Das Jüngererziehungswerk in Ephesus
Apostelgeschichte 19,1-22
Leitvers 19,9
Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“
Wir danken dem Herrn, dass er uns am Anfang dieses neuen Jahres durch einige Sonderlektionen geistlich zurüstet und das Werk Gottes in 2021 vorbereiten lässt. In der vergangenen Woche haben wir unsere geistliche Identität als lebendige Steine und als königliche Priesterschaft erneuert. Wir durften zu Jesus kommen, der von den Bauleuten verworfenen wurde, den Gott jedoch zum Eckstein in seiner ewigen Erlösungsgeschichte gemacht hat. Gott hat uns zur königlichen Priesterschaft aufgestellt, die seine Wohltaten verkündigt, wie er uns von der Finsternis zu einem wunderbaren Licht geführt hat, und durch die er Deutschland und Europa geistlich erweckt und als priesterliche Nation für die Weltmission aufstellt.
Heute wollen wir durch Apostelgeschichte 19 das Jüngererziehungswerk von Apostel Paulus in Ephesus kennenlernen. Es war ein wichtiger Wendepunkt in der Missionsgeschichte. Als Paulus sich auf die Erziehung einiger Jünger Jesu durch das tägliche intensive Bibelstudium und die Lebensgemeinschaft fokussierte, geschah ein mächtiges Werk der Buße und Veränderung. Obwohl Paulus an einem Ort blieb, drang die gute Nachricht zu allen Menschen in der Provinz Asien vor. Gottes Werk geschieht durch das tiefgehende Bibelstudium und die Erziehung von Jüngern Jesu. Lasst uns in diesem neuen Jahr das Werk der Jüngererziehung durch die Schule des Tyrannus herausfordern, so dass Deutschland und Europa durch das Bibelstudium geistlich erweckt werden und als Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden.
1. Jüngererziehung in der Schule des Tyrannus (1-10)
Auf seiner dritten Missionsreise kam Paulus nach Ephesus und blieb etwa 3 Jahre dort. Während er früher viele verschiedene Städte pioniert und lange Reisen unternommen hatte, widmete er sich diesmal vor allem dem Werk der Jüngererziehung. Mit anderen Worten half er einer kleinen Gruppe von Jüngern das Wort Gottes intensiv zu studieren, so dass sie zugerüstet wurden und durch sie ein großes Werk Gottes geschah.
Ephesus war die Hauptstadt der römischen Provinz Asia und eine wichtige Handels- und Kulturmetropole. Es war eine bedeutende Hafenstadt. Weltbekannt war vor allem das Artemision, der Tempel der Fruchtbarkeitsgöttin Artemis, der zu den sieben Weltwundern der Antike zählte. Es war eine multikulturelle Stadt und ein Ort, an dem Reichtum, Götzendienst und die okkulten Praktiken blühten. Erstaunlicher Weise sehen wir gerade in dieser heidnischen Stadt voller Götzendienst ein mächtiges Werk Gottes.
Apostel Paulus war bereits in Kapitel 18 am Ende seiner zweiten Missionsreise kurz in Ephesus gewesen. Da er nicht viel Zeit hatte, ließ er Priszilla und Aquila als Pioniere dort. Gott gebrauchte diese gottesfürchtige Hausgemeinde kostbar, indem sie einem wortgewaltigen Mann namens Apollos dienten. Dieser hatte zwar richtig von Jesus gelehrte, kannte aber nur die Taufe des Johannes. Priszilla und Aquila nahmen ihn zu sich und legten ihm das Wort Gottes noch genauer aus. Durch das Zweierbibelstudium mit dieser Hausgemeinde wurde Apollos zu einem vollmächtigen Zeugen Jesu verändert, der aus der Schrift beweisen konnte, dass Jesus der Christus ist. Durch sie sehen wir, wie mächtig Gott durch das Zweierbibelstudium und durch eine gottesfürchtige Hausgemeinde wirkt.
