Jesu Kreuzestod

Johannes 19,16b-42
Leitvers 19,30

„Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied.“

In der letzten Lektion war Jesus entschlossen, den Kelch des Leidens zu trinken und den Weg des Gehorsams bis zum Tod am Kreuz zu gehen, indem er auf der Seite der Wahrheit stand. Entschlossen bezeugte er vor dem römischen Statthalter Pilatus seine wahre Identität: „Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“ (18,37) Obwohl Jesus der König ist, wurde er an unserer Stelle gefangengenommen, verhört, verspottet, gegeißelt und zum Tode verurteilt. Preiset Jesus, unseren König, der die Wahrheit bezeugt hat, um uns das ewige Leben zu geben. Gott segne uns, auf seine Stimme der Wahrheit zu hören.

Heute lernen wir, dass Jesus wie ein Verbrecher gekreuzigt wird, stirbt und begraben wird. Auf den ersten Blick sieht Jesu Tod wie eine Tragödie aus. Doch geschichtlich bedeutet Jesu Tod am Kreuz Gottes vollbrachtes Erlösungswerk und ist die notwendige Bedingung für die herrliche Auferstehung Jesu. Der Verfasser stellt unmissverständlich klar, dass Jesu Kreuzestod die Erfüllung der Schrift ist. Jesu Tod ist der Sieg Gottes über die Macht der Sünde und des Todes. Gott schenke uns seine Gnade, zu Jesus zu kommen, der an unsrer Stelle unerträgliche Schmerzen und schreckliche Scham erleiden musste. Gott gebe uns hörende Ohren für Jesu Siegesschrei „Es ist vollbracht!“ Durch Jesu Kreuzestod dürfen wir ein siegreiches Glaubensleben führen und in dieser Pandemiezeit, in der viele junge Menschen sehr ängstlich sind, die Botschaft von Jesu Sieg über die Macht der Sünde und des Todes verkündigen.

1. Jesu Schmach und Leiden (16b-27)

Lesen wir die Verse 16b-18: „Sie nahmen ihn aber, und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.“ Pilatus fand keine Schuld an Jesus und wollte ihn freilassen. Die Juden aber schrien: „Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn!“ Pilatus entschied sich gegen die Wahrheit. Er wollte dem Volk gefallen und verurteilte Jesus zum Tode. Der Evangelist Johannes beschreibt den Vorgang der Kreuzigung sehr kurz: „Dort kreuzigten sie ihn“. Aber die Todesstrafe der Kreuzigung, bei der ein lebendiger Mensch wie ein Gegenstand auf ein Holz genagelt wurde, war so schrecklich und schamvoll, dass sie nur an Schwerverbrechern und Sklaven vollstreckt wurde. Jesus hatte bereits die ganze Nacht Verhöre und Demütigungen, und danach durch die Römer Geißelung und Verspottung erlitten. Aber die Menschen waren erbarmungslos. Die römischen Soldaten legten Jesus ein schweres Kreuz auf die Schultern. In aller Öffentlichkeit wurde er durch die Straßen Jerusalems zur Hinrichtungsstätte gepeitscht. Jesus war so geschwächt, dass er mehrmals zu Boden stürzte. Auf Golgatha angekommen, zogen die Soldaten Jesus die Kleider vom Leib. Dann legten sie ihn auf das Kreuz und nagelten seine Hände und Füße daran fest. Eisennägel wurden an Jesu Handgelenke angesetzt und mit schweren Schlägen durch Jesu Hand hindurch ins Holz getrieben. Sie pressten Jesu Füße übereinander und trieben einen langen Nagel durch seine Knochen hindurch in das Kreuz. Schließlich richteten sie das Kreuz auf, indem sie es mit Jesus daran in ein Loch fallen ließen, sodass Jesus unerträgliche Schmerzen erfuhr, als es auf dem Grund des Loches stieß. Wegen der Hängelage hatte Jesus Atemnot. Um Luft zu holen, musste sich Jesus immer auf den einen Nagel in seinen Füßen stützen. Dazu erlitt Jesus schreckliche Scham, indem er mit zwei Verbrechern gekreuzigt wurde, Jesus aber in der Mitte. Er war der Sohn Gottes, der niemandem etwas zu Leide getan hatte. Aber er wurde als der schlimmste Übeltäter gekreuzigt.

