Die heiligen Stümpfe

Jesaja 6,1-13
Leitvers 6,13

„Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein.“

Wir danken dem HERRN, dass er uns an diesem Wochenende einen segensreichen Masterkurs zur Leiterschaft geschenkt hat. Durch Factual Studies über die Evangelien, die Apostelgeschichte und Epheserbrief durften wir uns mit dem Wort Gottes erbauen und zurüsten. Die Beiträge zur Philosophie und Kirchengeschichte haben uns auch klar gelehrt, dass die Philosophien dieser Welt sich immer wieder ändern und keinen Bestand haben. Aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit. Zum Abschluss unseres Masterkurses wollen wir im Rahmen dieses Gottesdienstes das Wort Gottes aus Jesaja Kapitel 6 betrachten. Gott berief Jesaja zu seinem Knecht und reinigte seine unreinen Lippen und berief ihn als Boten Gottes für sein Volk. Gott schenkte Jesaja seine Vision der Übriggebliebenen und der heiligen Stümpfe. Gott segne uns in dieser Stunde, Gottes Berufungsgnade und unsere Identität als heilige Stümpfe anzunehmen und wie Jesaja unserer Generation mit dem Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt, zu dienen.

1. Der Herr saß auf seinem Thron (1-7)

Sehen wir uns Vers 1 an: „In dem Jahr als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel.“ König Usija regierte von 787 bis 735 v.Chr. in Juda. Anfangs war Usija demütig und gottesfürchtig, weil er auf seinen Hirten hörte. Israel blühte wirtschaftlich, militärisch und politisch auf. Doch Usija wurde hochmütig und wollte selber das Opfer im Tempel darbringen, was den Priestern vorbehalten war. Als Folge dessen wurde er von Gott mit Aussatz bestraft. Solange Usija lebte, herrschten Frieden und Wohlstand in Juda. Doch sein Tod schien nun den Untergang einzuläuten.

Jesaja zeichnet in den Kapiteln 1 bis 5 ein Bild davon, wie sehr das Volk innerlich verdorben war. Jesaja 1,4 sagt: „Wehe, dem sündigen Volk, dem Volk, das mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HERRN verlassen, den Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind!“ Sie genossen zwar einen hohen Lebensstandard, aber sie hatten in ihrem Herzen Gott verlassen. Selbstsüchtige, verantwortungslose Männer (5,22), stolze, auf ihr Äußeres fixierte Frauen (3,16) und Leiter, die nur auf persönlichen Gewinn ausgerichtet waren (3,14). Gottes Herz war zerbrochen. Gott hatte sich wie ein Weingärtner sorgfältig um sie gekümmert, aber statt guter Früchte brachten sie schlechte Früchte hervor.

Jesaja könnte in solch einer gottlosen Zeit wegen der Lage seines Volkes verzweifeln. Aber er ging in den Tempel Gottes. Er sehnte sich nach Gottes Gegenwart. Im Tempel hatte er eine Erscheinung, die sein Leben veränderte. Lesen wir noch einmal Vers 1: „In dem Jahr als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel.“ Jesaja sah die Herrlichkeit Gottes. Jesaja sah Gott in der Gestalt eines Menschen auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen. Der Saum seines Gewandes erfüllte den Tempel. Jesaja erkannte: Gott ist der allmächtige und souveräne Herrscher. Gott steht über allem und alles hält er in seiner Hand. Er ist der König der Könige über die ganze Welt.
Sehen wir uns Vers 2 an: „Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie.“ Jesaja beschreibt die Umgebung, welche die Herrlichkeit Gottes zeigte. Doch selbst die Serafim mussten ihre schönen Gesichter vor dem heiligen Gott bedecken. Sehen wir uns Vers 3 an: „Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth. Alle Lande sind seiner Ehre voll.“ Gott ist heilig. Heiligkeit ist die wichtigste Eigenschaft Gottes. Die gefallenen Menschen sehnen sich im tiefsten Herzen nach der Heiligkeit Gottes. Die Serafim verkündigten, dass alle Lande voll von Gottes Ehre sind.

