Das siegreiche Leben in Christus

2. Timotheus 3,1 – 17
Leitvers 3,12

„Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.“

Durch die letzte Sonntagsbotschaft durften wir aufgrund des Wortes Gottes aus 1.Petrus 2,9 unsere geistliche Identität kennenlernen. Unsere Identität kommt nicht von dem Beruf oder äußerlichen Dingen, sondern unsere Identität ist die einer königlichen Priesterschaft. Als solche sind wir Gottes auserwählte und berufene Mitarbeiter in dieser Welt, um die Wohltaten Gottes unseren Schulfreunden, den Studenten am Campus, unseren Arbeitskollegen und schließlich allen Menschen bis an das Ende der Erde zu bezeugen.

Im heutigen Text gibt Apostel Paulus seinem Jünger und Mitarbeiter Timotheus Anweisung-en, wie er ein siegreiches Leben in Christus führen kann. Diese können in drei Punkten zu-sammengefasst werden: Erstens, den Weg und den Stil der gottlosen Menschen meiden. Zweitens, Jesus in der engen Verbundenheit und durch Verfolgung eng nachfolgen, indem wir lernen, mit der rechten Haltung an dem Leiden Jesu teilzunehmen. Drittens, bei dem geistlichen Erbe und bei dem Wort Gottes bleiben. Lasst uns heute diese Prinzipien des sieg-reichen Lebens und auch die richtige Haltung gegenüber Verfolgung und Leiden kennenler-nen, sodass wir ein siegreiches und einflussreiches Christenleben in diesem Sommer führen dürfen.

1. Solche Menschen meide! (1-9)

Sehen wir uns den Vers 1 an: „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden.“ Paulus wünscht sich von seinem geistlichen Sohn Timotheus, dass er Einsicht für die schlimmen Zeiten in den letzten Tagen hat. Das Kennzeichen der letzten Tage ist, dass die äußerlichen Bedingungen der Menschen immer besser werden, aber dass ihr geistliches Niveau immer weiter abnimmt.

Sehen wir uns die Verse 2 bis 4 an: „Denn die Menschen werden viel von sich halten, geld-gierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten Feind, Verräter, unbe-dacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott.“ Zusammengefasst sind die Kenn-zeichen der Menschen in den letzten Tagen Hochmut und Stolz, Egoismus und eine materialistische und hedonistische Gesinnung. Die Ursache für die geistliche Niveaulosigkeit der Menschen und auch der Christen in den letzten Tagen ist die Ablehnung Gottes und die Ver-harmlosung der Sünde der Selbstgerechtigkeit und des Stolzes. Die Sünde des Stolzes und des Hochmutes gegenüber Gott macht einen Menschen beziehungslos und töricht. Hoch-mütige Menschen denken, dass sie viel klüger als ihre Eltern, als ihre Glaubensvorgänger und als die Heilige Schrift sind. Sie denken, dass sie ohne geistliche Beziehung und ohne geistliche Disziplin ein freies und erfolgreiches Leben führen könnten. Aber ohne die geistliche Hilfe kriegen sie in ihrem Leben nichts zustande. Anstatt frei und erfolgreich werden sie zu Sklaven der fleischlichen Begierde. Hochmut, Stolz und Undankbarkeit gegenüber Gott und der Gnade Gottes sind der Anfang des ganzen Unglücks (Römer 1,21). Darüber müssen wir rechtzeitig Buße tun und mit einer demütigen Haltung Gottes Wort studieren und ihm gehorchen. Dann können wir ein siegreiches Leben führen.

