Sei getreu bis an den Tod
Offenbarung 2,1-29
Leitvers 2,10
„Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“
Dank sei Gott für die Offenbarung Jesu, durch die Gott uns zeigt, was bald geschehen wird: Der Herr kommt, und die Überwinder werden das herrliche, neue Jerusalem erben, wo sie mit Jesus von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren werden. Die Ungläubigen hingegen haben keinen Anteil am neuen Jerusalem, sondern ihr Teil wird im Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Selig ist, der die Worte der Offenbarung liest, hört und bewahrt. Gott wird unser Bibelstudium der Offenbarung segnen, sodass wir als wahre Überwinder und Sieger das neue Jerusalem erben können.
In der letzten Lektion grüßte der Apostel Johannes die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: „Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.” (1,4) Gott ist das A und das O, der Anfang und das Ende. Der Glaube an den ewigen Gott gab den Gläubigen, die ihrem Herrn Jesus inmitten von Bedrängnis und Verfolgung dienten, himmlischen Trost und Kraft, in Jesus treu bis an den Tod auszuharren und sich auf das neue Jerusalem vorzubereiten.
In Kapitel 2 finden wir vier Sendschreiben Jesu durch den Apostel Johannes an vier der sieben Gemeinden, nämlich die von Ephesus, Smyrna, Pergamon und Thyatira. Diese vier sowie alle sieben Gemeinden repräsentieren auch alle Gemeinden zu allen Zeiten. Jesus hatte allen sieben Gemeinden alles offenbart, was in Kürze geschehen soll. Jede Gemeinde konnte dieselben Worte der Offenbarung lesen und hören. Doch in jedem der Sendschreiben ermutigt und ermahnt Jesus jede Gemeinde persönlich. Jeder Christ kann durch diese Sendschreiben seinen eigenen geistlichen Zustand erkennen und den Segen der Buße ergreifen, um die Krone des Lebens zu empfangen. Ich bete zu Gott, dass wir heute Jesu Ermutigung und Ermahnung persönlich lesen, hören und bewahren, sodass wir wie unser Herr Jesus als Überwinder in Gottes Weltheilswerk einflussreich gebraucht werden dürfen.
1. An die Gemeinden in Ephesus und Smyrna (1-11)
Ephesus war damals die größte Hafenstadt in Kleinasien. Es war ein Handels- und Geschäftszentrum, in dem der Tempel der Artemis als größter Tempelbau zu den „Sieben Weltwundern“ der Antike gehörte (Apostelgeschichte 19,35). Kaiseranbetung und Zauberei waren weit verbreitet. Betrachten wir Vers 1: „Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern:…” Jesus offenbart sich den Gläubigen in Ephesus als der souveräne Herr, der alle Dinge in seiner Hand hält. Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden. Jesus schenkt den Gläubigen in der Provinz Asien Licht und Schutz und führt sie mit seiner gnädigen Hand (1,16.20). Wie der Hohepriester im Alten Testament dafür sorgte, dass die Lampen des Leuchters ständig brannten, so kümmert sich Jesus verantwortungsvoll und fürsorglich um die Gemeinden, damit sie als Leuchter für die Welt leuchten.
Welches Lob hat Jesus für die Christen in Ephesus? Betrachten wir die Verse 2 und 3: „Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind’s nicht, und hast sie als Lügner befunden und hast Geduld und hast um meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden.” Jesus sagt: „Ich kenne…” Jesus wusste, wie sehr sich die Gläubigen in Ephesus für das Werk Gottes einsetzten. Inmitten vieler Herausforderungen blieben sie standhaft und hielten beharrlich an ihrem Glauben fest. Sie machten keine Kompromisse mit den Bösen und ließen sich nicht von falschen Propheten verführen, die sich Apostel nannten, aber Lügner waren. Ihr Glaube an Jesus blieb so stark, dass sie nicht müde wurden, obwohl sie viel Last um des Namens Jesu willen getragen hatten. Darüber hinaus hassten sie die Werke der Nikolaïten (6).
