Der Stammbaum Jesu Christi

Matthäus 1,1-17
Leitvers 1,1

„Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“

Ich wünsche euch allen einen frohen zweiten Advent! Advent, das kommt vom Lateinischen, „Adventus“, die Ankunft. Wir danken Gott, in dieser Adventszeit die frohe Weihnachtsbotschaft von der Ankunft Jesu Christi studieren zu dürfen. Heute lernen wir den alttestamentlichen Hintergrund, nämlich den königlichen Stammbaum Jesu kennen. Viele überspringen diesen Abschnitt: Er enthalte nur viele nichtssagende Namen und sei daher langweilig. Doch ist Jesu Stammbaum wirklich eine bloße Aufzählung von Namen, die man, da wohl irrelevant, getrost überspringen kann? Nein. Betrachten wir diesen Stammbaum genau, dann können wir kennenlernen, dass Gott der absolut treue Gott ist, der seine Verheißungen an Abraham und David erfüllte. Gott ist auch ein Gott der Gnade, der begnadete Sünder als Hauptpersonen in seiner Heilsgeschichte gebraucht hat und der dem Volk Israel treu geblieben ist. Lasst uns heute Jesu Stammbaum tiefgehend kennenlernen. Gott segne einen jeden von uns, Geschichtsbewusstsein für Jesu Stammbaum zu haben. Gott gebrauche einen jeden von uns auch heute und hier als kostbare Hauptpersonen der Heilsgeschichte Gottes, durch die Jesu Stammbaum fortgeführt wird.

1. Jesus Christus, Sohn Davids und Sohn Abrahams (1.2)

Lesen wir Vers 1 gemeinsam: „Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“ Zu Beginn seines Evangeliums listet Matthäus das königliche Geschlechtsregister Jesu auf. Für die Juden waren Stammbäume sehr wichtig. Damit konnten sie nachweisen, woher sie kamen und ob sie tatsächlich zum Volk Israel gehörten. In Nehemia 7 lesen wir, dass die Israeliten das Geschlechtsregister der ersten zurückgekehrten Israeliten fanden (Neh 7,5). Dort stand ganz genau geschrieben, wer von den Zurückgekehrten durch seinen Stammbaum seine Zugehörigkeit zum Volk Israel nachweisen konnte. Doch die Söhne Habaja, Hakkoz und Barsillai suchten und suchten ihr Geschlechtsregister, konnten es aber nicht finden. (Neh 7,63). Daher wurden sie vom Priestertum ausgeschlossen. Sie konnten nicht mehr zum Volk Gottes gehören (Neh 7,64-66).

Lesen wir Vers 1 noch einmal: „Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“ Zu Beginn seines Evangeliums stellt Matthäus uns Jesus als den Sohn Davids und als den Sohn Abrahams vor. Dies ist der ultimative Nachweis dafür, dass Jesus nicht irgendein Wanderprediger, ein Gotteslästerer oder Volksverhetzer war (insb. für die Juden). Vielmehr bezeugt dieser Vers zweifelsfrei, dass Jesus in der Tat von Israels königlicher Linie abstammt. Weil Jesus auch der Sohn Davids und der Sohn Abrahams ist, bedeutet das auch, dass Jesus wahrhaftig der Messias und der Sohn Gottes ist. Ihn haben alle Propheten vorausgesagt und sind alle Verheißungen Gottes im Alten Testament erfüllt worden.

Erstens, Jesus ist der Sohn Abrahams. Als Gott Abram berief, war er bereits ein 75jähriger alter Mann. Er hatte keinen eigenen Sohn, was damals als Fluch galt, sodass er hoffnungslos, resigniert und fatalistisch war und sich selbst bereits aufgegeben hatte. Doch Gott gab ihm eine Verheißung: „Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen. Und du sollst ein Segen sein“ (Gen 12,2) – sogar für alle Völker! Damals sah Abraham nichts von dem Verheißenen. Doch als er fest an Gottes Verheißung glaubte und sein ganzes Leben in Gottes Hände legte, verließ er sein altes, sündiges Leben und folgte dem Ruf Gottes nach Kanaan (Gen 12,4). Manchmal war er schwach, beging Fehler oder war verzweifelt, weil er nach vielen Jahren mit der Verheißung immer noch nichts sah. Doch Gott ist der treue Gott, der Abrams Glauben an die Verheißung immer wieder erneuerte: „Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker. Und ich will dich sehr fruchtbar machen und Könige sollen von dir kommen. Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin.“ (Gen 17,5-7). Als er nach 25 Jahren endlich den verheißenen Sohn Isaak empfing, prüfte Gott ihn erneut: Er sollte seinen Sohn Isaak opfern. Abraham gehorchte der Anweisung Gottes absolut und war bereit, seinen Sohn zu opfern, weil er an Gottes Verheißung glaubte und dass Gott sogar Tote auferwecken kann (Heb 11,17-19). Gott freute sich sehr und erneuerte seine Verheißung: „Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast“ (Gen 22,18). Da konnte Abraham zum Stammvater in Gottes Heilsgeschichte werden.

