Predige das Reich Gottes
Apostelgeschichte 28,16-31
Leitvers 28,31
„… predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.“
Wir danken dem HERRN, dass er GLEF 2024 mit seinem lebendigen Wort reich gesegnet hat. Während der acht Tage intensiven Bibelstudiums durften wir Ermutigung und Stärkung durch Gottes Wort empfangen. Nun dürfen wir in dieser Endzeit als Überwinder leben, die bis zum Ende geistlich wachsam bleiben, die Anfechtungen des Feindes erdulden und mit der herrlichen Hoffnung auf das neue Jerusalem den guten Glaubenskampf führen. Dank sei dem HERRN, dass er seine Vision und Hoffnung offenbart hat, unsere Nächste Generation als kundige Bibellehrer, Prediger des Wortes und als geistliche Leiter für das Werk der geistlichen Erneuerung und der Wiedererweckung in Deutschland, Europa, Amerika und bis in die M-Welt zu gebrauchen. Heute möchten wir von Apostel Paulus lernen, wie er in Rom, der Hauptstadt des römischen Weltreichs und inmitten von Kaiseranbetung und Götzendienst, das Reich Gottes durch Zweierbibelstudium verkündigte. Lasst uns seinem Beispiel folgen und um der Hoffnung Deutschlands willen das Reich Gottes durch ZBS-Teams unter den jungen Menschen aktiv verkündigen.
I. Um der Hoffnung Israels Willen (16-20)
Apostel Paulus hatte auf seinen drei Missionsreisen das Evangelium von Jesus in die Gebiete Kleinasiens und sogar bis nach Europa, nach Griechenland, gebracht. An allen Orten gab es ein mächtiges Wirken Gottes, so dass Menschen zu Jesus fanden und erste christliche Gemeinden entstanden. Überall erfuhr Paulus aber auch Widerstände, Verleumdungen und Verfolgungen. Doch Paulus gab nicht auf. Er war bereit, auf Leben und Tod für die Ausbreitung des Evangeliums sein Leben einzusetzen. Als Paulus die Macht des Wortes Gottes erlebte, bekam er eine stets größere Vision von Gott geschenkt. Er sah im Glauben, dass sich das Evangelium bis nach Rom und über Rom bis an die Enden der Erde ausbreiten würde. So beschloss er, nicht in Jerusalem in ein christliches Altersheim zu gehen, sondern von Jerusalem weiter bis nach Rom zu ziehen. In Apg 19,21b sagte Paulus: „Nachdem ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“ Doch bis dahin vergingen noch vier Jahre. In Jerusalem wurde Paulus zunächst verhaftet, eingekerkert und verleumderisch angeklagt. Er musste sich vor dem Sanhedrin, vor Felix, Festus und König Agrippa verantworten. Schließlich berief er sich in Überzeugung seiner Unschuld auf den römischen Kaiser. Inmitten aller Verhöre und Anschlagspläne gegen Paulus hatte Gott seinem Knecht schon längst bestätigt, dass er auch in Rom Jesu Zeuge sein würde. In Apg 23,11 lesen wir: „In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.“ Mit dieser Zuversicht konnte Paulus schließlich den Weg nach Rom antreten, wenn auch als ein Gefangener in Ketten. Doch Paulus lebte auch unter diesen widrigen Umständen als ein Hirte. Als das Schiff sich inmitten von Stürmen befand und zu kentern drohte, war Paulus nicht ein namenloser Gefangener dem alles egal gewesen wäre. Paulus diente der gesamten Besatzung – 267 Mann – wie ein Hirte und Leiter. In Apg 27,22-25 ermahnt und ermutigt er alle Mitreisenden und spricht: „Doch nun ermahne ich euch: Seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff. Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren. Darum, liebe Männer, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt ist.“ Von Paulus können wir sein absolutes Vertrauen auf den lebendigen Gott lernen, sowie sein geistliches Verantwortungsbewusstsein als ein Hirte. Wir dürfen auch lernen, in jeder Umgebung, sei es in der Schule, an der Uni oder am Arbeitsplatz, als Hirten und geistliche Leiter Verantwortung zu übernehmen und unseren Mitmenschen mit dem Wort Gottes und mit dem Gebet zu dienen.
