Paulus‘ Zeugnis vor König Agrippa
Apostelgeschichte 26,1-32
Leitvers 26,22
„Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben.“
In der letzten Lektion haben wir Paulus‘ Berufung auf den Kaiser kennengelernt. Ohne die Berufung auf den Kaiser hätte Paulus freigelassen werden können. (26,32) Dennoch wollte er zum Kaiser gehen, weil er am Ratschluss Gottes festhielt: „…so musst du auch in Rom Zeuge sein.“ (23,11) Äußerlich war er ein Gefangener in Fesseln, aber in seinem Herzen brannte die große Vision Gottes, das Evangelium bis nach Rom zu bringen. Lasst uns aus dem Gehorsam des Glaubens wie Paulus unser Leben für Gottes Berufung um jeden Preis hingeben. Gott wird dies sicherlich segnen, dass das Evangelium bis an das Ende der Erde verbreitet wird.
Der heutige Text behandelt Paulus‘ letzte Verteidigungsrede vor König Agrippa. In seiner Rede verkündigt Paulus sein Glaubenszeugnis: Jesus war ihm erschienen und hatte ihn zu seinem Zeugen erwählt. Paulus hatte Jesus verkündigt und deshalb war er von den Juden angeklagt worden. Nun stand er bei Agrippa, Festus und den Leitern, um ihnen durch Jesus das Licht zu bringen. Lasst uns wie Paulus bei jeder Gelegenheit ein klares Zeugnis vor allen Völkern weitergeben, dass Jesus uns Vergebung der Sünden und das Erbe des Reiches Gottes schenkt.
1. Paulus‘ Verteidigungsrede vor König Agrippa (1-23)
Sehen wir uns die Verse 1-2 an: „Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich: Es ist mir sehr lieb, König Agrippa, dass ich mich heute vor dir verantworten soll wegen all der Dinge, deren ich von den Juden beschuldigt werde…“ Agrippa herrschte von 50-94 n.Chr. als von Rom eingesetzter König über Gebiete im heutigen Libanon, Syrien und Israel. Paulus freute sich darüber, dass er sich vor Agrippa verteidigen durfte. Warum? Zum einen war Agrippa bestens vertraut mit den jüdischen Sitten und Streitfragen. (3) Agrippa könnte dem römischen Statthalter Festus helfen, zu verstehen, dass die Anklagen gegen Paulus falsch waren. Zum andern könnte Paulus nicht nur vor Agrippa, Festus und den Leitern, sondern auch vor dem Kaiser in Rom Jesus bezeugen. Denn Festus würde Paulus‘ Verteidigungsrede dem Kaiser nach Rom weiterleiten. (25,26) Paulus nutzte diese Gelegenheit, um Jesus zu bezeugen.
Betrachten wir die Verse 4-6: „Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt, die mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der allerstrengsten Richtung unseres Glaubens habe ich gelebt als Pharisäer. Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die unsern Vätern von Gott gegeben ist.“ Paulus wurde von den Juden angeklagt wegen der Hoffnung, die auch sie selbst hatten. (24,15) Dennoch ermahnte Paulus seine Zuhörer in Vers 8: „Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?“ Hier sehen wir den wahren Streitpunkt zwischen Paulus und seinen jüdischen Anklägern: Es waren ihre unterschiedlichen Hoffnungen. Paulus lebte mit der lebendigen Auferstehungshoffnung. Die Pharisäer lebten mit der toten Hoffnung auf irdische Herrlichkeit. Paulus wurde angeklagt, weil er konsequent mit der Auferstehungshoffnung lebte. (7b) Statt jedoch aufgrund der Anklagen diese Hoffnung aufzugeben, wollte er sie unbedingt mit ihnen teilen. Paulus betete dafür, dass die Juden, Heiden und Machthaber wie Agrippa, Festus und auch der Kaiser an den auferstandenen Jesus glauben und mit der lebendigen Hoffnung auf das Reich Gottes leben könnten. Daher gab er ihnen sein Glaubenszeugnis weiter.