Zweitens, Jesus ist der Sohn Davids. David war wohl DER bedeutendste und vorbildlichste König der Israeliten. Doch EINMAL wurde er bequem, indem er nicht mit in den Krieg gegen die Ammoniter zog. Stattdessen vernachlässigte er das Frühgebet und verschlief sogar den ganzen Tag. Schließlich wurde schließlich von seiner Begierde überwältigt. Er beging Ehebruch mit Batseba, der Frau seines tapfersten Soldaten Uria. David versuchte, seine Sünde zu verstecken. Er ließ Uria absichtlich ganz vorne kämpfen, sodass er umkam (2. Sam 11). Doch Nathan offenbarte und tadelte seine Sünde klar (2. Sam 12,7-12). Als mächtiger König hätte David zornig werden und Nathan ins Gefängnis werfen lassen können. Doch David tat aufrichtig Buße vor Gott. David war ein mächtiger König, doch er bekannte demütig seine Sünde und suchte Gottes Vergebung. David rechtfertigte sich nicht selbst, sondern glaubte an Gottes Vergebungsgnade und kam zu Gott, wie er war. Seine Buße können wir in Psalm 51 lesen. Nach Davids Ehebruch hätte Gott sich enttäuscht von ihm abwenden können. David, der Ehebrecher, war überhaupt nicht würdig und qualifiziert dafür, Teil der Heilsgeschichte Gottes zu sein. Doch als David mit bußfertigem Herzen zu ihm kam, da offenbarte Gott sich als der treue Gott der Gnade. Gott stellte ihn völlig wieder her, als ein Mann nach dem Herzen Gottes: „Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den Herrn. Nathan sprach zu David: So hat auch der Herr deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben“ (2. Sam 12,13). Gott offenbarte sich David als der treue Gott, der nicht mit David Schluss machte, sondern an der Verheißung festhielt: „Wenn nun die Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen.“ (2. Sam 7,12). Da konnte auch David, allein durch Gottes Gnade und Treue, als eine Hauptperson in der Heilsgeschichte Gottes gebraucht werden.

Menschlich gesehen hatten David, Abraham und ihre Nachkommen viele Schwächen. Aber Gott ist treu und erfüllte alle Verheißungen, indem er Jesus als den Sohn Davids und als den Sohn Abrahams in die Welt sandte. Durch Jesu Tod am Kreuz werden alle Menschen mit der Gnade der Sündenvergebung gesegnet.

2. Die Frauen des Glaubens (3-6)

Normalerweise wurden bei den Juden Frauen im Stammbaum nicht erwähnt. Doch es fällt auf, dass Matthäus insgesamt fünf Frauen im Stammbaum Jesu explizit erwähnt und mit einbeschließt: Tamar, Rahab, Rut, die Frau des Uria, und Maria.

Erstens, Tamar. Tamar war eine Kanaaniterin, die zunächst Judas ersten Sohn heiratete. Als dieser kinderlos starb, heiratete sie Judas nächsten Sohn, doch auch er starb kinderlos. Da verdächtigte Juda sie, der Grund für das Unglück in seiner Familie zu sein. Er schickte sie weg und verweigerte ihr die Ehe mit seinem dritten Sohn. Doch anders als Juda war Tamar nicht enttäuscht oder gab das Sichern der Nachkommenschaft Judas auf. Durch den Glauben an Gottes Verheißung fand sie stattdessen einen Weg, Judas Familienlinie weiterzuführen: Sie verkleidete sich als eine Hure und wurde von ihm schwanger. So war sie nicht nur ihrem Mann treu, sondern sie war auch treu gegenüber Gott und Gottes Verheißung für Juda. Sie hatte auch ihre eigene Ehre, ihren Stolz und ihr Ansehen. Doch um Judas Linie zu erhalten und Gottes Verheißung mit Juda zu erhalten, war sie bereit, das alles zu verlieren. Sie riskierte ihr ganzes Leben für Gott und für Gottes Verheißung an Juda, denn Juda wollte sie wegen Hurerei töten (Gen 38,24). Weil sie im entscheidenden Moment an Gottes Verheißung glaubte und alles riskierte, damit Gottes Heilsgeschichte durch Juda weitergeführt werden konnte, konnte auch sie Teil des Stammbaums Jesu werden.

