Die Zehn Gebote

2.Mose 20,1 – 26
Leitvers 20,3

„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

In der letzten Lektion haben wir gelernt, dass Gott ein Gott der Hoffnung und der Vision ist. Gott errettete sein Volk aus der Sklaverei der Ägypter und trug sie auf Adlerflügeln und brachte selbst sie zum Berg Sinai. Am Berg Sinai offenbarte Gott seine großartige Hoffnung für sein Volk. Für Gott war dieses ehemalige Sklavenvolk sein hochgeschätztes, kostbares Eigentum. Er wollte dieses Volk als Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk zum Segen für die ganze Welt aufstellen. Darum gab er ihnen das Gesetz. Der Kern des Gesetzes sind die Zehn Gebote. Die Zehn Gebote können in zwei Abschnitte eingeteilt werden. Der erste Teil, die Verse 3-11, lehrt uns die Liebe zu Gott. Im zweiten Teil, in den Versen 12-17, können wir die Liebe zu den Mitmenschen lernen.

Wir leben in der Zeit des Humanismus, in der die Gebote Gottes unter dem Banner des Fort-schritts und der individuellen Freiheit sehr stark kritisiert und relativiert werden. Gott helfe uns, nicht blindlings dem Humanismus zu folgen, sondern die Zehn Gebote als die felsenfeste Grundlage unseres Lebens und des Segens Gottes in unser Herz zu schreiben und als Got-tes königliche Priesterschaft und als sein heiliges Volk für Gottes Heilsplan in dieser Welt heranzuwachsen.

1. Liebe den Herrn deinen Gott (1-11)

Die Verse 1 und 2 sagen: „Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus der Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt habe.“ In den fünf Büchern Moses werden die Worte „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten aus der Knechtschaft geführt hat“ viele Male wiederholt. Dadurch sollte betont werden, dass Gott der Gott der Gnade ist. Unser Gott ist der allmächtige Gott. Dieser allmächtige Gott zeigte vor allem seine Liebe, indem er sein Volk, die Israeliten, aus der Sklaverei in Ägypten durch seinen Knecht Mose befreite. Nicht nur die Israeliten, sondern alle Menschen, ob reich oder arm, gebildet und ungebildet, sind unter der Macht der Sünde und des Todes. Unter der Macht der Sünde und des Todes waren wir auch elend und hoffnungslos wie Sklaven. Aber Christus starb für uns, als wir noch Sünder waren (Römer 5,8). Er machte uns frei von der Macht der Sünde und des Todes. Das ist Gottes wunderbare Gnade für uns.

Gottes Gnade bestand aber nicht nur darin, sein Volk von der Knechtschaft in Ägypten zu befreien. Gottes Gnade für sie war es auch, sie als Knechte Gottes aufzustellen. Darum führte Gott sein Volk zum Berg Horeb und gab ihnen dort seine Verheißung: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ (2.Mose 19,4-6a). Gott wollte sein Volk nicht nur von der Sklaverei erretten, sondern sie trainieren und sie als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk aufstellen, sodass die ganze Welt Gott selbst und seine Gnade erkennen könnte. Darum gab Gott seinem Volk als erstes die Zehn Gebote. Die Zehn Gebote sind keine beliebigen menschlichen Regeln, sondern Gottes universales Gesetz. Die Zehn Gebote sind vor allem der beste Ausdruck von Gottes Liebe und von Gottes Hoffnung und sein bestes Geschenk für sein Volk und für seine erretteten Kinder. Es ist sehr wichtig, dass wir uns an die Gnade Gottes erinnern. Die Gnade Gottes ist die Grundlage unserer Beziehung mit Gott und auch der Zehn Gebote.

Lesen wir Vers 3: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Das ist das erste und auch das wichtigste Gebot. Durch das Studium der Genesis erkennen wir, dass Gott die Menschen und diese Welt geschaffen hat. Gott erschuf die Welt zu seiner Herrlichkeit und zum Glück des Menschen. Die Definition von Gott ist, dass er alle Dinge aus dem Nichts er-schaffen hat. Darum sagt Genesis 1,1: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Per Defini-tion kann es daher keine anderen Götter außer Gott geben, auch wenn die Menschen versuchen, durch verschiedene interessante Theorien von Gott wegzukommen und sich Ersatz-götter zu schaffen. Keine anderen Götter neben Gott zu haben bedeutet daher, Gott als den einzigen, souveränen und allmächtigen Schöpfergott anzunehmen. Wir dürfen Gott als den Schöpfer einer jeden einzelnen Person erkennen.

