Die Herrlichkeit der Auferstehung
1. Korinther 15,35-58
Leitvers 15,49
„Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.“
In dieser Osterzeit haben wir das Evangelium der Auferstehung aus 1. Korinther 15 studiert. Wir durften die Macht der Auferstehung kennenlernen, die viel stärker ist als die Macht der Sünde und des Todes. Nun dürfen wir täglich unser Leben für den HERRN hingeben, indem wir dem Beispiel von Apostel Paulus folgen, der bezeugte: „Ich sterbe täglich.“ Heute möchten wir in den Versen 35 bis 58 das Auferstehungsprinzip sowie die Herrlichkeit der Auferstehung kennenlernen. Gott helfe uns, unser neues Leben in Christus gemäß dem Auferstehungsprinzip zu führen und mit der herrlichen Auferstehungshoffnung im Werk des Herrn immer zuzunehmen und so die geistliche Wiedererweckung an den Hochschulen und Unis in Deutschland und Europa herauszufordern.
1. Das Prinzip der Auferstehung (35-49)
Sehen wir uns Vers 35 an: „Es könnte aber jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen und mit was für einem Leib werden sie kommen?“ Unter den Korinthern gab es einige, die an der leiblichen Auferstehung zweifelten. Sie lebten so, als ob sie ewig diesen irdischen Leib behalten und für immer auf der Welt leben könnten. Einige machten sich über die geistliche Auferstehung wegen ihres Unglaubens lustig und sagten vielleicht: „Was soll das für ein komischer Leib sein? Werde ich dann immer noch Übergewicht haben oder Medikamente nehmen müssen?“ Einige der Korinther waren von der gnostischen Irrlehre beeinflusst, die eine leibliche Auferstehung ablehnte und lehrte, dass die Auferstehung nur eine Auferstehung des Geistes sei. Paulus tadelte solche Irrlehrer sehr hart. Sehen wir uns Vers 36 an: „Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.“ Ihre falsche Lehre stand ganz im Gegensatz zu dem, was bei der Auferstehung des Herrn Jesus tatsächlich geschehen war. Jesus ist am dritten Tag leiblich von den Toten auferstanden. Das Grab Jesu war ganz leer. Und der auferstandene HERR begegnete leiblich den Seinen. Er erschien Maria von Magdala. Er ging auch mit einigen Jüngern zusammen nach Emmaus, lehrte sie das Wort Gottes und brach mit ihnen das Brot. Er erschien dem Zweifelmeister Thomas. Am See Tiberias bereitete Jesus den Jüngern das Frühstück und hielt mit ihnen das Mahl. Jesus war kein Geist! Er war leibhaftig auferstanden! In unserer Zeit wird die Auferstehung Jesu auch sehr stark geleugnet oder man macht sich darüber lustig. Liberale Theologen sagen: „Der moderne Mensch kann nicht an eine körperliche Auferstehung Jesu Christi glauben und ebenso wenig an seine Wiederkunft.“ Wer noch an Auferstehung und Wiederkunft Christi glaubt, muss damit rechnen, als „fundamentalistischer Christ“ verspottet und verleumdet zu werden.
