Leide mit mir für das Evangelium

2.Timotheus 1,1 – 18
Leitvers 1,8

„Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.“

Wir danken Gott, dass er unsere Young Leaders Konferenz reich gesegnet und den jungen Leitern das Wort Gottes aus dem Epheserbrief geschenkt hat. Gott gebe unserer Nächsten Generation täglich seine Gnade, die geistliche Einheit des Leibes Christi zu bilden. Der Herr gebrauche sie als sein Werk geschaffen in Christus Jesus, um seine guten Werke der Weltmission und der geistlichen Wiedererweckung in Deutschland, Europa und bis ans Ende der Erde zu wirken. Vorigen Sonntag durften wir durch Hesekiel 37,10 Gottes Vision und Hoffnung für diese Generation erneuern. Lasst uns durch den Glauben hoffen, wo nichts zu hoffen ist und das lebengebende Wort Gottes mit den jungen Menschen teilen, sodass geistlich tote Gebeine lebendig und zum großen Heer Gottes für die Weltmission aufgestellt werden.

In den kommenden Wochen wollen wir den zweiten Timotheusbrief studieren. Dieser wurde von Paulus während seiner zweiten Gefangenschaft von Rom aus geschrieben. Diesmal rechnete Paulus mit dem Märtyrertod. Aber er war nicht fatalistisch, sondern voll des Heiligen Geistes, sodass er diesen Brief an seinen geistlichen Sohn und Mitkämpfer Timotheus schrieb, um ihn zu erbauen, zu ermutigen und ihn als einen vom Geist Gottes erfüllten Leiter aufzustellen. Der Herr segne uns, besonders auch die Nächste Generation, sich des Zeugnisses ihres Herrn Jesus nicht zu schämen und entschlossen an den Leiden Jesu für das Evangelium teilzunehmen.

1. Erwecke die Gabe Gottes (1-7)

Sehen wir uns die Verse 1.2a an: „Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes nach der Verheißung des Lebens in Christus Jesus, an meinen lieben Sohn Timotheus.“ Paulus lag in Ketten in einem feuchten, finsteren Gefängnis in Rom. Inmitten dieser widrigen Lage bezeugte Paulus seine geistliche Identität eines Apostel Christi Jesu. Die Verheißung des Lebens in Christus Jesus wohnte lebendig in seinem Herzen und ließ ihn inmitten von Ketten und Leiden voll der Gnade Gottes sein. Sehen wir uns die Verse 2b-4 an: „Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserm Herrn! Ich danke Gott, dem ich diene von meinen Vorfahren her mit reinem Gewissen, wenn ich ohne Unterlass deiner gedenke in meinem Gebet, Tag und Nacht. Und wenn ich an deine Tränen denke, verlangt mich, dich zu sehen, damit ich mit Freude erfüllt werde.“ Paulus‘ Gedanken waren Tag und Nacht bei seinem geistlichen Sohn Timotheus. Paulus wusste, dass Timotheus noch geistlich jung und öfters furchtsam war. Die Gemeinde in Ephesus war vielen Anfechtungen und Bedrängnissen ausgesetzt. Paulus wusste um den geistlichen Kampf, den Timotheus zu führen hatte. Als ein junger Leiter brauchte Timotheus geistlichen Rat. Darum betete er für ihn Tag und Nacht und sehnte sich danach, dass Timotheus bald kom-men könnte. Paulus war ein guter Hirte. Er verstand die Anliegen seiner Mitarbeiter und nahm an ihren geistlichen Kämpfen und Leiden teil. Wir lernen von Paulus, was es heißt, ein Hirte zu sein für unsere Mitarbeiter, Hoffnungsträger und Kinder. Wie Paulus dürfen wir ohne Unterlass ihrer im Gebet gedenken, Tag und Nacht. Wir dürfen ihnen mit Gebet und Wort Gottes dienen und sie geistlich ermutigen und erbauen.

