Jesus, das Brot des Lebens

„Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“

Dank sei Gott, dass er uns letzte Woche gelehrt hat, dass Jesus seine 12 Jünger von der Menge absonderte, um sie durch das Sturmtraining zu geistlichen Leitern zu erziehen. Wenn wir im Lebenssturm nicht mit eigener Kraft kämpfen, sondern auf ein Wort Jesu hören, können wir zu Jüngern Jesu wachsen und den Glaubenssieg erlangen. Im heutigen Text suchte das Volk Jesus nach der Speisung der 5000, um durch ihn ihre Bedingungen zu verbessern. Jesus tadelte sie klar, sich nicht Speise zu schaffen, die vergänglich ist, sondern die in Ewigkeit bleibt. Er offenbarte sich ihnen auch als das Brot des Lebens. Jesus ist das Brot des Lebens, weil er allein unseren Lebenshunger stillen kann. Indem wir seine Herrschaft über unser Leben annehmen, dürfen wir an seinen Leiden teilnehmen. Wie die Jünger dürfen wir mit klarer Konsequenz Jesus nachfolgen und unser Leben für die Aufstellung von entschiedenen Jüngern Jesu auf den Campussen in Deutschland hingeben.

1. Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist (22-34)

Sehen wir uns Vers 22 an: „Am nächsten Tag sah das Volk, das am andern Ufer des Sees stand, dass kein anderes Boot da war als das eine und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen war, sondern seine Jünger waren allein weggefahren.“ In den Versen 22-25 sehen wir, dass das Volk genau beobachtet hatte, dass Jesus nach der Speisung der 5000 nicht mit seinen Jüngern zusammen nach Kapernaum gefahren war. Als sie ihn auf „ihrer Seite“ nicht fanden, fuhren sie nach Kapernaum und suchten nach ihm bis sie ihn fanden. Dann fragten sie ihn: „Rabbi, wann bist du hergekommen?“ Sie verfolgten ihn besessen wie Paparazzi. Durch die Speisung der 5000 hätten sie erkennen und annehmen sollten, dass nur Jesus ihren wahren Hunger stillen kann. Aber sie wollten ihn zu ihrem Brotkönig machen, damit sie nie mehr wieder ein Brotproblem haben würden. Sie wollten durch Jesus irgendeinen Vorteil gewinnen.

Jesus sprach jedoch Klartext mit ihnen. Lesen wir Verse 26 und 27: „Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid. Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben; denn auf dem ist das Siegel Gottes des Vaters.“ Jesus ermahnte sie, dass sie ihn nur suchten, weil ihr menschlicher Hunger einmal gestillt worden war. Er forderte sie klar auf, nicht nach Verbesserung der Bedingung zu suchen, sondern sich Speise zu schaffen, die nicht vergänglich ist und die zum ewigen Leben bleibt. Vers 28 sagt: „Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken?“ Die Menge dachte sehr menschlich, Jesus würde sich vielleicht auf ihre Wünsche einlassen, wenn sie etwas dafür tun würden. Jesus aber sprach klar zu ihnen (30): „Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ Jesus ermahnte die verstockte Menge weiter, dass es nicht ihr Brotproblem war, das gelöst werden musste, sondern dass sie an Jesus als den Sohn Gottes glauben sollten. Er wusste, dass ihr grundlegendes Problem nicht ihr Bedingungsproblem, sondern ihr Sündenproblem war. Er kämpfte den harten Glaubenskampf, damit sie sich nicht für die kurzfristige Verbesserung ihrer Bedingungen und das Brot interessierten, sondern an Jesus als den Sohn Gottes glaubten. Der Knecht Gottes hat in den letzten Jahren für unsere Nächste Generation diesen Kampf geführt, nicht ihre Bedingungen in der Welt zu verbessern, sondern die geistliche Identität als königliche Priester in sie einzupflanzen. Dadurch konnten sie ermutigt werden, ein geistliches Leben im Gehorsam gegenüber Gottes Wort zu führen.

