Seid Bischöfe der Gemeinde Gottes

Apostelgeschichte 20,1-38
Leitvers 20,28

„So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat.“

Dank sei Gott für das Studium der Apostelgeschichte, durch das wir sehen, wie sich das Evangelium von Jesus durch seine Zeugen in der Kraft des Heiligen Geistes von Jerusalem über ganz Judäa und Samarien bis an das Ende der Erde ausbreitete (Apg 1,8). Der zweite Teil der Apostelgeschichte ab Kapitel 13 berichtet von Gottes Wirken durch Apostel Paulus während seiner drei Missionsreisen und seiner Reise nach Rom. Zu Beginn seiner dritten Missionsreise blieb er in Ephesus und lehrte zuerst in der Synagoge und dann in der Schule des Tyrannus, indem er die Jünger absonderte und täglich redete. Das geschah zwei Jahre lang, so dass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.

Heute begleiten wir Paulus weiter auf seiner Reise und lernen sein Zeugnis gegenüber den Ältesten der Gemeinde in Ephesus kennen. Er hatte unter ihnen drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen, einen jeden von ihnen unter Tränen zu ermahnen. Dann ermutigt er sie Bischöfe der Gemeinde Gottes zu sein, die auf sich selbst und auf die ganze Herde achthaben. Wir lernen auch Paulus‘ Entschlossenheit, dem Ratschluss Gottes zu folgen und nach Jerusalem zu gehen, obwohl ihn Fesseln und Bedrängnisse erwarteten. Möge Gott uns mit dem Geist des Paulus und der Glaubensvorgänger füllen und uns als Bischöfe der Gemeinde Gottes für die geistliche Wiederherstellung in Deutschland und Europa und die M-Mission gebrauchen.

1. Paulus in Mazedonien und Griechenland (1-16)

Betrachten wir Vers 1: „Als nun das Getümmel aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich und tröstete sie, nahm Abschied und brach auf, um nach Mazedonien zu reisen.“ Das Getümmel in Vers 1 war der Aufruhr in Ephesus, bei dem eine schreiende Menge Paulus und seine Gefährten bedroht hatte und der nun beendet worden war. Paulus tröstete die Jünger und nahm Abschied von ihnen und brach auf, um nach Mazedonien zu reisen. Dort ermahnte er die Gemeinden mit vielen Worten. Dann zog er weiter nach Griechenland, wo er drei Monate lang blieb. Die Gemeinden in Mazedonien und Griechenland hatten eine Opfergabe für die Notleidenden in Judäa gesammelt. Paulus wollte diese nun nach Jerusalem bringen mit der Vision, dann nach Rom und weiter nach Spanien zu reisen (Röm 15,28).

Er konnte allerdings nicht mit dem Schiff fahren, weil ihm die Juden nachstellten, und musste durch Mazedonien ziehen. Lukas, der Verfasser, war bei ihm (5). Die anderen Mitreisenden fuhren direkt nach Troas und warteten dort auf ihn. In Vers 4 erfahren wir etwas über diese Mitreisenden: „Es zogen aber mit ihm Sopater aus Beröa, der Sohn des Pyrrhus, aus Thessalonich aber Aristarch und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus, aus der Provinz Asien aber Tychikus und Trophimus.“ Zur ersten Missionsreise war er noch allein mit Barnabas und Markus aufgebrochen. Jetzt hatte er viele hervorragende Mitarbeiter. Sie waren: Sopater aus Beröa, wo Paulus auf der zweiten Missionsreise gepredigt hatte (17,12). Aristarch aus Thessalonich, der mit Paulus in Ephesus die Bedrängnis erfuhr (19,29) und später sein Mitgefangener in Rom war (Kol 4,10; Phlm 24). Und Sekundus (lt., der Zweite). Gaius aus Derbe, der beim Aufruhr in Ephesus mitgelitten hatte. Timotheus, des Paulus „lieber und getreuer Sohn in dem Herrn“. Tychikus, der an Paulus‘ Statt dessen Briefe nach Ephesus, Kolossä und Laodizäa brachte (Eph 6,21; Kol 4,7). Und Trophimus aus Ephesus, der nicht in Ephesus blieb, sondern Paulus nach Jerusalem und auf der Reise nach Rom folgte (21,29; 2. Tim 4,20). Diese Männer waren durch Apostel Paulus‘ Hirtenleben bewegt worden, ihr altes kleinbürgerliches Leben zu verlassen und wie er dem Ratschluss Gottes zu folgen und als Hirten der Herde Gottes zu leben.

