Habt Glauben an Gott!
Markus 11,12 – 33
Leitvers 11,22
„Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott!“
Dank sei Gott, der unser Weihnachtskonzert am vergangenen Mittwoch in Rehe überreichlich gesegnet hat. Dank sei Gott, der das Senfkornwerk und Senfkornorchester seit zwanzig Jahren mit seiner Vision ausgestattet hat, dass ein kleines Senfkorn – aber mit einem unvorstellbarem Wachstumspotential – zu einem großen Baum wächst, wo die Vögel unter dem Himmel aller Arten wohnen können. Das Senfkorn ist immer größer geworden und wird nun sogar auf europäischer Ebene für die Erbauung des Leibes Christi gebraucht, z. B. als das Teenstreet-Orchester. Auch die nächsten zwanzig Jahre werden sehr spannend. Lasst uns mit der Hoffnung Gottes beten, dass jedes Senfkorn zu einem Samen für ein neues Senfkornwerk werden wird.
Am Ende des Jahres wollen wir noch einmal über Jesu Wort „Habt Glauben an Gott!“ nachdenken. Das ist die praktische Ausführung des Wortes „research“ = „re-search“ = „search again“. Wir brauchen Jesu Vollmacht, um Gottes Werke in dieser Generation zu tun und als geistliche Leiter zu wirken. Mit unserem guten Willen und unserer eigenen Kraft können wir nichts tun. Das Geheimnis von Jesu Vollmacht war: „Habt Glauben an Gott!“ Unsere Missionare konnten Jesu Vollmacht und Überlegenheit über den Zeitgeist, über die Sünde und über die unmöglichen Umstände anziehen, indem sie Glauben an Gott lernten. Unsere Mitarbeiter der Nächsten Generation lernen von ihrer Jugendzeit an, durch den Glauben an Gott verschiedene große Berge herauszufordern. Was bedeutet es Glauben an Gott zu haben? Lasst uns neu den Glauben an Gott lernen und im kommenden Jahr mit Vollmacht dem Jüngererziehungswerk, dem Weltmissionswerk und dem Werk der Mobilisierung und Erziehung der Nächsten Generation dienen und eine Glaubensgeschichte für die geistliche Wiedererweckung und für die Weltmission schreiben.
1. Die Quelle von Jesu Vollmacht: Habt Glauben an Gott! (12-26)
Sehen wir uns Vers 12 an: „Und am nächsten Tag, als sie von Betanien weggingen, hungerte ihn.“ Der nächste Tag war der Tag nach dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem. Viele Menschen hatten Jesus dabei empfangen, indem sie Jesus mit Palmzweigen und einem großen Chor begrüßten: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Gelobt sei das Reich unseres Vaters David, das da kommt! Hosianna in der Höhe!“ (9-10)
Sehen wir uns die Verse 12 und 13 an. Am nächsten Tag war Jesus sehr hungrig. Da sah Jesus einen Feigenbaum von Ferne und hoffte, an diesem Feigenbaum eine Frucht zu finden, die er essen konnte. Der Feigenbaum sah groß und vielversprechend aus. Gemäß Wikipedia kann ein ausgewachsener Feigenbaum 80 – 100 kg Früchte pro Jahr, über drei Erntezeiten verteilt, tragen und war deshalb im Mittelmeer-raum ein Symbol für Frieden und Wohlstand. Aber so sehr Jesus auch suchte, an diesem Feigenbaum konnte er nichts finden, außer viele Blätter. Der Evangelist kommentiert, dass es nicht die Zeit für Feigen war. Jesus verfluchte den Feigenbaum: „Nun esse niemand mehr eine Frucht von dir in Ewigkeit!“ Der Evangelist kommentiert, dass seine Jünger das hörten. Seine Jünger, die das hörten, dachten jeder sehr unterschiedlich. Petrus, der oft sehr menschlich dachte, dachte sich vielleicht: „Der arme Feigenbaum kann doch gar nichts dafür, dass er gerade jetzt keine Frucht trägt.“ Philippus dachte: „Zweihundert Silbergroschen werden nicht ausreichen, dass dieser Baum jetzt Frucht bringt oder seine Blätter verliert.“ Andreas dachte: „Okay, ich gehe jetzt mal fünf Brote und zwei Fische suchen.“ Jedenfalls konnten sie alle das Problem nicht lösen, dass dieser Feigenbaum keine Frucht für Jesus hatte.