Lesen wir noch einmal Vers 36 und hören wir Paulus klaren Tadel auch für uns persönlich: „Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.“ Unser Herr Jesus selbst lehrte das universale Prinzip des Ersterbens und Auferstehens. In Johannes 12,24 sprach er: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Jesus gab sein Leben als ein ersterbendes Weizenkorn völlig hin – bis zum Tod am Kreuz. Und wir alle dürfen nun die Frucht seiner völligen Hingabe und seiner Auferstehung von den Toten sein. In Markus 8,34 lehrte Jesus und sprach: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Das Prinzip „was du säst wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt“ begegnet uns in vielen Lebensbereichen. Als Kinder Gottes müssen wir auch unseren sündigen Leib durch tägliches Sterben trainieren, nicht dem Muster dieser Welt oder dem Zeitgeist zu folgen. Wir sind durch einige Mitarbeiter der Nächsten Generation ermutigt, die täglich sterben, um am Frühgebet im Hause Gottes teilzunehmen; sich durch Factual Studies geistlich zu erbauen und das kommende GLEF 2020 vorzubereiten. Unsere Senfkornmusiker erfuhren das Auferstehungsprinzip, als sie vor einigen Jahren ein Benefizkonzert in der Bonner Beethovenhalle veranstalteten. Obwohl die meisten damals Teenager und Jugendliche waren, die keine besonderen Konzerterfahrungen hatten, nahmen sie die Herausforderung an und veranstalteten ein wunderschönes Konzert, von dem noch heute einige meiner Arbeitskolleginnen begeistert sind. Ein Schüler sollte nach dem Rat von Experten in eine Förderschule eingeschult werden. Doch als seine Eltern mit Genesis 1,1 beteten, erfuhren sie das Prinzip der Auferstehung, sodass ihr Sohn das Gymnasium erfolgreich gemeistert und sogar mit einigen seiner Mitschüler einen Gebetskreis bildet. Das Auferstehungsprinzip lehrt uns, dass man die Herrlichkeit schon hier und heute sehen und erfahren kann, wenn man zuvor dem alten Leib bzw. der alten sündigen Mentalität erstorben ist. Dies ist unser gemeinsamer geistlicher Kampf. Es ist der Kampf, uns dem Irdischen und Nichtigen abzuwenden, ja sogar zu vergessen was dahinten ist und uns auszustrecken nach dem, was da vorne ist. Wir denken an Jim Elliot, der sein junges Leben als Missionar unter den Aoka-Indianern als ein Märtyrer hingab. Er bezeugte: „Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“ Wir denken auch an Paulus selbst, der sein neues Leben restlos hingab, das Evangelium sogar bis nach Europa zu predigen. In Kolosser 3,2-4 ermahnt er die Gläubigen: „Trachtet nach dem, was droben ist, und nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.“
Wir lernen, dass das Auferstehungsprinzip ein universales und allgemein gültiges Lebensprinzip ist. Ist jemals eine wunderschöne Sonnenblume gewachsen, ohne dass zuvor ein Sonnenblumenkern in die Erde gelegt wurde? Ist jemals ein Musiker mit einem Titel ausgezeichnet worden, ohne dass er zuvor durch endlose Selbstverleugnung hart trainiert wurde? Konnte jemals ein Soldat in eine Eliteeinheit aufgenommen werden, ohne dass er zuvor extremstes Training durchstehen musste? Lasst uns wie Paulus und wie viele Glaubensvorgänger unser neues Leben in Christus einsetzen, um täglich zu sterben. Dann werden wir keine Narren sein, die sich nur um diesen irdischen Leib sorgen und am Ende alles verlieren. Dann werden wir vielmehr erfahren, dass Paulus‘ Wort absolut wahr ist und sich erfüllt: „Was du säst wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.“
Sehen wir uns die Verse 37 und 38 an: „Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, sei es von Weizen oder etwas anderem. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib.“ Unser jetziger irdischer Leib ist schon so großartig von Gott geschaffen. Dich gibt es nur einmal auf dieser Welt! Keine Kopie, kein Klon! Einzigartig – unter 8 Milliarden Menschen! Und Gottes Vielfalt hat kein Ende. Auch der Auferstehungsleib entstammt Gottes großartiger Schöpferhand. Darum bezeugte Paulus: „Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib.“