Sehen wir uns die Verse 9-11 an: „Zwar meinte auch ich selbst, ich müsste viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun. Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige ins Gefängnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie getötet werden sollten, gab ich meine Stimme dazu. Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur Lästerung und ich wütete maßlos gegen sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Städte.“ Paulus bekannte, was für ein sündiger Mensch er ohne Jesus war. Aufgrund seiner Gesetzlichkeit und Selbstgerechtigkeit, die auf seinem Judaismus basierten, hatte er die ersten Christen grausam verfolgt, gefoltert und getötet. Er war von der Sünde der maßlosen Wut und des Hasses betrogen und gefangen. Er lebte einst als Feind Gottes und hatte nichts anderes getan als das Werk des Teufels. Nun sah Paulus das Elend der Leiter, die wegen ihrer toten Hoffnung in der Finsternis des Todes waren. Aus Mitleid für sie bezeugte Paulus die wunderbare Gnade Gottes, durch die er aus derselben Finsternis gerettet worden war.
Wie konnte Paulus von der Finsternis befreit werden und ein verändertes, neues Leben beginnen? Betrachten wir die Verse 12 bis 13: „Als ich nun nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester, sah ich mitten am Tage, o König, auf dem Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete.“ Als das helle Licht des auferstandenen Christus auf Paulus schien, erleuchtete es seine finstere Innerlichkeit und veränderte ihn in eine neue Kreatur. Dieses Licht kann in das Herz eines jeden Menschen kommen, sodass man wie Paulus die Veränderungsmacht im Leben erfährt, wie 2. Korinther 5,17 bezeugt: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Dann hörte Paulus die Stimme Jesu, die sagte: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Dieser Ruf Jesu war die suchende Liebe Gottes für ihn, der in der Finsternis ein nutzloses und elendes Leben führte. Der Herr sprach weiter: „Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken.“ Früher wurden Arbeitstiere oft mit einem spitzen Stecken angetrieben. Wenn sie versuchten, nach dem Stecken auszutreten, fügten sie sich selbst nur unnötigen Schmerz zu. Jesus forderte Saulus auf, nicht mehr gegen Gottes Souveränität zu rebellieren, sondern sich dem besten Willen Gottes für sein Leben unterzuordnen. Dies impliziert, dass Saulus bereits wusste, dass er nicht im Recht war und sein schlechtes Gewissen ihn belastete. Durch die Begegnung mit Jesus wurde sein Gewissen von den toten Werken gereinigt, sodass er von diesem Zeitpunkt an dem lebendigen Gott dienen konnte. (Hebräer 9,14)
Gottes Gnade für Paulus endete hier nicht. Betrachten wir die Verse 16-18: „…steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch zeigen will. Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende, um ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich.“ Jesus hatte Paulus gesagt, warum er ihm erschienen war: Paulus sollte ein Zeuge Jesu sein. Obwohl die Juden ihn wegen seines Zeugnisses töten wollten, verhieß der auferstandene Jesus, ihn zu bewahren. Jesus gab ihm den Auftrag, Menschen aus allen Völkern von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott zu führen. Gott wollte die Welt zur Einsicht für das Evangelium führen und ihr Sündenvergebung sowie das Reich Gottes schenken. Gott wollte die Welt von der Macht der Sünde und des Satans sowie von ihrer Gewalt befreien. Für diesen Ratschluss sollte Paulus mit Gott als Diener zusammenarbeiten.
Viele Menschen glauben, dass sie glücklich würden, wenn sie ihre angestrebten Ziele erreichen könnten, wie Erfolg im Leben oder ausreichend Geld. Die Bibel sagt, dass sie unter der Gewalt des Satans letztlich hoffnungslos sind. Der auferstandene Herr sandte Paulus zu den Juden und den Heiden, um sie aus der Finsternis des Todes ins Licht zu führen. Gott hat uns ebenfalls den Weltmissionsauftrag gegeben, hinauszugehen und alle Völker, die in der Finsternis sind, zu Jüngern zu machen, damit sie Vergebung der Sünden und das ewige Reich Gottes empfangen.