Warum musste Jesus, der ohne Sünde war, solche Schmerzen und Scham erleiden? Der Prophet Jesaja gibt uns die Antwort darauf: „Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.“ (Jesaja 53,5.6) Die Bibel lehrt, dass Jesus wegen unserer Sünde ans Kreuz genagelt wurde. Die Bibel sagt auch, dass die Folge der Sünde der Tod ist (Römer 6,23; Jakobus 1,15) Aber der Tod ist nicht das Ende, sondern nach unserem leiblichen Tod werden wir alle, wenn wir in unserer Sünde bleiben, gerichtet werden und erfahren den zweiten Tod (Hebräer 9,27). Offenbarung 21,8 sagt dazu: „Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“ Der zweite Tod ist die Verdammnis, der Ort der ewigen Qual. Dank sei unserem Herrn Jesus, der sich ans Kreuz nageln ließ, um uns vor der Verdammnis zu erretten. Indem Jesus am Kreuz stellvertretend die Strafe trug, die wir wegen unserer Sünden verdient gehabt hätten, erfüllte er Gottes Gerechtigkeit. Hier am Kreuz sehen wir, wie ernsthaft unsere Sünde ist, aber auch, wie groß Gottes Liebe ist. Unser Gott will jeden Menschen vor dem kommenden Gericht und der ewigen Verdammnis erretten und gibt jedem durch das Kreuz Jesu die Vergebung seiner Sünden und das ewige Leben.

Lesen wir Vers 19: „Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden.“ Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn Jesus wurde nahe bei der Stadt gekreuzigt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. Diese drei waren die bedeutendsten Sprachen, sodass der ganzen Welt verkündet wurde, wer Jesus ist. „Jesus von Nazareth“ kümmerte sich als der Hirte seines Volkes um die Herde Gottes, indem er die Kranken heilte, das Reich Gottes predigte und 12 Jünger berief. Er war ein Freund für einen einsamen Zöllner und der wahre Mann für eine samaritische Frau. Durch seinen Tod und seine Auferstehung wurde Jesus „der König der Juden“. Jesus ist der von Gott verheißene Messias für alle Menschen in dieser Welt. Er regiert unsre Herzen mit Gottes Frieden jetzt und in alle Ewigkeit (Jesaja 9,6). Wer Jesus am Kreuz als seinen König annimmt, der wird errettet.

Sehen wir uns die Verse 23 und 24a an. Die Soldaten, die Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten daraus vier Teile, für jeden Soldaten einen. Aber Jesu Gewand war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. Da sprachen sie: „Lasst uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll.“ Jesus, der Sohn Gottes, wurde gekreuzigt. Die Soldaten aber interessierten sich nur dafür, wie sie aus der Kreuzigung einen materiellen Gewinn herausschlagen könnten. Ihre Handlung zeigt, wie unmenschlich ein Mensch durch seine Habgier werden und so den gekreuzigten Jesus schmähen kann.

Im Gegensatz zu den grausamen Soldaten standen bei dem Kreuz der Jünger Johannes und vier Frauen (25): Jesu Mutter, deren Schwester, Maria (die Frau des Klopas) und Maria von Magdala. Sie waren treue Menschen des Glaubens, die Jesus sowohl in der guten Zeit als auch in der Zeit des schrecklichen Leidens bis zum Ende nachfolgten. Keine Mutter möchte sehen, wie ihr Sohn auf so ungerechte Weise qualvoll stirbt. Jesus, der seine trauernde Mutter unter dem Kreuz sah, trug größere Trauer. Doch er trug unsre Sünde und Trauer bis ans Kreuz. Dabei kümmerte er sich bis zum Ende um seine traurige Mutter und vertraute sie seinem geliebten Jünger Johannes an. Jesus sprach zu ihr: „Frau, siehe, das ist dein Sohn!“ Und zu dem Jünger sprach er: „Siehe, das ist deine Mutter!“ Preiset Jesus, der am Kreuz all unsere Trauer getragen hat, damit wir allezeit getrost sein und mit Freude an seinem Leiden teilnehmen können.

