Jesus, die Macht des Heils

Lukas 1,57-80
Leitvers 1,69

„Und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David.”

Die Weihnachtsgeschichte ist die Erfüllung der Verheißungen Gottes aus dem Alten Testament. Gott verhieß den in die Sünde gefallenen Menschen einen Erretter, der dem Satan, der alten Schlange, den Kopf zertreten würde (1. Mose 3,15) und der als ein kleines Kind als Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater und Friede-Fürst kommen würde (Jesaja 9,5). Dieser Erretter ist Jesus Christus, von dessen Geburt die Evangelien berichten.

Das Lukasevangelium beginnt mit dem Priesterehepaar Zacharias und Elisabeth, den Eltern Johannes des Täufers. Sie lebten alle beide fromm vor Gott und waren wie eine brennende Lampe Gottes in einer geistlich dunklen Zeit. Gott verhieß ihnen einen Sohn, der dem Heiland vorangehen und ihm den Weg bereiten würde. Heute sehen wir, dass Zacharias und Elisabeth in allen Dingen Gott gehorchten. Zacharias‘ Mund wurde aufgetan und er lobte Gott für Jesus, die Macht des Heils und das aufgehende Licht aus der Höhe. Jesus ist die Macht des Heils, die das Leben der Gläubigen siegreich macht und ihnen erlaubt, Gott ohne Furcht, ihr Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen zu dienen. Ich bete, dass Gott uns hilft, mit Jesus, der Macht des Heils, bis zum Ende siegreich zu leben und diesem Volk Erkenntnis des Heils und das aufgehende Licht aus der Höhe zu bringen.

1. Er heißt Johannes (57-66)

Sehen wir uns Vers 57 an: „Und für Elisabeth kam die Zeit, dass sie gebären sollte; und sie gebar einen Sohn.“ Neun Monate nach der Ankündigung durch den Engel kam der Sohn von Zacharias und Elisabeth zur Welt. Alle Nachbarn und Verwandten freuten sich über Gottes Barmherzigkeit an dieser frommen Hausgemeinde. Nach acht Tagen kamen sie, um das Kind zu beschneiden und es gemäß der Sitte nach seinem Vater zu nennen. Elisabeth aber korrigierte sie und sagte: „Nein, sondern er soll Johannes heißen.“ Sie wunderten sich und fragten Zacharias, wie er ihn nennen lassen wollte. Lesen wir Vers 63: „Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie wunderten sich alle.“ Zacharias bestätigte klar: Er heißt Johannes. Sogleich konnte er wieder reden und lobte Gott. Vers 65 sagt, dass Furcht über alle Nachbarn kam und diese Geschichte auf dem ganzen Gebirge Judäas bekannt wurde. Alle fragten sich: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.

Zacharias‘ und Elisabeths Aussage „Er heißt Johannes“ zeigt ihren Gehorsam gegenüber Gott. Gotthatte ihnen durch den Engel die Anweisung gegeben, das Kind Johannes zu nennen (1,13). Mit dem Namen war auch die Mission als Vorläufer des Messias verbunden. Diese beiden alten Leute gehorchten Gott auch in diesem Punkt. Es machte ihnen nichts aus, dass sie dadurch mit der Tradition brachen und die Erwartungen der Leute enttäuschten. Sie lebten in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig und gehorchten Gott auch darin, ihr einziges Kind Gott als einen Mann der Mission zu weihen und ihn entsprechend zu erziehen. Ihr Glaubensgehorsam brachte Gottesfurcht über viele Menschen, und ihre Glaubensgeschichte wurde überall bekannt.

Hier sehen wir den großen Einfluss einer frommen Hausgemeinde. Sie lebten fromm in allen Lebensbereichen, auch als sie den Segen Gottes empfingen. Fromm zu leben heißt Gott in allen Bereichen zu gehorchen.