Sehen wir uns die Verse 1 bis 7 an. Als Paulus am Anfang seiner dritten Missionsreise über das Hochland kommend in Ephesus eintraf, fand er dort einige Jünger. Paulus musste froh gewesen sein, diese eifrigen zwölf jungen Männer kennenzulernen. Sie saßen immer in der ersten Reihe. Sie waren ernsthaft und bemühten sich durch die Buße ein Gott gefälliges Leben zu führen. Aber noch mangelte es ihnen an der Zuversicht auf die Vergebungsgnade Gottes. Sie hatten bisher ähnlich wie der Prediger Apollos nur die Taufe des Johannes kennengelernt. Sie hatten aber noch nie etwas von dem Heiligen Geist gehört. Sehen wir uns Vers 4 an: „Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus.“ Buße ist der erste Schritt für unsere Umkehr zu Gott. Der Kern des Evangeliums ist Jesus, der für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist und der uns mit dem Heiligen Geist tauft. Das war eine ganz neue Botschaft für diese Jünger, die sie nie zuvor gehört hatten. Daraufhin ließen sich diese jungen Männer auf den Namen des Herrn Jesus taufen. Als Paulus die Hände auf sie legte, kam der Heilige Geist auf sie. Sie wurden voller Freude über die Vergebungsgnade des Herrn Jesus, so dass sie sogar in Zungen redeten und weissagten. Vielleicht waren sie so begeistert wie die ersten Jünger in Johannes Kapitel 1, die überall herumgingen und sagten: „Wir haben den Messias gefunden!“ (Joh 1,41) Das persönliche Bibelstudiumsgespräch bewirken immer eine große Veränderung und das geistliche Wachstum eines Menschen.
Betrachten wir nun, wie Paulus dem Werk Gottes in Ephesus diente. Lesen wir den Vers 8 gemeinsam: „Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes.“ So wie in vielen anderen Städten auch, ging Paulus zuerst in die Synagoge, also zu den am Ort lebenden Juden. Drei Monate lang lehrte Paulus frei und offen in der Synagoge. Immer wieder predigte er ihnen das Wort Gottes und überzeugte sie von dem Reich Gottes. Es war ganz ähnlich wie die erste Botschaft von Jesus: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15) Paulus tat sein Bestes, um die Hoffnung auf das Reich Gottes in ihre Herzen einzupflanzen. Doch leider war das Ergebnis nicht so, wie erhofft.
Betrachten wir den Vers 9a: „Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre.“ Obwohl Paulus sein Bestes gab, sie von Jesus und von dem Reich Gottes zu überzeugen, gab es einige in der Gemeinde, die verstockt blieben und nicht glaubten wollten. Sie hatten ihre Herzen hart gemacht und sich entschieden, die Worte von Paulus nicht anzunehmen. Es waren keine Glaubenszweifel, die sie hatten, sondern ein ganz bewusster Unglaube und Ungehorsam. Schlachter übersetzt: „Da aber etliche sich verstockten und sich weigerten zu glauben, sondern den Weg vor der Menge verleumdeten…“ Um sich selbst zu rechtfertigen, begannen diese Menschen vor der Menge übel zu reden von der Lehre und den Weg zu verleumden. Mit „Weg“ ist hier das Christentum gemeint, welches nicht nur eine Lehre, sondern ein Weg des Lebens und ein Lebensstil ist. Die Jünger Jesu lebten anders als die Welt, indem sie nicht dem allgemeinen Streben nach Reichtum und Ehre folgten, sondern ihr Leben für die Mission Gottes hingaben, um Gottes Liebe zu den verlorenen Sündern auszuüben. Doch nun verbreiteten sich viele Fake News über Paulus und er wurde verleumdet. Auf diese Weise agierten sie als Feinde Gottes und übten schlechten Einfluss aus.
Was tat Paulus in dieser Situation? Lesen wir Vers 9b: „… trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Paulus versuchte nicht ewig mit ihnen zu diskutieren und zu kämpfen. Er konnte nicht alle für sich gewinnen. Nach drei Monaten traf er eine Entscheidung, sich von denen zu trennen, die immer wieder böse Dinge redeten und Verleumdungen verbreiteten, und er begann ein eigenes Werk in der Schule von Tyrannus. Paulus konzentrierte sich auf diejenigen, die das Evangelium angenommen hatten und mit dem geistlichen Wunsch im Glauben wuchsen. Er machte einen positiven Schritt und schuf eine neue geistliche Umgebung, in der sie Gottes Wort intensiv studieren und dadurch zu den hervorragenden Bibellehrern und globalen geistlichen Leitern wachsen konnten.