Wie reagierte Paulus auf die Erscheinung Jesu? Lesen wir die Verse 19-20: „Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, sondern verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und im ganzen jüdischen Land und dann auch den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun.“ Das Wort „daher“ bezieht sich auf die Gnade Gottes an Paulus in den vorhergehenden Versen. Allein wegen der Gnade Gottes war Paulus der Berufung nicht ungehorsam. Sein Herz war von der Gnade Gottes erfüllt, sodass er das Licht Jesu, das er erfahren hatte, unbedingt weitertragen wollte. Darum reiste er durch Damaskus, Jerusalem, das gesamte jüdische Land und in die heidnischen Gebiete, um die Menschen zur Buße aufzurufen.
Lesen wir Vers 22: „Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben:…“ Die Juden wollten Paulus töten, weil er sie dazu einlud, ganze Sache mit Jesus zu machen. (21) Dennoch hatte Gott Paulus aus allen Verfolgungen errettet. Durch Gottes Hilfe und Führung war es Paulus möglich, das Evangelium von Christus jederzeit zu verkündigen, selbst während der Gefangenschaft, sei es vor den Juden, den römischen Statthaltern oder König Agrippa. Paulus verkündigte dem Volk und den Machthabern den Heilsplan Gottes gemäß der Schrift: „…dass Christus müsse leiden und als Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden.“ (23)
Paulus‘ Glaubenszeugnis ermutigt uns, Jesus anzunehmen und seiner himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam zu sein. Es gibt viele Christen, die bereits zögern, wenn sie aufgrund ihres Glaubens schief angesehen werden. Paulus aber ließ sich gefangen nehmen und trug willig die Ketten, weil er der himmlischen Erscheinung Jesu nicht ungehorsam war. Als er sein ganzes Leben um jeden Preis für Jesus hingab, erfuhr er immer Gottes Hilfe. So konnte er vor Königen und Statthaltern als Zeuge Jesu stehen.
Polykarp war Bischof der Gemeinde von Smyrna, an der Westküste Kleinasiens. Von Apostel Johannes hörte er, was Jesus getan und gesagt hatte. Polykarp kam zum Glauben an Jesus und entschied sich, Jesus nachzufolgen. Er ermahnte die Christen, dem Beispiel der Glaubensvorgänger zu folgen, indem er sagte: „Denn sie liebten nicht diese Welt, sondern den, der für uns gestorben und der unseretwegen durch Gott auferstanden ist.“ Nachdem die Apostel gestorben waren, wurde der Einfluss der griechischen Philosophie auf die Christen sehr groß. Das reine Evangelium wurde verachtet. Polykarp aber verkündigte Jesu Tod und Auferstehung ohne Aufhören. Im zweiten Jahrhundert wurden viele Christen angeklagt, weil sie den Kaiser nicht verehrten. Polykarp hätte dem Kaiser opfern und ihn ehren können, um sein Leben zu bewahren. Doch er ließ sich gefangen nehmen und bezeugte Jesus: „Sechsundachtzig Jahre diene ich ihm, und er hat mir nie ein Leid getan; wie könnte ich meinen König und Erlöser lästern?“ Polykarps Zeugnis von Jesus hatte großen Einfluss auf alle Gemeinden in ganz Kleinasien und auf die nachfolgenden Generationen.
