Gott segnet Isaaks Familie
1. Mose 25,1 – 28,5
Leitverse 26,3.4
„Bleibe als Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben und will meinen Eid wahr machen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe, und will deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinen Nachkommen alle diese Länder geben. Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.“
Durch die letzte Lektion lernten wir die Familiengründung der zweiten Generation für Isaak und Rebekka kennen. Warum war dieses Gebetsanliegen so wichtig für Abraham? Abrahams Leben war ein Leben für die Verheißung Gottes. Gottes Verheißung war viel wichtiger als sein eigenes Leben. Abraham betete, dass Isaaks Familie die Verheißung Gottes weiter trug und sie Generation zu Generation weiter fließen lassen könnte. Abrahams Knecht, Rebekkas Familie und schließlich Rebekka und Isaak arbeiteten alle mit Abraham zusammen, indem sie alle an der Verheißung Gottes festhielten. Gott segne Euch, Abrahams Glauben und Vision zu haben und mit Gottes Verheißung geistlich zusammenzuarbeiten.
In der heutigen Lektion erfahren wir, dass Isaak, menschlich gesehen, in vieler Hinsicht wie ein Schwächling aussieht, aber er war wirklich ein Mann des hervorragenden Glaubens, was durch sein beharrliches Gebet und durch sein mehrmaliges Nachgeben bezüglich der Quelle der Brunnen gezeigt wird. Isaak war ein demütiger Mann des Glaubens, der viele Nachteile in Kauf nahm, um in dem Land der Verheißung zu bleiben. Er vertraute auf die Führung Gottes absolut, indem er Gottes Anweisungen gehorchte und in dem Land der Verheißung mit der Verheißung Gottes lebte, koste es, was es wolle. Er glaubte an Gottes absolute Liebe zu ihm. Gott segnete sein kindliches Vertrauen und gebrauchte ihn als einen der Glaubenspatriarchen. Gott gebe Euch Isaaks Glauben an die Verheißung Gottes und helfe Euch, wie Isaak im Land der Verheißung zu bleiben und als Glaubenshelden für sein Heilswerk für diese Generation kostbar gebraucht zu werden.
I. Das Gebetsleben von Isaaks Familie (25,1-34)
Lesen wir 25,19 gemeinsam: „Dies ist das Geschlecht Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Isaak.“ Isaak hatte durch den Glauben an die Verheißung und Führung Gottes mit Rebekka eine Familie gegründet. Doch es gab ein ernsthaftes Problem in seiner Familie: Rebekka war unfruchtbar. Während Isaaks Halbbruder Ismael 12 Söhne zeugte, hatten Isaak und Rebekka fast 20 Jahre lang kein einziges Kind (25,12-16). Sogar sein Vater, Abraham, zeugte noch im hohen Alter 6 weitere Kinder, die wiederum viele Söhne zeugten (25,1-4). Wie sollte der Segen Gottes ohne einen Nachkommen von Isaak und Rebekka weiterfließen? In dieser Zeit hätten sie an der Führung Gottes für ihre Familie zweifeln und ungeduldig Gott anklagen können. Doch was tat Isaak in dieser Situation? Lesen wir 25,21: „Isaak aber bat den HERRN für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der HERR ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward schwanger.“ Rebekka wurde immer älter und blieb nach wie vor unfruchtbar. Aber Isaak betete zu Gott geduldig und beharrlich, 19 Jahre lang, indem er auf die Verheißung Gottes unbedingt vertraute. Als Isaak mit dem nicht-aufgebenden Gebetsgeist und aus dem absoluten Vertrauen auf Gott betete, erhörte Gott sein Gebet und segnete Rebekka mit der Geburt von Zwillingen.
Nicht nur Isaak, sondern auch Rebekka war eine Frau des Gebets. Lesen wir 25,22: „Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib. Da sprach sie: Wenn mir´s so gehen soll, warum bin ich schwanger geworden? Und sie ging hin, den HERRN zu befragen.“ Rebekka war endlich schwanger. Doch ihre Schwangerschaft verlief nicht reibungslos. Die Zwillinge bekämpften sich schon im Mutterleib, sodass sie starke Bauchschmerzen bekam. Was tat Rebekka daraufhin? Beklagte sie sich bei Isaak? Sie ging hin, den HERRN zu befragen. Sie kam mit all ihren Problemen und Sorgen im Gebet zu Gott.
