Die Einsetzung des Passafestes
2.Mose 12,1 – 51
Leitvers 12,13
„Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage.“
Wir danken Gott, dass wir zu Beginn des Jahres mit Hesekiel 37,10 Gottes Vision der geistlichen Wiedererweckung erneuern durften und durch Esra 7,10 Gottes Berufung als Bibellehrer mit neuer Lebensentscheidung annehmen durften. Lasst uns mit Gottes Vision und Hesekiels Glaubensgehorsam die geistliche Erneuerung in Europa herausfordern und mit dem Glaubensgebet jede Woche 360 Zweierbibelstudium-teams bilden und in diesem Jahr 12 Jünger Jesu aufstellen.
Durch die vorherigen Lektionen lernten wir die hartnäckige Verstocktheit und Unbußfertigkeit des Pharao kennen, durch den er entsetzliche Leiden über sich selbst und sein ganzes Volk brachte. Wir lernten auch Moses kompromisslosen Kampf kennen, mit dem er alle listigen Kompromissangebote des Pharao zurückwies und bis zum Ende Gottes klare Botschaft verkündigte. Durch die letzte, zehnte Plage nun zogen die Israeliten aus.
Durch die Einsetzung des Passafestes lernen wir, dass Gottes Errettungswerk das Werk des Glaubens ist. Gott ließ die Israeliten das Passalamm schlachten, dessen Blut er zum Zeichen der Errettung machte. Wir lernen auch, dass Gott seinem Volk klare Anweisungen gab, wie sie nach dem Auszug ihr neues Leben führen sollten. Gottes Sorge um das Leben seines Volkes nach dem Auszug. Und wir lernen, dass Gott sein Volk als sein Heer betrachtete mit dem Ziel, sie als siegreiche Kämpfer des Glaubens kämpfen und die Erfüllung des wunderbaren Weltrettungsplanes Gottes erfahren dürfen. Lasst uns heute durch sein Wort lernen, wie wir ein neues Leben nach dem Auszug aus der Sklaverei der Sünde einflussreich führen können.
1. Die Rettung durch das Blut des Lammes (1-28)
In Kapitel 11 hatte Gott durch Mose dem hartnäckig verstockten Pharao die Tötung der Erstgeburt als zehnte und letzte Plage angekündigt. Trotz dieser klaren Drohung verstockte der Pharao noch immer sein Herz (11,10) und zog sich und seinem Volk das Gericht Gottes zu. Die Tötung der Erstgeburt war bei Gott beschlossen. Nun gab Gott Mose und Aaron klare Anweisungen zur Vorbereitung des Auszugs. Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland: Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen.“ Der Exodus war ein neuer Anfang der Heilsgeschichte Gottes. Sie würden ausziehen und ein völlig neues Leben als Gottes Volk beginnen. Bis zu diesem Tag waren sie Sklaven unter der Herrschaft des Pharao gewesen. Jetzt wurden sie befreit und konnten frei und aufrecht ausziehen als das Volk Gottes mit dem Ziel, das Land, das Gott Abraham, Isaak und Jakob verheißen hatte, einzunehmen. Viele meinen, dass das Werk der Errettung das Ende des Werkes Gottes sei. Dies ist der große Irrtum. Es ist der Beginn des Werkes Gottes in einem Menschen.
