Lasst uns aufsehen zu Jesus
Hebräer 12,1 – 13,25
Leitverse 12,1.2
„Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.“
Der Hebräerbrief wurde zwischen 60 und 70 n.Chr. für die Judenchristen verfasst. Sie erduldeten Leiden und Schmähungen, einfach weil sie Jesus anbeteten. Diejenigen, die nur noch Jesus anbeteten, wurden verfolgt. Dagegen wurden diejenigen, die weiter Opfer des jüdischen Tempels darbrachten und die christliche Lehre zur Nebensache machten, toleriert. Darum befanden sich die Adressaten des Hebräerbriefes unter großer Anfechtung, von ihrem Glauben an Jesus als das einzige Opfer für ihre Sünden abzufallen. Der Verfasser ermutigte sie, Jesus als ihren einzig wahren Hohenpriester anzunehmen und inmitten der Anfechtung und Bedrängnisse nicht zurückzuweichen, sondern im Kampf des Glaubens geduldig zu laufen.
Kapitel 1 bis 10 Vers 18 behandeln die Lehre darüber, wer Jesus ist und was er getan hat: Jesus ist das große Heil. Er ist der treue Apostel und Hohepriester. Durch seinen Gehorsam an dem, was er litt, wurden wir ermutigt, seinem Beispiel zu folgen und uns so zum Vollkommenen zu wenden. Jesus ist der ewige Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks, indem er für immer lebt, um für uns zu bitten. Er ist der Mittler des neuen Bundes, sodass wir nun vollkommene Erlösung haben.
Kapitel 10 Vers 19 bis Kapitel 13 beschreiben das praktische Leben im neuen Bund. Durch die letzte Lektion haben wir gelernt, dass Jesu Opfertod am Kreuz für alle Gläubigen der neue und lebendige Weg in das Reich Gottes geworden ist. Wegen dieser Gnade ermutigte der Verfasser die Judenchristen, an der Hoffnung, zu der sie sich bekannten, wie die Vorfahren in Kapitel 11 unbedingt festzuhalten und auf dem neuen und lebendigen Weg Jesu mit Geduld vorwärtszuziehen.
Heute möchten wir Gottes Trost und Ermutigung hören, unseren Glaubenslauf geduldig bis zum Ende zu laufen, indem wir zu Jesus aufsehen, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Lasst uns in dieser Stunde an Jesus gedenken, der so großen Widerspruch von den Sündern erduldet hat. Ich bete zu dem Herrn, dass wir durch den geduldigen Kampf des Glaubens wie Jesus inmitten von Leiden und Bedrängnissen als Hohepriester gebraucht werden und die herrliche Siegeskrone empfangen dürfen.
I. Lasst uns laufen mit Geduld (12,1-29)
In 12,1-3 gibt der Verfasser den Judenchristen drei Ermutigungen für ihren siegreichen Glaubenslauf:
1) Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde (12,1a)
Lesen wir 12,1a gemeinsam: „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt.“ Die strikte Befolgung verschiedener jüdischer Tempelvorschriften beschwerte sie in ihrem begonnenen Glaubenskampf. Immer wieder wurden sie versucht, zu ihrem alten Leben, nämlich zum Judentum, zurückzukehren. Wenn wir Kapitel 13 lesen, dann können wir ahnen, wie stark sie versucht worden waren, in ihr altes Leben zurückzukehren, das von der Sünde der Selbstzentriertheit, fleischlichen Begierde und Geldgier geprägt war. Wegen der Sünde waren sie im Hören des Wortes Gottes träge geworden (5,11). Dass sie ein beschwerliches Glaubensleben führten, lag demnach nicht an der Verfolgung, auch nicht an den Bedingungen oder Menschen, sondern an der Sünde, die sie ständig umstrickte.