Bisher hatte Jesaja gedacht, dass die ganze Welt verrückt wäre. Wenn wir die neuesten Nachrichten lesen, dann denken wir, dass die Welt aus den Fugen geraten sei. Coronapandemie ohne Ende. Streit zwischen den Nationen. Kriege, Krisen, Terror, Naturkatastrophen. Aber Gott öffnete im Tempel Jesajas geistliche Augen. So erkannte er, dass die ganze Welt voll der Ehre Gottes ist. Wenn wir die Welt von Gottes Gesichtspunkt aus betrachten, ist dies wirklich wahr. Während unseres Masterkurses an diesem Wochenende durften wir durch die Factual Studies und Vorträge in die geistliche Welt des Wortes Gottes hineintauchen. Statt durch schlechte Nachrichten auf dem Smartphone wurden wir durch die gute Nachricht des Wortes Gottes gestärkt und ermutigt. In der geistlichen Welt sehen wir auch das gnädige Wirken Gottes in den jungen Menschen. Gott wirkt durch sein Wort und er segnet unsere Gebete für 10.000 Zweierbibelstudiumteams, um an jedem Campus einen Abraham, eine Sarah und 12 Jünger Jesu aufzustellen.

Wenn wir das Buch Jesaja lesen, herrschte damals in vielen Ländern Chaos und Gottlosigkeit. Wegen ihrer Ungerechtigkeit hatten die Menschen Gottes Zorn und Gottes Gericht verdient. Aber was riefen die Serafim im heiligen Tempel Gottes? „Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!“ Auch Deutschland ist voll der Ehre Gottes. Wir hatten wegen der Sünde aus zwei Weltkrie-gen Gottes Zorn verdient. Aber es gab die Menschen, die beteten, und so hat Gott uns die friedliche Wiedervereinigung geschenkt, um uns als eine königliche Priesterschaft für die Weltmission zu gebrauchen. Deutschland ist auch voll der Ehre Gottes, weil koreanische Missionare nach Deutschland kamen und mit dem Hirtenherzen für die jungen Menschen dieses Landes beten und sie zum Bibelstudium einladen. Deutschland ist voll der Ehre Gottes, weil sich eine Hausgemeinde seit 40 Jahren selbstlos dem Jüngererziehungswerk durch Bibelstudium und Lebensgemeinschaft widmet, sodass sowohl Einheimische als auch Nächste Generation Missionare zu den Hirten, Bibellehrern und geistlichen Leitern heranwachsen konnten.

Seit etwa einem Jahr erfahren wir, wie sich ein kleines unsichtbares Virus immer weiter ausbreitet und eine weltweite Pandemie auslöste. So viele Menschen erkrankten, viele verstarben. An keinem Ort der Welt kann man vor diesem Virus sicher sein. Dennoch dürfen wir wissen, dass Gott alles unter Kontrolle hat. Alle Lande sind auch heute seiner Ehre voll. Er gebraucht selbst eine Pandemie, um seine Herrlichkeit in allen Ländern zu offenbaren. Wir brauchen nicht in Furcht zu geraten. So wie Jesaja einst den König Ahas ermahnte (7,9b): „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“, dürfen auch wir unser Vertrauen auf Gott setzen und weiterziehen, um sein Heilswerk in dieser Generation zu erfüllen. Gott wird sein Werk tun und die geistliche Wiedererweckung in Europa durch das Zweierbibelstudium bewirken. Gott wird sogar durch uns drei Stützpunkte für die Muslimemission errichten. Alle Lande sind seiner Ehre voll!
Was war die unmittelbare Folge von Jesajas Begegnung mit dem heiligen und allmächtigen Gott, als die Schwellen bebten und das Haus voll Rauch wurde? Jesaja wurde tief erschrocken und von heiliger Gottesfurcht erfüllt. Sehen wir uns Vers 5 an: „Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.“ Im Licht der Heiligkeit Gottes erkannte Jesaja, was für ein schrecklicher Sünder er war. Er erschrak wegen der Unreinheit seiner Lippen, über die öfters murrende, zweifelnde, sogar ungläubige Worte gekommen waren. Als Jesaja mit dem bußfertigen Herzen zu Gott kam, sandte Gott einen der Serafim zu ihm. Betrachten wir die Verse 6 und 7: „Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei.“ Die Lippen eines Menschen sind sehr empfindlich. Die Berührung mit einer glühenden Kohle musste sehr schmerzhaft gewesen sein, vielleicht sogar eine bleibende Brandwunde hinterlassen. Es war eine schmerzhafte Buße. Aber dadurch wurde seine Sünde gesühnt und seine Schuld von ihm genommen. Gott reinigte seine Lippen, nicht länger ungläubige Worte zu sprechen, sondern gläubige Worte Gottes zu reden, sodass er Gottes Botschaft zu seinem Volk bringen konnte.