Nun kam Paulus schließlich in Begleitung von Brüdern nach Rom. Sicherlich sprang sein Herz vor Freude und Dankbarkeit. Obwohl er in Ketten war, musste er sich wie ein freier Mann gefühlt haben. Vor allem hatte er eine feste Zuversicht, dass das Wort Gottes nicht gebunden ist.
1) Ich bin jung und ich bin frei
von der Sündensklaverei,
freudig folg ich dem Herrn Jesus Christ.
Und ich wandre mit der Schar,
die zur Heimat zieht für wahr,
dort, wo ewige Herrlichkeit ist.
Ref.: Ja, jung zu sein ist schön, und doch: gerettet sein, ist schöner noch, gerettet sein und jung zugleich, nichts macht so glücklich und so reich.
2) Ich bin jung und froh bereit,
Gott zu dienen allezeit
mit den Gaben, die er mir verliehn,
will gewinnen viele noch,
bin ein Streiter Christi doch,
darf im Kampf nimmer weichen und fliehn.
3) Ich bin jung und ja, ich weiß,
dass der Kampf oft schwer und heiß, und für Jesus zu leiden es gilt.
Aber er wird mit mir gehn
und mir treu zur Seite stehn;
denn sein Wort er gewisslich erfüllt.
Hier in Rom würde Gott mit Paulus gehen und ihm treu zu Seite stehen. Gott würde durch Paulus reden und seinen Ratschluss zur Weltmission durch ihn erfüllen. Darum dachte Paulus nicht menschlich, dass er zuerst bessere Bedingungen bräuchte, um Gott ohne Ketten zu dienen. Für Paulus war seine jetzige Lage kein Hindernis. Er saß in einer kleinen Mietwohnung, angekettet an einen Wachsoldaten, der ihn nun zu beaufsichtigen hatte. Aber das war aus Paulus Sicht, die wunderbare Gelegenheit, diesen Soldaten als seinen ersten Hoffnungsträger in Rom zu betrachten und ihm mit dem Wort Gottes zu dienen.
Sehen wir uns die Verse 17-20 an: „Es geschah aber nach drei Tagen, dass Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer. Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhört hatten, weil nichts gegen mich vorlag, das den Tod verdient hätte. Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich mein Volk wegen etwas zu verklagen. Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, dass ich euch sehen und zu euch sprechen könnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.“ Diese Verse machen klar, dass es Paulus zunächst am Herzen lag zu den Juden, also zu seinen Landsleuten zu sprechen und ihnen den Grund und die Absicht seines Aufenthaltes kundzutun. Dieses Treffen anzusetzen war sehr weise, da sich sonst alle möglichen Gerüchte um Paulus herum verbreitet hätten. Paulus Zeugnis war sehr klar. Er bezeugte ihnen: „… denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.“ Es war Gottes Hoffnung für Israel schon vom Alten Bund her gewesen, sie als eine königliche Priesterschaft unter den Völkern zu gebrauchen. Gott wollte sie als sein auserwähltes Volk gebrauchen, um den Heidenvölkern die Erkenntnis Gottes zu verkündigen und sie zur Rettung durch den Messias, Jesus Christus, zu führen. Paulus wurde nun von Gott nach Rom gesandt, um die Menschen aus ihrer geistlichen Dunkelheit heraus zum wunderbaren Licht Jesu zu führen. Dafür trug Paulus die Ketten seiner Gefangenschaft willig. Mit der Hoffnung, dass sein Volk Israel Jesus als den Messias annehmen und als ein Königreich von Priestern für die ganze Welt gebraucht werden würde, diente er ihnen. Mit dieser großen Hoffnung für Israel betrachtete Paulus seine Ketten weder fatalistisch noch negativ. Anstatt zu klagen, folgte er Gottes souveräner Führung und kam er in Ketten nach Rom. Durch die Gemeinschaft mit Paulus sollten die Juden verstehen, dass es Paulus auf der Seele brannte, den lebendigen Gott gerade hier in der Mitte des römischen Weltreichs zu verkündigen. Darum trug Paulus diese Ketten um der Hoffnung Israels willen.