Sehen wir uns die Verse 39 bis 41 an: „Nicht alles Fleisch ist das gleiche Fleisch, sondern ein anderes Fleisch haben die Menschen, ein anderes das Vieh, ein anderes die Vögel, ein anderes die Fische. Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. Einen anderen Glanz hat die Sonne; einen anderen Glanz hat der Mond; einen anderen Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz.“ Dass Menschen, Vieh, Vögel und Fische unterschiedliches Fleisch haben, verstehen sogar kleine Kinder. Auch bei Sonne, Mond und Sternen sehen wir tagtäglich ihren wunderschönen Glanz. Je nach der vorhandenen Energie im Inneren eines Sternes erscheint uns ein Stern bläulich oder rötlich zu sein. Und denken wir an die Sonne und den Mond. Beim Aufgang der Sonne erscheint sie wie ein goldgelber Ball und beim Untergang wie ein roter Ball. Der Mond ändert jeden Tag seine Form und Helligkeit: zunehmend, abnehmend, Vollmond usw. Um wieviel herrlicher wird es sein, wenn wir mit unserem Auferstehungsleib im Himmelreich versammelt sind und als ein unzählbares Heer der Erlösten vor dem Throne Gottes versammelt sein werden. Dort werden unzählige Erlöste aus allen Völkern und Nationen stehen – und jeder von ihnen wird so individuell und einzigartig geschaffen sein, wie Gott es will! Unser Herr Jesus sagte in Matthäus 13,43: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!“ Ernst Gebhardt (1832-1899) drückte es in einem Lied so aus: „Wenn der Heiland, wenn der Heiland als König erscheint und die Seinen als Erlöste im Himmel vereint. O dann werden sie glänzen, wie die Sterne so rein in des Heilandes Krone als Edelgestein.“
Welch ein herrliches Auferstehungsprinzip! An jedem von uns wird Gottes Herrlichkeit und seine Schöpfungsmacht offenbar werden. Sehen wir uns Vers 45 an: „Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, wurde zu einem lebendigen Wesen, und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht.“ Durch den ersten Menschen, Adam, kam die Sünde in die Welt. Sünde bezeichnet den Ungehorsam und die Rebellion gegen Gott. Deren Folge war der Tod. Wir alle stammen von Adam und sind als Sünder geboren und haben die Sünde geerbt. Wir stehen auch alle unter dem Fluch der Sünde und gehen dem Gericht Gottes entgegen. Aber Gott machte einen Rettungsplan. Schon in Genesis Kapitel 3 hat Gott den Messias verheißen, der als ein Nachkomme der Frau in die Welt kommen würde. Diese Verheißung erfüllte Gott in Jesus Christus. So wie Adam das Haupt der gefallenen Menschheit wurde, ist Jesus Christus das Haupt einer ganz neuen Menschheit geworden. Jesu Kommen hat das Sündenproblem der ganzen Menschheit ein für alle Mal gelöst. Jeder, der an das Erlösungswerk Jesu am Kreuz persönlich glaubt und Buße tut, wird gerettet. Danken wir Gott für Jesus: für den Vollbringer des Erlösungswerkes Gottes und den Geist, der lebendig macht.
Sehen wir uns die Verse 46-48 an: „Aber der geistliche Leib ist nicht der erste, sondern der natürliche, danach der geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel. Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen, und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen.“ Hier bezeugt Paulus, dass so, wie wir hier dem irdischen Adam gleich gewesen sind, wir in der himmlischen Ewigkeit vom Wesen her dem himmlischen Christus gleich sein werden. Lesen wir Vers 49: „Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.“ Hier auf dieser Erde tragen wir allesamt das Bild des irdischen. Wir leben in Sünden, in Schwachheit, in Vergänglichkeit und Niedrigkeit. Aber genauso sicher ist es, dass wir auch das Bild des himmlischen tragen werden. Wir werden wie Jesus sein, seine Innerlichkeit werden wir besitzen, sodass wir barmherzig, geduldig, gütig, liebevoll sein werden. In dieser Welt kommen wir so schnell an unsere Grenze. Wie Paulus in Römer 7,21, so müssen auch wir allesamt rufen: „Mir, der ich das Gute tun will, hängt das Böse an.“ (Luther, 2017). Aber wir dürfen die feste Hoffnung und Gewissheit haben, dass das zukünftige Leben nicht eine Fortsetzung dieses irdischen Lebens, sondern etwas vollkommen Neues sein wird. Nie mehr in Adam; für immer in Christus! Amen.
