Geht hin und redet alle Worte des Lebens
Apostelgeschichte 5,17-42
Leitvers 5,20
„Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens.“
In der letzten Lektion durften wir das einflussreiche Wirken Gottes durch die Apostel und durch die radikale Hingabe der ersten Gläubigen kennenlernen, die in Christus ihre Ichzentriertheit ablegten und eine hingebungsvolle geistliche Lebensgemeinschaft bildeten. Dies war möglich, nicht durch ein System oder eine Organisation, sondern durch die Gnade Gottes und die lebendige Macht der Auferstehung Jesu. Die Apostel verteidigten dieses Werk Gottes entschlossen gegen den berechnenden und opportunistischen Geist. Dadurch wurde die erste Gemeinde einerseits sehr gefürchtet, andererseits sehr attraktiv. Viele Heilungen geschahen, und viele glaubten durch sie an den Herrn. Das Beispiel der ersten Gemeinde und auch das historische Beispiel der Herrnhuter Brüdergemeine ermutigt uns, dass auch heute die Bildung solch einer Lebensgemeinschaft in der Gnade und Kraft der Auferstehung und Hingabe an den Herrn das Werkzeug Gottes für die geistliche Wiedererweckung und für die Weltmission ist. Im heutigen Text aber wurden die Leiter der ersten Gemeinde, die Apostel, von den religiösen Oberen gefangengenommen und bedroht. Das war eine ernsthafte Situation und Gefahr für die Gemeinde. Würden die Apostel, die einst Jesus verraten hatten und weggelaufen waren, dem Druck standhalten? Auch heute werden die Gemeinde und die Leute Gottes von den menschlichen Autoritäten und von dem Zeitgeist bedroht, den Auftrag Gottes aufzugeben. Lasst uns kennenlernen, wie wir die äußere Bedrohung und Verfolgung überwinden und Gottes Auftrag, alle Worte des Lebens zu reden, erfüllen und als geistliche Sieger und Eroberer den Auftrag Gottes für die Ausbreitung des Evangeliums und für die Weltmission erfüllen dürfen.
I. Redet alle Worte des Lebens im Tempel (17-26)
Sehen wir uns die Verse 17 und 18 an. Als die Apostel mit großer Kraft die Auferstehung Jesu im Tempel verkündigten, geschah ein großes Werk Gottes. Die Zahl der Männer und Frauen, die an Jesus glaubten, wuchs immer weiter an. Da erhoben sich der Hohenpriester und die Sadduzäer und nahmen die Apostel gefangen. Die Sadduzäer stellten seit der intertestamentarischen Zeit die opportunistische Fraktion der jüdischen Elite dar, die sich mit den hellenistischen Eroberern arrangierte, um Macht auszuüben. Auch viele Hohepriester und Priester waren Sadduzäer. Obwohl sie als leitende Priester ihres Volks fungierten, waren sie nicht gläubig, indem sie z.B. die Auferstehung von den Toten ablehnten und auch vor Jesus versucht hatten, die Auferstehung lächerlich zu machen. Aber Jesus hatte dadurch vielmehr ihre geistliche Ahnungslosigkeit aufgedeckt, dass sie die Kraft der Auferstehung nicht kannten. Die Sadduzäer waren mehr Politiker als geistliche Leiter. Nun waren sie voll Eifersucht erfüllt. Sie warfen die Apostel in das öffentliche Gefängnis, um sie dann am nächsten Tag öffentlichkeitswirksam zu verurteilen. Es war eine Spezialoperation, um die wachsende Gemeinde der Gläubigen in einem Handstreich ihrer Leiter zu berauben, in der Erwartung, dass die Gemeinde dann von selbst zusammenbrechen würde.