Die Hausgemeinde von Missionar Dr. Peter und Missionarin Sarah Chang dienen nicht nur seit 39 Jahren der Campusmission in Deutschland, sie gehorchten Gott in allen Be-reichen. Ihren Söhnen, die beide Medizin studiert haben, halfen sie geistlich. Der eine bekannte, dass viele Ärzte nicht ausreichen, sondern dass Europa Bibellehrer braucht. Der andere brach eine Karrieremöglichkeit in einer anderen Stadt ab und kehrte nach Bonn zurück, um für das Werk Gottes zusammen zu arbeiten. Der Gehorsam dieser Hausgemeinde brachte Gottesfurcht über viele Studenten, Jugendliche und alle, die davon hörten. Gott gebraucht unser Missionswerk als ein aufsehenerregendes Heilswerk für die jungen Studenten am Campus in Europa. Welche Glaubensgeschichte von dir ist überall bekannt geworden? Eine junge Frau empfing die Orientierung, ihr Studium zu beenden, um Glauben zu lernen. Sie war schon Mutter und Hausfrau und brauchte es nicht unbedingt zu tun. Doch sie gehorchte und schrieb eine Glaubensgeschichte. Lasst uns Gott gehorchen und Glaubensgeschichte schreiben, damit wieder Gottesfurcht über diese Generation kommt und die Hand des Herrn mit unseren Kindern und Bibelschülern und diesem Volk ist.

2. Eine Macht des Heils (67-75)

Betrachten wir die Verse 67 bis 69: „Und sein Vater Zacharias wurde vom heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David.“ Zacharias lobt Gott für das, was er getan hatte, indem er auf Jesus schaute. Zu jener Zeit war Maria mit Jesus im vierten Monat schwanger, aber Zacharias sah durch den heiligen Geist schon, was die Geburt Jesu für sein Volk bedeutete.

Zum Ersten: Gott hat besucht und erlöst sein Volk. „Besucht und erlöst“ beschreibt die einseitige, initiative Liebe Gottes. Gott vergaß sein Volk nicht, als sie fern von ihm waren und nicht zu ihm kommen konnten. Er besuchte sein Volk in Jesus, um ihnen seine erlösende Liebe zu offenbaren. Mit dieser Liebe Gottes besuchten viele Laienmissionare aus Fernost die jungen Menschen in Deutschland und luden sie zum Bibelstudium ein. Menschlich gesehen mussten sie auf vieles verzichten, aber sie kamen, um ihre Schafe zu besuchen. Hirte Jochen Schweitzer besucht regelmäßig den Campus der Hochschule Bonn Rhein-Sieg, wie ein Vater, der eine lange Strecke fährt, um seine Kinder zu besuchen. Er besucht sie, um ihnen Jesus zu bezeugen, der für sie am Kreuz sein Blut vergoss und sie so von der Knechtschaft der Sünde freikaufte, um sie als sein heiliges Volk und sein Königreich von Priestern zu gebrauchen. Ich hörte, dass Christen in Ghana in Westafrika sich noch immer dankbar an deutsche Missionare erinnern, die sie im 19. Jahrhundert besucht hatten, als sie Gott noch nicht kannten. „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat besucht und erlöst sein Volk.“ Hat euch auch jemand mit der Erlösungsgnade Jesu besucht? Und wen möchtet ihr besuchen, um ihnen zu sagen, dass Jesus sie zum neuen Leben erlöst hat?

Zum Zweiten: Gott hat eine Macht des Heils aufgerichtet. Vers 69 sagt: „Und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David.“ Die Macht des Heils im Hause Davids ist Jesus Christus. Jesus ist die Macht des Heils. Hier lernen wir eine wichtige geistliche Realität im Leben der Gläubigen kennen. „Macht“ in Vers 69 heißt im Original „Horn“ (κέρας Keros), das gleiche Wort, mit dem in der Offenbarung die Hörner des Satans beschrieben werden (Offenbarung 12,3). Die Gläubigen sind im Laufe ihres Lebens ständigen Angriffen des Satans ausgesetzt, der sie mit seinem Horn durchbohren und tödlich hilflos machen will. Wenn jemand vom Horn des Satans durchbohrt wird, wird er oder sie wie verdorrtes Gebein oder zerkochtes Gemüse, leblos, kraftlos und nutzlos. So furchtbar ist das Horn des Satans. Doch die Gläubigen sind nicht schutzlos, denn Gott hat in Jesus eine Macht des Heils für sie aufgerichtet. Jesus, die Macht des Heils, ist in allen Dingen viel stärker als die Macht des Satans.