In den Versen 3-13 gibt Gott ihnen konkrete Anweisungen für das Passa. Lesen wir die Verse 3-5: „Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus. Wenn aber in einem Hause für ein Lamm zu wenige sind, so nehme er’s mit seinem Nachbarn, der seinem Hause am nächsten wohnt, bis es so viele sind, dass sie das Lamm aufessen können. Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt ihr’s nehmen.“ Sie konnten nicht einfach irgendein Tier nehmen. Es musste das Opfertier sein, das Gott angewiesen hatte. Manchmal fragen wir uns, warum ausgerechnet Jesus rettet? Gibt es nicht auch andere Wege? Die Antwort ist klar: Jesus ist das Opfer, das Gott geboten hat. Allein sein Blut kann uns retten. Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und die obere Schwelle damit bestreichen an den Häusern, in denen sie’s essen.“ Sie sollten vom Blut des Lammes nehmen und an die obere Schwelle und die beiden Pfosten der Tür des Hauses streichen, in dem sie waren. Dann sollten sie das Lamm essen, aber weder roh noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten. Das Braten am Feuer weist auf Jesu Leiden am Kreuz und Gottes Gericht an meiner Stelle hin. Vers 8 sagt, dass sie alles Fleisch des Passalammes mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern essen sollten. Die bitteren Kräuter erinnerten daran, wie bitter die Sklaverei in Ägypten gewesen war. Ungesäuertes Brot zeigt, wie eilig sie waren, um Ägypten zu verlassen. Das Leben unter der Herrschaft der Sünde war grausam und zutiefst bitter, sodass sie unter der Sünde alle Lebensfreude verloren und hilflos schreien mussten. Das Passafest erinnert daran, wie groß die Gnade Gottes ist, der ihnen einen neuen Anfang der Lebensgeschichte schenkt. Sehen wir uns Vers 11 an: „So sollt ihr’s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa.“ Das Passa Gottes änderte ihre Haltung gegenüber dem Leben als heilige Pilger. Sie waren Pilger, die auf dem Weg zur ewigen Heimat waren.
Lesen wir die Verse 12 und 13: „Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht halten über alle Götter der Ägypter, ich, der HERR. Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage.“ Gott kündigte sein Strafgericht über die ägyptischen Götter an. Der Verderber würde durch Ägypten gehen und alle Erstgeburt schlagen. Doch inmitten seines gerechten Zorngerichts rettete Gott sein Volk durch das Zeichen des Blutes des Passalammes. Das Blut des Passalammes war das Zeichen Gottes. Dort, wo der Engel des Herrn das Blut sah, würde das Verderben sie nicht schlagen.
Wir leben in einer gerichtsreifen Welt. Weil keiner von der Sünde ausgenommen ist, müssen auch alle die Strafe bezahlen, nämlich Tod und ewige Verdammnis erleiden. Wir waren unter der Macht der Sünde und dem Verderben hilflos ausgeliefert. Doch Gott sandte Jesus und gab ihn hin, der sein Blut für uns, die Sünder, ein für allemal vergoss. Wenn wir Jesu Blut durch den Glauben annehmen und unsere Herzenstür damit bestreichen, dann spricht er uns gerecht und lässt das Strafgericht an uns vorübergehen. 1.Korinther 5,7 sagt: „Denn auch wir haben ein Passalamm, das ist Christus, der geopfert ist.“
Es gab einen stolzen Gefängnisaufseher in Philippi. Er war äußerlich sehr stark. Doch als es in Philippi ein Erdbeben gab, wurde ihm seine Hilflosigkeit und Verlorenheit als ein Sünder tief bewusst. Paulus und Silas sagten ihm: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig.“ Als er an das Blut Jesu glaubte, empfing er das neue Leben und wurde zum guten Mitarbeiter der ersten Gemeinde verändert. Paulus selbst war ein schlimmer Verfolger der Gemeinde, dessen Schuld niemand tilgen konnte. Aber als er für seine Sünde des Hochmuts und der Selbstgerechtigkeit Buße tat und an Jesus glaubte, wusch Jesu Gnade ihn ganz rein und macht ihn zum großen Apostel Gottes. Er bekannte: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.“
Jesu Blut hat die Kraft, die schlimmsten Sünder selig zu machen und sie zur neuen Kreatur zu verändern. Durch sein Sühneopfer hat Jesus den neuen und lebendigen Weg geöffnet und lädt alle Menschen zum seligmachenden Glauben ein. Lesen wir Vers 13: „Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage.“ Lasst uns all unsere Selbstgerechtigkeit und unser Selbstvertrauen ablegen und das Blut des Lammes Gottes persönlich annehmen und auf seine rettende Gnade allein vertrauen. Jesus ist des Herrn Passa!
