Um der Hoffnung Israels Willen

Apostelgeschichte 28,16-31
Leitvers 28,20b

„…, denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.“

Wir danken Gott für das segensreiche Studium der Weihnachtsbotschaft und für den Masterkurs an diesem Wochenende mit dem Apostelgeschichte-Factual Study durch H. Samuel Abraham Chang. Wir sind groß ermutigt worden, mit der Kraft des Heiligen Geistes unser neues Leben für die Erfüllung von Gottes Ratschluss bis an die Enden der Erde zur Verfügung zu stellen.

Lob und Dank sei Gott, dass er in diesem Jahr 2024 so mächtig unter uns gewirkt hat. Wir durften erfahren, dass Gott uns mit seinen Worten aus Hesekiel 37,10 und Nehemia 9,1 treu begleitet und stets ermutigt hat, dass die geistlich toten Gebeine der jungen Menschen durch das Weissagen des Wortes Gottes lebendig werden. In diesem Jahr durften wir insbesondere die Offenbarung des Johannes studieren. Wir wurden ermutigt, dass Gott uns inmitten dieser Endzeit als Überwinder gebrauchen will, die Jesus treu und bis zum Ende nachfolgen, ihr eigenes Leben nicht lieben und die Krone des ewigen Lebens und das Reich Gottes ererben werden. Danken wir Gott, dass er uns täglich stärkt, den antichristlichen und gottlosen Zeitgeist zu überwinden und den Lobgesang der Überwinder anzustimmen. Danken wir Gott auch für sein mächtiges Werk in unserer Nächsten Generation. Gott stellte sie als vollmächtige Bibellehrer und Diener des Wortes Gottes bei GLEF, IWBS, bei der GLC und für den Global Leaders Gottesdienst auf. Wir durften erfahren, wie Gott in H. Samuel Abraham Chang mächtig wirkte und ihn zu einem Glaubensvorbild erzogen hat, durch den unsere Nächste Generation ermutigt und herausgefordert wird, den geistlichen Kampf mit dem Wort Gottes zu führen und als Hirten und Bibellehrer für ihre Freunde und Kommilitonen gebraucht zu werden. Wir danken Gott, dass er in diesem Jahr die Glaubensentscheidungen der Nächsten Generation gesegnet und vier Täuflinge und fünf junge Hirten als Mitarbeiter aufgestellt hat. Beten wir, dass wir durch das Schreiben unseres Jahresrückblicks klare Dankanliegen finden und uns auf das neue Jahr mit klarem Leitwort und Gebetsanliegen vorbereiten dürfen. Gott schenke uns auch durch das bevorstehende Jahreswechsel-Forum geistliche Zurüstung aus der Apostelgeschichte, um im neuen Jahr für die Aufstellung von 100 Tsd. Bibellehrern zusammen zu arbeiten und mit der Kraft des Hl. Geistes die geistliche Wiedererweckung an den 1700 Unis in Deutschland, Europa und der M-Welt vorzubereiten.

Zum heutigen Jahresabschlussgottesdienst wollen wir Apostelgeschichte Kapitel 28 studieren. Dabei möchten wir Apostel Paulus‘ Vision und Hoffnung für sein Volk Israel und für die Weltmission kennenlernen. Warum kam Paulus nach Rom? Warum trug er Ketten? Wie und mit welchem Geist diente er dem Werk Gottes sogar in den widrigen Umständen? Lasst uns die Hoffnung Gottes für uns persönlich, für unser Volk und für diese Generation aufnehmen und im neuen Jahr als ein Königreich von Priestern und als Bibellehrer – wie Paulus – für die geistliche Wiedererweckung dieses Kontinent gebraucht zu werden.