Zweitens, Rahab. Rahab war eine kanaanitische Hure, die in Jericho lebte. Die Kanaaniter waren unreine Heiden und Feinde des Volkes Gottes. Dazu übte sie einen verwerflichsten und dreckigsten Job als Hure aus. Aber Rahab glaubte an den Gott Israels und stand auf der Seite Gottes: „Ich weiß, dass der Herr euch das Land gegeben hat […] Denn wir haben gehört, wie der Herr das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat […] denn der Herr euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.“ (Jos 2,8-11). Sie half den Kundschaftern, Jericho auszukundschaften und deckte sie vor den Soldaten Jerichos, damit diese aus der Stadt entkommen konnten. Dafür riskierte sie ihr Leben, denn sie wurde dadurch zu einer Hochverräterin, die die Folter und Hinrichtung verdient hätte. Aber im entscheidenden Moment kannte sie ihre Rolle in Gottes Heilsgeschichte. Da konnte sie beim Untergang Jerichos gerettet und auch in Jesu Stammbaum aufgenommen werden. Denn sie glaubte an Gottes Verheißung und wurde zum Teil des Volkes Gottes, indem sie den Gott Israels als den ihren Gott bezeugte.

Drittens, Rut. Rut war eine heidnische Moabiterin. Ihr Leben wurde sehr fatalistisch, als ihr Mann früh starb und nur noch ihre Schwiegermutter Noomi übrigblieb. Noomi wollte, dass Rut und ihre Schwester Orpa sich ein neues, schönes und gutgehendes Leben in Moab aufbauten. Orpa verließ Noomi daraufhin. Doch Rut dachte nicht an ihre eigene Zukunft. Vielmehr bekannte sie den Gott Noomis und Israels als den ihren Gott: „Rede mir nicht ein, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen […] Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch […] Der Herr tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.“ (Rut 1,16.17). Das bedeutete, dass sie alles, was sie bisher hatte, verlor, ihre Freunde, Verwandten, ihr Ansehen. Sie musste als ein armer Flüchtling Essensreste sammeln, ihr würde Verachtung und Ignoranz von den Israeliten entgegenschlagen. Doch Gott segnete sie, dass sie als die Urgroßmutter von König David in Gottes Heilsgeschichte aufgenommen wurde.

Keine dieser Frauen war überhaupt geeignet oder qualifiziert, in Gottes Geschichte gebraucht zu werden: Sie waren Heiden. Sie hatten ihr eigenes Volk verraten. Als Huren waren sie moralisch anstößig. Aber im entscheidenden Moment erkannten sie, welche Rolle sie in Gottes Heilsgeschichte spielten. Im entscheidenden Moment füllten sie diese Rolle aus, indem sie ihr ganzes Leben und alles, was sie hatten, aufs Spiel setzten. Sie standen viel lieber auf der Seite Gottes. Sie wollten zum Volk Gottes gehören, damit Gottes Heilsgeschichte und Gottes Verheißung weitergeführt werden konnte. Dadurch können wir kennenlernen, dass Gott ein Gott der Gnade ist. Es ist Gottes Gnade, der nicht nur die auserwählten Israeliten gebrauchte, sondern auch Heiden, die sogar Huren und Verräter waren, und sie zum Teil des Stammbaums Jesu machte. Gott wirkt nicht durch die „perfekten“ Menschen mit einem makellosen Lebenslauf. Gott wirkt nicht durch Menschen, die moralisch alles richtig gemacht haben und ein ethisch einwandfreies Leben führen. Aber Gott führt seine Heilsgeschichte durch diejenigen Männer und Frauen des Glaubens wie Abraham, David oder die drei Frauen des Glaubens, die erstens bußfertig zu Gott kommen und seine Gnade und Vergebung suchen. Zweitens, die ihr neues Leben als begnadete Sünder aufgrund der Gnade und der Treue Gottes in ihrem Leben als Teil des Volkes Gottes führen. Drittens, die ihre Rolle in Gottes Heilsgeschichte kennen und im entscheidenden Moment durch den Glauben an Gottes Verheißung für Gottes Verheißung kämpfen.