Keine anderen Götter neben Gott zu haben bedeutet, dass wir Gott, unseren Schöpfer, von dem wir gekommen sind und zu dem wir auch wieder gehen werden, an der ersten Stelle unseres Herzens lieben. In der Tat können gefallene Menschen nicht zwei Herren dienen. Jesus sagte in Matthäus 6,24: „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Darum sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Das scheint sehr abstrakt zu sein. Aber dies kann in einem Moment offenbar werden.

Ein reicher Jüngling kam einmal zu Jesus und fragte ihn, wie er in das ewige Leben kommen könnte. Er sagte zu Jesus: „Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?“ Jesus antwortete ihm: „Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und kommt und folge mir nach!“ (Matthäus 19,21). Als der reiche Jüngling diese Worte hörte, ging er betrübt davon, weil er viele Güter hatte. Er hatte alle Gebote gehalten, aber das erste Gebot konnte er nicht halten. Als er das erste Gebot nicht halten wollte, verlor er das ewige Leben. Jesus sagte, dass es einfacher ist, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe als das ein Reicher ins Reich Gottes komme. Gott an der ersten Stelle zu lieben bedeutet, im entscheidenden Moment Gottes Herrschafts- und Eigentumsrecht anzuerkennen, unser Leben Gott zu übergeben und in das ewige Leben zu gelangen. Dann können wir auch alles andere erlangen.

Ärzte werden auch als „Götter oder Halbgötter in weiß“ bezeichnet. Ich betete den Medizingott an und wollte auch ein „Gott in weiß“ werden. Aber Ärzte sind keine Götter, sondern nur sterbliche Menschen, die auch nicht ein Haar auf dem Kopf eines Menschen entweder schwarz oder weiß machen können (Matthäus 5,36) bzw. uns das ewige Leben können. Ich betete auch den Wissensgott an, indem ich viele Bücher las und viel wusste, v. a. über die Naturwissenschaften. Aber der Wissensgott ist auch machtlos und kraftlos auch nur einen Menschen angefangen von mir selbst von der Sünde zu erretten und ihn zu einem Kind Gottes zu ma-chen. Zur Zeit beten die Menschen auch den Computer-Gott an. Man liest immer mehr über Artifical Intelligence und Deep Learning-Algorithmen, die viele Aufgaben besser als Menschen übernehmen können. Big Data und Tech-Firmen sind die neuen Götter. Google ist für viele bereits ein Gott geworden, auf dem ihre ganzen Hoffnungen ruhen. Gott lehrt mich durch meine Arbeit, dass Computer gute Tools sein können, aber dass Gott, Gottes Wort, Gottes Geist und die Macht des Gebets immer noch die entscheidenden Mächte in dieser von Computern dominierten Welt sind. Ich tue Buße, dass ich auch von den Göttern dieser Welt wie den Ärzten, dem Wissen, dem Geld und dem Computer sehr beeindruckt war und auch heimlich sie anbetete und hochachtete, manchmal sogar mehr als Gott. Ich darf mich hier entscheiden, allein Gott, den einzigen Schöpfer und allmächtigen Gott als Gott anzubeten und gemäß Esra 7,10 mein Herz und meine Priorität darauf zu setzen, Gottes Wort zu studieren, Gottes Werk zu tun und für die geistliche Wiedererweckung und die Muslimemission zusammenzuarbeiten.