Durch diesen Abschnitt können wir lernen, dass Jesus um unserer Missetaten und Sünden willen am Kreuz so qualvoll sterben musste. Viele handeln wie die römischen Soldaten, indem sie, obwohl sie den gekreuzigten Jesus sehen, gleichgültig und kalt bleiben. Manche schauen absichtlich nicht auf das Kreuz Jesu, weil sie über ihr sündiges Leben keine Buße tun wollen. Es ist entscheidend, wie wir in dieser Osterzeit auf das Kreuz Jesu reagieren. Jesus hat alle Qual des Kreuzes auf sich genommen, um unsre Krankheit und Sünde zu tragen. Darum dürfen wir zu Jesus am Kreuz aufsehen, indem wir unsere Sünde ablegen. Eine junge Frau reagierte nicht gleichgültig oder ablehnend gegenüber dem Kreuz Jesu, sondern nahm Jesus als den Erretter und König an und hielt daran auch in der Anfechtung fest. Sie lernt derzeit Jesus von Tag zu Tag kennen und wächst als eine treue Frau des Glaubens wie Maria heran, die sogar mit Christus leiden möchte, koste es, was es wolle. Gott wird seine Verheißung an ihr erfüllen, dass Völker aus ihr werden und Könige über viele Völker (1. Mose 17,16). Gott segne uns in dieser Pandemiezeit, dem Kreuz Jesu nicht gleichgültig zu bleiben, sondern das Kreuz Jesu liebzuhaben, und unsere persönliche Liebes- und Lebensbeziehung mit Jesus am Kreuz zu vertiefen und auch mit Freude am übriggebliebenen Leiden Jesu teilzunehmen.

2. Es ist vollbracht! (28-42)

Betrachten wir die Verse 28 und 29: „Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund.“ In jenem Moment des Sterbens litt Jesus unerträgliche Schmerzen. Wir sagen schnell, wenn wir müde oder durstig sind. Jesus aber dachte nicht zuerst an seine Schmerzen, sondern daran, ob er die Mission, die er von Gott bekommen hatte, erfüllt hätte. Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war. Nun hätte er den Kopf neigen und sterben können. Aber um die Schrift zu erfüllen und dem Willen Gottes gehorsam zu sein, nämlich als das Passalamm am Kreuz zu sterben, kämpfte Jesus bis zum Tod am Kreuz. So erfüllte Jesus das Wort der Schrift (Psalm 22,16; 69,22) und sprach: „Mich dürstet.“

Lesen wir Vers 30: „Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied.“ Diese letzten Worte Jesu am Kreuz zeigen, dass er durch seinen Gehorsam bis zum Tod am Kreuz seine Mission erfüllt und damit das Erlösungswerk Gottes vollbracht hat. Jesu Tod war kein schicksalhaftes Ereignis, sondern Gottes Plan und der Höhepunkt des Erlösungswerkes in Gottes Geschichte. Durch das vollbrachte Erlösungswerk am Kreuz hat Jesus alle Menschen, die an ihn glauben, von ihren Sünden losgekauft. Alle, die sich von ihrem gottlosen Leben abkehren und an Jesus als ihren Erlöser glauben, haben das ewige Leben. „Es ist vollbracht!“ ist der Siegesruf unseres Heilandes, Jesus Christus, über Sünde und Tod. Es ist die frohe Botschaft für alle unter der Sünde und Todesmacht leidenden Menschen. Wir haben nun das größte Privileg, dass wir als Sünder zum Kreuz Jesu kommen und ihn um seine Vergebung bitten dürfen. Wir dürfen für das vollbrachte Erlösungswerk dankbar sein, indem wir unser Leben als ein Dankeschön Gott hingeben.

Viele großartige Männer und Frauen des Glaubens bezeugen, wie sie durch Jesu Siegesschrei „Es ist vollbracht!“ die Kraft Gottes und Veränderungsmacht in ihrem Leben erfahren haben. Als sie Jesu Siegesruf persönlich aufnahmen, folgten sie dem Beispiel Jesu und vollendeten ihre Mission und verherrlichten Gott. John Newton lebte einst als ein rücksichtsloser und brutaler Kapitän eines englischen Sklavenschiffes. Auf einer gefährlichen Überfahrt jedoch bekehrte er sich zu Gott. Er fing an, für Jesu vollbrachtes Erlösungswerk zu danken. Mit seinem Mitarbeiter William Cowper verfasste er ein über 400-seitiges Gesangbuch. Sein Lied “Amazing Grace“ ist heute allen Menschen bekannt. Jesu Kreuzestod vollbrachte die Veränderung John Newtons von einem Sklavenhändler zu einem einflussreichen Knecht Gottes für die Abschaffung der Sklaverei in England und für die geistliche Erweckung in Europa.

