Gott gibt zehn Gebote

2. Mose 20,1 – 26
Leitvers 20,3

„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

Wir danken dem HERRN, dass wir in den zurückliegenden Wochen drei Lektionen aus dem Kolosserbrief studieren durften. Wir konnten dadurch das Geheimnis Gottes kennenlernen, welches Christus ist. In ihm, durch ihn und zu ihm sind alle Dinge geschaffen. Er ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten. Vor allem hat er uns durch sein Blut am Kreuz mit Gott versöhnt. Nicht nur Paulus damals, sondern auch jeder unter uns ist von Gott berufen, den herrlichen Reichtum Christi zu verkündigen unter allen Völkern. Der HERR segne im kommenden Wintersemester unser Zweierbibelstudium, sodass wir die jungen Menschen in Christus vollkommen machen und 100.000 Bibellehrer und 5 Millionen Gebetsmitarbeiter aufgestellt werden. Heute setzen wir das Exodus-Bibel-studium fort. Dazu möchten wir die wichtige Lektion über die Zehn Gebote Gottes noch einmal studieren und sie in unserem Herzen erneuern, sodass wir die feste Grundlage legen, um von Gott als ein Königreich von Priestern und als Gottes heiliges Volk gebraucht zu werden.

1. Liebe den Herrn deinen Gott (1-11)

Sehen wir uns die Verse 1.2 an: „Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt habe.“ Gott hatte sein Volk Israel auf wunderbare Weise aus der Knechtschaft Ägyptens errettet. Er hatte ihr Wehklagen gehört und sich ihrer angenommen, indem er durch Mose den Pharao immer wieder herausforderte: „So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen!“ Durch große Zeichen und Wunder offenbarte Gott den Ägyptern, dass er der Heilige, der Lebendige und der Allmächtige ist. Gott führte die Israeliten mitten durch das Rote Meer hindurch wie über trockenes Land. So konnten die Kinder Israels der Knechtschaft entkommen. In der Wüste führte Gott sie mit seiner Wolken- und Feuersäule bei Tag und bei Nacht. Er gab ihnen Tägliches Brot Training und half ihnen dadurch, völlig auf den HERRN zu vertrauen, dass Gott sie mit Wasser und Speise versorgen und sie auf dem rechten Wege führen würde. Schließlich kam das Volk an den Berg Horeb. Dort schloss Gott einen neuen Bund mit seinem Volk und sprach (2.Mose 19,4-6a): „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ Gottes Ziel für sein Volk Israel war es nicht, sie nur aus der Sklaverei zu erretten, sondern Gott wollte sie zu einem heiligen Gottesvolk, zu einem Königreich von Priestern, zu einer Quelle des Segens für alle Völker auf Erden machen! Das war auch der Grund, warum Gott ihnen nun am Berg Horeb die Zehn Gebote gab. Diese Zehn Gebote bezeugen die absolute Liebe und Hoffnung Gottes und stellen für Gottes Volk die unveränderliche Grundlage der rechten Beziehung zu Gott und auch zueinander dar. In 5.Mose 6,3 spricht Gott in Bezug auf seine Rechte und Gebote: „Israel, du sollst es hören und festhalten, dass du es tust, auf dass dir’s wohl gehe und du groß an Zahl werdest, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Lande, darin Milch und Honig fließt.“

Nicht nur für Israel damals, auch für uns sind die Zehn Gebote unveränderlich gültig. Denn Gott ist der Schöpfer und Eigentümer der ganzen Welt. Seine Gebote sind die Grundlage, wie wir, die wir wegen des Sündenfalls von Gott getrennt und abgeschnitten leben mussten, wieder eine ganz persönliche Beziehung zu Gott anknüpfen und als sein Volk leben können. Die versündigten Menschen erfanden sich ihre eigenen Götter und beteten sie an; sie verwechselten sogar ihren Schöpfer mit anderen Geschöpfen. Doch Gott tat etwas Großartiges: Er nahm Menschengestalt an und wurde in Jesus Christus Mensch, um uns, die wir auf ewig von Gott getrennt leben mussten, durch das stellvertretende Opfer Jesu am Kreuz mit sich zu versöhnen. Durch Jesu Blut sind wir errettet und durch den Glauben zu Gottes Volk geworden. Als Gottes Volk haben wir den heiligen Wunsch, in der Beziehung zu Gott beständig zu wachsen und aus der Liebe zu Gott seinem Wort zu gehorchen.