In seiner Jugendzeit führte Augustinus Aurelius ein ausschweifendes Leben voller Begierde und Rebellion. Zudem wandte er sich von Gott ab und folgte der gnostischen Religion des Manichäismus. Er sah hoffnungslos und verwerflich aus. Doch Gott war auch sein treuer Gott, der ihn nicht aufgab. Seine Mutter Monika betete 30 Jahre lang für Augustinus mit Gottes Verheißung für ihn, dass er ein Gott verherrlichendes Leben als ein Knecht Gottes führen kann. Eines Tages las Augustinus Römer 13,13.14: „Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht; sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.“ Dieses Wort wurde zum Wendepunkt seines Lebens. Mit Tränen tat er Buße und erkannte und nahm die Treue Jesu und die unverdiente Gnade Jesu, der sich für seine Sünden geopfert hatte, auf. Im entscheidenden Moment, in einer Zeit in der das Christentum von gnostischen Irrlehren und dem Arianismus angegriffen wurde, kämpfte er mit der Verheißung Gottes und war ein entschlossener Verteidiger des Evangeliums. Da konnte Gott ihn in seinem Stammbaum und in seiner Heilsgeschichte als St. Augustinus von Hippo gebrauchen, mit bleibendem Einfluss bis heute.

Fünf Jugendliche des Hesekiel- und Gideonteams lebten egoistisch für ihre eigene Selbstverwirklichung, folgten ihrer Jugendbegierde und rebellierten gegen Gott, die Knechte Gottes und ihre Eltern. Gott hatte keinen Grund, seine Geschichte mit ihnen weiterzuschreiben. Sie hatten vor Gott versagt. Doch Gott gab sie nicht auf. Gott war der treue Gott, der ihnen durch den Knecht Gottes mit dem Taufe-Bibelstudium diente. Gott war der gnädige Gott, sodass sie durch das Schreiben eines Glaubenszeugnisses mit Tränen mit ihrer Sünde zu Gott in Buße kommen durften. Mit 1.Petrus 4,13 durften sie im entscheidenden Moment, wo an ihren Schulen und Universitäten die Irrlehren herrschen, die Entscheidung treffen, aufgrund der Gnade Gottes auf der Seite Gottes klar zu stehen und im Glauben an Gottes Verheißung aus Hes 37,10 an den Leiden Jesu Christi mit Freuden für die Weltmission teilzunehmen. Gott erzieht sie durch Prediger-Training, GLEF, Masterkurse als geistliche Leiter und Hauptpersonen in seiner Heilsgeschichte. Gott schreibt seinen Stammbaum durch sie, und seine Heilsgeschichte auch 2022/2023 weiter. Peter Josef, Sarah Schweitzer und Sarah Grace dürfen deshalb mit Mk 11,22 den Glaubenssieg im Abitur herausfordern und Josua und Samuel dürfen als einflussreiche Campushirten heranwachsen.

Für die Juden, die stolz auf ihre Stammbäume waren, war es wahrscheinlich nicht einfach, zu akzeptieren, dass gerade in Jesu Stammbaum solche Ausländer genannt wurden, die dazu menschlich gesehen ein verwerfliches Leben führten. Doch Gottes Heilsgeschichte und Jesu Stammbaum ist keine Geschichte, die durch das Blut fortgeführt wird. Nein, sondern Teil von Jesu Stammbaum und Gottes Heilsgeschichte sind diejenigen, die aufgrund der Gnade Gottes leben und im entscheidenden Moment durch den Glauben mit und für Gottes Verheißung gekämpft haben.

3. Gott hält seine Verheißung treu (7-17)

Der Stammbaum Jesu ist ein Spiegel der Geschichte Israels. Wir finden die Patriarchen, den Exodus aus Ägypten, die Richterzeit und die Zeit der Könige. Viele Stammbäume, z.B. von Ägyptischen Pharaonen, Europäischen Königshäusern oder Kaisern verschweigen die nicht so schönen Aspekte ihrer Familie. In einem Lebenslauf für die Bewerbung schreiben wir auch nur über den beruflichen Erfolg oder was uns auszeichnet, aber keiner käme auf die Idee, seine Schwächen dort aufzulisten. Aber Matthäus verschweigt uns die Tiefpunkte der Geschichte nicht.