Betrachten wir Vers 6. Paulus und seine Mitreisenden blieben sieben Tage in Troas. Am letzten Tag, dem Sonntag, predigte Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht. Ein junger Mann namens Eutychus, der am offenen Fenster saß, schlief ein und fiel drei Stockwerke tief in den Tod. Dies war ein großer Schock für die Gläubigen. Paulus ging hinab und sah, dass ein „Getümmel“ begann. Getümmel meint hier, dass sie anfingen, zu weinen und laut zu klagen. Alle Worte, die Paulus sie vorher geredet hatte, schienen vergeblich gewesen zu sein. Was tat Paulus? Er warf sich über den Gestorbenen, umfing ihn und sagte: „Macht kein Getümmel; denn es ist Leben in ihm.“ Paulus hatte Glauben. Sein Glaube gab ihm Frieden und Weisheit in der Zeit der Krise. Ruhig ging er wieder hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach, und so zog er hinweg. Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet. Die Gläubigen in Troas lernten den lebendigen Glauben. Sie hörten ihm bis zum Morgen zu und wurden sehr gestärkt.

Betrachten wir Vers 13. Von Troas fuhr das Reiseteam mit dem Schiff nach Assos. Paulus aber ging den Weg zu Fuß, etwa 11 Stunden. Dann fuhren sie weiter nach Mitylene, Chios, Samos bis nach Milet. Lesen wir Vers 16: „Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzufahren, um in der Provinz Asien keine Zeit zu verlieren; denn er eilte, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm möglich wäre.“ Hier sehen wir Paulus‘ Entschlossenheit für den Ratschluss Gottes. Er hatte sich bereits entschieden, nach Jerusalem zu gehen. Darum wollte er an Ephesus vorüberfahren. Ephesus hieße für ihn – menschlich gesehen – Sicherheit und Anerkennung und Schutz. Jerusalem bedeutete Unsicherheit, Feindseligkeit und scheinbar ungeschützt den Angriffen der Widersacher ausgesetzt zu sein. Doch Paulus folgte als ein guter Hirte mit Entschlossenheit dem Ratschluss Gottes als Gottes auserwähltes Werkzeug, den Namen Jesu zu tragen vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel (Apg 9,15). Darum hatte er sich entschieden, an Ephesus vorbei nach Jerusalem zu ziehen.

Im England des 14. Jahrhunderts lebte John Wyclif (1328 – 1384). Er war Theologe und Professor an der Universität Oxford. Aber die Kirche jener Zeit verbot den Besitz englischer Bibelauszüge und ließ die Menschen in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Wyclif traf eine Entscheidung für den Ratschluss Gottes, England zur Bibel zurückzuführen. Er begann, die Bibel zu übersetzen und zu verbreiten. Dafür wurde er verfolgt, als Ketzer verleumdet und angeklagt und verlor auch die Gunst seiner hochstehenden Freunde. Doch er ließ sich nicht beirren und wurde zum „Morgenstern der Reformation“, und seine Entschlossenheit als ein Hirte beeinflusst die Kirche in England bis heute.