Wir durften im letzten Jahr Gottes mächtiges Wirken unter unseren fünf Täuflingen erfahren. Anfangs sagten einige, dass sie nicht bereit seien, sich taufen zu lassen. Eine dachte sogar, nach dem Abitur die Gemeinde so schnell wie möglich zu verlassen. Aber durch das intensive Bibelstudium und das ausführliche Schreiben ihrer Glaubenszeugnisse wirkte das lebendige Wort Gottes mächtig in ihren Herzen. Sie durften mit ihren Anliegen zu Jesus kommen, Buße tun und erfahren, dass Gott ihre unreinen Lippen reinigte und sie durch die Taufe ihr neues Leben in Christus bezeugen durften. Nun bezeugen sie mit ihren Lippen die Wohltaten Gottes in ihrem Leben, wirken beim Lobpreisteam und Orchester mit, richten in ihren Schulen den Gebetsaltar auf, bereiteten herzbewegende Vorträge zur induktiven Bibelstudiumsmethode vor, wachsen durch Global Leadership Empowerment Forum und Workshop zur Erstellung der Bibelstudiumsfragen (QMW) zu den tüchtigen Bibellehrern. Gott wird sie für ihre jeweilige Schule und zu seiner Zeit für Deutschland, Europa und bis nach Cartagena, Kambodscha und Nordkorea kostbar gebrauchen.

2. Gott sandte Jesaja (8-10)

Sehen wir uns Vers 8 an: „Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!“ Nachdem Jesaja durch die Gnade Gottes die Sündenvergebung empfangen hatte und seine unreinen Lippen durch die heißen Kohlen der Buße verbrannt worden waren, hörte er den Ruf Gottes: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ Dieser Ruf spiegelt Gottes zerbrochenes Herz für sein Volk wider. Gottes Herz war wegen des Unglaubens und der Rebellion seines Volkes zerbrochen. Wegen ihrer Sünden mussten sie Gottes Gericht erfahren. Doch aus seinem zerbrochenen Hirtenherzen suchte Gott einen Menschen, den er zu ihnen senden und der ihnen die Botschaft Gottes bringen würde.

Wie antwortete Jesaja auf Gottes Berufung? Jesaja zögerte nicht, sondern antwortete sogleich: „Hier bin ich, sende mich!“ Jesaja war bereit, die Aufgabe Gottes anzunehmen und sich von Gott senden zu lassen. Er konnte Gottes Berufung annehmen, weil er Gott persönlich getroffen und seine Vergebungsgnade erfahren hatte. Er konnte es tun, weil er Gottes Herz für sein versündigtes Volk verstand. Er war bereit, Gottes Berufung zu gehorchen, egal wann und egal wohin Gott ihn senden wollte. Gott sandte Jesaja aus dem zerbrochenen Hirtenherzen zu seinem Volk, um ihnen die Botschaft des Gerichts zu predigen. Er sollte sie immer wieder ermahnen, zu Gott umzukehren und ihr Vertrauen nicht auf weltliche oder militärische Macht zu setzen, sondern auf den Herrn. Er sollte Gottes Gericht über die Sünder und gleichzeitig Gottes Gnade für das zukünftige Heilswerk und die Wiederherstellung Jerusalems verkünden. Seine Botschaft ging so weit, dass sie die Zeit der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft, das Kommen des Messias Jesus und das zukünftige Friedensreich Gottes umfasste. So wollte Gott ihn als seinen Boten in der Heilsgeschichte Gottes gebrauchen.

