Der Herr gibt tägliches Brot
2.Mose 15,22 – 16,36
Leitvers 16,4
„Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich’s prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.“
In der vergangenen Woche durften wir durch die Botschaft und den Missionsbericht von M. Kyung-Sook Park aus Kambodscha das Wunder der Jüngererziehung sehen und wurden ermutigt, im Werk des Herrn immer zuzunehmen und durch die intensive Jüngererziehung zu erfahren, wie Gott Wunder tut und an jeder Fakultät und Hochschule sein überaus großes Heer für die geistliche Wiedererweckung und Erneuerung in Europa aufstellt.
Danken wir Gott für die Bibelforschung seines Knechtes, durch die wir mit Gottes Vision und Hesekiels Glaubensgehorsam die geistliche Erneuerung herausfordern dürfen. In der letzten Lektion aus dem Buch Exodus haben wir den herrlichen Durchzug der Israeliten durchs Schilfmeer kennen gelernt. In einer aussichtslos erscheinenden Lage öffnete Gott einen Weg mitten durchs Meer und ließ sein Volk trockenen Fußes hindurchziehen.
Nach dem Durchzug führte Gott sein Volk in die Wüste. Als sie dort mit Durst und Hunger konfrontiert wurden, begannen sie zu murren. Gott speiste sie mit Brot vom Himmel. Er prüfte sie, um sie zu lehren, absolut auf ihn zu vertrauen und um sie als Königreich von Priestern für alle Völker zu gebrauchen. Möge Gott uns segnen, das Training Gottes im absoluten Vertrauen und mit dem Gebet anzunehmen, Gottes Hoffnung zu ergreifen und in dieser Endzeit als königliche Priesterschaft in seinem universalen Rettungswerk gebraucht zu werden.
1. Ich bin der Herr, dein Arzt (15,22-27)
Nach dem glorreichen Durchzug durchs Schilfmeer führte Gott sein Volk durch Mose in die Wüste. Diese Wüste hieß Schur und war heiß, staubig und trocken. Sie zogen drei Tage lang und fanden kein Wasser. Wie wir wissen, kann ein Mensch nicht länger als drei Tage ohne Wasser bleiben. Sie tranken ihre Vorräte, aber diese waren bald erschöpft. Sie gerieten in eine existentielle Krise. Besonders ihre Kinder und ihr Vieh litten. Dann kamen sie nach Mara. Dort gab es Wasser. Sie rannten zum Wasser, aber es war so bitter, dass sie es nicht trinken konnten. Sie waren verzweifelt. Was taten sie? Vers 24 sagt: „Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken?“ Sie taten das Naheliegende und schrien und beklagten sich bei ihrem Leiter. Dabei vergaßen sie aber, dass sie unter der Macht einer starken Hand aus Ägypten ausgezogen waren. Der allmächtige Gott hatte sie durch mächtige Zeichen aus der Hand des Pharao befreit und sie aus der jahrhundertelangen Knechtschaft in Ägypten errettet. Er hatte sie durchs Schilfmeer wie auf trockenem Land geführt und hatte ihre Feinde besiegt. Sie hatten ihm einen Lobgesang gesungen und gesagt (15,11): „HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig ist?“ Doch in dieser harten Prüfung kam keiner von ihnen auf den Gedanken, zu diesem mächtigen und wundertätigen Gott zu beten. Stattdessen murrten sie wider Mose.