Sehen wir uns die Verse 15-19 an. Jesus und seine Jünger kamen schließlich wieder nach Jerusalem und gingen zum Tempel. Der Tempel war das geistliche Zentrum des Volkes Gottes. Es war ein heiliger Ort, wo Gott wohnte und die Menschen Gott anbeteten und Gott begegnen konnten, indem sie mit ihren Sünden zu Gott kamen und von Gott durch die Mittlerschaft der Priester Gottes Vergebung und Weisung erhielten. Aber zur Zeit des Passafestes war die Umgebung im Tempel sehr kommerzialisiert. Wie das Weihnachtsgeschäft in unserer Zeit, war die Zeit des Passafestes wirtschaftlich die Zeit des größten Umsatzes. Es gab Verkäufer und Käufer im Tempel. Es gab viele Taubenhändler, die den Menschen, die in den Tempel wollten, Opfertiere, z. B. Tauben, verkauften. Vielleicht gab es wie heute auch Vorteilsangebote und Familienrabatte. Es gab auch Geldwechsler. Sie hatten richtige Tische und Stände aufgebaut. Der Tempel sah mehr wie ein Weihnachtsmarkt oder wie eine Messehalle aus denn wie ein Ort der Anbetung. Im Tempel wurden mehr wirtschaftliche Gespräche geführt als die geistliche Beziehung mit Gott gepflegt. Das geistliche Leben wurde sehr traditionell und geschäftlich durchgeführt wie ein weihnachtliches Krippenspiel. Die ursprüngliche Bedeutung des Passafestes, nämlich die Erinnerung an den Exodus der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten ging im geschäftlichen Treiben völlig unter. Diejenigen, die mit dem ernsthaften geistlichen Wunsch und suchenden Herzen in den Tempel kamen, wurden abgeschreckt und fanden keinen Raum mehr.
Jesus blieb nicht wortlos und tatenlos. Er ging in den Tempel und trieb die Verkäufer und Käufer aus dem Tempel. Er stieß auch die Messestände der Taubenhändler und Tische der Geldwechsler um. Er ließ nicht zu, dass jemand etwas durch den Tempel trüge. Er lehrte und ermahnte die Anwesenden: „Steht nicht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker«? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht“ (17). Jesu Vollmacht kam aus dem Wort Gottes. Jesus fürchtete Gott und Gottes Wort mehr als das Missfallen der religiösen Oberen und mehr als die vermutlich seit vielen Jahren bestehenden Gewohnheiten und Gebräuche. Die Hohenpriester und Schriftgelehrten waren sehr ärgerlich auf Jesus. Sie fühlten sich auf frischer Tat ertappt. Aber anstatt Buße zu tun, wollten sie Jesus umbringen. Aber sie fürchteten sich vor Jesus. Denn alles Volk verwunderte sich über Jesu Lehre (18). Die Menschen dachten nicht unbedingt negativ über Jesu unerhörte Taten. Sie achteten Jesus für seinen reinen Glauben und seine Konsequenz. Sie freuten sich, dass sie endlich den wahren Gottesdienst mit der richtigen Haltung kennenlernen und Gott begegnen konnten. Nachdem Jesus den Gottesdienst im Tempel wiederhergestellt hatte, ging Jesus am Tag darauf wieder hinaus vor die Stadt (19).
Betrachten wir die Verse 20 und 21. Am nächsten Morgen gingen Jesus und seine Jünger wieder nach Jerusalem. Auf dem Weg nach Jerusalem kamen sie auch an dem Feigenbaum vorbei, den Jesus tags zuvor wegen dessen Fruchtlosigkeit verflucht hatte. Petrus erinnerte sich daran und schaute nach, was mit dem Feigenbaum passiert war. Petrus hatte eine gute geistliche Haltung. Er vergaß Jesu Worte nicht, sondern erinnerte sich an Jesu Worte und verfolgte Jesu Wirken. Wir dürfen uns auch an Jesu Worte, z. B. an unser Jahresleitwort oder an unser Verheißungswort erinnern und Gottes Wirken erforschen.