Sehen wir uns Vers 5 an: „Denn ich erinnere mich an den ungefärbten Glauben in dir, der zuvor schon gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiss, auch in dir.“ Paulus ermutigte Timo-theus, indem er ihn an den ungefärbten, d. h. ungeheuchelten und reinen Glauben erinnerte. Solcher Glaube hatte zuvor schon in seiner Großmutter Lois und in seiner Mutter Eunike gewohnt. Es ist ein großer Segen, geistliche Vorbilder des Glaubens zu haben und aus einem gläubigen Elternhaus zu stammen. Unsere Nächste Generation hat solchen großen Segen empfangen, in der gläubigen Umgebung des Elternhauses und der Gemeinde Gottes aufzuwachsen. Missionar Dr. Petrus und Hirte Dr. Jo-hannes sind zu großen Männern des Glaubens gewachsen. Ihre Eltern, Missionar Peter und Missionarin Sarah, die als Missionare nach Deutschland kamen und ein hingebungsvolles Missionsleben führen, dienten ihnen von Kindheit an mit Gebet, Bibelstudium und geistlicher Erziehung. Während der Schul-, Zivildienst- und Studienzeit empfingen sie verschiedene Glaubenstraining, erfuhren wie ihre Eltern verleumdet wurden und erlebten auch Anfechtungen und Versuchungen durch die Welt. Sie durften aber im entscheidenden Moment auf der Seite Gottes stehen und lernen, Gott und Gottes Wort höher zu achten als den Rat der Welt. Durch ihre Siegesberichte über ihre erfolgreichen Facharztprüfungen konnten wir sehen, dass Gott sie sehr kostbar als Professor-Hirten und als globale geistliche Leiter für das Wiedererweckungswerk unter den jungen Menschen gebraucht.

Auch ich empfing den großen Segen, in einer gläubigen Umgebung des Elternhauses aufwachsen und z. B. das Gebet vor dem Essen und vor dem Schlafengehen zu lernen und die Sonntagschule zu besuchen. Meine Großeltern sprachen bei jedem Besuch ein Segensgebet für ihre Enkelkinder. Meine Großmutter war bis zu ihrem Heimgang eine Quelle des Segens und der Ermutigung. Auch meine Mutter ist mir ein großes Vorbild des Glaubens. Ich lerne auch in dieser Zeit ihren Glauben, mit dem sie z. B. in diesem Jahr ihre Krebserkrankung überwandt und hingebungsvoll trotz ihres Alters als eine Hirtin und Bibellehrerin für zahlreiche Menschen in ihrer Umgebung gebraucht wird.

Lasst uns darüber nachdenken, welchen Glauben auch wir von unseren Eltern und Glaubensvorgängern kennengelernt und welches geistliche Erbe wir durch sie empfangen haben. Gott segne das bevorstehende Global Leadership Empowerment Forum (GLEF), dass dadurch das geistliche Erbe von UBF in die Herzen der jungen Menschen eingepflanzt und unsere Nächste Generation zu globalen geistlichen Leitern aufgestellt wird, die der Weltmission dienen bis nach Cartagena, Kambodscha, Istanbul, Kairo und Nordkorea.

Sehen wir uns Vers 6 an: “Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände.“ Mit der „Gabe Gottes“ ist der Heilige Geist gemeint. Timotheus wurde bei seiner Einsetzung als Leiter die Gabe Gottes durch die Auflegung von Paulus‘ Händen zuteil. Doch als junger Leiter war Timotheus oftmals noch furchtsam. Darum ermutigte Paulus ihn, die Gabe Gottes, die er empfangen hatte, zu erwecken. Hast Du die Gabe Gottes in dir schon erweckt? Viele Autos sind mit einem hervorragenden Navigationssystem ausgestattet. Aber was muss man tun, um die Hilfe dieses Navis nutzen zu können? Man muss es aktivieren. Genau so müssen wir die Gabe Gottes, den Heiligen Geist, den Gott jedem seiner Kinder bei der Wiedergeburt schenkt, in uns durch Gebet und durch das Wort Gottes erwecken. Wir müssen dem Geist Gottes Raum geben, in uns und durch uns zu wirken. Der Heilige Geist ist unser Lehrer, Tröster, Fürsprecher. Der Heilige Geist leitet die Kinder Gottes in alle Wahrheit. Unsere Schulkinder erwecken die Gabe Gottes, die in ihnen ist, indem sie in diesen Schulferien ihre kostbare Zeit mit Bibellesen, Factual Studies und Fremdsprachenlernen verbringen. So wirkt Gottes Geist in ihnen mächtig und rüstet sie zu, als hervorragende Bibellehrer und als Missionare gebraucht zu werden.