Durch das Studium der Zehn Gebote wollen wir die feste Grundlage für unser neues Leben legen. Wir wurden durch die Gnade Gottes errettet. Das ist aber nicht das Ende, sondern der Anfang einer neuen tiefen Lebens- und Liebebeziehung. Gott hat uns berufen, als Gottes Heiliges Volk und als ein Königreich von Priestern gebraucht zu werden. Als Gottes heiliges Volk wollen wir unsere Liebe zu Gott bekennen und in der Beziehung zu ihm wachsen, indem wir seine Gebote halten und auf seinen Wegen wandeln.

Sehen wir uns Vers 3 an: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Dies ist das erste und zugleich wichtigste Gebot. Warum verlangte Gott von den Israeliten, keine anderen Götter neben ihm zu haben? Der Grund ist, dass Gott der Schöpfer, der Ursprung und auch der Eigentümer aller Dinge ist. Der ewige und allmächtige Gott, hatte sich seines Volkes Israel erbarmt und sie durch die Knechtschaft Ägyptens trainiert und erzogen. Dieser Gott hatte alles für die Rettung seines Volkes getan, darum stand es auch ihm zu, ihr alleiniger Gott zu sein. Dieser Gott gebot auch, ihn von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit all ihrer Kraft zu lieben (5.Mose 6,5). Keine anderen Götter neben Gott zu haben bedeutet, ihn als den Schöpfer und Eigentümer ihres Lebens anzuerkennen und ihm das ganze, ungeteilte Herz zu schenken. Für die Israeliten gab es keine Alternative zu Jahwe, wie auch Mose in seinem Lobgesang in 2.Mose 15,2 bezeugt: „Der HERR ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein Gott, ich will ihn preisen; er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben.“ Und für uns Christen gibt es ebenso keine Alternative zu Jesus Christus. Christus ist das Geheimnis Gottes, welches verborgen war seit ewigen Zeiten, aber nun offenbart ist seinen Heiligen. Christus ist der erste in der Schöpfung und er ist unser Erlöser, der uns durch sein Blut mit Gott versöhnt hat. Er ist das Haupt der Gemeinde. Er hat für uns den neuen Bund aufgerichtet. Er ist allein würdig unsere Anbetung, unser Lob und unseren Dank zu empfangen. Darum müssen wir über alle Arten von Götzendienst in unserem Leben Buße tun und das erste Gebot in unserem Herzen aufrichten: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

In Johannes Kapitel 4 begegnete Jesus einer Frau aus Samarien. Diese Frau wollte in ihrem tiefsten Herzen Gott anbeten. Doch die Männer wurden zu ihren Götzen. Jesus erkannte das Anliegen dieser Frau und diente ihr bis zum Ende, sodass sie über ihren Götzendienst Buße tat und Jesus als ihren wahren Mann annahm. So wurde der heilige Gott, ihr wahrer Anbetungsgegenstand. Sie wurde zu einer glücklichen Frau verändert, die als eine wahre Anbeterin Gottes ihr Leben gab, um die Menschen in ihrer Stadt einzuladen, damit auch sie Jesus als dem Christus Gottes begegnen konnten.

