Esras Entscheidung des Lebens

Esra 7,1-28
Leitvers 7,10

„Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“

Durch die letzte Lektion haben wir Hesekiels Glauben an den allmächtigen Gott gelernt. Auf einem weiten Feld voller Totengebeine, die das Volk Israel darstellten, gab Gott Hesekiel die Vision, dass diese verdorrten Gebeine zu einem überaus großen Heer verändert würden (Hesekiel 37,10). Lasst uns mit Hesekiels Glauben und Vision Gottes Wort zu den Studenten weissagen und die Macht unseres Glaubensgebets erfahren.

Im heutigen Text lernen wir einen Mann, Esra, kennen, den Gott für die geistliche Wiedererweckung Israels gebrauchte. Er wuchs in Babel, Persien auf. Aber er hatte die Identität als Priester für das Volk Israel. Mit der Vision für sein Volk kam Esra nach Jerusalem. Er traf eine Entscheidung des Lebens, sein Herz auf das Erforschen, Tun und Lehren des Wortes Gottes zu richten. Diese Entscheidung einer Person, Esra, hatte eine großartige Auswirkung auf das Volk Israel. Lasst uns eine Lebensentscheidung wie die von Esra treffen und die gnädige Hand Gottes über uns erfahren, dass Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt werden.

1. Esras Identität und Vision (1-9)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Nach diesen Geschichten zog unter der Regierung des Artahsasta, des Königs von Persien, Esra herauf…“ Die Worte „Nach diesen Geschichten” beziehen sich auf die Kapitel 1-6, in denen Esra über die erste Rückkehr der Juden unter Serubbabel (538 v.Chr.) und den Tempelbau in Jerusalem berichtet. Gott hatte den Geist des persischen Königs, Kyrus des Großen, erweckt. Unter seinem Befehl zogen ca. 50.000 Israeliten von Babel nach Jerusalem hinauf (1,1-2,70) und begannen mit dem Tempelbau (3,8-13). Wegen der Behinderung durch die Samariter mussten die Tempelarbeiten fast 18 Jahre lang ruhen (4,1-23). Doch durch die Ermutigung der Propheten Haggai und Sacharja nahm das Volk den Tempelbau 520 v.Chr. wieder auf (4,24). Der neue persische König, Darius der Große, schaffte die Umgebung für die Vollendung des Tempelbaus (6,1-12). So wurde der Tempel 515 v.Chr., d.h. ca. 70 Jahre nach der Zerstörung Jerusalems (586 v.Chr.), fertiggestellt (6,15).

Zwischen den Kapiteln 6 und 7 liegen fast 60 Jahre. Die Israeliten hatten sich von der Unreinheit der Heiden abgesondert (6,20.21). Doch dann begingen sie dieselbe Sünde wie ihre Vorfahren, indem sie die Töchter der ausländischen Frauen heirateten (9,1.2; Richter 3,1-6). Es war eine Schande, dass das Volk, das Gottes Gnade durch den Tempelbau erfahren hatte, wieder in den Götzendienst gefallen war. Sie brachen Gott die Treue. In dieser geistlich dunklen Zeit bereitete Gott einen Mann, Esra, für die geistliche Wiedererweckung seines Volkes vor.

Dieser Esra zog 458 v.Chr. (7,7) mit der zweiten Rückkehrerwelle von Babel nach Jerusalem hinauf. Zu der Zeit regierte der persische Großkönig Artahsasta (465-425 v.Chr.), der Esras und 13 Jahre später Nehemias Rückkehr nach Jerusalem (445 v.Chr.) beaufsichtigte. Die Rückkehr der Juden war die Erfüllung der Prophezeiung Jeremias: „Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe.“ (Jeremia 29,10) Es war Gottes souveränes Handeln, dass er durch weltliche Machthaber wie König Artahsasta seine Verheißung an seinem Volk erfüllte.