Ihm folgte auch Jan Hus (1368 – 1415) in Böhmen. Er sah, wie die Kirche Ablass von den Sünden für Geld anbot. Darum lehrte er, dass die Sünder allein durch Buße und den Glauben an Jesus selig werden, und dass die Kirche keine Organisation, sondern die Gemeinschaft der Gläubigen sei, die Jesus durch sein Blut erworben hat, mit Christus als Oberhaupt und der Bibel als Lebensmaßstab zum Glaubensgehorsam. Obwohl er ein Predigtverbot erhielt, zog er als Wanderprediger durchs Land und redete weiter. Schließlich wurde er in Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt, aber sein Beispiel motivierte viele, für die Wahrheit zu kämpfen. Als Martin Luther 100 Jahre später seine Schriften las, bekannte er: „Wir sind alle Hussiten“. Was ist der Ratschluss Gottes für uns? Bleiben wir in Ephesus oder entscheiden wir uns, nach Jerusalem zu gehen, um den Ratschluss Gottes zu erfüllen? Gott segne uns, den Glaubensvorbildern wie Paulus, Wyclif, Hus zu folgen und die Geschichte der geistlichen Erneuerung fortzuschreiben.

2. Die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus (17-38)

Lesen wir Vers 17: „Aber von Milet sandte er nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde rufen.“ Paulus hatte fast drei Jahre in Ephesus verbracht. Die Jünger in Ephesus wollten ihn gerne sehen. Doch um keine Zeit zu verlieren, ließ Paulus die Ältesten der Gemeinde nach Milet kommen. Als sie zu ihm kamen bezeugte er sein eigenes Hirtenleben, das er unter ihnen geführt hatte. Lesen wir die Verse 18-21: „Ihr wisst, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich in die Provinz Asien gekommen bin, die ganze Zeit bei euch verhalten habe, wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit Tränen und unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfahren sind. Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.“ Paulus hatte unter ihnen als Bibellehrer und Hirte gearbeitet in Demut, mit Tränen, unter vielen Anfechtungen. Er hatte Juden und Griechen die Umkehr zu Gott und den Glauben an den Herrn Jesus bezeugt und alles Nützliche verkündigt, sowohl öffentlich als auch in den Häusern. Nun nahm er Abschied. Durch den Geist gebunden fuhr er nach Jerusalem, wo Fesseln und Bedrängnisse auf ihn warten.

Lesen wir Vers 24: „Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.“ Paulus bezeugte sein Leben als ein Hirte vom ersten Tag an bis heute. Sein einziges Ziel war es, seinen Lauf zu vollenden und sein Amt auszurichten, das er von dem Herrn Jesus empfangen hatte, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Er hatte überall, wo er hinkam, in den Synagogen gepredigt, und auch dann noch, wenn sich Widerstand erhob und es nicht mehr ging, in der Lebensgemeinschaft und in den Häusern gelehrt. Paulus predigte unabhängig von den äußeren Bedingungen, auch wenn sie noch so widrig waren. Er predigte den Heiden und dem Gefängniswärter in Philippi und den Philosophen in Athen. Er legte Zeugnis ab vor dem Hohen Rat in Jerusalem, vor den römischen Statthaltern Felix und Festus und dem König Agrippa. Nicht einmal die Ketten konnten ihn davon abhalten. Er folgte dem Ratschluss Gottes und bezeugte auch gegenüber den Juden in Rom: „Um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten“ (28,20).

Diejenigen, die sich ihm anschlossen, wurden zu seinen Mitarbeitern. Sie sahen sein Hirtenherz und begannen auch, Zweierbibelstudium-Teams zu bilden und zu predigen. In Ephesus hörte so innerhalb von zwei Jahren die ganze Provinz Asien das Wort des Herrn, und es entstanden viele Pioniergemeinden.

Es gibt in der Geschichte zahlreiche Beispiele derer, die ein Leben als Hirte führen. Dietrich Bonhoeffer stellte sich 1933 in einer Radiosendung gegen den Führerbegriff des Nationalsozialismus und sagte, dass ein Mensch nicht vergöttert werden dürfe. Seine Ansprache wurde abgebrochen, und sein Predigerseminar geschlossen. 1939 war er noch einmal in den USA. Er hätte dort bleiben und als Professor arbeiten können. Doch er kehrte mit dem letzten Schiff nach Deutschland zurück, weil er sein Leben nicht der Rede wert achtete und sein Amt als Bibellehrer für Deutschland ausrichten wollte. 1943 wurde er verhaftet und zwei Jahre später hingerichtet. Er wurde für viele Gläubige zu einem Vorbild eines Hirten, der sein Amt ausrichtet, weil er die Schafherde Gottes liebt und sich als einen Schuldner der Gnade Jesu betrachtet.

