Denn wir sind sein Werk

Epheser 2,1 – 10
Leitvers 2,10

„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen“

Wir danken Gott für die Bibelforschung seines Knechtes für die Wiederherstellung Deutschlands als Hirtennation und die geistliche Erneuerung in Europa. Durch Exodus 3 durften wir lernen, dass Gott herniederfuhr, um sein Volk aus der Knechtschaft in Ägypten zu retten und sie in ein gutes und weites Land zu führen. Dazu berief er Mose als Leiter und sandte ihn zum Pharao, damit dieser Gottes Volk ziehen ließe. Gott ist herniedergefahren, um die jungen Menschen dieser Generation in Europa aus der Sündenknechtschaft zu retten und sie in ein gutes und weites Land zu führen. Dazu stellt er geistliche Leiter wie Mose auf. Wir sind berufen, globale geistliche Leiter aufzustellen. Wir durften uns entscheiden, diese Berufung im Glauben anzunehmen, um den geistlichen Exodus Europas vorzubereiten. Dank sei Gott für den Young Leaders Workshop 2017, bei dem die jungen Leiter Gottes Erlösungsgeschichte kennen lernen und ihre Identität als königliche Priesterschaft erneuern durften.

Heute wollen wir durch Epheser 2 uns daran erinnern, dass wir allein aus Gnade selig geworden sind durch Glauben gemäß dem Wort Gottes. Wir lernen, dass wir sein Werk sind, geschaffen in Christus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen. Möge Gott uns helfen, das Gefäß der Gnade zu bilden und das Glaubenswerk der Jüngererziehung unter den Studenten und der Aufstellung der nächsten Generation in Bonn, Deutschland und Europa herauszufordern.

1. Gottes reiche Barmherzigkeit (1-4)

Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.“ Paulus erinnert die Christen in Ephesus an ihren früheren Zustand. Bevor sie gläubig geworden waren, waren sie tot in ihren Übertretungen und Sünden. Obwohl sie physisch lebten, hatten sie kein geistliches Leben. Sie lernten, arbeiteten, aßen, tranken, heirateten und ließen sich heiraten. Einige machten Karriere oder verdienten viel Geld. Doch sie waren tot durch ihre Übertretungen und Sünden. Als sie nach der Art dieser Welt lebten, befanden sie sich unter der Herrschaft des Teufels und seiner bösen Geister, die in der Luft herrschen (2). Paulus sagt in Vers 3: „Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.“ Ihre Lage ohne Jesus war herzzerreißend. Sie waren geistlich tot und waren Kinder des Zorns. Dies beschreibt den geistlichen Zustand der Sünder ohne Gottes Gnade. Einige reden sich ein, sie hätten ihr Leben unter Kontrolle. Doch sie müssen erkennen, dass sie sich unter der Herrschaft des Teufels und unter dem gerechten Zorn Gottes befinden. Ohne die Gnade Gottes wären die Sünder auf ewig verloren.

Doch Gott ist reich an Barmherzigkeit. Er hat die Sünder mit großer Liebe geliebt und in Jesus den Weg geöffnet, dass sie selig werden. Lesen wir Vers 4: „Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat…“ Dieser Vers sagt, dass Gott reich ist an Barmherzigkeit und dass er die Sünder mit großer Liebe liebt.

Dies bedeutet zweierlei: Erstens, Gottes Liebe schenkt den Sündern Vergebung. Jesus vergibt unsere Übertretungen und Sünden. Auch wenn ein Sünder noch so stark gegen Gott und seinen Willen rebelliert hat, vergibt Gott ihm in seiner Barmherzigkeit. Diese große Liebe hat Gott erwiesen, als Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Zweitens, Gottes Liebe besiegt die Herrschaft des Satans. Diese Liebe Gottes macht die Sünder, die tot waren in ihren Übertretungen und Sünden, selig.

Diese große Liebe, mit der uns geliebt hat, kommt zu den Sündern, wenn sie das Wort Gottes in ihr Herz aufnehmen. Gott vergibt und befreit einen Sünder, der die Liebe Gottes durch sein Wort annimmt.

Ich lebte selbst bis zum 24. Lebensjahr ohne Gott und genoss äußerlich meine Freiheit, doch innerlich wurde ich von der Frage gequält, warum ich nicht frei war. Schließlich durfte ich Gottes Liebe durch Römer 13,14 aufnehmen. Ich war tot gewesen durch meine Übertretungen und Sünden der Selbstzentriertheit und des Götzendienstes in der Fantasie. Ich war auch nicht Herr meines Lebens, sondern Sklave des Satans und Objekt des Zornes Gottes. Doch Gott in seiner reichen Barmherzigkeit vergab meine Sünde. Seine große Liebe, mit der er mich geliebt hatte, befreite mich von der Herrschaft des Satans und begann ein Werk der Wiederherstellung als ein warmherziger Hirte.