I. Um der Hoffnung Israels Willen (16-20)

Apostel Paulus hatte während seinen drei Missionsreisen das Evangelium von Jesus in zahlreiche Gebiete Kleinasiens und sogar nach Europa gebracht. An allen Orten gab es ein mächtiges Wirken Gottes, so dass Menschen zu Jesus fanden und christliche Gemeinden entstanden. Überall erfuhr Paulus aber auch Widerstände, Verleumdungen und Verfolgungen. Doch Paulus gab nie auf. Er war bereit, auf Leben und Tod für die Ausbreitung des Evangeliums sein Leben zu riskieren. Als Paulus die Macht des Wortes Gottes erlebte, bekam er eine stets größere Vision von Gott geschenkt. Er sah im Glauben, dass sich das Evangelium bis nach Rom und über Rom bis an die Enden der Erde ausbreiten würde. Gott selbst bestätigte ihm diese Vision inmitten von Rückschlägen, indem Gott durch einen Engel zu ihm sprach (Apg 23,11b): „Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.“ Mit dieser Zuversicht konnte Paulus schließlich den Weg nach Rom antreten, wenn auch als ein Gefangener in Ketten. Paulus lebte auch unter den widrigen Umständen als ein Hirte. Als das Schiff in Seenot geriet und zu kentern drohte, war Paulus nicht ein namenloser Gefangener dem alles egal gewesen wäre. Paulus diente der gesamten Besatzung – 267 Mann – als ein Hirte und Leiter. Er ermutigte und ermahnte (Apg 27,22-25) alle Mitreisenden unverzagt zu sein, weil Gott ihm offenbart hatte, dass niemand zu Schaden kommen und sie alle das Ziel (Rom) erreichen würden. Lasst uns von Paulus sein absolutes Vertrauen und seinen Glauben an Gott lernen und im neuen Jahr als verantwortliche geistliche Leiter, Hirten und Bibellehrer gebraucht werden.

Sehen wir uns Vers 16 an: „Als wir nun nach Rom hineinkamen, wurde dem Paulus erlaubt, für sich allein zu wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.“ Als Paulus in Begleitung von Brüdern nach Rom kam, musste sein Herz vor Freude und Dankbarkeit gesprungen sein. Obwohl er in Ketten war, fühlte er sich wie ein freier Mann. Der lebendige und allmächtige Gott würde auch hier in der Hochburg von Götzendienst und Kaiserverehrung auf seiner Seite stehen. Gott würde durch Paulus reden und seinen Ratschluss zur Weltmission durch ihn erfüllen. Darum dachte Paulus nicht, dass er zuerst bessere Umstände bräuchte. Um der Hoffnung Israels willen war Paulus bereit, alle Ketten zu tragen.

Sehen wir uns die Verse 17-20 an: „Es geschah aber nach drei Tagen, dass Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie versammelt waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer. Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhört hatten, weil nichts gegen mich vorlag, dass den Tod verdient hätte. Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich mein Volk wegen etwas zu verklagen. Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, dass ich euch sehen und zu euch sprechen könnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.“ Paulus gab nicht den Juden die Schuld an seiner Gefangenschaft. Vielmehr bezeugte er Ihnen Gottes souveräne Führung und Gottes Ratschluss, welche ihn nun nach Rom gebracht hatte, um hier – in der Hochburg des Götzendienstes – das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen.

Lesen wir den Leitvers 20 gemeinsam: „Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, dass ich euch sehen und zu euch sprechen könnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.“ Paulus war in Ketten gebunden, aber nicht wegen der Juden, sondern um der Hoffnung Israels willen. Was ist die Hoffnung Israels? Die Hoffnung Israels ist der Messias – Jesus Christus. Die Hoffnung Israels ist es, dass Israel die Verheißungen der Väter annehmen, geistliche Einsicht bekommen und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen würde. Die Hoffnung Israels bezieht sich auf die Verheißung Gottes, sein Volk durch den Glauben an Jesus Christus zu einem Königreich von Priestern und als heiliges Volk wiederherzustellen, um als Segen für alle Völker gebraucht zu werden. In 2.Mose 19,5.6 sprach Gott zu den Israeliten, nachdem sie der Sklaverei Ägyptens entkommen und durch das Rote Meer hindurchgezogen waren: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ Die Hoffnung Israels war, das Gott ein ehemaliges Sklavenvolk geistlich wiederherstellen und ihnen eine einzigartige Stellung unter den Völkern schenken wollte. Gott wollte sie zu einem Königreich von Priestern und zu einem heiligen Volk machen. Diese Berufung schloss mit ein, dass sie Gottes Gebote befolgen, seinen Bund halten und als eine Bibellehrernation für alle Völker gebraucht werden sollten. Die Hoffnung Israels war also mit Gehorsam und Treue zu Gott verbunden. Doch Israel wurde Gott immer wieder untreu: Sie beteten die Götzen der Heiden an; vermischten sich mit heidnischen Völkern; gehorchten nicht dem Wort Gottes und verwarfen Gottes gute Ordnungen. Sie machten Gott zornig und traurig, weil sie wie kleine Kinder waren, die sich nichts sagen ließen. Gott schenkte ihnen seine züchtigende Liebe z.B. durch die 70-jährige babylonische Gefangenschaft. Gott stellte aber immer einen heiligen Rest von Übriggebliebenen auf. Durch seine Knechte, die Propheten, gab Gott dem Volk sein lebendiges Wort. Nach der babylonischen Gefangenschaft gebrauchte Gott Nehemia und Esra für die geistliche Wiederherstellung des Volkes Gottes. Als Esra, der Priester und Schriftgelehrte, dem Volk das Gesetz vorlas und durch die Hilfe der Leviten das Wort Gottes erklärte, wurde das Volk bewegt: es weinte, tat Buße und erfuhr geistliche Wiederherstellung. Gottes Vision und Hoffnung war und ist es zu jeder Zeit, dass die Menschen nicht nur ein formales spirituelles Leben führen, nein, sondern dass sie das Wort Gottes hören, es lesen, studieren und auch. Gott möchte, dass die Menschen ihm durch sein Wort begegnen und dass sie persönliche Sündenvergebungsgnade und ein neues und verändertes Leben erfahren. Anders gesagt möchte Gott, dass die Menschen nicht bloß ein schönes Gefühl erfahren, sondern dass sie eine persönliche Lebens- und Liebesbeziehung zu dem lebendigen Gott aufgrund des Wortes Gottes anknüpfen dürfen. Gottes Herzenswunsch war und ist, Israel als eine Bibellehrernation für die ganze Welt zu gebrauchen.