Sehen wir uns die Verse 19 bis 20 an. Es war eine sehr ernste Situation für die Gemeinde. Aber Gott ließ seine Leute nicht im Stich. Ein Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte die Apostel heraus. Wir wissen nicht genau, wie dies genau geschah. Aber wir sehen hier, dass unser Herr Jesus der Herr ist, der seine Leute gemäß seinem absoluten Ratschluss begleitet, führt und auch aus einer menschlich gesehen eingeschlossenen Lage befreit, so dass sie Jesu Auftrag erfüllen können. Sehen wir uns Vers 20 an. Nachdem der Engel die Apostel aus dem Gefängnis befreit und herausgeführt hatte, sprach er zu ihnen: „Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens.“ Der Engel sagte nicht: „Versteckt euch eine Weile und fangt dann wieder an, aber etwas ruhiger und vorsichtiger.“ Der Engel sagte: „Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens.“ Der Engel wollte nicht, dass sich die Apostel zurückzögen, sondern dass sie zum geistlichen Kampffeld zurückkehrten und dort weiter Jesu Auftrag unter allen Umständen ausführten. Die Apostel sollten in den Tempel zurückgehen und dort zum Volk alle Worte des Lebens predigen, obwohl sie am Tag zuvor erst dort von den politischen Oberen gefangengenommen worden waren.
Was war der Auftrag Gottes für die Apostel? Sie sollten im Tempel alle Worte des Lebens zum Volk reden. In dieser Welt werden jeden Tag sehr viele Worte gesprochen und geschrieben. Aber die meisten Worte, z.B. die Alltagsgespräche oder die Worte aus den Nachrichten sind für uns sehr ermüdend und sogar belastend. Aber Jesu Worte sind Worte des Lebens. Jesus sagte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ (Joh 5,24) Jesu Worte sind Worte des Lebens, weil wir, indem wir auf sie hören und ihnen glauben, das ewige Leben haben werden. Kein Menschenwort, kein Internetwort, auch kein KI-Wort kann uns von der Macht der Sünde und der Macht des Todes erretten. Ohne Jesu Wort sind alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und Bedingungen hoffnungslos unter der Macht der Sünde und der Macht des Todes. Aber Jesus, der für unsere Sünde am Kreuz gestorben und am dritten Tage von den Toten auferstanden ist, hat die Macht der Sünde und des Todes ein für alle Mal besiegt. Diejenigen, die an Jesus glauben und Jesus nachfolgen, leben als geistliche Sieger über die Sünde und auch über den Tod, in dieser Welt und auch im ewigen Leben.
Ich kenne eine sehr schöne und intelligente Frau, die an einer renommierten amerikanischen Uni erfolgreich studierte. Aber trotzdem war sie voller Angst und Sorge, so dass sie sich nicht freuen konnte, als sie den wunderschönen blauen Himmel sah. Ihre Schwester sagte, dass alle jungen Frauen in ihrem Alter so seien. Aber ein Knecht Gottes sagte: „Du bist so ängstlich und sorgenvoll, weil du nach dem Weg der Welt lebst anstatt Jesus nachzufolgen.“ Als sie dem Weg der Welt folgte, war sie lebendig tot. Aber sie nahm durch das Bibelstudium Jesu Worte des Lebens auf: „Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm gebe, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ (Joh 4,13b.14) Als sie Jesu Worte des Lebens aufnahm und anfing, Jesus nachzufolgen, wurde sie zu einer fröhlichen und geistlich lebendigen Frau verändert, die als Glaubensmutter für die 2., 3. und nächste Generation, ferner als eine Leiterin und geistliche Eroberin für die M-Mission lebt. Preiset Jesus, durch dessen Worte des Lebens die jungen Menschen, die wegen der Macht der Sünde und des Todes hoffnungslos und geistlich tot sind, wieder lebendig werden und gemäß der Verheißung Gottes aus Hesekiel 37,10 als ein überaus großes geistliches Heer für die Weltmission gebraucht werden!
Wie war die Reaktion der Apostel? Vers 21a sagt, dass die Apostel, als sie die Rede des Engels gehört hatten, frühmorgens in den Tempel gingen und lehrten. Die Haltung der Apostel ist bemerkenswert. Sie dachten nicht, dass man erst Gras über diese Sache wachsen lassen sollte. Sie gingen sofort am frühen Morgen in den Tempel zurück und lehrten dort Jesu Worte. Sie zogen sich nicht zurück. Sie gingen sofort wieder zum geistlichen Kampffeld zurück. Sie verloren keine Zeit und nutzten jede Minute der gegebenen Zeit, um Gottes Auftrag auszuführen.
