Das selige Leben der Überwinder
Offenbarung 16,1-21
Leitvers 16,15
„Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe.“
Wir danken dem Herrn, dass wir das Buch Offenbarung studieren und dadurch die geistliche Einsicht für den Ratschluss Gottes inmitten dieser finsteren Endzeit bekommen dürfen. Wir sind ermutigt, als Überwinder zu leben, die entschlossen auf der Seite Jesu stehen und ihr Leben nicht lieben bis hin zum Tod.
In Kapitel 15 haben wir die himmlische Prämiere des Überwinder-Chores kennengelernt, der mit Gottes Harfen am gläsernen Meer steht und das Lied des Mose und das Lied des Lammes anstimmt. Sie sind die seligen Menschen, die nicht dem Lügenmaul des Tieres gefolgt sind, sondern klar auf der Seite des Lammes gestanden haben. Nur sie können das Lied lernen. Sie loben Gottes große und wunderbare Werke und seine gerechten und wahrhaftigen Wege. Wir wurden sehr ermutigt, mit dieser Identität das Lied der Überwinder am Campus zu singen, indem wir die großen und wunderbaren Werke Gottes bezeugen und Zweierbibelstudium-Teams mit den Studenten bilden, so für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa gebraucht werden.
Danach wurde der Tempel im Himmel aufgetan und sieben herrliche Engel kamen heraus, die die sieben Plagen Gottes hatten. Dazu erhielten sie sieben Schalen voll vom Zorn Gottes. In Kapitel 16 geht es nun um die 7 Schalen-Gerichte Gottes, durch die der Zorn Gottes vollendet wird. Wir lernen in dieser Lektion die Ernsthaftigkeit des Gerichtes Gottes über die, die das Tier angebetet haben, kennen. Wir lernen aber auch Gottes Verheißung, dass Jesus als Herr und König wiederkommt. Für die Ungläubigen kommt er überraschend wie ein Dieb. Für die Gläubigen aber ist es der herrliche Tag des Sieges. Darum dürfen wir immer wachsam und für die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus bereit sein, indem wir unsere geistlichen Kleider unter allen Umständen bewahren.
1. Gottes wahrhaftige und gerechte Gerichte (1-9)
Sehen wir uns Vers 1 an: „Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde!“ Gott selbst gibt hier den Startschuss für die Ausgießung der sieben Schalen, in denen sich der gesammelte Zorn Gottes befindet. Diese Plagen sind keine zufälligen Ereignisse, sie kommen auch nicht aus einer Laune heraus, sondern sie sind Gottes absoluter Plan und Ratschluss. Die Plagen sind die gerechte Strafe Gottes über die gottlosen und sündigen Menschen, die den Drachen und das lästerliche Tier angebetet haben. Gleichzeitig stellen die Plagen auch den letzten Ruf Gottes dar, um die Menschen in Sünden zur Buße und zur Umkehr zu Jesus zu führen. Wie Römer 2,4 sagt: „Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?“
Betrachten wir nun Vers 2: „Und der erste ging hin und goss seine Schale aus auf die Erde; und es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Zeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten.“ Die erste Plage betraf die Erde und nahm den Menschen die Gesundheit weg. Normalerweise wünschen die Menschen sich, eine möglichst glatte und makellose Haut zu besitzen. Aber nun entwickeln alle Menschen plötzlich schlimme Geschwüre, die sie entstellten. Wie eine gewaltige Pandemie breitete sich das Geschwür bei allen Menschen aus, nämlich bei denen, die das Zeichen des Tieres hatten. Alle diese Menschen hatten gedacht: „Was ist denn schon dabei, das Tier anzubeten? Schließlich machen es doch alle. Außerdem bringt es mir ja viele Vorteile.“ Aber Gott lässt sich nicht spotten. Am Ende werden sie die Folgen ihrer Rebellion gegen Gottes Wahrheit zu spüren bekommen. Diese Plage offenbart, dass Gott der Herr ist – Herr über die Gesundheit und das Leben der Menschen, während das Tier offensichtlich nicht in der Lage ist, die Menschen vor den Geschwüren zu schützen.
