Der Stammbaum Jesu Christi

Matthäus 1,1 – 17
Leitvers 1,1

„Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“

Wir danken Gott für das historische Exodus-Bibelstudium. Wir danken Gott, dass er der Gott der Gnade ist für diejenigen, die mit dem bußfertigen Herzen zu ihm kommen, dass er sie rettet, sogar als sein heiliges Volk aufstellt. Doch Gott ist genauso der Gott des Gerichtes für diejenigen, die ihre Herzen verstocken und wie der Pharao bis zum Ende die Herrschaft Gottes nicht anerkennen wollen. Lasst uns nicht in Rebellion und Ungehorsam verharren, sondern auf die Liebe Gottes und die Warnungen Gottes mit Buße reagieren, dass wir uns seiner souveränen Führung unterordnen und so als Gottes königliche Priesterschaft für die geistliche Wiedererweckung in Europa gebraucht werden können.

Wir danken Gott, dass wir in dieser Adventszeit die frohe Weihnachtsbotschaft aus dem Matthäusevangelium studieren dürfen. Durch dieses Bibelstudium möchten wir wahre Anbeter Jesu sein, die wie die Weisen dem Stern der Verheißung folgen und das Baby Jesus mit ihrem Besten ehren. Heute lernen wir in der ersten Lektion den alttestamentlichen Hintergrund, nämlich den Stammbaum Jesu kennen. Dieser Abschnitt wird beim Bibellesen manchmal übersprungen, weil er scheinbar nur eine lange Liste von Namen enthält. Aber wenn wir diesen Stammbaum genau betrachten, können wir darin die absolute Treue Gottes zu seinem Volk kennenlernen, mit der er seine Verheißungen an Abraham und David erfüllte und den Messias in die Welt sandte. Jesus Christus ist unser wahrer König und der Segen für alle Völker. Wir lernen auch kennen, welche Menschen Gott in seiner Heilsgeschichte gebrauchen kann. Gott möge jeden von uns segnen, als eine der Hauptpersonen in der Heilsgeschichte Gottes für unsere Zeit gebraucht zu werden.

1. Jesus Christus, Sohn Davids und Sohn Abrahams (1-2)

Betrachten wir den Vers 1: „Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“ Matthäus beginnt sein Evangelium, indem er uns Jesus als den Sohn Davids und den Sohn Abrahams vorstellt. Die Tatsache, dass Jesus als ein Nachkomme von David und von Abraham geboren wurde, offenbart, dass Gott in Jesus alle Verheißungen des Alten Testaments für das Kommen des Messias erfüllt hat. Gott berief zuerst Abraham und gab ihm die Verheißung, durch ihn alle Völker auf Erden zu segnen. Später stellte er David als einen guten Hirten für sein Volk auf und verhieß ihm, dass sein Nachkomme ewig auf dem Thron sitzen würde. Menschlich gesehen hatten Abraham, David und auch ihre Nachkommen viele Schwachheiten. Aber Gott ist treu und erfüllte alle Verheißungen, indem er Jesus in die Welt sandte. Durch Jesu Tod am Kreuz werden alle Menschen mit der Gnade der Sündenvergebung gesegnet. Durch seine Auferstehung ist er unser ewiger König geworden, der unsere Herzen mit Liebe und Frieden und Freude regiert.

Unser Gott ist treu. Er erfüllt seine Verheißung. Er wird auch seine Verheißung für Deutschland und Europa sicher erfüllen, es als eine königliche Priesterschaft und Hirtennation für die Weltmission wiederherstellen.

Als Gott Abraham berief, war er bereits 75 Jahre alt und sein Leben schien gelaufen zu sein. Aber Gott gab ihm eine Verheißung, dass er ihn segnen und durch ihn alle Völker auf Erden segnen würde. Abraham konnte nicht sehen, aber er entschied sich, durch den Glauben Gottes Führung zu folgen. Er verließ die Sicherheit seines Vaterlandes und machte sich auf eine lange Reise nach Kanaan. Er legte sein ganzes Leben in die Hände Gottes, indem er diesem unsichtbaren Gott absolut vertraute. Manchmal wurde er schwach im Glauben oder beging verschiedene Fehler. Aber immer, wenn Gott ihm seine Verheißung erneuerte, glaubte er dem Wort Gottes. Er glaubte und hoffte, wo es nichts zu hoffen gab, dass er der Vater vieler Völker werden würde. Nach 25 Jahren empfing er endlich den verheißenen Sohn Isaak. Dann prüfte Gott ihn erneut, in dem er seinen Sohn Isaak Gott zurückgeben sollte. Abraham gehorchte der Anweisung Gottes absolut und war bereit seinen Sohn zu opfern, indem er auf Gott vertraute, der sogar Tote auferwecken kann. Gott war sehr erfreut und erneuerte seine Verheißung: „Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast“ (1.Mose 22,18). Abraham wurde zum Vorbild für alle Gläubigen aller Zeiten.