Sehen wir uns Vers 22b an. Der Hohenpriester ließ unverzüglich am nächsten Morgen den Hohen Rat und alle Ältesten zusammengekommen. Dann sandten sie zum Gefängnis, um die Apostel holen zu lassen. Aber die Apostel waren nicht im Gefängnis. Es wurde nun eine Untersuchungskommission aufgestellt, aber sowohl die Knechte als auch der Hauptmann konnten keine Antwort liefern. Alle waren ratlos. Schließlich kam jemand und berichtete: „Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen und Tempel und lehren das Volk.“ (25b)
Hier lernen wir, wie die Apostel dem Auftrag Gottes auch inmitten der Verfolgung siegreich dienten. Der Hohepriester arbeitete schnell, aber die Apostel waren noch schneller. Als der Hohepriester den Hohen Rat und die Ältesten zusammenkommen ließ und zum Gefängnis sandte, und bis sie herausgefunden hatten, dass die Apostel nicht im Gefängnis waren, und bis sie schließlich erfuhren, dass die Apostel im Tempel waren, hatten die Apostel im Tempel schon vier Stunden lang die Worte des Lebens geredet. Sie waren im geistlich positiven Sinne schneller, als die Polizei erlaubte. Die Feinde des Werkes Gottes arbeiten fleißig. Aber die Leute Gottes dürfen noch früher und fleißiger arbeiten. So können sie dem Werk der Feinde Gottes zuvorkommen und Gottes Werk auch in der Verfolgung siegreich dienen. Viele einflussreiche Gemeinden und Knechte Gottes arbeiteten in der Frühe. Z.B. begannen die Mitarbeiter der Herrnhuter Brüdergemeinschaft ihren Tag um 4 Uhr morgens. Auch John Wesley begann seine geistliche Arbeit um 4 Uhr morgens. Darum ist das Bibelstudium und die Mobilisierung der Nächsten Generation und der Hoffnungsträger in der Frühe Gottes Weisheit und die siegreiche Strategie. Durch Frühgebetsgemeinschaft und Leadership-Seminare dürfen wir alle Worte des Lebens reden und die Leiter der Nächsten Generation aufstellen, indem wir schneller als der humanistische Zeitgeist sind und Gottes Werk siegreich dienen.
Ich werde hier ermutigt, mein Herz und meine Priorität darauf zu setzen, die Worte des Lebens zu reden, indem ich von der guten Haltung und Priorität der Apostel lernen darf. Oft fühlte ich mich wie die Apostel, dass ich von den Sadduzäern meiner weltlichen Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten gefangen genommen wurde, so dass ich abgehalten werde, die Worte des Lebens zu reden. Aber anstatt hilflos zu bleiben, darf ich schneller sein und Gottes Worte des Lebens reden tun, bevor die Sadduzäer der Arbeit und des Alltagslebens mich wieder ergreifen. Konkret darf ich wie die Apostel am frühen Morgen die Worte des Lebens durch die Frühgebetsgemeinschaft reden und auch am Werk Gottes durch Leadership-Seminare und Frühstücksgemeinschaft teilnehmen. Ich bete, dass ich auch beim IWBS durch das Jeremia-FS die Worte des Lebens weitergeben darf. Ich bete auch, alle Worte des Lebens an der medizinischen Fakultät zu reden.
II. Die Apostel vor dem Hohen Rat (27-42)
Sehen wir uns die Verse 27 und 28 an. Die Apostel wurden vor den Hohen Rat gestellt. Der Hohe Rat war das höchste Gericht der Juden, das auch Jesus schon zum Tode verurteilt hatte. Der Hohepriester beschuldigte die Apostel, dass sie die Autorität des Hohenpriesters und des Hohen Rates missachteten und seinen Worten nicht gehorchen würden. Auch sagten sie: „Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.“ Der Vorwurf des Hohenpriesters – „Ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre“ – ist ein Zeugnis für die fleißige und siegreiche Arbeit der Apostel trotz des Widerstandes. Der Hohepriester und der Hohe Rat waren theoretisch viel mächtiger. Aber die Apostel waren viel fleißiger als der Hohepriester, so dass ganz Jerusalem mit der Botschaft des gekreuzigten und auferstandenen Jesus erfüllt wurde. Als die Missionare in Bonn dem Einladungswerk dienten, waren sie nur einige wenige. Aber weil sie so fleißig arbeiteten, dachten die Kirchen, dass es 100 Missionare in Bonn gäbe. Hier lernen wir, dass nicht die Zahl entscheidend ist, sondern mit welcher Haltung und welchem Geist ein Mensch der Mission Gottes dient. „Und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.“ Der Hohenpriester hatte Angst. Er wusste, dass er für die Kreuzigung Jesu verantwortlich war. Er hatte gedacht, dass mit dem Tod Jesu am Kreuz die Bewegung Jesu zu Ende wäre. Aber seine Kalkulation war falsch. Es geschah genau das Gegenteil. Nun wurden der Hohepriester und der Hohe Rat mit einem aus ihrer Sicht immer größer werdenden Problem konfrontiert.