In unserer Zeit glauben viele Menschen an die uneingeschränkte Macht von Wissenschaft, Medizin und Technik, obwohl diese selber in vieler Hinsicht hilflos und mangelhaft ist und unser Leben nicht bewahren kann. Aktuell sehen wir einen großen Hype um die künstliche Intelligenz. Einige denken, dass damit eine Art von Paradies anbrechen würde. Aber KI ist keine Wahrheit. KI kann vielleicht unsere Möglichkeiten erweitern, aber sie wird den Menschen nicht besser machen. Sie wird uns auch kein ewiges Leben geben. Gott ist Gott und der Mensch ist Mensch. Lasst uns Gott als den Geber und Erhalter des Lebens ehren und anbeten und ihn als die einzige Wahrheit in dieser Endzeit verkündigen.
Sehen wir uns nun Vers 3 an: „Und der zweite Engel goss aus seine Schale ins Meer; und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben.“ Die zweite Plage betrifft das Meer. Dieses wurde wie das Blut eines Toten. Das Totenblut gerinnt und zersetzt sich und ist sehr unangenehm. Diese Plage erinnert sehr stark an die erste Plage in Ägypten, wo das Wasser des Nils wie Blut wurde. Nun wurden alle Ozeane in Blut verwandelt und in der Folge kam es zu einem globalen Fischsterben. Der blutende Ozean ist ein Bild für die Welt, die im Sterben liegt und die nach und nach alles Leben verlieren würde.
Lesen wir Vers 4: „Und der dritte Engel goss aus seine Schale in die Wasserströme und in die Wasserquellen; und sie wurden zu Blut.“ Die dritte Plage betraf die Wasserströme und Wasserquellen, also alle Süßwasservorkommen der Erde. Auch diese wurden in Blut verwandelt. Es scheint ein fürchterliches Gericht zu sein, dass die Menschen nun kein Trinkwasser mehr haben, sondern Blut trinken müssen. Aber der Engel in Vers 5 bezeichnete es als ein gerechtes Gericht. Die Feinde des Lammes hatten das Blut von so vielen unschuldigen Märtyrern vergossen. In Offenbarung 6,10 hatten die Märtyrer nach Gerechtigkeit geschrien: „Herr, wie lange noch?“ Doch nun wurde die Gerechtigkeit erfüllt, indem alle Menschen, die am Blut der Märtyrer schuldig geworden sind, das Blut trinken müssen. Sogar der Altar bestätigt: „Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht.“ Gott ist ein gerechter Gott. Er erfüllt seine Verheißung gerade so, wie er es angekündigt hat.
Hier sehen wir einen großen Unterschied zwischen dem Blut der Märtyrer und dem Blut der Toten. Das Blut der Märtyrer ist noch immer lebendig und ruft nach Gerechtigkeit. Das Blut von Petrus und Paulus wurde die Grundlage für die Evangelisierung Europas. Das Christentum in Korea wurde auf das Blut der ersten Missionare gebaut, die als Märtyrer ihr Blut für Korea gegeben haben. Unser Gott ist ein gerechter Gott. Er wird auch eure Hingabe für das Werk der Weltmission segnen und sein Veränderungswerk bewirken.
Lesen wir Vers 8: „Und der vierte Engel goss aus seine Schale über die Sonne; und es wurde ihr Macht gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuer.“ Die 4. Plage war ein Extremwetter, dass nämlich die Sonne plötzlich zu einer Gefahr für die Menschen wird. Eigentlich ist die Sonne der Antriebsmotor des biologischen Lebens, und sie ist mit lauter positiven Assoziationen verbunden. Doch nun wird sie plötzlich zu einer Gefahr für die Menschen, weil sie so viel Kraft hat und die Menschen versengt. Mit anderen Worten ist das kosmische Gleichgewicht zerstört.