Aber welche Zurechtweisung hatte Jesus für sie? Lesen wir die Verse 4 und 5: „Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.” Was war die erste Liebe der Christen in Ephesus? Sie erfuhren die große Liebe Christi durch das tiefgehende Bibelstudium mit dem Apostel Paulus (Apostelgeschichte 19,9). Als sie ihr Glaubensleben begannen, waren sie voller Hingabe für den Herrn, die sich in ihrer Liebe zu allen Heiligen widerspiegelte (Epheser 1,15). Wegen ihrer inbrünstigen Liebe für Jesus kümmerten sie sich von ganzem Herzen um die Schafe Jesu. Aber mit der Zeit wurde ihr Glaubensleben gewohnheitsmäßig, gesetzlich und gleichgültig gegenüber der Schafherde Jesu, und sie verließen die erste Liebe zu Jesus. All ihre guten Werke, all ihre Mühe, sogar ihre Standhaftigkeit hatten keine große Bedeutung mehr, weil die ursprüngliche Tiefe ihrer Liebe zu Christus fehlte. Daher fordert Jesus sie auf, sich daran zu erinnern, mit welcher Hingabe sie ihr Glaubensleben begonnen hatten, Buße zu tun und die ersten Werke zu vollbringen. Jesus wünscht sich von ihnen, zu der hingebungsvollen und leidenschaftlichen Beziehung zu ihm zurückzukehren, die sie zu Beginn hatten.
Jesus hat ihnen durch sein eigenes Blut die Erlösung und die Vergebung der Sünden geschenkt (Epheser 1,7). Die Christen in Ephesus hatten diese aufopfernde und hingebende Liebe Jesu bereits angenommen und mit Dankbarkeit und Hingabe erwidert. Doch sie gaben sich nicht mehr wie früher aus reiner Liebe zu Jesus für das Werk Gottes hin, sondern wurden selbstgerecht. Dieses Anliegen betraf nicht nur die Gemeinde in Ephesus.
Sehen wir uns Vers 7 an: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.” Jesus möchte, dass nicht nur die Gemeinde in Ephesus, sondern alle seine Nachfolger die reine, tiefe Liebesbeziehung zu ihm von Tag zu Tag weiterentwickeln und mit der wunderbaren Gnade Jesu in ihrem Herzen die ersten Werke tun. Die ersten Werke sind die Werke, die aus dem Glauben an Jesu Opfertod für die Sünden und aus der reinen Liebe zu Jesus geschehen. Jesus ermahnt die Christen in Ephesus, zur ersten Liebe zurückzukehren, weil sie nicht durch ihre Werke, sondern allein durch die Gnade Gottes die Seligkeit und das ewige Leben erlangen können (Epheser 2,8.9). Darum verheißt Jesus den Überwindern in Ephesus den Baum des Lebens, durch den sie ewiglich leben werden (1. Mose 3,22). Diejenigen aber, die keine Buße tun, haben keinen Leuchter mehr, weil Jesus ihn von seiner Stätte wegstoßen wird. Wenn eine Gemeinde die erste Liebe verlässt, wird sie nutzlos für Gott.
Jesu Ermahnung für die Gemeinde in Ephesus fordert auch uns heraus, die ersten Werke aus unserer ersten Liebe zu tun und als Leuchter für die geistliche Wiedererweckung gebraucht zu werden. Wir dürfen unsere erste Liebe zu Gott, zu seiner heiligen Mission, zu Jesu Schafen und zur Hingabe und zum Leiden für die Weltcampusmission erneuern.
Ein ehemaliger Verkäufer von Glühlampen und Staubsaugern erkannte die Liebe Jesu, dass Jesus sein Leben für ihn gegeben hat. Als er diese große Liebe Christi erfuhr, opferte er mit Freude seine Mittagspause, um verschiedenen Studenten das Evangelium zu predigen. Es ist auch heute noch seine größte Freude, am Campus für die Studenten zu beten und ihnen Gottes Wort weiterzugeben. Wegen seiner ersten Liebe wird der Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ein Leuchter sein, durch den Gottes Liebe in die dunkle Welt scheint und 120 geistliche Leiter aufgestellt werden. Wegen der Dankbarkeit für Jesu große Liebe und Gnade dürfen wir mit der ersten Liebe täglich zum Campus gehen und den Studenten an den 1700 Hochschulen in Europa vom Baum des Lebens zu essen geben. Mit der ersten Liebe dürfen wir die ersten Werke des Einladungs- und Zweierbibelstudiumswerkes und der Jüngererziehung durch fröhliche Lebensgemeinschaft und lebendiges Bibelstudium tun und als hell leuchtende Gemeinde Gottes für die Welt gebraucht werden.