Wenn wir die jungen Menschen am Campus sehen, werden wir manchmal noch von Äußerlichkeiten getäuscht. Doch sie sind tot durch ihre Übertretungen und Sünden und quälen sich unter der Herrschaft des Geistes, der am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams und sind voller Furcht unter dem Zorn Gottes. Gott aber ist reich an Barmherzigkeit und liebt uns mit großer Liebe. Gottes Barmherzigkeit und große Liebe, mit der uns geliebt hat, ist größer als unsere Schuld. Gottes Barmherzigkeit und Liebe ist größer als die Macht der Sünde und des Satans. Manchmal sind wir von der geistlichen Realität der Sünde überwältigt. Doch Gottes große Liebe gibt uns Glauben, dass die Sünder selig werden, dass im neuen Schuljahr und im kommenden Semester auch die verdorrten Totengebeine an jeder Fakultät, Schule und Hochschule lebendig und als ein überaus großes Heer Gottes auf ihre Füße gestellt werden.

2. Aus Gnade seid ihr selig geworden (5-9)

Lesen wir die Verse 5 und 6: „… auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden -; und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus“. In diesem Abschnitt beschreibt Paulus, was mit uns geschehen ist, als wir gerettet wurden: Wir wurden mit Christus lebendig gemacht, mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel. Hier fällt das kleine Wort „mit“ auf. Jesu Kreuz und Auferstehung hat uns nicht nur von der Sünde getrennt, sondern uns auch mit Christus verbunden. Unser neues Leben, das wir aus der Gnade empfangen haben, ist ein Leben mit Christus. Dieses Leben mit Christus gebraucht Gott nun, um den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus zu erzeigen.

Sicherlich waren auch die Christen in Ephesus mit alltäglichen Dingen beschäftigt. Ihre Lage war nicht einfach. Zu Beginn war die Arbeit von Paulus in Ephesus von den Juden stark verleumdet worden (Apg 19,9). Danach hatte es einen großen Aufruhr gegen die junge Gemeinde gegeben, der nur mit Mühe beendet worden war. Die Gläubigen in Ephesus erfuhren Benachteiligungen bei der Ausbildung, bei der Arbeit, bei der Kindererziehung. Doch sie waren selig. Gott offenbarte an ihrem Leben mit Christus den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade.

Diese Seligkeit war aber nicht ihr Verdienst. Es gab keinen Grund, sich zu rühmen. Lesen wir die Verse 8 und 9: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“ Dieses Wort sagt: Wir werden selig allein aus Gnade durch Glauben. Hierin steckt ein wichtiger Grundsatz der Reformation: sola gratia – allein aus Gnade.

Martin Luthers Leben wurde verändert, als er selbst diese Tatsache aufnahm, dass wir allein aus Gnade selig werden. Gleichzeitig erkannte er, wie weit sich die Praxis der Kirche davon entfernt hatten, vor allem durch den Ablasshandel. Das Anliegen der Reformation war die Rückkehr zur biblischen Wahrheit, dass wir allein aus Gnade selig werden. In dieser Hinsicht ist Reformation die Rückkehr zur Bibel. Als Missionar Dr. Samuel Lee sah, dass auch UBF in der Gefahr stand, auf Werke und Verdienste zu bauen und den Boden der Gnade zu verlassen, hinterließ er die geistliche Orientierung: „Go back to the Bible!“ Für ihn war es das wichtigste Anliegen, daran festzuhalten, dass die Sünder alleine durch die Gnade selig werden. Darum kämpfte er bis zum Ende für die Rückkehr zur Bibel und gab uns die Jüngererziehung durch das Bibelstudium als geistliches Erbe weiter.

Vor 110 Jahren kamen in Pyongyang in Korea Missionare und einheimische Christen zum Gebet zusammen. Sie beteten für eine geistliche Erweckung. Während des Gebets erkannten sie ihren Hochmut, ihre Eifersucht und ihren Neid untereinander. Sie taten Buße. Schließlich erkannten sie, dass sie ganz auf Gottes Gnade angewiesen waren. Da geschah eine geistliche Erweckung, die nicht nur ihre Versammlung, sondern ganz Korea und noch weitere Länder ergriff. Pyongyang wurde damals zum „Jerusalem des Ostens“. Der Ausgangspunkt war, dass einige Menschen die Gnade Gottes als einzige Grundlage ihrer Seligkeit annahmen. Auch wir sind manchmal versucht, menschliche Weisheit hochzuachten und menschlichen Ideen zu folgen. Doch wir sind allein aus Gnade selig geworden. Möge Gott uns helfen, das Gefäß der Gnade in jeder Hausgemeinde und für jeden Campus und den Leib Christi zu bilden und so die geistliche Erneuerung vorzubereiten.