Wir sehen, dass in unserer Gesellschaft Gott als der alleinige Gegenstand der Anbetung abgelehnt wird. Der Humanismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt und erhebt ihn zum Gott. Der Relativismus duldet alle verschiedenen Götter und Götzen, die sich die Menschen erwählen. Und der Materialismus erhebt Güter und Geld zu den Göttern der Menschen, ohne die man kein glückliches Leben würde führen können. Als Gottes Kinder und als Gottes Heiliges Volk bekennen wir, was auch Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat bezeugten (Apostelgeschichte 4,12): „Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name den Menschen unter dem Himmel gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Lasst uns dieses erste Gebot „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ in unserem persönlichen Leben und auch im Leben vieler junger Menschen durch das Zweierbibelstudium aufrichten. Eine Person, die durch das Zweierbibelstudium zu Gott umkehrt und ihn allein anbetet, kann wie die Frau aus Samarien großen geistlichen Einfluss – auch in dieser Generation – ausüben. Durch das Zweierbibelstudium wirkte Gott im Leben von Hirtin Joyce und Hirtin Aster mächtig, sodass sie in diesem Jahr eine Entscheidung des Glaubens treffen und als Hirtinnen und Mitarbeiterinnen für das Werk Gottes aufgestellt wurden und sowohl für ihre Angehörigen und auch für die jungen Menschen am Campus als Segen gebraucht werden. Als ich keine Beziehung zu Jesus hatte und ein gottloses Leben in Sünden führte, wurden viele andere Dinge zu meinen Götzen. Ich betete Reichtum und Geld, Karriere und eigene Ehre an. Sogar wollte ich meinen eigenen Namen Tag und Nacht mit großen Buchstaben leuchten sehen. Aber durch die initiative Liebe Jesu, besuchte Jesus mich mit seinem Wort aus Markus 8,29 „Du bist der Christus!“ Durch dieses Wort durfte ich Jesus als den König, Christus und Herrn meines ganzen Lebens annehmen. Aus der Dankbarkeit für Gottes Errettungsgnade darf ich ihn allein mit meinem ganzen Herzen und neuen Leben anbeten und aus der Liebe zu ihm seine Gebote halten.

Gott segne unser Gebet, jede Woche 360 Zweierbibelstudiumteams zu bilden, sodass wir durch die Veränderung einer Person Gottes mächtiges Wirken an jeder Uni und Hochschule in Europa sehen dürfen, dass die Studenten Gott als ihren einzigen Gott anbeten und ihm ihr ganzes Herz geben.

Betrachten wir die Verse 4-6: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem was unten auf Erden, noch von dem was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“ Das zweite Gebot ist dem ersten Gebot ähnlich, legt jedoch den Fokus auf die rechte Anbetung: „bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“ Der Mensch ist von Gott geschaffen, um nach oben hin Gott anzubeten. Nur durch die Anbetung Gottes kann der Mensch in der rechten Beziehung zu Gott stehen. Wer Menschen oder Dinge anbetet, der ist ein Götzendiener. Für den modernen Menschen scheint es „normal“ zu sein, Menschen oder Dinge anzubeten, seien es Stars aus Filmen, Fußball oder Gesellschaft oder Dinge, wie z. B. das Smartphone. Solche Dinge der Menschen können uns vielleicht für kurze Zeit ein Hochgefühl geben, aber sie können niemals Gegenstand unserer Anbetung sein, weil sie uns sicher enttäuschen werden. „Kein Bildnis“ bezieht sich hier auch auf Bilder in unseren Gedanken. Einige Christen wollen sich ihr eigenes Bild von Gott „konfigurieren“, sodass er ihrer eigenen Vorstellung entspricht. Der Gott der Bibel aber ist nicht konfigurierbar. Er ist unser Schöpfer. Er ist unser Erlöser. Er ist allein unserer Anbetung würdig. Ihm gebührt unser ganzes und ungeteiltes Herz.

Paulus lebte als ein Pharisäer. Er machte sich eine eigene Vorstellung von einem gesetzlichen Gott und meinte, mit seiner strengen Lebensweise und mit Hass auf die Christen, Gott zu dienen. Auf dem Weg nach Damaskus begegnete der auferstandene Jesus Paulus persönlich und sagte: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Paulus war schockiert. Vor Gott erkannte er sich als schlimmen Sünder und er tat Buße und nahm Jesu Liebe an. Paulus gab sein ganzes Herz und neues Leben Jesus hin und lebte, die Liebe Christi in der ganzen Welt zu verkündigen.

Heutzutage denken viele, dass Gott endlos alles akzeptieren sollte, was sie tun. Aber das ist ein falsches Bild von Gott. Wir können Gott gefallen, wenn wir mit Buße zu ihm kommen und seinem Wort und seinem Willen für unser Leben gehorchen. Gott erweist seine Barmherzigkeit denen, die ihn lieben und ihm gehorchen. Und dieser Segen fließt auch auf alle ihre Nachkommen.