Diese ersten vier Plagen zeigen Gott als den Schöpfer und Erhalter des Universums. Schon in Offenbarung 14,7 wurden die Menschen ermahnt: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen.“ Durch die vier Schalengerichte wird klar gezeigt, dass Gott der Herr über alle diese 4 Sphären, d.h. der Herr über die Lebensgrundlage der Menschen ist. Viele Menschen denken, dass sie gemäß ihrem Gutdünken und ihren klugen Gedanken leben und alles machen könnten, was sie wollen. Sie denken, dass es nicht so schlimm sei, dem Tier zu folgen, wenn es doch alle tun. Aber am Ende müssen sie erkennen, dass Gott allein zu fürchten ist. Die Plagen sollten eigentlich dazu führen, dass die Menschen Buße tun und zu Gott umkehren. Aber gemäß Vers 9 geschieht genau das Gegenteil und die hochmütigen Menschen fangen sogar an, Gott zu lästern.
Auch heute erfahren wir nicht selten, dass die Menschen Gott die Schuld an ihrem Unglück zuschreiben. Aber unser Gott ist absolut gerecht. Er vergilt den Menschen nach ihrem Tun. Im Gegenteil ist jede Plage eine kostbare Gelegenheit, Gott anzuerkennen und zu ihm umzukehren. Mein orientierungsloses, einsames und bedeutungsloses Leben war eine Folge meiner Selbstliebe, meiner Kaltherzigkeit und meiner verletzenden Worte anderen gegenüber. Ich hatte Gottes Strafe verdient. Aber durch Jesu Frage: „Willst du gesund werden?“ durfte ich Buße tun und Gottes Liebe zu mir annehmen. Jesus hat all die Strafe, die ich verdient habe, auf sich genommen und hat mit seinem heiligen Blut dafür am Kreuz bezahlt. Dadurch habe ich Vergebung und Heilung und ein neues Leben empfangen. Nun darf ich Gott anerkennen und ihm in allen Dingen danken und ihn loben.
Wie gesegnet ist unsere nächste Generation, dass sie inmitten dieser gefallenen Welt von Kind auf Gottes Wort studieren und dem lebendigen Gott begegnen durften. Ein junger Mann durfte mit Hebräer 5,8.9 das neue Leben ergreifen und bezeugt nun seinen Kommilitonen den alleinigen lebendigen Gott, der ihn 180 Grad verändert hat.
Weil sie jung, stark und fähig sind, denken die Menschen oft, dass sie keinen Gott brauchen würden und alles mit eigener Kraft schaffen könnten. Einige engagierte junge Menschen, kleben sich sogar selbst auf der Straße fest, mit dem hehren Ziel, das Klima zu retten. Ihr Einsatz ist wirklich bemerkenswert. Aber die wahre Rettung geschieht nur durch Buße und Glauben an Jesus. Johannes 3,16 sagt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Der Atheismus und der Humanismus sind nur Menschen gemachte Ideologien. Alle, die versuchen wie die beiden Zauberer in Ägypten, gegen Gott zu kämpfen, werden scheitern. Am Ende müssen sie anerkennen, dass Gott Gott ist. Unser Gott ist der Herr über das Universum und das Leben. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Möge Gott die bevorstehende Global-Leaders-Conference gebrauchen, dass wir Gottes Wahrheit und Ratschluss tief aufnehmen, dass die jungen Menschen zu Gott umkehren und Jesus für ihre Errettung annehmen. Diejenigen, die Jesus annehmen und als Überwinder leben, sind von allen Plagen befreit.