Einst hieß Paulus „Saulus“. Damals trug er die Ketten seines Egos. Als ein Oberer der Juden verfolgte er die Christen auf‘s Härteste und warf viele von ihnen ins Gefängnis. Aber der auferstandene Christus begegnete diesem Feind Gottes und besuchte ihn persönlich: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Jesus war bereit, seinem ärgsten Feind zu vergeben. Jesus berief Saulus sogar zu einem auserwählten Werkzeug, dass er Jesu Namen trage vor Heiden, vor Könige und vor das Volk Israel.“ Mit solcher Hoffnung berief Gott einen gefürchteten Verfolger zu seinem auserwählten Werkzeug für die Weltmission. Jesus gab ihm einen neuen Namen „Paulus“. Seine Missionsreisen führten ihn überall in das Römische Reich – sogar nach Europa. Wo er auch hinkam, verkündigte er den Heiden das Evangelium von Jesus Christus. Paulus geriet immer wieder in größte Gefahren. Er erfuhr zahlreiche Entbehrungen und Schwierigkeiten. Er wurde sogar ins Gefängnis geworfen. Fünf Mal wurde er ausgepeitscht, drei Mal mit Stöcken geschlagen. Er überlebte einen Schiffbruch und war immer wieder in größter Gefahr. Aber all dies nur aus einem Grund: Um der Hoffnung Israels willen. Um dieser Hoffnung willen trug Paulus alle Ketten, alle Leiden und Gefahren bis zum Ende. Vor seiner Überfahrt nach Rom hatte Paulus sich vor dem jüdischen Sanhedrin und vor Felix, Festus und König Agrippa als ein Gesetzesbrecher zu verantworten. Um seine Unschuld zu offenbaren, hatte sich Paulus schließlich auf den Kaiser in Rom berufen. Paulus hätte einfach klein beigeben und ein freier Mann sein können. Aber er schloss keine Kompromisse, sondern kämpfte den treuen Kampf des Glaubens, indem er an der Wahrheit festhielt, dass Jesus der Messias ist: die einzige Hoffnung auf Rettung – für die Juden und ebenso für die Heiden. Je mehr Paulus litt, um so heller leuchtete die Wahrheit, dass Jesus die einzige Hoffnung für alle Menschen ist. Durch den Glauben an den auferstandenen Herrn Jesus blieb Paulus seiner Berufung bis zum Ende treu. Durch den Glauben an den souveränen Herrn trug Paulus alle Leiden als Teil des Heilsplans Gottes, das Evangelium bis an die Enden der Erde zu verkündigen. So konnte Paulus mutig sein und sich sogar seiner Ketten freuen!