Sehen wir uns Vers 7 an: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“ In diesem dritten Gebot geht es darum, Gottes heiligen Namen nicht zu schänden oder zu missbrauchen. Für die Juden ist bis auf diesen Tag der Name Gottes so heilig, dass sie ihn aus heiliger Gottesfurcht nicht einfach so schreiben oder aussprechen. Auch im Deutschen schreiben Juden den Namen Gottes ohne den Buchstaben „o“ bzw. das Wort „göttlich“ ohne den Buchstaben „ö“. Doch zugleich wundern wir uns, dass in unserer Zeit vielen Menschen jegliche Ehrfurcht vor Gottes heiligem Namen zu fehlen scheint. So wird Gottes Name sogar wie ein Schimpfwort missbraucht und Gott zu einem reinen „Dienstleistungsgott“ degradiert, der nur dafür da ist, ihre Wünsche zu erfüllen und die Menschen glücklich und zufrieden zu machen.

In den Versen 8-11 finden wir das vierte Gebot, das Sabbatgebot: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“ Gott schuf die Welt in sechs Tagen. Aber am siebenten Tag ruhte Gott von allen seinen Werken. Gott heiligte den siebenten Tag und schenkte den Menschen diesen Tag als ein Tag der Ruhe und der Anbetung Gottes. Darum sollen auch wir am Sabbat von allen unseren Alltagsgeschäften ruhen und den Tag gut nutzen, um unsere Beziehung zu Gott zu pflegen. Den Sabbat zu heiligen bedeutet mehr als nur eine Stunde in einer Kirche bzw. bei einem Gottesdienst zu verbringen. Es bedeutet, dass wir den Tag nutzen, um durch das Wort Gottes erbaut und erquickt zu werden; um unsere Beziehung zu Gott zu pflegen und zu entwickeln; um Gott anzubeten und über sein Wort tief nachzusinnen, indem wir z. B. persönliche Stellungnahme zum Wort Gottes schreiben; auch die geistliche Gemeinschaft mit der Familie Gottes gehört dazu.

Den Sabbat bzw. Sonntag zu heiligen ist nicht nur eine Verpflichtung für den einzelnen Gläubigen, sondern Gott gebot, dass auch Sohn, Tochter, Knecht, Magd, sogar das Vieh und auch die Fremdlinge in der Stadt den Sabbat heiligen sollten. Darum sind auch wir in der Pflicht, unseren Kindern und Hoffnungsträgern zu helfen, den Sonntag zu heiligen und Gott auf die rechte Weise anzubeten.

Wir erinnern uns an Eric Liddell, der bei den olympischen Spielen 1924 in Paris auf seine Teilnahme am 100-Meter-Lauf verzichtete, weil er den Sonntag heiligen wollte. Er zeigte damit ein gutes Beispiel seines Glaubens. Schließlich wurde er für den 400-Meter-Lauf aufgestellt und gewann darin die Goldmedaille. Er wurde durch ein Wort Gottes aus 1.Samuel 2,30 ermutigt: „Wer mich ehrt, den will ich auch ehren…“. Wenn wir unsere Priorität darauf setzen, den Sonntag zu heiligen und Gott zu ehren, dann werden auch wir erfahren, dass Gott uns wahre Ruhe, seinen Frieden und seine Kraft schenkt, ja uns sogar ehren wird.

In diesem Abschnitt konnten wir darüber nachdenken, wie wir in der rechten Beziehung mit Gott leben können. Lasst uns Gott allein ehren, ihm dienen und ihn anbeten und als sein heiliges Volk und als königliche Priesterschaft gebraucht werden.

2. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst (12-17)

Hier geht es um das fünfte bis zehnte Gebot: Vater und Mutter ehren (5. Gebot); nicht töten (6.); nicht ehebrechen (7.); nicht stehlen (8.); nicht lügen (9.); nicht begehren (10.). Lesen wir einmal die Verse 12 – 17 gemeinsam.