Sicherlich ist es nicht leicht, alles Beschwerliche und die Sünde abzulegen. Aber wir können jede schwere Last ablegen, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben. Alle Glaubensvorfahren kämpften den großartigen Kampf des Glaubens und empfingen Gottes Zeugnis, weil sie alles, was sie beschwerte, und die Sünde, ablegten. Wir dürfen die Sünde ablegen, weil Jesus schon das vollkommene Opfer für alle unsre Sünden gebracht hat. Gott ermutigte einen jungen Mann durch Hebräer 6,1, seine Unreife durch die Spaß- und Anerkennungssucht abzulegen. Da segnete Gott ihn, dass er nicht nur in der Schule immer besser lernte, sondern auch uns mit dem Wort Gottes aus dem 1. und 2. Samuel dienen und für das Jüngererziehungswerk zusammenarbeiten durfte. Gott wird ihn mit Esra 7,10 zu einem einflussreichen Bibellehrer erziehen. Gott helfe uns, unsere Trägheit und Menschenfurcht abzulegen, damit wir weiter das frühmorgendliche Gebetsgefäß bilden und am Campus das Wort Gottes unter allen Umständen verkündigen.
2) Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf (12,1b)
Der Verfasser ermutigte die Judenchristen, inmitten der Bedrängnisse mit Geduld im Kampf des Glaubens siegreich zu laufen. Sie hatten eine Glaubensentscheidung getroffen, Jesus nachzufolgen (10,32). Aus Liebe zu Gott bildeten sie eine liebevolle Gemeinschaft des Wortes Gottes (6,10; 13,7.17). Doch die Römer verfolgten sie, weil sie den Götzendienst verweigerten. Hinzu kam die feurige Christenverfolgung unter Kaiser Nero. In dieser harten Zeit der Anfechtung wurden sie verführt, den Kampf des Glaubens aufzugeben. Aber der Verfasser ermutigte sie: „Lauft mit Geduld in dem Kampf!“
Viele treffen eine großartige Entscheidung des Lebens, den Glaubenslauf zu laufen, sogar koste es, was es wolle. Aber es gibt zwei Arten von Läufern: diejenigen, die irgendwann aufhören, und die anderen, die bis zum Ende laufen. In der Tat erfordert es Geduld, bis zum Ende durchzuhalten. Vor allem fühlt man sich manchmal so einsam, als ob der Weg des Glaubens zu einsam wäre. Wie aber 12,1a sagt, haben wir eine solche Wolke von Zeugen um uns. Wir sind nicht allein, sondern Gott hat viele Läufer und geduldige Kämpfer des Glaubens als Vorbilder für uns hingestellt. Apostel Paulus sagte vor seinem Tod: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit…“ (2. Timotheus 4,7.8a) Offenbarung 2,10 sagt: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Eine Missionarin feiert in diesem Jahr das 50. Jubiläum ihres Missionslebens in Deutschland. Statt aufzuhören, läuft sie mit Geduld weiter im Kampf für die Aufstellung von 12 Glaubensmüttern an jeder Fakultät und für die M-Mission. Gott segne Euch, im Glaubenskampf treu bis zum Tod zu laufen und die Siegeskrone aus der Hand Eures Herrn Jesus Christus zu empfangen.
3) Lasst uns aufsehen zu Jesus (12,2.3)
Inmitten der Bedrängnisse und unerwarteten, schmerzhaften Begebenheiten brauchten die Judenchristen unbedingt ein Vorbild, von dem sie lernen konnten. Lesen wir nochmal 12,2: „Und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.“ Die Judenchristen waren stark versucht, auf diejenigen zu schauen, die vom Glauben abgefallen waren, oder auf die Heiden, die sich in der Welt vergnügten. Aber sie waren keine Vorbilder. Jesus ist unser Vorbild. Er ist der Anfänger des Glaubens, indem er den ersten Schritt getan hat und vor uns gelaufen ist, um gegen die Sünde zu kämpfen. Er ist der Vollender des Glaubens, denn bis zum Tod am Kreuz verzichtete er auf die Freude, die er hätte haben können. Er erduldete das Kreuz bis nach Golgatha. Die Menschen liefen an ihm vorbei und verachteten ihn. Indem er zwischen zwei Verbrechern gekreuzigt wurde, sollte alle Welt sehen, dass er der Schlimmste war. Aber er achtete diese Schande gering bis zum Ende. Durch Geduld gewann er die Krone des Sieges. Weil er seinen Glaubenslauf von Anfang bis zum Ende gelaufen ist, hat er sich gesetzt zur Rechten des Thrones Gottes. Nun wartet er auf alle Gläubigen, die auf seinem Weg ebenfalls geduldig laufen, um ihnen die Krone der Gerechtigkeit zu übergeben.