Lesen wir Vers 5: „Sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!“ Frömmigkeit hat mit einer tiefen Liebesbeziehung zu Gott zu tun, die nicht nur ein bloßes Gefühl bleibt, sondern die sich durch praktischen Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes sowie in Selbstverleugnung und Hingabe für die geistliche Zusammenarbeit mit Gott und den Leuten Gottes ausdrückt. Solch ein frommes Leben mit der Kraft der Frömmigkeit übt starken geistlichen Einfluss aus, damals wie heute. Das fromme Leben von Zacharias und Elisabeth, die trotz ihrer Kinderlosigkeit in allen Geboten und Satzungen Gottes untadelig lebten, brachte Johannes den Täufer, einen der größten Knechte Gottes der Geschichte, hervor. Das praktisch fromme und hingebende Leben unsere Missionare von UBF hat viele hervorragende einheimische Studenten in den verschiedensten Ländern der Welt überzeugt, selber die Kraft der Frömmigkeit durch das Bibelstudium und die Buße und praktischen Glaubensgehorsams zu erfahren. Ein junger Informatikstudent zog nach Bonn, um große Karriere zu machen. Als er das praktische fromme Leben der Missionare durch den absoluten Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes kennenlernte, bekam er den Wunsch, durch das Bibelstudium und die Lebensgemeinschaft die Kraft der Frömmigkeit zu erfahren. Er bekannte, dass er dadurch von einem kaltherzigen Computermenschen zu einem verantwortlichen Hirten für die Gemeinde Gottes verändert wurde.

Ein Problem ist aber, dass es heute viele Menschen – auch unter den Christen – gibt, die äußerlich fromm tun und reden, aber die Kraft der Frömmigkeit verleugnen. Sie möchten nicht alleine bleiben, aber Worte wie „Buße“, „Hingabe“, „Selbstverleugnung“, „geistliche Zusam-menarbeit“ u. ä. sind für sie wie ein rotes Tuch. Paulus ermahnte Timotheus, sich von solchen Menschen fernzuhalten. Wenn jemand lehrt: „Du brauchst nicht Buße zu tun. Du brauchst dich nicht selbst zu verleugnen. Du brauchst nicht geistlich zusammenzuarbeiten. Du brauchst dich nicht so anzustrengen, um geistlich zu wachsen“, dann sollte das bei uns alle Warnglocken schrillen lassen und wir sollen solche Menschen meiden und nicht ihren Weg nachahmen.

Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Zu ihnen gehören auch die, die sich in die Häuser ein-schleichen und gewisse Frauen einfangen, die mit Sünden beladen sind und von mancherlei Begierden getrieben werden, die immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können.“ Menschen, die die Kraft der Frömmigkeit verleugnen, kritisie-ren oft die frommen Menschen, dass diese nicht offen und nicht tolerant wären. Sie zeigen sich selbst als offen und tolerant, indem sie vor allem auf neue Lehren und Bibeltexte aus sind. Aber obwohl sie viele Lehren und Predigten bei Youtube oder bei verschiedenen Gemeinden konsumieren, können sie nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Das Problem sind aber nicht die Gemeinden oder die Lehren, sondern dass sie immer dann einen Rückzieher machen, wenn es darum geht, gemäß dem Wort Gottes konsequent zu handeln. Dann verabschieden sie sich zur nächsten Gemeinde, wo wieder das gleiche Spiel abläuft. Ihr praktisches Leben gemäß Vers 6 ist von der Begierde getrieben und rücksichtslos egoistisch.

Sehen wir uns schließlich die Verse 8 und 9 an: „Wie Jannes und Jambres dem Mose wider-standen, so widerstehen auch diese der Wahrheit: Es sind Menschen mit zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben. Aber sie werden damit nicht weit kommen; denn ihre Torheit wird jedermann offenbar werden, wie es auch bei jenen geschah.“ Das Kennzeichen der gottlosen Menschen in den letzten Tagen ist, dass sie der Wahrheit widerstehen. Es ist nicht so, dass sie die Wahrheit nicht kennen würden. Ganz im Gegenteil kennen Sie die Wahrheit sehr gut. Aber sie versuchen wie Jannes und Jambres bis zum Ende die Wahrheit Gottes zu leugnen und dabei so viele wie möglich noch mitzuziehen. Obwohl die Evolutionstheorie schon längst widerlegt ist, gibt es immer noch radikale Atheisten und Evolutionisten, die diese Lehre immer noch aggressiv verkündigen. Es geht ihnen dabei nicht um die Wahrheit oder um die faire Diskussion, sondern um ihre Selbstbestätigung. Wie ein Prediger einmal sagte, will der Teufel nicht allein, sondern mit viel Gemeinschaft in die Hölle gehen.