So wie Paulus um der Hoffnung Israels willen alle Ketten trug, haben zahlreiche Knechte und Mägde Gottes keine Kompromisse geschlossen und Leiden und Entbehrungen, sogar den Tod auf sich genommen. Statt ihren Glauben abzuschwören, trugen viele verfolgte Christen bis auf den heutigen Tag ihre Ketten. Missionar Matthäus trug um der Hoffnung Chinas willen alle Ketten, damit durch ihn zahlreiche junge Chinesen als Jesu Jünger heranwachsen und nun als geistliche Leiter gebraucht werden dürfen. Um der Hoffnung Deutschlands willen tragen M. Peter und M. Sarah die Ketten von Leiden und Verfolgungen und geben sich bis auf diesen Tag für die Einheimischen und für die Nächste Generation Missionare hin. Um der Hoffnung Deutschlands und Europas willen geben sich H. Peter Ryu und die Nächste Generation herzlich hin, um den jungen Menschen und der Nächsten Generation mit dem Wort Gottes zu dienen. Um der Hoffnung Deutschland und Europas willen kommen unsere Mitarbeiter zum Frühgebet in das Haus Gottes, um den Gebetsaltar für die geistliche Wiedererweckung der jungen Menschen mit Freude zu bilden und sich mit dem Wort Gottes zu erbauen.

Hier durfte ich ermutigt werden, nicht ein gewöhnliches Glaubenslebens mit meiner eigenen Errettung zuführen, sondern um der Hoffnung Deutschlands und Europas Willen alle Ketten der Missverständnisse am Campus und der übrigen Leiden Christi mit Freude und Dankbarkeit zu tragen. Statt mit meiner eigenen Errettung selbstzufrieden zu sein, darf ich mit Paulus‘ Hoffnung und Vision mein Leben für die geistliche Erweckung der jungen Menschen am Rhein-Sieg-Campus und in Ostdeutschland, und für die Aufstellung von 12 Jünger Jesu bis zum Ende hingeben. Ich bin dem HERRN sehr dankbar, dass er mir und M. Priska erlaubt hat, in diesem Jahr den Gebetsaltar in St. Augustin aufzubauen und mit Hes 37,10 und Apg 1,8 Gott Wirken zu sehen. Gott hat uns zwei Hoffnungsträger, Max und Elias anvertraut, mit denen wir im neuen Jahr zusammenarbeiten und die Umgebung für das Campus-Bibelstudium vorbereiten dürfen. So dürfen wir durch den Glauben sehen, dass die Hochschule zu einem Missionare sendenden Campus für die Weltmission verändert wird. Lasst uns um der Hoffnung Deutschlands und Europas willen im neuen Jahr „frisch und fröhlich“ die herrliche Botschaft des Evangeliums an jedem Campus verkündigen und die geistliche Erweckung der jungen Menschen erfahren.

Beten wir, dass wir im neuen Jahr 2025 um der Hoffnung Gottes für Deutschland, Europa und der M-Welt willen, mit Freude an den übrigen Leiden Christi teilnehmen und die Ketten für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung dieses Landes und Kontinents tragen und Gottes mächtiges Wirken in den jungen Menschen erfahren dürfen.

II. Paulus‘ Zweierbibelstudium in einer Mietwohnung (21-31)

In diesem Abschnitt lernen wir das Geheimnis, wie Paulus unter allen Umständen und aus der Hoffnung Gottes heraus der Rommission diente. Sehen wir uns die Verse 21 und 22 an: „Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Judäa empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der über dich etwas Schlechtes berichtet oder gesagt hätte. Doch wollen wir von dir hören, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr an allen Enden widersprochen wird.“ An einem festgesetzten Tag kamen sie alle bei Paulus zusammen. Sehen wir uns Vers 23 an: „Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend.“ Paulus verteidigte sich nicht selbst. Mit großer Hingabe und Geduld erklärte er ihnen viele Stellen aus dem Gesetz und den Propheten, um die davon zu überzeugen, dass Jesus tatsächlich der Messias ist. Z. B. beschreibt Jesaja 53 Jesus als den leidenden Knecht, der für die Sünden der Menschen leidet (3.4): „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.“ Vielleicht gab Paulus ihnen auch das Wort aus Jeremia 31,31-34 weiter: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.“ 

Was für ein großartiges Bibelstudium mit Apostel Paulus muss dies gewesen sein! Vom Morgen bis zum Abend. Doch wie reagierten die Juden? Obwohl einige überzeugt waren, reagierte doch niemand mit Glauben. Paulus ließ sich dennoch nicht entmutigen. Trotz ihrer Ablehnung hielt Paulus an der Hoffnung Gottes fest. Er erkannte in ihrer Ablehnung sogar die Erfüllung der Worte, die einst Jesaja prophezeit hatte (26.27): „Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr’s hören und nicht verstehen; und mit den Augen werdet ihr’s sehen und nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt und ihre Ohren hören schwer und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.“ Am Campus erfahren wir öfters hartnäckige Ablehnungen. Doch wir dürfen von Paulus lernen, den jungen Menschen bis zum Ende mit dem Wort Gottes zu dienen.