Lesen wir 12,3 gemeinsam: „Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“ Statt auf sich selbst, die Menschen, Umstände oder Schwierigkeiten zu schauen, durften sie an Jesus gedenken, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat. Er erduldete alle falschen Anklagen, den Todesurteil und die Verachtung und Verspottung von den Menschen (Matthäus 26,66.67).
Jesus hat so viel Widerspruch gegen sich von mir erduldet. Ich lebte als ein heuchlerischer Christ, indem ich an den Gemeindeaktivitäten teilnahm, aber heimlich viel Geld in Spielhallen verspielte und ungesunde, sündige Beziehungen mit Frauen hatte. Jesus aber hat den blutigen Kampf bis zum Tod am Kreuz gekämpft, um mich von meiner Jugendbegierde zu befreien. Indem ich an ihn gedenke, darf ich täglich laufen in dem Kampf des Glaubens, wie Jesus für die Aufstellung eines überaus großen Heeres unter den jungen Menschen dieser Generation zu kämpfen und Gottes mächtiges Wirken zu erfahren. Ein junger Mann gedachte an Jesus, der gegen die Sünde seiner Rebellion und seines Ungehorsams gekämpft hat. Durch Hebräer 5,8.9 nahm er Jesus an, der bis zum Tod am Kreuz gehorsam war, um ihn von der Sündenmacht zu heilen und ihm ein neues Leben unter der Herrschaft Gottes zu schenken. Jesu Geduld bis zum Tod am Kreuz bewirkte, dass er nun als ein Kämpfer des Glaubens zwei Freunden mit dem Wort Gottes dient und für die geistliche Mobilisierung der Nächsten Generation zusammenarbeitet.
Im Glaubenslauf und -kampf ist es sehr wichtig, dass man zu Jesus aufsieht und an ihn gedenkt. Es ist verständlich, dass wir unsere eigenen Grenzen kennen, aber entscheidend ist, dass wir von Jesus lernen, als Kämpfer des Glaubens zu leben. Hudson Taylor sah zu Jesus auf und gedachte an ihn, indem er sein Kreuz der Chinamission bis zum Ende trug, obwohl er seine Tochter, zwei Söhne und Frau verlor, selbst schwer krank wurde und böse Gerüchte über ihn in der ganzen Welt verbreitet wurden. Er kämpfte wie Jesus mit Geduld den Kampf des Glaubens für die Ausbreitung des Reiches Gottes bis ins Innere Chinas. Charles Spurgeon predigte in England dreimal sonntags und fünfmal in der Woche, obwohl er öffentlichen Hohn, üble Nachrede und körperliches Leid erfuhr. Aber statt aufzuhören, kämpfte er wie Jesus mit Geduld, um durch das Predigerseminar zahlreiche Pastoren aufzustellen. Unser Kampf ist nicht ein Kampf für bessere Bedingungen oder gegen Menschen, sondern unser Gott hat uns als Kämpfer des Glaubens für das Heil der Studenten in diesem Kontinent aufgestellt. Unser Herr hat fünf Täuflinge als Kämpfer des Glaubens für den geistlichen Krieg gegen die Lügen des gottlosen Zeitgeistes gesetzt. Gott hat einen jungen Mann als Kämpfer des Glaubens eingesetzt, dass er zu Jesus aufgesehen und Jesu Siegesschrei „Es ist vollbracht!“ verkündigt hat. Gott ermutige uns täglich, zu Jesus aufzusehen und wie Jesus Kämpfer des Glaubens zu sein, durch die Gott die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung in Europa bewirkt. Lasst uns wie Jesus mit Geduld kämpfen, inmitten der COVID-19-Pandemie und trotz der Lügen des gottlosen Zeitgeistes, durch Jüngererziehung und 10.000 Zweierbibelstudien den Namen Jesu an den 1700 Hochschulen Europas zu verkündigen und die Weltcampusmission bis zum Ende zu erfüllen.
