Die wahre Freiheit
„Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
In der vorangegangenen Lektion haben wir gelernt, dass Jesus das Licht der Welt ist. Wer Jesus nachfolgt, der kann die Finsternis der Sünde überwinden und das Licht des Lebens haben.
Im heutigen Text spricht Jesus zu denjenigen, die zum Glauben an ihn gekommen waren, über die wahre Freiheit. An Jesus zu glauben und seine Sündenvergebungsgnade zu erfahren ist der erste Schritt. Dadurch erfährt ein Mensch aber noch nicht die wahre Freiheit. Ein Mann, der 38 Jahre lang gelähmt war, erhielt von Jesus die Sündenvergebungsgnade und sogar die Heilungsgnade. Aber er hatte nicht die wahre Freiheit, weil er sich nicht an Jesu Wort hielt. Er lebte in Furcht und Sünde der Undankbarkeit, so dass er Jesus verleumdete und ihn schließlich verriet. Es ist entscheidend, an Jesu Worten zu bleiben und in der Jüngerschaft Jesu zu wachsen. Dann erlangt ein Mensch die wahre Freiheit. Die wahre Freiheit ist, dass ein Christ durch ein Leben als ein Kind Gottes in der tiefen Verbundenheit mit Christus lebt, koste es, was es wolle. Dann wird er frei von der Sünde und von der Furcht des Todes und kann ein Leben für die Verherrlichung Gottes und mit der großartigen Mission und Vision Gottes führen. Gott segne euch, nicht den Lügen des Teufels zu folgen, sondern an dem Wort Jesu unter allen Umständen zu bleiben und als wahrhaft freie Menschen von Gott einflussreich gebraucht zu werden.
1. Der Weg zur wahren Freiheit (31-47)
Betrachten wir die Verse 31 und 32. Das Thema der Freiheit war für die damaligen Juden, die sich unter der Herrschaft der Römer befanden, ein sehr sensibles Thema. „Freiheit“ ist auch für die Jugendlichen und jungen Menschen ein sehr wichtiges Thema. Sie wollen frei sein und sich frei entfalten. Sie denken, dass der Weg zur freien Entfaltung die autonome Freiheit und Ungebundenheit an nichts und niemanden ist, weder an Gott, an Eltern, an ein System oder biblische oder gesellschaftliche Normen und Wertvorstellungen. Viele Christen denken, dass die Sündenvergebungsgnade und die Heilungsgnade bereits die Befreiung und das Hauptwerk Gottes seien. Was sagte Jesus über die wahre Freiheit?
Lesen wir die Verse 31 und 32: „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Hier ist der Weg das Ziel. Die wahre Freiheit empfangen wir nicht durch ein einmaliges Ereignis, sondern indem wir dem Weg Jesu folgen. Der Weg zur wahren Freiheit ist: 1) an Jesu Wort zu bleiben, 2) die Wahrheit zu erkennen, 3) durch die Wahrheit frei zu werden.
1. Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort (31)
Der erste Schritt zur wahren Freiheit ist, dass wir an Jesu Wort bleiben. Der erste Schritt dafür ist, durch das tiefgehende, induktive Bibelstudium die Irrlehren des Zeitgeistes zu erkennen und unser Leben auf das Wort Gottes zu bauen. Die Bibel sagt ganz klar: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!“ Ich danke Gott, dass er unseren Teenagern zurzeit durch H. Peter Ryus Vorträge hilft, das Wort Gottes durch das induktive Bibelstudium tiefgehend zu lesen und zu studieren. Erstaunlicherweise lesen sogar viele Gläubige kaum in der Bibel. Eine Tochter von einem hervorragenden Missionar berichtete, dass sie bis GLEF noch nie ein Buch aus der Bibel persönlich gelesen hätte, aber dass sie durch den Vortrag von H. Peter Ryu über das induktive Bibelstudium so motiviert worden ist, persönlich in der Bibel zu lesen.