Diese Begebenheit lehrt uns, dass wir nicht mit denen diskutieren müssen, die den Weg Jesu verleumden. Dort wo es diejenigen gibt, die im Unglauben verharren und Gottes Werk verleumden, ist es manchmal besser, sich zu trennen und auf das Werk der Jüngererziehung zu konzentrieren. Als das Werk der Jüngererziehung unter den Studenten nicht anerkannt wurde, verließ Mutter Barry ihre sendende Missionsgesellschaft und begründete ein eigenständiges Werk mit dem Namen UBF. Sie erkannte, dass Gott dieses Werk gebrauchen wollte, um die Studenten in Korea geistlich zu erwecken und sie als eine königliche Priesterschaft sogar für die Weltmission kostbar zu gebrauchen. Paulus Gebetsanliegen und Ziel war es, eine Umgebung zu schaffen, in der Gottes Werk durch das tägliche Bibelstudium mächtig geschehen konnte.
Lesen wir den Vers 9 noch einmal zusammen: „Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Auf welche Weise diente Paulus dann dem Werk Gottes in den kommenden zwei Jahren?
1. Die Schule des Tyrannus
Um eine gute geistliche Umgebung für die Jünger zu schaffen, zog Paulus von der Synagoge aus, und redete nun täglich in der Schule des Tyrannus. Bei dieser Schule handelte es sich offenbar um eine Philosophen- oder Rednerschule, die einem gewissen Tyrannus gehörte. Gemäß einigen griechischen Handschriften fanden diese Unterredungen zwischen 11 Uhr mittags und 16 Uhr nachmittags statt. Dies war gerade die heißeste Zeit des Tages, in der auch heute noch in Griechenland die meisten Geschäfte schließen. Wahrscheinlich mietete Paulus diese Räumlichkeiten in der Zeit, in der sie nicht von der Schule selber benutzt wurden. Am Morgen arbeitete Paulus als Zeltmacher, um die Miete zu bezahlen. Um 11 Uhr eilte er dann zur Schule des Tyrannus, um seine Bibelschüler zu treffen. Jeden Tag 5 Studenten ist hochgerechnet auf 2 Jahre etwa 3000 Stunden der intensiven Gemeinschaft mit dem Wort Gottes. Es ist immer wichtig, einen festen Ort und feste Zeit für das Bibelstudium in der geistlichen Umgebung zu haben. Unsere Tyrannusschule beginnt auch zur ungewöhnlichen Zeit. Aber das Frühgebet mit Täglichem Brot ist eine Kraftquelle für unser Glaubensleben, die wir nicht verpassen sollen.
2. Das intensive Bibelstudium
Was tat Paulus in dieser Zeit? Der Vers 9 sagt, dass er in der Schule „redete“. Paulus redete mit seinen Jüngern über das Wort Gottes. Es war ein intensives Bibelstudium, durch das sie tief in Gottes Wort eindringen und zu den hervorragenden Bibellehrern heranwachsen konnten. Das Wort „reden“ wird in der ESV mit „reasoning“ übersetzt. Schlachter übersetzt: „Lehrgespräche“. Wir müssen uns diese Gemeinschaft also nicht wie eine einseitige Belehrung durch Frontalunterricht oder eine Predigt vorstellen, sondern eher wie ein Gespräch oder eine Diskussion über das Wort Gottes, bei der sich jeder beteiligte. Paulus nutzt den dialektischen Ansatz, indem er die Schüler selber über das Wort Gottes nachdenken, Fragen beantworten und Fragen stellen ließ. Er half ihnen, dass sie sich mehr mit dem Wort Gottes beschäftigten, und selber in die Tiefe des Wortes Gottes vordringen konnten. Vielleicht hatten sie zuerst ein Bibelstudium und schrieben anschließend ihre persönliche Stellungnahme dazu. Danach haben sie Factual Studies vorbereitet oder verschiedene Vorträge gehalten, um die griechische Kirchengeschichte kennenzulernen und auch den Griechen das Wort Gottes zu predigen.
Auch wir haben erfahren, wie ermutigend und erbaulich es für die Mitarbeiter und nächste Generation ist, wenn sie selber das Factual Study vorbereiten oder Vorträge halten, die für sie sehr herausfordernd sind. Angefangen vom Zweierbibelstudium ermutigen wir auch die Hoffnungsträger über das Wort Gottes persönlich nachzudenken und dadurch geistlich zu wachsen.
3. Jüngererziehung durch Lebensgemeinschaft
Lukas betont hier, dass die Versammlungen in der Schule des Tyrannus täglich stattfanden. Die Jünger trafen sich also nicht nur einmal am Sabbat oder Sonntag und verschwanden dann wieder, sondern sie waren jeden Tag zusammen. Es war eine Gemeinschaft des Bibelstudiums auf der täglichen Basis. Paulus half ihnen durch das gemeinsame Leben. Er lehrte sie nicht nur Theorie, sondern half ihnen, das Wort Gottes in ihrem praktischen Leben in die Tat umzusetzen. Später erinnere Paulus sie in Apg 20,31 daran, dass er Tag und Nacht nicht abgelassen hatte, einen jeden unter Tränen zu ermahnen. Er hatte eine enge persönliche Gemeinschaft, die über die Versammlung in der Schule des Tyrannus hinausging, in der er jedem einzelnen gemäß seinen Gebetsanliegen half, sogar mitten in der Nacht.