Sehen wir uns die Verse 1-5 an. Esra stammte aus einer priesterlichen Familie und gehörte zur 16. Generation des Hohenpriesters Aarons. Seraja, der Vorfahre Esras, war der letzte oberste Priester, bevor Jerusalem durch König Nebukadnezar von Babylon zerstört wurde. Seraja wurde mit König Zedekia nach Ribla in das Land Hamat deportiert und dort hingerichtet (2. Könige 25,18-21). Die Juden waren nun zerstreut, ein Volk ohne Land und ohne Heimat. Und Esra war ein Nachkomme eines Volkes ohne Land und ohne Heimat. Aber er hielt an dem priesterlichen Erbe fest. Als Esra seinen eigenen Stammbaum erforschte, lernte er den Gott seiner Vorfahren kennen. Er wurde durch das Glaubensbeispiel seiner Vorfahren ermutigt, die nicht die Götzen anbeteten, sondern als Priester dem Gott Israels dienten. Durch seinen Stammbaum erkannte er Gottes souveräne Führung für sein Leben. Er nahm auf, dass der Gott seiner Glaubensvorfahren auch sein Gott war, der ihn in seinem Ratschluss schon zur Zeit Aarons vorbereitet hatte und nach der Zerstörung Israels durch ihn seine Geschichte weiter schreiben wollte. Durch dieses Glaubenserbe fand Esra seine Identität als Gottes auserwähltes Volk.

Lesen wir Vers 6: „Dieser Esra zog von Babel herauf. Er war ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose, das der HERR, der Gott Israels, gegeben hatte. Und der König gab ihm alles, was er erbat, weil die Hand des HERRN, seines Gottes, über ihm war.“ Hier lernen wir zwei Punkte über Esra, wie er mit seiner Identität als Gottes auserwähltes Volk lebte.

1) Esra zog von Babel herauf

Esra gehörte zur nächsten Generation von Juden, die nicht in Israel, sondern in Babel aufgewachsen war. Er hatte sich in die Gesellschaft des persischen Weltreiches integriert und beherrschte dessen Sprache und Kultur. In dieser Umgebung verließ Esra jedoch nicht sein geistliches Erbe. Er bewahrte seine Identität als Gottes Volk. Da konnte er der Führung Gottes folgen, mit dem Volk Gottes von Babel nach Jerusalem zu kommen (1,3; 2. Chronik 36,23).

2) Esra war ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose

Esra war ein Schriftgelehrter, der mit seinem Lehrer, Baruch, der selbst wiederum ein Jünger des Propheten Jeremia war, Gottes Wort erforschte. Das Wort “kundig” meint, ein Experte in einem Gebiet zu sein. Der Ausdruck “kundig im Gesetz des Mose” sagt, dass die fünf Bücher Mose die feste Grundlage von Esras Bibelstudium waren. Er studierte die fünf Bücher Mose so tiefgehend, dass er sie gemäß seiner Identität als Priester dem Volk klar und verständlich vermitteln konnte. Auf der Basis der fünf Bücher Mose studierte Esra die ganze damals bekannte Bibel. Er gilt als der Verfasser der Bücher Esra, Nehemia, Ester, 1. und 2. Chronik und von Psalm 119. Gemäß der rabbinischen Tradition war es Esra, der die verschiedenen Schriften der Juden zusammensuchte und diese zum Alten Testament als feste Grundlage für die Identität und geistliche Formierung des Volkes Israel zusammenstellte.