Das Volk hielt hartnäckig an ihrem falschen Motiv fest. Sie stellten Jesu Werk in Frage: „Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was für ein Werk tust du? Unsere Väter haben in der Wüste das Manna gegessen, wie geschrieben steht: Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.“ (31) Gott hatte den Israeliten in der Wüste das Mannatraining geben, damit sie dadurch trainiert wurden, als Gottes Volk zu leben und von ihm abhängig zu sein. Aber das Volk hatte dies für sich passend ausgelegt, indem sie argumentierten, dass Gott ihnen Manna gegeben hätte, um ihren Bauch zu füllen. Jesus ermahnte sie wieder in Vers 32 und 33: „Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.“ Jesus sagte ihnen klar, dass nicht Menschen, sondern Gott ihnen das Brot vom Himmel gegeben hatte, damit sie lernten Gottes Wort zu ehren und zu gehorchen.

In diesem Teil lernen wir, uns Speise zu schaffen, die zum ewigen Leben bleibt. Lesen wir noch einmal dazu Vers 27a: „Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben.“ Jesus ermahnt uns hier, dass das ewige Leben das einzige ist, das wirklich zählt. In der Welt ist die kurzfristige Stillung der Begierde großgeschrieben. Ein heiliges Leben mit Disziplin und tiefgehendem Bibelstudium zu führen scheint auf den ersten Blick anstrengend und hinfällig zu sein. Einer meiner Doktoranden sagte mir einmal: „Wenn ich tot bin, dann ist es halt so. Es scheint klug zu sein im Leben nach maximalem Spaß und Bequemlichkeit zu streben.“ Aber in der Tat leben die Menschen von Unsicherheiten und Furcht vor der ewigen Verdammnis geplagt.

Die weltliche Speise wird mit Sicherheit vergehen. Aber das Leben mit dem Wort Gottes ist ein wahrhaft gesegnetes Leben, das in Ewigkeit bleibt. Wir dürfen auf dieser Erde Speise schaffen, die zum ewigen Leben bleibt, indem wir mit klarer Identität als königliche Priester das Bibelstudium treu führen und einem Wort absolut gehorchen. Wir dürfen wie Jesus den jungen Menschen und der Nächsten Generation treu helfen, nicht nach Verbesserung der Bedingungen zu suchen, sondern nach der unvergänglichen Speise zu trachten. Es ist ein Dankanliegen, dass die Nächste Generation von Kindheit auf die Gelegenheit bekam, sich unvergängliche Speise zu schaffen. Dies durften sie vor allem durch das tiefgehende Bibelstudium und das geistliche Training tun, indem sie lernten, ihr Leben auf ein Wort Gottes aufzubauen. Auf dem Young Leadership Camp konnten wir sehen, dass sie dadurch zu reifen geistlichen Leitern herangewachsen sind, die in ihren jungen Jahren als Prediger arbeiten können. Gott wird ihre Entscheidung für Jesus segnen und sie als globale geistliche Leiter für diese Generation gebrauchen.

2. Jesus, das Brot vom Himmel (35-71)

Das Volk blieb verstockt und wollte Jesus nicht verstehen, indem sie sagten: „Herr, gib uns allezeit solches Brot.“ Wie antwortete Jesus darauf? Lesen wir gemeinsam den Leitvers 35: „Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ Wir möchten hier in einigen Punkten darüber nachdenken, was es bedeutet, dass Jesus das Brot des Lebens ist.