Ein kluger Mensch wandelt nicht im Rat der Gottlosen und tritt nicht auf den Weg der Sün-der (Psalm 1,1). Gott segne uns, mit klarer geistlicher Einsicht nicht den Weg der gottlosen Menschen zu beneiden oder danach zu streben, sondern mit klarer Identität den Weg der frommen Menschen mit der Kraft der Frömmigkeit, der durch Verfolgung und Leiden führt, zu gehen.

2. Alle, die fromm leben wollen, müssen Verfolgung leiden (10-17)

Nun geht es um die frommen Menschen. Sehen wir uns die Verse 10 und 11 an: „Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld, in den Verfolgungen, in den Leiden, die mir widerfahren sind in Antiochia, in Ikonion, in Lystra. Welche Verfolgungen ertrug ich da! Und aus allen hat mich der Herr erlöst.“ Vers 10 beginnt mit den Worten „Du aber …“. Timotheus stammte aus einer Familie mit einer gläubigen Mutter und einer gläubigen Großmutter. Als er Paulus traf, war er noch jung. Aber er traf eine bewusste Entscheidung Paulus nachzufolgen, indem er ihn von nun an auf dessen Reisen begleitete. Timotheus folgte Paulus aber nicht nur in der Lehre, sondern auch im praktischen Leben und Streben durch dick und dünn. Das ist die wahre Jüngerschaft. Unsere Kinder und Jugendlichen und auch Hoffnungsträger haben auch eine bewusste Entscheidung getroffen anstatt nur theoretisch Gottes Wort zu studieren, mit ihren Eltern und mit den Knechten Gottes für die geistliche Wiedererweckung und für die Weltmission zusammenzuarbeiten, sowohl in Zeiten des Segens als auch in Zeiten der Verfolgung.

Als Timotheus Paulus im Leben und im Streben nachfolgte, konnte er viele Geheimnisse kennenlernen, v. a. Paulus‘ Evangeliumsglauben und Hirtenherz, seine Langmut, Liebe und Geduld, mit der Paulus vielen Hoffnungsträgern und Mitarbeitern sowohl unter den Juden als auch unter den Heiden diente. Vor allem konnte er eines kennenlernen: die Teilnahme am Lei-den Jesu durch Verfolgung und Leiden. Verfolgung und Leiden waren bei Paulus praktisch garantiert. Überall wo Paulus hinkam, gab es Verfolgung. Teilweise war die Verfolgung wirk-lich gesundheitsschädlich und lebensgefährlich, z. B. in Lystra, wo Paulus von einer aufge-brachten Menge fast zu Tode gesteinigt wurde, sodass Paulus, der schon viele Verfolgungen erfahren hatte, ausrief: „Welche Verfolgungen ertrug ich da!“ Aber Paulus bezeugte, dass der Herr selbst ihn aus allen Verfolgungen, auch aus den übelsten, erlöste und mit seiner schützenden Hand Paulus in den Verfolgungen und Leiden begleitete.

Sehen wir uns den Vers 12 an: „Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.“ Dies ist Paulus Schlussfolgerung. Er sagte dies nicht, um Timotheus zu erschrecken oder einzuschüchtern, sondern er sagte dies in aller Klarheit, damit Timotheus sich darauf vorbereiten und wie Paulus ein siegreiches Glaubensleben führen konnte. Das Thema der Verfolgung und Leiden ist für einen Christen, der fromm in Christus Jesus leben will, unvermeidlich. Wir können so weit gehen zu sagen, dass jemand, der keine Verfolgung oder Missverständnisse wegen Christus erlitten hat, kein Christ ist. Verfolgung gehört zum Leben der wahren Christen dazu. Naturgemäß möchte man Verfolgung und Leiden um Christi willen vermeiden. Aber das wäre kein Gewinn, sondern sogar ein Verlust. Verfolgung ist für die Christen wie das Salz, welches das Leben eines Christen interessant, geschmackvoll sowie geschichtsträchtig und einflussreich macht. Gerade durch Verfolgung erfahren wir Gottes Liebe, seine Hilfe, seine Macht und sein Wirken.