Ein Pastor in Bremen sprach 2019 in einem Eheseminar darüber, dass das Praktizieren von Homosexualität Sünde sei. Er wurde daraufhin wegen Volksverhetzung (§ 130 StGB) angeklagt. Der Pastor stellte klar, dass er nicht die Menschen verurteile, aber gemäß der Bibel die Sünde klar Sünde nenne müsse. Er knickte nicht ein, obwohl er mit Strafe und Disziplinarmaßnahmen rechnen musste. Auch er ist nur ein Mann wie Apostel Paulus, aber weil er kämpft, seinen Lauf als ein Diener Gottes zu vollenden, hat Deutschland Hoffnung auf geistliche Wiederherstellung.

Gottes Ratschluss für unsere Zeit ist ein neuer Anfang für Gottes Volk durch die heiligen Stümpfe (Jes 6,13) durch die Jüngererziehung in Hausgemeinden und Zweierbibelstudium-Teams. Gottes Ratschluss ist die Wiederherstellung der völlig verdorrten Totengebeine durch den Geist Gottes als ein überaus großes Heer (Hesekiel 37,10) durch Bibellehrer, die ihr Leben nicht der Rede wert achten und das Amt als Zeugen des Evangeliums von der Gnade Gottes ausrichten.

Ich danke Gott, dass er sich über mich erbarmt hat und mich in der Studienzeit zum Bibelstudium führte. Ich lebte mit dem Geist eines Gestapo-Richters, der andere innerlich richtete und sich selbst für besser hielt, aber Gott half mir durch seinen Knecht und lehrte mich mit Hebräer 11,6, dass Gottes Werk ein Werk des Glaubens ist. Ich lebte auch mit dem Geist eines Feiglings und wollte den intellektuellen Studenten nicht predigen, aber Gott tadelte meine Verantwortungslosigkeit mit 2. Tim 2,15 und lehrte mich, mich vor Gott als rechtschaffener Evangeliumsarbeiter zu erweisen und den Gehorsam des Glaubens aufzurichten. Ich lebte mit dem Geist eines Bettlers um menschliche Anerkennung, aber Gott lehrte mich mit Mk 11,22 und Hes 37,10, um jeden Preis die Wahrheit zu verkündigen und so mein Amt als ein Bibellehrer auszurichten. Ich bete, mit Entschlossenheit dem Beispiel des Paulus und der Glaubensvorgänger zu folgen, so dass ich als einer derer gebraucht werde, durch die Gott die Geschichte der geistlichen Erneuerung fortschreibt.

Paulus zog nun weiter nach Jerusalem. Er bedeutete, dass sie sein Angesicht nicht mehr sehen würden. Doch er konnte sie mit ruhigem Gewissen verlassen, weil er es nicht unterlassen hatte, ihnen den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen (27). Welche Weisung gab er den Ältesten? Lesen wir dazu Vers 28: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat.“ Sie sollten als Bischöfe der Gemeinde auf sich selbst acht haben und auf die ganze Herde, die Jesus durch sein eigenes Blut erkauft hatte. Welches Zeugnis hinterließ er ihnen, ein Bischof der Gemeinde Gottes zu sein?

Erstens: Er hatte ihnen den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt und ihnen nichts vom Willen Gottes vorenthalten.

Zweitens: Er hatte Tag und Nacht nicht abgelassen, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.

Drittens: Er hatte acht auf die ganze Herde. Einmal waren Lehrer aus Judäa nach Antiochia gekommen und hatten gelehrt: „Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden.“ Als Paulus das hörte, hatte er einen nicht geringen Streit mit ihnen. Er ging dafür auch nach Jerusalem und kämpfte darum, dass seine Schafe nicht zu einem gesetzlichen Leben voller Heuchelei verführt würden, sondern weiter in der Kraft der Gnade Gottes lebten und Antiochia zum geistlichen Hauptquartier für die Weltmission werden konnte.