Normalerweise versuchen die Menschen sich immer irgendeine weltliche Sicherheit zu schaffen, z. B. durch ihre materiellen Dinge oder ihre Position. Abraham vertraute absolut auf den unsichtbaren Gott, indem er allein auf die Verheißung vertraute. Unsere Missionare haben auch auf ihre weltliche Sicherheit verzichtet und ihr Leben Gott anvertraut, um dem Jüngererziehungswerk zu dienen und die Wiedererweckung in Europa zu bewirken.

Jesus war auch ein Sohn Davids. David war eigentlich nur der unbedeutende jüngste Sohn von Isai und ein Schafhirte. Aber Gott berief ihn als zweiten König von Israel nach Saul. Er musste viel leiden wegen dem Neid von Saul und viele Jahre als Flüchtling in der Wüste zubringen. Er musste um sein Leben fürchten. Obwohl er die Gelegenheit hatte, übte er keine Rache an Saul, sondern wartete auf die Zeit Gottes. Obwohl er selber um sein Leben laufen musste, war er ein guter Hirte für andere Menschen, die mit verschiedenen Problemen zu ihm kamen. Als er sich mit dem Herzen Gottes um sie kümmerte, wurden sie geistlich stark und später als Helden Davids berühmt.

Als ein König war David vorbildlich. Doch einmal wurde er bequem und zog nicht mit in den Krieg. Stattdessen schlief er bis zum Mittag und hatte auch kein Tägliches Brot. Er wurde von der Macht der Begierde überwältigt und beging Ehebruch mit der Frau seines Generals Uria. Anfangs versuchte David seine Sünde zu verstecken. Doch als der Prophet Natan ihn tadelte, tat er aufrichtig Buße vor Gott. Obwohl er ein König war, bekannte er seine Sünde und suchte Gottes Vergebung. Für ihn war die Beziehung zu Gott viel wichtiger, als was die Menschen über ihn dachten. Anstatt sich selbst zu rechtfertigen, glaubte er an die Vergebungsgnade Gottes und kam zu Gott, wie er war. Gott stellte ihn wieder her, und hielt an seiner Verheißung fest. Es ist das Privileg der Gläubigen, dass wir trotz aller Sünden wie David in Buße zu Gott kommen dürfen, sodass er uns wiederherstellt und sogar zu Hauptpersonen in seiner Heilsgeschichte macht.

Ich bin zurzeit durch einen Mitarbeiter sehr ermutigt, der nicht versucht, seine Sünde zu entschuldigen oder zu rechtfertigen, sondern damit aufrichtig zu Gott kommt. Gott wird ihm sicher helfen, geistlich wiederhergestellt zu werden und auch Gottes Hilfe für seine Hausgemeinde zu erfahren. Lasst uns den Glauben Abrahams und den Glauben Davids lernen und als Hauptpersonen in der Heilsgeschichte Gottes gebraucht werden.

2. Die Frauen des Glaubens (3-6)

Normalerweise wurden bei den Juden Frauen im Stammbaum nicht erwähnt. Doch Matthäus schließt insgesamt fünf Frauen in den Stammbaum Jesu explizit mit ein.

Tamar heiratete zunächst den ersten Sohn von Juda und als dieser kinderlos starb, Judas zweiten Sohn. Als auch dieser starb, verdächtigte Juda sie, der Grund für das Unglück in seiner Familie zu sein und verweigerte ihr die Ehe mit seinem dritten Sohn. Tamar hätte menschlich enttäuscht sein können. Aber sie bewies ihre Treue zu ihrem ersten Mann. Durch den Glauben fand sie einen Weg, indem sie Juda überlistete, sodass sie von ihm schwanger wurde. Sie riskierte ihr Leben, um die Familienlinie ihres Mannes weiterzuführen. Tamar war eine treue Frau des Glaubens, die ihre eigene Ehre riskierte, um die Erbschaft Israels zu erhalten.

