich ans Kreuz schlagen. Jesaja 53,4-5 beschreiben sein Leiden, das er für die Sünder auf sich nahm: „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ Wir hören gerne von Jesu Sieg und sehen ihn gerne auf dem Thron, aber vom Geschlachtetwerden hören wir nicht so gerne. Doch das Geschlachtetwerden Jesu ist seine wunderbare Liebe zu den Sündern, die ihn würdig macht.

Was heißt es dann für uns, dem Lamm zu folgen? Es heißt, dass wir nicht dadurch würdig werden, dass wir unser Leben erhalten, sondern dass wir wie Jesus unser Leben geben. Auch nur einem Menschen zu dienen bedeutet dabei, sich selbst zu verleugnen und zu entäußern bis zur völligen Selbstaufgabe. Wie Galater 5,24 sagt, haben diejenigen, die Christus Jesus angehören, ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden. Paulus selbst beschreibt die Dienerschaft als ein Hirte in der Nachfolge Jesu mit dem Zitat aus Psalm 44,23: „Wir sind geachtet wie Schlachtschafe“ (Röm 8,36) und bezeugt in 1.Korinther 15,31: „So wahr ihr, liebe Brüder, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserm Herrn, habe: Ich sterbe täglich.“ Indem er täglich starb wie ein Schlachtschaf, wurde er würdig, und Gott schenkte ihm bleibende Früchte als seine Krone und den himmlischen Ruhm, der nicht vergeht. Viele von uns haben selbst erfahren, dass ein würdiger Diener der Schafe derjenige ist, der täglich stirbt. Einige junge Menschen bereiten sich auf die Hirteneinsetzung und damit auf den nächsten Abschnitt ihres Glaubenslebens in der Nachfolge Jesu vor. Ein Hirte für die Campusmission zu sein bedeutet praktisch, den Weg des Lammes zu gehen und darin zu sterben, den jungen Menschen in Zweierbibelstudium-Teams zu dienen. Es ist das am meisten gesegnete Leben, nach dem Vorbild des Lammes Gott und den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Wegen derer, die sich für den Weg des Lammes entscheiden, haben Deutschland und Europa Hoffnung auf geistliche Erneuerung.

Sehen wir uns die Verse 13 und 14 an: „Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier Gestalten sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.“ Hier sehen wir eine Steigerung des Lobes im Himmel. Zuerst die 24 Ältesten (4,10), dann die Ältesten zusammen mit den vier Gestalten (5,8), dann vieltausendmal tausend Engel (5,11) und nun jedes Geschöpf im Himmel, auf Erden, unter der Erde, auf dem Meer und darin (5,13). Die ganze Schöpfung lobt Gott und das Lamm. Ihnen sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dieser Lobpreis gibt uns eine herrliche Vision, was geschieht, wenn das Lamm, das geschlachtet ist, durch das Leben der Gläubigen angebetet wird. Die ganze Schöpfung, auch die jungen Menschen in Bonn, Rhein-Sieg, an den Schulen, an 1.700 Hochschulen in Europa und bis in die M-Länder, können dazu kommen, Gott, dem Schöpfer, der auf seinem Thron sitzt, und dem Lamm Lob, Ehre, Preis, Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit zu bringen. Sagen wir wie die vier Gestalten: „Amen!“

Fassen wir noch einmal die Offenbarung der Kapitel 4 und 5 zusammen: Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, sitzt auf seinem Thron. Er hat die Vollendung seines Ratschlusses Jesus, dem Lamm, das geschlachtet ist, übergeben. Jesus wird nun den Ratschluss Gottes nach seinem Willen vollenden. Ihm gebührt alle Anbetung: Kraft, Reichtum, Weisheit, Stärke, Ehre, Preis und Lob. Wir können in der Erfüllung seines Ratschlusses gebraucht werden, indem wir dem Lamm folgen und uns für das Heil der Seelen hingeben. Möge Jesus, das Lamm, das würdig ist, durch unser Leben angebetet werden.

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