Die Verse 8 bis 11 sind das Sendschreiben an die Gemeinde in Smyrna. Lesen wir Vers 8: „Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden:…” Die Stadt Smyrna, heute als Izmir in der Türkei bekannt, wurde früher wegen ihrer Schönheit und ihres Reichtums als „die Krone Asiens“ bezeichnet. Zahlreiche Tempel wurden zu Ehren verschiedener Götter gebaut, z.B. ein Tempel für den Fruchtbarkeitsgott Dionysos, den Gott des Weines. Die Gläubigen in Smyrna, die sich weigerten, die Götter und den Kaiser anzubeten, wurden sozial ausgeschlossen und diskriminiert. Sie wurden auf die schlimmsten Arten und Weisen getötet, von Tieren zerrissen und auf dem brennenden Scheiterhaufen gekreuzigt, nur weil sie auf der Seite Jesu standen. Inmitten der Verfolgung, Bedrängnis, Armut und Verleumdung war die Versuchung groß, ihren Glauben nur einmal zu verleugnen und ihr Leben zu bewahren. Doch sie bekannten sich zu Jesus auch in der heftigsten Bedrängnis. Inmitten dieser harten Anfechtung offenbart sich Jesus als der Erste und der Letzte. Die Christen in Smyrna wurden getröstet, dass nicht die von Menschen gemachten Götter in Smyrna, sondern ihr Herr Jesus der einzig wahre und ewige Gott ist, der mit seiner schützenden Hand ihr Leben führt.
Jesus stellt sich ihnen auch als der Gekreuzigte und Auferstandene vor: „…der tot war und ist lebendig geworden.“ Jesus wusste, dass die Gläubigen in Smyrna wegen ihres Glaubens sogar gefoltert wurden und den Tod erleiden mussten. Doch Jesus ermutigte sie, indem er selbst ihnen ein Beispiel gegeben hatte, damit sie Jesus getreu bis an den Tod nachfolgten. Jesus selbst war treu bis zum Tod, indem er das Kreuz erduldete, die Schande geringachtete und so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern ertrug (Hebräer 12,2.3). Doch sein Kreuzestod war nicht das Ende, sondern am dritten Tag stand er von den Toten auf. Seitdem lebt er in Ewigkeit. Jesus tröstet die Gläubigen in Smyrna mit den Worten, dass er schon den Tod überwunden hat und verheißt auch ihnen ewiges Leben. Als sie inmitten der Todesleiden zu Jesus aufsahen, der den Tod überwunden hat und lebendig geworden ist, konnten sie sogar ihr Martyrium überwinden und die wahren Sieger in der Menschheitsgeschichte sein.
Sehen wir uns Vers 9 an: „Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut – du bist aber reich – und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind’s nicht, sondern sind die Synagoge des Satans.“ Jesus kannte die Bedrängnis und die Armut der Gläubigen in Smyrna, weil Jesus selbst um unseretwillen schwer bedrängt und arm wurde. Äußerlich gesehen waren die Gläubigen arm und mussten viele Nachteile in Kauf nehmen, aber ihr Glaube und ihre Liebe zu Jesus machten sie wahrhaft reich (Jakobus 2,5). Jesus selbst erfuhr die Lästerung durch die ungläubigen Juden. Genau diesen Leiden waren nun auch die Christen in Smyrna ausgesetzt.
Wie ermutigt Jesus sie inmitten der Todesleiden? Lesen wir Vers 10: „Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Die Christen in Smyrna hatten schon viel Verfolgung erfahren, doch ihnen stand eine noch schwerere und größere Zeit der Verfolgung bevor. Einige würden sogar ihr Leben verlieren.
Einer davon war Polykarp, der im zweiten Jahrhundert Bischof von Smyrna war und wegen seiner Treue bis zum Tod auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Während der öffentlichen Spiele in Smyrna wurde Polykarp gefangen genommen und in die Arena gebracht, wo eine große Menge tobte. Vor den Prokonsul gestellt, hatte er die Wahl: den Namen Jesu zu verfluchen und dem Kaiser ein Opfer zu bringen oder zu sterben. Polykarp aber blieb seinem Herrn Jesus treu: „86 Jahre habe ich ihm gedient, und er hat mir nie etwas Böses getan. Wie könnte ich meinen König und Erlöser lästern?“ Als der Prokonsul ihn mit dem Feuertod bedrohte, antwortete Polykarp: „Du drohst mir mit einem Feuer, das nur einige Zeit brennt und bald wieder erlischt. Nicht kennst du das Feuer des kommenden Gerichtes und der ewigen Strafe, das den Gottlosen bestimmt ist.“ Noch während Polykarp verbrannt wurde, pries er Gott mit Lobgesängen. Seine Treue bis zum Tod ist uns ein großes Vorbild, weil er sich nicht vor den Todesleiden gefürchtet, sondern in der Bedrängnis den Namen Jesu kraftvoll bezeugt hat.
