Gottes Gerichte und die Gebete der Heiligen

Offenbarung 8,1-13
Leitverse 8,4.5

„Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen von der Hand des Engels hinauf vor Gott. Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.“

Lob und Dank sei unserem HERRN, dass wir heute Vormittag den Taufgottesdienst für unsere vier Täuflinge (Andrea, Esra, Daniel, Rebecca Pauline) feiern durften. Sie durften im Glauben bezeugen, dass sie durch die Taufe mit Christus der Sünde gestorben und zum neuen Leben in Christus Jesus auferstanden sind. Gott segne ihr neues Leben, dass sie allezeit vom Heiligen Geist erfüllt in dieser Endzeit mit Gott und für das Werk Gottes zusammen arbeiten dürfen. Wir danken dem HERRN auch für das gesegnete Bibelstudium der Offenbarung. Welch ein Privileg, dass unsere sündenbefleckten Kleider in dem Blut des Lammes hell gemacht wurden und dass wir in der großen Schar der Überwinder stehen und Jesus Tag und Nacht dienen dürfen. Lasst uns Jesus allezeit treu folgen und von ihm zu den Quellen des lebendigen Wassers geleitet werden.

Im heutigen Abschnitt, Offenbarung Kap. 8, lernen wir die Ernsthaftigkeit der Gerichte Gottes kennen. Während die Gerichte in der Endzeit immer intensiver und auch schrecklicher werden, ermutigt uns das heutige Wort, von ganzem Herzen im Gebet zu Gott zu kommen. Die Gebete der Heiligen werden mit kostbarem Räucherwerk vor Gott gebracht. Lasst uns in dieser Stunde unser Gebetsleben erneuern, indem wir in der Endzeit aktiv Fürbitte für die jungen Menschen einlegen und Gottes mächtiges Werk in ihrem Leben erfahren dürfen.

1. Eine Stille im Himmel etwa eine halbe Stunde lang (1-5)

In Offenbarung Kap. 6 ging es um die Öffnung der ersten sechs Siegel. Im heutigen Kapitel 8 geht es nun um das siebente Siegel. Sehen wir uns Vers 1 an: „Und als das Lamm das siebente Siegel auftat, entstand eine Stille im Himmel etwa eine halbe Stunde lang.“ Diese Stille von etwa einer halben Stunde fand im Himmel statt. Es war gewissermaßen eine Stille vor dem Sturm der dann folgenden weiteren Gerichte. In dieser halben Stunde sieht Johannes etwas Großartiges. Zuerst, wie Vers 2 sagt, sieht er sieben Engel, die vor Gott stehen und denen sieben Posaunen gegeben werden. Dann schaut Johannes einen anderen Engel, dem viel Räucherwerk gegeben wird, um dies mit den Gebeten aller Heiligen vor Gott zu bringen. Lesen wir die Verse 3-5: „Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchergefäß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, dass er es darbringe mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen von der Hand des Engels hinauf vor Gott. Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.“ Im Griechischen steht hier für „Engel“ das Wort „angelos“, welches nicht nur „Engel“, sondern auch „Bote“ oder „Engel des Herrn“ bedeuten kann. In diesem Zusammenhang kann hier mit „Engel des Herrn“ durchaus unser Herr Jesus gemeint sein, der als Hohepriester am Altar steht und der unser Mittler ist. In einer Liedstrophe heißt es über den auferstandenen Herrn Jesus: „Du stehst als der Priesterkönig am Altar und schüttest aus…“ Unser HERR ist auch der Mittler, der für uns bittet und unsere Gebete vor Gott kommen lässt. Hebräer 7,25 sagt: „Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.“ Wie überaus kostbar, wichtig und segensreich sind die Gebete der Heiligen! Das Gebet ist alles andere als eine bloße formale Angelegenheit. Darum darf unser Gebet nicht ein Ritual sein. Unser Gebet darf immer herzlich sein: voller Lob, Dank, Anbetung, Ehrfurcht und Glauben. Wir dürfen uns im Gebet bewusst machen: Unser Gebet kommt an! Alle Gebete kommen mit einem heiligen Räucherwerk vor Gott. Unser Herr Jesus, als der Hohepriester am Altar, ist der Mittler, der unsere Gebete als einen lieblichen Wohlgeruch vor Gott bringt. Das ist auch der Grund, warum wir unser Gebet stets mit den Worten „in Jesu Namen“ bekräftigen. Wir beten in Jesu Namen, weil wir glauben und darauf vertrauen, dass unser Herr Jesus unser Gebet annimmt und es mit dem kostbaren Räucherwerk vor Gott kommen lässt.

