Ein überaus großes Heer Gottes

Hesekiel 37,1 – 14
Leitvers 37,10

„Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.“

Wir danken Gott, dass er uns erlaubt hat, das vergangene Jahr mit dem Wort Gottes aus Daniel 6 abzuschließen. Wie Daniel dürfen wir inmitten der ungläubigen Umgebung unseren Stolz, Anerkennung, sogar Karriere riskieren und durch Zweierbibelstudium und Frühgebet den Glauben an Gott bezeugen, der unser Retter und Nothelfer ist. Wir danken Gott, der in 2017 mächtig gewirkt hat, besonders unsere nächste Generation als Bibelforscher und Gebetsmitarbeiter aufgestellt hat. Durch Bibelseminare und Workshops wurden sowohl unsere nächste Generation, als auch unsere Glaubensmütter als professionelle Bibellehrer zugerüstet. Die Glaubensentscheidungen von Joyce, Noah, Hirte Peter Ryu und Hirte Johannes Chang zeigen, dass Gott sie als ein großes Heer Gottes aufgestellt hat.

Heute wollen wir zu Anfang des neuen Jahres über unser Jahresleitwort Hesekiel 37,10 nachdenken. Durch die Vision des Totenfeldes lehrte Gott Hesekiel den Glauben, dass er der allmächtige Schöpfergott ist, der sogar tote Gebeine, die keinerlei Hoffnung haben, lebendig macht und sie zu einem mächtigen Heer Gottes aufstellt. Obwohl sich Israel in einer völlig hoffnungslosen Lage befand, ihr innerer Zustand verzweifelt war, so dass viele sich wie lebendige Tote fühlten, half Gott Hesekiel durch den Glauben das Wort Gottes zu diesen Skeletten zu weissagen, damit die Israeliten wieder lebendig werden und als eine überaus große königliche Priesterschaft aufgestellt werden. Heute wollen wir unseren Glauben erneuern, dass Gott uns und die jungen Menschen in Europa geistlich lebendig macht und als ein überaus großes Heer Gottes für die Weltmission aufstellt. Lasst uns mit Hesekiels Glaubensgehorsam und Gebet die geistliche Wiedererweckung in Europa herausfordern.

1. Ein Feld voller Totengebeine (1-3)

Hesekiel befand sich bereits mit anderen leitenden Juden seit elf Jahren in der Gefangenschaft in Babylon, als er von dem endgültigen Fall der Stadt Jerusalem und ihrer Zerstörung hörte. Der Grund für die Zerstörung Jerusalems und die Wegführung in die Gefangenschaft war ihr Ungehorsam, dass sie Gott verlassen und viele Götzen angebetet hatten. Schon in den fünf Büchern Mose hatte Gott mehrmals diese Strafe Gottes angekündigt, wenn sie nicht dem Wort Gottes gehorchen würden. Auch viele Propheten hatten sie immer wieder gewarnt und zur Buße aufgerufen, dass sie Gottes Wort gehorchen sollten. Als sie alle Warnungen ignorierten, mussten sie nach sechzehn Generationen die schmerzhafte Strafe Gottes, nämlich die babylonische Gefangenschaft, erfahren. Mit dem Fall Jerusalems und der Wegführung der Einwohner war auch der letzte Funken Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in die geliebte Heimat erloschen und es breitete sich die völlige Resignation und Hoffnungslosigkeit unter den Juden aus. Doch Gott half Hesekiel inmitten dieser verzweifelten Lage die Hoffnung und Vision Gottes für die geistliche Wiederherstellung zu empfangen.

Lesen wir die Verse 1 und 2: „Des Herrn Hand kam über mich und er führte mich hinaus im Geist des Herrn und stellte mich mitten auf ein weites Feld; das lag voller Totengebeine. Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt.“ Gott führte Hesekiel in einer Vision auf ein weites Feld, welches mit Totengebeinen übersät war. Es war ein schockierender und abstoßender Anblick. Überall gab es nichts als tote Knochen. Trotzdem führte Gott Hesekiel immer weiter über dieses Feld und ließ ihn die toten Menschenknochen betrachten. Hier gab es keine Hoffnung mehr.