Nachdem Gott das Passafest als ein Fest für den HERRN feiern ließ, sie und alle ihre Nachkommen, als ewige Ordnung, gab er seinem Volk die Anweisungen, wie sie ihr neues Leben als Gottes Volk leben dürfen. Betrachten wir die Verse 15-17: „Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Schon am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern tun. Wer gesäuertes Brot isst, vom ersten Tag an bis zum siebenten, der soll ausgerottet werden aus Israel. Am ersten Tag soll heilige Versammlung sein, und am siebenten soll auch heilige Versammlung sein. Keine Arbeit sollt ihr dann tun; nur was jeder zur Speise braucht, das allein dürft ihr euch zubereiten. Haltet das Gebot der ungesäuerten Brote. Denn eben an diesem Tage habe ich eure Scharen aus Ägyptenland geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.“ Auf die Feier des Passa folgte unmittelbar das Fest der ungesäuerten Brote. Genauso wichtig wie die Errettung selbst ist das neue Leben als Gottes Volk nach der Errettung. Sieben Tage lang sollten sie ungesäuertes Brot essen. Hier wird wiederholt betont: Von Anfang an allen Sauerteig aus ihren Häusern tun. Kein Sauerteig sollte sich finden lassen. Warum war es Gott so wichtig, dass sie den Sauerteig wegtaten? Der Grund liegt darin, dass schon ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert. Der Sauerteig beschreibt hier das alte Leben in der Sünde und die sündige Gewohnheit. Sie sollten aus dem alten Leben ganz ausziehen. „Exodus“ bedeutet, das alte Leben der Sünde zu verlassen. Sogar heißt es in Vers 19: „Denn wer gesäuertes Brot isst, der soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israel, auch ein Fremdling oder ein Einheimischer des Landes.“ Die Gläubigen dürfen im neuen Leben mit der Sünde keine Kompromisse schließen. Wenn man auch nur einen kleinen Kompromiss duldet, im eigenen Leben, in der Hausgemeinde, in der Gemeinde Gottes, gerät man schließlich wieder ganz unter die Herrschaft der Sünde und wird zum zerstörerischen Einfluss wie Sauerteig. Jerobeam I. übernahm 926 v. Chr. das Königtum in Nordisrael. Er war sehr fähig, und Gott hatte einen großen Plan für ihn. Doch Jerobeam relativierte das Gesetz Gottes und baute Heiligtümer in Bethel und Dan und ließ jeden Priester werden, der es wollte. Es sah wie ein kleiner, harmloser Kompromiss aus, um seine politische Macht zu festigen, aber es war ein Sauerteig, der den Götzendienst in Israel blühen ließ, und schließlich dazu führte, das Nordisrael von Assyrien vernichtet wurde und für immer von der Landkarte verschwand. Darum nennt die Bibel den König Jerobeam: „Jerobeam, der Israel sündigen machte.“
Wie können die Gläubigen sich und die Gemeinde dann schützen, obwohl sie von der Sünde ständig umgeben sind und angefochten werden? Wir dürfen und können zum Wort Gottes immer wieder zurückkommen und durch den Glaubensgehorsam leben. Der Gehorsam des Glaubens gegenüber einem Wort Gottes schützt uns, unsere Häuser und die ganze Gemeinde Gottes vor dem Einfluss der Sünde. Das Wort Gottes baut Gottes Gemeinde auf und macht uns zum Segen für alle Völker. Gott gab uns sein Wort aus Hesekiel 37,10 und damit Gottes Vision für die geistliche Wiedererweckung in Europa. Er gab uns seine Orientierung aus Hesekiel 37,10 und Esra 7,10, vom frühen Morgen an hausgemeinde- und teamweise das Gefäß des Gebets zu bilden und jede Woche 360 und bis zum Ende des Jahres 10.000 Zweierbibelstudiumteams zu bilden. Das neue Leben ist ein Leben ohne den alten Sauerteig der Sünde, persönlich und in der Gemeinde. Das neue Leben zu führen bedeutet, durch die Macht des Blutes des Passalammes Jesus Christus aus dem alten Leben auszuziehen. Es bedeutet gar nichts ohne Auszug. Passafest und Fest der ungesäuerten Brote gehören daher untrennbar zusammen. Jedes Mal, wenn wir uns an die Errettungsgnade im Blut Jesu erinnern, dürfen wir auch gleichzeitig unsere Entscheidung zum neuen Leben erneuern. Lasst uns nicht länger Kompromisse mit der Sünde schließen, sondern durch die Macht des Blutes Jesu das neue Leben führen und in diesem Jahr die Gemeinde Gottes an allen Fakultäten, Schulen und Hochschulen bauen.