Welch ein überaus großartiges Privileg, dass wir mit unserem HERRN und Heiland und mit dem Schöpfer dieser Welt, ja mit dem heiligen lebendigen Gott kommunizieren dürfen. Das dürfen wir uns immer wieder bewusst machen und mit entsprechender Haltung vor Gott stehen: in heiliger Furcht und in der Gewissheit, dass wir eigentlich völlig unwürdig sind, zu diesem allmächtigen Gott sprechen zu dürfen. Wer sind wir? Wir sind in diesem Universum eigentlich nichts. Weniger als ein Staubkörnchen. Umso großartiger und unfassbarer, dass wir durch das Gebet das Privileg haben, mit Lob und Dank zu Gott zu kommen. Nicht nur einmal im Jahr. Nicht nur einmal im Monat. Nicht, wenn wir erst 10 Tage gefastet haben. Sondern jederzeit – jetzt und hier.
Das Gebet hat eine ganz besondere Bedeutung für Gott. Wir dürfen als Gottes Kinder durch das Gebet unsere Liebesbeziehung zu Gott, unser Vertrauen auf Gott und unseren Glauben an Gott pflegen und entwickeln. Als Kinder Gottes sind wir keine Waisenkinder auf Erden, die ihren himmlischen Vater nur abstrakt kennen und nie mit ihm gesprochen haben. Sondern ganz anders: Wir dürfen Gott, unseren Schöpfer und himmlischen Vater sogar Abba, lieber Vater, nennen! Wir dürfen 1:1 mit Gott eine tiefe und wachsende Liebesbeziehung entwickeln. Deshalb werden wir auch im Himmel keine Fremdlinge sein. Wir werden uns von Anfang an heimisch fühlen. Angekommen. Daheim. Wir werden schauen, was wir geglaubt haben. Wir werden abgeholt, empfangen und willkommen geheißen. Und wie wir in Kap. 7,17 kennengelernt hatten: Gott wird alle Tränen von unseren Augen abwischen!

Der heutige Text ermutigt uns, unser Gebetsleben zu erneuern und im Gebet zu Gott zu kommen. Wir dürfen die kostbare halbe Stunde der Stille im Himmel, hinunter auf diese Erde, hinunter in diese turbulente Welt holen, ja hinunter und hinein in unser persönliches Leben! Eine halbe Stunde der Stille am frühen Morgen ist eine überaus kostbare und gesegnete Zeit. Wir dürfen hier im Hause Gottes zusammen kommen und dabei den Gebetsaltar aufbauen für unsere Kinder, Hoffnungsträger, Freunde, Nachbarn und Kollegen – besonders für die Studierenden an den 1700 Unis in Deutschland, Europa und der M-Welt. Lasst uns diese halbe Stunde der Stille täglich von Herzen suchen, solange Gott sie schenkt. Denn: Es ist die letzte Ruhe vor dem Sturm. Vor dem Sturm der kommenden Gerichte Gottes.