Was war Gottes Antwort? Sehen wir uns Vers 23 an: „Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“ Gott sagte, dass ihre Söhne Esau und Jakob zwei Völker waren. In diesem Sinne hatte ihre Schwangerschaft eine wichtige Bedeutung in der Geschichte Gottes. Als sie ihre schmerzvolle Schwangerschaft mit der Vision Gottes betrachtete, konnte sie auch alle Schmerzen tragen, um die Kinder zur Welt zu bringen.
Durch Isaaks und Rebekkas Leben sehen wir, dass das Glaubensleben überwiegend aus dem Gebetsleben besteht. Sie beteten zu Gott beharrlich und geduldig. Dieses beharrliche Gebet kommt aus dem absoluten Vertrauen auf die Verheißung und Führung Gottes. Beharrliches und geduldiges Gebet lässt uns in jeder unmöglichen Lage alle Ungewissheit und alles Unglück überwinden und letztendlich Gottes Gebetserhörung und sein mächtiges Wirken persönlich erfahren. Gott lässt sich erbitten durch diejenigen, die beharrlich zu ihm beten, und ihr Leben wird mit vielen Früchten des Glaubens gesegnet.
Dafür gibt es viele Glaubensbeispiele: Zacharias betete beharrlich sein Leben lang für einen Nachkommen, auch wenn er bereits schon sehr hochbetagt und seine Frau Elisabeth unfruchtbar war. Er konnte nicht anders als nur zu verzweifeln, denn damals galt Unfruchtbarkeit als Fluch und Schande. Aber Zacharias glaubte an den souveränen Gott, der allmächtig ist und sogar an einer unfruchtbaren Frau seine Herrlichkeit offenbart. Obwohl er so hochbetagt war, betete er am frühen Morgen, tagsüber und am späten Abend immer wieder dafür, dass Gott sich über seine Frau erbarmen möge. Auch Elisabeth betete genauso beharrlich und geduldig. Gott ließ sich durch sie erbitten, sodass Elisabeth schwanger wurde und sogar den Wegbereiter des Messias gebären durfte. Die heilige Monika betete beharrlich und geduldig ihr Leben lang für die Buße ihres Sohnes. Über viele Jahre hinweg schien sich ihr Sohn nicht zu ändern, sondern es wurde sogar immer schlimmer mit ihm. Es schmerzte Monika sehr, dass ihr Sohn nicht wusste, was er tat, und wie er durch sein unzüchtiges und ausschweifendes Leben auf dem Weg in die Verdammnis war. Gottes Herz aber war bewegt, als Monika mit vielen Herzensschmerzen, Tränen und vor allem mit dem Glauben beharrlich betete. Gott segnete ihr Gebet überreichlich, dass ihr Sohn das Wort Römer 13,13.14 aufnahm und als Kirchenvater den großen geistlichen Einfluss von Generation zu Generation bis an das Ende der Erde ausübte. Auch Georg Müller betete so beharrlich, bis Gott ihm ein Waisenhaus nach dem anderen gab und zahlreiche Waisenkinder retten durfte. Ich kenne auch eine Frau, die letzte fünf Jahre lang für das Heil ihres Sohnes beharrlich betete. Er hatte laut Google eine unheilbare Krankheit. Gott ließ sich von ihr erbitten und schenkte ihr Gnade, dass ihr Sohn nicht nur völlig geheilt wurde, sondern er schloss auch das Gymnasium als Stufenbester ab und wächst sogar als ein Jünger Jesu und einer der Bibellehrer für diese Generation heran.
Lasst uns im absoluten Vertrauen auf Gott für die Jüngererziehung oder Kindererziehung beharrlich und geduldig beten und Gottes Gebetserhörung erfahren. Gott möge uns täglich durch sein Wort mit dem beharrlichen Gebetsgeist erfüllen und 10.000 Zweierbibelstudium-Teams, 100.000 Bibellehrer und 5 Millionen Gebetsmitarbeiter aufstellen, sodass Europa als ein Missionare aussendender Kontinent gebraucht wird.