Zu Petrus‘ Erstaunen war der Feigenbaum verdorrt, nämlich von der Spitze bis zur Wurzel. Nicht nur einige, sondern alle seine vielen Blätter waren braun, verschrumpelt und viele abgefallen. Petrus konnte sich das nicht erklären. Selbst eine abgeschnittene Blume ohne Wasser braucht ca. eine Woche, um völlig zu verdorren. Ein Feigenbaum, der bestens an das heiße und trockene Mittelmeerklima angepasst ist, vertrocknet nicht innerhalb von einer Nacht. Es scheint vielmehr, dass der Baum Jesu Worte verstand und schnell Buße tat, indem er alle seine Blätter, die Jesus verärgerten, abwarf. Jedenfalls war Petrus von der Vollmacht Jesu erstaunt und sogar schockiert. Er konnte nur noch ausrufen: „Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.“ Insgeheim wünschte sich Petrus auch solche Vollmacht. Wenn er Vollmacht haben könnte, könnte er seinen ständigen Konkurrenten, den Donnersöhnen Jakobus und Johannes, es so richtig zeigen und sie auf Abstand halten. Petrus wollte ein großer Mensch sein, aber er war verzweifelt, weil er keine Vollmacht hatte. Anstatt Vollmacht zu haben, war er vielmehr hilflos in Bezug auf seine Mitjünger, auf das Elend der Menschen und auf die Lage Israels und seines eigenen Lebens.
Jesus verstand Petrus‘ innere Not und seinen Hilfeschrei. Darum lehrte er ihn das Geheimnis der Vollmacht. Das Geheimnis der Vollmacht Jesu finden wir in den Versen 22-25. Lasst uns diese Verse gemeinsam lesen: „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Heb dich und wirf dich ins Meer!, und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, dass geschehen würde, was er sagt, so wird’s ihm geschehen. Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteilwerden. Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen.“ Man denkt, dass die Vollmacht von Fähigkeit, Charisma, Geld und guten Bedingungen kommt. Aber Jesus lehrt uns, dass das Geheimnis der Vollmacht darin besteht, Glauben an Gott zu haben. Wie können wir dann Glauben an Gott haben? Jesus lehrt uns dies in drei Punkten.
Erstens: Bergeversetzender Glaube. Sehen wir uns Vers 23 an: „Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Heb dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, dass geschehen werde, was er sagt, so wird’s ihm geschehen.“ Ein Berg oder ein Gebirge, z. B. die Alpen, sind ein Sinnbild für die Unbeweglichkeit. In dieser Welt ist nichts unbeweglicher als ein Berg. Aber wer Glauben an Gott hat, kann zu einem Berg sprechen, dass er sich hebe und sich ins Meer werfe. Er kann auch erfahren, dass es ihm geschehen wird.
Unsere Missionare kamen voller Weltmissionsvision nach Deutschland, nachdem sie in Korea Gottes mächtiges Wirken unter den Studenten erfahren hatten. Aber in Deutschland schien es, dass die Aufstellung eines Jüngers unter den Studenten so unmöglich war wie die Versetzung eines Berges, obwohl sie sehr fleißig arbeiteten. Vor allem die Berge des Humanismus und Relativismus schienen unverrückbar zu sein. Aber unsere Missionare blieben nicht sitzen, sondern kämpften durch den Glauben an Gott, indem sie durch das Frühgebet, durch das tägliche Einladungswerk, durch das Zweierbibelstudium, durch die Lebensgemeinschaft, durch viele Konferenzen und Missionsreisen und Hausgemeindegründungen das Jüngererziehungswerk herausforderten, bis Gott viele Jünger unter den jungen Studenten aufstellte.
Seit Anfang des neuen Millenniums schien die Ermächtigung der Nächsten Generation wie ein unverrückbarer Berg zu sein. Aber Gottes Knecht verzweifelte nicht, sondern sprach zu diesem Berg: „Heb dich und wirf dich ins Meer.“ Durch den Glauben bildete er die Mitarbeiter der Nächsten Generation durch das intensive Bibelstudium aus stellte sie durch verschiedene Werke, z. B. durch das Senfkornwerk, Businessmission, YLC und GLE-Forum als Mitarbeiter für das Werk Gottes auf, einen nach dem anderen. Wir konnten in den letzten Jahren sehen, dass Gott diesen unverrückbaren Berg ins Meer versetzte und sein wunderbares Werk in diesem Jahr tat. Wir wurden sehr ermutigt durch Gottes Wirken durch das GLE-Forum und durch die Hausgemeindegründung von Hirten Peter und Missionarin Sara Ryu.
Wir sind ermutigt, durch das 10.000-malige Zweierbibelstudium und durch die Bildungsprogramme die Berge der Jüngererziehung unter den Studenten und der Ermächtigung der Nächsten Generation weiter mit der Vollmacht des Glaubens ins Meer zu versetzen.