Sehen wir uns Vers 7 an: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Furcht kommt vom Satan. Der Satan pflanzt den Geist der Furcht in die Herzen der Menschen ein, sodass viele geistlich wie gelähmt und nutzlos werden. Einige fürchten sich vor einer Klausur oder vor Krankheit. Auch Christen fürchten sich, ihren Glauben zu bekennen, Studenten am Campus anzusprechen oder ihr Leben der besten Führung Gottes ganz anzu-vertrauen. Die Furcht macht uns zu Knechten des Satans. Aber durch Jesus hat Gott den Teufel besiegt und das Furchtproblem der Menschen gelöst. Hebräer 2,15 bezeugt: „… und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.“ Lasst uns an dieser Stelle über die Gabe Gottes, den Heiligen Geist, tiefer nachdenken und lernen, was die Gabe Gottes in den Kindern Gottes bewirkt:
Erstens: Der Geist der Kraft. Mit der Kraft des Geistes Gottes können wir alle Arten der Furcht überwinden und mutig und kräftig dem Werk Gottes dienen. Römer 8,15 sagt: „Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet, sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!“ Wir erinnern uns an den Märtyrertod des Stephanus und an seine vollmächtige Rede (Apostelgeschichte 7,51-53): „…ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt’s nicht gehalten.“ Wie konnte Stephanus angesichts seiner Steinigung so eine mutige, kräftige, vollmächtige Rede halten? Der Grund ist, dass der Heilige Geist als Geist der Kraft mächtig in ihm wirkte.

Je entschlossener, konsequenter und kompromissloser wir geistlich kämpfen, umso wirksamer wird der Geist der Kraft in uns sein! Wir erfahren im geistlichen Leben den Einfluss verschiedener falscher Lehren, z. B. des gottlosen Humanismus, des Relativismus, des Genderismus oder der Evolutionslehre. Solche Lehren haben viele Christen furchtsam und zu „U-Boot-Christen“ werden lassen. Ich war auch öfters furchtsam und traute mich nicht, mutig gegen die Lehren des Zeitgeistes zu sprechen. Ich schaute darauf, dass ich nur eine geringe Schulbildung hatte und den intellektuellen jungen Menschen nicht das Wasser reichen konnte. Ich darf aber an dieser Stelle lernen, dass Gott mir nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft gegeben hat. Mit dem Geist der Kraft darf ich meine Furcht überwinden und zu den intellektuellen jungen Menschen Gottes Wort klar und ohne Kompromiss verkündigen. Mit Hesekiel 37,10 und Matthäus 28,18-20 darf ich mit dem Geist der Kraft und im absoluten Vertrauen auf den Beistand Jesu den geistlich toten Gebeinen das Wort Gottes weitergeben, sodass sie lebendig werden und als Jesu Jünger gebraucht werden.