Es reicht aber nicht, Jesu Wort nur akustisch zu hören oder intellektuell zu lesen. Es ist wichtig, beim Wort Jesu zu bleiben, wenigstens an einem Wort Jesu. Die Menschen sind so vergesslich. Der Wille ist gut, aber das Fleisch ist schwach. Darum dürfen wir geistlich kämpfen, beim Wort Jesu zu bleiben, durch das Schreiben einer persönlichen Stellungnahme, durch das tägliche Frühgebet und durch die geistliche Lebensgemeinschaft. Ein Teenager verbrachte ein Auslandsjahr in Amerika. Am Anfang weinte er jede Nacht wegen Heimweh, wegen Sprachproblemen und weil er seine Mutter und Geschwister vermisste. Aber er blieb jeden Tag am Frühgebet und beim Stellungnahmeschreiben und an Jesu Wort Markus 11,22. Da konnte er als einer der Klassenbesten das Auslandsjahr abschließen und die Klaviersonate „Pathetique“ von Beethoven für die Ehre Gottes spielen.
Nachdem Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen 5000 Menschen gespeist hatte, waren alle von Jesus begeistert. Sie wollten Jesus zum Brotkönig machen und von ihm ewig Brot und die Lösung für alle Probleme bekommen. Aber Jesus wollte nicht ihre Bedingungen verbessern, sondern ihnen sich selbst, das Brot des Lebens, geben. Als die Menschen erkannten, dass sie von Jesus nicht das bekommen konnten, was sie wollten, gingen sie alle weg, einer nach dem anderen, bis nur noch die zwölf Jünger Jesu übrigblieben (6,50-52). Jesus fragte sie: „Wollt ihr auch weggehen?“ Simon Petrus aber antwortete ihm: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (6,67.68) Petrus war ein Mann mit vielen Schwächen. Einmal verriet er Jesus sogar drei Mal. Aber er hatte eine Größe: Er folgte nicht dem Konsens der Menschen, sondern blieb im entscheidenden Moment an den Worten Jesu. So konnte er als ein Fels der Gemeinde und als einer der größten Leiter der Geschichte gebraucht werden. Judas dagegen blieb nicht an den Worten Jesu und brachte sich selbst um.
Ein junger Mann wurde wegen seiner Entscheidung, bei dem Wort Jesu und bei den Leuten Gottes zu bleiben, so sehr missverstanden und angegriffen. Er bekam böse und ärgerliche Worte aus der ganzen Welt. Aber wie Apostel Petrus entschied er sich, nicht dem Konsens der Mehrheit oder dem Willen der Menschen zu gefallen, sondern an dem Wort Gottes aus 5. Mose 6,5 zu bleiben und viel lieber mit den Leuten Gottes misshandelt zu werden.
An Jesu Wort zu bleiben, bedeutet, an der Mission Gottes und am Weltmissionsbefehl Jesu zu bleiben. Kurz vor seiner Himmelfahrt gab der auferstandene Christus seinen Jüngern die Verheißung: „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apostelgeschichte 1,8) Die Jünger Jesu waren einfache Menschen. Ihr Leben war menschlich gesehen zu hart. Aber sie blieben an dem Weltmissionsbefehl Jesu. Sie wurden mutige Zeugen Jesu, durch die die frohe Botschaft von Jesu Tod und Auferstehung allen Menschen im ganzen römischen Reich und bis an das Ende der Erde verkündigt wurde. Heutzutage wird die Mission Gottes verneint, sogar von den Kirchen. Viele sind wegen der Furcht vor Covid-19 gelähmt. Aber wir dürfen an Jesu Wort bleiben und seine Zeugen an den Schulen, Fakultäten und 1700 Hochschulen und bis an das Ende der Erde, bis nach Kartagena, Kambodscha, Nordkorea und bis in die muslimische Welt wirken.
2. Ihr werdet die Wahrheit erkennen (32)
Sehen wir uns Vers 32 noch einmal an: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Viele Menschen leben und arbeiten, ohne die Wahrheit zu kennen, obwohl sie teilweise in sehr hohen und verantwortlichen Positionen arbeiten. Zum Beispiel fragte einst der römische Statthalter Pontius Pilatus, als er Jesus richtete: „Was ist Wahrheit?“ (18,38) Es gibt auch viele Menschen, die die Wahrheit ignorieren und ihr Leben je nach der Strömung der Zeit oder den Umständen orientierungslos führen. Sie halten die Wahrheit Gottes für nicht absolut und nicht notwendig, weil sie pragmatisch denken, dass man sich für die Wahrheit nichts kaufen kann, weil sie keinen Spaß macht und weil sie in ihrem tiefsten Herzen den Lügen des Teufels folgen wollen. Aber ohne die Wahrheit zu kennen gibt es keine Freiheit. Der japanische Soldat Hiroo Onoda verteidigte bis zum Jahr 1974 die Insel Lubang vor der philippinischen Hauptstadt Manila, obwohl der zweite Weltkrieg schon vor 29 Jahren für Japan zu Ende gegangen war. Weil er die Wahrheit nicht kannte, kämpfte er die 29 besten Jahre seines Lebens für einen schon verlorenen Krieg.