Lesen wir die Verse 4-6: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“ Das zweite Gebot „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen“ klingt sehr ähnlich wie das erste Gebot. Aber es hat eine etwas andere Bedeutung. „Bete sie nicht an und dienen ihnen nicht!“ Hier geht es um die Anbetung. Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde. Anders gesagt schuf Gott den Menschen mit dem Geist Gottes. Darum hat der Mensch einen starken Wunsch, Gott anzubeten. Der Wunsch der Menschen, etwas zu lieben und anzubeten, ist sehr groß. Das Wort Anbetung bedeutet „intensive Liebe und Bewunderung“. Anbetung bedeutet, dass man etwas sehr liebt und auch von dem Anbetungsgegenstand geliebt und anerkannt wer-den möchte und wie sein Anbetungsgegenstand werden möchte. Diejenigen, die Gott anbeten, möchten Gott lieben und von ihm geliebt und anerkannt werden und auch im Bild Gottes als sein heiliges Volk wachsen. Aber als die Menschen Gott ablehnten, machten sie sich viele Bildnisse („Idols“) von Dingen im Himmel, auf der Erde und im Wasser unter der Erde. Es ist wirklich interessant, dass gerade die stolzen Griechen, die sich durch den menschlichen Verstand und Philosophie erleuchten lassen wollten, sich so viele Götter machten, dass Paulus in Athen sogar einen Altar für einen unbekannten Gott vorfand. Die Götter und Halb-götter der Griechen sind letztendlich Bildnisse von den Dingen der Erde, z.B. der donnernden Macht (Zeus), des Wassers (Poseidon), der Unterwelt (Hades), des Krieges (Ares), der Schönheit (Aphrodite), der Weisheit (Athene), der Bildung (Apoll) und des Weines (Diyonisos). Aber im Gegensatz zu ihrer Philosophie waren die griechischen Götter wenig tugendhaft und verhielten sich oft nicht weiser als kleine Kinder. Aber es gab viele Männer und Frauen in der Geschichte, die solche Götterbildnisse anbeteten und ihm nacheiferten, was zu vielen unglücklichen Kindern, zerbrochenen Familien und sogar Kriegen führte. Es ist interessant, dass gerade in unserer heutigen wissenschaftsgläubigen und aufgeklärten Zeit die Menschen sich besonders viele moderne Bildnisse durch Medien, Hollywood und Pornographie machen. Z. B. beten in unserer heutigen Zeit viele junge Menschen Fußballstars oder Rockstars oder Instagram-Models an, die oft sehr sündenkrank sind. Sie geben dafür sehr viel Geld aus, die gleiche Kleidung, Schuhe und Frisur zu haben und ihren Lebensstil nachzuahmen. Viele beten auch ihre Professoren und Chefs an, indem sie sie bewundern und so schlau und erfolgreich wie sie werden wollen. Wegen der modernen Bildnisanbetung sind viele Menschen sehr un-glücklich. Insbesondere Frauen sind sehr unglücklich, weil sie nicht dem aktuellen Schön-heitsideal der Medien entsprechen. Darum leben sie unnötigerweise sehr unglücklich unter dem Minderwertigkeitskomplex, indem sie die wahre Schönheit einer Frau vernachlässigen. Zusammenfassend gesagt können die Bildnisse dieser Welt, wie herrlich sie auch aussehen mögen, nicht der Gegenstand unserer Anbetung, d. h. unserer intensiven Liebe, Bewunde-rung und Nachahmung sein. Alle Menschen, Männer, Frauen, Tiere und Dinge dieser Welt sind sehr mangelhaft, vergänglich und werden uns enttäuschen. Wir sollen Gott anbeten. Gott allein ist heilig und ewig und wird uns nicht enttäuschen. Die Anbetung Gottes macht uns wahrhaft glücklich. Darum sagt die Bibel: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ (5.Mose 6,5). Durch die Anbetung Gottes können wir Gott und uns selbst finden und in dem Bild Gottes und in unserer eigenen einzigartigen Persönlichkeit wachsen anstatt einfach eine langweilige Kopie eines Bildnisses von einem Ding der Welt zu sein.

Das dritte Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. Sehen wir uns Vers 7 an: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“ Jesus lehrte seine Jünger im „Vater unser“ zu beten: „dein Name werde geheiligt“. Der Name Gottes repräsentiert Gottes Charakter, seine Heiligkeit und seine Liebe. Der Name Gottes wird vor allem durch die Christen geheiligt, die unter allen Umständen, sogar inmitten der feurigen Verfolgung, seine Liebe und Gnade und seine wunderbaren Wohltaten bis an das Ende der Erde verkündigen und deren Leben ein lebendiges Zeugnis Gottes ist (1.Petrus 2,9). Sich selbst als einen Christen zu bezeichnen, aber dabei genauso wie gottlose Menschen zu leben, heißt daher, den Namen Gottes zu missbrauchen. Ein unheiliges Leben zu führen, während wir sagen, dass wir Christen sind, bedeutet auch, den Namen Gottes zu missbrauchen. Dazu gehört auch, ein Doppelleben zu führen, indem man am Sonntag oder in der Gemeinde anders lebt als zu Hause oder woanders. Gott sagt, dass er diejenigen, die auf diese Weise seinen Namen missbrauchen, richten wird. In der Tat werden diejenigen, die Gottes Namen durch ein Doppelleben missbrauchen, durch ihre eigenen Kinder gerichtet werden. Aber durch unsere tiefe Liebe zu Gott und unsere hochachtungsvolle Gottesfurcht in allen Bereichen und zu allen Zeiten unseres Lebens bis zum Ende wird der Name Gottes verherrlicht und seine Gegenwart durch uns offenbart werden. Dann werden auch unsere Kinder als Volk Gottes wachsen.