1. Jesus stillt wahrhaftig den geistlichen Hunger und Durst der Menschen (35)

Wenn wir die Verse 31-59 betrachten, sehen wir, dass die Worte „vom Himmel“ zehnmal wiederholt werden. Dies zeigt uns, dass das Brot des Lebens nicht der Verbesserung der Bedingungen dient, sondern vor allem den seelischen Hunger und Durst der Menschen nach dem ewigen Leben zu stillen. Das Volk war zu Jesus gekommen um ihren physischen Hunger gestillt zu bekommen. Sie murrten gegen seine Autorität und sahen ihn mit menschlichen Augen als den Sohn von Josef und Maria. Jesus aber bezeugte ihnen, dass er der Sohn Gottes war. (38) Er verhieß ihnen, dass wenn sie zu ihm kommen und an ihn glauben würden, sie niemals mehr hungern oder dürsten würden.

Wenn wir darüber nachdenken, was das Brot für die Menschen bedeutet, dann ist es auf der einen Seite die physische Nahrung. Diese kann unseren Hunger jedoch nicht stillen. Wenn wir sehr satt und voll sind, denken wir manchmal, dass wir jetzt eine Woche lang nicht mehr zu essen bräuchten. Aber Tatsache ist, dass wir nach nur ein paar Stunden wieder hungrig werden. Auf der anderen Seite ist das Brot das, was uns scheinbare Sicherheit oder Verbesserung der Bedingungen gibt. Menschen krallen sich z.B. an das Geld mit einer perfekten Karriere oder an die Illusion einer idealen Liebe. Junge Menschen machen sich viele Gedanken um einen besten Studienplatz mit dem für sie passendsten Fach. Aber Geld, Liebe oder Karriere, alle diese Dinge sind letztlich vergänglich und können unseren wahren Lebenshunger nicht stillen. Gestern kam die Nachricht, dass der Shootingstar im Fußball André Schürrle seine kometenhafte Karriere von einem auf den anderen Tag mit nur 29 Jahren beendete. Menschlich gesehen hatte er alles erreicht, er war ein fähiger und gefeierter Spieler, seine letzte Ablösesumme war 30 Millionen Euro gewesen. In seinem Interview sagte er, dass er sich sehr einsam fühlte, viele Tiefen erlebt hatte und einfach nicht glücklich war. Es ist erstaunlich, dass dieser junge Mann nicht glücklich war, obwohl er scheinbar alles erreicht hat und bei allen beliebt ist. Dies zeigt uns jedoch noch einmal, dass das vergängliche Brot unseren Hunger nicht wahrhaft stillen kann. Gemäß Genesis 3,17 ist sogar ein Leben, das man nur damit verbringt, sich für vergängliche Speise abzumühen, ein verfluchtes Leben. Menschen arbeiten seit dem Sündenfall im Schweiße ihres Angesichts viel und mühselig, um ihre Lebensbedingungen ein klein wenig zu verbessern, aber letztendlich müssen wir alle sterben. Gemäß Vers 49 mussten auch die Israeliten, die in der Wüste das Manna gegessen hatten, alle sterben.

Dass Jesus das Brot des Lebens ist, heißt, dass nur er allein die geistlichen Bedürfnisse eines Menschen vollkommen stillen kann. Dieser Lebenshunger und Lebensdurst können nur durch sein Wort wahrhaftig gestillt werden, weil es uns das ewige Leben gibt. Unsere Seele kann nur dann wahrhaft erquickt werden, wenn wir durch das Bibelstudium eine tiefgehende geistliche Liebesbeziehung zu ihm anknüpfen. Die biblische Wahrheit sagt, dass die Menschen Gottes Wort haben und danach leben müssen, wie Matthäus 4,4 sagt: „Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jedem Wort, das aus dem Munde Gottes geht.“ Jesus möchte nicht unsere Bedingungen verbessern oder uns ein schönes menschliches Gefühl geben. Er möchte uns das wahrhaftige und ewige Leben geben. Dies tut er, indem er uns herausfordert, zu ihm zu kommen und an ihn zu glauben. Dies bedeutet, über sein altes Leben Buße zu tun und seine Herrschaft über unser Leben anzuerkennen. Er möchte, dass wir die Bibel tiefgehend studieren und ihm die erste Priorität in unserem Leben geben. Wenn wir Jesus unser Leben in allen Belangen anvertrauen und seinem Willen gehorchen, können wir wahren Frieden und vollkommenes Glück erfahren und ewiges Leben erlangen. Wir können dann auch Gottes Mission mit Freude und Dankbarkeit erfüllen.