Was ist dann die Wahrheit? Gemäß dem kategorischen Imperativ von Immanuel Kant ist die Wahrheit das allgemeingültige und unveränderliche Prinzip für alle Menschen aller Zeiten. In Johannes 14,6 bezeugt Jesus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Wer die Wahrheit kennt, der kennt auch den Weg und geht auf dem Weg des Lebens. Der häufigste Satz im Johannesevangelium lautet: „Ich bin von Gott gekommen und werde zu Gott zurückgehen.“ Philosophisch gesagt, ist die Wahrheit, dass wir, die Menschen, nicht zufällig, wie die Atheisten oder die Anhänger der Evolutionstheorie behaupten, von dem Leib unserer Eltern gekommen sind, um zum Friedhof zu gehen und dort von den Würmern gefressen zu werden. Wir sind von Gott gekommen und gehen wieder zu ihm zurück. Unser Leben ist eine Pilgerreise zur ewigen Stadt, zum Himmelreich, wo wir das ewige Leben und das herrliche Reich Gottes als unser Erbe empfangen werden. Einfach gesagt, ist Gottes Wort die Wahrheit. Indem wir Gottes Wort studieren und gehorchen, können wir die Wahrheit erkennen. Weil die Kinder Gottes durch das Wort Gottes die Wahrheit erkennen, können sie ein anderes Leben mit der Hoffnung und Vision Gottes führen, anstatt alternativlos und hilflos mit der Strömung der Mode oder des Zeitgeistes zu schwimmen.
Ein junger Mann sah nie das Gesicht seiner Mutter. Beim koreanischen Bürgerkrieg starben alle seine Klassenkameraden. Er dachte, dass sein Leben dazu bestimmt war, schicksalshaft unglücklich und elend zu sein. Aber durch das Bibelstudium nahm er ein Wort Gottes aus Epheser 2,10 auf: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Durch das Wort Gottes erkannte er die Wahrheit, dass Gott ihn geschaffen hat, um Gottes großartiges Werk zu tun. Er nahm das Werk der Campusmission durch Bibelstudiumsfreundschaften als Gottes Werk an. Durch dieses Werk wurden zahlreiche Jünger Jesu an den Campussen der ganzen Welt aufgestellt und zahlreiche Missionare in die Weltmission ausgesandt.
Ein Junge wurde zwei Monate zu früh geboren. Er konnte bis zu seinem vierten Lebensjahr nicht sprechen. Wie ein Autist schien er sich nur für Landkarten und Lokomotiven zu interessieren. Die Lehrer sagten, dass er auf eine Sonderschule für sozial- und lernbehinderte Kinder gehen sollte. Aber durch das Bibelstudium erkannten seine Eltern die Wahrheit Gottes gemäß Genesis 1,1, dass Gott der Schöpfer ist. Durch den Glauben halfen sie ihrem Sohn mit der Hoffnung Gottes, als ein General des Glaubens wie Josua zu wachsen, der von dem Wort Gottes weder nach rechts noch nach links abweicht. Ihr Sohn wurde auf ein renommiertes Gymnasium aufgenommen und gründete dort einen Gebetskreis mit seinen Mitschülern. Er macht nächstes Jahr Abitur und wächst zu einem hervorragenden Bibellehrer und globalen geistlichen Leiter.
3. Die Wahrheit wird euch frei machen (32-47)
Sehen wir uns Vers 32 noch einmal an: „und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Wenn wir diesen Vers lesen, erkennen wir, dass die Freiheit das größte Geschenk Gottes für jeden Menschen ist. Freiheit ist auch ein wichtiges Buzzword der modernen Gesellschaft. Viele Menschen setzen die Bindungs- und Beziehungslosigkeit in Kombination mit dem Besitzen von Geld mit Freiheit gleich. Der verlorene Sohn ist ein gutes Beispiel. Der verlorene Sohn ging zu seinem Vater und sagte ihm: „Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht.“ Danach zog er in ein fernes Land. Der verlorene Sohn dachte, dass er mit Geld und fern von seinem Vater die Freiheit hätte. Er brachte sein Erbteil durch mit Prassen. Dann wurde er ein Schweinehirte, der sich nur wünschte, seinen Bauch mit den Schoten zu füllen, die die Schweine aßen.