Jüngererziehung geschieht oft über das gemeinsame Leben, oder wie es ein Knecht Gottes ausdrückte: „Das Werk Gottes geschieht in der Küche.“ Von Luther sind uns seine Tischreden überliefert, die diejenigen aufschrieben, die in seinem Haus wohnten und aßen und die dadurch tägliche geistliche Gemeinschaft pflegten. Auch Francke hatte die Mittagsgemeinschaft mit seinen Studenten, wodurch z.B. der junge Zinzendorff für die Weltmission begeistert wurde. Ein Großteil der Evangelien berichtet nicht über das öffentliche Wirken Jesu, sondern darüber, was er mit seinen Jüngern persönlich geredet hat, z.B. die Reden im Obergemach (Joh 13-17). Gott wirkt durch das gemeinsame Leben und stellt einen Jünger auf. Gott wirkt in H. Noah durch das gemeinsame Leben und hilft ihm, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten. M. Sarah dient der Lebensgemeinschaft im Hintergrund hingebungsvoll, indem sie z.B. jeden Sonntag leckeres Essen vorbereitet.
4. Durch die Jüngererziehung wurde Kleinasien pioniert
Was war dann das Ergebnis als Paulus so intensiv dem Jüngererziehungswerk durch das Bibelstudium diente? Lesen wir Vers 10 gemeinsam: „Und das geschah zwei Jahre lang, so dass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.“ Äußerlich sah es so aus, als ob Paulus nur in einer kleinen Schule blieb und mit einer Handvoll Jünger über die Bibel sprach. Aber Lukas bezeugt uns, dass in dieser Zeit alle Menschen in der Provinz Asien das Wort des Herrn hörten. Die Römische Provinz Asia umfasste damals die gesamte östliche Ägäisküste und dazu das Landesinnere Kleinasiens. Wie konnten alle diese Menschen das Wort des Herrn hören? Es ist offenbar, dass die Jünger des Paulus nicht nur das Wort Gottes fleißig studierten, sondern es praktisch überall weitergaben. Sie konnten nicht schweigen von dem, was sie gehört und gesehen hatten. Sie redeten mit allen, die sie trafen über das Wort Gottes. Vers 10b sagt, dass sowohl Juden als auch Griechen das Wort des Herrn hörten. Die Stadt Kolossä ist ein gutes Beispiel einer Gemeinde, die von Epaphras, einem Jünger von Paulus, pioniert wurden.
Das Werk von UBF war von Anfang an ein Werk der Jüngererziehung durch das intensive Bibelstudium. Dr. Samuel Lee erforschte selber Gottes Wort intensiv und erzog die Jünger durch das Bibelstudium, indem er ihnen half, Gottes Wort zu gehorchen. Er half den Leitern immer intensiv, so dass sie zu hervorragenden Dienern des Wortes heranwachsen konnten. Dieses Jüngererziehungswerk unter den Studenten verändere Korea von einem fatalistischen Land der dritten Welt zu einer priesterlichen Nation, die der Weltmission aktiv dient. UBF alleine sandte 3000 Missionare in über 90 Länder aus.
M. Peters Fokus ist auch immer Jüngererziehung durch das intensive Bibelstudium, nämlich durch das Zweierbibelstudium, durch Tägliches Brot am Morgen, durch Botschaften, durch Factual Study, usw. Als wir im letzten Jahr viele Verleumdungen erfuhren, mobilisierte er uns, uns mehr mit Gottes Wort zu beschäftigen, dadurch die geistliche Kraft anzuziehen. Gott hat in unserem Gideon-Team und Hesekiel-Team gewirkt. Als sie das Taufe-Bibelstudium führten, wirkte Gott besonders durch Römer 6,13 in ihrem Herzen, so dass sie sich entscheiden durften, Jesu Herrschaft anzunehmen und ihr Leben als Waffen der Gerechtigkeit zu führen. Alle Mitarbeiter wurden motiviert, das Wort Gottes intensiv zu studieren und haben tiefgehende und gnädige Vorträge und Bibelstudien vorbereitet. Sogar unser Josia-Team konnte herzbewegende Botschaften weitergeben und bei der Jahreswechselkonferenz haben wir hervorragende IBS-Vorträge von Josua und Sarah gehört. Unsere Mitarbeiterinnen haben einsichtsvolle Vorträge über die Kirchengeschichte gehalten.