Zweitens: Der betende Glaube. Betrachten wir Vers 24: „Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteilwerden.“ Hier sagt Jesus, dass die Vollmacht aus dem Glaubensgebet kommt. Diejenigen, die nicht beten, haben keine Vollmacht. Diejenigen die beten, haben Vollmacht, die Welt zu verändern. Gebet ist die feste Zuversicht, dass ich nichts tun kann, aber dass Gott lebt und unser Gebet hört und es auf seine beste Art und Weise erfüllt. Das Glaubensgebet ist ein Dankgebet mit der festen Zuversicht, dass wir schon empfangen haben werden, worum wir Gott gebeten haben.
1985 beteten wir für die Pionierung der ehemaligen UdSSR. Damals wurde die Welt von den Nuklearmächten beherrscht. Das Gebet unserer Mitarbeiter sah in Anbetracht der damaligen weltpolitischen Situation lächerlich und irrelevant aus. Trotzdem beteten wir durch den Glau-ben und einige Mitarbeiter bereiteten sich praktisch darauf vor, indem sie Russisch lernten. Wir wurden Zeitzeugen, dass Gott in nur fünf Jahren den Eisernen Vorhang einfallen ließ und die Weltordnung des Kalten Krieges beendete, sodass unsere Missionare der GUS-Mission dienten.
Wir beten durch den Glauben für die Aussendung von 100.000 Missionaren bis zum Jahr 2041. Wir beten für die Pionierung von 1.700 Hochschulen in Europa und dass Europa geistlich wiedererweckt wird und dass es noch einmal als eine Hirtennation und als ein Missionare aussendender Kontinent gebraucht wird. Wir beten auch durch den Glauben für die Errichtung von drei Missionsstützpunkten in der musli-mischen Welt. Unser Gebet durch den Glauben hat Vollmacht und gibt uns auch Vollmacht die Gebetsmitarbeiter zu mobilisieren. Gott gebrauche uns als Glaubensbeter mit Vollmacht, die durch ihr Gebet den Kurs der Weltgeschichte für diese Generation verändern.
Drittens: Der vergebende Glaube. Sehen wir uns Vers 25 an: „Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen.“ Jesus lehrte seine Jünger, dass sie vergeben sollten, wenn sie durch den Glauben beteten. Darum ist im „Vater Unser“ auch das Gebetsanliegen „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ enthalten. Weltliche Menschen können nicht vergeben und nicht zusammenbleiben. Es scheint manchmal leichter zu sein, einen riesigen Berg zu versetzen, denn einem anderen zu vergeben. Aber Jesu Jünger können vergeben, weil sie alle Sünder sind, die Gottes Vergebungsgnade erfahren haben. Apostel Paulus sagt: „Denn es ist hier kein Unterschied: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade, die durch Christus Jesus geschehen ist“ (Römer 3,22b-24). Indem wir anderen vergeben, können auch wir unsere Sünden vergeben und unsere Beziehung zu Gott wiederhergestellt bekommen. Die Vollmacht kommt aus der Vergebung und aus der wiederhergestellten Beziehung mit Gott.
Jesus betete am Kreuz: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Durch sein vergebendes Gebet empfing Jesus Vollmacht, Gottes Mission am Kreuz zu erfüllen und alle Menschen von ihren Sünden zu erretten.
Pastor Son vergab dem Soldaten, der seine beiden Söhne exekutierte, und nahm ihn als seinen eigenen Sohn auf. Es war eine unmögliche Tat. Aber er konnte es tun, als er sich daran erinnerte, dass Jesus auch für seine Sünden gestorben war. Er gewann Vollmacht, das Böse zu überwinden und schrieb eine unvergessliche Glaubensgeschichte für die Evangelisierung Koreas.