Sehen wir uns Vers 29 an: „Petrus aber und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Petrus und die anderen Apostel standen vor der höchsten Autorität der Juden. Die höchste Autorität der Juden verlangte, dass Petrus und die Apostel aufhörten, von Jesus zu reden. Aber Petrus und die Apostel bezeugten ihnen, dass sie Gott mehr gehorchen mussten als den Menschen. Damit sagten sie, dass der Hohepriester und der Hohe Rat nur eine menschliche Autorität waren. Aber es gab eine größere Autorität. Sehen wir uns die Verse 30 bis 32 an. Die Apostel bezeugten, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt und zum Fürsten und Heiland erhöht hat, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. Jesu Autorität besteht darin, dass er Buße und Vergebung der Sünden geben kann. Kein Mensch, keine Ideologie, keine Organisation, keine Technik hat diese Kraft. Auch der Hohepriester und der Hohe Rat hatten nicht diese Kraft. Nur Jesus hat die Kraft, durch die Buße und Vergebung der Sünden das ewige Leben zu geben. Die Apostel bezeugten, dass die Autorität des auferstandenen Jesus höher ist als jede menschliche Autorität, auch die der Hohepriester und des Hohen Rates, und dass sie dem auferstandenen Jesus mehr gehorchen mussten als dem Willen des Hohepriesters.
Auch heute versucht die menschliche Autorität sich über Jesu Autorität zu stellen und alle Menschen zu beherrschen. Die menschliche Autorität wird repräsentiert durch den Zeitgeist des Humanismus. Der Humanismus stellt Menschengebote über Gottes Gebote, z.B. durch LGBTQ, Genderismus, etc. Und die Kirchen machen mit. Es ist nicht viel anders als zur Zeit des Nationalsozialismus, als die Kirche unter die Prinzipien einer humanistischen Ideologie gleichgeschaltet wurde. Aber Gott gebraucht diejenigen, die Gott mehr gehorchen als den Menschen. Es gibt viele gute Beispiele, wie Dietrich Bonhoeffer, Pastor Holmer, auch das Urbeispiel von Martin Luther, die in Zeiten der Anfechtung sich entschieden, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen. Auch heute versucht der Zeitgeist den Gehorsam gegenüber Gott und Gottes Mission zu verhindern. Frühgebetsgemeinschaft und Lebensgemeinschaft sei altmodisch und zu extrem. Eine Person zur Buße zu führen, geistliche Erziehung, Ermahnung zum Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes sei ein Eingriff in die Menschenrechte und in die Würde und Privatsphäre eines Menschen. Mission sei nicht die Sache von Menschen, sondern von Gott allein. Aber der Knecht Gottes kämpfte, um Gott und Gottes Mission mehr zu gehorchen als Menschen und Menschengeboten. Er führte die Jüngererziehung durch Frühgebet, Lebensgemeinschaft, geistliche Erziehung und Ermahnung durch. Unzählige Hoffnungsträger und Mitarbeiter durften dadurch Heilung von ihren Sünden und das neue Leben mit dem großen Segen Gottes erfahren. Auch jetzt lässt der Knecht Gottes sich davon dem Widerstand und der Bedrohung der religiösen Humanisten nicht abhalten. Er verfolgt weiter das Werk Gottes, durch die Mobilisierung der Nächsten Generation und durch die M-Mission das Werk Gottes unter den jungen Menschen und für die Weltmission zu tun. Dank sei Gott, der auch unserer Nächsten Generation hilft, Gottes Wort und Gottes Knechten mehr zu gehorchen als den weltlichen Versuchungen, indem sie in ihrer Jugend- und Studienzeit mit Priorität Gottes Werk dienen dürfen. Das Prinzip, dass wir Gott mehr als den Menschen gehorchen müssen, dürfen wir auch unsere Kinder lehren, wie ein geistliches Lied sagt: „Und lehrt eure Kinder das eine, das über Gott keiner mehr steht, dass auch der Größte klein beigeben muss, wenn Gott kommt und alles vergeht. Vertraut auf den Herrn für immer …“