II. Isaak blieb in dem verheißenen Land (26,1 – 28,5)
Lesen wir die Verse 1 und 2: „Es kam aber eine Hungersnot ins Land nach der früheren, die zu Abrahams Zeiten war. Und Isaak zog zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar. Da erschien ihm der HERR und sprach: Zieh nicht hinab nach Ägypten, sondern bleibe in dem Lande, das ich dir sage.“ Eine ernsthafte Hungersnot brach herein, wie die zur Zeit Abrahams. In dieser Lage hätte Isaak mit dem Argument, dass er keinen anderen Ausweg haben würde, wie sein Vater handeln können, indem er das verheißene Land verließ und dorthin zog, wo es Speise und Wasser gab. Tatsächlich wollte auch Isaak das verheißene Land verlassen und zog zu Abimelech nach Gerar, im Südwesten Kanaans. Dort erschien ihm der HERR und er gab ihm die Orientierung, nicht nach Ägypten zu ziehen, sondern im Land der Verheißung zu bleiben. Gott befahl ihm, auch in der Krisenzeit im Land der Verheißung zu bleiben und auf die Führung und Fürsorge Gottes zu vertrauen.
Lesen wir die Verse 3 und 4: „Bleibe als Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben und will meinen Eid wahr machen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe, und will deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinen Nachkommen alle diese Länder geben. Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.“ Warum sollte Isaak unbedingt in Kanaan bleiben? Gottes Plan war, Isaak und seinen Nachkommen das ganze Land Kanaan zu geben. Er wollte durch ihn alle Völker auf Erden segnen. Diese Segensverheißung hatte zuvor schon sein Vater Abraham empfangen, doch nun gab Gott sie auch Isaak ganz persönlich. Es ist für mich eine erstaunliche Begebenheit. Um dieser Verheißung willen sollte er trotz Hungersnot in Kanaan bleiben. Isaak sollte nun eine wichtige Entscheidung des Lebens treffen, entweder durch den Gehorsam des Glaubens für die Verheißung Gottes in dem verheißenen Land zu bleiben oder je nach der Situation und den Bedingungen zu handeln. Gottes Orientierung für Isaak bestand darin, nicht je nach der Situation ein materiell abgesichertes, sorgenfreies Leben in Ägypten zu führen, sondern in die Fußstapfen seines Vaters Abraham zu treten, indem er an der Verheißung Gottes unter allen Umständen festhielt.
Wie reagierte Isaak auf Gottes Befehl? Sehen wir uns Vers 6 an: „So wohnte Isaak zu Gerar.“ Er überwand seine eigene Vorstellung und Ungewissheit seines Lebens und gehorchte dem Wort Gottes. Er hatte ein kindliches Vertrauen auf Gott. Seine Entscheidung für das Wort Gottes war eine sehr riskante Entscheidung und bedeutete viele persönliche Gefahren und materielle Nachteile. Trotzdem gehorchte Isaak Gott absolut und blieb im Land der Verheißung.
Gott half Isaak, dass er nicht je nach der Situation und Umstände handeln, sondern in der Zeit der Krise auf Gott und seine Verheißung vertrauen durfte, dass er lernen durfte, von Gott abhängig durch den Glauben zu leben. Gott lehrte ihn, sein Brotproblem durch den Glauben zu lösen, anstatt nach einer menschlichen Lösung in den besseren Bedingungen in Ägypten zu suchen. Alle Menschen haben ein natürliches Bedürfnis nach Sicherheit und Selbstverwirklichung. Aber Isaak gehorchte Gott und blieb in dem verheißenen Land wohnen, indem er Gott zu seiner einzigen Lebenssicherheit machte. Jesus sagte in Matthäus 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Wir dürfen unsere wahre Hilfe allein bei Gott suchen und mit klarer geistlicher Priorität danach trachten, Gottes Verheißung und Gottes Mission erfüllt zu bekommen. Dann wird uns auch alles andere zuteil werden.
William Carey blieb in seinem Missionsland, Indien, obwohl seine Familie an unerträglicher Armut und schweren Krankheiten litt. Seine Frau erpresste ihn immer wieder, nach England zurückzukehren. Carey aber blieb in Indien, indem er auf die souveräne Führung Gottes für seine Familie vertraute. Er glaubte, dass Gott ihn und seine Familie bewahren und seine Evangeliumsarbeit in Indien für das Heil der unzähligen Inder sehr kostbar gebrauchen würde. Gott segnete seinen kindlichen treuen Glauben für die Erfüllung seines Heilsplans in Indien und gebrauchte seine Familie, um zahlreichen Indern ewiges Leben zu geben.
