Gott setzt das Priestertum ein

2.Mose 28,1 – 29,46
Leitvers 28,41

„Und sollst sie deinem Bruder Aaron samt seinen Söhnen anlegen und sollst sie salben und ihre Hände füllen und sie weihen, dass sie meine Priester seien.“

Dank sei Gott für unser Exodus-Bibelstudium, durch das wir erfahren, wie Gott ein Sklavenvolk genommen, erlöst und es nach seiner Verheißung zu einem Königreich von Priestern und einem heiligen Volk gemacht hat (2.Mose 19,4-6). In den letzten Wochen haben wir Gottes Bauplan für die Stiftshütte und ihre Einrichtung studiert: die Bundeslade, den Tisch, den Leuchter, die Vorhänge und den Vorhof, den Brandopferaltar und das Öl für den Leuchter. Jetzt, im heutigen Abschnitt, setzt Gott das Priestertum als heiliges Amt ein.

Hier folgt eine Factual-Study-Übersicht über den Text:

Kapitel Verse Inhalt
28 1 Gott beruft die Priester
28 2-43 Gottes Gebote für die Priesterkleidung
2-5: Überblick über Gottes Gebote in Bezug auf die Priesterkleidung
6-8: Der Priesterschurz und die Binde
9-14: Die Schulterteile mit den Onyxsteinen und den goldenen Ketten
15-30: Die Brusttasche und ihre Befestigung am Priesterschurz
31-35: Das blaue Obergewand
36-38: Das Stirnblatt
39: Untergewand, Kopfbund und Gürtel
40: Untergewänder, Gürtel und hohe Mützen für Aarons Söhne
41: Zusammenfassung, wie sie zu Priestern gemacht werden sollten
42-43a: Die leinenen Beinkleider
44b: Die ewige Ordnung für das Priestertum
29 1-37 Gottes Gebote für die Weihe
1-3: Die Opfergaben für die Weihe
4-9: Waschen und Einkleiden Aarons und seiner Söhne
10-14: Der Stier für das Sündopfer
15-18: Der Widder für das Brandopfer
19-34: Der Widder für das Einsetzungsopfer
35-37: Sieben Tage Priesterweihe und Sühne für den Altar
29 38-42a Anweisungen für das tägliche Opfer
29 42b-46 Gottes Herz, unter seinem Volk zu wohnen und ihr Gott zu sein

Durch diesen Abschnitt erfahren wir, dass ein Priester derjenige ist, den Gott berufen, bekleidet und geweiht hat. Ich bete, dass die Mitarbeiter der nächsten Generation und neue Studenten durch diese Botschaft den Ruf Gottes persönlich annehmen, als seine königlichen und heiligen Priester in unserer Generation zu leben.

1. Die Berufung (28,1)

Lesen wir Vers 1: „Du sollst Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne zu dir herantreten lassen aus der Mitte der Israeliten, dass er mein Priester sei, er und seine Söhne Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.“ Gott sagte zu Mose, er solle fünf namentlich bestimmte Personen aus den Reihen der Israeliten aussondern, seine Priester zu werden. Wie hießen sie? Aaron, Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.

Aaron war Moses älterer Bruder. Gemäß der Familienchronik von Mose und Aaron in 2.Mose 6,13-27 gehörten sie zur kohatitischen Linie der Nachkommen Levis: Aaron war der erstgeborene Sohn von Amram (137 Jahre), der Sohn von Kohath (133 Jahre), der Sohn von Levi (137 Jahre). Mose und Aaron waren die vierte Generation der Israeliten in Ägypten. „Aaron nahm zur Frau Elischeba, die Tochter Amminadabs, Nachschons Schwester; die gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar, Itamar.“ (2.Mose 6,23). „Das sind Aaron und Mose, zu denen der Herr sprach: Führt die Israeliten nach ihren Scharen geordnet aus Ägyptenland! Sie sind es, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, redeten, um die Israeliten aus Ägypten zu führen. Das sind Mose und Aaron.“ (2.Mose 6,26-27).

Aaron war der Mann, der bis dahin Moses Sprachrohr gewesen war; er war ein beredter Mann. Aber er war auch der Mann, der später das goldene Kalb machen und die Israeliten zur Götzenverehrung verführen würde (Kapitel 32). Nadab und Abihu starben später, weil sie ein fremdes Feuer opferten, das heißt, gegen Gottes Anweisungen verstießen. (3.Mose 10) Aaron war ein Mann der Fehler, aber Gott ernannte ihn zum Hohenpriester.