Sehen wir uns die Verse 33 und 34 an. Die klare Aussage der Apostel, dass Jesu Autorität über der Autorität des Hohenpriesters und des Hohen Rates steht und dass sie daher Jesu Wort mehr gehorchen müssen als dem Wort des Hohenpriesters bzw. des Hohen Rates, ließ die Fassade des Hohenpriesters und des Hohen Rates zusammenbrechen und offenbarte deren geistliche Inhaltslosigkeit und letztlich auch Machtlosigkeit. Es war eine gute Gelegenheit für sie, dass sie ihre Schuld eingestanden und in Buße zum Herrn Jesus kamen. Aber sie verstockten ihr Herz und wollten die Apostel töten. Es war eine sehr angespannte und gefährliche Lage. Da stand ein Schriftgelehrter mit Namen Gamaliel auf. Dieser ließ die Apostel herausführen. Dann erzählte er die Geschichte von zwei Aufrührern, zuerst von Theudas, dann von Judas, die mit ihren Anhängern einen Aufruhr gemacht hatten. Aber Theudas und Judas kamen um, ihre Anhänger zerstreuten sich und ihre Bewegungen verschwanden. Gamaliels Schlussfolgerung war: „Und nun sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird’s untergehen; ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten – damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten.“ Die Worte Gamaliels klingen sehr weise, aber noch mehr waren sie pragmatisch. Er fasste die Lehren aus der Geschichte zusammen, aber er vermied es, sich klar auf eine Seite zu stellen. Jedenfalls gebrauchte Gott sein Auftreten, so dass die Apostel an jenem Tag bewahrt wurden. In gewisser Hinsicht waren seine Worte prophetisch und offenbarend. Das Hohepriestertum und das Sadduzäertum hörten nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer ca. 70 n. Chr. auf zu existieren und wurden damit als Menschenwerk offenbart. Dagegen war das Werk durch die Apostel durch keine Macht, weder von den Sadduzäern, noch von den pharisäischen Verfolgungen unter Saulus, noch durch Herodes und auch nicht durch die Römer aufzuhalten. Tatsächlich wurde das römische Imperium schließlich christianisiert. Das Werk des auferstandenen Christus durch die Apostel offenbarte sich als das Werk Gottes, das die ganze Welt eroberte. Das Campus-Bibelstudiumswerk von Dr. Samuel Lee durch UBF wurde von den etablierten Kirchen in Korea sehr kritisiert und verfolgt, weil ihre Leiter und Mitarbeiter keine studierten Theologen, sondern Laien waren. Auch ihre Hingabe und Missionsgeist waren in den Augen der Kirchen zu extrem. Aber dieses Campus-Missionswerk breitete sich unaufhaltsam in Korea und schließlich auf der ganzen Welt bis in die westliche, kommunistische und in die M-Welt aus. Wir dürfen dem Werk Gottes durch das Bilden von ZBS-Teams, Lebensgemeinschaften, Mobilisierung der Nächsten Generation und Pionierungswerk an der Uni, ferner der M-Mission und O-Mission bis an das Ende der Erde mit Siegeszuversicht dienen.