Sehen wir die Verse 21 bis 24 an. Mose gab die Anweisungen Gottes für das Passa an die Ältesten Israels weiter. Sie sollten die Schafe auslesen und schlachten und mit einem Büschel Ysop vom Blut an die Schwelle und Pfosten ihrer Häuser streichen. Der Herr würde die Ägypter schlagen, aber an den mit Blut gezeichneten Häusern der Israeliten würde er vorübergehen. Wenn sie nun in das Land kämen, das Gott ihnen geben würde, sollten sie auch ihre Kinder lehren, das Passa zu halten. So würden auch ihre Nachkommen die Gnade im Blut annehmen und ein siegreiches, heiliges Leben als königliche Priesterschaft beginnen. Lesen wir Vers 28: „Und die Israeliten gingen hin und taten, wie der HERR es Mose und Aaron geboten hatte.“ Die Israeliten gehorchten den Anweisungen, die Gott Mose und Aaron gegeben hatte. Sie bereiteten den Auszug vor, indem sie das Lamm schlachteten und ihre Häuser mit dem Blut kennzeichneten. Sie nahmen durch den Glauben Gottes Errettungsgnade an. Gottes Errettungswerk ist das Werk des Glaubens. Sie gehorchten Mose im absoluten Vertrauen und machten sich bereit, auszuziehen und als Gottes Volk zu leben. Lasst uns die Errettungsgnade Gottes durch das Gehorsam des Glaubens praktisch annehmen, allen alten Sauerteig der Sünde durch die Buße entfernen und das neue Leben als Gottes Volk ergreifen.
2. Die Tötung der Erstgeburt Ägyptens und der Auszug Israels (29-51)
In derselben Nacht kam nun, wie angekündigt, die zehnte Plage über Ägypten herein, die Tötung der Erstgeburt. Vers 29 berichtet: „Und zur Mitternacht schlug der Herr alle Erstgeburt in Ägyptenland vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron saß, bis zum ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs.“ Der Verderber ging in dieser Nacht durch ganz Ägypten und tötete alle Erstgeborenen. Nur wo der Engel des Herrn das Blut des Lammes an der Tür entdeckte, wusste er, dass hier gläubige Israeliten wohnten, und ging an ihren Häusern vorüber. In jedem Haus musste der erstgeborene Sohn sterben. Es gab keine Standesunterschiede und keine Ausnahmen. Es traf den Sohn des Pharao, den designierten Thronfolger, genauso wie den Sohn der geringsten Magd und den ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis. In jeder Familie gab es einen schmerzlichen Todesfall zu beklagen. Ein schreckliches Weinen und Schreien erfasste alle Häuser in Ägypten. Im 1. Weltkrieg wurden 15% der deutschen Soldaten im Krieg getötet. Es gab keine Familie, die keine Todesoper, verstümmelte oder traumatisierte Menschen unter ihren Angehörigen hatte, sodass sie am Ende auch unter schlechtesten Bedingungen einen Waffenstillstand unterschrieben. Der 1. Weltkrieg hatte vier Jahre gedauert, aber die Ägypter erfuhren diese überwältigende Todesmacht durch das Strafgericht Gottes in einer einzigen Nacht.