Nach dem schmerzhaften Märtyrertod ihres Mannes gerade in der Anfangsphase ihrer Mission hätte sich Elisabeth Elliot von ihrem Missionsfeld zurückziehen können. Aber sie blieb im Land der Mission, indem sie das Missionswerk ihres Mannes fortführte und mit den gefürchteten Waorani-Indianern zusammenlebte, koste es, was es wolle. Sie blieb bis zum Ende im verheißenen Land, indem sie ihre Mission durch den Glauben erfüllte, die Herzen vieler Indianer zu Christus zu führen.
Nach dem erfolgreichen Masterabschluss in BWL hatte ich viele Möglichkeiten, z.B. in einem Großkonzern mit einer lukrativen Arbeitsstelle anzufangen oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an meiner Uni zu bleiben. Für mich waren beide Optionen verlockend, weil ich endlich viel Geld verdienen und eine Karriere starten konnte. Gott ermutigte mich aber mit Matthäus 6,33 und 5. Mose 6,5, eine Entscheidung des Lebens zu treffen. Als ich auf Gottes Verheißung vertraute und mich entschied, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten und Gottes Führung von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft zu folgen, segnete Gott mich in jeder Hinsicht überreichlich. Ich durfte zu einem Hirten besonders für unsere nächste Generation heranwachsen und als Hirte, Bibellehrer und als einer der geistlichen Leiter gebraucht werden. Er hat sich auch in aller Hinsicht immer am besten um mich gekümmert, sodass ich wie heute vor Gott und für Gott stehen und seinem Werk dienen durfte.
Hudson Taylor blieb als Missionar in China, auch wenn er dort seine Tochter, zwei Söhne und sogar seine Frau wegen der Krankheiten verlor. Inmitten der Todesschmerzen und feurigen Verfolgung in China hielt er mit Markus 11,22 „Habt Glauben an Gott!“ sein Vertrauen auf die souveräne Führung Gottes fest und erfüllte seine Inlandmission in China treu bis zum Tod, indem er unzählige verlorengehende Seelen der Menschen zur Rettung führte und auch zahlreiche Missionare für die China-Inlandmission aufstellte. Dank und Preis sei dem Herrn, der uns täglich ermutigt, in dem verheißenen Land zu bleiben und seine Mission am Campus zu erfüllen. Die 1700 Hochschulen und Universitäten sind für uns Gottes verheißenes Land in Europa. Europa ist für uns Gottes verheißenes Land für die geistliche Wiedererweckung. Lasst uns durch den Glauben die COVID-19-Pandemie überwinden und an jedem Campus 10.000 Zweierbibelstudien bilden und das mächtige Wirken Gottes an jedem Campus erfahren. Gott möge uns helfen, in Zeiten der Corona-Krise mit der Gnade der Berufung einflussreiche Lebensgemeinschaft zu bilden und die Verheißung Gottes erfüllt zu bekommen.
Sehen wir uns Vers 12 an: „Und Isaak säte in dem Lande und erntete in jenem Jahre hundertfältig; denn der HERR segnete ihn.“ Gott segnete Isaaks Glaubensentscheidung mit einer großen Ernte inmitten der Hungersnot. Dadurch wurde nicht nur sein Hungerproblem gelöst, sondern er konnte im Überfluss verkaufen und wurde zu einem überaus reichen Mann. Das machte die Philister neidisch. Darum nahmen sie Isaak das fruchtbare Land wieder weg und trieben ihn in die Wüste, wo es keine Wasserbrunnen gab. Dies kam einem Todesurteil gleich. Isaak musste wieder ganz von vorne anfangen, da die Philister alle Brunnen aus der Zeit Abrahams verstopft hatten. Welche Überraschungen waren das für Isaak, der mit dem kindlichen absoluten Vertrauen lebte!