Vers 49 ist eine große Ermutigung für alle Gläubigen. Wegen unseres alten irdischen Leibes in Adam seufzen wir ausnahmslos. Stunde um Stunde erfahren wir unsere Grenze, Schwachheit und Sündhaftigkeit und leiden darunter. Wir wollen das Frühgebet halten und haben doch öfters verschlafen. Wir wollen am Campus einen Studenten treffen, aber unsere Faulheit lässt uns zuhause bleiben. Wir wollen konzentriert für die Schule bzw. Uni lernen, aber wir lassen uns schnell von unserem Smartphone ablenken. So erfahren wir allesamt unsere Niedrigkeit, Armseligkeit und die Grenze unseres natürlichen Leibes. Aber im zukünftigen Leben werden wir das Bild des himmlischen tragen. Das ist schon jetzt unser großer Trost, unsere Zuversicht und Freude, mit der wir schon jetzt das Auferstehungsprinzip praktizieren und die Auferstehungsmacht in unserem Leben erfahren dürfen. Hirtin Joyce, Missionar Stephanus und Missionarin Monika bezeugen während ihrer derzeitigen Behandlungszeit ihren siegreichen Glauben, weil sie die lebendige Hoffnung auf das zukünftige herrliche Bild des himmlischen im Herzen tragen. Wegen solch einer herrlichen Hoffnung brauchen auch wir nicht wegen uns oder anderen verzweifelt zu sein. Vielmehr dürfen wir die Hoffnung und feste Zuversicht haben, dass wie wir getragen haben das Bild des irdischen, auch das Bild des himmlischen tragen werden.
In diesem Abschnitt haben wir das Auferstehungsprinzip kennengelernt: „Was du säst wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.“ Die Auferstehung Jesu und auch unsere leibliche Auferstehung ist kein Mythos – es ist eine geschichtliche Tatsache und Realität. Lasst uns täglich dieses Auferstehungsprinzip in unserem Leben praktizieren, indem wir mit unserem irdischen Leibe ersterben und einst für immer das herrliche Bild des himmlischen, das Bild unseres auferstandenen HERRN Jesus, tragen werden.
2. Der Sieg des Auferstehungsglaubens (50-58)
Lesen wir den Vers 50: „Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.“ Hier macht Paulus klar, dass wir so, wie wir jetzt sind, in Fleisch und Blut, das Reich Gottes nicht ererben können. Dieser verwesliche Leib wird die Unverweslichkeit nicht ererben.
Doch dann spricht Paulus von einem Geheimnis. Sehen wir uns die Verse 51-53 an: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit; und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.“ Das Geheimnis, welches Paulus erwähnt, ist die Entrückung der Heiligen zusammen mit der Auferstehung der Toten, die in Christus entschlafen sind. In 1. Thessalonicher 4,16-18 schreibt Paulus: „Denn er selbst, der HERR, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem HERRN sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.“ Alle Gläubigen, seien sie bereits gestorben oder noch am Leben, haben das großartige Privileg, dass sie gemeinsam dem HERRN auf den Wolken in die Luft entgegen gehen und allezeit bei dem HERRN sein werden.
Sehen wir und die Verse 54-56 an: „Wenn aber dies Verwesliche anziehen wir die Unverweslichkeit und dies Sterbliche an ziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.“ Ausnahmslos alle Menschen leiden in dieser Welt unter der Todesmacht. Ob arm oder reich: Der Tod macht in dieser Welt vor niemandem halt. Doch die frohe Botschaft ist: Da Jesus von den Toten auferstand, hat der Tod schon seine Macht verloren. Die 1. Phase unserer Errettung ist, dass wir durch unseren HERRN Jesus von der Sündenmacht errettet sind und bereits ein neues Leben haben. Nun befinden wir uns in der 2. Phase des Errettungswerkes Gottes. Wie Paulus in Philipper 3,20.21 bezeugt „erwarten wir den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird…“ Diese „Wartephase“ ist keine passive Wartezeit, sondern ein aktives Wirken für den HERRN, indem wir Gottes anvertraute Mission erfüllen, das Evangelium predigen unter allen Völkern und uns der Aufstellung von Jüngern Jesu an allen Hochschulen widmen. Die 3. Phase beginnt, wenn unser Herr Jesus wiederkommt. Dann wird unser schwacher irdischer Leib in den herrlichen, kräftigen Auferstehungsleib verwandelt werden.