Lesen wir Vers V. 6: „Isai zeugte den König David. David zeugte Salomo mit der Frau des Uria“. Lesen wir auch V. 11: „Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft.“ Wie wir schon studiert haben, war David in vielerlei Hinsicht zwar ein Muster-König. Dennoch beging er Ehebruch mit der „Frau des Uria“. Davids Nachfolger war Salomo. Er war für seine Weisheit berühmt und baute den Tempel in Jerusalem. Doch er pflanzte den Samen des Götzendienstes in Israel ein. Denn er liebte viele ausländische Frauen und betete ihre Götzen an. Die nachfolgenden Könige waren nicht besser, sondern trieben es Generation für Generation immer schlimmer. Dennoch trug Gott sie treu. Die ganze Geschichte Israels ist eine Geschichte des Hochmuts, der Rebellion, des Ungehorsams und des Götzendienstes. Am Ende wurde Jerusalem zerstört. Sie mussten ihre Heimat verlassen und verloren alles – den Tempel, ihre Heimat, ihre Identität – und wurden traurige, verachtete Gefangene in einem fremden Land. Das war der absolute Tiefpunkt der Geschichte und eine unmittelbare Folge ihrer Sünde. Erst nach 70 Jahren babylonischer Gefangenschaft durften sie in das verheißene Land zurückkehren.

In der Geschichte des Stammbaums Jesu gab es viele Momente, wo Gott einfach hätte Schluss machen können, denn die Israeliten, die er erwählt hatte, wurden ihm immer wieder untreu. Es gab keinen Grund, seine Geschichte mit den Israeliten weiterzuführen. So wie die Israeliten Gott gegenüber lebten, gab es überhaupt keinen Grund, warum Gott weiter an Israel festhalten und seine Heilsgeschichte fortführen sollte. Doch es ist eine Tatsache, dass Gott seine Heilsgeschichte mit Israel bis hin zu Jesus treu weiterführte. Durch den Stammbaum Jesu lernen wir kennen, wer Gott ist: Gott ist der Gott der Gnade, und Gott ist ein treuer Gott. Durch die unverdiente Gnade Gottes musste David nach seinem Ehebruch nicht sterben, sondern blieb am Leben, weil Gott in seiner Treue seine Verheißung an ihm erfüllen wollte. Dass Matthäus „Die Frau des Uria“ schreibt, ist kein Versehen, sondern macht die unverdiente Gnade Gottes an David noch größer. Durch seine unverdiente Gnade löschte Gott die Israeliten nicht aus, sondern ließ sie am Leben, weil Gott in seiner Treue seine Verheißung durch Jesus, den Sohn Davids und den Sohn Abrahams erfüllen wollte. Gottes Heilsgeschichte ist die Geschichte des Volkes Gottes und der Glaubenshelden, die Gottes einseitige Gnade und Treue empfangen haben.

Lesen wir Vers 17 gemeinsam: „Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.“ Die Geschichte Israels im Stammbaum Jesu ist ein beständiges Auf und Ab. Aber Gott hielt seine Verheißung fest und erfüllte sie, dass er schließlich Jesus in die Welt sandte. Matthäus betont, dass es genau dreimal 14 Generationen waren. Das zeigt, dass Gott selbst die Geschichte lenkt und seine Verheißung souverän erfüllt.

Dieser treue und gnädige Gott hat auch Deutschland und Europa geführt, durch uns seine Heilsgeschichte weiterzuführen und sein Erlösungswerk zu erfüllen. Gott gebrauchte Martin Luther, mit „zurück zur Bibel“ durch die Reformation Gottes Wort in den Herzen der Menschen in Europa zu erneuern. Durch August Hermann Francke, Nikolaus Graf von Zinzendorf wurden zahlreiche Missionare ausgesendet. Durch Männer und Frauen des Glaubens wie Charles Studd oder Charles Spurgeon gebrauchte Gott Europa als seine königliche Priesterschaft. geistliche Dieses Erbe ist verloren gegangen. Wir haben uns von Gott abgewandt. Wie das untreue Israel herrschen der gottlose Humanismus „Ich bin der König meines Lebens“, die Gender-Ideologie „LGBTQ+“, Zeitgeist „autonome Freiheit“ und der Materialismus in Deutschland und Europa. Doch Gott ist der Gott der Gnade und der treue Gott. Es ist Gottes unverdiente Gnade für uns, dass er nicht Schluss mit uns gemacht hat, sondern treu an seiner Verheißung festhält. Wegen der Gnade und der Treue Gottes gibt es Hoffnung für Deutschland und Europa. Lasst uns in diesem entscheidenden Moment als Hauptpersonen in Gottes Heilsgeschichte gebraucht werden. Wie David, Abraham und die Frauen des Glaubens dürfen wir durch den Glauben an die Verheißung Gottes aus Hesekiel 37,10 und Nehemia 2,17.18 unser Leben riskieren, koste es was es wolle 10000 Zweierbibelstudium-Teams in diesem Wintersemester zu bilden und 3 Missionsstützpunkte aufzurichten. Gott wird Deutschland und Europa als sein Volk Gottes und überaus großes Heer Gottes von 5.000.000 Gebetsmitarbeitern und 100.000 Bibellehrern wiederherstellen.