Zweitens: Der Geist der Liebe. Hier ist keine billige humanistische Liebe gemeint. Wahre göttliche Liebe finden wir in Jesus. Mit der hingebenden und vergebenden Liebe gab Jesus sein Leben völlig hin – bis zum Tod am Kreuz. Johannes 3,16 bezeugt die aufopfernde und universale Liebe Gottes: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Mit dem Geist der hingebenden und dienenden Liebe Christi dürfen wir an jedem Ort, sei es am Campus, in der Schule, an der Uni oder Hochschule den jungen Menschen begegnen und Gottes Herz für ihre Errettung lernen. Wir haben die alles übersteigende Liebe Gottes persönlich erfahren. In dieser Liebe durften wir ein neues Leben beginnen. Nun dürfen wir mit der gleichen Liebe unser neues Leben einsetzen, damit junge Menschen Jesus durch das Zweierbibelstudium begegnen und zur neuen Kreatur verändert werden.

Drittens: Der Geist der Besonnenheit. Als Christen sollen wir auf die Anschläge des Teufels, die uns widerfahren, mit Besonnenheit reagieren, d. h. mit Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung. Mit dem Geist der Besonnenheit dürfen wir, sogar wenn andere uns etwas Böses anhängen oder nachsagen, auf Jesus schauen und darauf vertrauen, dass der Herr für uns streitet. Statt Böses mit Bösem zu vergelten, dürfen wir besonnen reagieren, uns selbst beherrschen und Jesu vergebende Liebe praktizieren, statt gefühlsmäßig zu handeln. Wir dürfen auch den verschiedenen Versuchungen und Begierden, die uns z. B. an das Internet und von morgens bis abends an unser Smartphone fesseln, widerstehen, indem wir mit dem Geist der Besonnenheit uns selbst disziplinieren und Gottes Hilfe erfahren.

Lesen wir Vers 7: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Gottes Geist gibt uns Kraft, gegen die Lügen des Teufels und gegen allen Unglauben zu kämpfen. Gottes Geist gibt uns Liebe, alle Arten der Hoffnungsträger mit der Liebe Christi zu umarmen und sie anzunehmen, wie sie sind. Gottes Geist gibt uns auch Besonnenheit, nicht nach der Begierde zu leben, sondern zu disziplinierten Bibellehrern und zu geistlichen Leitern für diese Generation zu wachsen. Danken wir Gott, dass er uns mit dem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit alles geschenkt hat, damit wir ohne Furcht leben und mit seinem Geist der Weltmission dienen dürfen. Lasst uns täglich den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit anziehen, an jedem Campus ein heiliges Gebetsgefäß bilden und 10.000 Zweierbibelstudiumteams für die geistliche Wiedererweckung bilden.
2. Leide mit mir für das Evangelium (8-18)

Betrachten wir Vers 8: „Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.“ Hier spricht Paulus davon, sich des Zeugnisses von Jesus nicht zu schämen. Timotheus hätte sich schämen können, weil sein geistlicher Vater, Apostel Paulus, als ein Sektenführer im Gefängnis war. Auch wir schämen uns leicht, in einer gottlosen oder weltlichen Umgebung ein klares Zeugnis von Jesus abzulegen. Doch Paulus hatte sich nicht geschämt, koste es was es wolle, ein klares Zeugnis von Jesus abzulegen und im Namen Jesu Christi öffentlich zu predigen. In Athen hatte Paulus gepredigt (Apostelgeschichte 17,30): „Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun.“ In Ephesus predigte Paulus drei Monate lang frei und offen und überzeugte sie vom Reich Gottes (Apostelgeschichte 19,8). Bei seiner Abschiedsrede in Ephesus sagte er (Apostelgeschichte 20,20.21): „Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.“