Warum ist das Gebet der Gläubigen so entscheidend und so wichtig? Weil das Gebet ein Privileg für die Gläubigen ist. Durch das Gebet dürfen wir an Gottes Heilswerk teilnehmen, wir dürfen Gottes Herz für Menschen lernen und wir dürfen auch unsere Nächsten im Gebet vor Gott bringen, dass Gott ihnen Gnade schenkt, ihm persönlich zu begegnen. Zu allen Zeiten hat Gott durch die Gebete der Gläubigen mächtig gewirkt. Als Abraham durch den Glauben für die sündigen Städte Sodom und Gomorra Fürbitte einlegte, war Gott bereit zu vergeben und das Gericht abzuwenden, wenn auch nur zehn Gläubige darin zu finden wären. Als die erste Gemeinde in Jerusalem inmitten von Verfolgungen betete, segnete Gott dieses Gebet auf wunderbare Weise. In Apg 4,31 lesen wir: „Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort mit Freimut.“ Mit der Kraft des Heiligen Geistes empfingen die Gläubigen Kraft und Mut, das Wort Gottes trotz Bedrohungen und Verfolgungen mit Freimut zu verkündigen. In Apg 12,5 lesen wir, als Petrus sich im Gefängnis befand: „So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.“ Als die Gemeinde ohne aufhören für Petrus betete, kam der Engel des HERRN zu Petrus mitten ins Gefängnis und befreite ihn. Durch diese Beispiele lernen wir, dass das Gebet der Gemeinde Kraft hat und dass wir daher allezeit beten und Fürbitte einlegen dürfen, besonders für die Knechte Gottes, für die Leiter und für die Glaubensgeschwister.

Als Missionar Dr. Samuel Lee Mitte der 1980er Jahre das Gebetsanliegen ausgab, für die Aussendung von Missionaren in die damalige UdSSR (Sowjetunion) innerhalb von 10 Jahren zu beten, da wurde er von vielen belächelt. Einige Spötter nannten dies den „10-Jahres-Plan der UBF“. Was aber tat Gott? Nach fünf Jahren riss Gott den „Eisernen Vorhang“ nach ganz Osteuropa nieder. Die Sowjetunion fiel wir ein Kartenhaus zusammen und die Wege wurden geöffnet, sodass zahlreiche Missionare nicht allein nach Russland, sondern nach ganz Osteuropa ausgesandt werden konnten.

Wir erinnern uns an die Gebete der Gläubigen in der Leipziger Nikolaikirche. Über Jahre hinweg wurde hier treu gebetet. Montag für Montag. In der Folge geschah etwas nie für möglich Gehaltenes: die friedliche Revolution und Wende. Schließlich sogar die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands ohne Blutvergießen. Jakobus 5,16b sagt: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“ Viele fragen sich heute: „Wie kann der Russland-Ukraine Konflikt jemals gelöst werden?“ Mit immer weiteren neuen und immer kostspieligeren Waffen? Nein! Gott hat uns das Gebet als „geistliche Waffe“ anvertraut. Wir dürfen beten und Gottes mächtigen und starken Arm erfahren. Mit der Waffe des Gebets beten wir, die 1700 Unis in Deutschland und Europa geistlich zu erobern und 120 Missionsstützpunkte bis in die M-Welt zu errichten. Amen.

„O süße Stunde des Gebets / du rufst mich aus der Sorgenwelt / und lädst mich ein zu Gottes Thron / wo mein Verlangen ewig wohnt. / In Trübsal und in schwerer Zeit / die Seele nach Erquickung schreit, / und die Versuchung flieht von mir / zur Stunde des Gebets mit dir.

O süße Stunde, wenn das Herz / auf Andachtsflügeln himmelwärts / Im Glauben betend auf sich schwingt / in Gottes Heiligtum eindringt / Dort ruht’s an seines Vaters Brust / Im Vorgeschmack der Himmelslust / Und findet, wenn es gläubig fleht / des Segens Fülle im Gebet.