Gott war aber mit Isaak und ließ ihn immer wieder Wasserquellen finden. Doch die Hirten von Gerar zankten und behaupteten, dass der Brunnen ihnen gehören würde, wenn Isaak durch den Segen Gottes gedieh. Sie wollten Isaak alles wegnehmen, sogar den Segen Gottes, den er gerade empfangen hatte. Was tat Isaak? Kämpfte er für seine Gerechtigkeit oder für seinen Vorteil mit den Menschen? Nein! Er gab nach und überließ den Hirten von Gerar den Brunnen und nannte ihn Zank. Er gab immer wieder nach wie ein Schwächling. Als er weiterzog, erlaubte Gott ihm wieder erneut Wasser zu finden. Auch diesmal kamen die anderen Hirten und machten den Brunnen Isaak streitig. Isaak zog weg und nannte den Brunnen Streit. Sehen wir uns Vers 22 an: „Da zog er weiter und grub noch einen andern Brunnen. Darüber zankten sie sich nicht, darum nannte er ihn »Weiter Raum« und sprach: Nun hat uns der HERR Raum gemacht und wir können wachsen im Lande.“ Dass Isaak den Brunnen „Weiter Raum“ nannte, zeigt, dass er immer die Segensverheißung Gottes in seinem Herzen und Leben behielt und trug. Gottes Verheißung war für ihn das Leben, ja alles in seinem Leben. Er glaubte an die Verheißung, dass Gott seine Nachkommen mehren und durch sie alle Völker segnen wird. Durch diesen Glauben überwand er alle Ängste und allen Hass der Welt und durfte ein nachgebendes und segnendes Leben führen. So erfreute er Gott.
Normalerweise denken die Menschen, dass man sein Recht mit allen Mitteln verteidigen und dafür kämpfen müsse. Wenn jemand freiwillig auf sein Recht verzichtet, sich ungerecht behandeln lässt, wird er heutzutage als ein Schwächling angesehen und umso mehr von den anderen ausgenutzt. Aber Isaaks Sanftmut kam aus seinem Glauben an die Führung Gottes. Er glaubte, dass Gott mit ihm war und ihn überall versorgte, wo er auch hinzog. Darum erfuhr er die Seligpreisungen Jesu: „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“ „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,5.9)
Was war die Folge von Isaaks Sanftmut? Er erhielt Gottes Anerkennung. Gott erschien ihm in Beerscheba, ermutigte ihn und erneuerte seine wunderbare Verheißung. Danach kamen Abimelech, sein Freund und sein Feldhauptmann, um mit Isaak einen Friedensvertrag zu schließen. Abimelech erkannte Isaak als Gottes Knecht an. Er erkannte, dass Gott mit ihm war und ihn segnete. Da er schon sah, dass Isaak und seine Nachkommen sehr stark wurden, wollte er schnell einen Friedensvertrag mit ihm schließen. Als Isaak nicht gemäß dem weltlichen Konsens lebte, sondern aus dem absoluten Vertrauen der Verheißung Gottes gehorchte und anders lebte, konnte selbst dieser Heide in Isaaks Leben Gott erkennen.
Dank sei dem Herrn, dass wir in diesem Abschnitt lernen durften, an der Verheißung Gottes festzuhalten, auch wenn dies Missverständnisse und Bedrängnisse bedeuten mag. Viele einflussreiche Männer und Frauen des Glaubens in der Geschichte Gottes setzten ihr ganzes Leben für Gottes Weltheilswerk ein, nachdem sie Jesus begegnet waren. Dabei stießen sie auf viele Missverständnisse, Ablehnungen, Hass und sogar Verfolgung. Doch sie schlugen nicht zurück, sondern ertrugen alles Böse und vertrauten auf Gottes Gerechtigkeit und Fürsorge. Gott gebrauchte sie immer inmitten von Leiden und Verfolgungen als Glaubenspatriarchen, die bis heute großen geistlichen Einfluss ausüben. Lasst uns auch wie die Glaubenspatriarchen in die Fußstapfen des Glaubens gehen, alle Bedrängnisse überwinden und großen geistlichen Einfluss auf die jungen Menschen am Campus ausüben.