Sehen wir uns die Verse 9 und 10 an: „Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Höret und verstehet’s nicht; sehet und merket’s nicht! Verstocke das Herz dieses Volks und lass ihre Ohren taub sein und ihre Augen blind, dass sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich nicht bekehren und genesen.“ Gott machte Jesaja keine falschen Versprechungen über das Leben mit der Berufung. Er würde keinen großen Erfolg erzielen oder menschliche Anerkennung bekommen. Gott sandte Jesaja vielmehr zu einem Volk, das nicht hören und nicht sehen und nicht verstehen wollte. Sie waren Menschen, die absichtlich ihre Herzen verstockt hatten, weil sie sich nicht bekehren und genesen wollten.

Obwohl Jesaja ungefähr 40 Jahre lang zu ihnen predigte, würden sie ihre Herzen weiter vor dem Wort Gottes verschließen. Sein Leben mit der Berufung würde hart sein. Manche Könige, wie Hiskia, suchten seine Hilfe. Aber andere verfolgten ihn. Man sagt, dass König Manasse Jesaja zersägen ließ, nachdem dieser in einen hohlen Baumstamm geflüchtet war. Trotz aller Leiden und Verfolgungen erfüllte Jesaja Gottes Berufung bis zum Ende. Er hielt an seiner Berufung fest, koste es, was es wolle.

3. Die heiligen Stümpfe (11-13)

Es war nicht einfach für Jesaja zu solch verstockten Menschen zu predigen. Sehen wir uns die Verse 11 und 12 an: „Ich aber sprach: Herr, wie lange? Er sprach: Bis die Städte wüst werden, ohne Einwohner, und die Häuser ohne Menschen und das Feld ganz wüst daliegt. Denn der HERR wird die Menschen weit wegtun, sodass das Land sehr verlassen sein wird.“ Jesaja war bereit, Gottes Aufgabe zu erfüllen, aber er wollte irgendeinen Zeitplan haben, ja irgendeine konkrete Frucht sehen. Gottes Antwort war aber zunächst die Botschaft des Gerichts. Gottes Strafgericht würde über sein verstocktes Volk kommen, sodass die Menschen weit weggeführt werden, was sich auf die babylonische Gefangenschaft bezieht. Gottes Strafgericht würde sich sogar wiederholen, bis nur noch ein kleiner Rest der Menschen übrigbleiben würde, weniger als 10%. Doch dann bezeugte Gott seine Hoffnung, dass dieser kleine Rest wie der Stumpf eines Baumes sein würde, der noch einmal ausschlägt.

Sehen wir uns Vers 13 an: „Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein.“ Wenn ein Baum gefällt wird, dann bliebt nur noch ein Wurzelstumpf in der Erde übrig. Es sieht so aus, als ob es das Ende wäre. Aber das ist nicht wahr. Denn der Stumpf kann – wie bei einer Eiche oder Linde – wieder ausschlagen und neue Triebe und Früchte hervorbringen. Gott gebraucht die Stümpfe, um unser Land und diesen Kontinent noch einmal geistlich zu erwecken und es als eine Hirtennation und als einen Missionare aussendenden Kontinent für die Weltmission wiederherzustellen.

