Wer die eherne Schlange ansieht ….
4. Mose 17,16 – 25,18
Leitverse 21,8.9
„Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.“
Dank sei Gott, dass er uns in diesem wechselhaften April erlaubt, das Buch Numeri zu studieren, auch wenn einige unter Allergien oder Erkältungen leiden. Wir danken Gott, dass er uns lehrt, wie wir als ein heiliges Volk Gottes leben können, das zu dem verheißenen Land pilgert. In der vergangenen Woche wurden wir ermahnt, dass gewohnheitsmäßiges Murren und Unglaube an die Macht Gottes ernsthafte Konsequenzen haben, so dass die Israeliten nicht ins verheißene Land eintreten konnten. Wir haben gelernt, alle Herausforderungen, die uns begegnen mögen, wie Kaleb mit den Augen des Glaubens zu betrachten und an die Erfüllung der Verheißung Gottes zu glauben. Durch den Glauben dürfen wir die Verheißung Gottes sehen und unser verheißenes Land erobern.
In der heutigen Lektion geht es um die lange Wanderschaft der Israeliten durch die Wüste als eine Folge ihres Unglaubens und den Generationenwechsel. Während dieser Zeit starb eine ganze Generation von Kämpfern und eine neue Generation wuchs auf. Wir erfahren, dass Gott die Sünde seines Volkes ernsthaft strafte, aber auch seine Vergebung und Treue, dass er sie trotz allen Murrens und Rebellion sicher führte und seine Verheißung erfüllte. Wir lernen durch diese Lektion kennen, dass Gott selbst den Weg der Rettung für die Israeliten öffnete, nämlich indem sie durch den Glauben und Gehorsam auf die eherne Schlange blickten, die Gott als das Zeichen der Errettung aufgestellt hatte. Es ist ein Bild für den Rettungsweg im Neuen Testament, nämlich auf das Zeichen des erhöhten Jesus am Kreuz zu blicken. Lasst uns heute das Rettungswerk Gottes kennenlernen und im Vertrauen auf Gottes Rettungszeichen blicken.
1. Gottes geistliche Ordnung und Führung in der Wüste (17,16 – 20,13)
In Kapitel 16 haben wir die Rebellion der Rotte Korach kennengelernt, welche Aaron nicht als Priester anerkennen, sondern selber Priester sein wollten. Gott hatte ihr hochmütiges Unterfangen hart bestraft, indem die Rebellen durch Feuer und ein Erdloch getötet wurden. Nun wollte Gott das Problem der geistlichen Ordnung ein für alle Mal klären, damit die Israeliten nicht wegen ihres Murrens sterben würden. Dazu sammelte Mose die Stäbe von allen 12 Stammesoberhäuptern, einschließlich des Stabes Aarons, und ließ diese über Nacht im Heiligtum liegen. Lesen wir 17,23: „Am nächsten Morgen, als Mose in die Hütte des Gesetzes ging, fand er den Stab Aarons vom Hause Levi grünen und die Blüte aufgegangen und Mandeln tragen.“ Am nächsten Morgen war der Stab Aarons ausgeschlagen voller Blätter und trug sogar Blüten und Mandeln. Dadurch zeigte Gott klar, dass er alleine Aaron und seine Nachkommen als Priester auserwählt hatte. Aarons Stab war nicht besser oder anders als die Stäbe der Stammesfürsten gewesen. Aber er grünte durch die lebengebende Macht Gottes.
Habt ihr jemals erlebt, dass ein trockener Stab ausschlägt? Es war ein Zeichen der Auferstehung und der lebengebenden Macht Gottes. Es war wie Jesus, der gestorben war, aber am dritten Tage auferstand. Nur der lebendige Gott kann einen trockenen Stab in einer Nacht ausschlagen lassen. Dieser lebendige Gott erwählte Aaron, der wie ein trockener Stab war, und machte ihn geistlich lebendig, um ihn als seinen heiligen Priester zu gebrauchen. Aaron war nicht besser oder gerechter, aber er war von Gott berufen und von Gott auserwählt. Diese Berufung kommt nicht aus weltlichem Ehrgeiz oder menschlicher Fähigkeit, sondern aus Gottes Souveränität und Macht. Es ist sehr wichtig, dass wir die geistliche Ordnung Gottes anerkennen und uns Gottes Knechten unterordnen, die von Gott berufen und bevollmächtig worden sind.