2. Gottes Gericht über den Thron des Tieres (10-21)
Das fünfte Schalengericht ist die Ausgießung der Finsternis über den Thron des Tieres. Lesen wir Vers 10: „Und der fünfte Engel goss aus seine Schale auf den Thron des Tieres; und sein Reich wurde verfinstert, und die Menschen zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen.“ Licht ist lebensnotwendig und gibt den Menschen Orientierung und Hoffnung. Aber nun wird das gesamte Reich des Tieres von Finsternis erfüllt. Hierdurch wird der wahre Charakter des Tieres offenbart. Diese Finsternis ist so schlimm, dass die Menschen sich ihre Zungen vor Schmerzen zerbissen. Finsternis bedeutet für die Menschen eine große Qual. Sie wissen nicht mehr, wohin sie gehen und merken nicht, wo eine Gefahr lauert. Viele junge Menschen denken, dass Jesus eine Option unter vielen wäre: „Gut für dich, aber nicht für mich.“ Aber es ist eine Wahl zwischen Licht und Finsternis. Unser Herr Jesus ist das Licht der Welt, aber das Reich des Tieres ist die reine Finsternis. Alle, die sich mit ihm eingelassen haben, die seinem Lügenmaul gefolgt sind und sein Bild angebetet haben, werden in der Finsternis landen und sich die Zungen zerbeißen.
Der Vers 11 zeigt, dass sie trotz der unerträglichen Schmerzen keine geistliche Einsicht gewinnen. So machen sie Gott verantwortlich und lästern über ihn, anstatt den wahren Grund für ihre Schmerzen und Geschwüre in ihrer Sünde und in der Verführung des Satans zu erkennen.
Lesen wir Vers 12: „Und der sechste Engel goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne.“ In der sechsten Plage wird die Schale über den Strom Euphrat ausgegossen und damit der Weg für die Könige des Ostens geöffnet. Dies alles dient der Vorbereitung auf die finale Schlacht bei Harmagedon. Nun kommen auch drei unreinen Geister wie Frösche, die von dem Drachen, dem Tier und dem falschen Propheten ausgehen. Diese unreinen Geister tun Zeichen und verführen die Könige der ganzen Welt dazu, dass sie sich zum Kampf am großen Tag Gottes sammeln. Wir sehen heute, dass verschiedene unreine Geister und Ideologien, die vom Satan ausgehen, die Könige und Leiter der ganzen Welt verführen, wie beispielsweise der Genderismus, der Atheismus oder die Evolutionstheorie. Vers 16 sagt, dass sich am Ende alle Könige an einem Ort versammeln, der Harmagedon heißt, um gegen das Volk Gottes zu kämpfen.
Inmitten des Aufmarsches für den letzten Kampf der Nationen kommt die herrliche Ankündigung unseres Herrn Jesus an seine treuen Gläubigen. Lesen wir Vers 15 gemeinsam: „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe.“ Gerade in der Zeit, wenn die Welt sehr finster ist und sich scheinbar alles gegen Gott und gegen Gottes Leute verschworen hat, wird Jesus wiederkommen.
Jesus kommt wie ein Dieb. Für die Ungläubigen kommt er dann, wenn sie am wenigsten mit ihm rechnen, so wie der Dieb immer dann kommt, wenn man ihn nicht erwartet. Aber für die Gläubigen, die wachsam bleiben und wie Nehemia ihre Kleider nicht ausziehen, ist Jesu Kommen ein großes Fest. Sie dürfen mit Freude, Jubel, Lob und Dank Jesus entgegengehen, der als ihr Bräutigam in die Welt kommt.