Lesen wir noch einmal die beiden Leitverse 4.5: „Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen von der Hand des Engels hinauf vor Gott. Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.“ Dass der Engel das Räuchergefäß mit Feuer vom Altar füllt und es auf die Erde schüttet symbolisiert das Gericht Gottes, das über die Erde kommt. Normalerweise, wie wir eben kennengelernt hatten, wird das Räuchergefäß für das Darbringen der Gebete vor Gott verwendet. Jetzt aber wird hier das Feuer vom Altar in das Räuchergefäß gefüllt und auf die Erde geworfen. Dies zeigt, dass die Gebete der Heiligen erhört wurden und nun Gottes gerechtes Gericht über die Erde kommt. Alle Menschen, die Gottes Retterliebe nicht angenommen, keine Buße getan und in Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen geblieben sind, müssen einst Gottes Gericht erfahren. Als der Engel das Feuer vom Altar auf die Erde gießt, geschehen Donner, Stimmen, Blitze und Erdbeben – klare Zeichen für Gottes Eingreifen und für das Gericht.

Diese Szene zeigt, dass Gott die Gebete seiner Heiligen hört und dass er darauf reagiert und ihnen Gerechtigkeit schafft! Mit dieser festen Zuversicht dürfen wir allezeit zu Gott kommen und Fürbitte einlegen für die jungen Menschen am Campus, für unsere Freunde und Hoffnungsträger. Erneuern, vertiefen und intensivieren wir in dieser Zeit unser Gebetsleben, indem wir vom frühen Morgen an mit den Gebetsanliegen dieser Generation zu Gott kommen. Lasst uns im Gebet die Umgebung für Gottes Eingreifen und mächtiges Wirken in dieser Endzeit vorbereiten.

In diesem Abschnitt haben wir den Segen und die Wichtigkeit des Gebets der Gläubigen kennengelernt. Unsere Gebete sind nie vergeblich. Unsere Gebete sind vielmehr ein liebliches Räucherwerk vor Gott. Unsere Gebete vermögen das Herz Gottes zu bewegen, wenn wir mit der rechten Haltung beten. Durch unsere Gebete möchte Gott inmitten dieser Endzeit sein Werk der Weltmission erfüllen! Amen. Lasst uns, angefangen vom Frühgebet, aktiv die Umgebung für Gottes mächtiges Wirken vorbereiten: für die Aufstellung von 100 Tsd. Bibellehrern, 5 Mio. Gebetsmitarbeitern und für die Erschließung aller 1700 Unis in Deutschland und Europa und für 120 Missionsstützpunkte bis in die M-Welt.

2. Die vier Posaunengerichte Gottes (6-13)

Sehen wir uns die Verse 6.7 an: „Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu blasen. Und der erste blies seine Posaune; und es kam Hagel und Feuer, mit Blut vermengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.“ Nun kommen die ersten vier Posaunengerichte Gottes über die Welt. Durch die erste Posaune wird Hagel und Feuer mit Blut vermengt auf die Erde geschüttet. Dadurch werden ein Drittel aller Bäume, der Erde und alles grüne Gras verbrannt.

Sehen wir uns die Verse 8.9 an: „Und der zweite Engel blies seine Posaune; und es stürzte etwas wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer, und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, und der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe im Meer starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde vernichtet.“ Ein großer mit Feuer brennender Berg, der ins Meer stürzt, lässt uns hier an einen Supervulkan denken, viel kräftiger und mächtiger als all die viel kleineren Vulkane auf Island, von denen wir öfters hören.

Der letzte Ausbruch eines Supervulkans war der Ausbruch des Tambora im April 1815 in Indonesien. Jenes Jahr ging als das „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte ein. Damals gab es sogar in Europa mitten im Sommer Schnee in den Mittelgebirgen, einhergehend mit starken Ernteausfällen. Einige Wissenschaftler denken, dass der nächste Supervulkan in Italien bei den Phlegräischen Feldern entstehen und dann mit Feuer brennend ins Mittelmeer stürzen könnte.