Wie reagierte Mose? Lesen wir Vers 25a: „Er schrie zu dem Herrn, und der Herr zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß.“ Mose war in der gleichen Lage wie die Israeliten. Er hatte auch keine Lösung. Aber er schrie zum Herrn. Mose betete, und Gott zeigte ihm ein Holz. Das warf er ins Wasser, da wurde es süß. Das Wasser verlor seine Bitterkeit; sie konnten es ungehindert trinken. Ihr Durst wurde gelöscht, und keiner von ihnen musste sterben. Ihre Rettung geschah durch die Gnade Gottes. Als Mose Gottes Gnade im Gebet in Anspruch nahm, offenbarte Gott die Lösung und rettete sie. Wenn wir in existentielle Lebensprobleme geraten, können wir entweder verzweifeln und murren oder beten. Gott erhört unser Gebet sicher. Das existentiellste Problem ist das Problem der Sünde. Die Sünde macht unser Leben bitter. Doch die Gnade Gottes durch Jesus Christus macht es süß. Ein junger Mann war voller Bitterkeit, weil seine Eltern und Schulfreunde ihm seiner Meinung nach nicht genügend Anerkennung schenkten. In seiner Bitterkeit murrte er viel und begann, auffällige Geräusche zu machen. Seine Mutter fürchtete, er könne kein gesundes Leben mehr führen. Doch durch 1.Johannes 1,8.9 erkannte er, dass es die Sünde war, die sein Leben bitter machte. Er nahm die Einladung Gottes an und kam zu Jesus. Jesus nahm alle Bitterkeit von ihm, und er empfing ein neues, kräftiges Leben voller Hoffnung für die Ehre Gottes. Jesus, der am Kreuz unsere Sünde trug, ist das Gnadengeschenk Gottes. Er starb für uns, als wir noch Sünder waren, und öffnete für alle, die zu ihm kommen, den neuen und lebendigen Weg.
Die Verse 25b-26 sagen, dass unser neues Leben ein Leben mit dem Wort Gottes ist: „Dort gab er ihnen Gesetz und Recht und versuchte sie und sprach: Wirst du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und merken auf seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der Herr, dein Arzt.“ Ein Leben in Rebellion gegen Gott ist ein krankes Leben, das wie beim Pharao zum Gericht und zur Verdammnis führt. Ein Leben im Glaubensgehorsam gegenüber dem Wort Gottes ist ein gesundes Leben und führt zur Herrlichkeit. Der Herr ist unser Arzt. Er heilt uns von Sündenkrankheiten und schlechten Gewohnheiten durch seine Gnade in Christus und durch ein Leben mit dem Wort Gottes. Ein Mensch, der an Jesus glaubt und ihm im Glaubensgehorsam folgt, wird von Tag zu Tag gesünder und erfährt das wahre Glück.
Sehen wir uns Vers 27 an: „Und sie kamen nach Elim; da waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume. Und sie lagerten sich dort am Wasser.“ Nach der Prüfung in der Wüste Schur und in Mara kamen sie nach Elim. Dort gab es für jeden Stamm Israels eine Wasserquelle und für jeden der Ältesten Israels eine Palme. Nach der harten Prüfung in Schur und Mara gab Gott ihnen Ruhe an einem wunderschönen Ort mitten in der Wüste. Möge Gott uns helfen, mit unserer Sünde zum Herrn zu kommen und seinem Wort zu gehorchen und Tag für Tag seine Heilungs- und Veränderungsmacht zu erfahren.
2. Gott trainiert sein Volk durch das tägliche Brot (16,1-36)
Die Israeliten zogen von Elim los in Richtung Sinai. Dabei kamen sie in die Wüste Sin. Ein Monat war vergangen, seit sie aus Ägypten ausgezogen waren. Wieder befanden sie sich in der heißen und trockenen Wüste (etwa 35°). Lesen wir die Verse 2 und 3: „Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste. Und sie sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des Herrn Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst.“ Die Israeliten murrten schon wieder gegen Mose und Aaron. Diesmal murrten sie vor Hunger. In ihrem Murren erinnerten sie sich an die Zeit in Ägypten und dachten daran, wie sie damals neben den Fleischtöpfen saßen und Brot die Fülle zu essen hatten. Nun klagten sie Mose und Aaron an, sie absichtlich in die Wüste geführt zu haben, um sie vor Hunger sterben zu lassen.