Jesus ermutigt auch heute jeden von uns: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Jesus kann uns diese Worte sagen, weil er selbst treu bis an den Tod war, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Jesus kann uns diese Worte sagen, weil er selbst auch jetzt treu mitten unter uns ist und seine Verheißung erfüllt, seinen treuen Nachfolgern die Krone des Lebens zu geben. Das Originalwort für Krone ist „stephanos“, was Siegeskranz bedeutet. Dass Gott den Überwindern die Krone des Lebens gibt, bedeutet, dass sie über alles Böse siegen und mit Christus ewiglich regieren werden. Die Gläubigen in Smyrna wurden durch diese tröstenden Worte Jesu gestärkt, inmitten der Todesleiden zu Jesus aufzusehen, ihm bis in den Tod nachzufolgen und ihn als den König aller Könige und Herrn aller Herren vor der ganzen Welt zu bezeugen. Mit der Hoffnung auf die Krone des Lebens blieben sie jederzeit standhaft und treu, um ihre Mission als Zeugen Jesu bis ans Ende der Erde zu erfüllen.
In Vers 11 beschreibt Jesus den Lohn für die Überwinder in Smyrna noch genauer: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.“ Auch wenn die Christen in Smyrna wegen ihres Glaubens sterben sollten, so würde der zweite Tod keine Macht über sie haben (20,6a.14). Der zweite Tod ist der ewige Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt. Auch wenn die Überwinder für den Namen Jesu den ersten, leiblichen Tod auf blutige Art und Weise erfahren würden, sind sie dennoch Sieger über den zweiten Tod.
Ein Beispiel ist John Wyclif, der englische Theologe und Reformator aus dem 14. Jahrhundert, der treu bis an den Tod blieb, obwohl seine Lehren, z.B. die Lehre der Autorität der Bibel gegenüber der des Papstes, verurteilt wurden. Sogar mehr als drei Jahrzehnte nach seinem Tod wurde er durch das Konzil von Konstanz als Ketzer verurteilt. Seine Gebeine wurden ausgegraben, um sie zu verbrennen und deren Asche in den Fluss zu streuen. Auf diese Weise verlangte die katholische Kirche die vollständige Entfernung von Wyclifs Lehren aus der Kirche und aus der Gesellschaft. Aber trotz dieser Bedrängnis sogar nach seinem Tod geschieht Wyclif kein Leid von dem zweiten Tod, sondern er hat die Krone des Lebens und gehört zu den wahren Siegern gemäß der Ermutigung Jesu: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“
Eine Volkswirtin und Geschäftsführerin hat in den letzten fünf Jahren inmitten von Leiden und Anfechtungen Treue gelernt. Indem sie auf Jesus schaut, der treu bis zum Tod für das Weltheilswerk gekämpft hat, lebt sie mit klarer Identität als Glaubensmutter und Bibellehrerin. Mit Gottes Wort „Habt Glauben an Gott!” nimmt sie verschiedene Herausforderungen an, indem sie allezeit Gott dankt, der sie von Korea über Amerika nach Deutschland als Missionarin geführt hat und sie nun auch als Segen sogar für die Europa- und M-Mission vorbereitet. Gott wird ihre Treue für ihren Herrn Jesus sicher segnen, dass zahlreiche junge Menschen, auch in den M-Ländern, durch sie die Krone des Lebens empfangen werden.
Ein 3. Generation Missionar hat gelernt, im Geringsten treu zu sein, indem er sich sehr hingebungsvoll um die Online-Mission gekümmert und dabei auch die jungen Leiter der nächsten Generation zur Zusammenarbeit mobilisiert hat. Gott schenkt ihm Treue auch im Großen und wird ihn gemäß seiner Verheißung als treuen Mann des Glaubens wie Josef für sein großes Errettungswerk kostbar gebrauchen.