Dank sei Gott für die gesegnete Europäische Direktorenkonferenz, welche von Mittwoch bis Samstag diese Woche in Bukarest stattfand. Auf dieser Konferenz durften wir Jesu hohepriesterliches Gebet für sich selbst, für seine Jünger und für alle Gläubigen kennenlernen, nämlich Gott durch die Erfüllung des anvertrauten Werkes Gottes zu verherrlichen und zweitens eins zu sein. Sich zu trennen, ist immer viel einfacher als eins zu sein. In dieser Generation ist es die neue Mode, sich in Liebe und Freundschaft zu trennen, was praktisch ein Wider-spruch in sich selbst ist. Trennung in Freundschaft oder ein gleichgültiges Leben nebeneinander ist nicht das Einssein, für das Jesus gebetet hat. Jesu Wille ist, dass die Gläubigen eins sind, in der Familie und in der christlichen Gemeinschaft lokal und überregional. Jesus hat gesagt: „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Matthäus 19,6). Die Einheit der Christen durch den vergebenden Glauben hat Vollmacht und überzeugt die Welt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Persönlich habe ich gelernt, dass eins zu sein damit beginnt, zusammenzubleiben, indem wir uns einander die Füße waschen, jeden Tag. Lasst uns beten, im neuen Jahr für das Jüngererziehungswerk, für die Mobilisierung der Nächsten Generation und für die Vorbereitung der Europäischen Sommerbibelkonferenz zusammenzubleiben und zusammenzuwirken.
2. Die Frage nach Jesu Vollmacht (27-33)
Sehen wir uns die Verse 27 und 28 an. Nachdem Jesus seine Jünger das Geheimnis der Vollmacht durch den bergeversetzenden, betenden und vergebenden Glauben gelehrt hatte, kamen sie nach Jerusalem und in den Tempel. Als Jesus im Tempel umherging, sprachen ihn die Hohenpriester und Schriftgelehrten an: „Aus welcher Vollmacht tust du das? Oder wer hat dir diese Vollmacht gegeben, dass du das tust?“ Oberflächlich betrachtet fragten sie Jesus nach seiner Berechtigung und nach seinem Bibellehrerdiplom. Aber unter ihrer einschüchternden Fassade waren sie von der Vollmacht und Autorität Jesu sehr beeindruckt.
Sehen wir uns die Verse 29 und 30 an. Jesus wollte den religiösen Oberen gerne das Geheimnis seiner Vollmacht weitergeben. Aber zuerst wollte er ihnen helfen, dafür bereit zu sein. Darum stellte er ihnen zuerst eine Gegenfrage: „Ich will euch auch eine Sache fragen; antwortet mir, so will ich euch sagen, aus welcher Vollmacht ich das tue. Die Taufe des Johannes – war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir!“
Die Taufe des Johannes war die Taufe der Buße. Wenn die Pharisäer die Taufe der Buße als ein Privileg vom Himmel annehmen würden, könnten sie auch Gottes Vollmacht in ihrem Leben erfahren und auch anziehen. Aber die Pharisäer und Schriftgelehrten entschieden sich, die Wahrheit der Buße als eine Institution des Himmels zu verleugnen, indem sie sagten: „Wir wissen’s nicht.“ (31-33) Jesus war sehr traurig über die Unbußfertigkeit der religiösen Oberen, sodass sie die Vollmacht Gottes nicht erfahren konnten.
Hier können wir lernen, dass die Buße die Tür ist, durch die wir anfangen können, das Geheimnis der Vollmacht Jesu kennenzulernen. Apostel Petrus verriet Jesus dreimal. Aber nachdem er über seinen Eigenwillen Buße tat, konnte er anfangen Jesu Vollmacht anzuziehen. Beim ersten Pfingstfest in Jerusalem kamen durch seine Predigt 3000 Menschen zum Glauben, die den Kern der ersten Gemeinde bildeten. Deutschland beging schreckliche Sünden im ersten und zweiten Weltkrieg. Aber deutsche Intellektuelle und Leiter ergriffen das Privileg der ehrlichen Buße, indem sie um Vergebung baten. Sie gewannen dadurch Vollmacht, dieses Land in vieler Hinsicht, gerade auch außerhalb der militärischen und wirtschaftlichen Domäne, wieder als einer der leitenden Nationen wiederherzustellen, das von vielen Ländern als wahrer Leiter des 21. Jahrhunderts offen und insgeheim bewundert wird.
Heute lernen wir von Jesus den Glauben an Gott als wichtigste Eigenschaft eines Leiters. Vollmacht kommt nicht durch menschliche Eigenschaften oder gute Bedingungen. Die Vollmacht, Gottes Werk zu tun, kommt durch den Berge versetzenden, betenden und vergebenden Glauben und durch das Privileg der Buße. Durch den Glauben an Gott können wir mit den klaren Dank-, Gebets- und Bußanliegen dieses vergangene Jahr 2018 gut abschließen und im kommenden neuen Jahr 2019 mit den klaren Gebetsanliegen mit Vollmacht Gottes Werk tun und eine Glaubensgeschichte für die Ehre Gottes schreiben.