Sehen wir uns die Verse 30.31 an: „Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.“ Was lernen wir hier von Paulus?

Erstens: Paulus predigte das Reich Gottes mit allem Freimut ungehindert.

Damals wurde des römische Kaiser wie ein Gott verehrt. Doch Paulus verkündigte mitten im Zentrum des Römischen Reiches das Reich Gottes. Er verkündigte ihnen, dass Gott regiert und das Gott die Weltgeschichte lenkt. Paulus bezeugte, dass das Reich Gottes durch Jesus Christus in diese Welt gekommen ist, um alle Menschen von der grausamen Herrschaft der Sünde und des Todes zu befreien. Durch Jesu stellvertretenden Kreuzestod wurde das Sünden- und Todesproblem aller Menschen ein für alle Mal gelöst! Unser Herr Jesus ist der ewige König, der auch wiederkommen wird, um alle, die ihn angenommen und an ihn geglaubt haben in sein ewiges Reich zu führen. Das Römische Reich und die Macht des Kaisers ist längst beendet – aber das Reich unseres Gottes währt für immer und ewig! Das Reich Gottes ist die wahre und lebendige Hoffnung für alle Gläubigen!

Zweitens: Paulus lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.

Paulus‘ Glaube war, dass das Wort Gottes die Macht hat, die ganze Welt zu erobern und zu verändern. Das Römische Reich würde durch das Wort Gottes, ja durch Evangelium erobert werden. Das Wort Gottes hat solch eine lebengebende Macht, dass sich bis auf diesen Tag alle Herrscher vor der Macht des Wortes Gottes fürchten! Warum müssen in unserer Zeit so viele chinesische Christen im Untergrund ihre Gottesdienste feiern? Warum werden in Nordkorea Christen so grausam verfolgt? Weil das Wort Gottes die Kraft und Macht des lebendigen Gottes ist. Durch sein Wort hat Gott Himmel und Erde ins Dasein gerufen! Durch das Wort Christi wurden Kranke gesund und Tote lebendig. Hebräer 4,12 bezeugt: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“

Apostel Paulus glaubte an diese lebengebende und lebenverändernde Macht des Wortes Gottes. Obwohl er in Ketten war, wusste er, dass das Wort Gottes nicht gebunden ist. Obwohl er schwach und hilflos aussah, wusste er, dass dem allmächtigen Gott alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden. Apostel Paulus wartete deshalb nicht, dass seine Bedingungen verbessert würden. Er glaubte vielmehr, dass Gott mit der Kraft seines Wortes mächtig wirkt. Obwohl er in Ketten war und von einem Soldaten bewacht wurde, widmete sich Paulus ganz dem Bibelstudium. Lesen wir noch einmal die Verse 30.31: „Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.“

Paulus musste zwei Jahre als ein Gefangener warten, ob die Juden aus Jerusalem kämen und ihn vor dem Kaiser verklagen würden. In dieser Zeit dachte Paulus nicht, dass er nichts tun könnte. Nein, er erkannte, dass dies Gottes Zeit war, wo er aktiv jedem, der zu ihm kam, mit dem Wort Gottes dienen durfte. So konnte er angefangen von dem römischen Soldaten, der ihn bewachte, allen die zu ihm kamen mit dem Wort Gottes dienen. Er glaubte, dass seine Mietwohnung, der beste Ort war, um Zweierbibelstudium-Teams zu bilden. Zwei Jahre lang nahm Paulus alle auf, die zu ihm kamen. Einen Soldaten nach dem anderen. Einen Offizier nach dem anderen. Sogar ein Familienmitglied aus dem Hause des Kaisers nach dem anderen. So pflanzte Paulus das Wort des lebendigen Gottes und den Glauben an die lebengebende Macht des Wortes Gottes in die Herzen seiner Bibelschüler ein. Gott segnete den Glauben und die Hingabe von Paulus und das Werk des Zweierbibelstudiums nahm seinen Lauf! Rund 300 Jahre später war es Kaiser Theodosis I., der das Christentum zur offiziellen Staatsreligion erklärte. Das Römische Reich wurde in eine christliche Nation verändert.