Dank sei dem Herrn, der uns durch seine Worte für die Gemeinde in Smyrna ermutigt, getreu bis zum Tod seine Mission am Campus zu erfüllen. Gott wird durch unser Zeugnis am Campus inmitten von Bedrängnissen und Todesleiden ein überaus großes Heer in Europa aufstellen und uns mit der Krone des Lebens segnen!
Als ich Jesus als den Ersten und den Letzten anbetete, erfuhr ich Verleumdung und Bedrängnis, wodurch auch meine Hausgemeinde auseinanderging. Aber in dieser Anfechtung ermutigte mich Gottes Wort aus Hebräer 12,2, dass Jesus das Kreuz erduldete und treu bis zum Tod war, um mich von der Sünde zu erlösen und mir den endgültigen Sieg über den Tod zu schenken. Jesu Treue bis zum Tod und auch seine gegenwärtige Treue bis zu seinem zweiten Kommen schenkte mir Kraft und Entschlossenheit, meinem Herrn durch den Gehorsam zu Lukas 5,10b und 2. Timotheus 2,15 treu nachzufolgen. Ich preise meinen Herrn Jesus, der mich bis zum heutigen Tag treu begleitet hat und mir die Krone des Lebens geben wird.
Dietrich Bonhoeffer, ein Märtyrer des 20. Jahrhunderts, predigte häufig das heutige Wort aus Offenbarung 2,10. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er wegen seiner aktiven Beteiligung am deutschen Widerstand gegen das NS-Regime inhaftiert. Wie verbrachte er seine letzten zwei Jahre im Gefängnis vor seiner Hinrichtung? Er selbst fürchtete sich nicht vor dem, was er leiden würde. Vielmehr ermutigte er in dieser Bedrängnis viele andere: „Fürchtet euch nicht! Gott ist mitten unter uns, und er führt uns alle wunderbar.“ Er erfüllte seine Mission als Zeuge Jesu treu bis zum Tod, indem er bis heute zahlreiche Christen ermutigt, inmitten von Leiden und Bedrängnissen Jesus treu bis zum Tod nachzufolgen und die Krone des Lebens zu empfangen. Bonhoeffers Leben zeigt, dass diejenigen, die im Leiden ohne Furcht Jesus treu bleiben, die Krone des Lebens erhalten werden: „Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern / des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, / so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern / aus deiner guten und geliebten Hand. / Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Wegen Jesu Treue zu uns dürfen auch wir treu sein. Wie lange? Nur eine Zeit lang treu zu sein, hat keine Bedeutung. Judas war einer der zwölf Jünger und folgte Jesus in den ersten beiden Jahren nach. Aber im dritten Jahr brach er sein Glaubensleben ab. Dank sei dem Herrn, dass er unseren Tauf- und Hirtenkandidaten in diesem Jahr eine persönliche Glaubensentscheidung zur treuen Nachfolge Jesu schenkt. Ihre Taufe und Hirteneinsetzung sind nicht das Ende, sondern gerade der Anfang ihres siegreichen Glaubenslaufs, den sie inmitten von Leiden treu bis zum Ende laufen und die Krone des Lebens empfangen dürfen. Indem wir zu Jesus, der treu ist, aufsehen, und seine Ermutigung hören, „Sei getreu bis an den Tod!“, können wir uns für die Weltcampusmission durch die Mobilisierung der nächsten Generation hingeben und für die geistliche Wiedererweckung in Europa und den M-Ländern zusammenarbeiten.
2. An die Gemeinden in Pergamon und Thyatira (12-29)
Nun wendet sich Jesus an die Gemeinde in Pergamon, dem heutigen Bergama in der Türkei. Betrachten wir Vers 12: „Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert:…“ Warum stellt sich Jesus als derjenige vor, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat? Dieses Schwert ist eine Metapher für die Kraft des Wortes Gottes. Gottes Wort dringt bis zur Trennung von Seele und Geist, von Mark und Bein vor und ist ein Richter über die Gedanken und Sinne des Herzens (Hebräer 4,12). Das Wort Gottes geht aus dem Munde Jesu hervor und besiegt das Böse (1,16; 19,15). Jesus ermutigt die Gemeinde in Pergamon, am Wort Gottes festzuhalten, damit sie zu wahren Überwindern und Siegern werden können.