In 12,4-11 erläutert der Verfasser die Leiden und Bedrängnisse der Judenchristen. Obwohl sie noch nicht auf Leben und Tod gekämpft hatten, wurden sie schon mutlos und vergaßen Gottes Trostwort inmitten der Leiden. Lesen wir 12,4-6: „Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde und habt bereits den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu seinen Kindern: »Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.«“ Der Verfasser ermutigte sie, inmitten der Bedrängnisse auf Gottes Trost zu hören und nicht zu verzagen, sondern die Züchtigung durch Leiden als Gottes Erziehung und Liebe zu verstehen.
Betrachten wir 12,11: „Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.“ Es gibt viele Beispiele in der Bibel und Gegenwart, die inmitten des Leids Gottes züchtigende Liebe annahmen und so zu den einflussreichen Leitern in der Geschichte Gottes wurden. Josef erfuhr so viel Leid wegen des Neids und Hasses seiner Brüder, dass sie ihn nach Ägypten verkauften. Inmitten der Ungerechtigkeit und Schmerzen vertraute er aber auf die Liebe Gottes, der ihn zu einem Hirten für seine Brüder, Familie und ein ganzes Volk erzog. Ich kenne jemanden, der in den letzten drei Monaten jeden Mittwoch- bis Freitagmorgen beim Leadership-Seminar lehrreiche Vorträge über die Geschichte Zentralasiens gehalten hat. Gott wird ihn weiter erziehen, um ihn gemäß Genesis 45,7 als einen der globalen geistlichen Leiter für das große Errettungswerk in Deutschland, Europa und Nordkorea zu gebrauchen. Ich kann auch sehen, wie Gott unser Josiateam auf verschiedene Weise erzieht, weil er etwas Besonderes mit ihnen im Sinn hat, nämlich sie zu Hauptpersonen in seiner Heilsgeschichte zu machen. Lasst uns durch Bedrängnisse, Leiden und Züchtigung Gottes erziehende Liebe dankbar und mit dem Gebet aufnehmen, dass wir von Gott gebraucht werden dürfen. Gott erziehe jeden von Euch in diesem Sommersemester 2022 wie Jesus zu Kämpfern des Glaubens für sein Heilswerk.
Schauen wir uns 12,12-17 an. Hier gibt der Verfasser den Hebräern klare Orientierung, inmitten der Anfechtungen einen Neuanfang zu machen. Lesen wir 12,12-14: „Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.“ Weil Gott sie inmitten von Leiden und Verfolgungen erzog, durften sie die müden Hände und die wankenden Knie stärken und dem gesunden und geheiligten Leben nachjagen. Sie hatten die Wahrheit kennengelernt und Christus als ihren Herrn angenommen (10,32). An dieser Gnade sollten sie festhalten und darauf achten, dass keiner diese Gnade versäumt. Der Verfasser warnte sie davor, wie Esau alle Gnade und allen Segen Gottes zu verwerfen (12,15-17).
Die ersten Christen erfuhren immer inmitten des mächtigen Wirkens Gottes harte Verfolgung. Aber sie stärkten ihre Hände, indem sie einflussreiche und hingebungsvolle Gemeinschaft bildeten. Gott wirkte durch ihr Gebetsgefäß, dass sie das Wort Gottes immer freimütiger redeten und Jesu Name in Jerusalem, Judäa, Samarien und bis ans Ende der Erde bezeugt wurde. Gott half auch uns inmitten der Anfechtung, unsere müden Hände zu stärken und durch tägliche Lebensgemeinschaft dem Frieden mit jedermann und der Heiligung nachzujagen. Die Mitarbeiter der Nächsten Generation wachsen durch Stellungnahme-Kampf, Jüngerschaftsabend, Masterkurs, GLEF und vor allem durch heilige und friedliche Lebensgemeinschaft als ein überaus großes Heer für die Weltmission heran. Gott helfe jedem von uns, unsere Hände für die Campusmission zu stärken, dass wir die Hoffnungsträger durch Jüngererziehung und Lebensgemeinschaft zu einem heiligen Volk aufstellen dürfen.