Ihr Murren zeigt die Abhängigkeit ihres geistlichen Lebens von den äußeren Bedingungen. Als sie wenige Wochen zuvor vor dem Schilfmeer standen und hinter ihnen die Armee des Pharao heranjagte, hatten sie noch zu Gott geschrien. Als Gott durch Mose den Weg öffnete, waren sie ihm gefolgt. Doch in der Wüste zeigte sich nun, wie sehr sie von den äußeren Bedingungen abhingen. In ihrem Denken und Handeln ignorierten sie die Existenz Gottes. Als sie Hunger erfuhren, klagten sie sofort Mose und Aaron an. Sie vergaßen völlig, was Gott für sie getan, wie er für ihre Freiheit gerungen und wie er sie aus dem Elend der Knechtschaft befreit hatte. Sie ließen alles beiseite, die harte Arbeit, die Unterdrückung, ihr eigenes Wehklagen. Sie taten sogar so, als wäre der Pharao ihr bester Freund gewesen und Mose und Aaron ihre schlimmsten Feinde. Ihr Murren war unverschämt. Gottes Herz musste brechen, als er sah, wie einsichtslos sie waren und wie gedankenlos sie redeten. Hätten sie etwas nachgedacht und gebetet, hätten sie erkannt, dass Gott sie nicht in die Wüste geführt hatte, um sie sterben zu lassen, sondern um sie zu seinem schlagkräftigen Heer zu machen (2.Mose 7,4) und sie für sein ewiges Heilswerk zu gebrauchen. Statt zu murren hätten sie angefangen, Gott zu danken.
Doch sie sprachen aus dem Unglauben. Hier lernen wir, dass Murren nicht etwas Natürliches ist. Murren ist ein Ablehnen der Gnade und der Hoffnung Gottes und seiner wunderbaren Taten. Murren ist Rebellion gegen Gottes souveräne Führung. Gottes Führung ist die beste, egal, in welchen Umständen. Durch Murren aber degradiert sich ein Mensch selbst zum Sklaven der Umstände. Murrende Menschen führen ein Leben voller Abhängigkeiten. Aus diesen Abhängigkeiten kann ein Mensch nur herauskommen, wenn er lernt, Gottes Hoffnung im Glauben zu ergreifen. Gottes Hoffnung hört niemals auf. Er tut alles, um diese Hoffnung zu erfüllen.
Wie reagierte Gott auf ihr Murren? Lesen wir Vers 4: „Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich‘s prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.“
Gott kündigte an, sein Volk mit Brot zu speisen. Gott wollte sich um sein Volk kümmern und Brot vom Himmel regnen lassen. Er gab ihnen diese Zusage, obwohl sie nicht gebetet hatten. Gott wollte 2 Millionen Israeliten mitten in der Wüste speisen. Dies war ein Wunder Gottes. Wenn wir annehmen, dass jeder von ihnen täglich 2,25 kg bekam (Vers 36), so waren das täglich 4.500 Tonnen Manna. Das sind zehn Güterzüge mit jeweils 30 Waggons. Oder täglich 30 voll beladene große Frachtflugzeuge (Typ An-124). Über 40 Jahre sind das 65 Millionen Tonnen Brot vom Himmel. Gott sorgte für sie in der Wüste, so dass sie vierzig Jahre nicht hungern mussten. Als Vorspeise gab es einen Abend lang gebratene Wachteln. Danach fiel das Manna vom Himmel und hörte vierzig Jahre nicht mehr auf. Das Wunder der Speisung der Israeliten in der Wüste zeigt, wie sehr Gott sein Volk liebt und mit welcher großen Hoffnung er es sieht. Aus Liebe zu ihnen und seiner brennenden Retterliebe würde er ihnen Brot vom Himmel geben. Sie brauchten sich nicht zu sorgen, sondern durften völlig auf ihn vertrauen.
Allerdings gab Gott ihnen diese Speise nicht auf einmal. Lesen wir Vers 4 noch einmal: „Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich’s prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.“ Gott verband die Speisung vom Himmel mit einer Prüfung. Gott wollte prüfen, ob sie in seinem Gesetz wandelten oder nicht. Durch dieses Täglich-Brot-Training sollte sich erweisen, dass sie sein Volk waren, das auf ihn vertraute und ihm gehorchte.