Kapitel 18 lehrt uns das Amt, das Anrecht und den Lohn, den die Priester und die Leviten erhalten haben. Aaron und seine Söhne sollten am Altar und in der Stiftshütte dienen und die übrigen Leviten sollten ihnen zuarbeiten. Sie erhielten anders als die übrigen Israeliten keinen weltlichen Besitz in Kanaan, weil alleine Gott ihr Erbteil ist. Die Leviten sollten von der Zehnten-Opfergabe des Volkes leben und die Priester von der Zehnten-Opfergabe der Leviten. Die Priester haben ein großes Privileg aber auch eine große Verantwortung, die heilige Aufgabe recht zu erfüllen. Genauso dürfen wir die heilige Aufgabe als Hirten und Bibellehrer mit heiliger Furcht vor Gott erfüllen.
In Kapitel 19 geht es um das Reinigungswasser, welches mithilfe der Asche einer rötlichen Kuh hergestellt wurde. Dieses Wasser diente zur rituellen Reinigung, wenn man durch die Berührung eines Toten unrein geworden war. Gott kann nicht mit den unreinen Menschen sein, darum brauchen sie unbedingt die Reinigung. Doch wie können Menschen, die sich immer wieder verunreinigen, rein werden? Gott selbst schuf einen Weg zur Reinigung. Wir können diesen Weg gut mit der Buße vergleichen, denn auch die Buße ist immer wieder notwendig, damit wir gereinigt werden. Jesus selbst lehrte seine Jünger, dass sie immer wieder ihre schmutzigen Füße gegenseitig waschen müssen. Lasst uns das Privileg der Reinigung durch die tägliche Buße wie Füße waschen ergreifen, so dass wir als Gottes heiliges Volk leben können.
Lesen wir 20,1 gemeinsam: „Und die ganze Gemeinde der Israeliten kam in die Wüste Zin im ersten Monat und das Volk lagerte sich in Kadesch. Und Mirjam starb dort und wurde dort begraben.“ Auch wenn das Buch Numeri hier keine exakten Jahresangabe enthält, sind wir jetzt im 40. Jahr der Wüstenwanderung angekommen. Nach 38 Jahren des langen Hin- und Herziehens kamen sie schließlich wieder nach Kadesch, wo sie früher versagt und in Unglauben und Ungehorsam geraten waren, so dass sie das verheißene Land nicht betreten konnten. Während dieser langen Wanderung starben alle Kämpfer, die damals schon 20 Jahre oder darüber waren, außer Josua und Kaleb. Die Wüstenwanderung scheint eine verlorene Zeit zu sein. Die Wüstenwanderung war einerseits die Erziehung Gottes, damit sie lernten, ganz auf ihn zu vertrauen. Sie zeigt auch Gottes absolute Treue zu seinem Volk, der sie trotz ihres wiederholten Murrens nicht aufgab, sondern seine Verheißung treu erfüllte. Nun war eine neue Generation aufgewachsen, die das Land erobern sollte.
Die gute Nachricht ist, dass Gott treu ist, dass er sein Volk nicht gemäß dem Gesetz richtet, sondern seine Verheißung bis zum Ende erfüllt. Es ist die Gnade Gottes, dass er uns trotz all unserer widerholten Sünden nicht gerichtet, sondern als sein Volk angenommen hat. Er hat auch Deutschland nicht gemäß der Sünde gerichtet, die wir in zwei Weltkriegen auf uns geladen haben. Er gab uns nach 40 Jahren der Trennung die friedliche Wiedervereinigung, um uns in seiner Hoffnung als eine königliche Priesterschaft für die Weltmission zu gebrauchen. Dieser treue Gott möchte unsere nächste Generation durch GLE-Forum als Jüngererzieher und Botschaftstrainer aufstellen. Dieser treue Gott wird das gute Werk, dass er in jedem von uns angefangen hat, vollenden bis an den Tag Christi Jesu.