Das vierte Gebot: Gedenke des Sabbattages. Lesen wir die Verse 8-11: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“ Gott schuf den Menschen, damit er sechs Tage in der Woche, nicht fünf Tage und auch nicht vier Tage, hart arbeite. Apostel Paulus sagte: „Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.“ (2.Thessalonicher 3,10b). Wir sollen alle Hausaufgaben und Lernarbeiten, Geburtstagsfeiern, Hausarbeiten bis Samstag abschließen. Denn Gott setzte den siebenten Tag der Woche als Sabbattag ein. Der Sabbattag gilt nicht nur für die Eltern, sondern auch für Sohn, Tochter, Knecht, Magd und sogar für Haustiere und Gäste. An diesem Tag sollen wir keine Arbeit tun. Aber es ist auch nicht nur ein Ausschlaftag oder ein Familientag, sondern es ist der Tag des Herrn. An diesem Tag dürfen wir Gott anbeten und unsere Liebesbeziehung zu Gott pflegen.

Eric Liddell war ein Kind von schottischen Missionaren in China. Er war auch ein Läufer und ein Favorit auf eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Viele erwarteten, dass er bei den Spielen 1924 in Paris die Goldmedaille beim 100m-Lauf gewinnen würde. Aber er erfuhr, dass die Qualifikationsläufe am Sonntag stattfinden würden. Eric Liddell entschied sich, den Sonntag heilig zu halten. Anstatt zum Qualifikationslauf zu gehen, ging er in die Kirche und predigte eine Botschaft aus dem Propheten Jesaja. Er predigte: „Alles Fleisch ist wie Gras und seine Herrlichkeit ist wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume ist ab-gefallen; aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.“ (Jesaja 40,6-8). Er zeigte ein gutes Beispiel, den Sonntag heilig zu halten. Er konnte nicht am 100m-Lauf teilnehmen, aber er gewann die Goldmedaille beim 400m-Lauf und die Bronzemedaille beim 200m-Lauf. Gott ermutigte ihn durch ein Wort, dass Gott diejenigen ehrt, die ihn ehren (1.Samuel 2,30). Nach dem Olym-piasieg und vielen weiteren Siegen ehrte Liddell Gott weiter und ging als Missionar nach China zurück, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb.

Gott möchte, dass wir Gott den siebenten Tag weihen, indem wir an diesem Tag ihn von ganzem Herzen anbeten. Unsere erste Priorität darf daher sein, am Sonntag zum Sonntagsgottes-dienst zu kommen und durch das Schreiben einer tiefgehenden, bußfertigen Stellungnahme unsere Beziehung mit Gott jede Woche immer tiefgehender zu entwickeln. Den Sabbat zu heiligen bedeutet auch, dass wir den Sabbat nicht alleine feiern, sondern auch unseren Kindern und den Hoffnungsträgern helfen, den Sabbat zu heiligen. Dann schüttet Gott seinen Segen über uns aus. Gott gibt uns wahre Ruhe. Gott gibt uns den Frieden Gottes. Gott gibt uns neue Kraft, um hart zu arbeiten. Gott gibt uns die Bedeutung des Lebens. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ (Matthäus 4,4). Lasst uns daran erinnern, den Sonntag heilig zu halten, nicht nur wir selbst, sondern auch mit unseren Kindern, Mitmenschen und Hoffnungsträgern.

2. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst (12-17)

In diesem Teil geht es um die anderen sechs Gebote: über unsere Beziehungen zu den Mitmenschen. Jesus fasste diese Gebote wie folgt zusammen: „Liebe deinen Nächsten wie die selbst.“ (Matthäus 12,31).