In diesem Teil haben wir die souveräne Führung Gottes im Leben von Apostel Paulus kennengelernt. Kein Sturmwind, kein Schiffbruch und keine Macht dieser Welt konnte verhindern, dass Gottes Verheißung erfüllt wurde und Apostel Paulus nach Rom kam. Um der Hoffnung Israels willen trug Paulus seine Ketten willig und mit Freude. Er wartete nicht auf bessere Umstände. Er war bereit in jeder Lage das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen – koste es, was es wolle! Bist du bereit – und sind wir bereit – um der Hoffnung Deutschlands willen alle Ketten zu tragen? Vor etwas mehr als 50 Jahren kam M. Sarah Chang als eine Krankenschwestermissionarin nach Deutschland. Bis auf diesen Tag trägt sie um der Hoffnung Deutschlands willen alle Ketten, trotz wiederholter Angriffe des Satans auf das Werk Gottes und auf den Knecht Gottes. Sie bildet mit der Hausgemeinde von H. Dr. Johannes und M. Maria Chang treu den Gebetsaltar an der Bonner Uniklinik und dient dort dem Einladungswerk. Um der Hoffnung Deutschlands willen, betet sie ohne aufzugeben für die Aufstellung von 12 Glaubensmüttern an jeder Fakultät.
Lasst uns wie Apostel Paulus und wie zahlreiche Glaubensvorgänger dem Werk Gottes unabhängig von Umständen und Bedingungen treu dienen, indem wir um der Hoffnung Deutschlands willen, das Frühgebet halten; dem Einladungswerk dienen und dem Jüngererziehungswerk durch Lebensgemeinschaft und Zweierbibelstudium dienen. Lasst uns um der Hoffnung Deutschlands und Europas willen alle 1700 Unis mit dem Evangelium durch Zweierbibelstudium-Teams erobern, 100 Tausend Missionare bis 2041 aussenden und 120 Missionsstützpunkte bis in die M-Welt errichten.
II. Paulus‘ Zweierbibelstudium in einer Mietwohnung (21-31)
In diesem Abschnitt lernen wir das Geheimnis, wie Paulus unter allen Umständen und aus der Hoffnung Gottes heraus der Rommission diente. Sehen wir uns die Verse 21 und 22 an: „Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Judäa empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der über dich etwas Schlechtes berichtet oder gesagt hätte. Doch wollen wir von dir hören, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr an allen Enden widersprochen wird.“ Die Reaktion der Juden auf das Zeugnis von Paulus war, dass sie erklärten, keine Briefe aus Judäa über Paulus erhalten zu haben. Auch sei kein Bruder gekommen, der etwas Schlechtes über ihn gesagt hätte. Was sie aber wussten war, dass die Menschen überall von dieser Sekte redeten, der Paulus angehörte. Nun wollten sie genaueres von Paulus hören und verabredeten mit ihm einen bestimmten Tag. An diesem Tag kamen die Juden erneut zusammen, um von Paulus zu hören.
Sehen wir uns Vers 23b an: „Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend.“ Wow. Vom frühen Morgen bis zum Abend! Mit welchem Hirtenherzen diente Paulus den Juden! Vom Morgen bis zum Abend legte er ihnen Zeugnis ab. Zeugnis vom Reich Gottes. Was verstehen wir unter dem Reich Gottes? Viele denken beim Reich Gottes sehr abstrakt und beziehen es irgendwie auf das „Jenseits“. Aber das Reich Gottes ist nicht abstrakt. Das Reich Gottes hat sehr viel mit der Menschwerdung Jesu Christi zu tun. Diese Welt stand seit dem Sündenfall unter der grausamen Macht und Gewalt des Teufels. Der Teufel und seine bösen Geister belogen und verführten die Menschen und schleppten sie zu Tode. Aber mit der Geburt unseren Herrn und Heilands Jesus auf diese Welt ist das Reich Gottes, d.h. die Herrschaft Gottes auf diese Welt gekommen! Jesus sprach in Matthäus 12,28: „Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“