Viele junge Leute leben nicht nach dem Wort Gottes, sondern nach dem Gefühl. Darum werden sie vom Horn des Satans durchbohrt und werden hilflos. Sie geraten in lauter Abhängigkeiten und gehen in die Irre wie Schafe, die keinen Hirten haben. Ein junger Mann wuchs in einem gläubigen Elternhaus auf. Doch irgendwann dachte er, dass ihn dieses Leben zu sehr einenge und suchte die Freiheit in Kneipen und der billigen Anerkennung der Menschen. Da wurde er vom Horn des Satans durchbohrt. Er wurde zu einem Menschen der Gleichgültigkeit und der Verzweiflung. Durch das Bibelstudium aber sprach Jesus zu ihm (Johannes 5,6; Lukas 5,10b): „Willst du gesund werden? Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Menschen fangen!“ Die Macht des Heils zerbrach die Macht des Satans und in der Nachfolge Jesu. Die Macht des Heils veränderte ihn zum Menschenfischer und geistlichen Leiter und gab ihm viele geistliche Siege, so dass er nun im Werk der Campusmission mit Verantwortungsbewusstsein vorangeht.

Gerade in der Zeit des Segens greift der Satan an und versucht, Hochmut einzupflanzen. Saul war der erste König Israels. Gott besuchte ihn durch Samuel, setzte ihn als König ein und gab ihm einen großen Sieg (1. Samuel 11). Dann aber wurde er hochmütig, relativierte Gottes Orientierung und opferte eigenmächtig entgegen dem Befehl Gottes durch den Propheten Samuel. Als er die geistliche Ordnung verließ, durchbohrte ihn das Horn des Satans. Und als die Frauen im Reigen sangen: „Saul hat tausend erschlagen, David aber zehntausend“, wurde er voll Neid und Hass. Er verlor sein Königtum, wurde sogar vom bösen Geist bis in die Zauberei getrieben und fand ein elendes Ende. David dagegen wurde jahrelang von Saul verfolgt. Aber er wurde nicht vom Horn des Satans durchbohrt. Er kam zum Herrn im Gebet. 2. Samuel 22,2-4 sagen: „Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter. Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg (Original: Horn) meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt. Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden errettet.“ Die Macht des Heils gab ihm immer den Sieg, und Gott gebrauchte ihn als den Mann nach dem Herzen Gottes, der Gottes ganzen Willen tat.

Simon Petrus war der Spitzenjünger Jesu. Jesus sah seinen Glauben und kündigte an, auf ihn seine Gemeinde zu bauen. Dann aber vertraute Petrus auf sich selbst und tönte: „Auch wenn sie alle Ärgernis nehmen, so doch ich nicht. Ich will mein Leben für dich lassen.“ Als er auf sich selbst vertraute, durchbohrte ihn das Horn des Satans. Er wurde so kraftlos, dass er vor einer kleinen Magd und einigen anderen leugnete, Jesus überhaupt zu kennen. Doch dann erinnerte er sich an Jesu Wort und tat Buße. Die Macht des Heils kam in sein Herz. Jesu Vision erfüllte sich: „Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dich dereinst bekehrst, so stärke deine Brüder.“ Petrus wurde zum Hirten der ersten Christen, stand mutig in allen Verfolgungen und ging der Gemeinde siegreich voran, indem er mit Freude am Leiden Jesu teilnahm.

Lesen wir die Verse 68 und 69: „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat be-sucht und erlöst sein Volk und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David.“ Jesus ist die Macht des Heils. Jesus gibt uns und allen, die ständig vom Horn des Satans bedroht werden, Sieg im Glaubensleben, bis zum endgültigen Sieg, wenn wir in die große Herrlichkeit Gottes eingehen. Jesus, die Macht des Heils, befreit uns von der Furcht. Jesus, die Macht des Heils, lässt uns Gott dienen unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen (74.75).