Ich wuchs in einer christlichen Gemeinde auf. Trotzdem quälte ich mich unter der Jugendbegierde, indem ich heimlich Glücksspiele spielte und verschiedene Frauen belästigte. Obwohl ich dies nicht tun wollte, tat ich dies immer und immer wieder. In meiner Verzweiflung schrie meine Seele zu Gott: „Ich elender Mensch!“ Ich lebte als ein Versager. Mir fehlte die Kraft, Gottes Wort zu studieren. Ich konnte nicht einmal für die Schule lernen. Ohne Jesus konnte ich nichts vollbringen. Jesus aber schrie für mich am Kreuz: „Es ist vollbracht!“ Jesus ging für mich den Weg nach Golgatha und für mich vergoss er sein Blut. Jesu Siegesschrei hat mich von einem hoffnungslosen, verlorenen Sohn zum Diener Jesu, Hirten und Bibellehrer für Gottes Erlösungswerk der Nächsten Generation verändert. Als ich Jesu Siegesruf aufnahm und mein Leben allein auf die Gnade Jesu baute, da durfte ich nicht nur mein Masterstudium mit der Note 1 abschließen, sondern auch den Sieg Jesu über die Anfechtung des Satans erfahren. Da Jesus das Erlösungswerk für mich vollbracht hat, gebe ich mit Dankbarkeit und mit 2. Timotheus 2,15 meine Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.

Lesen wir nochmal den Leitvers 30: „Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied.“ „Es ist vollbracht!“ steht im Perfekt, d.h. Jesus hat das Erlösungswerk schon vollbracht. Jesu Kreuzestod hat die Kraft, allen Menschen, die in dieser Welt leben, vollkommene Erlösung zu geben. Mit seinem Kreuzestod hat Jesus Gottes Plan zu unserem Heil zu 100 Prozent erfüllt. Jeder, der im Glauben als ein verlorener Sünder zum Kreuz Jesu kommt und um seine Gnade bittet, erfährt das Wunder der Erlösung und empfängt das neue Leben in der Kraft Gottes und das ewige Leben. Warum gibt es aber einige, die durch Jesu Siegesruf ein verändertes Leben führen, während einige unter der Sünden- und Todesmacht bleiben? Warum sind manche, die um des Namens Jesu willen verfolgt werden, voller Freude, während manche, die in besten Bedingungen leben, kraftlos und hilflos sind? Es ist, weil viele ohne Jesus leben. Sie verneinen auf die eine oder andere Weise, dass Jesus am Kreuz alles vollbracht hat. Es gibt viele, die zwar sagen, dass sie für Jesu Kreuzestod dankbar seien, aber zurückweichen, wenn sie sich etwas hingeben sollen.

Lasst uns Jesu Wort „Es ist vollbracht!“ persönlich annehmen und das neue Leben mit der Kraft Gottes führen. Da Jesus für uns alles vollbracht hat, empfangen wir auch Kraft, die Mission Gottes zu vollbringen. In der letzten Woche haben wir durch H. Noah einen Vortrag über William Tyndale gehört. Nachdem William Tyndale durch das Bibelstudium Jesu Erlösungswerk für seine Sünden angenommen hatte, gab er sein Leben als ein Dankeschön für die Gnade Jesu hin, indem er seine Mission der englischen Bibelübersetzung sogar bis zu seiner Hinrichtung siegreich vollbrachte. Ein Knecht Gottes setzte sich aus dem Hirtenherzen für das Jüngererziehungswerk ein, sodass viele zur Bibel zurückkehrten und als geistliche Leiter aufgestellt wurden. Gleichzeitig erfuhr er jedoch viele Anfechtungen und Anschuldigungen. Doch weil Jesus für ihn alles vollbracht hat, hält er an Philipper 1,21 fest und dient der Weltmission noch zunehmender bis zum Ende. Durch die Masterkurse für die Leiterschaft lernten wir kennen, dass viele Philosophen und sogar Theologen die Menschen zur vermeintlichen autonomen Freiheit verführen, indem sie am Ende ihres Lebens ihr eigenes Lebenswerk als Irrtum bezeichneten. Aber ich kenne zwei junge Männer. Über den einen sagten die sogenannten Experten, dass er nie eine weiterführende Schule besuchen könnte. Ein anderer hatte ein Geräuschproblem, bei dem Dr. Google sagte, dass es nicht gelöst werden könnte. Aber sie hörten nicht auf die Lügen des gottlosen Zeitgeistes, sondern auf Jesu Siegesruf am Kreuz: „Es ist vollbracht!“ In dieser Abiturzeit kämpfen sie mit klaren Gebetsanliegen, Gott durch das Vollbringen des Abiturs zu verherrlichen, und Gott gebraucht sie als seine lebendigen Zeugen für ihre Schulkameraden und ferner für die Weltcampusmission.