Sehen wir und die Verse 10.11 an: „Und der dritte Engel blies seine Posaune; und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und auf die Wasserquellen. Und der Name des Sterns heißt Wermut. Und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren.“ Diese Beschreibung lässt einen mächtigen Meteoriteneinschlag auf Erden vermuten. Eigentlich wird die Erde nur selten von einem Meteoriten getroffen, denn sowohl die Sonne, als auch Mars und Jupiter ziehen die meisten Meteoriten des sogenannten Meteoritengürtels wie ein Magnet an und schützen so die Erde. Am 30.6.1908 gab es in Sibirien das sogenannte Tunguska-Ereignis, bei dem vermutlich ein Meteor oder Asteroid riesige Flächen mit der Energie vieler Atombomben verwüstete. Vers 11 sagt, dass der dritte Teil des Wassers bitter (also vergiftet) wurde und viele Menschen starben.

Sehen wir uns Vers 12 an: „Und der vierte Engel blies seine Posaune; und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, sodass ihr dritter Teil verfinstert wurde und den dritten Teil des Tages das Licht nicht schien und in der Nacht desgleichen.“ Durch das Gericht der vierten Posaune werden Zeichen an Sonne, Mond und Sternen geschehen. Sie werden zu je einem Drittel verfinstert werden und die Folgen für das Erdklima sind katastrophal.

Durch die vier ersten Posaunengerichte war jeweils „ein Drittel“ betroffen, d.h. zwei Drittel überlebte bzw. blieb unversehrt. Dies zeigt uns, dass obwohl Gottes Gericht so heftig und schrecklich ist, Gott den übriggebliebenen Menschen dadurch Gelegenheit schenkte, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren. In unserer Zeit werden viele falsche Ansichten und Lehren bezüglich des kommenden Gerichtes verbreitet. Einige sagen, dass Gott es schon nicht so genau nehmen würde. Aber das ist ein Trugschluss! Hebräer 9,27 sagt: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht:“ Wir lernen hier, dass Gottes Gericht ernsthaft ist, Realität wird und darum nicht geleugnet oder relativiert werden darf. Die verschiedenen Gerichte sind eine deutliche Warnung Gottes an die Menschheit, sich zu besinnen, Buße zu tun und umzukehren. Wir Gläubige haben das Privileg erhalten, von ganzem Herzen Fürbitte für die jungen Menschen einzulegen und für die Rettung ihrer Seelen zu Gott zu beten. Beten wir, dass in dieser Zeit viele junge Menschen auf das Wort Gottes hören und durch das Bibelstudium zu dem Hohenpriester, Jesus, umkehren und gerettet werden.

Auch ich stand unter dem Zorngericht Gottes wegen meines gottlosen und sündigen Lebens. Obwohl ich in einem christlichen Elternhaus aufwuchs, verachtete ich Gottes Wort und lebte ganz nach meinem Ego in Stolz, Hochmut, Begierde und dem Trachten nach eigener Ehre. Als Kind wusste ich ganz genau, dass ich niemals vor Gott würde bestehen können. Und ich fürchtete mich und hoffte, dass das Gericht noch lange nicht kommen würde. Es ist Gottes einseitige Liebe und Gnade, dass er sich über diesen unliebenswerten und gerichtsreifen Sünder erbarmt hat. Mit Markus 8,29 durfte ich Jesus als meinem König, Christus und HERR begegnen. Durch Lk 23,34a empfing ich die bedingungslose vergebende Liebe Jesu ganz persönlich. Wegen dieser Liebe und Gnade Jesu darf ich nun das neue Leben führen und als ein Hirte und Bibellehrer für die intellektuellen jungen Menschen gebraucht werden.

In dieser Zeit der Gnade dürfen wir aktiv das Evangelium unseres Herrn Jesus mit den jungen Menschen am Campus teilen. Darum beten wir, 10.000 Zweierbibelstudiumteams zu bilden und Jünger Jesu an jeder der 1700 Unis in Deutschland, Europa und bis in die M-Welt aufzustellen.