Was waren die Folgen dieses Strafgerichtes? Sehen wir uns die Verse 30 bis 33 an. Der Pharao kapitulierte. So lange hatte er sich der Anweisung Gottes widersetzt und rebelliert und versucht, die Israeliten bei sich zu behalten. Doch nun musste er sie ziehen lassen, so wie es Mose gefordert hatte, einschließlich ihrer Familien und ihrer Nutztiere. Durch die starke Hand Gottes gezwungen, musste der Pharao trotz seiner langanhaltenden Rebellion am Ende doch auch Gott gehorchen und sogar mit ansehen, wie sein Volk die Israeliten aus dem Land trieb. Dies lehrt uns, dass Rebellion gegen Gott die schlimmste Strafe Gottes, nämlich sein Strafgericht, nach sich zieht. Der Pharao hatte sich Gott widersetzt und erfuhr genau das, was Gott angekündigt hatte.
Heutzutage relativieren und ignorieren viele Menschen die gerechte Strafe Gottes. Sogar manche Christen nehmen sie nicht ernst und halten sie für ein Märchen aus dem Mittelalter. Aber Jesus hat sehr eindringlich vor dem Strafgericht Gottes gewarnt. Am Ende müssen auch die hartnäckigsten Leugner wie Pharao anerkennen, dass Gottes Gericht wahr ist.
Das Strafgericht Gottes über Ägypten bedeutete gleichzeitig die Errettung des Volkes Israel. Vers 34 berichtet zunächst davon, dass die Israeliten nur ungesäuerten Teig mitnehmen konnten. Es war ein geschmackloses hartes Brot, weil sie in großer Eile ausziehen mussten. Sie hatten sich aus dem Gehorsam des Glaubens von den Ägyptern Goldschmuck und Kleider geben lassen. Gott hatte die Herzen der Ägypter bewegt, sodass sie ihnen willfährig waren. Jetzt nahmen sie diese Schätze von den Ägyptern als Beute mit. Gott erfüllte hier seine Verheißung, die er bereits Abraham gegeben hatte, und ließ sie mit großem Gut ausziehen. Sie flohen nicht wie entlaufene Sklaven, die um ihr Leben laufen müssen. Nein, sie waren wie Sieger, die mit einer großen Beute auszogen. Es war ein herrlicher Triumphzug. Die Beute haben sie später gebraucht, um das Heiligtum in der Wüste zu bauen.
Manchmal fühlen wir uns auch wie Verlierer gegenüber den weltlichen Menschen, die mächtig, erfolgreich und großartig zu sein scheinen. Aber wir haben keinen Grund, gering von uns zu denken, weil wir in Gottes Augen schon Sieger sind. Am Ende werden alle weltlichen Lehren und Ideologien und aller materieller Wohlstand vergehen und Gottes gerechte Strafe erfahren. Gottes Leute aber sind die Sieger, und Gott lässt sie mit großem Gut ausziehen.
Gemäß Vers 37 waren die Israeliten 600.000 Mann ohne Frauen und Kinder, als sie aus Ägypten auszogen. Dazu gab es auch viel fremdes Volk, welches die Gelegenheit nutzte und den Weg in die Freiheit ergriff. Die Zeit in Ägypten betrug 430 Jahre. Vers 41 sagt: „Als diese um waren, an eben diesem Tage zog das ganze Heer des Herrn aus Ägyptenland.“ Hier werden die Israeliten als Heer des Herrn bezeichnet. Sie waren nicht mehr die Elenden, die wegen der Fronarbeit und Leiden immer wehklagten und keine Hoffnung hatten. Sie waren auch keine Horde entlaufener Sklaven. Sie waren das Heer des Herrn, die Soldaten Gottes, die bereit waren, viele geistliche Kriege zu gewinnen.