Sehen wir uns Vers 7 an: „Und mit ihm zogen herauf einige von den Israeliten und von den Priestern und Leviten, von den Sängern, Torhütern und Tempelsklaven nach Jerusalem im siebenten Jahr des Königs Artahsasta.“ Als Esra mit seiner Identität als Gottes Volk, Priester und Schriftgelehrter lebte, gab Gott ihm eine große Vision. Esra war sich der ernsthaften geistlichen Notlage des Volkes bewusst. Trotzdem hatte er die Vision gemäß 2. Mose 19,5.6: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.“ Getrieben von der Vision Gottes, verließ er Babel und machte sich auf den gefährlichen Weg nach Jerusalem. Dabei zog er nicht alleine hinauf, sondern mit den Israeliten, Priestern, Leviten, Sängern, Torhütern und Tempelsklaven. In vier Monaten traf er alle Vorbereitungen für den Aufbruch. (8.9) Er mobilisierte die Leviten und Tempeldiener mit der Vision Gottes, für die geistliche Wiederherstellung des Volkes ihr etabliertes Leben in Babel zu verlassen und mit nach Jerusalem zu kommen (8,15-20). Als Esra an seiner Identität und Vision Gottes festhielt, konnte er mit vielen wichtigen Leuten zusammenarbeiten, insbesondere mit dem geistlichen Leiter Nehemia.

Es ist sicherlich wichtig, unsere Rolle als Schüler, Studenten, Angestellte und Eltern sehr gut auszufüllen. Aber entscheidend ist, dass wir mit der geistlichen Identität leben. Geistliche Identität, die Gott uns gibt, macht uns stark, in unserer gottlosen Umgebung unerschütterlich zu sein und sogar Gottes Vision zu haben. Preis sei dem Herrn, der uns die geistliche Identität als das auserwählte Volk Gottes gab. Diese Identität half uns, nicht nur die Anfechtung zu erdulden, sondern auch Gottes Vision für die nächsten 40 Jahre zu haben, die globalen geistlichen Leiter der nächsten Generation aufzustellen. Gott half H. Johannes, in der Anfechtung mit geistlicher Identität als königlicher Priester zu leben und durch sein Abitur Glaubensgeschichte zu schreiben. Der Herr gab H. Noah geistliche Identität als Noah des 21. Jahrhunderts, der die jungen Menschen dieser Generation in die Arche der Errettung bringt. Unser Gott schenkte 5 frischen Täuflingen der nächsten Generation geistliche Identität als königliche Priester, die mit Freude mit Christus leiden und für sein ewiges Errettungswerk gebraucht werden dürfen. Gott gebe uns klare geistliche Identität und erwecke seine Vision in uns, dass 100.000 Bibellehrer und 5 Millionen Gebetsmitarbeiter durch uns aufgestellt werden.

Von Esra, der von Babel heraufzog, lernen wir, unsere geistliche Identität nicht je nach Situation anzupassen, sondern unter allen Umständen daran festzuhalten. Wir, die nächste Generation, haben seit unserer Kindheit bis heute das Wort Gottes studiert. Wir haben von den besten und kundigsten Bibellehrern, nämlich unseren Eltern und Hirten, gelernt. Wir haben solch ein großes und wertvolles geistliches Erbe bekommen, dass wir nun als induktive Bibellehrer und Hirten für unsere Mitschüler und Kommilitonen heranreifen. Gott freut sich sehr über unseren Glauben, mit unserer geistlichen Identität das Glaubenserbe unserer Eltern und Glaubensvorfahren zu übernehmen. Der Herr gebe uns seine Vision, dass er uns als globale geistliche Leiter für die Wiedererweckung unseres Landes gebraucht.

2. Esras Entscheidung des Lebens und deren Auswirkung (10-28)

Lesen wir Vers 10: „Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“ Wenn jemand auf sein umfangreiches Bibelwissen stolz sein durfte, dann war es mit Sicherheit Esra. Doch er blieb nicht selbstzufrieden. Nach seiner Ankunft in Jerusalem setzte Esra sein Herz nicht darauf, seine Bedingungen und die des Volkes zu verbessern. Esras Lebensentscheidung war, sein Herz auf das Erforschen, Tun und Lehren des Wortes Gottes zu richten. Warum? Es war, weil er ein brennendes Herz für sein Volk hatte. Er war sich bewusst, dass es dem Volk an geistlichen Leitern und Bibellehrern mangelte. Darum war er entschlossen, sein Volk zum Wort Gottes zu führen. Er glaubte fest daran, dass durch seine Entscheidung des Lebens Gottes Vision für sein Volk erfüllt würde. Betrachten wir den Inhalt seiner Lebensentscheidung.