In Vers 8 spricht Paulus aber nicht nur vom Schämen, sondern auch vom Leiden. Paulus saß im römischen Gefängnis. Er hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen. Er litt aber willig um des Evangeliums und um seines Herrn Jesu Christi willen. Er schloss keinen Kompromiss, weder mit den Juden, noch mit den Heiden. Vielmehr predigte er Gottes Wort, so wie er es empfangen hatte. Es geschah ein mächtiges Werk Gottes, sodass viele Buße taten und gläubig wurden. Durch Paulus entstanden zahlreiche Gemeinden unter den Heiden. Doch wo Gott wirkt, ist der Satan sehr neidisch und setzt viele Hebel in Bewegung, um die Knechte Gottes und die Gemeinde Gottes anzufechten. So wurde Paulus von seinem eigenen Volk, den Juden, verklagt, gefangen genommen, verhört. Aber er ging keine Kompromisse ein. Vielmehr bekannte er sogar vor dem König Agrippa (Apostelgeschichte 26,22): „Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben, dass Christus müsse leiden und als Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden.“ Gott erfüllte an Paulus seine Verheißung, ihn bis nach Rom als seinen Zeugen zu gebrauchen. So durfte Paulus sogar in Ketten in der Hauptstadt des römischen Weltreiches dem Zweierbibelstudium dienen und aus dem Gefängnis heraus das Evangelium verkündigen und den Samen des Wortes Gottes für die Europa- und Weltmission ausstreuen.

Lesen wir nochmals Vers 8: „Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.“ Dieser Vers fordert uns heraus, mit der klaren Entscheidung zu leben, uns des Zeugnisses unseres Herrn nicht zu schämen und mitzuleiden für das Evangelium in der Kraft Gottes. Wir sind privilegiert, an den Leiden Jesu für die Ausbreitung des Evangeliums und an den Leiden der Knechte Gottes und der Glaubensgeschwister teilzunehmen. Gottes Knecht Missionar Peter leidet für das Evangelium, indem er für die geistliche Erbauung und Erziehung der Nächsten Generation kämpft und die Umgebung für das in dieser Woche beginnende GLE-Forum vorbereitet. Er leidet und kämpft auch für die Errichtung der drei Stützpunkte für die Muslimemission in Istanbul, Kairo und Dubai. Missionar Kaleb Han leidet für das Evangelium, indem er sich trotz seiner Krebserkrankung für die geistliche Erweckung in den GUS-Ländern und für die Errichtung des neuen Zentrums in St. Petersburg selbstlos hingibt. Missionar Dr. Paul Oh leidet für das Evangelium, indem er sich für die Aufstellung eines Abrahams und einer Sarah des Glaubens unter den Studenten in Minsk und für das geistliche Wachstum der Hoffnungsträger hingibt. Wir sollen uns nicht schämen, sondern mit den Knechten Gottes zusammen für das Evangelium leiden in der Kraft Gottes. Wir haben das Privileg empfangen, für die Ausbreitung des Evangeliums mitzuleiden, indem wir an jedem Campus Zweierbibelstudiumteams bilden und durch unsere Gebete, Missionsreisen und geistliche Zusammenarbeit am Leiden und geistlichen Kampf der Knechte Gottes teilnehmen.

Ein Knecht Gottes erfuhr Verleumdungen, Missverständnisse und Leiden als er dem Werk Gottes kompromisslos mit dem Wort Gottes diente. Inmitten der Bedrängnisse aber stärkte Gott ihn durch sein Wort (Apostelgeschichte 14,22): „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.“ Er durfte sich entscheiden, noch entschlossener der Weltmission zu dienen und gemäß Markus 6,37a „Gebt ihr ihnen zu essen“ seine fünf Brote und zwei Fische für die Weltmission zu Gott zu bringen. Die meisten Mitarbeiter durften sich in dieser Zeit der Bedrängnisse dafür entscheiden, zusammen mit dem Knecht Gottes mitzuleiden für das Evangelium in der Kraft Gottes. So wirkte Gott inmitten der Anfechtungszeit mächtig und stellte Einheimische als Hirten und verantwortliche Leiter auf.