Betrachten wir die Verse 6-8: „Mose und Aaron sprachen zu ganz Israel: Am Abend sollt ihr innewerden, dass euch der Herr aus Ägyptenland geführt hat, und am Morgen werdet ihr des Herrn Herrlichkeit sehen, denn er hat euer Murren wider den Herrn gehört. Was sind wir, dass ihr wider uns murret? Weiter sprach Mose: Der Herr wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brot die Fülle, weil der Herr euer Murren gehört hat, womit ihr wider ihn gemurrt habt. Denn was sind wir? Euer Murren ist nicht wider uns, sondern wider den Herrn.“ Gott würde offenbar machen, dass er es war, der sie aus Ägyptenland und in diese Wüste geführt hatte. Durch die Speisung mit Fleisch und Brot würden sie seine Herrlichkeit sehen. Wiederholt heißt es hier: Der Herr hat euer Murren gehört. Wir könnten denken, dass Gott über ihr Murren hinwegsah. Doch er hatte ihr Murren genau gehört. In Vers 12 sagte Gott zu Mose: „Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der Herr, euer Gott bin.“ Dies war nicht nur eine gnädige Verheißung, sondern auch eine klare Warnung. Gott war bereit, sie zu segnen. Würden sie aber weiterhin murren, würden sie sich selbst vom Segen abschneiden.
Lesen wir die Verse 13-15: „Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen lag Tau rings um das Lager. Und als der Tau weg war, siehe, da lag‘s in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde. Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat.“ Das Brot vom Himmel wurde sichtbar, nachdem der Morgentau weg war. Es war klein und rund und lag auf der Erde. Gottes wunderbares Wirken war nicht spektakulär. Es sah klein und unscheinbar aus, so dass man es auch hätte übersehen können. Doch die Israeliten fragten voller Neugier: „Man hu? – Was ist das?“ So etwas hatten sie noch nie gesehen. Wenn wir Gottes wunderbares Wirken erfahren, dürfen wir auch fragen: „Man hu?“ Bei der Gemeinschaft mit M. Kyung-Sook Park fragten Gottes Knecht und einige Mitarbeiterinnen auch neugierig: „Man hu?“ und waren begeistert, als sie von Gottes wunderbarer Führung und Fürsorge erfuhren. Bei der Teilnahme an den Konferenzen in New Jersey, St. Petersburg und Minsk, beim Besuch von Gebetsmitarbeitern wie Tobias und Heike Schulz, auch beim Austausch über die Hoffnungsträger bei der Gemeinschaft können wir auch fragen: „Man hu?“ und dürfen wunderbare Dinge aus der Welt Gottes erfahren.
In Vers 4 hatte Gott gesagt, sein Volk prüfen zu wollen. Worin bestand nun die Prüfung bzw. das Training durch das Brot vom Himmel?
Erstens: absolutes Vertrauen auf Gott. Lesen wir Vers 16: „Das ist‘s aber, was der HERR geboten hat: Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht, einen Krug voll für jeden nach der Zahl der Leute in seinem Zelte.“ Gemäß dieser Anweisung sammelten die Israeliten täglich, zuerst einer viel, der andere wenig. Aber als man‘s nachmaß, hatte jeder gesammelt, soviel er zum Essen brauchte. Weiter gebot Mose: „Niemand lasse etwas davon übrig bis zum nächsten Morgen.“ Viele aber gehorchten Mose nicht. Sie ließen davon übrig bis zum nächsten Morgen. Sie dachten: Wenn wir heute alles essen, wer weiß, ob es morgen etwas geben wird? Doch gerade darin bestand das Training. Alles, was sie übrig ließen bis zum nächsten Morgen wurde voller Würmer und stinkend. Und Mose wurde zornig auf sie.