Derzeit erfahren wir, dass in Deutschland und Europa viele Christen, sogar viele Gemeinden, von den falschen Lehren des Zeitgeistes angegriffen und zu Fall gebracht werden. Junge Menschen haben schon von ihrer Schulzeit an verschiedene Ideologien und Lehren gehört, die bewusst oder unbewusst in ihre Herzen eingepflanzt wurden, wie z. B. die Evolutionslehre, die Genderlehre, der Humanismus und der Relativismus. Sogar haben christliche Gemeinden bereits in Bezug auf solche Lehren den Kompromiss geschlossen. Einige sagen, dass Gott die Welt auch durch die Evolution geschaffen haben könnte. Andere behaupten, dass Jesus nicht durch die Jungfrauengeburt Marias gezeugt worden sei. Schließlich werden bibeltreue Pastoren diffamiert und abgesetzt, weil sie das biblische Menschenbild lehren, dass Gott die Ehe zwischen Mann und Frau gestiftet hat. Wir dürfen uns nicht von den Lügen und Halbwahrheiten des Teufels täuschen und verführen lassen. Im letzten Jahrhundert musste Deutschland bitter erfahren, wie ein grausamer Diktator das Volk verführte, indem er sich sogar als Christ ausgab, der doch in der Bibel lesen würde. Aber wie trügerisch war dieser Schein, sodass am Ende Millionen von Juden grausam ermordet wurden und unzählige Menschen in einem verheerenden Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. In einem Interview des bezeugte Pastor Uwe Holmer, wie er als Jugendlicher zunächst auf die Aktivitäten der Hitlerjugend hereinfiel, dann aber mehr und mehr die dämonischen Bezüge dieses Systems durchschaute und schließlich mit der Hilfe seiner gläubigen Mutter vor der weiteren Verführung des Nazi-Systems bewahrt wurde. So erfuhr Pastor Holmer Gottes Hilfe und wurde zu einem „heiligen Stumpf“, indem er auch unter dem kommunistischen DDR-Regime trotz zahlreicher Benachteiligungen für sich und seine Familie, dem Werk Gottes einflussreich diente. Trotz widriger Bedingungen half er auch seinen zehn Kindern geistlich. Seine drei Söhne folgten dem Vorbild seines Glaubens und wurden ebenfalls Pfarrer. Als nach der politischen Wende der ehemalige Staatsratsvorsitzende Erich Honecker keine Unterkunft mehr fand, gewährte Holmer ihm und seiner Frau in praktizierter christlicher Nächstenliebe, trotz zahlreicher Anfeindungen, Asyl und nahm beide in seinem eigenen Haus auf.

Wir sind groß ermutigt, dass es in Deutschland solche heiligen Stümpfe, wie Pastor Uwe Holmer, Pastor Dr. Theo Lehmann, Pastor Olaf Latzel und Pastor Dr. Peter Chang gibt. Durch Gottes Gnade gibt es auch unter unseren Hirten und unter der Nächsten Generation solche Helden des Glaubens, die wie heilige Stümpfe übriggeblieben sind, indem sie ohne Kompromisse für Gott und für die Wahrheit des Wortes Gottes einstehen und den jungen Menschen als Bibellehrer dienen. H. Peter Ryu, M. Pauline Chang, H. Warmherz Elsholz, H. Christoph Tornau, M. Dr. Petrus Chang dienten uns während des Masterkurses zur Leiterschaft mit tiefgehenden und erbaulichen Factual Studies aus den Evangelien, der Apostelgeschichte und dem Epheserbrief. M. Maria Chang, H. Peter Schweitzer und H. Christoph gaben ihr ganzes Herz, um uns durch Ihre Vorträge zur Philosophie und Kirchengeschichte zu erbauen. Ich durfte dadurch lernen, wie die Philosophie sich immer wieder dem Zeitgeist angepasst und ihre Meinungen und Ansichten geändert hat, während das Wort Gottes unveränderlich bleibt und Jesus für alle Ewigkeit DER Weg und DIE Wahrheit und DAS Leben ist.