Sehen wir uns Vers 13 an: „Und ich sah, und ich hörte, wie ein Adler mitten durch den Himmel flog und sagte mit großer Stimme: Weh, weh, weh denen, die auf Erden wohnen wegen der anderen Posaunen der drei Engel, die noch blasen sollen!“ Das 3-fache „weh“ dieses Adlers zeigt sehr klar, dass die nun kommenden weiteren Gerichte noch um ein Vielfaches schrecklicher sein werden, als die ersten vier.

Hier lernen wir, dass die vier ersten Posaunengerichte ein klare Warnung Gottes sind, Buße zu tun und umzukehren zu dem lebendigen Gott. Auch dürfen wir die Zeichen dieser Zeit nicht ignorieren oder relativieren. Viele Menschen wundern sich und fragen: „Wie kann das alles sein? In was für einer Welt leben wir eigentlich?“ Zuerst gab es eine weltweite Pandemie. Kaum vorbei überfällt Russland die Ukraine. Dann fallen islamistische Terroristen nach Israel ein und richten ein entsetzliches Blutbad an. Zudem tobt ein grausamer geistlicher Krieg des Genderismus, der viele Menschen verführt und eine geistlich tief verletzte und orientierungslose junge Generation hinterlässt. In der Gesellschaft, aber auch in jedem persönlichen Leben, gibt es Zeiten des Gerichtes Gottes; Zeiten, die Gott bewusst zulässt, damit wir uns vor ihm demütigen und seine souveräne Herrschaft annehmen. Es gibt keine noch so widrige Begebenheit in unserem Leben, die Gott nicht zum Guten wenden und uns geistlich wie körperlich völlig wiederherstellen kann. Lasst uns angesichts der Nöte und Gerichte Gottes in dieser Welt weder hilflos noch gleichgültig bleiben, so als ob es uns nichts anginge. Wir Gläubige haben eine riesige Aufgabe. Und zugleich haben wir Gottes Hilfe und Zusage, dass wir in dieser Welt nicht alleine sind (Mt 28,20b): „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Darum dürfen wir mutig ans Werk gehen, indem wir beten, mit Gott zusammenarbeiten und den Samen des Evangeliums durch Zweierbibelstudiumteams aktiv säen, damit noch viele junge Menschen gerettet werden und dem kommenden Zorngericht entrinnen werden.

Heute Vormittag durften wir den Taufgottesdienst für unsere vier Täuflinge (Andrea, Esra, Daniel und Rebecca Pauline) feiern. Wie überaus kostbar ist es, dass sich diese vier jungen Menschen vor Gott entschieden haben, ihr kostbares neues Leben für Jesus zur Verfügung zu stellen. Durch die Taufe haben sie bekannt, dass sie mit ihrem alten sündigen Leib erstorben und mit Christus zu einem neuen Leben auferstanden sind! Möge Gott unsere Täuflinge als lebendige Zeugen Jesu Christi unter den jungen Menschen gebrauchen. Gott segne auch unsere zukünftigen Hirten, die wir am kommenden Sonntag einsetzen dürfen und stelle sie als einflussreiche Mitarbeiter und Mitkämpfer für das Werk Gottes auf: für Bonn, Deutschland, Europa und bis ans Ende der Erde.

Heute haben wir gelernt, dass das Gebet der Heiligen gerade in dieser Endzeit so entscheidend wichtig ist. Lasst uns – angefangen vom Frühgebet – täglich ein heiliges Räucherwerk zu Gott bringen, dass ihm lieblich und wohlgefällig ist und durch das Gott inmitten dieser Endzeit mächtig wirkt. Beten wir für geistliche Erneuerung und Wiedererweckung unter den jungen Menschen am Campus und für die Aufstellung der 100 Tsd. Bibellehrer und 5 Mio. Gebetsmitarbeiter. Lasst uns täglich unser Bestes für unseren HERRN und Meister geben, damit noch viele kostbare Seelen gerettet und als Jesu Jünger aufgestellt werden.

Lesen wir die Leitverse 4 und 5: „Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen von der Hand des Engels hinauf vor Gott. Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.“

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