Die Bedingungen in Pergamon waren gut. Diese Stadt war ein bedeutendes Zentrum für Heilung und medizinische Forschung in der Antike. Trotzdem bezeichnet Jesus die Stadt Pergamon als den Thron des Satans. Denn alles, was man in Pergamon anbeten konnte, wurde verehrt, z.B. die Rote Basilika, die den ägyptischen Göttern gewidmet war. Auch griechische, römische und persische Götter hatten alle ihre eigenen Tempel.
Sehen wir uns Vers 13 an. Jesus lobt die Gemeinde in Pergamon, die am Namen Jesu festgehalten und den Glauben an Jesus nicht verleugnet hat, sogar während der Zeit, als ihr treuer Mitarbeiter Antipas ermordet wurde. Wie schmerzhaft waren die Leiden der Christen dort und wie groß die Versuchung, ihrem Glauben abzuschwören? Doch sie blieben ihrem Herrn Jesus treu, indem sie all ihre Furcht vor den Leiden und sogar vor dem Tod überwanden. Sie kämpften den guten Kampf des Glaubens sogar dort, wo der Satan wohnt.
Und doch hat Jesus etwas an ihnen auszusetzen. Lesen wir die Verse 14 und 15: „Aber einiges habe ich gegen dich: Du hast Leute dort, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. So hast du auch Leute, die sich in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaïten halten.“ Jesus ermahnt die Gemeinde in Pergamon wegen ihrer Toleranz gegenüber falscher Lehre und sündhafter Lebensweise. Bileam war ein moabitischer Prophet, der von Balak, dem König von Moab, den Auftrag erhielt, das Volk Israel zu verfluchen (4. Mose 22,6). Bileam hatte Balak erklärt, wie er das Volk Israel ins Verderben stürzen konnte: Er verführte sie dazu, das Fleisch von Götzenopfern zu essen, und verleitete sie zur Hurerei. Die Lehre Bileams verführte einige in der Gemeinde dazu, falsche Lehren zu tolerieren. Auch gab es einige unter ihnen, die sich an die Lehre der Nikolaïten hielten. Sie waren Gnostiker, die das Volk zur Sünde verführten. Eine bekannte Lehre der Gnostiker war, dass Gottes Gnade größer sei als die Sünden und man daher keine Buße zu tun bräuchte. (Judas 4)
Auch in unserer Zeit breiten sich falsche Lehren aus, angefangen von Atheismus und Unzucht bis hin zu LGBTQ+ und Genderismus, sogar innerhalb der Kirchen. Wie können wir diesen Versuchungen durch die Lehren Bileams und der Nikolaïten widerstehen? Durch Jesus, der das scharfe, zweischneidige Schwert des Wortes Gottes führt! Gottes Wort hat die Macht, alle Irrlehren, die zum Götzendienst und zur Unzucht verführen, zu besiegen. Gottes Wort hat die Kraft, die Menschen zur Umkehr zu führen und sie selbst an den Orten, wo der Thron des Satans ist, zu Überwindern und wahren Siegern zu machen!
Jesus verheißt den Überwindern in Pergamon einen herrlichen Lohn. Lesen wir Vers 17: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt.“ Das „Manna“ symbolisiert das wahre Brot vom Himmel, das denen ewiges Leben schenkt, die die Irrlehren durch die Macht des Wortes Gottes besiegen. Zusätzlich erhalten die Überwinder einen weißen Stein mit einem neuen Namen darauf geschrieben. Gott wird uns helfen, mit dem Schwert des Wortes aus der Offenbarung in diesem Jahr die Irrlehren unserer Zeit zu besiegen. Gott möge den Wortkampf von sieben Predigern beim Global Leadership Empowerment Forum (GLEF) 2024 segnen, damit sie mit der Macht des Wortes für die Mobilisierung der nächsten Generation und das Heil der Studenten kämpfen und zu den wahren Siegern gegen die gottlosen Lehren dieser Zeit gehören dürfen.
Die vierte Gemeinde, die Jesus ermutigt und ermahnt, ist Thyatira, eine bedeutende Handels- und Industriestadt, die heute als Akhisar in der Türkei bekannt ist. Lesen wir Vers 18: „Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen und seine Füße sind wie Golderz:…“ Jesus ist fähig, mit seinen Augen alles zu sehen und sogar die Nieren und Herzen der Menschen zu erforschen (23). Aufgrund dessen, was Jesus sieht, würde er mit seinen Füßen, die wie Golderz sind, alles Böse richten und alles Gottlose vernichten. Was sieht Jesus in der Gemeinde in Thyatira?