Gemäß der Aussage Jesu hängt die Freiheit nicht von Gebundenheit oder Ungebundenheit ab. Freiheit ist vielmehr eine Folge der Wahrheit, durch das Bleiben an dem Wort Gottes. Sehen wir uns Vers 33 an: „Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Kinder und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du dann: Ihr sollt frei werden?“ Die Juden waren 430 Jahre lang Knechte der Ägypter gewesen. Im verheißenen Land waren sie Knechte der Philister, der Ammoniter, der Moabiter und der Midianiter gewesen. Gemäß der Aussage der Bibel war dies die logische Konsequenz ihres Götzendienstes. Nach der goldenen Zeit des Königtums von David und Salomo wurden sie Knechte der Syrer, dann der Assyrer, der Babylonier, der Perser, der Griechen. Zur Zeit Jesu waren sie Knechte der Römer. Aber sie sagten, dass sie nie jemandes Knecht gewesen waren.
Viele Studenten, die ewig studieren, sagen, dass sie frei sind, dass sie das studieren was sie wollen und auf ihre Weise. Sie sagen meistens, dass ihr Professor und ihre Mitstudenten dagegen unfrei und gezwungen und unwissende Sklaven sind, während sie das System durchschaut haben. Ich kannte mal einen Medizinstudenten, der sagte, dass er Anatomie wirklich verstehen wollte. Ich sagte ihm, dass er zuerst alles auswendig lernen sollte. Aber er wollte nicht so stupide wie die anderen auswendig lernen, sondern alles selber malen und verstehen. Er konnte aber gleichzeitig seine Begierde und Beziehung mit seiner Freundin nicht kontrollieren. Er konnte drei Mal das Physikum nicht bestehen und kein Arzt werden.
Die Juden waren stolz darauf, dass sie trotz der Knechtschaft unter allen Völkern der Erde ihren stolzen und unabhängigen Geist bewahren konnten, obwohl sie lieber Buße tun sollten. Jesus wollte keine politische oder philosophische Diskussion mit ihnen beginnen, sondern er zeigte ihnen ganz klar ihr Problem auf. Sehen wir uns Vers 34 an: „Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.“ Jesus wollte ihnen helfen, von ihrem falschen Stolz wegzukommen und sich selbst als Sünder vor Gott zu erkennen. Die wahre Freiheit ist nicht die autonome Freiheit, sondern die Freiheit von der Sünde. Die Freiheit von der Sünde gibt es nur in der festen Verbundenheit mit Jesus Christus. Sehen wir uns Vers 36 an: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ Freiheit ist keine Beziehungslosigkeit, sondern hat etwas mit einer festen Beziehung zu tun. Diese Beziehung ist nicht wie die von einem Knecht oder einem Angestellten, der je nach der Situation oder nach dem Gefühl kommt und geht. Diese Beziehung ist vielmehr sehr eng und lebenslang wie die von einem Sohn und seinem Vater oder wie die von einem Jünger und seinem Meister. Darum sagte Jesus in Vers 35: „Der Knecht bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.“ Der einzige Weg, von der Herrschaft der Sünde herauszukommen, ist die ehrliche, rückhaltlose und vollständige Buße und die lebenslange feste Verbindung an Gott unter der Königsherrschaft Jesu.
Apostel Paulus war ein stolzer und ehrgeiziger Pharisäer gewesen. Er redete sich ein, dass er Gott dienen würde. In Wahrheit war er ein Knecht der Sünde des Ehrgeizes und der Begierde. Um seine Sünde zu rechtfertigen, musste er die Christen immer mehr verfolgen und beging immer schlimmere und schrecklichere Sünden. Aber er kam aus diesem Teufelskreis heraus durch die rückhaltlose und vollständige Buße. Er sagte später: „Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne.“ (Philipper 3,7.8)
Ein Teenager wollte seine Freiheit durch Basketballspielen behaupten. Obwohl seine Eltern ihm sagten, dass er sich auf die Schule konzentrieren sollte, suchte er jeden Tag nach Basketball im Internet und dachte in seinem Herzen jeden Tag an Basketball. Auch las er viele Fantasiebücher. Obwohl er viele Fantasiebücher las, wurde sein Deutsch nicht besser. So führte er ein Doppelleben und konnte sein Herz nicht von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all seiner Kraft für die Schule einsetzen. Aber indem er endlich den Gedanken an Basketball und an das Lesen von Fantasiebüchern rückhaltlos ohne Wenn und Aber Gott als ein heiliges Opfer des Gehorsams opfert, kann er in der engen Verbundenheit mit Christus sein. Dann kann er die Wahrheit erkennen, indem er unendlich wächst. Dann kann er auch die wahre Freiheit genießen.
