Jesu Mitleid mit der Menge

Markus 4,1 – 8,30
Leitvers 6,34

„Und Jesus stieg aus und sah die große Menge, und sie jammerten ihn; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an.“

Zur Vorbereitung der Maibibelkonferenz und für das GLE-Forum 2021 wollen wir das Markusevangelium studieren. In 5 Lektionen wollen wir darüber nachdenken, woher die geistliche Vollmacht Jesu kam und wie auch wir solche Vollmacht anziehen können. In der ersten Lektion haben wir kennengelernt, dass die geistliche Vollmacht Jesu von der Hoffnung Gottes kam. Jesus berief 12 gewöhnliche und mangelhafte Männer als seine Jünger mit Gottes Hoffnung, sie als Menschenfischer und Hirten für Gottes Schafherde aufzustellen. Er nannte sie Apostel, d.h. Gesandte, weil er die Hoffnung Gottes hatte, sie in die ganze Welt auszusenden und durch sie die Weltgeschichte zu verändern.

Heute wollen wir in den Kapiteln 4 bis 8 die Vollmacht Jesu in seinem frühen messianischen Werk kennenlernen. Wir lernen hier Jesu Vollmacht, die aus seinem jammernden Hirtenherzen für die Menschen kam, die wie Schafe ohne Hirten orientierungslos und verwaist waren. Jesus diente verschiedenen Arten der Menschen aus seinem Hirtenherzen, um sie zur Heilung und zum neuen Leben zu führen. Er half seinen Jüngern, dass sie sein Hirtenherz und Glauben kennenlernen und wiederum als Hirten für die bedürftigen Menschen gebraucht werden könnten. Menschen mit Geschäftsgeist wollen nur Vorteile durch die anderen bekommen. Von Jesus lernen wir sein jammerndes Hirtenherz, nämlich den bedürftigen Menschen die geistliche Speise zu geben und sie zur Seligkeit in dem Reich Gottes zu führen.

1. Jesus lehrte das Reich Gottes (4,1 – 5,43)

In Kapitel 4 lehrte Jesus die Menschen fünf wunderschöne Gleichnisse über das Reich Gottes. Lesen wir einmal Markus 4,33: „Und durch viele solcher Gleichnisse sagte er ihnen das Wort so, wie sie es zu hören vermochten.“ Jesus lehrte aus seinem Hirtenherzen durch diese Gleichnisse, wie das Reich Gottes wächst und wie man das Reich Gottes besitzen kann. Das Reich Gottes ist keine natürliche Erscheinung, weil die Menschen das Reich Gottes durch den Sündenfall verloren haben. Aber durch das Wort Gottes kann das Reich Gottes neu in das Herz eines Menschen eingepflanzt werden. Es kann dort wachsen und stark werden und schließlich viele Früchte hervorbringen. Die wichtigste Voraussetzung, damit ein Mensch das Reich Gottes empfangen kann, ist es, dass er die rechte Herzenshaltung besitzt. Dort wo das Herz verhärtet ist, wo Dornen wachsen oder nur steiniger Boden existiert, wird das Wachstum gestoppt. Aber wo ein Mensch einen guten Herzensboden hat, kann das Wort Gottes eindringen, Wurzeln schlagen, wachsen und schließlich viele gute Früchte hervorbringen. Lesen wir 4,20 zusammen: „Diese aber sind’s, bei denen auf gutes Land gesät ist: die hören das Wort und nehmen‘s an und bringen Frucht, einige dreißigfach und einige sechzigfach und einige hundertfach.“

Wer besitzt dann diesen guten Herzensboden? Es sind die Jünger Jesu, die einen guten Herzensboden haben, weil sie den Worten Jesu zuhören. Vers 9 sagt: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ Gott hat uns zwei Ohren gegeben, nicht damit wir die Ohrstecker hineinstecken, sondern damit wir Gottes Wort mit Ehrfurcht zuhören und gerettet werden. Die Jünger Jesu hörten nicht nur einmal eine interessante Geschichte von Jesus, sondern dachten darüber nach und fragten nach, bis sie es verstanden. Vor allem nahmen sie Gottes Wort persönlich an und ließen sich dadurch verändern. Sie trafen am Abend noch einmal mit Jesus zusammen, trugen ihre persönliche Stellungnahme mit Buße und Gebetsanliegen vor und ließen sich alles noch einmal von Jesus erklären. Sie lebten 24/7 mit Jesus zusammen. So konnte das Reich Gottes in ihren Herzen wachsen und sie konnten als Arbeiter des Reiches Gottes gebraucht werden. Obwohl dieser Same anfangs so klein wie ein Senfkorn war, wuchs er in ihnen zu einem großen Baum, durch den schließlich viele Menschen den Schatten des Evangeliums finden konnten. Die Jünger wurden zu den großartigen Aposteln verändert, die nicht nur selber das Reich Gottes empfingen, sondern auch Jesu Hirtenherz lernten und als Bibellehrer für alle Völker gebraucht werden konnten. In diesem Sinne ist unser Bibelstudium mit Stellungnahme sehr kostbar, weil dadurch das Reich Gottes in unser Herz kommen und wachsen kann.