Als Paulus auf diesen herrlichen Tag der Wiederkunft Jesu schaute, stimmte er einen Siegesruf an. Lesen wir einmal die Verse 54b und 55: „Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ Der Tod ist verschlungen vom herrlichen Auferstehungs-Sieg Jesu! Weil dieser Sieg Jesu Realität ist, dürfen wir uns freuen, dürfen wir singen, Gott loben und ihm danken, denn Gott gibt auch uns den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus! Wie lautet dein persönliches Siegeslied?
Ein junger Mann lebte in der Einsamkeit seines Dachzimmers. Von der Todesmacht beherrscht lag er fatalistisch auf seinem Bett und hörte Wagneropern. Aber Gott lud ihn zum Bibelstudium ein und schenkte ihm sein Wort aus Römer 13,14: „sondern zieht an den HERRN Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.“ Dieses Wort wurde das persönliche Siegeslied dieses Studenten. Mit seinem neuen Leben dient er dem Pionierungswerk am Juridicum durch Gebet und Zweierbibelstudium-Teams. Sein Siegeslied für diesen Campus lautet: „Das Juridicum – ein Bethaus für die Weltmission und Geburtshaus für einen gläubigen Bundeskanzler!“
Auch ich darf wegen der wunderbaren Gnade Gottes ein persönliches Siegeslied in meinem Herzen singen: „Einst war ich ganz in Sünden tot! All Hoffnung war dahin. Doch hab ich nun durch Christi Tod Sein Leben zum Gewinn. Ist’s möglich? Gab denn Jesus sich auch in den Tod für mich? Mein Heiland, ja, ich glaub an Dich und lieb Dich ewiglich!“ Ich lebte als rücksichtsloser Egoist. Ich interessierte mich nur für meinen eigenen Vorteil und Gewinn. Als Geschäftsmann wollte ich Karriere machen und meinen Namen Tag und Nacht in großen Buchstaben leuchten sehen. Obwohl ich in einer christlichen Umgebung aufwuchs, hatte ich gar keine Beziehung zu Jesus. Ich war getauft und konfirmiert – und dennoch ohne Lebenswurzeln zu Christus und somit geistlich tot. Doch Jesus besuchte mich mit seiner initiativen Liebe und lud mich ein zu seinem lebendigen Wort. Durch Markus 8,29 und Lukas 23,34a durfte ich Jesus als meinem Christus, König und Heiland begegnen. Er offenbarte mir durch das Gebet Jesu am Kreuz „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“ seine absolute und vergebende Liebe zu mir unliebenswertem Sünder. So durfte dieser selbstsüchtige Verkäufer von Glühlampen und Staubsaugern mit Christus sterben und mit Christus zu einem neuen Leben auferstehen. Jesu Sieg über die Todesmacht ist auch mein Sieg; seine Auferstehung ist auch meine Auferstehung, dass ich nun sogar als Hirte, Bibellehrer und Diener des Wortes Gottes gebraucht werden darf. Wegen Jesu Sieg darf ich mit Siegeszuversicht der Pionierung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg dienen, um 1 Abraham, 1 Sarah und 12 Jünger Jesu aufzustellen und diesen Campus in einen Missionare sendenden Campus zu verändern.
Sehen wir uns die Verse 56 und 57 an: „Der Stachel des Todes aber ist die Sünde; die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“ Wir selbst waren vor dem Stachel des Todes und vor der Kraft der Sünde völlig hilflos. Wir konnten uns nicht selber zu Siegern machen. Römer 5,12 sagt: „Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“ Durch das Gesetz wurden unsere Sündhaftigkeit und völlige Verlorenheit unmissverständlich offenbar. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt, durch unseren Herrn Jesus Christus. Jesu Sieg ist auch mein, dein und unser Sieg! Diesen Sieg kann uns niemand rauben, weil der Tod vom herrlichen Sieg Jesu verschlungen ist.
Was ist die Schlussfolgerung aus diesem herrlichen Sieg, den wir in und durch Jesus Christus empfangen haben? Lesen wir Vers 58: „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“ Wir dürfen dem Werk des HERRN mit der Gewissheit des endgültigen und ewigen Sieges fest und unerschütterlich dienen. Wir dürfen sogar immer zunehmen in dem Werk des HERRN. Was bedeutet dies für unser Glaubensleben?