In seiner Jugendzeit trachtete der Kirchenvater Augustinus nach dem vergänglichen Brot. Er führte ein sehr ausschweifendes Leben. Er lebte wie ein typischer Hedonist, indem er die verschiedenen falschen Lehren seiner Zeit ausprobierte und viele Beziehungen zu verschiedenen Frauen hatte. Seine Mutter vergoss viele Tränen wegen ihm. Dies alles konnte jedoch nicht seinen geistlichen Hunger stillen. In seinen Bekenntnissen schreibt er, dass ihn dieses Leben sehr müde machte und er sich elend fühlte, obwohl er äußerlich ein intellektueller und beliebter junger Mann war. In seinem Elend durfte er jedoch Gott durch Römer 13,13.14 begegnen: „Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Neid; sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.“ Dadurch erkannte er, dass er nur in Jesus seinen Hunger und Durst gestillt bekommen konnte. In seinem neuen Leben strebte er darum nicht mehr nach dem Vergänglichen. Er tat Buße und wandte sich komplett von der Sünde ab, widmete sich dem Wort als Priester und nutzte seine gute Ausbildung, um Schriften gegen falsche Lehren zu verfassen. Durch diesen Herrschaftswechsel wurde er zu einem der bedeutendsten Kirchenväter der Geschichte.

In meiner Studienzeit war ich sehr durch die vergänglichen Dinge verblendet und hungrig nach der Anerkennung der Menschen. Ich dachte, dass ich glücklich und zufrieden sein würde, wenn ich erfolgreich studieren, viel Geld verdienen und eine Karriere machen würde. Aber ich erkannte, dass wenn ich etwas erreicht hatte, es immer noch etwas Weiteres zu erreichen gab. Auch musste ich die Realität erfahren, wie hart und ermüdend der Kampf war sich in unserer Gesellschaft zu beweisen. Ich bin Gott jedoch sehr dankbar, dass ich durch das treue Bibelstudium mit meinen Eltern Jesus, dem Brot des Lebens begegnen durfte. Sie beteten für mich, nicht, dass meine Bedingungen verbessert werden würden, indem ich ein erfolgreicher Arzt war, sondern dass ich wie Johannes der Täufer als Hirte und Bibellehrer gebraucht werde. Ich durfte Matthäus 6,33 aufnehmen und einen klaren Herrschaftswechsel vollziehen, indem ich Buße tat, dass ich die Welt und die Karriere mehr als Jesus geliebt hatte. Ich durfte eine Entscheidung treffen, nicht nach der vergänglichen Anerkennung der Menschen zu trachten und mein Material, meine Zukunft und meine Heirat in die Hände Gottes zu legen. Gott schenkte mir dadurch wahre Zufriedenheit und segnete mein Leben überreich. Ich darf auch weiter, wie meine Eltern, meine Beziehung zu Gott mit höchster Priorität halten und nicht durch menschliche Karriere, sondern vor allem durch das Bibelstudium nach dem ewigen Leben streben und mein Leben, koste es was es wolle, für die Pionierung der Medizinischen Fakultät hingeben.