Einst dachte ich, ich würde Gott dienen, weil ich regelmäßig an Bibelveranstaltungen teilnahm. Aber in Wirklichkeit diente ich mir selbst, indem ich ein Doppelleben führte: im Gemeindehaus als Christ, aber heimlich und außerhalb als vergnügungssüchtiger Junge und Betrüger. Doch das Wort Gottes 5. Mose 6,5 brachte das Licht Jesu in mein dunkles Herz. Ich erkannte, dass mein Herr Jesus seine eigenen Hände ans Kreuz nageln ließ, um mich von der Sünde und ihren Folgen, dem Tod und der Verdammnis, ein für alle Mal zu erlösen. Jesus hat alles getan, um mich zu retten, und er hat mich gerettet, um mich als seinen Diener und Zeugen für zahlreiche Menschen zu gebrauchen. (Lukas 5,10b) Dieser himmlischen Erscheinung wollte ich nicht ungehorsam sein. Nach meinem Masterstudium hätte ich eine Karriere starten können. Nach meiner Heirat hätte ich die Gnade Gottes verraten können, um nicht mehr auf dem schmalen Weg gehen zu müssen. Aber weil Jesus mich mit seinem Blut errettet und mich sogar als seinen Diener erwählt hat, wollte ich viel lieber die geistliche Lebensgemeinschaft mit der nächsten Generation durch Bibelstudium und internationale Bibelseminare haben und gemeinsam mit der nächsten Generation diesen Jesus am Campus bezeugen.
Ein junger Mann bezeugt beim internationalen Bibelseminar jeden Mittwoch und auf dem Campus der Uni Bonn, wie Jesus ihn verändert und auserwählt hat. Das Wort Gottes aus Hebräer 5,8.9 hat ihm gezeigt, wer Jesus ist: „So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden,…“ Er nahm an, dass Jesus bis zum schändlichen Tod am Kreuz gehorsam war, um ihm ewiges Heil zu geben. So entschied er sich, wie Jesus zum Ratschluss Gottes gehorsam zu sein, nämlich als ein Segen und Diener des Wortes Gottes für die Mobilisierung der nächsten Generation und Campusmission mit seinen Eltern und Großeltern zusammenzuarbeiten. (1. Mose 12,2; 1. Samuel 3,19)
Dank sei dem Herrn, der uns durch Paulus‘ Zeugnis vor Agrippa ermutigt hat, unser ganzes Leben für Jesus hinzugeben und diesen Jesus unter allen Umständen zu bezeugen. Gott wird uns helfen und uns als seine Zeugen gebrauchen, sodass wir wie Paulus bezeugen können: „Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben…“ Lasst uns als Zeugen Jesu die Weltcampusmission herausfordern und seine Hilfe erfahren, dass an jeder Fakultät 10.000 Zweierbibelstudium-Teams gebildet werden. Wie Paulus dürfen wir durch das Einladungs-, Zweierbibelstudiums- und Jüngererziehungswerk der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam sein, sondern vor den Studenten in Europa Jesus bezeugen.
2. Gottes Ratschluss für Paulus (24-32)
Betrachten wir die Verse 24-29. Festus unterbrach Paulus, indem er ihn wegen seines großen Wissens für wahnsinnig hielt. Paulus antwortete: „Edler Festus, ich bin nicht von Sinnen, sondern ich rede wahre und vernünftige Worte.“ Paulus war überzeugt, dass Agrippa bereits von dem, was er erzählte, gehört hatte. Agrippa wusste, dass Christus leiden und auferstehen musste. Danach sprach Paulus Agrippa direkt an. Lesen wir die Verse 27-29: „Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen. Paulus aber sprach: Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.“ In diesen Versen können wir Paulus‘ Gebet für König Agrippa, alle Anwesenden im Palast und letztlich für die Rom-Mission erkennen. Paulus betete, dass Agrippa und diejenigen, die ihn hörten, die Liebe und Gnade Jesu annehmen und wahre Christen und Jünger Jesu werden. Er betete, dass Gott durch seine Verteidigungsrede auch die Menschen in Rom und von dort aus die ganze Welt von Jesus erfahren und ihm dienen.
Schauen wir uns die Verse 30-32 an. Agrippa, Festus und die anderen Machthaber sowie vornehmsten Männer zogen sich zurück, redeten miteinander und sprachen: „Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder Gefängnis verdient hätte.“ Agrippa sagte zu Festus: „Dieser Mensch könnte freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.“ Sie kamen zu dem Schluss, dass Paulus unschuldig war und wären bereit gewesen, ihn freizulassen, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte. Daher entschieden sie, dass er nach Rom geschickt werden sollte.