Aus der Dankbarkeit für Jesu Sieg über Sünde und Tod und weil Jesus für uns schon alles vollbracht hat, dürfen wir uns mit Siegeszuversicht Gott hingeben und gemäß Jesu Verheißung die Werke Gottes vollbringen, für die Campusmission und für die geistliche Wiedererweckung durch das Bilden von 10.000 Zweierbibelstudiumteams, für die Mobilisierung der Nächsten Generation durch GLEF, Leadership- und Masterkurse, und für die M-Mission durch den Bau von drei Missionsstützpunkten.

Sehen wir uns die Verse 31-37 an. Als Jesus am Kreuz starb, war der Rüsttag für das Passafest. Die Leichname sollten nicht am Kreuz bleiben, sondern am selben Tage begraben werden (5. Mose 21,23). Darum baten die Juden Pilatus, dass den Gekreuzigten die Beine gebrochen und sie abgenommen werden. Da brachen die Soldaten den Räubern die Beine, um ihren Tod zu beschleunigen. Jesus aber war schon gestorben. Deshalb brachen sie ihm die Beine nicht, sondern ein Soldat stieß mit dem Speer in Jesu Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Jesus war wirklich tot. Darum ist auch sein Opfer für die Vergebung unserer Sünden vollkommen. Sein vergossenes, heiliges Blut reinigt unser Gewissen von den toten Werken, damit wir dem lebendigen Gott dienen können (Hebräer 9,14). Der Evangelist Johannes stellt durch diese Fakten klar, dass Jesus wirklich gestorben ist (33). Er war Augenzeuge all dieser Geschehnisse und bezeugte Jesu Tod, damit auch wir dies als Tatsache annehmen und daran glauben, dass Jesus für uns gestorben ist (35). Ferner bezeugt Johannes durch diese Ereignisse, dass alle Einzelheiten des Todes Jesu nicht zufällig, sondern nach der Schrift geschehen sind (36.37). Viermal in diesem Text erwähnt er die Erfüllung der Schrift (24.28.36.37). Gott ist absolut treu und erfüllt seine Verheißungen der Schrift. So hat Gott durch Jesu Sühneopfer am Kreuz auch seine Verheißung aus Psalm 130,8 erfüllt: „Und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.“

Sehen wir uns die Verse 38 und 39 an. Da der Sabbat nahe war, drängten die religiösen Juden darauf, dass Jesus schnell begraben werden sollte. Da kamen zwei Männer, die ihren Dienst für Jesus erwiesen: Josef von Arimathäa und Nikodemus, zwei angesehene Mitglieder des jüdischen Hohen Rats. Bisher waren die beiden nur heimliche Jünger Jesu gewesen. Das Kreuz Jesu aber veränderte ihr Leben um 180 Grad. Josef von Arimathäa ging mutig zu Pilatus und bat um Jesu Leichnam. Nikodemus brachte hundert Pfund wohlriechender Myrrhe mit Aloe gemischt zu Jesus. Johannes berichtet von Jesu Grablegung, um Jesu Tod und Begräbnis als wahre Tatsachen zu bestätigen. Wie Jesu Tod und Begräbnis geschichtliche Tatsachen sind, so sind auch Jesu vollkommene Liebe und Vergebung für uns eine Realität, der wir voll und ganz vertrauen dürfen und die in unserem Leben wie im Leben von Josef von Arimathäa und Nikodemus lebendig wirkt.

Heute haben wir Jesu Siegesschrei am Kreuz gehört: „Es ist vollbracht!“ Wir haben kennengelernt, dass Jesu Tod am Kreuz keine Tragödie war, sondern der Sieg Gottes über Sünde und Tod. Jesus erfüllte seine Mission bis zum Tod am Kreuz und vollbrachte das Heilswerk Gottes. Durch Buße für unsere Sünden und Glauben an das vollbrachte Erlösungswerk Jesu gibt Gott jedem die Vergebung seiner Sünden und das ewige Leben. Lasst uns allezeit für die Gnade Gottes danken und wie Jesus unsere Mission bis zum Ende erfüllen, indem wir die frohe Botschaft von Jesu Sieg über Sünde und Tod zu den jungen Menschen an allen Hochschulen in Europa und bis an das Ende der Erde bringen.

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