Die Philosophien der Welt kommen und gehen. Auch die Mächtigen dieser Welt kommen und gehen. Aber das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit. Der Prophet Jesaja sagt in Jesaja 40,8: „Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.“ Welch ein Privileg, Gottes Übriggebliebene und Gottes heilige Stümpfe für diese Generation sein zu dürfen! Wir haben Gottes lebendiges Wort, das sich nicht je nach dem Zeitgeist ändert, sondern das in Ewigkeit bleibt! Jesaja predigte seinem Volk und sprach (Jesaja 40,9-10): „Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott; siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her.“ Mit diesen Worten sprach Jesaja zu den Übriggebliebenen Israels, die zur Zeit des zweitens Kommens des Messias den Namens des Herrn Jesus ausrufen werden. Danken wir Gott, der uns beruft, als heilige Stümpfe unserer Generation das Wort Gottes zu verkündigen. Wir dürfen Gottes Freudenboten sein, die den Menschen bezeugen: „Gott ist der HERR!“ Ihr heiligen Stümpfe des Gideon-, Josia-, und Hesekielteams, ihr Hirten und Missionare: erhebt eure Stimme mit Macht. Erhebet sie und fürchtet euch nicht! In Jesaja 45,23.24 spricht Gott der HERR: „Ich habe bei mir selbst geschworen, und Gerechtigkeit ist ausgegangen aus meinem Munde, ein Wort bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Aber alle, die ihm widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden.“

Danken wir Gott, der uns für diese letzte Zeit berufen hat, seine heiligen Stümpfe und Übriggebliebenen zu sein, die das Wort Gottes als Gottes Wort, das ewiglich bleibt, verkündigen. Die geistlichen Mauern in Deutschland und Europa sind durch den Humanismus und Relativismus zerbrochen. Die Welt lacht über Europa, das sogar den Namen Gottes aus seiner Verfassung gestrichen und den Höchsten gelästert, ja ihn sogar für tot und überflüssig erklärt hat. Menschlich betrachtet finden wir keine Hoffnung für diesen Kontinent. Aber danken wir Gott, der uns durch sein heutiges Wort seine Hoffnung offenbart. Lesen wir gemeinsam Vers 13: „Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein.“

Für dieses Jahr hat Gott uns sein Wort aus Nehemia 2,17 und Jesaja 6,13 geschenkt. Nehemia war Gottes heiliger Stumpf, der sein Volk zum Wiederaufbau der zerbrochenen Mauern Jerusalems mobilisierte und zusammen mit dem Priester Esra seinem Volk das Wort Gottes zurückgab. So konnte das Volk Gottes zurück zur Bibel kehren, dem Gottes Wort wieder gehorchen und zur königlichen Priesterschaft wiederhergestellt werden. Gott gebrauche uns als heilige Stümpfe, die mit der Hoffnung Gottes den jungen Menschen durch Zweierbibelstudiumteams, durch Lebensgemeinschaft und durch Jüngererziehung mit dem Wort Gottes dienen, sodass Deutschland und Europa geistlich erweckt und als eine Hirtennation und als ein Missionare sendender Kontinent für die Weltmission gebraucht werden.

Heute haben wir kennengelernt, dass Gott der souveräne und allmächtige Herrscher ist. Alle Lande sind seiner Ehre voll. Gott berief einst Jesaja. Gott beruft heute dich und mich. Alle die ihre unreinen Lippen durch das Blut Jesu in Buße reinigen, gebraucht Gott als seine Übriggebliebenen und als heilige Stümpfe für den Bau seines Reiches. Danken wir Gott für alle Vortragenden, die uns während dieses Masterkurses mit dem Wort Gottes gedient haben; darüber hinaus für Gottes Knecht, Missionare und Hirten. Gott gebrauche uns als heilige Stümpfe, durch deren Gehorsam das Wort Gottes zu den jungen Menschen an allen 1.700 Universitäten kommt. Lasst uns heilige Stümpfe sein, durch die Gott Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt und es als eine Hirtennation und als Missionare sendenden Kontinent für die Weltmission gebraucht.

Lesen wir den Leitvers 13: „Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein.“

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