Hier erkennen wir Gottes souveräne Führung für das Evangeliumswerk durch Apostel Paulus. Inmitten der Bedrängnisse und Verfolgungen blieb Gott treu zu seiner Verheißung, die er Paulus gegeben hatte: „…so musst du auch in Rom Zeuge sein.“ (23,11) Wie Jesus den Aposteln verheißen hatte, dass sie seine Zeugen bis an das Ende der Erde sein würden, so führte Gott Apostel Paulus nach Rom, um von dort aus das Evangelium in die ganze Welt zu tragen. (1,8) Gottes Ratschluss war, dass Paulus den Namen Jesu vor den Heiden, Königen und dem Volk Israel bezeugen sollte. (9,15) Durch Paulus‘ fünf Verteidigungsreden vor dem Volk, dem Hohen Rat, vor Felix, Festus und Agrippa wird deutlich, dass Gott Paulus gemäß seinem Ratschluss auch vor Königen und Statthaltern als seinen Zeugen gebrauchte. Diese Verteidigungsreden waren eine klare Botschaft nicht nur an die ersten Christen, sondern auch an die religiösen Leiter und weltlichen Machthaber, Jesus nachzufolgen und wie Paulus entschlossene Zeugen Jesu zu sein.
Von Paulus können wir lernen, dass er Gottes souveränen Ratschluss, den Namen Jesu auch vor Königen zu bezeugen und auch in Rom Zeuge zu sein, stets im Herzen trug. Wir dürfen die Verheißung festhalten, dass wir als Jünger Jesu seine Zeugen bis an das Ende der Erde sein werden. Ein Programmierer hielt inmitten verschiedener Anfechtungen des Satans an Gottes Ratschluss fest, als Hirte die Studenten durch das Bibelstudium als Menschenfischer aufzustellen. (Lukas 5,10b) Trotz des gottlosen Zeitgeistes richtet ein Jurist den Gebetsaltar am Juridicum auf, indem er an Gottes Ratschluss festhält, dass das Juridicum ein Bethaus für alle Völker heißen wird. (Jesaja 56,7) Gott hat auch einen ehemaligen Verkäufer von Glühlampen und Staubsaugern zum Bibellehrer für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eingesetzt, dass er dort jede Woche Gottes Wort verkündigt und die Studenten zu Zeugen Jesu macht. Unser Gott wird seine Vision erfüllen, dass geistlich tote Menschen in Europa geistlich lebendig werden und als ein überaus großes Heer Gott dienen werden. (Hesekiel 37,10) Mit Glauben an Gottes Ratschluss und seine gnädige Führung für die Weltmission dürfen wir wie Paulus fleißig Zweierbibelstudium-Teams bilden. Lasst uns durch unser Zeugnis von Jesus die Studenten der Uni Bonn, an den 1700 Hochschulen in Europa und in den M-Ländern zu wahren Christen und Jüngern Jesu machen.
Heute haben wir Paulus‘ letzte Verteidigungsrede vor König Agrippa kennengelernt, in der er sein Zeugnis von Jesus weitergab. Paulus konnte solch ein ermutigendes und herausforderndes Zeugnis vortragen, weil er unter allen Umständen der himmlischen Erscheinung Jesu nicht ungehorsam war. Gott segnete Paulus‘ Gehorsam des Glaubens, half ihm in jeder Situation, gebrauchte ihn in der Gefangenschaft als seinen Zeugen und führte ihn bis nach Rom, um seinen Ratschluss für die Weltmission zu erfüllen. Lasst uns, wie Paulus, in absolutem Vertrauen auf Gottes souveräne Führung bei jeder Gelegenheit vor allen Studenten in Deutschland und Europa Zeugen für Jesus sein. So können sie sich von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott bekehren und als ein überaus großes Heer Gott dienen und bezeugen.