1) Esra erforschte das Gesetz des HERRN

Esra hörte nicht auf, in der Bibel zu forschen und Gott durch sein Wort immer tiefer zu erkennen. Dass Esra sein Herz auf die Bibelforschung richtete, zeigt, dass dies nicht seine Nebenbeschäftigung war. Für die Bibelforschung gab er sein ganzes Herz und sein ganzes Leben hin. Durch die Erforschung des Gesetzes wurde Esra auch in der widrigen Lage mit Gottes Hoffnung nicht nur für sich selbst, sondern für das ganze Volk Israel erfüllt. In den Büchern der Könige erfahren wir, wie Israel unterging und in der Geschichte Gottes verschwand. Wenn wir die Chronikbücher lesen, dann erkennen wir, wie Esra die Geschichte Israels als die Geschichte der Hoffnung Gottes neu schrieb. Durch seine tiefgehende Bibelforschung konnte Esra die Hoffnung Gottes in die Herzen der Israeliten einpflanzen.

2) Esra gehorchte dem Gesetz des HERRN

Esra beobachtete und interpretierte nicht nur das Gesetz, sondern wendete es praktisch in seinem Leben an. Er hatte Einsicht dafür, dass die Ursache für das Unglück und den Untergang der Israeliten in ihrem Ungehorsam zu den Geboten Gottes lag (9,12). Er wusste, dass Gott ein Gott der Barmherzigkeit war, der die Erretteten übrig gelassen und sie nach Jerusalem zurückgeführt hatte (9,8.13). Esra aber kannte auch die ernsthaften Konsequenzen, wenn sein gerettetes Volk Gottes Gnade für ihren Götzendienst missbrauchen und so Gottes Gebote wieder übertreten würden (9,14). Deshalb ging Esra mit gutem Beispiel voran, indem er selbst dem ersten der Zehn Gebote gehorsam war: “Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.” (2. Mose 20,3) Täglich kämpfte er, sich selbst zu verleugnen und dem Wort Gottes zu gehorchen. Nicht nur in Persien, sondern auch in Jerusalem war Esras Umgebung voller Götzen. Aber er kämpfte mit dem Wort Gottes. Psalm 119,9-11 sagen: “Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an deine Worte. Ich suche dich von ganzem Herzen; lass mich nicht abirren von deinen Geboten. Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.” Als Esra sich an Gottes Wort hielt, empfing er Kraft zu einem heiligen, siegreichen und einflussreichen Leben.

Esras Gehorsam zum Gesetz des HERRN gab ihm geistliche Vollmacht, sein Volk zur Buße zu führen, dass sie sich von der Gemeinschaft mit den Heiden verführen ließen. (5. Mose 7,3; 23,3) Als er selber dem Wort Gottes mit absoluter Haltung gehorchte, da konnten auch sehr viele Israeliten den Gehorsam lernen und über ihren Götzendienst Buße tun (10,1). Gott segnete den Gehorsam einer Person, Esra, sodass durch diejenigen, die konsequent Buße taten, Gottes Segen weiter floss. Der Gehorsam einer Person, Esra, bewirkte Gottes Wunder, dass ein ganzes Volk Gottes Gnade empfing.