2) Die Gewissheit auf das ewige Leben (36-47)

Sehen wir uns Vers 39 an. „Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern das ich´s auferwecke am Jüngsten Tage.“ Dieser Vers sagt, dass Jesus in die Welt kam, nicht um seinen eigenen Willen zu erfüllen, sondern am Kreuz für die Sünden der Menschen zu sterben um einen Weg zum ewigen Leben für alle Menschen zu öffnen, ohne auch nur einen einzigen Menschen zu verlieren. Vers 40 sagt: „Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.“ Dies wird auch noch einmal in den Versen 43 und 44 wiederholt. Gottes Herz ist die Weltmission. Sein Wille ist, dass jeder Mensch an den Sohn glaubt und dadurch ewiges Leben hat. Es ist die froheste Nachricht, dass wenn wir Jesus als das Brot des Lebens annehmen, die Gewissheit auf das ewige Leben, die Gewissheit auf Errettung haben. Habt ihr Gewissheit für das ewige Leben? Mit dieser Gewissheit können wir uns ohne Furcht und völlig für Gottes Werk hingeben.

3) Jesu Fleisch essen und Jesu Blut trinken (48-59)

Wenn wir die Verse 48 bis 58 betrachten, sehen wir noch einmal genauer, warum Jesus das Brot des Lebens ist. Lesen wir dazu Vers 51: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“ Dieser Vers sagt, dass wir, wenn wir viel weltliches Brot gegessen haben, ohne Jesus doch sterben müssen. Aber weil Jesus für unsere Sünden sein Blut vergossen und sein Leben restlos geopfert hat, um uns von der Macht der Sünde zu erretten, können wir das ewige Leben haben.

Weiter sagte Jesus (55-57): „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Speise und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.“ Jesus sagt hier, dass wir als vergebene Sünder auch sein Fleisch essen und sein Blut trinken müssen. Jesu Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken bedeutet, seine Sündenvergebungsgnade persönlich anzunehmen und sich immer wieder durch sein Blut reinwaschen zu lassen. Es genügt nicht, dass wir jeden Tag nur physische Speise essen. Wir dürfen täglich durch das Studieren des Wortes Gottes Buße tun und unsere Entscheidung zur Hingabe erneuern. Jesu Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken bedeutet auch, vor allem an seinen Leiden teilzunehmen und seine Hingabe und sein Leiden zu lieben. Zurzeit wird in vielen Gemeinden das Wohlstandsevangelium propagiert, dass Jesus uns errettet hat, damit wir ein schönes und menschlich besseres Leben führen, und dass wir Gott nur so weit dienen müssen, wie wir können. Einige Christen suchen in der Gemeinde das schöne Gemeinschaftsgefühl oder einen anderen Vorteil. Aber das Fleisch Jesu zu essen und sein Blut zu trinken, beinhaltet auch, mit klarer Konsequenz an den Leiden Jesu teilzunehmen und uns mit klarer Entscheidung und Hingabe dem Werk Gottes zu hinzugeben, koste es, was es wolle.

Apostel Paulus war einst Saulus, ein Pharisäer, der die Christen hart verfolgte. Jedoch begegnete Gott ihm auf dem Weg nach Damaskus. Nach dieser Begegnung machte sein Leben eine Kehrtwende und er wurde von einem Verfolger zum eifrigsten Zeugen und Verteidiger Christi. Als Konsequenz wurde Paulus jedoch von vielen gehasst und verfolgt, er musste viele Leiden erfahren. Aber Paulus hatte angenommen, dass er in seinem neuen Leben Jesu Fleisch essen und Blut trinken musste. Weil er dies angenommen hatte, konnte er unbeirrt sein Leben für die Weltmission völlig einsetzen.

Apostel Petrus war eigentlich als der Jünger bekannt, der Jesus dreimal verleugnet hatte. Aber auch er konnte in der Apostelgeschichte furchtlos das Evangelium vor vielen Menschen predigen, sodass mehrere Tausend durch den Geist Gottes durch ihn zum Glauben kamen. Auch er starb als Märtyrer und gab sein Leben für Jesus hin. Wenn wir Jesus als das Brot des Lebens aufgenommen haben, dann wird die Konsequenz sein, dass wir mit Missverständnissen und Verfolgungen konfrontiert werden. Wir dürfen uns aber dadurch nicht entmutigen lassen. Wir können mit Dankbarkeit Gottes Werk weiter tun und mit Freude an dem Leiden Jesu teilnehmen.