Rahab war eine kanaanitische Hure, die in Jericho lebte. Die Kanaaniter waren Feinde des Volkes Gottes. Aber Rahab glaubte an den Gott Israels, von dem sie gehört hatte. Sie half den israelischen Kundschaftern, indem sie ihnen das Leben rettete und sie im Glauben stärkte. Auf diese Weise wurde sie eine Verräterin an ihrem eigenen Volk. Aber in Gottes Augen war sie eine kostbare Frau des Glaubens, die beim Untergang Jerichos gerettet wurde. Später wurde sie in das Volk Gottes aufgenommen und im Stammbaum Jesu gebraucht.

Rut war eine Moabiterin. Ihr Leben wurde sehr fatalistisch, als ihr Mann früh starb und nur ihre Schwiegermutter Noomi übrig war. Noomi bat sie, zu ihrem Volk zurückzukehren und wieder zu heiraten. Aber sie dachte nicht an ihre eigene Zukunft, sondern entschied sich, mit Noomi zu gehen, indem sie sagte: „Dein Gott ist mein Gott und dein Volk ist mein Volk.“ So wurde sie zu einem armen Flüchtling und sammelte Essensreste. Aber Gott segnete ihre Treue und absoluten Gehorsam zur Anweisung ihrer Schwiegermutter. Sie wurde die Frau von Boas und in Gottes Volk aufgenommen.

Keine dieser Frauen war geeignet, in Gottes Geschichte gebraucht zu werden. Ihr Leben war fatalistisch. Sie waren Ausländerinnen und moralisch anstößig. Aber sie standen im entscheidenden Moment auf der Seite Gottes, riskierten ihr Leben und ihr Ansehen, um zu Gottes Volk zu gehören. Durch sie lernen wir, dass wir unabhängig von unserer Herkunft oder unseren Bedingungen im entscheidenden Moment auf der Seite Gottes stehen dürfen. Dann können wir in Gottes Heilsgeschichte gebraucht werden. Gott wirkt nicht unbedingt durch die moralischen und korrekten Menschen, sondern durch die, die durch den Glauben leben.

Es ist ermutigend, dass es auch unter uns einige Frauen des Glaubens gibt, die nicht fatalistisch auf ihre Lage sehen, sondern mit dem Glauben ihre Lage überwinden, für das Werk Gottes zusammenarbeiten, so in der Heilsgeschichte Gottes gebraucht werden.

3. Gott hält seine Verheißung treu (7-17)

Der Stammbaum Jesu ist ein Spiegel der gesamten Geschichte Israels. Wir finden die Patriarchen, die Zeit des Exodus, die Richterzeit, die Königszeit, die babylonische Gefangenschaft und die Zeit der Wiederherstellung. Matthäus verschweigt uns die Tiefpunkte der Geschichte nicht.

David war der exemplarische König, der ganz Israel vereinigte und der Gott liebte. Wie wir schon studiert haben, beging er Ehebruch mit der Frau des Uria. Aber als er Buße tat, empfing er Gottes Vergebungsgnade und sogar wurde die Königslinie durch einen Sohn von Batseba weitergeführt. Dieser Nachfolger war Salomo, der für seine Weisheit berühmt war und der den Tempel in Jerusalem baute. Anfangs war er sehr demütig gegenüber Gott, sodass er reich gesegnet wurde. Aber er liebte viele ausländische Frauen, sodass er sich verführen ließ, und begann deren Götter anzubeten. So wurde der Same des Götzendienstes in Israel eingepflanzt. Die ganze Geschichte Israels ist eine Geschichte des Hochmuts, der Rebellion, des Ungehorsams und des Götzendienstes. Als sie trotz der zahlreichen Warnungen Gottes nicht umkehrten, wurde Jerusalem zerstört und das Volk in die babylonische Gefangenschaft geführt. Sie verloren alles. Der Tempel in Jerusalem wurde zerstört. Sie mussten ihre Heimat verlassen. Sie verloren ihre Identität. Sie wurden traurige und verachtete Gefangene in einem fremden Land. Es war Gottes Erziehung für sie, der diese Strafe für den Ungehorsam schon durch Mose angekündigt hatte. Gott wollte ihnen dadurch helfen, Buße zu tun und zu ihm umzukehren. Es war der absolute Tiefpunkt der Geschichte und eine unmittelbare Folge ihrer Sünden. Gott ist ein gerechter Gott, der die Sünde bestraft. Das Ziel der Erziehung Gottes ist es, sein Volk zur Buße zu führen, dass sie wieder zu Gott umkehren, wieder sein Wort studieren und ihm gehorchen und wiederhergestellt werden. Gott vergaß sein Volk nicht. Nach 70 Jahren in babylonischer Gefangenschaft durften sie in das verheißene Land zurückkehren und den Tempel wieder aufbauen.