Dieser Ausdruck weist auf das Ziel Gottes für sein Volk hin. Gottes Ziel ist es nicht, einfach nur die Bedingungen zu verbessern, sondern er möchte die Menschen verändern, bis er sie als ein großes Heer Gottes gebrauchen kann. Er glaubte, dass Israel gemäß 2.Mose 19,5.6 als ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk für die Weltmission gebraucht werden konnte. Es gibt eine weit verbreitete Meinung, dass die Errettung alles sei. Gott rettete uns und das war‘s. Viele Menschen wollen Gottes Errettungsgnade gern erfahren, aber sie sind nicht bereit zu kämpfen. Sie nennen sich Christen, aber sie lassen sich durch Wohlstand, menschlicher Anerkennung und kleine Bequemlichkeiten täuschen. Aber Vers 41 sagt klar, dass aus Gottes Sicht ganz Israel ein Heer Gottes ist. Wir sind sein Heer, das seine Wohltaten in der ganzen Welt zu verkündigen hat.
Das Leben mit Jesus ist nicht wie ein Flug, für den wir ein Ticket kaufen, uns hinsetzen, anschnallen, bedient werden und am Ende sicher an unserem Ziel landen. Glaube an Jesus ist vielmehr der Anfang eines neuen Lebens, in dem wir als Gottes Volk heranwachsen, mit Gott nach seinem Willen zusammenarbeiten und für die Ausbreitung seines Reiches in dieser gottlosen Zeit von Gott gebraucht werden. Der Vers 42 sagt, dass die Israeliten wegen der Gnade Gottes in der Passanacht nicht schlafen, sondern wie Gott wachen.
Gott möchte nicht, dass wir nutzlose Zivilisten bleiben, sondern dass wir als die Soldaten Gottes in den geistlichen Krieg miteinsteigen und für das Weltheilswerk Gottes gebraucht werden. In diesem Krieg gibt es keine Zivilisten. Gott wünscht sich, dass die jungen Menschen in Deutschland als eine königliche Priesterschaft aufstehen und die Fackel des Evangeliums in die ganze Welt weitertragen. Er möchte uns gebrauchen, die Wohltaten Gottes in der ganzen Welt zu verkündigen. Er möchte durch uns Europa geistlich wiedererwecken und noch in diesem Jahr zwei Stützpunkte für die Moslemmission errichten. Lasst uns als Heer des Herrn leben, indem wir mit Gottes Vision die geistliche Wiedererweckung in Europa herausfordern.
Die Verse 43 bis 49 enthalten weitere Ordnungen für das Passafest. Das Passalamm muss vollständig aufgegessen werden. Es gab auch viele Fremde, die mit den Israeliten ausgezogen waren. Sie durften das Passa nur essen, wenn sie beschnitten waren. Sie sollten eine klare Entscheidung treffen, zu Gottes Volk zu gehören. Wenn sie ausgezogen waren, sollten auch sie den alten Sauerteig des alten Lebens wegtun und ein neues Leben als Volk Gottes beginnen. Die Verse 50 und 51 sagen: „Und alle Israeliten taten wie der Herr es Mose und Aaron geboten hatte. An eben diesem Tage führte der Herr die Israeliten aus Ägyptenland, Schar um Schar.“ Das neue Leben ist nicht eine Beliebigkeit, sondern beginnt mit dem Gehorsam gegenüber der Anweisung Gottes. Nur so konnten sie die Freiheit genießen, die Gott für sie bereitet hat. Diejenigen, die nicht gehorchen, werden irgendwann aus Gottes Volk ausgerottet werden.
In dieser Lektion haben wir gelernt, dass wir durch das Zeichen des Blutes Jesu von der Knechtschaft der Sünde errettet werden. Gleichzeitig lehrt uns die Einsetzung des Passafestes und des Festes der ungesäuerten Brote, den Sauerteig der Sünde wegzutun und als Gottes Heer für die Erfüllung der Weltmission zusammen zu kämpfen, an seinem geistlichen Kampf teilzunehmen. Lasst uns die Gnade des Blutes Jesu ergreifen und als Gottes Soldaten für die Ausbreitung des Evangeliums an allen Hochschulen gebraucht werden.