4) Jesus wahrhaftig als Sohn Gottes anerkennen und entschlossen nachfolgen

Sehen wir uns Vers 60 an: „Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprach: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?“ Es trat Scheidung unter den Jüngern auf. Jesus sprach die Jünger klar an, weil er merkte, dass sie darüber murrten und er sprach: „Ärgert euch das?“ Jesus hatte die Wahrheit bezeugt, dass er der Sohn Gottes ist, und dass sie nur in Ewigkeit leben würden, wenn sie ihn als das Brot des Lebens anerkennen. Aber für einige waren dies harte Worte, wahrscheinlich gerade für diejenigen, die Jesus nachfolgten, weil sie sich eine Verbesserung der Bedingungen durch ihn erhofften. In den Versen 62-64a sagt Jesus: „Wie, wenn ihr nun sehen werdet den Menschensohn auffahren dahin, wo er zuvor war? Der Geist ist´s der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. Aber es gibt einige unter euch, die glauben nicht.“ Jesus tadelte ihr falsches Lebensziel hart. Wenn sie über ihr falsches Lebensziel nicht Buße tun würden, würden sie sogar auch nicht an Jesus glauben, wenn sie ihn in den Himmel auffahren sehen würden. Gottes Worte sind Geist und Leben. Gottes Worte zu verachten und dagegen zu murren sind Sünden gegenüber den Heiligen Geist, die nicht vergeben werden können. Wir müssen ihnen absolut gehorchen und damit Gottes Herrschaft über unser Leben anerkennen.

Lesen wir Vers 66: „Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.“ Die Folge von Jesu klaren Worten war, dass sich viele von ihm abwandten. Sie waren nicht bereit, ihr ganzes Leben Gott anzuvertrauen. Letztlich verließen alle Jesus, bis auf die 12, von denen einer ein Verräter war. Es ist die geistliche Realität, dass Menschen sich abwenden werden, wenn sie keine Buße tun wollen und ihnen etwas nicht gefällt. Wir dürfen uns davon nicht entmutigen lassen, sondern dürfen Gottes Souveränität annehmen und weiter den guten Glaubenskampf kämpfen. Von Jesus lernen wir hier, dass er keine Sozialarbeit betrieb, sondern für wahre Jüngerschaft kämpfte. Er redete den Menschen nicht nach dem Mund. Er verfolgte nicht das Prinzip, nichts Anstößiges zu sagen, sodass noch einige Unentschlossene bei ihm bleiben würden. Er forderte sie klar zur Buße auf, auch wenn er die Folgen kannte. Wir danken Gott, dass er das Hirtenherz und den Glaubenskampf des Knechtes Gottes in den letzten 40 Jahren gesegnet hat. Er kämpfte auch mit diesem Geist gegen den Humanismus, indem er den Studenten und der Nächsten Generation das klare Wort Gottes durch das Bibelstudium gab. Gott stellte auf diese Weise unter den deutschen Studenten und der Nächsten Generation Leiter auf, die sich trotz Verfolgung ganz klar für Jesus entschieden. In diesem Jahr dürfen wir aus Dankbarkeit für das Wirken das 40-jährige Jubiläum feiern und beten, dass Gott uns zeitnah dazu gebraucht, um drei Stützpunkte in den muslimischen Ländern aufzurichten.