3. Das aufgehende Licht aus der Höhe (76-80)

Zacharias spricht nun über die Rolle seines eigenen Kindes in der Heilsgeschichte (76.77): „Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, daß du seinen Weg bereitest, und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden.“ Die Aufgabe von Johannes war es, Erkenntnis des Heils zu geben. Die Erkenntnis des Heils kommt durch die Vergebung der Sünden. Darum predigte Johannes die Taufe der Buße. Er ermahnte das Volk: „Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße!“ Den Selbstsüchtigen sagte er: „Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso“, und den Zöllnern sagte er: „Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist.“ Indem er sie zur Buße aufrief, gab er ihnen Erkenntnis des Heils in der Vergebung ihrer Sünden und lehrte sie, Gott nach seinem Wort zu dienen. Die Bußpredigt ist darum die beste Wegbereitung Jesu.

In den vergangenen zwei Sommern führten wir das Global Leadership Empowerment Forum durch. Dabei studierten die jungen Leute der nächsten Generation intensiv die fünf Bücher Mose. Durch das Studium der fünf Bücher Mose kamen sie zur Erkenntnis des Heils, dass das neue Leben mit der Erlösung aus der Sklaverei der Sünde erst anfängt. Sie lernten, dass als Gottes Volk zu leben bedeutet, Gott ein Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen zu dienen. Einige von ihnen fingen an, ihren Freunden und Kommilitonen geistlich zu helfen, durch das intensive Bibelstudium zur Erkenntnis des Heils zu kommen und Glaubensgehorsam zu lernen. Gottes Knechte und zahlreiche Eltern und Mitarbeiter weltweit bereiten nun das Global Leadership Empowerment Forum 2020 vor, um unter den jungen Menschen Leiter aufzustellen, die Gott ihr Leben lang die-nen und in der Lage sind, dieser Generation an den Hochschulen in Europa, Amerika, Asien, bis hin in die muslimischen Länder Erkenntnis des Heils in der Vergebung ihrer Sünden zu geben und sie ein heiliges, dienendes Leben nach dem Wort Gottes zu lehren.

Auch unter den Christen ist der Egoismus weit verbreitet, der die Menschen so nutzlos macht. Ich nannte mich lange Zeit einen Christen, aber ich lag bis zum Mittag gelähmt im dunklen Dachzimmer auf dem Bett und kapselte mich von allen Menschen ab. Mein Leben war eine ununterbrochene Niederlage gegenüber der Begierde, Selbstsucht und Ehrsucht. Durch Römer 13,13.14 kam Jesus, die Macht des Heils, in mein Leben: „Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht; sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, daß ihr den Begierden verfallt.“ Durch das Vorbild der Glaubensvorgänger lernte ich, mit Jesus, der Macht des Heils, zu leben, angefangen durch das Früh-gebet, das Bibelstudium und die Wortgemeinschaft. Ich bin noch oft gefallen und wie kraftloses Gemüse geworden, aber Jesus ist die Macht des Heils. Jesus, die Macht des Heils, hat mein Leben der beständigen Niederlage zu einem Leben des Sieges verändert. Ich darf nun Jesus, der Macht des Heils, dienen mein Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen und erfahren, wie die Macht des Heils das Leben der Hoffnungsträger und Kinder verändert und die Schulen, Hochschulen, das Juridicum und meine Arbeit zum Bethaus für alle Völker macht.

Zacharias‘ Lobgesang endet mit dem Worten: „Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“ Jesus ist das aufgehende Licht aus der Höhe, das denen erscheint, die in der Finsternis und den Schatten des Todes sitzen, und sie auf den Weg des Friedens führt.

Der heutige Text lehrt uns, dass Gott in Jesus eine Macht des Heils aufgerichtet hat, so dass wir ihm siegreich ohne Furcht unser Leben lang in Helligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen dienen dürfen. Wie dienen wir Gott? Durch das tägliche Gebet, die Wortgemeinschaft, durch das Bilden von Zweierbibelstudium-Teams und die Zusammenarbeit für die Mobilisierung der nächsten Generation. Möge Gott uns durch Jesus, die Macht des Heils, den täglichen Sieg geben und unseren Dienst für die geistliche und Wiederherstellung gebrauchen, so die jungen Menschen in Deutschland und Europa und bis in die muslimischen Länder zur Erkenntnis des Heils kommen und ihnen das aufgehende Licht aus der Höhe erscheint.

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