Wie Israel wandte ich mich durch meine wiederholte Rebellion, um meinen Egoismus und Begierde zu befriedigen, von Gott ab. Gott hatte keinen Grund, sein Werk durch mich fortzuführen. Er hätte mich einfach so lassen können. Dank und Preis sei dem Herrn! Gott ist auch mein treuer Gott, der mir durch den Knecht Gottes mit Heb 5,8.9 diente. Als ich den Bericht darüber schreiben durfte, wer Jesus ist, durfte ich aufnehmen, dass Gott ist der Gott der Gnade ist, der sich als Jesus am Kreuz für meine Sünden opferte, um mir das ewige Heil zu schenken. An der Medizinischen Fakultät herrscht der Materialismus für die besseren Bedingungen und der gottlose Humanismus. Dank sei Gott, der mich zurzeit durch die Leitung der Frühgebetsstunde, des Frühstücks und die Zusammenarbeit für GLEF 2023 als geistlicher Leiter, und durch die treue Dienerschaft für Dan mit „Gebt ihr ihnen zu essen“ per Zoom als Campushirte erzieht und mich schon jetzt als eine Hauptperson in seinem Heilswerk gebraucht. Doch in diesem Semester wandte ich mich erneut von Gott ab. Statt aufgrund Gottes Gnade für Gottes Heilswerk zusammenzuarbeiten, lebte ich nur als angehender Arzt, der selbstsüchtig für die Verbesserung der eigenen Bedingungen arbeitet. Ich lebte beziehungslos und vernachlässigte die Zusammenarbeit für das Werk Gottes und das Frühgebet. Aber Deutschland und Europa brauchen nicht noch mehr Ärzte, sondern Männer und Frauen des Glaubens wie David oder 3 Frauen des Glaubens, die im entscheidenden Moment auf der Seite Gottes stehen. Deshalb darf ich durch den Glauben an Gottes Verheißung für Europa aus Hes 37,10 geistlich kämpfen. Dafür darf ich meine Rolle in Gottes Heilswerk genau kennen, dass Gott mich als einen geistlichen Segen und Vater vieler geistlicher Völker, und als einen globalen geistlichen Leiter berufen hat. Mit dem Knecht Gottes darf ich entschlossen mit Priorität für die Pionierung der Medizinische Fakultät durch die Campusmission und für die Pionierung der M-Welt durch 3 Stützpunkte zusammenarbeiten. Gott möchte auch mich und die Nächste Generation als Hauptperson in seinem Erlösungswerk gebrauchen, die Jesu Stammbaum weiterschreibt. Gott möchte dadurch in diesem Wintersemester 12 Universitäten pionieren und 12 Jünger Jesu für die geistliche Wiedererweckung aufstellen.

Heute haben wir gelernt, wer Gott ist. Gott ist der treue Gott, und Gott ist der Gott der Gnade, der seine Verheißung erfüllt. Wir haben gesehen, welche Menschen Gott in seiner ewigen Heilsgeschichte gebraucht. Gott gebraucht nicht die perfekten, klugen oder fähigen Menschen. Gott gebraucht diejenigen, die aufgrund der Gnade Gottes leben und im entscheidenden Moment ihre Rolle in Gottes Heilswerk kennen. Jesus Christus ist der Sohn Davids und der Sohn Abrahams. Jesus ist die Erfüllung der Verheißung Gottes. Lasst uns mit Geschichtsbewusstsein daran erinnern, wie Gott sein Heilswerk bis heute geführt hat. Gott stelle jeden unter uns als eine Hauptperson seiner ewigen Heilsgeschichte auf, sodass der Stammbaum Jesu durch Euch weitergeschrieben wird bis zur geistlichen Wiedererweckung dieser Generation und bis an den herrlichen Tag der Wiederkunft unseres Herrn Jesus.

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