Jesus brachte Heilung und Hoffnung durch das Wort Gottes zu seinem Volk, sodass viele ihm nachfolgten. Er deckte auch die Sünde und Heuchelei der damaligen religiösen Oberen auf. Deswegen verfolgten diese Jesus, bis sie ihn zum Tode am Kreuz brachten. Aber sie er-füllten dadurch nur den Plan Gottes. In Philippi heilte Paulus einmal eine Magd mit einem Wahrsagegeist, sodass ihre Besitzer diese arme Frau nicht mehr ausnutzen konnten, um Geld zu verdienen. Deswegen zettelten sie einen Aufruhr an, sodass Paulus und Silas ge-schlagen und ins Gefängnis gesteckt wurden. Aber dies führte dazu, dass umso mehr die Herrlichkeit Gottes offenbart wurde und der Gefängnisaufseher zum Glauben an Jesus kam. Als Martin Luther 95 Thesen verfasste, um die Knechtschaft der Menschen in falschen Lehren der Kirche aufgrund der Wahrheit des Wortes Gottes, die er durch das Bibelstudium erkannt hatte, aufzuzeigen, musste er härteste Verfolgung durch Kaiser und Papst erfahren, sogar dass sein Status auf vogelfrei und rechtlos gesetzt wurde. Aber gerade in der Verfolgung erfuhr Luther Gottes schützende Hand, dass Gott viele Freunde vorbereitete, die ihn und die Reformation unterstützen. Darum schrieb er ein Siegeslied, das wir auch heute noch oft singen: „Der Herr ist unser starker Hort.“

Entscheidend für das siegreiche Leben in Christus ist, die rechte Haltung zu Verfolgung und Leiden zu haben. Paulus und Luther versuchten nicht, das Leiden zu vermeiden, sondern sie wollten durch das Leiden mit Christus verbunden sein und Christus tiefer erkennen. Sie wollten sogar das Leiden genießen. Schlechte Studenten versuchen, wie sie mit minimaler Anstrengung und Hingabe die Klausuren schaffen können. Exzellente Studenten dagegen versuchen nicht, das Leiden oder die Hingabe oder die Selbstverleugnung für das Lernen zu vermeiden, sondern forschen, wie sie dieses Leiden genießen können. Paulus erinnerte sich in jeder Lage an die Gnade Gottes, die ihn von einem Christenverfolger zu einem Zeugen des Evangeliums veränderte. Paulus konnte mit Entschlossenheit an dem übrigen Leiden für die Ausbreitung des Evangeliums unter den Heiden teilnehmen, als er sich an die unfassbare Gnade Christi für ihn, einen ehemaligen Verfolger der Gemeinde erinnerte. Wir können auch mit dem zerbrochenen Hirtenherzen an dem übrigen Leiden Jesu für die Rettung der Studenten am Campus und unserer Schulfreunde teilnehmen, wenn wir uns an die initiative Liebe und an das Opfer Jesu für unsere Rettung erinnern.

Apostel Petrus sagte: „Ihr Lieben, lasst euch durch die Hitze nicht befremden, die euch wi-derfährt zu eurer Versuchung, als widerführe euch etwas Seltsames, sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freunde und Wonne haben mögt“ (1 Petrus 4,12.13). Es geht nicht darum, sich das Leiden schönzureden. Vielmehr dürfen wir lernen, uns zu freuen, mit Christus zu leiden, weil es wirklich etwas Gutes und ein Dankanliegen ist. Wir dürfen uns im Leiden Christi freuen, weil es ein Zeichen für Gottes Wirken in uns und durch unser Leben als wahre Christen ist. Wir dürfen uns im Leiden freuen, dass wir mit Christus auch im Leben, im Streben und in der Verfolgung tief verbunden sein und Christus wirklich tiefgehend kennenlernen dürfen. Wir dürfen uns im Leiden freuen, weil das Leiden für Christus ein seliges Leiden ist, im Gegensatz zu dem sinnlosen Leiden wegen der Sünde oder wegen der eigenen Missetat. Wir dürfen uns im Leiden freuen, weil wir dadurch die Hoffnung auf die Auferstehung von den Toten erkennen dürfen. Wir dürfen uns freuen, weil wir im Leiden die Kraft der Auferstehung Jesu kennenlernen dürfen. Wir dürfen uns im Leiden freuen, weil die Zeit der Verfolgung und des Leidens oft gerade die Zeit ist, in der Gott mächtig in und durch uns wirkt.