Was hat die Geschichte von Aaron und seinen Söhnen mit uns zu tun? 1.Petrus 2,9 sagt: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ In Christus Jesus hat Gott auch jeden von uns auserwählt und uns mitten aus dem Volk mit Namen berufen, seine Priester zu sein (Johannes 15,16; Epheser 1,4; 1.Petrus 2,9).

Ich wurde in eine gläubige Familie hineingeboren und meine Eltern gaben mir den Namen „Sara“, was „Mutter vieler Völker“ bedeutet. Bevor ich Gottes Stimme persönlich hörte, war ich eine Sklavin meiner Selbstzentriertheit, Furcht und Verlangen nach Kontrolle und menschliche Anerkennung. Aber Gott berief mich zu seinem Dienst mit Genesis 1,31a: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut.“ Jetzt ist mein Lebensleitwort Epheser 2,10: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Ich danke Gott, dass er mich aus dem Leben der Sünde berufen hat und mich berufen hat, ihm als ein Priester zu dienen.

In dieser Zeit laden wir junge Leute zum Global Leadership Empowerment Forum (GLEF) 2019 ein. Das GLEF ist ein Treffen von fünfzig Leuten, um gemeinsam die Bibel intensiv zu studieren und geistliches Training zu bekommen. Wir laden sie nicht zu einem einmaligen Event ein. Wir wollen auch keine Massen einladen. Wir laden die jungen Leute mit ihrem Namen ein, mit dem Gebet, sie als Priester Gottes für ihre Nation aufzustellen. Möge Gott die Ohren öffnen und in den Herzen seiner berufenen Priester wirken, Priesterkandidaten von allen Kontinenten zu senden.

2. Die Kleidung (28,2-43)

Lesen wir die Anweisungen Gottes in den Versen 2 bis 5, nachdem er Aaron, Nadab, Abihu, Eleazar und Itamar zu ihm gebracht hatte. „Und du sollst Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien, und sollst reden mit allen, die sich darauf verstehen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, dass sie Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, dass er mein Priester sei. Dies sind aber die Kleider, die sie machen sollen: Brusttasche, Schurz, Obergewand, gewirktes Untergewand, Kopfbund und Gürtel. Diese heiligen Kleider sollen sie deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen machen, dass er mein Priester sei. Sie sollen Gold, blauen und roten Purpur, Scharlach und feine Leinwand dazu nehmen.“ Hier sehen wir, dass Gott die Phrase wiederholte: „dass er mein Priester sei“. Das bedeutet, dass die Kleider sehr wichtig waren, damit die Priester Priester werden.

Was gibt es für Beispiel von Berufen, die eine besondere Kleidung haben? Polizisten, Busfahrer, Soldaten… Normalerweise denken wir, dass die Kleidung das Zeichen für einen Beruf ist. Zum Beispiel kann ein Polizist erst die Uniform als ein Polizist tragen, wenn er ausgebildet worden ist. Es gibt eine Ausnahme: In Nordamerika beginnen die Medizinstudenten ihr Studium mit einer „Zeremonie der weißen Kittel“. Sie werden mit dem weißen Kittel eines Doktors angezogen, noch bevor sie irgendetwas über Medizin gelernt haben. Die Kleidung ist nicht eine Belohnung, sondern ein Vertrauen und eine Lebensentscheidung.

In ähnlicher Weise gab Gott die Anweisung, priesterliche Gewänder zu machen und Aaron und seinen Söhnen anzuziehen, damit sie ihm als Priester dienen, unmittelbar nachdem er sie auserwählt hatte. Lasst uns die Kleider von Aaron, dem Hohenpriester, ein wenig genauer anschauen: Der Priesterschutz und der Gürtel (6-8), die Schulterstücke (9-14), die Brusttasche (15-30), das Obergewand (31-35), das Stirnblatt und die hohen Mützen (36-38) das Untergewand (39) und die Beinkleider (42). Das sind insgesamt sieben Kleidungsstücke.