Jesus ermahnt uns hier, allezeit wachsam zu sein und das Gewandt des Glaubens nicht auszuziehen. Das Gewandt ist hier das herrliche weiße Gewandt, welches Jesus denen gegeben hat, die an ihn glauben. Nacktheit bezeichnet dagegen die schonungslose Offenlegung unseres sündigen Wesens, das Gott nicht gefallen kann. Unser ganzes Wesen ist beschmutzt wegen der Sünde, Ungehorsam und Rebellion. Auch mit viel Seife oder Waschpulver können wir unsere Sünden nicht abwaschen. Aber Jesus vergoss für uns sein heiliges Blut am Kreuz. Wenn wir unsere schmutzigen Kleider im Blut Jesu gewaschen haben, dann sind sie vollkommen rein. Weil wir diese weißen Gewänder durch die Gnade Jesu empfangen haben, sollen wir sie auch rein bewahren. Römer 13,11.12 sagen. „Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.“ Statt uns vom Zeitgeist dieser Welt beschmutzen zu lassen, dürfen wir allezeit wachsam sein. Nicht nur am Sonntag, nicht nur einmal in der Woche, sondern allezeit. Angefangen vom Frühgebet und durch die Lebensgemeinschaft dürfen wir uns gegenseitig anreizen, Gutes zu tun und für Jesu Kommen bereit zu sein.
Jesus hat in seinen Endzeitreden mehrfach angekündigt, dass er plötzlich und unerwartet wiederkommt, wie ein Dieb in der Nacht. So erzählte er seinen Jüngern das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Obwohl sie alle auf die Ankunft des Bräutigams warteten, hatten einige nicht genügend Öl für ihre kleinen Öllampen mitgebracht. Als aber der Bräutigam verspätet kam und es schon dunkel wurde, hatten sie plötzlich kein Licht mehr. Nur diejenigen, die sich vorbereitet hatten und ihre Lampen bereit hatten, wurden vom Bräutigam angenommen und zur Hochzeitsfeier eingelassen. Wenn jemand seine weißen Kleider wieder besudelt, indem er in dem Schmutz der Welt lebt oder sie sogar auszieht, der kann nicht bereit sein, den Bräutigam Jesus zu empfangen und zu seinem Hochzeitsfest zu gehen. Lasst uns wie kluge Jungfrauen genügend Öl vorbereiten und unsere Kleider der Gerechtigkeit rein bewahren, so dass wir bei der Wiederkunft Jesu fröhlich zum Reich Gottes hineingehen können.
Im 18. Jahrhundert erfuhren die protestantischen Hugenotten in Frankreich eine Zeit schwerster Verfolgungen. Marie Durant war eine Hugenottin, die im Alter von 19 Jahren ins Gefängnis geworfen wurde. Der Tour de Constance war ein Frauengefängnis, in dem sie der Schwüle des Sommers und Kälte des Winters hilflos ausgesetzt waren. Sie hätte einfach ihrem Glauben abschwören können, um ihre Freiheit zu erlangen. So gab es immer die Anfechtung durch die Verlockung eines „normalen“ Lebens in der Welt und durch die körperlichen und seelischen Leiden, denen sie ausgesetzt war. Aber statt ihren Glauben aufzugeben, wurde sie zu einer Ermutigerin für ihre Mitgefangenen, wenn diese in Verzweiflung und Zweifel gerieten. Sie ritzte in den Stein des Gefängnisses die berühmten Worte: Résister! – Widerstehet! So hat sie 38 Jahre lang ihre geistlichen Kleider und ihre geistliche Identität bewahrt. In der Welt hat sie scheinbar alles verloren. Aber vor Jesus wird sie mit hellen, weißen Kleidern erscheinen und ewige Freude genießen.
In der Zeit des 3. Reiches sollte die ganze Kirche unter die Nazi-Doktrin gezwungen werden. Viele passten sich an, wie z.B. die sogenannten „Deutschen Christen“. Sie zogen ihre geistlichen Kleider aus und haben Nazi-Kleider angezogen und überall die Kirchen mit Hakenkreuzen verziert. Aber es gab einige, die ihre geistliche Identität festhielten, selbst wenn es Verfolgung und Martyrium bedeutete. Dietrich Bonhoeffer beugte sich nicht der Nazis-Propaganda, sondern arbeitete für die bekennende Kirche, indem er das Predigerseminar leitete, auch als es längst verboten war. Schließlich wurde er auf Anordnung Hitlers hingerichtet. Der Pastor Paul Schneider positionierte sich klar für Jesus. Darum wurde er in Buchenwald inhaftiert, gefoltert und schließlich umgebracht. Aber er bewahrte seine Kleider treu bis zum Ende, indem er immer wieder seinen Mitgefangenen Jesus als den Weg, die Wahrheit und das Leben bezeugte.