Sehen wir uns Vers 44 an: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ Diejenigen, die die Buße ablehnen, sind nicht frei. Diejenigen, die die Buße ablehnen, werden Knechte des Teufels. Sie werden Lügner und Mörder. Das ist eine sehr ernsthafte Warnung. Der einzige Weg zur Wahrheit und zur wahren Freiheit ist die Buße, d.h. nicht die Abkehr, sondern die Umkehr zu Gott, durch den Weg, den Jesus Christus uns geöffnet hat. Diesen Weg können wir beschreiten, indem wir wie der verlorene Sohn bekennen: „Vater, ich habe gesündigt, gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.“ (Lukas 15,21) Dann erfahren wir die Gnade Gottes, wie 1. Johannes 1,8.9 sagen: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Gott segne unsere Täuflinge, sich durch das Schreiben des tiefgehenden Glaubenszeugnisses auf die Taufe vorzubereiten.
Ich träumte einst, ein Klinikdirektor zu werden. Dafür lernte ich fleißig, mit dem Ziel, in allen Dingen der Beste zu sein. Aber ich quälte mich unter der Sünde der Begierde und der Furcht, so dass ich mit der Mentalität als ein kleiner Mann mit schwarzen Haaren lebte. Aber durch die Buße über die Sünde der Begierde durch 5. Mose 6,5 durfte ich frei werden. Ich durfte mich entscheiden, mich an das Wort Gottes aus Esra 7,10 zu halten, nämlich mein Herz darauf zu setzen, als ein Bibellehrer und Diener des Wortes Gottes und als ein geistlicher Leiter für die geistliche Wiedererweckung zu wachsen anstatt für meine Karriere. Ich begann meine Assistenzarztausbildung ca. fünf Jahre später im Alter von 32 Jahren. Meinen Doktor- und Facharzttitel bekam ich mit 37 Jahren. Meine Frau arbeitet in einem Gastronomiegeschäft für die Weltmission. Äußerlich sehen wir sehr gebunden aus. Aber durch das Bleiben an Jesu Wort und Mission bin ich frei. Ich danke Gott, der uns durch die tiefe Verbundenheit mit Christus von der Sünde freigemacht hat. Wir dürfen nun unser Leben geben, dem Wort Gottes, der Mobilisierung der Nächsten Generation, der Pionierung der medizinischen Fakultät und der Errichtung von drei Missionsstützpunkten mit meinen Eltern, mit meinen Kindern und mit den Mitarbeitern zu dienen, mit Zeit und mit Material, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft, ungebunden, ohne Furcht und mit der weltweiten Vision Gottes.
So viele junge Menschen sind trotz der autonomen äußerlichen Freiheit und trotz Reichtum und Erfolg unfrei und todunglücklich, indem sie sich unter der Macht der Sünden endlos quälen. Unsere Zeit braucht nicht noch bessere Bedingungen. Unsere Zeit braucht Bibellehrer und Hirten, die den jungen Menschen das Wort Jesu verkündigen. Dann können Sie die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird sie frei und lebendig machen. Dann können sie ein Leben für die Verherrlichung Gottes als ein großes Heer Gottes führen. Gott gebrauche das Werk der Bildung von 10.000 ZBS-Teams für die geistliche Wiedererweckung.
2. Wer mein Wort hält, wird den Tod nicht sehen (48-59)
Sehen wir uns Vers 48 an: „Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist und einen bösen Geist hast.“ Die Juden blockierten und bezichtigten Jesus, dass er ein Samariter sei und einen bösen Geist habe. Das taten sie, weil Jesus ihnen ganz klar die Wahrheit sagte.
Sehen wir uns die Verse 50 und 51 an: „Ich suche nicht meine Ehre; es ist aber einer, der sie sucht, und er richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“ Einige sagen, dass es viele Wahrheiten gäbe, von denen man sich eine aussuchen könnte, die einem passt. Aber diese Verse sagen, dass es nur eine Wahrheit gibt. Wer die Wahrheit nicht annimmt, der wird gerichtet. Wer die Wahrheit annimmt, der empfängt die ultimative Freiheit, nämlich die Freiheit von der Furcht des Todes.