Zuerst kommt der Priesterschurz und der Gürtel. Dieses Kleidungsstück, ähnlich einer Schürze, wurde aus Gold, blau-, purpur- und scharlachfarbenem Garn und feinem gezwirnten Leinen hergestellt. Die zwei Schulterstücke mit ihren zwei Onyxsteinen, auf denen jeweils sechs Namen der Stämme Israels eingraviert waren, wurden mit goldenen Ketten befestigt. Die Brusttasche, ein Quadrat mit Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirntem feinen Leinen, war mit vier Reihen zu je drei Edelsteinen besetzt. Auf jedem Stein der Brusttasche war der Name eines der zwölf Stämme Israels eingraviert. Die Brusttasche war mit Goldketten am Schulterstück fest und mit einer blauen Kordel am Schurz. Es gab auch ein blaues Gewand mit einem gewebten Kragen und mit Granatäpfeln und goldenen Schellen abwechselnd am Saum. Das Klingeln der Schellen zeigte an, dass der Hohepriester, der einmal im Jahr ins Allerheiligste hineinging, noch am Leben war. Auf dem Turban aus feinem gezwirntem Leinen gab es eine Goldplatte mit den eingravierten Worten: „Heilig dem Herrn“. Und es gab noch ein Gewand von feiner gezwirnter Leinwand. Auch Aarons Söhne bekamen Untergewand, Gürtel und Mützen (40) und ihnen wurde befohlen, leinene Unterwäsche zu tragen (42).

Lasst uns noch einmal die zwei schwersten Kleidungsstücke der Dienstkleidung der Priester ansehen: Die Brusttasche und die Schulterstücke. Beide waren aus Gold gemacht mit schönen Edelsteinen und den eingravierten Namen der Stämme Israels. In der Kleidung der Priester können wir die Mission der Priester sehen. Der Priester war aus der Mitte des Volkes berufen, um dem Volk zu dienen, besonders indem er für sie vor Gott betet und ihnen Gottes Wort gibt. Der Priester war abgesondert, nicht um für sich selbst zu leben, sondern für das Volk. Er sollte das Volk auf seinen Schultern und auf seinem Herzen tragen.

Sadhu Sundahr Singh war ein indischer Christ, der im Jahr 1889 geboren wurde. Er schrieb über eine Erfahrung, die er im Himalaya Gebirge hatte, mitten im kalten Winter. Ich möchte einen Auszug daraus weitergeben: “Als ich einmal in Tibet unterwegs war, musste ich einen hohen Gebirgspass mit meinem tibetischen Führer überqueren. Das Wetter war plötzlich eiskalt geworden, und mein Begleiter und ich hatten Angst, dass wir es nicht bis zum nächsten Dorf schaffen würden — immer noch waren wir Meilen weit davon entfernt — bevor wir dem Frost ausgeliefert sein würden. Plötzlich stolperten wir über einen Menschen, der vom Weg abgekommen war und nun im Schnee lag. Als ich ihn näher ansah, bemerkte ich, dass der Mann immer noch am Leben war, aber kaum noch. “Komm,” sagte ich zu meinem Begleiter, “hilf mir, diesen unglücklichen Menschen in Sicherheit zu bringen.” Aber mein Gefährte war aufgeregt und hatte selber Angst um sein Leben. Er sagte zu mir: “Wenn wir versuchen, diesen Mann zu tragen, wird keiner von uns jemals das Dorf erreichen. Wir werden alle erfrieren. Unsere einzige Hoffnung ist, dass wir uns so schnell wie möglich weiterbewegen, und das werde ich auch tun. Wenn dir dein Leben lieb ist, wirst du mit mir kommen.” Ohne ein weiteres Wort und ohne sich umzuschauen, ging er einfach weiter.

Ich konnte aber diesen hilflosen Reisenden nicht einfach liegen lassen, solange noch Leben in ihm war, darum hob ich ihn auf meinen Rücken und warf meine Decke über uns beide, so gut es ging. Langsam und mit Mühe ging ich weiter auf dem steilen, glitschigen Weg mit meiner schweren Last. Bald fing es an zu schneien und ich konnte den Weg vor mir kaum noch sehen. Ich weiß nicht, wie wir es geschafft haben. Aber als das Tageslicht langsam verschwand, hörte es auf zu schneien und ich konnte Häuser vor uns einige hundert Meter weit entfernt sehen. In meiner Nähe sah ich den erfrorenen Körper meines Führers. Kurz vor dem Dorf war er der Kälte erlegen und gestorben, während der unglückliche Wanderer und ich es geschafft hatten zu überleben. Wegen der Anstrengung beim Tragen und wegen des Kontaktes unserer beiden Körper war genug Wärme entstanden, um uns beide zu retten. Das ist die Art der wahren Dienerschaft.”

Was hatte Aaron vorher getragen? Er hatte die Kleidung eines Sklaven getragen, weil die Israeliten Sklaven gewesen waren. Sie hatten nur dafür gelebt, um zu arbeiten, zu essen, und zu schlafen, indem sie nach ihrem eigenen Wohlergehen trachteten. Die wunderschönen heiligen Kleider waren unglaublich fantastisch. Sie waren Kleider der Herrlichkeit und Gerechtigkeit Gottes. Gott machte einen ehemaligen Sklaven zu seinem Hohenpriester.