Sehen wir uns die Verse 39b bis 42 an. Die Sadduzäer stimmten dem pragmatischen Gamaliel zu. Sie holten die Apostel herein. Sie bestraften die Apostel durch Geißelung. Dann geboten sie ihnen, nicht mehr im Namen Jesu zu reden, und ließen sie gehen. Es war mehr ein Ausdruck ihrer Hilflosigkeit und Machtlosigkeit. Denn sie konnten die Apostel weder beherrschen noch kontrollieren. Lesen wir die Verse 41 und 42: „Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden, und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.“ Hier lernen wir das Geheimnis des unüberwindlichen Missionslebens der Apostel. Erstens, sie betrachteten die Schmach Christi als eine Ehre und waren fröhlich. Eine Geißelung ist eine schmerzvolle und schmachvolle Bestrafung, die nur Übeltäter und Verbrecher erhielten. Aber die Apostel freuten sich, dass sie diese schmerzvolle und schmachvolle Behandlung für Christus erleiden durften. Später ermutigte Apostel Petrus die ersten Christen: „sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt. Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens Christi willen, denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch.“ (1. Petrus 4,13.14) Als die ersten Christen mit diesem Geist in so vielen Verfolgungen mit Freude Gott bezeugten, konnten sie niemals besiegt werden, sondern breiteten sich immer weiter aus. Der Knecht Gottes hat uns darum auch immer ermutigt, das Leiden nicht zu fürchten, sondern zu genießen. Zweitens, die Apostel hörten nicht auf, das Evangelium von Jesus alle Tage im Tempel und in den Häusern zu lehren und zu predigen. Das Evangelium von Jesus Christus war keine auf den Tempel und bestimmte Wochen- und Feiertage beschränkte Religion, sondern sie drang bis in die Häuser der Menschen vor. Die Apostel lehrten nicht nur im Tempel, sondern sie besuchten die Hoffnungsträger in ihren Wohnungen und lehrten sie in ihrem praktischen Leben und ihrem Lebensumfeld. Das war die neue Strategie der Apostel, da sie im Tempel zusehends verfolgt und bedroht wurden. Es entstanden geistliche Hausgemeinschaften, in denen die Apostel alle Worte des Lebens redeten. Es ist sehr einfach, wegen der Verfolgung aufzuhören. Ich war sehr versucht, das Werk Gottes z.B. GLEF wegen der Verfolgung zu pausieren. Der Knecht Gottes hätte eine ehrenvolle Rente annehmen und aufhören können. Aber er freute sich in der Verfolgung und hörte nicht auf, durch IBS, IWBS, GLEF dem geistlichen Mobilisierungswerk der Nächsten Generation zu dienen, bis heute, im Zentrum, aber durch Zoom auch bis in die Häuser der der Hoffnungsträger bis an das Ende der Erde. So dürfen wir gerade in der Zeit der Verfolgung und der Pandemie das mächtige Wirken Gottes in und durch die Mitarbeiter der Nächsten Generation erfahren.
Die Veränderung der Apostel ist sehr bemerkenswert. Apostel Petrus verriet Jesus einst drei Mal vor einer Magd, und die anderen Jünger liefen alle weg. Aber nun bezeugten und verteidigten sie den auferstandenen Jesus vor dem Hohen Rat und dienten dem Werk Jesu auch unter Verfolgungen als unbesiegbare Knechte Gottes. Hier sehen wir, dass das Jüngererziehungswerk Jesu nicht umsonst war, sondern dass dadurch unbesiegbare Jünger, geistliche Leiter und Eroberer aufgestellt wurden, durch die schließlich der Kurs der Weltgeschichte verändert wurde. Wir haben auch Zuversicht, dass unsere Hoffnungsträger und die Nächste Generation wie Apostel Petrus und die Apostel als unbesiegbare geistliche Leiter und Eroberer heranwachsen, durch die noch einmal der Kurs der Weltgeschichte verändert wird.
Im heutigen Text haben wir gelernt, dass wir Gottes Auftrag, alle Worte des Lebens zu reden, unter allen Umständen mit höchster Priorität und Haltung erfüllen dürfen. Wir haben auch gelernt, dass wir auch in dieser Zeit Gott und Gottes Wort mehr gehorchen dürfen als Menschen und Menschengeboten. Lasst uns nicht aufhören, Jesu Wort des Lebens durch die Bildung von ZBS-Teams am Campus und in den geistlichen Hausgemeinschaften zu reden, indem wir mit Freude und Ehre um Jesu Willen Schmach leiden dürfen. Gott segne euch, als unbesiegbare Mitarbeiter Gottes und geistliche Leiter wie die Apostel für die Ausbreitung des Evangeliums bis an das Ende der Erde, bis in die M- und O-Welt gebraucht zu werden.