Dank und Preis sei Gott, dass er durch die Geburt Jesu und durch sein messianisches Werk, schließlich durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz die Herrschaft des Teufels, des Fürsten dieser Welt, besiegt und das Reich Gottes aufgerichtet hat! Wo ein Mensch umkehrt und im Glauben an das Blut Jesu über seine Sünde Buße tut, da wird Gottes Reich, Gottes Herrschaft, in diesem Menschen aufgerichtet. Von Natur sind leben wir ausnahmslos unter der Herrschaft des Teufels und unseres Egos. Aber wer Jesus als seinen Christus, König und Herrn aufnimmt, der empfängt das Reich Gottes schon hier und heute in diesem Leben und in dieser Welt! In Markus 1,15 rief unser Herr Jesus: „… Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ Und in Markus 4,30-32 bezeugte unser HERR und sprach: „… Womit wollen wir das Reich Gottes vergleichen, und durch welches Gleichnis wollen wir es abbilden? Es ist wie mit einem Senfkorn: Wenn das gesät wird aufs Land, so ist’s das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden; und wenn es gesät ist, so geht es auf und wird größer als alle Kräuter und treibt große Zweige, sodass die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können.“
In Jesus Christus ist das Reich Gottes zu uns Menschen gekommen. Es beginnt hier und heute bei der Person, die Jesus in ihr Leben aufnimmt. Und es führt uns schließlich in das himmlische und ewige Reich Gottes, in das herrliche neue Jerusalem. Während GLEF 2024 (22.-29. Juli) konnten wir das Reich Gottes im Leben unserer Nächsten Generation hören und sehen. Wir durften das Reich Gottes im Leben von sieben Predigern sehen (H. Joel Park, M. Emmanuel Ogbonna, M. Joseph Lee Jr., H. Dr. Johannes Chang, H. Peter Ryu, Samuel Abraham Chang und Peter Josef Chang), dass Gott sie als vollmächtige Diener des Wortes Gottes gebraucht hat. Gottes Reich kam in das Leben der Nächsten Generation und wirkte mächtig. Z. B. hörten wir ein vollmächtiges Factual Study über das Buch Deuteronomium durch Esra Schweitzer. Wie kann ein junger Mensch, so vollmächtig ein langes und kompliziertes Buch wie Deuteronomium so prägnant und klar weitergeben? Wenn das Reich Gottes, die Herrschaft Gottes, durch den Heiligen Geist zu ihm gekommen ist! Samuel Abraham Chang diente uns an mehreren Tagen mit Geschichtsvorträgen, angefangen mit dem ägyptischen Reich, über das assyrische und babylonische Reich, über die intertestamentarische Zeit, über die frühkirchliche Zeit und bis hin in die gegenwärtige Zeit. Wie konnte er uns all diese geschichtlichen Epochen so klar und anschaulich weitergeben? Weil das Reich Gottes, die Herrschaft Gottes durch den Heiligen Geist, zu ihm gekommen ist! Danken wir Gott für das Kommen seines Reiches in das Leben unserer Nächsten Generation und Hoffnungsträger. Und beten wir, dass Gott durch jeden und jede von ihnen weiter mächtig wirkt, um das Reich Gottes an den 1700 Unis in Deutschland, Europa und bis in die M-Welt aufzurichten. Wir dürfen durch den Glauben sehen, dass Gott unsere Nächste Generation als sein überaus großes Heer zur geistlichen Erneuerung und für die Wiedererweckung der jungen Menschen, ja für das Kommen des Reiches Gottes bis an die Enden der Erde, kostbar gebraucht.