3. Denn wir sind sein Werk (10)

Lesen wir Vers 10: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Bisher sprach Paulus darüber, dass und wie wir selig geworden sind: durch die große Liebe Gottes, allein aus Gnade. In Vers 10 betont er, wozu wir selig geworden sind, nämlich zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Sehen wir uns Vers 10 noch einmal an. „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Zunächst heißt es: „Wir sind sein Werk.“ Wir sind geschaffen in Christus Jesus. Jesu Tod und Auferstehung hat in uns ein neues Schöpfungswerk bewirkt. Mit derselben Macht, mit der Gott am Anfang aus dem Nichts Himmel und Erde geschaffen hat, hat er aus Nichts etwas Neues geschaffen. „Wir sind sein Werk“ heißt, dass wir eine neue Identität haben. Wir sind nicht mehr das alte, schwache, mangelhafte Ich, das wir selbst nicht ertragen konnten, sondern sind sein herrliches, vollkommenes Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken. Apostel Petrus drückte dies in 1. Petrus 2,9 so aus: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“

Vers 10 sagt weiter: „… geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Wir sind nicht durch gute Werke selig worden, aber zu guten Werken. Das heißt auch: Wir sind nicht selig geworden, um unser altes Leben fortzusetzen. Wir sind eine neue Kreatur, darum können wir nicht mehr unser altes Leben unverändert fortsetzen. Vielmehr wandeln wir in den guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat.

Was sind das für gute Werke? Kurz und einfach gesagt ist dies die Mission Gottes – für unser Leben, für unsere Hausgemeinde, für die Gemeinde und für den ganzen Leib Christi, die Gott zuvor bereitet hat.

Ein solches gutes Werk besteht darin, einer Person zu helfen, gemäß der Lehre der Bibel zu leben. Die Glaubensvorgänger, die Missionare der UBF, nahmen die Weltmission durch die Jüngererziehung als gutes Werk an, gehorchten in den widrigsten Bedingungen dem Weltmissionsbefehl Jesu und wandelten darin. Und Gott segnete ihren Glaubensgehorsam. Es gab einen fähigen Studenten in Indien, der dachte, er sei für eine akademische Karriere oder als Profifußballer geschaffen. Durch Matthäus 6,33 erkannte er aber, dass er zur Mission Gottes geschaffen war und ging als ein Missionar nach Portugal. Dort halfen er und seine Mitarbeiter einer jungen Frau, bis diese ihr Leben Gott zur Verfügung stellte. Im vergangenen Monat wurde ihre Hausgemeinde als Missionare von Portugal nach Afrika gesandt. Als ein Mensch in dem guten Werk wandelte, das Gott zuvor bereitet hatte, gebrauchte Gott Europa noch einmal als Missionare aussendender Kontinent.

Ein gutes Werk besteht auch darin, die nächste Generation als globale geistliche Leiter aufzustellen. Dies geschieht durch das Frühgebet, das Bibelstudium und die Lebensgemeinschaft. Manche halten dieses Werk für zu schwer und für zu kostspielig. Dann sagen sie, es sei unmodern und passe nicht zu den Vorstellungen der Jugendlichen. Doch auch die Jugendlichen und Kinder sind geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, in dieser Endzeit den Willen Gottes zur Weltmission zu erfüllen.

George Verwer war ein vielseitig begabter junger Mann mit wenig Interesse an geistlichen Dingen. Doch eine Nachbarin, Dorothea Clapp, sah im Glauben, dass Gott für ihn große Werke bereitet hatte. Sie setzte ihn an die erste Stelle ihrer Gebetsliste. Sie sandte ihm ein Evangelium und ein Wort aus Matthäus 9,38: „Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ George Verwer bekehrte sich und wurde nicht nur gläubig, sondern zu einem Missionar, der viele, die fähiger waren als er selbst, für die Weltmission gewann.

Gottes Knecht M. Dr. Peter Chang nahm die Aufstellung globaler geistlicher Leiter unter der nachfolgenden Generation als gutes Werk auf und forderte dieses gute Werk durch das Bibelstudium und die Lebensgemeinschaft heraus. In diesem Monat unternahm er mit sechs jungen Menschen eine Fahrt über 7.500 Kilometer durch vier Länder, um ihnen zu helfen, eine Identität als „Young Leaders“ zu entwickeln. Lasst uns an diesem guten Werk mitwirken, indem wir geistlich zusammenarbeiten, so dass Gott auch durch die nachfolgende Generation die guten Werke tut, die er vorbereitet hat, alle 1.700 Hochschulen in Europa erschließt und Missionsstützpunkten bis in die muslimischen Ländern aufrichtet. Lesen wir noch einmal Vers 10: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“

Heute lernen wir, dass wir selig werden durch die große Barmherzigkeit Gottes allein aus Gnade durch den Glauben an sein Wort. Wir lernen auch, wozu wir selig geworden sind, nämlich zu den guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat. Möge Gott uns helfen, unser Leben lang in den guten Werken zu wandeln, die Gott bereitet hat und durch das Frühgebet, Bibelstudium, die Jüngererziehung, die Lebensgemeinschaft die Umgebung für die geistliche Erneuerung Europas zu bereiten.

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