Erstens: zunehmen im Leiden. 1. Petrus 4,13 sagt: „sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“ Leiden, Verleumdungen, Verfolgungen gehören für Gottes Kinder zum Glaubensleben dazu. Weil wir die Herrlichkeit der Auferstehung im Herzen tragen, werden wir von der Welt oft missverstanden und verleumdet. Indem wir in der Teilnahme an den übrigen Leiden Jesu zunehmen, können wir auch in der Liebes- und Vertrauensbeziehung zu Jesus hin wachsen.
Zweitens: zunehmen im Dienen. Paulus schreibt in 2. Korinther 6,4.5: „sondern in allem erweisen wir uns als Diener Gottes in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Verfolgungen, in Mühen, im Wachen, im Fasten…“ Wie Paulus und viele Knechte Gottes können wir uns um der Herrlichkeit der Auferstehung willen unter allen Umständen als Diener Gottes erweisen.
Drittens: zunehmen in der Dankbarkeit. In 1. Thessalonicher 5,18 lesen wir: „seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ Obwohl Paulus im Gefängnis saß, war er ein Vorbild darin, in allen Dingen dankbar zu sein. Auch wir dürfen lernen, unter allen Umständen ein dankbares Herz zu haben, statt zu klagen oder zu murren. Gerade in der Corona-Krisenzeit dürfen wir mit Dankbarkeit Gott dienen und denen, die in Furcht und Sorge sind, ein Segen sein.
Viertens: zunehmen im Glauben an Gottes Verheißungswort. Gott hat uns Hesekiel 37,10 als Verheißungswort geschenkt: „Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.“ Diese Verheißung ist kein leeres Wort. Wir dürfen im Glauben an dieses Wort zunehmend Gottes Wort zu den jungen Menschen weissagen, indem wir in diesem Jahr 10.000 Zweierbibelstudienteams bilden und die Umgebung bereiten, in der Gott ein überaus großes Heer von 100.000 Bibellehrern aufstellt und die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa bewirkt.
Vers 58 schenkt uns klare Orientierung, fest und unerschütterlich zu sein und im Werk des HERRN immer zuzunehmen. Wir dürfen zunehmen beim Frühgebet und unsere Hoffnungsträger ermutigen, daran mitzuwirken. Wir dürfen zunehmen bei unseren Pionierungswerken an den Fakultäten der Bonner Uni, in Koblenz, Rheinbach und St. Augustin. Wir dürfen zunehmen beim Bilden von Zweierbibelstudienteams, bei der Aufstellung von Jüngern und Jüngerinnen Jesu an jeder Hochschule in Deutschland und Europa. In diesem Jahr feiert die Hausgemeinde von Missionar Dr. Peter und Missionarin Sarah Chang ihr 40. Missionsjubiläum in Bonn. Menschlich gesehen, könnten sie einfach mit dem Erreichten zufrieden sein. Doch sie sind entschlossen, immer zuzunehmen im Werk des HERRN. Missionarin Sarah bezeugte, dass sie weiter darin zunehmen möchte, 12 Glaubensmütter an jeder Bonner Fakultät aufzustellen. Missionar Peter dient den Mitarbeitern der Nächsten Generation durch die Vorbereitung des GLEF und durch die Lebensgemeinschaft. Er dient auch dem Predigerteam durch die geistliche Frühstücksgemeinschaft. Und er pflanzt die Vision und Hoffnung Gottes in die Herzen der Mitarbeitenden ein, drei Stützpunkte für die Muslime-Mission zu errichten.
Heute haben wir die Herrlichkeit der Auferstehung kennengelernt. „Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.“ Lasst uns das Auferstehungsprinzip, dass es ohne Sterben keine Auferstehung und ohne Leiden keine Herrlichkeit gibt, zu unserem festen Lebensprinzip machen. Dann können wir wie Paulus und wie zahlreiche Knechte und Mägde Gottes, unser Leben täglich mit der herrlichen Auferstehungshoffnung führen und im Werk des HERRN immer zunehmen. Gott segne uns, immer zuzunehmen im Gebet, im Bibelstudium, bei der Jüngererziehung, sodass Gott unser Land als eine Hirtennation und Europa als Missionare sendenden Kontinent gebraucht.