Im fünften Gebot gebietet Gott, Vater und Mutter zu ehren, also sie hochzuachten und ihren Worten oder Anweisungen gehorsam zu sein. Wenn Kinder dem Rat ihrer Eltern und der Knechte Gottes gehorchen werden sie den Segen des Gehorsams erfahren. Ein junger Mann hatte nach seinem Abitur den eigenen Plan, nach dem Vorbild seiner Freunde zu handeln. Als er aber der geistlichen Orientierung folgte, ein Jahr Gott zu geben und nicht sofort zu studieren, durfte er viel Segen Gottes erfahren. Er durfte einige Monate geistliches Training in Bonn und New Jersey erhalten; schließlich bereitete Gott sogar einen Studienplatz an der Rhein-Sieg-Hochschule für ihn vor, den er eigentlich wegen seines Notendurchschnitts gar nicht direkt hätte bekommen können.

Gottes Gebot „ehre Vater und Mutter“ fordert uns hier heraus, sowohl unsere leiblichen als auch geistlichen Eltern, die uns so viel gedient, uns geliebt und umsorgt haben, von Herzen zu danken und hochzuachten. Wir sind große Schuldner ihrer selbstlosen Liebe und Hingabe. Wir können auch nicht sagen, dass wir Gott lieben und hochachten würden, wenn wir nicht einmal unsere Eltern und Bibellehrer lieben und achten.

Wir danken Gott für das Hirtenherz und die geistliche Dienerschaft des Knechtes Gottes, Missionar Peter, für unsere Nächste Generation. Er bereitete in diesem Sommer das Global Leadership Empowerment Forum in New Jersey herzlich vor, und diente der Nächsten Generation mit Gebet und Glauben, dass sie zu selbständigen und motivierten Bibellehrern wachsen und als Globale geistliche Leiter für das Werk Gottes in ihrem Land, Kontinent und für die Weltmission gebraucht werden.

Das sechste Gebot besagt: „Du sollst nicht töten“. Ein sehr kurzes Gebot aber mit einer sehr weitreichenden Konsequenz. Schauen wir in diese gefallene sündenkranke Welt, so sehen wir endlose Kriege, Morde und Verbrechen. Wir sehen Selbstmorde, Abtreibungen und Sterbehilfe. Hinzu kommen unzählige tötende und verdammende Delikte in unserem Herzen. Auch die Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen, die unsere Hilfe dringend brauchen, fällt unter dieses Gebot. Darum sollen wir gegenüber den geistlich sterbenskranken Seelen der jungen Menschen am Camps nicht gleichgültig bleiben. Indem wir beharrlich beten, dem Einladungswerk dienen und dafür kämpfen, 10.000 Zweierbibelstudiumteams zu bilden, gehorchen wir dem sechsten Gebot, sodass die geistlich toten und geistlich sterbenden jungen Menschen gemäß Gottes Verheißung aus Hesekiel 37,10 lebendig gemacht und zu einem überaus großen Heer Gottes aufgestellt und für die geistliche Wiedererweckung Europas kostbar gebraucht werden.

Sehen wir uns das siebente Gebot an (14): „Du sollst nicht ehebrechen.“ Die Bibel lehrt uns, dass Gott der Gründer der Ehe ist. Und was vor Gott gegründet wird, das darf der Mensch nicht scheiden. In der Welt heiraten viele Menschen ohne den Rat Gottes, nur nach ihrem Gefühl und wenn man sich nicht mehr verträgt, lässt man sich wieder scheiden. Unzählige Kinder werden dadurch tief verletzt und verbittert.