Eine Schülerin bezeugte ihren Glauben in der Schule. Deswegen wurde sie von den Mitschü-lern geärgert, indem sich diese über Gott und den Glauben lustig machten. So intolerant ist die geistliche Situation an unseren Schulen. Sie fühlte sich sehr verletzt. Ich bete, dass sie mit der Freude am Leiden Jesu teilnimmt, weil sie dadurch als wahre Christin wachsen kann, indem sie sich an Jesu Wort erinnert: „Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden“ (Matthäus 5,11.12a). Ein anderer Schüler wurde wegen des Glaubens seiner Eltern mit Verfolgung konfrontiert, indem diese in der Zeitung als Sektenführer bezeichnet wurden, sodass viele Lehrer und Schüler sich grundlos von ihm entfremdeten. Aber dieser Schüler beschuldigte nicht Gott oder seine Eltern oder seine Gemeinde. Stattdessen nahm er die Leiden für Christus an und kämpfte mit 1.Petrus 2,9 mit der Identität als königliche Priesterschaft Gott zu verherrlichen. Er konnte das Abitur als Jahrgangsbester ablegen und Gottes Macht erfahren.

Lasst uns durch Verfolgung und mancherlei Leiden nicht eingeschüchtert oder entmutigt werden oder diese als etwas Unangenehmes oder Übles betrachten, sondern sogar Gott da-für danken und diese Gelegenheit ergreifen, ein siegreiches Christenleben zu führen.

3. Bleibe bei dem, was du gelernt hast (14-17)

Sehen wir uns Vers 14 an: „Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anver-traut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast.“ Das dritte Geheimnis des siegreichen Lebens in Christus von Paulus für Timotheus bestand darin, bei dem zu bleiben, was er von Paulus gelernt hatte. In UBF haben wir von unseren Glaubensvorgängern, Bibellehrern und Eltern verschiedenes gelernt: 1) Am Morgen das Frühgebet zu halten, 2) Bibelstudienmaterial vorzubereiten, 3) den Sonntag zu heiligen, 4) auf Grund des Wortes Gottes eine persönliche Stellungnahme mit Dank- und Bußanliegen und persönlicher Entscheidung zu schreiben, mit den anderen zu teilen und umzusetzen, 5) dem Einladungswerk am Campus zu dienen und das Zweierbibelstudium mit den Studenten zu führen, 6) die Lebensgemeinschaft mit den Hoffnungsträgern und Mitarbeitern zur Aufstellung von zwölf Jüngern Jesu zu führen, 7) gott- und missionszentrierte Hausgemeinden zu gründen, 8) ein gebendes Leben zu führen, 9) in der Schule und am Arbeitsplatz mit klarer Identität und Vision als königliche Priesterschaft und heiliges Volk zu leben und 10) mit fünf Broten und zwei Fischen die Weltmission zu betreiben. Wir können ein siegreiches und fruchtbares Leben führen, indem wir tun, was wir gelernt haben, indem wir uns hingeben, die anvertraute Mission Gottes bis zum Ende erfüllen. Auf dieser felsenfesten Grundlage können wir das Werk Gottes auch weiter entwickeln.