Neben dem Hören des Wortes Gottes ist die zweite wichtige Eigenschaft der Jünger Jesu der Glaube. Jesus gab seinen Jüngern Glaubenstraining, damit sie wachsen und gute Früchte hervorbringen konnten. In den Versen 35 bis 41 lud Jesus seine Jünger zur Fahrt über den See ein. Dabei gerieten sie in einen lebensgefährlichen Sturm, der sie beinahe untergehen ließ. Mitten im Sturm wurden die Jünger furchtsam, während Jesus friedlich im Boot schlief. Sie weckten ihn und beklagten sich, dass er ihnen nicht helfen würde. Jesus gebot dem Sturm still zu sein. Dann tadelte er seine Jünger wegen ihres mangelnden Glaubens. Lesen wir gemeinsam 4,40: „Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“

In Kapitel 5 lesen wir von einer blutflüssigen Frau, die Glauben hatte, dass sie geheilt würde, wenn sie nur einmal das Gewandt Jesu berühren könnte. Jesus segnete ihren Glauben und nannte sie seine Tochter. Der Vorsteher Jaïrus hatte Glauben, dass Jesus seine todkranke Tochter heilen könnte. Trotz der schlechten Nachrichten, ging er bis zum Ende mit Jesus und erfuhr, dass Jesus sie auferweckte. Jesus führt uns in unserem Leben manchmal an unsere Grenze, sei es im Studium, bei der Prüfung, im Arbeitsleben oder bei der Kindererziehung. Warum? Er möchte, dass wir durch den Glauben an ihn als den allmächtigen Gott ein siegreiches und überwindendes Leben führen. Allein durch den Glauben können wir die Macht Gottes erfahren. Durch den Glauben können wir die Welt überwinden und das Reich Gottes sehen.

Wenn wir alle diese Begebenheiten betrachten, erkennen wir, dass Jesus ein jammerndes Hirtenherz für die Menschen hatte. Jesus zeigte sein jammerndes Hirtenherz für einen Mann, den alle aufgegeben hatten und nur noch einen weiten Bogen um ihn machten. Sie hatten große Angst vor ihm. Jesus aber fragte ihn: „Wie heißt du?“ Jesus hatte echtes Interesse und verstand seine Besessenheit unter einer Legion von bösen Geistern, die ihn folterten. Er investiere viel, um dieser einen Person zu helfen und opferte dafür 2000 Schweine. Jesus half mit dem jammernden Hirtenherzen einer Frau, dass sie nicht nur heimlich geheilt wurde, sondern vor Jesus treten und die Gnade Gottes bekennen konnte, dadurch innere Heilung und Frieden in Jesus empfangen durfte. Er half auch Jaïrus bis zum Ende, Glauben zu haben. Jesu Hirtenherz bewirkte jeweils eine großartiges Werk Gottes.

2. Gebt ihr ihnen zu essen (6,1 – 8,30)

In Kapitel 6 geht es um den nächsten Schritt der Jüngerschaft Jesu, nämlich sein Hirtentraining. Jesus war ein guter Hirte für viele hirtenlose und verlorengehende Schafe. Bisher hatten die Jünger nur zugeschaut, aber Jesus wünschte sich, dass seine Jünger sein jammerndes Hirtenherz teilen und ebenfalls zu guten Hirten für die Schafherde Gottes wachsen könnten.

Jesus erzog seine Jünger zunächst dadurch, dass er sie je zwei und zwei aussandte. Dabei gab er ihnen Macht über die unreinen Geister. Er lehrte sie, seine Anweisungen genau zu befolgen und so die Macht des Glaubens zu erfahren. Bei ihrer Missionsreise predigten sie die Buße, trieben böse Geister aus und machten viele Kranke gesund. Es war ein mächtiges Werk Gottes, durch das die Jünger lernen konnten, dass Gott mit ihnen ist, wenn sie ihm gehorchen und ganz von ihm abhängig sind. Trotzdem hatten sie noch viel zu lernen.