Danken wir Gott für das Privileg, dass wir durch das Bibelstudium die biblische Heiratsanschauung kennenlernen und die Gründung der Familie in die Hände Gottes und seiner Knechte legen dürfen. So hat Gott unter uns zahlreiche, sogar interkulturelle Hausgemeinden als Glaubensfamilien aufgestellt, die unter dem Segen Gottes stehen und mit der Verheißung Gottes leben. In einer Hausgemeinde ist Gott selbst der Mittelpunkt und Mann und Frau arbeiten zusammen, um die Mission Gottes zu erfüllen. Wir sind Gott sehr dankbar für das Wirken Gottes in Hirten Peter Ryu und Missionarin Sara Lee. Sie durften sich in dieser Zeit entscheiden, der Führung Gottes zu folgen und Ende September eine gesegnete Hausgemeinde für die Weltmission zu gründen. Möge Gott alle ihre Vorbereitungen segnen und uns allen ein segnendes Herz schenken, die beste Umgebung für ihre Hochzeit zu bereiten. Gott segne ihre Hausgemeinde mit seiner Verheißung Matthäus 6,33 und gebrauche sie, um 100.000 Bibellehrer aufzustellen und 100.000 Missionare in alle Länder auszusenden.

Das achte Gebot lautet: „Du sollst nicht stehlen“ (15). Erstaunlicher Weise ist Diebstahl sehr gesellschaftsfähig geworden. Ich beobachtete einen jungen Vater, der mit seinem Kind im Kinderwagen an einem Obststand vorbeifuhr und wie selbstverständlich einige Erdbeeren entwendete und sie seinem Kind zum Essen in die Hand drückte. Diebstahl fängt oft im Kleinen an, aber breitet sich immer weiter aus, wie ein Krebsgeschwür. Es ist auch Diebstahl, wenn wir Gott die Ehre, den Lob und den Dank stehlen, der eigentlich ihm gebührt. Als Gottes Kinder, sollen wir sowohl dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, also z. B. unsere Steuern bezahlen, als auch – und vor allem – Gott geben, was Gottes ist.

Im neunten Gebot sagt Gott: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Zu lügen ist kein Kavaliersdelikt. Einige relativeren Lüge damit, dass sie sagen, dass es nur eine Notlüge gewesen sei. Aber durch Lüge zerstören wir die Vertrauensbeziehung zu unserem Nächsten und säen den Geist des Misstrauens. Die Bibel sagt klar, dass wir gegen unseren Nächsten kein falsches Zeugnis reden sollen.

Das zehnte Gebot finden wir in Vers 17. Lesen wir diesen Vers gemeinsam: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.“ Dieses zehnte Gebot bezieht sich auf die Innerlichkeit eines Menschen. Unsere sündige Natur ist sehr anfällig für Neid und Begierden aller Art. Das Haus unseres Nächsten, sein Auto, seinen Reichtum, seine Frau oder alles was unser Nächster hat zu begehren ist Sünde. Wir müssen sofort über Neid und Begierde Buße tun. Als Gottes Volk dürfen wir grundlegend daran glauben, dass Gott uns mit allem versorgt, was wir wirklich nötig haben. Früher träumte ich vom eigenen Haus am Waldesrand und dachte, dass ich nur glücklich sein könnte, wenn ich reich und vermögend wäre. Ich beneidete diejenigen, die viel Geld hatten und sich alles leisten konnten. Aber durch die Begegnung mit Jesus, als meinem Christus und Erlöser, durfte ich erfahren, dass Jesus mich vollkommen glücklich macht und mit allem Nötigen versorgt. Nun darf ich und meine Hausgemeinde als Gottes Volk, als königliche Priesterschaft und als Bibellehrer leben und die empfangene Gnade Gottes mit den jungen Menschen teilen, an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, in Deutschland, Europa und bis ans Ende der Erde.

Heute haben wir die Zehn Gebote, die Gott gegeben hat, kennengelernt. Das Glück des Menschen, dass er in der rechten Beziehung mit Gott und auch zu seinem Mitmenschen lebt, hängt davon ab, dass er Gottes Gebote zum festen Maßstab seines Lebens macht. Wenn wir Gott als Gott lieben, ehren und anbeten, können wir als Gottes heiliges Volk und als königliche Priesterschaft von ihm gebraucht werden. Lasst uns über allen Götzendienst und falsches Bildnis von Gott Buße tun und täglich unser ungeteiltes Herz, unser Leben, unsere Familien und Hausgemeinden Gott zur Verfügung stellen, sodass wir Gottes Wort und seinen Willen gehorchen und Gottes Segen an viele junge Menschen weiterfließt.

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