Jesus ist der wahre Hohepriester. Er trug sein Volk in seinem Herzen, während er in Gethsemane für sie betete (Markus 14,36) auf seinen Schultern an das Kreuz (1.Petrus 2,24; Lukas 23,34). Hebräer 7,25 sagt: “Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.“ Er ist der wahre Priester, der sein Leben für sein Volk dahingab. (Hebräer 7,27; Markus 10,45; Johannes 10,11).

In Jesus sind wir keine Sklaven mehr, die ihre unerträglichen und schamvollen Sünden tragen müssen. Stattdessen haben wir neue Kleidung empfangen und dürfen nun an Jesu herrlichem Leiden für sein Volk teilnehmen. Gott hat uns von Sklaven unserer Begierden verändert (Epheser 2,3) zu seinen Priestern für alle Völker (Epheser 2,4-10). Gott hat uns bei unserem Namen gerufen aus der Menge in unserer Schule, Arbeitsplatz und aus unserer Nation, um Gottes heilige Priester für sie zu sein. Jesus spricht zu uns: “Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30). Die Sünden einer Person zu tragen, für sie zu beten, ihr zu dienen und ihr Gottes Wort zu geben, ist Gottes gesegneter Weg des ewigen Lebens.
Ich kenne eine Frau, die aus Korea kam und sich kurz danach einschrieb, um Kommunikationswissenschaften an der Uni Bonn zu studieren. Ihre Kollegen waren alle Deutsche und exzellente Studenten. Sie musste sich mit ihrem gebrochenen Deutsch durchkämpfen. Aber dank sei Gott, dass sie dort nicht als Sklavin lebt. Jesus sprach zu ihr: „Hast du mich lieber, als mich diese haben? … Weide meine Lämmer!“ (Johannes 21,15). Gott gebraucht sie als seine Priesterin für die deutschen Studenten und für die jungen Menschen in Europa und in den muslimischen Ländern.

Dank sei Gott, der uns seine heiligen Kleider gab, indem er uns die Vision und Orientierung gab, 10.000 Zweierbibelstudiumteams in diesem Jahr zu bilden, indem wir jeder jede Woche zwölfmal Zweierbibelstudium führen und zwei Studenten zum Sonntagsgottesdienst führen. Lasst uns nicht weiter Sklaven bleiben, sondern die Kleidung Jesu durch den Glauben anziehen und als seine Priester für unsere Kommilitonen, Freunde und Kollegen leben (Römer 13,14; Galater 3,27; Kolosser 3,12).

3. Die Weihe (29,1-46)

Es gab noch einen weiteren Schritt, die Priester zu weihen: Weihe durch Opfer. In Kapitel 29 sehen wir, dass dies weitere Schritte erforderte und der gesamte Prozess sieben Tage dauerte.

Aaron und seine Söhne sollten gewaschen und vor der Tür der Stiftshütte sollte ihnen die heiligen Kleider angezogen werden. Dann wurde das Opfer für die Weihe dargebracht: Ein Stier und zwei Widder ohne Fehl, und ein Korb mit drei verschiedenen Arten von ungesäuerten Broten (ungesäuertes Brot, ungesäuerte Kuchen mit Öl vermengt und ungesäuerte Fladen mit Öl bestrichen).

Die drei Tiere wurden als drei verschiedene Opfer dargebracht. Der Stier war das Sündopfer (29,10-14). Aaron und seine Söhne sollten ihre Hände auf seinen Kopf legen, ihn schlachten, von dem Blut mit ihren Fingern an die Hörner des Altars streichen, und alles andere Blut an den Fuß des Altars schütten. Dann sollten sie alles Fett des Stiers auf dem Altar verbrennen (Fett an Eingeweide, Leber und Nieren). Das Fleisch, Fell und Mist des Stieres sollte draußen vor dem Lager verbrannt werden.

Der erste Widder war ein Brandopfer. (29,15-18) Aaron und seine Söhne sollten ihre Hände auf seinen Kopf legen, ihn schlachten und sein Blut ringsum an den Altar sprengen. Der Widder wurde in seine Stücke zerlegt und die Eingeweide und die Schenkel wurden gewaschen. Dann wurde der ganze Widder auf dem Altar verbrannt.