Sehen wir uns nochmals Vers 23b an: „Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend.“ Seit Paulus in Jerusalem verhaftet worden war, wurde er mehr als fünfmal vor Gericht gestellt. Und wann immer er vor Gericht stand, verteidigte er sich nicht selbst. Vielmehr stand er immer für Christus ein. Er versäumt auch nicht zu bezeugen, wer er gewesen war: ein selbstgerechter Pharisäer, der die Christen auf das Äußerste verfolgte und ins Gefängnis warf. Doch Gott hatte Erbarmen mit diesem gefürchteten Christenverfolger. Der auferstandene Christus besuchte ihn auf dem Weg nach Damaskus und rief: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Der lebendige und auferstandene Christus besuchte Saulus und veränderte ihn um 180 Grad zu einem auserwählten Werkzeug Gottes für die Weltmission! Wie sehr brannte seitdem Paulus‘ Herz, den Juden, seinen Landsleuten, die Wahrheit des Evangeliums zu verkünden, damit auch sie gerettet würden. Auch jetzt in Rom diente er ihnen vom Morgen bis zum Abend, indem er ihnen von Jesus predigte aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten. Im Alten Testament der Bibel gibt es über 300 Verheißungen die sich unmittelbar auf den kommenden Erlöser beziehen. Jesaja 7,14 sagt: „Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.“ Jesaja 11,1.2 bezeugt über den Messias: „Und es wir ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.“ Und Micha 5,1 sagt: „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“
Wie reagierten die Juden, als Paulus ihnen den ganzen Tag – vom Morgen bis zum Abend – mit dem Wort Gottes diente? Lesen wir die Verse 24-28: „Die einen stimmten dem zu, was er sagte, die andern aber glaubten nicht. Sie waren aber untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies eine Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vätern gesprochen (Jes 6,9-10): »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr’s hören und nicht verstehen; und mit den Augen werdet ihr’s sehen und nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt und ihre Ohren hören schwer und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.« So sei es euch kundgetan, dass den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden es hören.“
Obwohl einige überzeugt waren, nahmen die meisten Juden seine Lehre nicht an. Doch Paulus ließ sich davon nicht entmutigen. Vielmehr erkannte er durch ihre Ablehnung die Erfüllung der Prophezeiung des Propheten Jesaja. Dieser hatte diese Worte für die Israeliten empfangen, die wegen ihres verstockten und unbußfertigen Herzens kurz davor standen, von den Babyloniern vernichtet zu werden. Indem Paulus nun genau diese Worte Jesajas zitierte, gab er den Juden, die Jesus ablehnten, dieselbe Warnung mit auf den Weg. Paulus sagte in Vers 28: „So sei es euch kundgetan, dass den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden es hören.“ So, wie die Ketten, die Paulus trug, das Wort Gottes nicht aufhalten konnten, so würde auch die Ablehnung des Wortes Gottes durch die Juden das Werk Gottes nicht aufhalten können. Vielmehr würde dadurch die Tür zu den Heiden weit geöffnet. Die Gnade des Heils würde sich nun zu den Heiden ausbreiten. Anstatt in Verzweiflung zu verfallen, erneuerte Paulus sein Hirtenherz, seinen Glauben und seine Berufung und Vision für die Heidenmission.
Hier lernen wir für unseren persönlichen Glaubenskampf, dass wir unter allen Umständen an der Berufung Gottes für unser Leben festhalten und mit der Vision und Hoffnung Gottes dem Werk Gottes dienen dürfen. Lasst uns im Glauben an den allmächtigen, lebendigen Gott, durch 10.000 Zweierbibelstudium-Teams die Umgebung vorbereiten, um ein überaus großes Heer von 100 Tausend Bibellehrern an den 1700 Unis in DE/EU und der M-Welt aufzustellen. Beten wir auch bis zum Ende mit Nehemia 2,17.18 bis zum Ende für den Wiederaufbau der zerbrochenen geistlichen Mauern in Deutschland und Europa, sodass unser Land noch einmal als eine Hirtennation für die Weltmission gebraucht wird.
Sehen wir uns die Verse 30 u.31 an: „Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.“ Hier wollen wir kennenlernen, mit welchem Glauben Apostel Paulus in Rom Wirkte und denen diente, die zu ihm kamen.