Gott stellte dem hoffnungslosen und verzagten Hesekiel, der nur den schlimmen Zustand seines Volkes durch diese Knochen auf dem Totenfeld sehen konnte, eine ungewöhnliche Frage: „Du Menschenkind, meinst du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden?“ Dies war wirklich eine schwierige Frage und nach allen Regeln der Vernunft würden wir antworten, dass dies zwar schön und wünschenswert, aber schlichtweg nicht möglich wäre. Einen Menschen, dessen Muskeln und Haut schon zerfallen sind, noch einmal ein neues Leben zu geben, scheint völlig undenkbar zu sein. Trotzdem antwortete Hesekiel nicht aus dem Unglauben. Er schaute vielmehr auf den allmächtigen Gott und sagte: „Herr, mein Gott, du weißt es.“ Mit anderen Worten glaubte er, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist, obwohl er selber überhaupt keine Hoffnung sehen konnte. In gleicher Weise möchte Gott, dass wir nicht in fatalistischen Todesgedanken oder in unserer Hilflosigkeit sitzen bleiben, sondern den Glauben an Gottes Macht erneuern und mit Gottes Vision für unser Land beten.

Inwiefern können wir unsere Lage in Europa mit der der Israeliten vergleichen? Wirtschaftlich gesehen geht es uns überaus gut, eigentlich so gut wie nie zuvor. Wir haben Reichtum, Fortschritt, Freiheit und eine Lebenserwartung von über 80 Jahren. Aber geistlich gesehen ist Europa im Niedergang begriffen. Früher war Europa als das christliche Abendland bekannt, von wo unzählige Missionare ausgesandt wurden. Es war auch das Zentrum der Reformation. Doch heute ist Europa zu einem Missionsfeld geworden. Wegen dem Humanismus, dem Relativismus und der Bibelkritik haben viele Menschen in Deutschland den Glauben verloren. Sie interessieren sich nur noch für das materielle Wohlergehen. Weniger als 5% der Menschen lesen überhaupt noch in der Bibel. Während in Afrika, Südamerika oder sogar in China christliche Gemeinden regelrecht aus dem Boden sprießen, müssen bei uns sogar Kirchengebäude verkauft werden, weil sie leer stehen. Wenn wir von geistlicher Erweckung sprechen, dann schauen die Menschen uns mit großen Augen an und selbst viele Christen halten dies für ein Märchen, das woanders vielleicht geschehen könnte, aber nicht bei uns. Mit anderen Worten hat sich eine große Hoffnungslosigkeit gerade unter den Christen breitgemacht. Aber Gott möchte, dass wir Gottes Hoffnung in unseren Herzen aufnehmen, nämlich, dass er die geistlich toten jungen Menschen zu einem neuen Leben erwecken und sie wieder in ihr Land setzen und als eine königliche Priesterschaft, als eine Hirtennation für die Weltmission gebrauchen wird.

Zur Zeit Esras waren die meisten Israeliten wie tote Gebeine. Aber sein Bibelstudium bewirkte, dass sie lebendig wurden und wieder anfingen, dem Wort Gottes zu gehorchen. Sogar wurden viele Leviten, die anfangs ihre Aufgabe ignoriert hatten, als hervorragende Bibellehrer aufgestellt. Als David sich auf der Flucht befand, kamen viele Leute zu ihm die in Not und Schulden und verbitterten Herzens waren. Was konnte man mit solchen Leuten anfangen? Aber als David sie aufnahm und den Glauben an Gott lehrte, wurden diese toten Gebeine zu den großartigen Menschen verändert, die später als die Helden Davids berühmt wurden und das Rückgrat seines Königreiches bildeten.

„Meinst du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden?“ Gott möchte nicht, dass wir in unserer Resignation und Hilflosigkeit bleiben, sondern unsere Augen zu ihm aufheben und sehen, dass er Europa geistlich wiedererweckt und es noch einmal als eine Hirtennation für die Weltmission gebraucht.

2. Ein überaus großes Heer Gottes (4-14)

Wie sollte dann diese Wiederbelebung praktisch von Statten gehen? Lesen wir die Verse 4 bis 6: „Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des Herrn Wort! So spricht Gott der Herr zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet. Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin.“ Gott befahl Hesekiel, dass er über diese toten Gebeine weissagen sollte: „Ihr verdorrten Gebeine, höret des Herrn Wort!“ So wie die Schöpfung mit dem Sprechen des Wortes Gottes begann, so sollte nun Hesekiel das Wort Gottes mit Vollmacht sprechen und die Totenknochen zum Leben erwecken. Dazu brauchte er den absoluten Glauben an die Macht des Wortes Gottes.