Durch das Training sollten sie lernen, auf täglicher Basis auf Gott zu vertrauen und ganz von ihm abhängig zu sein. Dazu mussten sie ihren Drang, vorzusorgen und sich auf äußere Sicherheiten zu verlassen, überwinden. Dieser Drang ist auch unter den Christen in Europa weit verbreitet. Sie sagen, sie vertrauen auf Gott, aber sie vertrauen auf weltliche Sicherheit bei der Arbeit, beim Geld, beim Studium. Wenn Gottes Führung ihren Plänen widerspricht, wird offenbar, dass sie nicht auf Gott vertrauen. Es ist sicherlich für niemanden einfach, auf Gott zu vertrauen, wenn man nichts sehen kann. Gott aber ist da. Er sorgt für uns. Viele von uns haben diese Fürsorge Gottes erfahren. Diejenigen unter den Israeliten, die auf Gott vertrauten, konnten nachts gut schlafen, auch wenn sie alles aufgegessen hatten, weil sie wussten, dass Gott auch am nächsten Tag für sie sorgen würde. Das Täglich-Brot-Training ist Gottes Liebe für ein sklavisches, von den Bedingungen abhängiges Volk, und seine Einladung an sie, für die ständige Sorge Buße zu tun und als sein Volk zu leben und täglich in seinen Gesetzen zu wandeln.
Zweitens: Die tägliche Gemeinschaft mit Gott. Betrachten wir Vers 21: „Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein jeder zum Essen brauchte. Wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es.“ Sie sammelten jeden Morgen früh, noch bevor sie ihrer Arbeit nachgingen. Wenn der Tag schon halb um war und die Sonne heiß schien, zerschmolz es. Das geschah nicht nur dann, wenn sie faul waren, sondern auch dann, wenn sie ihre Priorität falsch setzten und sich zuerst anderen Dingen zuwandten. Die Priorität im täglichen Leben auf die Gemeinschaft mit Gott zu setzen, ist eine bewusste Entscheidung. Wir erleben, wie viele Mitarbeiter, auch Kinder und Jugendliche, früh am Morgen durch das Tägliche Brot und Frühgebet ihre Priorität im täglichen Leben auf Gott und sein Wort setzen. Ein junger Mann hatte längere Zeit den Gedanken, dass das tägliche Bibelstudium und Frühgebet ihn zu müde machen würde. Doch durch das Tägliche Brot tat er Buße für seine gottlose Denkweise. Mittlerweile bezeugt er, wie Gott ihm dadurch täglich seinen Frieden und seine Kraft und seine Vision schenkt, und er fängt an, mit dem brennenden Hirtenherzen für seine Freunde zu beten. Gott freut sich, wenn wir am frühen Morgen zu ihm kommen. Er freut sich sehr, wenn er erfährt, wie wir uns als seine Kinder erweisen und vom frühen Morgen an mit dem Gebet für unsere Schule, unseren Campus, für Deutschland und Europa mit ihm Gemeinschaft haben.
Drittens: Die Heiligung des Sabbats. Lesen wir die Verse 22 bis 24: „Und am sechsten Tage sammelten sie doppelt soviel Brot, je zwei Krüge voll für einen. Und alle Vorsteher der Gemeinde kamen hin und verkündeten‘s Mose. Und er sprach zu ihnen: Das ist’s, was der HERR gesagt hat: Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat für den HERRN. Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite, dass es aufgehoben werde bis zum nächsten Morgen.“ Die Israeliten legten das doppelt gesammelte Brot beiseite für den Sabbat. Dies wurde nicht stinkend, und es war auch kein Wurm darin. Mose gebot ihnen: „Esst dies heute, denn heute ist der Sabbat des HERRN; ihr werdet heute nichts finden auf dem Felde. Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein.“ Als Gott die Welt schuf, arbeitete er sechs Tage intensiv und ruhte am siebenten Tag. Darum segnete er den siebten Tag und heiligte ihn. Die Menschen sollten auch an diesem Tage ruhen. Als die Menschen gegen Gott sündigten, machte Gott einen Heilsplan und erwählte sich Israel als sein heiliges Volk. Als eines der wichtigsten Gebote gab er ihnen das Sabbatgebot. Durch das Sabbatgebot lernten die Israeliten, mit der rechten Haltung zu leben und einen Unterschied zu allen anderen Völkern machen. Dieses Gebot ist besonders für Schüler, Studenten, Angestellte und Hausfrauen sehr wichtig. Sie können, indem sie dieses Gebot halten, ein mächtiges Zeugnis für Gott in einer vom Pragmatismus geprägten Welt ablegen.