Ein einzelnes Zweierbibelstudium erscheint uns unbedeutend und wie nichts zu sein! Aber das ist nicht wahr. Das Werk des Zweierbibelstudiums verändert eine Person. Es verändert eine Stadt, eine Nation, einen Kontinent und schließlich sogar die Weltgeschichte! Paulus diente einer Person mit dem Wort Gottes und mit dem Glauben, dass er einem ganzen Volk dienen würde. Einst diente Gott einem Mann, Abram, bis dieser zu einem großen Volk heranwuchs. Wir dürfen ein einzelnes Zweierbibelstudium für sehr kostbar halten, denn es ist Gottes Instrument für die Weltmission. Wir können brauchen keine große Kathedrale oder eine Megachurch zu errichten. Aber wir können überall auf der Welt ein Zweierbibelstudium-Team bilden. Unser Herr Jesus selbst hat in Mt 18,20 verheißen: “wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“

Wir stehen kurz vor dem neuen Jahr 2025. Wir haben viele Wünsche und Erwartungen. Am wichtigsten aber ist es, dass wir von Apostel Paulus seinen Glauben und seine Vision lernen, durch Zweierbibelstudium-Teams den jungen Menschen mit dem Wort Gottes zu dienen. Damals war es das Römische Reich und der Römische Kaiser, der so furchterregend und mächtig aussah. Scheinbar konnte nichts und niemand dagegen ankommen. In unserer Zeit ist es der gottlose Zeitgeist, der gottlose Humanismus und der Relativismus, der so unbezwingbar aussieht. Der Zeitgeist lehrt, dass es keinen Gott gäbe, dass man für sein Ego leben und das Leben genießen müsste. Gott ermutigt uns heute durch Apostel Paulus, inmitten des übermächtigen Zeitgeistes an die Macht des Wortes Gottes zu glauben und uns dem Zweierbibelstudium zu widmen! Das Wort Gottes ist lebendig. Unser allmächtiger Gott ist lebendig. Gott hat uns seine Worte Hesekiel 37,10 / Nehemia 9,1 gegeben, damit wir Gottes Wort durch ZBS-Teams zu den geistlich toten Gebeinen weissagen. Dann werden wir – wie einst Paulus erfahren, dass Gott durch unser unscheinbares Zweierbibelstudium sehr mächtig wirkt. Unser lebendiger Gott wird das Zweierbibelstudium der Hausgemeinden von M. Petrus und H. Johannes mit den Medizinstudenten segnen, um die Medizinische Fakultät der Uni Bonn zu erobern. Unser lebendiger Gott wird durch das Zweierbibelstudium der Hausgemeinde von H. Warmherz das Juridicum in ein Bethaus für die Weltmission verändern. Unser lebendiger Gott wird auch die mathematisch- naturwissenschaftliche Fakultät durch das Zweierbibelstudium der Hausgemeinde von H. Peter zu einem heiligen Ort verändern, an dem der allmächtige Schöpfergott geehrt wird. Beten wir, im neuen Jahr dem Beispiel von Apostel Paulus zu folgen und unabhängig von Umständen oder Bedingungen unser Leben für das Bilden von Zweierbibelstudium-teams einzusetzen und an jeder Fakultät und Hochschule einen Abraham und eine Sarah des Glaubens aufzustellen. Beten wir, die 1700 Unis in Europa und in der M-Welt geistlich zu erobern und ein überaus großes Heer von 100.000 Bibellehrern aufzustellen.

Heute durften wir durch Apostel Paulus groß ermutigt werden, um der Hoffnung Deutschlands und Europas willen an den übrigen Leiden Jesu teilzunehmen und alle Ketten und Missverständnisse zu tragen. Früher trugen wir alle die Ketten der Sünde, aber durch die teure Rettungsgnade Jesu haben wir das neue Leben empfangen. Nun dürfen wir um der Hoffnung Deutschlands und Europas willen den jungen Menschen mit dem Wort Gottes durch Zweierbibelstudium-Teams dienen. Beten wir, im neuen Jahr 10.000 Zweierbibelstudium-Teams zu bilden und Gottes Werk der geistlichen Wiedererweckung zu erfahren – an den 1700 Unis in Deutschland, Europa, in der M-Welt und bis an die Enden der Erde.

Lesen wir den Leitvers 20b: „…denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.“

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