Meine Mutter kam vor 48 Jahren als eine Krankenschwestermissionarin in dieses Land. Mein Vater folgte vor 40 Jahren als studentischer Missionar. Durch den Glauben wurde er ein Doktor der Pharmazie der Rheinischen Friedrichs-Wilhelm-Universität Bonn. Aber er gab Gott seinen Doktortitel als ein heiliges Opfer und diente dem Werk der Aufstellung von Jüngererziehung durch das Zweierbibelstudium und die geistliche Lebensgemeinschaft mit ganzer Hingabe ohne Vorbehalt. Gott stellte viele Jünger Jesu und geistliche Leiter unter den einheimischen Studenten und den Mitarbeitern der Nächsten Generation auf und gebrauchte dieses Werk als ein geistliches Hauptquartier. Dieses Jahr feiern wir das 40. Jubiläum für dieses erstaunliche Werk Gottes. Meine Eltern sind jetzt 70. Obwohl sie dem Werk Gottes so hingebungsvoll gedient haben, haben sie dieses Jahr wieder so starke Verfolgung erfahren. Ich habe meine Mutter gefragt: „Hast du keine Angst vor dem Tod? Hast du keine Angst vor der Verfolgung der Welt?“ Sie antwortete ganz unaufgeregt: „Nein, ich habe keine Angst.“ Meine Eltern bleiben an dem Wort Gottes aus Philipper 1,21, Hesekiel 37,10 und Nehemia 2,17 und dienen dem Werk Gottes der Mobilisierung der Nächsten Generation und mit einer Vision für die Weltmission durch die Errichtung von Stützpunkten und durch die Onlinemission mit allem Freimut ungehindert.
Sehen wir uns die Verse 52 bis 56 an. Die Juden behaupteten, dass Jesus sich über Abraham und die Propheten stellen würde. Trotz ihrer falschen Anschuldigung bemühte sich Jesus, dass die Juden von Abrahams Glauben lernen könnten. Lesen wir Vers 56: „Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.“ Als Abraham an Gottes Verheißungswort festhielt, konnte er das Reich Gottes sehen. Als er an die Erfüllung der Verheißung Gottes glaubte, konnte er bereits durch den Glauben den Tag Jesu voraussehen. Da wurde er froh und konnte mit Freude und Gastfreundschaft als heiliger Fremdling in Zelten mit der Verheißung Gottes leben und sein Glaubenserbe an die nächste Generation weitergeben. Freude kommt nicht vom Bekommen oder davon, dass unsere Probleme gelöst werden. Freude ist die Frucht der Freiheit, die aus der Wahrheit und aus dem Halten an Jesu Wort kommt.
Sehen wir uns die Verse 57 und 58 an: „Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Um seinem Volk zu helfen, sagte Jesus ihnen hier offen, dass er der Sohn Gottes ist. Als Jesus sich selbst als der ewige Gott offenbarte, wollten sie ihn steinigen. Sie taten das, weil Jesus nicht in ihr Weltschema hineinpasste. Aber die ultimative Wahrheit ist, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Viele sehen Jesus als einen guten Lehrer, als einen Hirten, als einen Menschen. Aber indem wir Jesus als den ewigen Gott annehmen, werden wir die Wahrheit erkennen, die wahre Freiheit erlangen und in das ewige Leben gehen.
Im heutigen Text haben wir den Weg zur wahren Freiheit gelernt. Die wahre Freiheit ist nicht die autonome Freiheit. Die wahre Freiheit erfahren wir durch das Bleiben an Jesu Wort und indem wir als seine Jünger leben. Die wahre Freiheit ist die Freiheit von der Sünde. Die wahre Freiheit erhalten wir durch die rückhaltlose Buße und Umkehr zu Gott und durch die feste, enge und lebenslange Verbundenheit mit ihm. Die wahre Freiheit kommt durch die Königsherrschaft Jesu und durch das Bleiben an der Mission Gottes. Durch die wahre Freiheit werden wir, obwohl wir menschlich gebunden aussehen mögen, frei von der Furcht des Todes und dienen Gott mit Freude und mit allem Freimut ungehindert. Gott segne euch, die wahre Freiheit durch das Bleiben an Jesus als einflussreiche Zeugen Jesu zu genießen. Gott segne unser Werk der Bildung von 10000 ZBS-Teams für die geistliche Wiedererweckung.