In Kapitel 27 geht es um die Weitergabe des Segens der Verheißung Gottes an die dritte Generation. Eigentlich war Esau der ältere der beiden Zwillingsbrüder. Doch Gott hatte bereits vor der Geburt zu Rebekka gesagt, dass der Ältere einmal dem Jüngeren dienen würde. Isaaks Augen waren schwach geworden. Er hatte auch wenig geistliche Einsicht und so wollte er gemäß der menschlichen Tradition Esau segnen. Doch Rebekka erwies sich als eine gute Mitarbeiterin für Isaak. Aus ihrer geistlichen Einsicht heraus half sie Isaak im Hintergrund, den Segen an Jakob, den Gott erwählt hatte, weiterzugeben. Sie benutzte dafür eine List, indem sie ein leckeres Essen für Isaak kochte und Jakob sich als Esau verkleidete. Isaak konnte seinen Sohn nicht erkennen und segnete ihn. So konnte Isaak durch das Gebet und die praktische Hilfe seiner Mitarbeiterin den Segen Gottes doch noch gut weitergeben.
Sobald Esau von der Jagd zurückkehrte, wurde alles offenbart. Esau weinte und hoffte, auch noch einen Segen zu bekommen. Aber er hatte diesen schon vorher verspielt, weil er ihn nicht hochgeachtet hatte. Nun war es für ihn zu spät. Darum sagt Hebräer 12,16.17: „Dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt verkaufte. Ihr wisst ja, dass er hernach, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obwohl er sie mit Tränen suchte.“ Isaak bestätigte schließlich den Segen für Jakob (33): „Er wird auch gesegnet bleiben.“ Vermutlich erkannte Isaak nun, warum Gott ihm so eine starke Frau des Glaubens wie Rebekka zur Seite gestellt hatte.
Als Esau voller Ärger Drohungen gegen Jakob ausstieß, sandten Isaak und Rebekka ihn mit dem Segen Gottes zu Laban nach Mesopotamien, damit er dort eine gläubige Frau finden und heiraten sollte. 28,3.4 sagen: „Und der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du werdest ein Haufe von Völkern, und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinen Nachkommen mit dir, dass du besitzest das Land, darin du jetzt ein Fremdling bist, das Gott dem Abraham gegeben hat.“ Es ist sehr wichtig, dass wir den Segen der Berufung und Verheißung Gottes an die nächste Generation gut weitergeben. Isaaks Segen für Jakob war ganz ähnlich wie die Verheißung, die schon Abraham empfangen hatte. Isaak konnte mit der Hilfe Rebekkas Jakob segnen und durch ihn floss der Segen Gottes zu ganz Israel weiter.
Ein Knecht Gottes gab den Segen der Verheißung nicht nur seinen Kindern und Enkelkindern, sondern vielen Studenten und der nächsten Generation weiter, dass sie zu geistlichen Leitern für das Werk Gottes wuchsen und Gott- und Missions-zentrierte Hausgemeinden gründen durften. Hirte Jochen gab den Segen der Verheißung einem Hoffnungsträger weiter, dass dieser als ein Prediger des Wortes Gottes aufgestellt werden durfte. Gott ermutige uns, wie Isaak Gottes Segen an die Hoffnungsträger am Campus und an die nächste Generation durch das Bibelstudium und die Jüngererziehung richtig weiterzugeben, dass sie als Glaubenspatriarchen in Europa und bis an das Ende der Erde einflussreich gebraucht werden.
Heute haben wir Isaaks Glauben kennengelernt. Inmitten der Schwierigkeiten, Krisen und Verfolgung hatte Isaak ein kindliches Vertrauen auf Gott. Er brachte seine Anliegen zu Gott, indem er beharrlich betete und auf die souveräne Führung und Verheißung Gottes vertraute. Er nahm Gottes Berufung und Verheißung, die er von Abraham geerbt hatte, persönlich an und blieb durch den Gehorsam des Glaubens im Land der Verheißung wohnen. Als er nicht gemäß dem weltlichen Konsens lebte, sondern Gott gehorchte und dafür viele Nachteile in Kauf nahm, machte Gott ihn zum Glaubensvater. Durch seine Familie floss der Segen Abrahams zu den Kindern Israels und schließlich zu allen Völkern auf Erden weiter. Lasst uns unter allen Umständen an der Verheißung Gottes festhalten und als Glaubensväter und -mütter in Gottes Weltheilswerk kostbar gebraucht werden.