Lesen wir 20,2.3: „Und die Gemeinde hatte kein Wasser, und sie versammelten sich gegen Mose und Aaron. Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach, dass wir umgekommen wären, als unsere Brüder umkamen vor dem Herrn!“ Hier erfahren wir, dass die Israeliten erneut murrten, weil sie kein Wasser hatten und mit dem Speiseplan unzufrieden waren. Bei jeder kleinen Schwierigkeit vergaßen sie Gottes Gnade und gerieten in Undankbarkeit und Murren. Sie konnten sogar über das himmlische Manna murren. Gott beauftragte Mose zum Felsen zu sprechen und den Israeliten Wasser zu geben. Doch auch Mose hatte seine Grenze und war diesmal ärgerlich und handelte unbeherrscht. Er sprach nur zu dem Volk: „Ihr Ungehorsamen“ und schlug zweimal mit dem Stab gegen den Felsen, bis Wasser herauskam. Mose hatte das Problem des Volkes gelöst, aber Gott wurde nicht verherrlicht. Später durfte Mose wegen dieser Begebenheit das verheißene Land nicht betreten. Gott ist heilig. Ein geistlicher Leiter muss auf der Seite Gottes stehen und Gott verherrlichen. Mose war der gute Hirte seines Volkes, der sie aus der Sklaverei führte, der sie 40 Jahre lang weidete und bis zum verheißenen Land brachte. Später würde Mose zusammen mit Elia Jesus auf dem Berg der Verklärung erscheinen. Aber weil er diesmal Gott nicht verherrlichte, durfte selbst Mose das verheißene Land nicht betreten. Dies gibt uns eine ernsthafte Warnung, dass ein geistlicher Leiter unter allen Umständen Gott verherrlichen muss.
2. Gott veränderte den Fluch zum Segen (20,14 – 25,18)
Nun brachen die Israeliten endgültig in Richtung verheißenes Land auf. Doch die Edomiter wollten den Israeliten trotz ihrer mehrfachen Bitte nicht erlaubten, durch ihr Gebiet zu ziehen. Die Israeliten wichen dem Streit aus, indem sie einen langen Umweg antraten, nämlich um das ganze Gebiet Edoms herumwanderten, um dann von Osten her Richtung Jordan zu ziehen. Nun war auch die Zeit Gottes für den Priester Aaron gekommen. Gemäß der Anweisung Gottes ging er zusammen mit Mose und seinem Sohn Eleasar auf den Berg Hor, wo er starb. Eleasar bekam das priesterliche Gewand und wurde damit als nächster Hohepriester eingesetzt.
Sehen wir uns Kapitel 21 an. Zunächst erfuhren die Israeliten einen wichtigen Sieg über die Kanaaniter. 38 Jahre zuvor hatten sie wegen ihres Ungehorsams eine bittere Niederlage gegen die Kanaaniter erlitten. Aber diesmal setzten sie ihr Vertrauen ganz auf Gott. Als sie von den Kanaanitern angegriffen wurden, legten sie ein Gelübde vor Gott ab. Gott gab ihnen den Sieg. Dies geschah in Horma, also genau an der gleichen Stelle, wo sie das erste Mal geschlagen worden waren. So zeigte Gott ihnen, dass er ihre Niederlagen wiedergutmachte und sie ins verheißene Land führen würde. Dies lehrt uns, dass Gott unsere Niederlagen, die wir wegen der eigenen Sünden verursacht haben, wiedergutmacht, wenn wir im Glauben und mit Buße zu ihm kommen und uns den neuen siegreichen Anfang gibt.
Sehen wir uns 21,4-9 an. Trotz des Sieges, den Gott ihnen gegeben hatte, begannen die Israeliten erneut auf dem Weg zu murren. Es war wieder wegen des Speiseplans. Ihr Murren war wie eine schlechte Gewohnheit, die sie nicht überwinden konnten. Diesmal sandte Gott giftige Schlangen ins Lager, um sie zu bestrafen. Da erkannten die Israeliten ihre Sünde, taten Buße und baten Mose für sie zu beten. Was tat Gott? Lesen wir 21,8.9: „Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.“ Gott entfernte nicht die giftigen Schlangen. Stattdessen ließ er Mose eine eherne Schlange an einem Stab aufrichten. Wenn jemand gebissen worden war, so sollte er die eherne Schlange ansehen und würde leben. Medizinisch können wir diese Art der Heilung nicht gut erklären. Gott gab ihnen kein Gegengift, auch wurde das Gift nicht aus der Wunde ausgesaugt. Stattdessen sollten sie Vertrauen auf Gott haben und einfach still auf die eherne Schlange blicken. Wenn sie im Glauben und Gehorsam zur ehernen Schlange aufblickten, verlor das Gift in ihrem Körper seine toxische Wirkung und sie wurden gesund.