Der zweite Widder war ein Schwingopfer, von dem der Anteil von Mose und den Priestern kam (29,19-34). Aaron und seine Söhne sollten ihre Hände auf seinen Kopf legen und ihn schlachten. Es wurde von seinem Blut genommen und Aaron und seinen Söhnen an das rechte Ohrläppchen, an den rechten Daumen und an die große Zehe ihres rechten Fußes gestrichen. Das Blut wurde ringsum an den Altar und danach mit Salböl an Aaron, seine Söhne und ihre Kleider gesprengt. Vers 21b sagt: “So werden er und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider geweiht.”

Danach sollte das Fett von dem Widder und alle drei Arten von Broten (ungesäuertes Brot, ungesäuerte Kuchen mit Öl vermengt, und ungesäuerte Fladen mit Öl bestrichen), genommen werden. Diese sollte alles als Schwingopfer vor dem Herrn geschwungen und auf dem Altar über dem Brandopfer verbrannt werden. Man sollte auch die Brust vom Widder nehmen, sie vor dem Herrn schwingen und sein Fleisch kochen. Sie sollten es vor dem Tor der Stiftshütte verzehren (31-34).

Die Weihe war noch nicht beendet. Sie brauchten sieben Tage und an jedem Tag wurde ein junger Stier geopfert. Die Verse 35 und 36a sagen: “So sollst du mit Aaron und seinen Söhnen alles tun, was ich dir geboten habe. Sieben Tage sollst du ihre Hände füllen und täglich einen jungen Stier zum Sündopfer schlachten zur Sühnung.” Wir sehen hier, dass Weihe die Absonderung Aarons und seiner Söhne von den anderen und die Sühnung für ihre Sünden bedeutete. Auch der Altar sollte gereinigt, die Sühnung daran vollzogen und geweiht werden (37). Die Weihe der Priester war sehr blutig und kostspielig.

Es gehörte auch zu den Aufgaben der Priester, täglich zwei Lämmer zu opfern, am Morgen und am Abend, zusammen mit den Speisopfern und Trankopfern (28-29a).

Das Blut der Tiere ist ein Schatten des Blutes Jesu. Hebräer 9,13.14 sagt: „Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie äußerlich rein sind, um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!” Wir brauchen die innere Weihe, um wahre Priester Gottes zu sein. Wenn wir zu Gott in Buße kommen, reinigt das Blut Jesu unsere Herzen, sodass wir seine heiligen Priester sein können.

Das Blut Jesu veränderte einen verantwortungslosen Mann, der nach Frauen, Spaß und weltlichen Dingen trachtete, in einen Mann, der Gott liebt von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all seiner Kraft, und als ein verantwortlicher Priester für die jungen Menschen am Campus lebt. Jesu Blut reinigt mich von meinem Selbstvertrauen, und meiner Menschenfurcht und macht mich zu einer Mutter vieler Nationen. Lasst uns jeden Tag zu Jesus kommen und von unserer Selbstzentriertheit, Selbstliebe, Furcht, Unbarmherzigkeit und Unglauben gereinigt werden, sodass wir zu Priestern Gottes für andere – wie Jesus – verändert werden. Gott sei Dank für die Identität als Priester, die wir durch seinen Sohn bekommen haben.

In den Versen 42b-46 sehen wir, warum Gott die Stiftshütte, die Opfer und die Priester einsetzte. Lesen wir diese Verse zusammen: „wo ich euch begegnen und mit dir reden will. Daselbst will ich den Israeliten begegnen und das Heiligtum wird geheiligt werden durch meine Herrlichkeit. Und ich will die Stiftshütte und den Altar heiligen und Aaron und seine Söhne heiligen, dass sie meine Priester seien. Und ich will unter den Israeliten wohnen und ihr Gott sein, dass sie erkennen sollen, ich sei der HERR, ihr Gott, der sie aus Ägyptenland führte, damit ich unter ihnen wohne, ich, der HERR, ihr Gott.” Gott wollte mitten unter diesen murrenden Sklaven leben und ihr Gott sein. Er wollte sie zu einem heiligen Volk und einer königlichen Priesterschaft.

Danken wir Gott, dass er uns heute gezeigt hat, wie er uns zu Priestern machen will: Er beruft uns, gibt uns neue Kleidung und weiht uns durch Jesus. Preisen wir Gott, dass sündige Menschen durch Christus Priester sein können. Möge Gott uns helfen, praktisch durch den Glauben an Jesus zu leben, indem wir täglich in Buße zu ihm kommen und als Bibellehrer und Hirten leben, mit der Vision der geistlichen Wiedererweckung von Deutschland, Europa, der muslimischen Welt und bis an das Ende der Erde.

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