Viertens: Er hatte ein gebendes Leben geführt. Paulus hatte von niemandem Gold oder Silber genommen, sondern mit seinen eigenen Händen für seinen Lebensunterhalt und für die, die mit ihm waren, gearbeitet. Lesen wir Vers 35: „Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss in Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hatte: Geben ist seliger als nehmen.“ Die Schwachen waren diejenigen, die daran Anstoß genommen hätten, wenn Paulus von der Gemeinde finanziert worden wäre. Paulus wollte ihnen keinen Anstoß geben, obwohl er alles Recht dazu gehabt hätte, darum arbeitete er mit seinen eigenen Händen, was mit viel Mühe verbunden war.

Paulus wusste, dass nach seinem Abschied nach Ephesus reißende Wölfe kommen würden, die die Herde nicht verschonten. Sogar aus ihrer Mitte würden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehrten, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum sollten sie wachsam sein und sich an Paulus‘ geistlichen Kampf als ein Bischof der Gemeinde Gottes erinnern und seinem Beispiel nacheifern.

Auch unter uns sehen wir viele Beispiele derer, die mit der Priorität als Bischöfe der Gemeinde Gottes leben. Als Dr. Samuel Lee als Missionar in die USA kam, kam er als ein Hirte und Diener mit dem gebenden Geist. Er hörte Tag und Nacht von den sündenbeladenen amerikanischen Studenten und gab ihnen seine ganze Zeit, Hirtenliebe, Speise, Ermutigung und Ermahnung mit dem Wort Gottes. Oftmals bestand seine eigene Mahlzeit nur aus einem Burger am Tag. Seine Dienerschaft mobilisierte eine ganze Generation von Hirten und Missionsmitarbeitern als Bischöfe der Gemeinde Gottes. Vor kurzem besuchte uns Missionarin Kyung-Sook Park aus Kambodscha und berichtete vom Anliegen, den Bau einer Kirche zu vollenden. Darauf entschieden sich viele Mitarbeiter, eine herzliche Opfergabe zu bringen, sogar Mitarbeiter der nächsten Generation, die noch kein festes Einkommen haben. Einige gingen trotz ihres vollen Kalenders zum Campus und luden die Studenten ein und berichteten bei der Gemeinschaft mit Freude zuerst über ihre Erfahrungen und darüber, wie ihr Zeugnis vom Evangelium gewirkt hat. Unser Gott erfüllt durch diese Bischöfe der Gemeinde Gottes seinen Ratschluss auch in der nachfolgenden Generation. Wir dürfen inmitten so vieler vergangener, aktueller und bevorstehender Anfechtungen und Widrigkeiten wie Paulus unseren Glauben bekennen: „Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen und euch das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt sind.“

Wie reagierten die Ältesten der Gemeinde auf Paulus‘ Zeugnis? Nachdem sie mit ihm kniend gebetet hatte, weinten sie alle laut und fielen Paulus um dem Hals und küssten ihn. Ihre Beziehung zu Paulus war eine tiefe Liebesbeziehung im Heiligen Geist. Am allermeisten waren sie betrübt über das Wort, dass sie sein Angesicht nicht mehr sehen würden. Sie nahmen mit Tränen Abschied und geleiteten ihn auf das Schiff.

Heute lernen wir Paulus‘ Geist als ein Hirte kennen, der sein Leben nicht der Rede wert achtete, um seinen Lauf zu vollenden und sein Amt auszurichten, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Wir haben auch seine Entschlossenheit für den Ratschluss Gottes kennen gelernt. Möge Gott uns segnen, Bischöfe der Gemeinde Gottes zu sein, die auf die ganze Herde acht haben und mit dem Geist des Paulus unter allen Umständen ihre Mission als Bibellehrer erfüllen.

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