Bei der nachfolgenden Begebenheit zeigte sich, wie anders Jesu Hirtenherz ist. Jesus wollte mit seinen Jüngern Gemeinschaft an einer einsamen Stätte haben. Doch eine große Menge kam unangemeldet und unpassend und störte ihre Gemeinschaft. Wenn unsere Pläne gestört werden, dann reagieren wir oft unwillig und unzufrieden. Die Jünger wollten diese Menschen am liebsten sofort wegschicken. Doch Jesus schickte sie nicht fort. Er nahm sie vielmehr auf, wie sie waren, und fing eine lange Predigt für sie an. Lesen wir Vers 34 gemeinsam: „Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an.“ Als Jesus die Menschen sah, jammerten sie ihn. Jesus betrachtete sie nicht als störende Menge. Er sah vielmehr ihr inneres Verlangen, das Wort Gottes zu hören. Er wusste, dass sie ohne Gottes Wort orientierungslos und hilflos waren, wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Hier bedeutet „Jammer“ soviel wie tiefes Mitleid oder Mitgefühl. Vielleicht war einer unter ihnen, der gerade im Begriff war, sein Leben wegzuschmeißen, weil er keinen Sinn finden konnte. Ein anderer hatte ein ernsthaftes Tic-Problem. Einer war von der Liebe zum Geld gefangen wie in einem unsichtbaren Käfig. Ein anderer war mit Internet und Gaming so gebunden, dass er Jesus gar nicht richtig zuhören konnte. Wer konnte diesen Schafen helfen? Jesus sah über ihre momentane Lage hinaus, dass sie ohne Gottes Wort ewig in ihren Sünden verloren gehen würden. Darum konnte er nicht still bleiben, sondern wollte ihnen unbedingt Gottes Wort geben, das ihnen die Tür zum Reich Gottes öffnen konnte. Dies ist der Grund, warum Jesus ihnen den ganzen Tag lang das Wort Gottes predigte, bis die Sonne unterging. Er wollte ihnen helfen, Gottes Liebe zu erkenne, zu ihm zurückzukehren und das ewige Leben zu ergreifen.

Dieses jammernde Herz ist auch das Herz Gottes. Gott sah, dass die Menschen mit ihren Sünden gegen ihn rebellierten. Darum verloren sie das Paradies und mussten in der Welt elend leben, schließlich zur ewigen Verdammnis gehen. Gott sagte aber nicht: „Sie sind selber schuld.“ Vielmehr brannte Gottes Herz und er suchte den Weg, die Menschen zu erretten. Schließlich sandte er seinen einzigen Sohn als das Lamm Gottes, obwohl es bedeutete, dass er viel leiden und sterben musste. Johannes 3,16 sagt. „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

Martin Luther hatte ein jammerndes Hirtenherz für sein Volk, das wegen der falschen Lehre in die Irre ging und versuchte, das Himmelreich mit Geld zu kaufen. Er setzte sein ganzes Leben ein, und trug viele Missverständnisse und Verfolgung, um die Menschen Gottes Wort zu lehren und die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. Wegen einer Person konnten viele Menschen das Wort Gottes hören und verstehen und die Rettungsgnade durch den Glauben an Jesus ergreifen. William Tyndale kämpfte mit diesem Hirtenherzen, die Bibel ins Englische zu übersetzen, obwohl er dafür mit dem Märtyrertod bezahlte.

Letzte Woche haben wir über August Herrmann Francke gehört. Er hatte ein Hirtenherz für die zahlreichen Waisenkinder in Halle. Er konnte nicht tatenlos zusehen, sondern begann 4 Kinder in seiner eigenen Wohnung Schulunterricht zu geben. Schließlich baute er ein Waisenhaus, in dem viele junge Menschen eine hervorragende Ausbildung nach den Prinzipien der Bibel bekamen.

Ein Knecht Gottes hatte ein jammerndes Hirtenherz für die Studenten, die vom Zeitgeist des Humanismus betrogen lebten. Darum begann er, sie das Wort Gottes durch das Zweierbibelstudium zu lehren. Er diente einem drogenabhängigen Hippie viele Jahre lang hingebungsvoll, um ihn die Liebe Gottes zu lehren und ihm einen neuen Anfang zu ermöglichen. Mit diesem Hirtenherzen diente er verschiedenen hoffnungslosen jungen Menschen durch die Lebensgemeinschaft, bis sie in Jesus verändert, sogar als verantwortliche Leiter für das Werk Gottes aufgestellt werden konnten. Er bekam deswegen viele Missverständnisse und Verfolgungen. Er hätte an sich selbst denken und aufgeben können. Aber er wollte sich nicht selber retten, sondern auch der nächsten Generation weiter dienen, so dass sie zu globalen geistlichen Leitern für das Wiedererweckungswerk heranwachsen könnten.