Pastor Oak war ein fähiger und ambitionierter junger Mann mit vielen Plänen. Als er aber sah, wie seine tüchtige und fleißige Mutter jeden Sonntag in der Gemeinde verbrachte, lernte er, die Priorität auf Gott und sein Wort zu setzen. Er bekannte später, dass seine Mutter die Person war, die ihn am meisten beeinflusst habe. Viele junge Menschen unserer Zeit haben den Bezug zum siebten Tag der Woche verloren. Es ist ihnen egal, wie sie diesen Tag verbringen. Gott aber ist es nicht egal. Als etliche der Israeliten seine Anweisungen bezüglich des Sabbats ignorierten, tadelte er sie hart: „Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten? Sehet, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage für zwei Tage Brot. So bleibe nun ein jeder, wo er ist, und niemand verlasse seinen Wohnplatz am siebenten Tage.“ Den Sonntag zu heiligen unterscheidet uns von den Menschen der Welt. Unsere Kleidung, unsere Teilnahme am Gottesdienst, unser Verzicht auf die alltäglichen Dinge, auf Sport, Lernen, bestimmte Veranstaltungen ist ein lebendiges Zeugnis dafür, dass wir Gott ehren und unser Leben ihm gehört. Lasst uns unsere Haltung gegenüber dem heiligen Tag erneuern und eine starke Botschaft an diese Generation senden, die den Relativismus und Pragmatismus besiegt und diese Generation zur Bibel zurückführt.
Durch das Täglich-Brot-Training in der heißen Wüste half Gott seinem Volk, absolut auf ihn zu vertrauen, täglich Gemeinschaft mit ihm zu haben und mit rechter Haltung den Tag des Herrn zu heiligen. Es war Gottes Hoffnung, ehemalige Sklaven als heiliges Volk und Königreich von Priestern für sein universales Heilswerk zu gebrauchen. Gottes Hoffnung ist unverändert. Lasst uns die jungen Menschen einladen, zu lernen, auf Gott zu vertrauen, täglich mit ihm Gemeinschaft zu haben und den Sonntag zu heiligen. Gott kann durch eine Person, die solches Training dankbar annimmt, eine Fakultät, eine Hochschule, eine Nation und einen Kontinent verändern.
Sehen wir uns noch die Verse 31-36 an. Das Manna war weiß, sah aus wie Koriandersamen und schmeckte süß wie Honigbrötchen. Gott gebot Mose, einen Krug davon als Erinnerung für die Nachkommen aufzubewahren. Wie Gott Mose gebot, stellte Aaron einen Krug vor die Lade des Herrn, so dass man das Brot vom Himmel sehen konnte, mit dem Gott sein Volk in der Wüste speiste. Vers 35 sagt, dass die Speisung mit Manna vierzig Jahre anhielt, so lange, wie sie in der Wüste wanderten, bis sie ins verheißene Land kamen. Gott war seinem Versprechen treu. Obwohl sie immer wieder murrten, blieb er treu und gab ihnen und ihren Nachkommen die Gelegenheit, das Täglich-Brot-Training anzunehmen und als sein Volk zu leben.
Heute lernen wir, dass Gott sein Volk in die heiße Wüste führt, um sich ihnen als der fürsorgende Gott zu offenbaren und sie zu prüfen und sie als ein Königreich von Priestern aufzustellen. Er speist sie mit Brot vom Himmel und lehrt sie, absolut auf ihn zu vertrauen, täglich mit ihm Gemeinschaft zu haben und den Sabbat zu heiligen. Möge Gott uns segnen, inmitten des Trainings Gottes Hoffnung zu ergreifen und als einflussreiche geistliche Leiter in seinem universalen Rettungswerk gebraucht zu werden.