Jesus erwähnte diese Begebenheit im Johannesevangelium, um die Bedeutung seines Kreuzestodes zu erklären. Der Satan ist wie eine giftige Schlange, die uns immer wieder beißt. Wir sind gegenüber dem Gift der Sünde, das in unserem Körper zirkuliert, hilflos. Instinktiv beschäftigen wir uns mit uns selbst, mit dem Gift der Sünde und versuchen uns selbst zu verbessern oder geraten in Verzweiflung. Doch Jesus wurde am Kreuz hoch aufgerichtet und vergoss sein heiliges Blut. Als Jesus am Kreuz starb, hat er den Teufel und die Sünde besiegt und für uns den Weg der Errettung geöffnet. Obwohl wir gesündigt haben, dürfen wir im Glauben auf das Kreuz Jesu blicken. Die Sünde ist lebendig und kräftig. Wenn wir aber im Gehorsam auf Jesus blicken, so errettet er uns von der Sünde und ihr Gift verliert seine Wirkung. Wir erhalten ein neues Leben in Jesus. Johannes 3,14-16 sagt: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
In dieser Zeit erfahren wir verschiedene Giftschlangenbisse der Sünde. Dann zirkulieren Rebellion, Begierde oder Spielsucht wie Gift in unserem Körper, machen uns kraftlos und hilflos und führen uns schließlich zum Tode. Doch im Kreuz Jesu liegt der Sieg über die Sünde und den Satan. Das Kreuz Jesu hat die Kraft, uns von allen Folgen der Giftschlangenbisse vollkommen zu heilen. Wir brauchen nicht als Sklaven der Sünde zu bleiben und zu sterben, sondern werden leben und sogar zu Bibellehrern und geistlichen Leitern verändert.
Ein junger Mann war sehr verheißungsvoll. Aber als er von der Macht der Begierde durchbohrt wurde, wurde er sehr hilflos und kraftlos. Obwohl er äußerlich sein Glaubensleben führte, zirkulierte das Gift der Begierde in ihm, dass ihn elend machte. Aber als er durch den Glauben an Lukas 23,34 zum Kreuz Jesu kam und 5.Mose 6,5 gehorchte, durfte er die Freiheit von der Sünde erfahren. Jesu Blut besiegte das Gift der Sünde und machte ihn zur neuen Kreatur. Nun kann er fröhlich, kraftvoll und zuversichtlich dem Werk Gottes dienen und sogar als ein Segen für die Mobilisierung der nächsten Generation gebraucht werden.
Indem wir auf Jesus blicken dürfen wir den vollkommenen Sieg Jesu über Sünde und Satan erfahren und als Gottes Volk, als eine königliche Priesterschaft für diese Generation heranwachsen. „Es ist Kraft, Kraft, wunderbare Kraft in dem Blut, in dem Blut.“
Gott gab den Israeliten weitere Siege über Sihon und Og, die beiden Könige im Ostjordanland. Eigentlich wollten die Israeliten nicht mit ihnen kämpfen, weil das verheißene Land westlich des Jordans liegt. Aber diese Könige griffen die Israeliten grundlos an und wurden vernichtend geschlagen. Diese Siege gaben den Israeliten Zuversicht, dass sie das Land Kanaan mit der Hilfe Gottes erobern könnten.
Die Kapitel 22 bis 24 enthalten die Geschichte des Propheten Bileam. Balak war der König der Moabiter. Auch er fürchtete sich vor Israel. Er erkannte, dass sie auf menschliche oder militärische Weise nicht zu besiegen waren. Dazu brauchte er eine geistliche Macht. Er ließ den Propheten Bileam anreisen und versprach ihm sehr viel Geld, wenn er einen Fluch über die Israeliten sprechen würde. Bileam war vom Geld geblendet und hörte mehr auf den König als auf Gott. Trotzdem konnte er die Israeliten nicht verfluchen. Jedesmal wenn er betete, um sie zu verfluchen, kamen nur Worte des Segens aus seinem Mund. Dies zeigt, dass Gott souverän ist und sogar den beabsichtigten Fluch in Segen verwandelt, um sein Volk zu schützen. Gott gebrauchte den ungerechten Propheten sogar, eine Verheißung des Messias auszusprechen, nämlich den „Stern aus Jakob“ anzukündigen. Diese Begebenheit lehrt uns, dass Gott alle Dinge in der Hand hält und nur das geschieht, was Gott zulässt. Wenn Gott für uns ist, wer kann dann wieder uns sein? (Römer 8,31)
Als es mit dem Verfluchen nicht gelang, versuchten die Moabiter eine noch listigere Strategie. Lesen wir 25,1.2: „Und Israel lagerte in Schittim. Da fing das Volk an zu huren mit den Töchtern der Moabiter; die luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter. Und das Volk aß und betete ihre Götter an.“ Es war eine teuflische Strategie. Sie taten so, als ob sie gute Nachbarn wären und luden die Israeliten zu ihren Opferfesten ein. Die jungen Frauen verdrehten den Israeliten den Kopf und verführten sie zur Hurerei. Auf diese Weise verloren die Israeliten ihre Identität und Reinheit, beteten den Götzen Peor an und konnten bald nur noch Gottes Zorn erwarten.