Sehen wir uns Vers 19 an: „Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und weiß, dass du je länger je mehr tust.“ Mit seinen Augen wie Feuerflammen sieht Jesus alles, was die Gläubigen in Thyatira tun. Jesus weiß, mit welcher Liebe sie ihm dienen und wie sie an ihrem Glauben unter allen Umständen festhalten. Er kennt ihre Hingabe in ihrem Dienst für andere und ihre Geduld inmitten von Anfechtungen und Verfolgungen. Jesus freut sich darüber, dass sie sich sogar noch mehr als zuvor für das Werk Gottes hingeben.
Was aber ist ihr Schwachpunkt? Lesen wir Vers 20: „Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen.“ Einige Gläubige in Thyatira unternehmen nichts gegen Isebel. Dieser Name führt auf die Frau von König Ahab von Israel zurück, die für ihre Förderung des Baalskults sowie ihre Verführung des Volkes bekannt war. Eine Person in der Gemeinde in Thyatira verbreitet falsche Lehren, ähnlich wie Isebel aus dem Alten Testament, und verführt damit Jesu Knechte zum Götzendienst. Diese Metapher zeigt die ernsthafte Situation, dass selbst eine hervorragende Gemeinde wie Thyatira kurz vor dem Untergang steht, weil sie eine verführerische Person nicht zurechtweist. Aus der Geschichte wissen wir, dass Israel unterging, weil König Ahab Isebel nicht zurechtwies. Was ist der Lohn für die verführerische Frau wie Isebel und für alle, die sie dulden? Schweres Leid kommt über sie, und sie werden dem Tod ausgeliefert (22.23). Doch den übriggebliebenen Überwindern wird Jesus keine zusätzlichen Lasten auferlegen (24). Doch Jesu Lohn ist noch viel größer. Lesen wir die Verse 26-28: „Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit eisernem Stabe, und wie die Gefäße eines Töpfers soll er sie zerschmeißen, wie auch ich Macht empfangen habe von meinem Vater; und ich will ihm geben den Morgenstern.“ Wer überwindet, wird Macht über die Heiden haben. Was bedeutet das für uns, die nächste Generation? Es bedeutet die geistliche Eroberung durch die Weltmission. Die Überwinder werden nicht durch falsche Duldung verführt werden, sondern sie werden die Heiden zu Gott bekehren. Deshalb sagte Jesus: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker…“ (Matthäus 28,19) Diejenigen, die die nahe Verführung überwinden, können als Könige und Priester für diese Welt von Gott gebraucht werden. Dank sei unserem Herrn Jesus, der uns seine Macht gibt, um als Hirten für viele verlorengehende Studenten in Europa gebraucht zu werden. Gott möge die Leiter der nächsten Generation durch die Macht Jesu, des hellen Morgensterns, als geistliche Eroberer für seinen Ratschluss gebrauchen (22,16).
In Kapitel 2 kommt Jesu Ermahnung, „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ viermal vor (7.11.17.29). Demnach gilt Jesu Ermutigung und Ermahnung für vier Gemeinden, Überwinder zu sein, für alle Menschen, die Ohren haben. Jesus wies die Gemeinde in Ephesus wegen ihrer Werkgerechtigkeit zurecht und stellte ihre erste Liebe wieder her. Die Gemeinde in Smyrna lernte, zu Jesus aufzusehen, der selbst treu bis zum Tod war, um Gottes Welterlösungsplan zu erfüllen, und der bis zu seiner Wiederkunft treu bleibt, um seine Verheißung wahr zu machen, den Überwindern die Krone des Lebens zu geben. Jesus ermutigte auch die Gemeinde in Pergamon und in Thyatira, alle falschen Lehren durch die Macht des Wortes zu überwinden und als geistliche Eroberer in Gottes Weltheilswerk allen Völkern der Erde zu dienen. Lasst uns durch 10.000 Zweierbibelstudium-Teams, das GLEF 2024 sowie die M- und Online-Mission treu bis an den Tod sein und als treue Überwinder wie unser Herr Jesus die Krone des Lebens empfangen!