Es war ein unbegreifliches Werk Gottes. Aber als Hesekiel durch den Gehorsam des Glaubens weissagte, geschah es, dass die Knochen sich bewegten und wieder zusammenfanden, dass Fleisch, Sehnen und Haut darauf wuchsen und sie schließlich wieder wie richtige Menschen aussahen.

Dies lehrt uns, dass das Werk Gottes ein herrliches Schöpfungswerk ist. Es geht nicht darum, etwas Imperfektes nun perfekt zu machen, sondern darum aus dem Nichts etwas vollkommen Neues hervorzubringen. Wenn ein Hoffnungsträger geistlichen Wunsch zeigt oder eine Grundlage hat, dann können wir vielleicht glauben, dass etwas geschehen würde. Aber Gott sieht gerade dort, wo es gar nichts mehr gibt, wo alles fehlt, dass etwas Neues geschehen kann.

Der Knecht Gottes hatte solchen Glauben für unsere neue Generation. In unserem Gideon-Team etwas zu sehen, war eigentlich über die menschliche Vorstellung hinaus. Sie waren nur ganz normale Jugendliche, wie ihre weltlichen Freunde auch. Aber als er sie durch den Glauben als Diener des Wortes für die Young-Leaders‘-Conference aufstellte, kamen hervorragende und gnädige Botschaften aus ihrem Mund. Als er sie durch den Glauben zum Factual-Study herausforderte, schrieben sie während dem Young-Leaders‘-Workshop ein ganzes Buch mit Factual-Study und bereiteten hernach herzbewegende Vorträge darüber vor. Es war ein herrliches Schöpfungswerk Gottes.

Gott tat auch so ein großartiges Schöpfungswerk in Noah, sodass er eine Entscheidung treffen durfte, nach seinem Abitur zuerst das geistliche Training aufzunehmen und für das Werk Gottes in New Jersey zusammenzuarbeiten. Es war auch ein Schöpfungswerk Gottes, dass Peter K. am Ende des letzten Jahres den Gottesdienst leiten und als ein königlicher Priester von Gott gebraucht werden durfte.

Die meiste Zeit sind wir sehr berechnend und suchen nach fähigen Leuten, die irgendeine Aufgabe erfüllen könnten. Aber unser Gott wirkt nicht durch die fähigen Menschen. Er will gerade die unscheinbaren oder toten Menschen lebendig machen und sie als ein großes Heer Gottes aufstellen, welches seinen Namen verherrlicht. Er hat unsere gewöhnlichen und von Sündenkrankheiten geplagten Hirten lebendig gemacht und sie als mächtige Bibellehrer aufgestellt. Er kann auch die jungen Studenten, die wie tote Knochen aussehen, lebendig machen und sie als sein Heer für die Weltmission gebrauchen.

Was sollte nun Hesekiel tun? Hesekiels Aufgabe war es nicht, jemanden lebendig zu machen. Dieses Schöpfungswerk ist mit der menschlichen Kraft oder Vorstellung nicht möglich. Die Veränderung eines Menschen ist vielmehr das Werk Gottes durch den Glauben an Christus, wie 2.Korinther 5,17 sagt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Was Hesekiel tun sollte, ist, das Wort Gottes durch den Gehorsam des Glaubens zu verkündigen und es zu den toten Gebeinen zu sprechen. Ohne Bibellehrer kann niemand zum Glauben an Jesus kommen (Römer 10,14). Unser Zweierbibelstudium ist das Werk des Glaubens, wobei wir das Wort Gottes wie es ist, an die Hoffnungsträger weitergeben. Wir glauben, dass das Wort Gottes Macht hat, etwas Großartiges in ihren Herzen und Leben zu bewirken und sie für Gott lebendig zu machen.

Hirte Xenofon war früher auch ein totes Gebein, dessen komplizierte Gedanken ich gar nicht verstehen konnte. Aber Gottes Wort selber wirkte in seinem Herzen, sodass er sich durch das Bibelstudium als einen Sünder vor Gott finden und die Rechtfertigung alleine aus dem Glauben an Jesus persönlich aufnehmen konnte. Als ich mit Sujan Bibelstudium anfing, habe ich nicht unbedingt viel Feedback von ihm bekommen. Manchmal fragte ich mich, ob er überhaupt etwas verstanden hatte. Aber durch seine Stellungnahme erkannte ich, dass Gottes Wort in seinem Herzen gewirkt hatte und er Jesus als die Macht des Heils bezeugen konnte. Lasst uns das Wort Gottes durch das Zweierbibelstudium wie Hesekiel bezeugen und Gottes mächtiges Werk in den Herzen und Leben der Hoffnungsträger erfahren.