Gott wirkte durch das intensive Bibelstudium im Herzen eines jungen Mannes. Früher war er oft wankelmütig gewesen und hatte nur ein äußeres Glaubensleben geführt. Aber gerade in der Zeit der Anfechtung durfte er durch das Bibelstudium stark werden, so dass er sich entschied, Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und aller Kraft zu lieben und an der Berufung Gottes festzuhalten. So konnte er sogar als eine Segensquelle für unsere nächste Generation gebraucht werden.
Gottes Wort aus Hebräer 5,8 half einem jungen Mann, der früher unter einem Tick-Problem litt, dass er aus dem selbst-zentrierten Leben herauskommen, den Gehorsam des Glaubens lernen und nun Gott durch sein Abitur verherrlichen darf.
Normalerweise denken wir, dass man ein großes Werk Gottes an der Anzahl der Mitglieder oder der Gottesdienst-Teilnehmer erkennen könnte. Aber gerade die Krisenzeit der Pandemie zeigt, dass es nicht auf große Zahlen ankommt. Entscheidend ist die Qualität eines Bibellehrers. Es kommt darauf an, eine Person als hervorragenden Bibellehrer aufzustellen, die tüchtig ist, auch andere zu lehren, so dass Gottes Werk weitergehen kann.
Gottes Werk geschieht durch die Jüngererziehung durch das intensive Bibelstudium. Früher wollte ich mich nicht mit Gottes Wort beschäftigen. Doch als ich nur die Stimme der Welt hörte, wurde ich zu einem kaltherzigen und verletzenden Egoisten, der nur Gottes Strafe verdient hatte. Das intensive Bibelstudium aber öffnete meine geistlichen Augen, die Liebe Gottes kennenzulernen und gesund zu werden. Es gab mir die Lebensorientierung und stellte mich als einen Bibellehrer für die Studenten dieser Generation auf. Anstatt nur mit Computern zu beschäftigen, darf ich mich auf das Studium von Gottes Wort konzentrieren, nämlich das Wort Gottes zu erforschen und ihm zu gehorchen und Gebote und Rechte zu lehren (Esra 7,10).
Lasst uns unser Herz für das intensive Bibelstudium und die Jüngererziehung täglich geben. GLEF ist ein Programm des intensiven Bibelstudiums für unsere nächste Generation, durch die sie zu Jüngern Jesu und Bibellehrern heranwachsen. Wir freuen uns auch schon und sind gespannt auf die erste Leiterkonferenz in diesem neuen Jahr mit intensivem Bibelstudium-Programm.
2. Die Vision des Paulus (11-22)
Betrachten wir nun die mächtigen Auswirkungen des Jüngererziehungswerkes in Ephesus. Vers 11 sagt: „Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus.“ Apostel Paulus besaß geistliche Vollmacht, so dass viele Taten durch seine Hände geschahen. Die bösen Geister zitterten vor ihm und sogar vor seinen Kleidungsstücken, wenn sie nur hörten, dass sie von Paulus getragen worden waren. Im Gegensatz dazu gab es einige Komiker, die Söhne eines jüdischen Hohepriesters waren. Sie wollten sich als Geisterbeschwörer hervortun und gebrauchten dafür den Namen von Jesus. Sie sagten: „Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt.“ Vielleicht dachten sie, dass der Name Jesus eine Art Zauberformel wäre. Auf jeden Fall war der böse Geist nicht beeindruckt. Er antworte: „Jesus kenne ich wohl und von Paulus weiß ich wohl; aber wer seid ihr?“ Dann stürzte sich der Mensch, in dem der böse Geist war, auf sie und schlug sie blutig, dass sie nackt und verwundet aus dem Haus flohen. Es war beschämend für die Möchtegern-Beschwörer. Aber alle, die davon hörten, wurden von Furcht befallen und der Name des Herrn Jesus wurde hochgelobt.