Ich kenne einen Studenten, der wegen der Schlechtigkeit der Welt in seinem Herzen verletzt ist. Das Studium brachte ihn oft an seine Grenze. Was er braucht, ist ein guter Hirte, der ihn das Wort Gottes lehrt und ihn zum frischen Wasser führt. Er bezeugte, dass das Bibelstudium ihm die wahre Hoffnung gegeben hat. Möge Gott jeden von uns helfen, Jesu Hirtenherz zu lernen, so dass wir als Hirten und Bibellehrer für die jungen Menschen in Sünden und Orientierungslosigkeit gebraucht werden können, wie Jesus gesagt hat: „Weide meine Lämmer!“ (Johannes 21,15)

Am Abend dieses Tages schien Jesus gar nicht mehr fertig zu werden mit seiner Predigt. Bisher hatten die Jünger geduldig zugehört. Aber nun traten sie zu Jesus und empfahlen ihm, die Menge endlich wegzuschicken. Sie sollten in die umliegenden Dörfer gehen und sich Brot kaufen. Es war ein vernünftiger und praktikabler Vorschlag. Damit würden sie das Essenproblem der Menge lösen und gleichzeitig ihre Ruhe haben. Die Jünger dachten, dass es okay sei, auch einmal an sich selbst zu denken. Doch Jesus war anders. Jesus gab ihnen einen überraschenden Befehl. Vers 37a sagt: „Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen!“ Er war nicht selbstzufrieden mit dem, was er getan hatte und wieviel er sich schon für sie hingegeben hatte. Jesus wollte noch einen Schritt weiter gehen, ihnen noch einmal dienen, in diesem Fall noch für ihr Abendessen sorgen. Auf diese Weise wollte er seinen Jüngern helfen, sein Hirtenherz kennenzulernen und für das Werk Gottes zusammenzuarbeiten.

Lesen wir 6,37 gemeinsam: „Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und ihnen zu essen geben?“ Für die Jünger war Jesu Befehl „Gebt ihr ihnen zu essen“ eine große Herausforderung. Einige murrten und hielten es für übertrieben oder unmöglich. Sie argumentierten mit ihrem Verstand und ihrem Geldbeutel. Jesus wusste schon, dass sie nicht genug Geld hatten. Aber er gab nicht auf, sie den Glauben zu lehren. Er fragte sie noch einmal: „Wieviel Brote habt ihr?“ Nun ging Andreas los und kam mit der Essensbox eines kleinen Jungen zurück: „Fünf Brote und zwei Fische.“ Es sah irgendwie lustig aus. Aber Andreas hatte Glauben, dass Jesus mit diesen 5 Broten und 2 Fischen etwas anfangen könnte. Jesus war von seinem Glauben begeistert. Jesus nahm die kleine Gabe an, dankte dafür und ließ die Jünger sie an all verteilen. Unter dem Segen Jesu wurden die Brote vermehrt, so dass fünftausend Menschen damit gespeist wurden und sogar noch zwölf Körbe übrigblieben. Als sie durch den Glauben mit 5 Broten und 2 Fischen zu Jesus kamen, segnete Jesus dies überreich für eine große Menge.

Hier lernen wir Jesu Hirtenherz für seine Jünger kennen. Jesus gab seinen Jüngern Hirtentraining, damit sie sein Herz für die Schafe lernen und als Hirten gebraucht werden könnten. Er forderte sie heraus: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Jesu Vollmacht kommt aus seinem Hirtenherzen. Jesus wünschte sich, dass auch seine Jünger sein Herz kennenlernen, indem sie mit gebendem Geist und Verantwortungsbewusstsein einen Weg fänden, dieser Menge zu dienen.

Gott wirkte in den 70er Jahren sehr mächtig in Korea. Damals war Korea ein armes Land der Dritten Welt. Darum schien es unmöglich für die Studenten, anderen etwas zu geben. Doch Dr. Lee und Mutter Barry half ihnen aus dem Hirtenherzen, dem Wort Gottes zu gehorchen und ein gebendes Leben zu führen. Als sie gehorchten, blieben sie nicht von anderen abhängig. Sie konnten anfangen, ein gebendes Leben zu führen und viele Missionare für die Weltmission auszusenden, so dass Korea bis heute als eine königliche Priesterschaft gebraucht wird.