Lesen wir 25,6-8: „Und siehe, ein Mann aus Israel kam und brachte unter seine Brüder eine Midianiterin vor den Augen des Mose und der ganzen Gemeinde der Israeliten, die da weinten vor der Tür der Stiftshütte. Als das Pinhas sah, der Sohn Eleasars, des Sohnes des Priesters Aaron, stand er auf aus der Gemeinde und nahm einen Spieß in seine Hand und ging dem israelitischen Mann nach in die Kammer und durchstach sie beide, den israelitischen Mann und die Frau, durch ihren Leib. Da hörte die Plage auf unter den Israeliten.“ Als schon die Plage Gottes über Israel hereinbrach und Mose und einige Leiter vor der Stiftshütte weinend beteten, kam einer der Leiter mit Namen Simri zusammen mit einer Midianiterin ins Lager und führte sie in sein Zelt. Es war eine öffentliche Sünde der Hurerei und eine unverschämte Herausforderung der Geduld Gottes. Doch Pinhas, der Sohn Eleasars, blieb nicht tatenlos. Er stand auf, folgte den beiden mit einem Spieß in der Hand und durchstach die beiden gleichzeitig durch ihren Leib. Gott freute sich sehr über seinen Eifer. Er konnte die Sünde nicht ertragen und kämpfte für die Reinheit des Volkes Gottes. Wegen Pinhas beendete Gott die Plage, durch die bereits 24.000 Menschen gestorben waren.
Eine Person, die entschlossen auf der Seite Gottes steht und konsequent gegen die Sünde kämpft, ist sehr wichtig. Anstatt die Sünde zu ignorieren und hilflos zu bleiben, dürfen wir entschlossen dagegen kämpfen. Der humanistische Gedanke sagt, dass die Sünde eine private Angelegenheit sei und man jedem seine Freiheit lassen sollte. Wir denken, dass alles OK ist, solange man niemand anderen verletzt. Aber Sünde ist keine Privatsache. Sünde hat auch nichts mit menschlicher Freiheit zu tun, sondern ist eine bewusste Rebellion gegen Gott. Israel war im Begriff von der Anbetung Peors und der Hurerei überschwemmt zu werden und seine Identität als Gottes heiliges Volk zu verlieren. Die Affäre von Simri und Kosbi hätte jede Art von Hurerei im Volk legitimiert. Aber als Pinhas im heiligen Zorn die öffentlichen Sünder strafte, wurde der Plage gewährt. Gott war sehr erfreut über den Eifer von Pinhas und gab ihm einen ewigen Friedensbund. Lasst uns wie Pinhas im entscheidenden Moment auf der Seite Gottes stehen, die Sünde klar tadeln und so die Gemeinde Gottes schützen.
Heute haben wir Gottes Treue für ein murrendes und sklavisches Volk Israel kennenglernt. Gott führte sein Volk 40 Jahre lang durch die Wüste und ließ seine Verheißung nicht fallen. Trotz ihres widerholten Murrens öffnete Gott einen Weg der Rettung. Auch wir dürfen den Rettungsweg Gottes allein durch den Glauben ergreifen, indem wir auf das Kreuz Jesu blicken, welches uns von aller Macht der Sünde und des Satans heilt und das neue Leben gibt. Gott gebe jedem von uns Glauben an die Macht des Blutes Jesu, dass uns vollkommen heilt und uns als Gottes Volk leben lässt.