In den Versen 18 bis 20 erfahren wir über eine mächtige Bußbewegung in Ephesus. Lesen wir Vers 18: „Es kamen aber viele von denen, die gläubig geworden waren, und bekannten und verkündeten, was sie getan hatten.“ Es war ein mächtiges Werk der Buße, dass diese Menschen nun ihre Sünden bekannten und davon umkehrten. Dies betraf auch einige, die früher Zauberei getrieben hatten. Zauberei ist eine okkulte Beschäftigung, die die Menschen in ihren Bann zieht, so dass sie kaum davon herauskommen können. Dies war in Ephesus weit verbreitet. Aber durch das Wort Gottes taten diese Menschen Buße und entschieden sich, Jesus nachzufolgen. Sie wurden frei von ihren alten Bindungen und verbrannten ihre Zauberbücher öffentlich, die auf einen Wert von umgerechnet 3 Millionen Euro geschätzt wurden. Sehen wir uns Vers 20 an: „So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig.“ Gottes Wort hat eine große Veränderungsmacht.
Es ist das Veränderungswerk Gottes, dass ein junger Mann seinen Traum, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden, verbrennen durfte und sich entschied, viel lieber mit den Leuten Gottes zusammen zu leiden, indem er als Pionier für eine Hochschule lebt. Es ist Gottes mächtiges Werk, dass ein anderer junger Mann sein Ticket für die ungebundene Abenteuerreise nach dem Abitur verbrennen durfte und sich entschied, viel lieber ein Ticket für das geistliche Training zu kaufen und als ein Hirte heranzuwachsen. Lasst uns alle falsche Gebundenheit an diese Welt, an das Vergnügen und an das Internet verbrennen und unsere Herzen für das Bibelstudium geben, indem wir begierig nach der vernünftigen lauteren Milch sind.
Betrachten wir nun Vers 21: „Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“ Paulus wollte zunächst eine Opfergabe der Heidenchristen sammeln und damit die Gemeinde in Jerusalem unterstützen. Danach wollte er auch Rom sehen. Rom war damals die Hauptstadt der Welt. Eigentlich konnte man gar nicht daran denken, diese Stadt zu evangelisieren. Aber Paulus hatte durch das mächtige Werk Gottes in Ephesus die Vision bekommen, dass auch die heidnische Stadt Rom durch das Werk der Jüngererziehung erobert werden kann.
Die Vision für die Rom-Mission war keine Fiktion oder Slogan. Paulus betete mit dieser Vision und Gott führte es, dass er als ein Gefangener nach Rom gebracht wurde und im Gefängnis dem Zweierbibelstudiumswerk dienen konnte. Es entstand eine wichtige Gemeinde in Rom und schließlich wurde von Rom aus das ganze römische Reich über römische Straßen mit dem Evangelium erreicht. Paulus teilte diese Vision mit seinen Mitarbeitern. So sehen wir, dass Priszilla und Aquila schon vor Paulus nach Rom kamen und sich dort eine Gemeinde in ihrem Hause sammelte.
Wir lernen hier, dem Werk Gottes mit der Vision Gottes zu dienen. Wo ein Volk keine Vision hat, wird es wild und wüst (Spr 29,18). Aber wenn ein Mensch oder eine Gemeinde die Vision Gottes hat, dann kann sie als eine einflussreiche Gemeinde gebraucht werden. Gott hat uns die Vision gegeben, dass durch unser Jüngererziehungswerk und das Zweierbibelstudium Deutschland und Europa geistlich erweckt und als H-Nation für die Weltmission gebraucht wird. Eine Person, die als Bibellehrer gebraucht wird, ist entscheidend. Davon ausgehend dürfen wir 10.000 Zweierbibelstudium-Teams bilden und alle Hochschulen in Europa erschließen. Wir haben schon Gottes Wirken durch das Zweierbibelstudium in unseren Hirten und in der nächsten Generation erfahren, die geistlich verändert wurden. Nun dürfen wir auch die Vision Gottes sehen, drei Stützpunkte für die M-Mission zu errichten, weil auch dort die Erntefelder reif zur Ernte sind.
Die Vision kommt aus dem Wirken Gottes. Die Jüngererziehung durch das Zweierbibelstudium verändert zuerst einen Menschen, einen Campus und dann eine ganze Nation. So kann das Zweierbibelstudiumswerk von Bonn aus nach Europa und auch in die ganze Welt ausgebreitet werden.
Gottes Werk geschieht durch die Jüngererziehung und das intensive Bibelstudium. Lasst uns in diesem Jahr unser Herz auf das Studium des Wortes Gottes richten. Gott segne uns, trotz der Pandemie auf das Studium des Wortes Gottes zu konzentrieren und dem Jüngererziehungswerk zu dienen, so dass Deutschland und Europa geistlich erweckt und als Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden können.