3) Esra lehrte Gebote und Rechte in Israel

Esras Lebensentscheidung beinhaltete auch die Lehre der Gebote und Rechte in Israel. Die ersten Heimkehrer hatten eigentlich eine Glaubensentscheidung getroffen, in die heilige Stadt Jerusalem zu ziehen und ihr Leben an Gott zu binden (2,1; Nehemia 7,6). Doch sie hatten ihre Treue zu Gott gebrochen und auch die Leiter, die eigentlich die Gebote Gottes lehren sollten, gingen Kompromisse mit der Sünde ein. (9,1.2) Esra blieb nicht hilflos, sondern er glaubte an die Macht des Wortes Gottes. Es war ein harter Kampf voller Hingabe, Gottes Wort zu lehren, von dem das Volk so stark abgewichen war. Wir sehen in Kapitel 10, dass Esras Lehre des Wortes Gottes sie zur schmerzhaften, aber notwendigen Konsequenz der Buße führte. Esra 10,10.11 sagen: “Und Esra, der Priester, stand auf und sprach zu ihnen: Ihr habt dem Herrn die Treue gebrochen, als ihr euch fremde Frauen genommen und so die Schuld Israels gemehrt habt. Bekennt sie nun dem HERRN, dem Gott eurer Väter, und tut seinen Willen und scheidet euch von den Völkern des Landes und von den fremden Frauen.” Als Esra, unabhängig vom geistlichen Zustand des Volkes, Gottes Wort so entschlossen lehrte, kam es zu einer großartigen Bußbewegung (10,18-44).

Nicht nur das: Durch Esras Lehre in den nächsten 13 Jahren wurde die feste Grundlage für das weitere Wirken Gottes durch Nehemia gelegt. Esras Lehre des Wortes Gottes inmitten von Rückschlägen blieb nicht ohne Frucht. Viele Leviten wurden als selbstmotivierte Bibelforscher und kundige Bibellehrer aufgestellt. Dann kam der Tag des Herrn (Nehemia 8). Nehemia kam und baute mit den Israeliten die Jerusalemer Mauer in 52 Tagen wieder auf. Das Volk versammelte sich auf dem Platz vor dem Wassertor und rief Esra, um von ihm die Gebote Gottes zu hören. Er lehrte das Wort Gottes vom Morgen bis zum Mittag. Zusammen mit den Leviten, die Esra ausgebildet hatte, pflanzte er Gottes Worte in die Herzen des Volkes ein. Das Wort Gottes gab den Israeliten die Hoffnung Gottes und öffnete ihre geistlichen Augen für die unwandelbare Treue und große Liebe Gottes (Nehemia 9). Es war der Ausgangspunkt der geistlichen Wiedererweckung. Sie hielten das Laubhüttenfest, bekannten ihre Sünden, sonderten sich von allem fremden Volk ab und trafen eine Abmachung, alle Gebote des Herrn zu tun (Nehemia 10). Als eine Person, Esra, sich dafür hingab, das Wort Gottes zu lehren, erfuhr ein ganzes Volk die geistliche Wiedererweckung.

Gott gab mir während meines Studiums mit Esra 7,10 eine Lebensentscheidung, mein Herz nicht auf weltlichen Spaß, materiellen Erfolg und menschliche Anerkennung zu richten, sondern darauf, zu einem Hirten und Bibellehrer heranzureifen. Durch 2. Timotheus 2,15 erweckte Gott in mir seine Vision für die geistliche Erweckung in Europa durch die Aufstellung der induktiven Bibellehrer. Ich danke meinem Herrn, der mich durch Jesu Sieg am Kreuz von meinem verfluchten Doppelleben unter der Sündenmacht und Begierde befreit und mich als einen Hirten der nächsten Generation und Studenten eingesetzt hat. Ich glaube, dass Gott meine Lebensentscheidung für die Aufstellung der globalen geistlichen Leiter gebraucht.