Erstens: Mit dem Glauben, dass Gottes Wort nicht gebunden ist
Paulus glaubte, dass das Gott Wort unabhängig von Ort und Zeit gepredigt werden muss. Darum sah er selbst die Zeit seiner Gefangenschaft als von Gott geschenkte und gesegnete Zeit an, die er nun gut nutzte, um das Wort zur Zeit oder zur Unzeit zu teilen. Obwohl er körperlich gefesselt war, diente er der Berufung Gottes, indem er Zweierbibelstudium-Teams bildete und das Wort Gottes allen lehrte, die zu ihm kamen. Habt ihr einmal überlegt, welchen Personen Paulus mit dem Bibelstudium gedient haben könnte? Ganz sicher dem Soldaten, der Paulus bewachte. Dann gab es unter den Juden und Christen in Rom auch sicher einige Hoffnungsträger, die gerne mit Paulus Bibelstudiums-Gemeinschaft haben und von ihm das Wort Gottes lernen wollten. Wir denken auch an Onesimus, einen entlaufenen Sklaven, der durch Paulus zum Glauben gekommen war (Philemon 1,10). Dieser könnte in dieser Zeit mit Paulus das Bibelstudium gehabt haben. Und denken wir daran, dass Paulus ein Zeltmacher war (Apg 18,3) und mit anderen Handwerkern zusammengearbeitet hat. Es wäre also nicht überraschend, wenn Paulus auch in Rom die Beziehungen zu anderen Zeltmachern und Handwerkern aufgebaut und diese für sein Bibelstudium genutzt hätte. Paulus nutzte jede erdenkliche Möglichkeit, um seine Zeit in Ketten gut auszukaufen und das Wort Gottes durch Zweierbibelstudium-Teams mit anderen zu teilen. Jedes einzelne Bibelstudium war ein Samenkorn, das Paulus aussäte mit dem Glauben und mit der Vision, das Römische Kaiserreich mit dem Wort Gottes zu erobern und die geistliche Herrschaft des wahren Königs Jesus aufzurichten!
Zweitens: Mit dem Glauben an die Macht des Wortes Gottes
Paulus glaubte, dass das Wort Gottes Schöpfungsmacht und Leben verändernde Macht hat. Paulus glaubte an die Macht des Evangeliums von Jesu Kreuzestod und Auferstehung. In Römer 1,16 bezeugte Paulus: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“ Diese Kraft des Evangeliums hatte Paulus an allen Orten während seiner Missionsreisen erfahren. Und diese Kraft des Evangeliums erfuhr er auch jetzt hier in Rom. Er erfuhr, dass das Evangelium die Kraft hat, Menschen völlig zu verändern, wie auch er selbst von einem Christenverfolger zu einem Missionar und Prediger des Wortes Gottes verändert worden war. Paulus glaubte, dass die Kraft des Wortes Gottes auch in Rom mächtig wirken und das Römische Weltreich mit dem Evangelium erobern würde. Durch den Glauben sah er die Ausbreitung des Wort Gottes von Rom bis an den Enden der Erde.
Von Paulus lernen wir das Geheimnis des Zweierbibelstudiums. Ein Zweierbibelstudium scheint klein und unbedeutend zu sein. Aber Paulus glaubte, dass eine Person durch das Wort Gottes verändert und zu einer neuen Kreatur in Christus Jesus geschaffen wird. Einst hatte Gott selbst einem alten Mann Abram gedient. Er berief ihn und stellte ihn zum Vater vieler Völker und zur Quelle des Segens für alle Nationen auf. Wir dürfen auch einer Person, einem Hoffnungsträger dienen, um ihn oder sie als Vater oder Mutter vieler Völker und als Abraham bzw. Sarah des Glaubens für jeweils eine Hochschule aufzustellen. So dienen wir einem Hoffnungsträger durch ein Zweierbibelstudium-Team und in Wirklichkeit dienen wir einer ganzen Hochschule, einer Nation und einem Kontinent.