In 12,18-29 gibt der Verfasser den Judenchristen eine weitere Ermahnung, nämlich aus der Dankbarkeit mit ihrem neuen Leben Gott zu dienen mit Scheu und Furcht. Er erinnert sie daran, dass sie nicht zum Berg Sinai, sondern zum Berg Zion gekommen waren, und zu der Stadt des lebendigen Gottes, nämlich dem himmlischen Jerusalem. Am Berg Sinai zeigte sich der heilige Gott auf furchterregende Weise. Aber zum Berg Zion waren sie allein durch Gnade gekommen. Durch diese Gnade empfingen sie nicht nur Reinigung von ihren Sünden, sondern auf sie wartete auch ein unerschütterliches Reich. Lasst uns 12,28 lesen: „Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt.“ Hier lernen wir etwas über das Ziel unseres Glaubenslaufs kennen, nämlich das unerschütterliche Reich Gottes zu empfangen. Wegen dieser Gnade und Hoffnung durften die Hebräer auch in der Bedrängnis dankbar sein und Gott mit Scheu und Furcht dienen. Ich sehe Gottes Werk unter der Nächsten Generation in New Jersey, Moskau und Istanbul UBF, dass sie an Gottes Gnade festhalten und mit der Hoffnung auf das unerschütterliche Reich Gottes dem Herrn mit Scheu und Furcht dienen. Einige von ihnen leben im Land des derzeitigen Russland-Ukraine-Krieges. Aber Gottes Gnade und das unerschütterliche Reich Gottes lässt sie dankbar sein und Gott mit Scheu und Furcht dienen. Gott segne Euch, inmitten der turbulenten Zeiten des derzeitigen Krieges Gott umso mehr zu danken und ihm mit Scheu und Furcht zu dienen.
Dank sei dem Herrn, dass wir in Kapitel 12 lernen durften, in unserem Kampf des Glaubens wie unser Herr Jesus mit Geduld zu laufen, indem wir die Sünde und alles, was uns beschwert, ablegen, und durch Gottes Erziehung zu den Kämpfern des Glaubens für das Erweckungswerk in Europa heranwachsen. Lasst uns unsere Hände stärken, damit Deutschland als Hirtennation und Europa als Königreich von Priestern gebraucht werden. Gott segne Euch, wie Jesus inmitten von Leiden als Hohepriester für die Rettung der Nächsten Generation und Hoffnungsträger den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen.
II. Lasst uns seine Schmach tragen (13,1-25)
In 13,1-18 gibt der Verfasser letzte Ermahnungen für ihr praktisches Glaubensleben im neuen Bund.
1) Bleibt fest in der brüderlichen Liebe (13,1-3). In der Anfechtung waren einige kalt und egoistisch geworden, dass sie aufhörten, einander zu lieben und zu ermahnen (10,24.25). Aber durch die brüderliche Liebe würden sie das wunderschöne Gefäß der Liebe und des Gebets für die Weltmission bilden. Die brüderliche Liebe durften sie auch durch Gastfreiheit und die Teilnahme am Leiden der gefangenen Christen praktizieren.
2) Haltet die Ehe in Ehren (13,4). Schon in Kapitel 12 warnte der Verfasser die Judenchristen, keine Abtrünnige, d.h. Hurer wie Esau zu sein.
3) Seid nicht geldgierig (13,5.6). Die Judenchristen hatten, nachdem sie zum Glauben gekommen waren, den Raub ihrer irdischen Güter mit Freuden erduldet, indem sie auf Gott vertrauten und ihre Hoffnung auf sein Reich setzten (10,34). Aber in der Anfechtung wurde die Geldgier wieder zum Stolperstein in ihrem Glaubenslauf.