Lesen wir nochmal Vers 10: “Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.” Es ist sehr bemerkenswert, welche Auswirkungen eine Entscheidung des Lebens einer Person für ein ganzes Volk haben konnte. Viele haben Schwierigkeiten, eine Lebensentscheidung für das Erforschen, Tun und Lehren des Wortes Gottes zu treffen, weil sie ihr Herz an etwas anderes hängen als an Gottes Wort. Nachdem sie die Barmherzigkeit Gottes durch Jesu Kreuzestod für ihre Sünden geschmeckt haben, betrügen sie sich selbst, indem sie weiter die Welt lieb haben und nach ihren eigenen gottlosen Begierden leben. Die Lebensentscheidung für das Erforschen, Tun und Lehren des Wortes Gottes erfordert unser ganzes Herz, aber sie ist die beste Entscheidung, die ein Mensch treffen kann. Durch eine Person, die ihr Herz auf das Wort Gottes richtet, erfüllt Gott seinen Welterlösungsplan. Gott gebrauchte die Lebensentscheidung von H. Jochen, das Wort Gottes in der Frühe zu erforschen, danach zu tun und es in seiner Mittagspause zu lehren, für das Erweckungswerk der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Gott segnete durch die Lebensentscheidung von M. Petrus, nicht ein Klinikdirektor, sondern viel lieber ein einflussreicher Bibellehrer wie Esra zu sein, das Erweckungswerk der nächsten Generation. Der Herr segne unsere Lebensentscheidung für die Bibelforschung durch das induktive Bibelstudium und Global Leadership Empowerment Forum, für den Gehorsam zu mindestens einem Wort Gottes, und für die Lehre der Bibel durch Leiterschaft-Seminare und das Bilden von 10.000 Zweierbibelstudium-Teams. Gott möge durch unsere Lebensentscheidung wie die von Esra die Hoffnungsträger am Campus als kundige Bibellehrer aufstellen und Deutschland zur Hirtennation und Europa zum Missionare aussendenden Kontinent machen.

Sehen wir uns die Verse 11-28 an. Diese Verse bezeugen, dass die gnädige Hand Gottes über Esra war. Als er an seiner Lebensentscheidung festhielt, erfuhr er jedes Mal die Hand des HERRN. Der König gab ihm alles, was er erbat. Esra bekam die Vollmacht, mit seiner Gruppe, mit Silber und Gold für die Opfer auf dem Altar, mit den Geräten für den Dienst im Hause Gottes und mit allem nötigen Material nach Jerusalem zu ziehen. In diesem Buch kommt der Ausdruck „weil die Hand des HERRN über mir war“ sechsmal vor (7,6.9.28; 8,18.22.31). Da Esra klare Konsequenz für die Auserwählung Gottes gezogen hatte, war die gnädige Hand Gottes über ihm.

Nicht wenige reden sich selbst klein, indem sie nicht daran glauben möchten, dass ihre Entscheidung des Lebens überhaupt etwas bewirken könne. Esra 8,22 sagt: “Die Hand unseres Gottes ist zum Besten über allen, die ihn suchen, und seine Stärke und sein Zorn gegen alle, die ihn verlassen.” Wir dürfen vertrauen, dass Esras Gott auch unser Gott ist. Wir dürfen vertrauen, dass unser Gott unsere Lebensentscheidung für das Erforschen, Tun und Lehren seines Wortes mit vielen Früchten des Lebens reichlich belohnt.

In der heutigen Lektion haben wir Esras Identität und Lebensentscheidung kennengelernt. Esra hielt an seiner Identität als das auserwählte Volk Gottes fest, statt sich der heidnischen Kultur in Babel gleichzustellen. Gott gab ihm die große Vision für sein Volk. Da kehrte er nach Jerusalem zurück mit einer Entscheidung des Lebens, sein Herz auf das Erforschen, Tun und Lehren des Wortes Gottes zu richten. Gott bewirkte durch seine Lebensentscheidung die geistliche Wiedererweckung seines Volkes. Lasst uns auch unser Herz darauf richten, das Gesetz des HERRN zu erforschen, danach zu tun und Gottes Gebote in Deutschland und Europa zu lehren.

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