Sehen wir uns zum Schluss noch die Verse 15-17 an. Das vierte Geheimnis des siegreichen Lebens in Christus besteht darin, bei dem Wort Gottes zu bleiben. „Und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst…“ (15a). Die geistliche Früherziehung ist ein entscheidendes Privileg. Bei einem Kind ist beispielsweise das Alter von 2 – 8 Jahren entscheidend für die Entwicklung des Sehens. Wenn ein Auge in dieser kritischen Zeit nicht das Sehen lernt, kann es für den Rest seines Lebens nicht mehr besser werden. Ähnliches gilt auch für die geistliche Entwicklung. Beim „4-14-Kongress“ in Bangkok, an dem ich im Jahre 2013 teilnehmen durfte, haben mehrere globale Leiter Problembewusstsein dafür geäußert, dass Kinder gerade in ihrem geistlich wichtigen Alter zwischen 4 – 14 Jahren geistlich vernachlässigt werden. Ein PhD bezeichnete diese Herausforderung als „The Great (C)ommission“. Timotheus wie auch unsere Mitarbeiter der nächsten Generation haben die Gnade empfangen, schon von Kind auf die Heilige Schrift zu lernen und geistliche Ausbildung zu erhalten. Sie konnten dadurch in vielen Bereichen ihres Lebens Gottes Hilfe erfahren. Sie dürfen ihre gute Gewohnheit aus der Kindheit weiterentwickeln und an dem Wort Gottes aus der Heiligen Schrift, an dem Bibelstudium und an guten geistlichen Gewohnheiten festhalten. Sie haben große Möglichkeiten, als die großartigen Knechte Gottes und globalen geistlichen Leiter der nächsten Generation von Gott gebraucht zu werden.

„Und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus“ (15). Es gibt viele Kenntnisse und Techniken zu erlernen und zu beherrschen, um in dieser Welt erfolgreich zu sein. Dafür gibt es viele Universitäten und Bildungsinstitutionen, für die man teilweise sehr viel Geld bezahlen muss. Aber allein die Heilige Schrift unterweist uns zur Seligkeit in Christus Jesus.

„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besser-ung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt“ (16.17). Nur Gottes Wort heilt und verändert uns. Es lehrt uns den richtigen Weg. Es führt uns zur Buße und erzieht uns zu einem frommen Leben in Christus. Das Wort Gottes rüstet uns dazu aus, unsere kostbare Zeit, anstatt für die Verführungen des gottlosen Zeitgeistes zu verschwenden, vielmehr für die guten Werke Gottes zu gebrauchen.

In meiner Jugendzeit habe ich ein Buch „Seven habits of highly effective people“ gelesen. Das Buch war sehr gut geschrieben und überzeugend. Aber auch die Lektüre dieses Buches konnte mein Sünden- und Furchtproblem in meiner Jugendzeit nicht lösen. Aber das Wort Gottes aus der Heiligen Schrift hat Macht, weil es das Wort Gottes und die Wahrheit ist. Durch das Wort Gottes aus Römer 3,23.24 konnte ich mein Sündenproblem gelöst bekommen. Durch das Wort Gottes aus Markus 11,22.23 durfte ich lernen, die Berge des Lebens durch den Glauben an Gott herauszufordern. Gott hat jedem von uns mindestens ein Wort gegeben, wo-durch er zu uns spricht. Wer Gottes Wort studiert und mit ihm regelmäßig jede Woche durch die ernsthafte Auseinandersetzung geistlich kämpft, der wird die Kraft des Wortes in seinem Leben und den herrlichen Sieg in Christus erfahren.

Heute haben wir gelernt, wie wir ein siegreiches Leben in Christus führen können. Für Christen sind Leiden und Verfolgung wegen Christus nicht etwas Schlechtes, sondern gerade die Zeit, in der wir das mächtige Wirken Gottes erfahren und geistlich wachsen können. Anstatt uns vor Leiden zur fürchten oder sie zu vermeiden zu suchen, dürfen wir mit der Freude an dem Leiden Christi teilnehmen und ein siegreiches Leben in Christus führen, indem wir die Gebetskreise an unserer Schule bilden und das Zweierbibelstudium am Campus herausfordern.

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