Das fünfte Gebot: Ehre Vater und Mutter. Dies ist das erste und wichtigste Gebot unter den Geboten, die unsere Beziehungen zu den Mitmenschen betreffen. Sehen wir uns Vers 12 an: „Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, dass dir der Herr, dein Gott geben wird.“ Apostel Paulus kommentiert in Epheser 6,1.2: „Ihr Kinder seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. Ehre Vater und Mutter, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat.“ Vater und Mutter zu ehren, bedeutet, ihrem Wort zu gehorchen. Darum sagt die Bibel an mehreren Stellen: „Gehorsam ist besser als Opfer.“ Wir sollen unsere geistlichen Eltern und Bibellehrer ehren, indem wir ihrem Wort gehorchen und ihr geistliches Erbe anziehen. Möge Gott in dieser Hinsicht die Young Leaders Conference und das Global Leadership Empowerment Forum reichlich segnen. Dann können wir Gottes reichlichen Segen empfangen und lange in dem Land der Verheißung leben. Dr. Ben Carson konnte seine Armut überwinden und ein gefeierter Stararzt und Neurochirurg werden, als er der Anweisung seiner analphabetischen Mutter gehorchte, nicht mit dem Computer zu spielen, sondern jede Woche zwei Stellungnahmen zu zwei Büchern aus der Bibliothek zu schreiben. Die Eltern zu ehren ist ein Spiegelbild davon, wie man Gott ehrt.

Das sechste Gebot: Du sollst nicht töten (13). Gott ist der Urheber des Lebens. Das Leben kommt von Gott. Nur Gott hat das Recht, das Leben wieder zu nehmen. Mord ist ein Akt gegen die Souveränität Gottes. Dazu gehören auch Selbstmord, Abtreibung und Sterbehilfe. Gemäß dem Neuen Testament sind auch Hass und Jähzorn Sünden, die zum Mord führen. Wir müssen auch wissen, dass unser Leben und das Leben unserer Kinder Gott gehört. Wir sollen nicht unser eigenes Leben und das Leben unserer Kinder durch geistliche Fahrlässigkeit verlieren, z. B. indem wir sie einfach dem Computer oder dem Internet oder dem Zeitgeist überlassen. Jesus warnt auch diejenigen sehr deutlich, die andere durch ihren Unglauben und durch ihren schlechten Einfluss zum Abfall verführen: „Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.“ (Matthäus 18,6). Gleichgültig-keit gegenüber den geistlich sterbenden jungen Menschen ist Mord. Als Christen müssen wir unser Bestes geben, um diejenigen, die sich auf dem breiten Weg zur ewigen Verdammnis befinden, zur Umkehr zu führen.

Das siebente Gebot: Du sollst nicht ehebrechen (14). Ehebruch bedeutet, dass man seinem Ehegelöbnis untreu ist. Gegenüber seinem eigenen Ehegelöbnis treu und auch respektvoll gegenüber dem Ehegelöbnis der anderen zu sein, ist auch ein Spiegelbild unserer Treue gegenüber Gott. Dieses Gebot zeigt Gottes Schutz und Segen für die Familie. Die Familie zwischen Mann und Frau sind der Eckstein der Gesellschaft. Sie wurde von Gott geschaffen als eine Institution noch vor dem Sündenfall. Die menschliche Bemühung kann eine Familie nicht bewahren. Jede Familie braucht Gottes Hilfe. Wenn wir Gottes Geboten gehorchen, werden wir seine Hilfe erfahren. Zu den Geboten Gottes gehört auch, das Verbot des Geschlechtsverkehrs außerhalb der Ehe. Das Neue Testament sagt, dass diejenigen, die sexuell undiszipliniert leben, nicht in das Reich Gottes kommen können (Hebräer 13,4; Galater 5,19-21). Jesus sagte: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.“ (Matthäus 5,27.28). In seinem dystopischen Roman „Brave New World“ sagte der Schriftsteller Aldous Huxley im Jahr 1931 voraus, dass in der Zukunft die jungen Menschen durch die Gesellschaft systematisch dazu erzogen würden, von ihrer Jugend an ehebrecherisch und polygam zu leben. Das würde in der zukünftigen Gesellschaft als Grundbedürfnis, Befreiung und sogar als Sport gepriesen werden. Aber das wahre Ziel dahinter bestand darin, junge und kluge Menschen von der Wahrheit, die sie wirklich freimachen würde, abzuhalten. Wir dürfen zu Gott mit demütigem Herzen kommen, vor seinem Wort Buße tun und seine Reinigung erfahren. In unserer Jugendzeit dürfen wir zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit trachten. Wir dürfen unser ganzes Herz Gott geben und in unserer Jugendzeit ein reines und heiliges, Gott geweihtes Leben als unseren rechten Gottesdienst führen. Dann können wir in der Zeit Gottes und nach der besten Führung Gottes sehr glückliche gott- und missionszentrierte Hausgemeinden bilden.