Wir werden gleich noch von Pastor Olaf Latzel hören, der sehr angefeindet wurde, weil er seine Kirche nicht wie andere mit einer Regenbogenfahne verziert hat, sondern seine biblischen Kleider anbehalten hat.
M. Peter und M. Sarah haben 44 Jahre lang dem Jüngererziehungswerk in Deutschland sehr fruchtbar und einflussreich gedient. Weil sie sich aber nicht dem Zeitgeist anpassten, bekamen sie viele Verfolgungen und Verleumdungen. Es war schmerzhaft zu sehen, dass auch langjährige Freude sich abwandten. Aber sie legten ihre Kleider nicht ab, sondern hielten an der Jüngererziehung durch tiefgehenden Bibelstudium fest und an der Mobilisierung der nächsten Generation, indem sie auf Philipper 1,21 vertrauten: „Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ So leben sie als siegreiche Überwinder in dieser Endzeit.
„Siehe, ich komme wie ein Dieb!“ ist Jesu Versprechen, dass er bald wiederkommen wird. Darum dürfen wir unsere geistlichen Kleider bewahren, uns nicht von Humanismus, Genderismus oder Atheismus verführen lassen, sondern treu auf der Seite Jesu stehen. Es ist ermutigend, dass unsere jungen Hirten eine persönliche Lebensentscheidung für die Nachfolge Jesu getroffen haben und nun durch das intensive Bibelstudium zu den tüchtigen Bibellehrern wachsen. Sie laden auch ihre Freunde zum Gottesdienst und zur Lebensgemeinschaft ein. Gott wird ihr wachsames Gebet vom frühen Morgen an segnen und sie für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa und bis in die M-Welt kostbar gebrauchen.
Sehen wir uns Vers 17 an: „Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es kam eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach. Es ist geschehen!“ Die siebte und letzte Schale wird in die Luft gegossen, wo bisher der Satan herrschte (Eph 2,2). Sie wird von einer Stimme begleitet, die an den Siegesruf Jesu am Kreuz erinnert. „Es ist geschehen!“ bezeugt, dass der Satan besiegt ist und der Zorn Gottes komplett erfüllt wurde. Blitze, Donner und Erdbeben bewirken, dass die große Stadt in drei Teile geteilt wird. Alle Städte der Heiden stürzen ein, Inseln und Berge verschwinden und es gibt einen großen, lebensgefährlichen Hagel von Zentnergewichten. Mit diesem letzten großen Gericht und der damit einhergehenden tektonischen Katastrophe wird auch die große Stadt Babylon bestraft und zerstört. Dieses finale Gericht muss geschehen, bevor das neue Jerusalem kommt und das herrliche Reich Gottes aufgerichtet wird.
Heute haben wir gelernt, dass das Gericht Gottes sicher kommt, genauso wie Gott es angekündigt hat. Die sieben Schalen-Gerichte kommen über das Reich des Tieres mit dem Lügenmaul und über alle, die ihm gefolgt sind. Für uns die Gläubigen ist es entscheidend wichtig, geistlich wachsam zu bleiben, nämlich unsere geistlichen Kleider und unsere geistliche Identität zu bewahren, indem wir das Frühgebet treu halten und dem Jüngererziehungswerk durch Zweierbibelstudium dienen. So dürfen wir als Überwinder in dieser finsteren Endzeit gebraucht werden, durch die Gott Deutschland und Europa geistlich erwecken und als Hirtennation aufstellen kann. Lasst uns das selige Leben der Überwinder führen, indem wir wachsam und bereit sind, dass Jesus wiederkommt und seinen Plan erfüllt und sein ewiges Reich aufrichtet.