4) Folgt dem Glauben eurer Lehrer nach (13,7). Lesen wir 13,7: „Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach.“ Die Adressaten waren Judenchristen der nächsten Generation, die durch Zeugen vom Evangelium gehört und Bibellehrer hatten (2,3). Auch die Mitarbeiter der Nächsten Generation haben Zeugen und Bibellehrer, nämlich ihre Eltern und viele UBF-Missionare, die ihr Leben für die Weltcampusmission hingegeben haben. Dr. Lee, Dr. Paul Chung und viele mehr erfüllten ihre Mission bis zu ihrem Lebensende, indem sie durch die Jüngererziehung und Weltmission das Wort Gottes mit aller Kraft predigten. Gott gebe der Nächsten Generation den inneren Wunsch, dem Glauben ihrer Eltern und Bibellehrer treu nachzufolgen und von ihnen zu lernen, wie sie Jesus nachahmten und Jesu Schafe weideten. Auch die Studenten in Deutschland haben Glaubensvorbilder wie Martin Luther, der auf der Seite der Wahrheit stand und als Reformator die geistliche Erweckung unseres Kontinents herausforderte.
5) Folgt dem Glaubensbeispiel Jesu nach (8-14). Betrachten wir 13,8: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Dieser Vers lehrt uns etwas über Jesu Treue und Geduld. Er war von Anfang bis zum Ende derselbe, indem er geduldig blieb, dem Willen Gottes zu gehorchen, obwohl er ohne Schuld geschlagen, gemartert und von Gott verlassen wurde. Er blieb treu bis zum Tod am Kreuz, obwohl er in jedem Moment seinen Vater hätte bitten können, ihn vor all dem Leid und Schmerz zu bewahren. Er war geduldig, um sein Blut für die Reinigung unsrer Sünden zu vergießen. Jesus ist und wird auch in Ewigkeit geduldig sein, um dir und mir, weil wir unseren Glaubenslauf geduldig bis zum Ende laufen, die Krone des Siegers zu geben. Lesen wir 13,13 gemeinsam: „So lasst uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen.“ Wieder lenkt der Verfasser den Blick der Leser auf Jesus, indem er auf sein ewiges Priestertum verweist. Die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wurde, wurden außerhalb des Lagers verbrannt. Genauso wurde Jesus, der Hohepriester in Ewigkeit, außerhalb der heiligen Stadt Jerusalem in Golgatha gekreuzigt. Damit wurde er von der heiligen Gemeinschaft schmählich ausgeschlossen. Doch weil er solche Schmach trug, sind wir nun frei von allen Übertretungen und Sünden. Weil Jesus die Schande getragen hat, trugen auch zahlreiche Männer und Frauen des Glaubens die Schmach Jesu, indem sie den Hass der Welt geduldig trugen, um den Namen Jesu zu verkündigen. William Carey, der Vater der modernen Mission, gehörte in seiner Kind- und Jugendzeit zu einer Gruppe von religiösen Separatisten. Durch diesen Vers 13 nahm er Jesus auf und entschied sich, die Schande eines Separatisten auf sich zu nehmen. Als er der Indienmission diente, erfuhr er Widerstand und Hass durch die gesamte Regierung. Aber er trug entschlossen die Schmach Jesu, indem er gegen den Götzendienst in Indien kämpfte und dem Land durch seine Bibelübersetzung Gottes Hoffnung brachte. Lasst uns am Campus als Bibellehrer und Jüngererzieher die Schmach Jesu tragen, dass das Erweckungswerk in Europa vorbereitet wird.
Heute haben wir Jesus als den Anfänger und Vollender des Glaubens kennengelernt. Er erduldete das Kreuz und kämpfte gegen unsere Sünde bis aufs Blut. In unserem Kampf des Glaubens dürfen wir auf diesen Jesus schauen. Folgen wir ihm nach, indem wir nach seinem Vorbild geduldig kämpfen, die Schmach und das Kreuz der Mission Gottes zu tragen. Gott führe Euch, wie Jesus als Hohepriester für die geistliche Erweckung in Europa zu kämpfen und die Siegeskrone aus der Hand unseres Herrn Jesus zu empfangen.