Das achte Gebot: Du sollst nicht stehlen (15). Für einige Leute scheint Stehlen nicht so schlimm zu sein. Einige machen daraus sogar einen Sport. Der Schaden, der dadurch für Ge-meinschaften und Gesellschaften entsteht, ist immens. Aber nicht zu stehlen, ist Gottes Ge-bot. Gott kennt die gefallenen Menschen sehr gut. Die meisten Menschen fallen durch Steh-len in die Sünde. Viele Menschen kommen nicht mehr aus dem Stehlen heraus. Fast jeder hat irgendeine Gewohnheit, etwas zu stehlen, absichtlich oder unabsichtlich. Wir sollen nicht Sachen aus dem Kühlschrank, Kleidung, Papier oder Computerteile stehlen. Auch Dinge im Gemeindezentrum kaputtzumachen und dann einfach wegzulaufen ist feige und auch Stehlen. Epheser 4,28 sagt: „Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann.“ Wir sollen auch nicht den Zehnten oder die Opfergabe von Gott stehlen.

Das neunte Gebot: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten (16). Oft lügen die Menschen und verleumden ihre Gegner, um einen Vorteil zu erlangen. Aber die Bibel sagt, dass wir nicht falsches Zeugnis gegen unseren Nächsten ablegen sollen. Wir sollen nicht professionelle Falschzeugnisableger werden, obwohl wir in dieser von Lügen manipulierten Welt leben.

Das zehnte Gebot: Du sollst nicht begehren (17). Lesen wir Vers 17: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.“ Das zehnte und letzte Gebot ist anders als die anderen. Es bezieht sich nicht auf äußere Taten, sondern auf das Verborgene in unserem Herzen, nämlich auf die Sünde des Begehrens. Unser Gott ist heilig und möchte, dass wir heilig sind, sowohl äußerlich als auch innerlich. Apostel Paulus sagte, dass er alle Gebote einhalten konnte, außer dem zehnten Gebot. Das zehnte Gebot erweckte in seinem Herzen zahlreiche Begierden, bis er völlig verzweifelt war. Die Psychologen sagen, dass man seiner Begierde freien Lauf lassen sollte. Aber die Bibel sagt, dass wir solange geistlich kämpfen dürfen, bis wir wie Martin Luther oder Paulus den geistlichen Sieg erlangen.

Aber Gott wusste, wie schwach die gefallenen Menschen, sogar auch die geistlichen Men-schen gegenüber der Begierde sind und dass sie aus der Begierde heraus alle Arten von schlimmen Sünden begehen. König David beging die Sünde des Mordes, als er die Frau seines treuen Generals Uria begehrte. Darum gab Gott den Menschen eine klare Anweisung über die letzte Grenze. Das Leben und Eigentums des Nächsten, v. a. seine Frau bzw. ihr Mann und sein Haus sind ein absolutes No-Go-Gebiet. Wenn wir etwas von unserem Nächs-ten begehren, dann müssen wir darüber schnell und konsequent Buße tun und Gottes Sou-veränität annehmen.

Durch den heutigen Text haben wir gelernt, dass Gott seinem Volk die Zehn Gebote als seinen besten Segen und als sein bestes Geschenk gab. Gott segne uns, in dieser relati-vistischen und orientierungslosen Zeit die Zehn Gebote auswendig zu lernen und sie fest in unser Herz und in unser praktisches Leben zu schreiben. Das erste und größte Gebot lautet: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Gott segne uns, Gott allein anzubeten und auch den Sabbat zu heiligen, mit unserer ganzen Familie und mit Gottes Hoffnungsträgern. Gott gebrauche uns durch das Bilden von 10.000 Zweierbibelstudiumteams in diesem Jahr als königliche Priesterschaft und sein heiliges Volk.

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