Durch das Werk des Zweierbibelstudiums in einer Mietwohnung in Rom, dem sich Paulus zwei volle Jahre widmete, wurde das Evangelium von Jesus immer weiter ausgebreitet. Zuerst unter den Soldaten und Offizieren; schließlich bis hinein in das Haus des Kaisers. Später wurde unter Kaiser Theodosius I. das Christentum zur offiziellen Staatsreligion. Das Evangelium, das Paulus in seiner Mietwohnung predigte, eroberte das Römische Reich und veränderte den Lauf der Weltgeschichte. Gott hat, wie wir durch die Geschichtsvorträge von Samuel Abraham kennenlernten, zu allen Zeiten durch seine übrigen heiligen Stümpfe gewirkt und sein Reich gebaut. Zum Beispiel gebrauchte Gott die Waldenser, eine christliche Bewegung, die im 12. Jahrhundert in den Alpenregionen von Frankreich und Italien entstand. Die Waldenser legten großen Wert auf die Bibel und lebten nach dem Vorbild der frühen Christen. Sie predigten das Evangelium in der Landessprache und lehnten viele Praktiken der katholischen Kirche ab, was zu Verfolgungen führte. Sie praktizierten auch das Laientum aller Gläubigen. Durch ihre Liebe zum Wort Gottes und ihre Evangelisationsarbeit durch Bibelstudium gebrauchte Gott sehr einflussreich. Im 16. Jh. gab es die Reformation in Europa durch Männer des Glaubens wie Martin Luther, Zwingli, Calvin und John Nox. Im 17. Jh. gab es durch den Pietismus die erneuerte Fokusierung der Gläubigen auf die Frömmigkeit und das Bibelstudium durch Männer des Glaubens wie Philipp Jakob Spener und August Hermann Francke. Im 18. Jh. kam es durch John Wesley zur Gründung des Methodismus, welcher großen Wert auf persönliche Heiligung, Bibelstudium und soziale Gerechtigkeit legte. Im 19. Jh. gab es große Erweckungsbewegungen, besonders in USA und England, unter Charles Finney und D. L. Moody. Im 20. Jh. segnete Gott die Zusammenarbeit von Mutter Sarah Barry und M. Dr. Samuel Lee unter den jungen Studierenden in Korea. Durch das Zweierbibelstudium durfte Korea von einem der ärmsten Länder der Erde zu einer priesterlichen und Missionare aussendenden Nation für die Weltmission verändert werden. Vor 44 Jahren begann dieses Jüngererziehungswerk in Bonn durch die Hausgemeinde von M. Dr. Peter u. M. Sarah Chang. Sie dienten den jungen Menschen durch ZBS-Teams, durch Lebensgemeinschaft und durch die persönliche Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes durch das Stellungnahme schreiben. Gott wirkte mächtig, indem er Einheimische als Jesu Jünger aufstellte, die nun das Wortes Gottes ihrerseits mit den jungen Menschen am Campus teilen. Auch M. John und M. Dr. Grace Park haben Gottes mächtiges Wirken in New Jersey erfahren, indem Gott durch ihr ZBS wirkte. So durfte ein ehemaliger Abschleppwagenfahrer Jesus persönlich begegnen und als Stammvater des Glaubens für die Studenten an der Rutgers Universität aufgestellt werden. Er gründete eine gesegnete Hausgemeinde für die Weltmission. Nun sehen wir das Wirken Gottes im Leben von Daniel Gates, wie Gott ihn als einen kundigen Bibellehrer und Mitarbeiter für das Werk Gottes in New Jersey treu erzieht und gebraucht. In den vergangenen sieben Jahren hat Gott durch GLEF (Global Leaders Empowerment Forum) sehr mächtig unter den jungen Menschen gewirkt. Einige Knechte Gottes haben während dieser sieben Jahre ihr Herz und ihre Zeit investiert, um der Nächsten Generation von Missionaren und Hoffnungsträgern zu dienen. Gott wirkte mächtig durch das Wort Gottes, besonders aus den fünf Büchern Mose, durch das Hebräerbrief- und Daniel-Bibelstudium und in diesem Jahr durch das Offenbarungs-Bibelstudium. Sowohl durch GLEF als auch durch die wöchentliche internationale Wortgemeinschaft (IWBS) sehen wir, dass Gott junge Menschen in New Jersey, Istanbul, Moskau und Bonn als entschlossene Bibellehrer (SEBT) und geistliche Leiter aufgestellt hat. M. James und M. Rebekka Point aus einem Land in der M-Welt bezeugten, wie ihre Kinder durch die GLEF-Teilnahme in den vergangenen Jahren gestärkt wurden und als kostbare Mitarbeiter heranwachsen. Wir alle sind Zeugen dafür, wie Gott unter den Mitarbeitern der Nächsten Generation wirkt und sie sowohl bei dem wöchentlichen IWBS als auch während GLEF so kostbar als kundige Bibellehrer und vollmächtige Prediger und Vortragende gebraucht. Wir sehen die Vision, dass Gott die Mitarbeiter der Nächsten Generation als vollmächtige Bibellehrer, Diener des Wortes und als Hauptpersonen für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland, Europa, Amerika und bis in die M-Welt gebraucht.