Diese Geschichte lehrt uns, dass Gott gut ist, aber auch gerecht. Gott bestraft die Sünde, genauso wie er es im Buch Levitikus angekündigt hatte. Manche Menschen verwechseln Gottes Güte mit einer Beliebigkeit, dass die Sünde keine Konsequenzen haben würde. Aber die Geschichte Israels lehrt uns etwas anderes. Gott ist heilig und gerecht. Er erzieht sein Volk, damit sie Buße tun und wiederhergestellt werden können.

Gott hat auch unserem Volk nach der Sünde aus zwei Weltkriegen seine Erziehung gegeben. 40 Jahre mussten wir unter der Trennung leiden. Aber Gott stellte in seiner Gnade unser Land wieder her. Er tat dies in der Hoffnung, dass wir geistlich wiederhergestellt werden, zum Wort Gottes zurückkehren und als eine priesterliche Nation für die Weltmission gebraucht werden können.

Sehen wir uns Vers 16 an: „Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.“ Josef und Maria sind die Frucht der geistlichen Erziehung des Alten Testaments. Sie lebten den Glauben ihrer Vorfahren. Sie lebten rein und im Glauben an Gottes Verheißung. Maria identifizierte sich als Magd des Herrn und war bereit, alle Schmerzen zu tragen, um als Mutter Jesu gebraucht zu werden. Josef war fromm und gehorchte der Anweisung des Engels absolut. Er verzichtete auf seine eigene Vorstellung, um Gottes Mission als ein Vater für Jesus zu erfüllen. Gott kann durch solche reinen Männer und Frauen des Glaubens sein Heilswerk erfüllen.

Weil unsere neue Generation von Kind an Gottes Wort lernt, kann auch sie kostbar in Gottes Heilsgeschichte als Hauptpersonen gebraucht werden. Hirte Johannes hat dieses geistliche Training bekommen und darf nun auf der internationalen Ebene dem Werk Gottes dienen. Einige denken, dass ein Glaubensleben zu langweilig wäre, oder zu sehr gebunden. Aber in der Tat ist es das gesegnete Leben, weil sie nicht wegen der Sünde leiden, sondern am Leiden für das Heilswerk Gottes teilnehmen und als Hauptpersonen in der ewigen Heilsgeschichte gebraucht werden dürfen.

Lesen wir Vers 17: „Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.“ Die Geschichte Israels im Stammbaum Jesu ist ein beständiges Auf und Ab. Aber Gott hielt seine Verheißung fest und erfüllte sie, indem er Jesus in die Welt sandte. Matthäus betont, dass es genau dreimal 14 Generationen waren. Das zeigt, dass Gott selbst die Geschichte lenkt und seine Verheißung zu seiner besten Zeit erfüllt.

Heute haben wir gelernt, wer Gott ist. Gott ist treu und erfüllt seine Verheißung. Er ist mit denen, die durch den Glauben an seine Verheißung und seine Vergebung leben. Er ist der gerechte Gott, der sein Volk erzieht, damit sie Buße tun und zu ihm umkehren. Er ist der souveräne Gott der Geschichte. Wir haben gesehen, welche Menschen Gott in seiner ewigen Heilsgeschichte gebrauchen kann. Jesus Christus ist der Sohn Davids und der Sohn Abrahams. Jesus ist die Erfüllung der Verheißung Gottes. Lasst uns Jesus in dieser Adventszeit tief kennenlernen und als Hauptpersonen in dieser ewigen Heilsgeschichte Gottes gebraucht werden.

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