Jesus fragte danach auch die Zwölf, die er berufen hatte. „Wollt ihr auch weggehen?“ (67) Er stellte auch sie klar vor eine Entscheidung, entweder Jesus nachzufolgen oder auch wegzugehen. Es war für ihn sicherlich auch nicht einfach diese Frage zu stellen, aber es war notwendig um ihre Entscheidung für Jesus klar zu machen. Lesen wir Vers 68 gemeinsam: „Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ Petrus war noch lange kein perfekter Jünger, im Gegenteil wissen wir, dass er viele Schwächen hatte. Aber im entscheidenden Moment stand er auf der Seite der Wahrheit, indem er Jesus als den Sohn Gottes bezeugte. Es ist interessant, die verschiedenen Gruppen mit deutlich unterschiedlichen Reaktionen auf die Worte Jesu zu sehen. Im Endeffekt gingen alle weg, und es blieben als Übriggebliebene seine 12 Jünger bei ihm, die sich für die Nachfolge entschieden. Was war der Unterschied zwischen ihnen und den anderen? Der Unterschied war, dass die Jünger die enge Lebensgemeinschaft und regelmäßiges Bibelstudium mit Jesus geführt hatten. Sie hatte Jesu Glaubens- und Gebetsleben, sein Hirtenherz, aber auch seine kompromisslose Haltung gesehen. Sie hatten vor kurzem auf dem See Training von Jesus bekommen, nicht auf sich selbst zu vertrauen, sondern zu glauben. Sie waren bereit, an den Leiden Jesu teilzunehmen. Dieses Jüngerschafts- und Glaubenstraining schenkte ihnen geistliche Unterscheidungskraft und führte dazu, dass sie eine aktive Entscheidung treffen konnten ihm nachzufolgen, koste es, was es wolle.

Ein junger Mann wurde im vergangenen Jahr mit Schwierigkeiten und Verfolgungen konfrontiert. Aber als er dieses Glaubenstraining und Gottes Souveränität dankbar annahm und weiter an einem Wort aus 5. Mose 6,5 festhielt, gebrauchte Gott ihn als einen Hirten und Segen für die Nächste Generation und für das GLEF 2020 kostbar. Ein anderer junger Mann bekam Widerstände, als er in seiner Schule einen Gebetskreis bilden wollte. Aber durch das treue Gebet und langjährige Bibelstudium mit seinen Eltern war er geistlich trainiert und belastbar, sodass er an Josua 1,7 festhalten, treu in der Schule den Gebetskreis bilden konnte. Dadurch konnte er klar Farbe bekennen und als mutiger Zeuge und Hirte für seine Schulkameraden gebraucht werden. Ich kenne auch einen Hirten, der trotz seines Arbeitslebens jede Woche einen langen Fahrweg auf sich nimmt, um für die Studenten am Koblenzer Campus zu beten und mit ihnen das Bibelstudium zu führen. Gott segnet seine Treue zum Wort und sein Bekenntnis zu Jesus und gebraucht seine Familie als einen Segen für diesen Campus.

Gottes Werk ist ein Werk derjenigen, die sich in Zeiten der Schwierigkeiten entscheiden das Glaubenstraining zu bekommen und Jesus als ihren Herrn und Heiland aufzunehmen. Gott möge unsere Nächste Generation segnen, dass sie durch das tiefgehende Bibelstudium, geistliches Training und Lebensgemeinschaft Jesus als ihren Herrn bekennen und als globale geistliche Leiter für die Weltmission gebraucht werden können.

Im heutigen Text lernen wir, dass Jesus das Brot des Lebens ist. Das Brot der Welt kann unseren Hunger nicht stillen. Jesus möchte uns das Brot des Lebens geben, das unseren Lebenshunger allein stillen kann, indem wir mit klarer Buße zu ihm kommen und durch den Glauben an sein Wort den Herrschaftswechsel vollziehen. Dadurch können wir das wahre Glück und Gottes Wirken in und durch uns erfahren. Wir dürfen auch an seinen Leiden mit Dankbarkeit teilnehmen. Gott möge uns helfen, auch das geistliche Training durch Bibelstudium und Lebensgemeinschaft wie die Jünger zu empfangen und eine klare Entscheidung für die Nachfolge Jesu zu treffen.

Lesen wir zum Schluss den Leitvers 35: „Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“

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