Danken wir Gott, der das 29. Kapitel der Apostelgeschichte durch zahlreiche Männer und Frauen des Glaubens bis auf den heutigen Tag geschrieben hat und weiterschreibt. Gott wirkt durch seine übriggebliebenen heiligen Stümpfe. Er segnet und gebraucht das Bilden der Zweierbibelstudium-Teams und der Wortgemeinschaften, um junge Menschen als Mitarbeiter für das Werk Gottes aufzustellen. Wir beten für unsere Täuflinge (Esra, Daniel, Andrea, Rebecca-Pauline) und für die sieben zukünftige Hirten, dass sie sich auf ihre Taufe und Hirteneinsetzung im kommenden September gut vorbereiten dürfen, sowohl durch das Auswendiglernen wichtiger Bibelverse als auch durch ihre persönlichen Glaubenszeugnisse. Beten wir, dass Gott durch sie das 29. Kapitel der Apostelgeschichte mächtig weiterschreibt und die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung in Deutschland, Europa und der M-Welt bewirkt.
In der Gnade Gottes darf ich auch an der Geschichte Gottes mitschreiben. Früher wollte ich als Verkäufer von Glühlampen und Staubsaugern meine eigene Geschichte schreiben und meinen Namen Tag und Nacht von vielen Großhandlungen leuchten sehen. Doch wegen der initiativen Liebe und Gnade Gottes durfte dieser rücksichtlose Egoist und kaltherzige Geschäftsmann Jesus persönlich durch das Wort Gottes (Mk 8,29 / Lk 23,34a) begegnen und völlig verändert werden. Obwohl ich die Schule nur bis zur 10. Klasse besucht hatte und nie an einer Uni studieren konnte, schenkte Gott mir das Privileg, die renommierte UBF Bonn Universität zu besuchen. Nun darf ich als Hirte, Bibellehrer und Diener des Wortes Gottes unter den intellektuellen jungen Menschen gebraucht werden. Welch ein Privileg, dass ich an Kapitel 29 der Apostelgeschichte mitschreiben darf – zur Ehre und Verherrlichung Gottes! Mein neues Leben und meine Hausgemeinde darf ich dafür hingeben, die Geschichte Gottes weiterzuschreiben und Jesu Jünger aufzustellen an der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, in Ostdeutschland, Europa und in der M-Welt.
Heute haben wir Paulus‘ Werk durch das Zweierbibelstudium in Rom kennengelernt. Paulus war in Ketten – aber Gottes Wort war frei, nicht gebunden und wirkte mächtig. Wir dürfen hier und heute denselben Glauben, die selbe Zuversicht und den selben Eifer haben, Gottes mächtiges Werk durch Zweierbibelstudium-Teams zu erfahren. Welche Hoffnung haben Deutschland und Europa in dieser Zeit? Dass die Wirtschaft wieder wächst? Dass die Kriege und Krisen enden? Dass dem Extremismus von Rechts und Links Einhalt geboten wird? … Unsere wahre Hoffnung darf es sein, an jeder der 1700 Unis in Deutschland und Europa durch Zweierbibelstudium-Teams jeweils einen Abraham und eine Sarah des Glaubens und zwölf Jesujünger für die geistliche Wiedererweckung aufzustellen. Lasst uns beten, dass wir in diesem Jahr 10.000 Zweierbibelstudium-Teams bilden und so die Umgebung für die Aufstellung von 100.000 Bibellehrer vorbereiten. Beten wir für Europa, dass dieser Kontinent zurückkehrt zur Bibel. Beten wir auch für die Errichtung von 120 Missionsstützpunkten bis in die M-Welt. Lasst uns mit Paulus‘ Glauben und Geist in diesem Sommer – unabhängig von unseren Bedingungen – unser ganzes Herz für das Bilden von Zweierbibelstudium-Teams geben, sodass die zerbrochenen geistlichen Mauern in Deutschland wieder aufgebaut und unser Land als eine Bibellehrernation und Europa als Missionare sendender Kontinent für die Weltmission gebraucht wird.
Lesen wir den Leitvers 31: „… predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.“