Durch Vers 8 ermutigt uns Paulus, darauf stolz zu sein, dass wir mit Jesus für das Evangelium zusammen leiden dürfen, statt den Leiden auszuweichen oder uns zurück zu ziehen. Es ist ein Privileg, dass wir sogar mit Freude und mit Siegeszuversicht mitkämpfen, mitleiden und am herrlichen Sieg Gott teilnehmen dürfen. Mitzuleiden heißt nicht, mit langem Gesicht oder großer Traurigkeit zu leiden. Vielmehr dürfen wir mit Hoffnung, mit Zuversicht und mit Freude in dem Herrn an den Leiden Jesu teilnehmen. Als Kinder Gottes dürfen wir schon weitersehen, wie Jesus mächtig wirkt, uns den Sieg gibt und dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der überschwänglichen Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll,

In vielen Ländern erfahren Christen Benachteiligungen, Verfolgungen, Gefängnis und Tod. Durch ihre Leiden bezeugen sie, dass sie an den Leiden Jesu teilnehmen. Wir dürfen mit ihnen den weltweiten Leib Christi bilden, indem wir an ihren Leiden teilnehmen, für sie beten und sie geistlich ermutigen. Gerade in Deutschland und Westeuropa sind viele Christen mit ihrer eigenen Errettung zufrieden. Paulus lehrt uns, dass wir nicht nur errettet sind, sondern auch den heiligen Ruf empfangen haben, an den Leiden Jesu teilzunehmen für das Evangelium in der Kraft Gottes. Er fordert uns heraus, für das Evangelium aufzustehen, auch wenn dies Missverständnisse, Verfolgungen und Leiden mit einschließt.

Sehen wir uns die Verse 9.10 an: „Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat.“ Hier fasst Paulus zusammen, was das Evangelium ist und wie kostbar das Leben und Leiden für das Evangelium ist. Das Evangelium öffnet uns die Tür in die ewige Welt Gottes. Durch Jesu stellvertre-tenden Tod und seine Auferstehung hat er alle Macht der Sünde und des Todes ein für allemal zerstört und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.

Lesen wir die Verse 12-14: „Aus diesem Grund leide ich dies alles, aber ich schäme mich dessen nicht, denn ich weiß, an wen ich glaube und bin gewiss, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag. Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus. Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.“ Paulus bezeugte, dass er sich seines Leidens nicht schämt, weil er die tiefe Liebesbeziehung zu Jesus hat und die feste Gewissheit, dass Jesus ihm sogar inmitten dieser finsteren Gefängniszeit nahe ist und alles, was Jesus ihm verheißen hat, bewahren wird. Auch wir dürfen mit der Gewissheit leben, dass Jesus an jedem Ort und unter allen Umständen bei uns ist. Darum dürfen wir sogar in Bedrängnissen und Leiden mit dem Frieden Gottes leben, während die Menschen der Welt oft in großer Sorge, Unruhe und ohne Frieden sind. Jesus verheißt in Matthäus 28.20b: „und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Mit dieser Zuversicht und Gewissheit durfte Timotheus das anvertraute kostbare Gut festhalten und als ein geistlicher Leiter gebraucht werden, der unter allen Umständen standhaft bleibt und der Herde Gottes bis zum Ende dient.

Sehen wir uns die Verse 15-18 an. Wegen Paulus‘ Gefangenschaft wandten sich viele in der Provinz Asien von ihm ab. Aber es gab einen Mann des Glaubens, Onesiphorus, der nach Rom kam und überall suchte, bis er Paulus gefunden hatte. Er schämte sich der Ketten des Paulus nicht. Paulus wurde durch ihn groß ermutigt und betete, dass Gott seinem ganzen Hause Barmherzigkeit schenke.

Heute lernen wir durch Apostel Paulus, uns des Evangeliums nicht zu schämen und an den Leiden Jesu und am Leiden der Knechte Gottes teilzunehmen und Jesu Zeugen zu sein. Lasst uns die Gabe Gottes, die in uns ist, täglich erwecken und mit dem Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit als mutige Evangeliumsarbeiter von Gott gebraucht werden. Gott segne unsere Nächste Generation, durch das Sommercamp und das GLE-Forum zu den furchtlosen, mutigen und vollmächtigen geistlichen Leitern zu wachsen, die am Leiden Jesu entschlossen teilnehmen und mit dem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit der Welt-mission dienen.

Lesen wir den Leitvers (8): „Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.“

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