Sehen wir uns die Verse 7 bis 10 an. Obwohl es ein mächtiges Werk Gottes gab, waren die Menschen noch immer ohne den Geist Gottes. Sie sahen wie Menschen aus, aber sie waren noch nicht lebendig, weil kein Geist Gottes in ihnen war. Darum befahl Gott Hesekiel noch einmal zu weissagen. Diesmal sollte er zu dem Odem sprechen, dass er diese Getöteten anblasen und sie wieder lebendig machen sollte. Lesen wir die Verse 9 und 10: „Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem; weissage, du Menschenkind, und sprich zum Odem: So spricht Gott der Herr: Odem, komm herzu von den vier Winden und blase diese Getöteten an, dass sie wieder lebendig werden! Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.“ Als Hesekiel wieder gehorchte, kam der Odem Gottes und machte die toten Körper lebendig. Sie wurden kräftig und konnten auf ihren eigenen Beinen stehen. Sie waren ein überaus großes Heer. Sie waren Gottes Soldaten, bereit, Gottes Befehlen zu gehorchen und viele geistliche Kriege zu gewinnen.

Hier lernen wir wie Hesekiel zu beten, dass Gott die jungen Menschen geistlich lebendig macht. Als die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu einmütig im Gebet waren, wurden sie mit den Heiligen Geist erfüllt und lebendig gemacht, so dass sie das Evangelium in Jerusalem furchtlos verkündigten. Als die Gemeinde in der Zeit der Bedrängnisse betete, wurden sie alle mit Heiligem Geist erfüllt, sodass sie das Wort Gottes mit Freimut verkündigen konnten und das Evangeliumswerk schließlich bis an das Ende der Erde ausgebreitet wurde. Wir beten jeden Tag vom Frühgebet an für die geistliche Wiedererweckung zu Gott. Wir beten dafür, dass Europa geistlich wiedererweckt wird, so dass durch Europa Gottes weltweiter Heilsplan erfüllt wird und alle Menschen, die sich unter der Macht der Sünde und des Todes quälen, errettet werden und das ewige Leben in Christus Jesus ergreifen können. Wir haben angefangen in unseren Hausgemeinden und an unseren Fakultäten und Hochschulen das Feuer des Gebets zu entfachen. Vers 10 sagt: „Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.“ Lasst uns wie Hesekiel durch den Glaubensgehorsam und Gebet das mächtige Wirken Gottes erfahren, dass Gott durch uns 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter aufstellt und Europa noch einmal zur Hirtennation für die Weltmission verändert.

Sehen wir uns die Verse 11 bis 14 an. Sie beschreiben, was diese Vision für Hesekiel damals bedeuten sollte. Die Israeliten hatten alle Hoffnung verloren, weil es kein Land Israel mehr gab und sie hielten Babylonien für ihr Grab, wo sie sterben und verschwinden würden. Aber Gott wollte sie wieder dort herausholen, sie lebendig machen und sie in ihr Land einpflanzen. Gott erfüllte diese Vision zu der Zeit von Serubbabel und von Esra, sodass Israel sowohl in seine Heimat zurückkehrte und dann auch geistlich wiederhergestellt wurde.

Heute hat Gott uns seine Vision für die geistliche Wiedererweckung in Europa erneuert. Unser Gott ist der allmächtige Schöpfergott, der tote Gebeine lebendig macht und die geistlich toten Menschen wiedererweckt, sie sogar als ein großes Heer Gottes für die Weltmission aufstellt. Gott hat uns als ein überaus großes Heer Gottes aufgestellt. Durch das Zweierbibelstudium dürfen wir Gottes Wort, wie es ist weissagen und so an dem Wiedererweckungswerk Gottes teilnehmen. Lasst uns in diesem neuen Jahr dem Bibelstudiumswerk widmen, durch unsere persönliche Bibelforschung, durch unser Zweierbibelstudium mit den Hoffnungsträgern und durch das Campusgebet, dass wir wie Hesekiel das Wort Gottes durch den Gehorsam des Glaubens verkündigen und mit der Kraft des Heiligen Geistes die geistliche Wiedererweckung in Europa herausfordern.

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