Jesus wünscht sich auch von uns, als Hirten für seine Schafherde zu wachsen, die Hirtenherz, gebenden Geist und Verantwortungsbewusstsein besitzen. Er fragt uns: Wie viele Brote habt ihr? Jesus möchte, dass wir mit unseren fünf Broten und zwei Fischen des Zweierbibelstudiums die Schafherde Gottes am Campus weiden, 10.000 ZBS-Teams bilden, darüber hinaus sogar drei Stützpunkte für die M-Mission bauen.

Als junger Mann führte ich ein selbstzentriertes Leben, indem ich durch das Studium nach dem Glück der Welt und der menschlichen Anerkennung strebte. Ich dachte, dass es OK sei, an mich selbst zu denken. Aber ich hatte kein Herz für die anderen. Als ich nur mein Ego in den Mittelpunkt stellte, wurde ich zu einem verletzenden und kaltherzigen Egoisten, dessen Herz sich nicht bewegte, als ein Freund beinahe an Magersucht gestorben wäre. Jesus besuchte mich am Anfang meines Studiums und lud mich ein, indem er mich durch Johannes 5,6 persönlich fragte: „Willst du gesund werden?“ Jesus gab sein Leben am Kreuz für mich hin, um mich zu retten und meine zerbrochene Beziehung zu Gott wiederherzustellen. Jesu Liebe hat mein Leben verändert, so dass ich anfangen durfte, die anderen mit der Liebe Jesu zu sehen, sogar als ein Hirte und Bibellehrer für die Studenten gebraucht zu werden.

Viele Menschen kamen in der Folge zu Jesus, weil sie seine Vollmacht erkannten und in ihm den guten Hirten sahen. Aber die Pharisäer kamen nur, um Jesus und seine Jünger zu kritisieren. Jesus tadelte sie, dass ihre Herzen unrein waren. Einige Pharisäer forderten ein Zeichen von Jesus, aber in Wahrheit wollten sie gar nicht glauben. Jesus warnte seine Jünger vor dem schlechten Einfluss der Pharisäer, der wie Sauerteig war.

In dieser Umgebung des Unglaubens half Jesus seinen Jüngern durch die Lebensgemeinschaft. Schließlich stellte er ihnen eine wichtige Frage. Lesen wir 8,29 gemeinsam: „Und er fragte sie: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus!“ Die meisten Menschen hatten eine hohe Meinung von Jesus und hielten ihn für einen Propheten. Aber Jesus half seinen Jüngern durch das gemeinsame Leben zu erkennen, wer er wirklich ist. Schließlich bezeugte Petrus: „Du bist der Christus!“ Dies war die wichtige Erkenntnis. Jesus zu kennen und zu bekennen ist alles entscheidend. Die Menge hatte nur eine oberflächliche Meinung von Jesus. Aber die Jünger hatten durch das Hirtentraining Jesus erfahren und aus ihrer praktischen Erfahrung legten sie das Bekenntnis ab, dass Jesus der Christus ist. Jesus wünscht sich auch von uns, dass wir erkennen, wer er ist. Er ist nicht irgendein guter Mensch, von dem wir Hilfe bekommen. Er gibt uns nicht nur ein paar gute Lebenstipps. Er ist der Christus, der verheißene Messias, der in die Welt kam, um uns von der Macht der Sünde zu erretten und uns das ewige Leben zu schenken. Dieser Christus gab aus seiner Liebe sein Leben als Lösegeldopfer für dich und für mich.

Im heutigen Abschnitt haben wir kennengelernt, dass Jesu Vollmacht aus seinem jammernden Hirtenherzen kam. Jesus nahm die große Menge auf, diente ihnen aus dem Hirtenherzen mit dem Wort Gottes. Jesus half seinen Jüngern, ihre begrenzte und selbstsüchtige Denkweise zu überwinden, und Hirtenherz, Verantwortungsbewusstsein und Glauben für die Schafherde Gottes zu lernen. Gott segne jeden von uns, Jesu Hirtenherz für die jungen Menschen anzuziehen, dass wir 10.000 Zweierbibelstudienteams mit ihnen bilden, so dass sie geistlich erweckt werden, sogar als Hirten für Europa und für die M-Welt gebraucht werden dürfen.

Share