Das selige Leben aus dem Auferstehungsglauben

Hebräer 10,1-39
Leitverse 10,22.23

„so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat;“

Wir danken Gott, dass er uns vergangene Woche die Kraft und Macht des Blutes Jesu gelehrt hat. Durch das Opfer Jesu am Kreuz hat Jesus ein für alle Mal eine ewige Erlösung erworben, die wir nun durch den Glauben für uns persönlich in Anspruch nehmen dürfen. Der Verfasser des Hebräerbriefs richtet sich in seinem Brief an Christen, die einen jüdischen Hintergrund hatten. Diese hatten viele Anfechtungen und Verfolgungen erfahren und brauchten darum geistliche Ermutigung, bis zum Ende am Bekenntnis der Hoffnung festzuhalten. Heute wollen wir aufgrund von Hebräer Kapitel 10 darüber nachdenken, welche Konsequenz das Erlösungswerk unseres Herrn Jesus auch für unser Leben haben darf. Denn weil unser Herr Jesus die Todesmacht bezwungen hat und lebt, dürfen auch wir mit der herrlichen Auferstehungshoffnung ein neues und überwindendes Leben führen. Möge Gott jedem unter uns das Geheimnis des seligen Lebens aus dem Auferstehungsglauben offenbaren.

1. Christi Opfer ein für alle Mal (1-18)

Im vorhergehenden Abschnitt (Kapitel 9) hatten wir über die Kraft und Macht des Blutes Jesu Christi nachgedacht. Während die Tieropfer nur eine äußerliche Reinigung bewirken konnten, hatten wir gesehen, dass das Blut Christi unser Gewissen reinigt ein für alle Mal. Die Verse 1-18 knüpfen an das vorhergehende Kapitel unmittelbar an. Dadurch wollen wir noch tiefer über das Opfer Christi nachdenken, welches ein für alle Mal zu unserer Erlösung geschehen ist. Sehen wir uns Vers 1 an: „Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Deshalb kann es die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen muss.“ Der Verfasser des Hebräerbriefes vergleicht in seinen Ausführungen die Tieropfer im Tempel von Jerusalem mit einem Schatten von den zukünftigen Gütern. Die Tieropfer bewirkten keine vollständige Erlösung, darum mussten sie Jahr für Jahr aufs Neue dargebracht werden. Die Tieropfer sollten auf das zukünftige wahre Opfer hinweisen, welches einst durch den verheißenen Messias zur vollkommenen Erlösung aller Menschen dargebracht werden würde.

Sehen wir uns die Verse 2-4 an: „Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für alle Mal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden? Vielmehr geschieht dadurch alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden. Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.“ Stellen wir uns einmal vor: Am großen Versöhnungstag (Jom Kippur) ging der Hohepriester mit dem Blut des Opfertieres in das Allerheiligste des Tempels. Unsere Sünde wurde durch das Blut des Opfertieres äußerlich gesühnt. Aber unsere Innerlichkeit blieb unverändert. Wenige Tage später geraten wir in Streit mit einem Mitmenschen. Wir reagieren frech, gereizt und sprechen böse Worte. Unser Gewissen klagt uns an! Und der nächste Versöhnungstag ist erst wieder in einem Jahr! Wir haben keine Sühnung. Wir haben kein wahres Opfer! Und vor allem: wir haben keinen Frieden mit Gott. So war die Situation der Menschen im alten Bund. Doch Dank sei Gott, der inmitten solch einer ausweglosen Lage immer wieder seine Verheißungen gegeben und durch seine Propheten das Kommen des Messias und sein Erlösungswerk angekündigt hat – mehr als 300 Mal.

Viele fromme Menschen warteten und sehnten sich nach dem Erlöser und seinem vollkommenen Opfer. König David war wohl der größte König des Volkes Israel. Er liebte und fürchtete Gott und schrieb zahlreiche Psalmen. Er lebte rund 1000 Jahre vor Christus. Aber in seinem Herzen gab es eine große Sehnsucht nach dem Messias. David hatte an seinem eigenen Leben erfahren, welch ein schrecklicher Sünder er war. Er hatte sogar Ehebruch mit der Frau seines treuen Generals begangen und war sogar für dessen Tod verantwortlich. David kam aber mit seinen Sünden zu Gott und tat von Herzen Buße. In Psalm 40 sagt David (13b): „Meine Sünden haben mich ereilt; ich kann sie nicht überblicken. Ihrer sind mehr als Haare auf meinem Haupt, und mein Herz ist verzagt.“ Doch die Hoffnung, dass Gott seinen ewigen König und Messias senden würde, war Davids großer Trost. In Psalm 40,2.3 spricht David: „Ich harrte des HERRN, und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien. Er zog mich aus der grausigen Grube, aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels, dass ich sicher treten kann.“

Auch der Hebräerbrief zitiert Davids Worte aus dem 40. Psalm. Lesen wir die Verse 5-10: „Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt (Psalm 40-7-9): »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir geschaffen. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben -, dass ich tue, Gott, deinen Willen.« Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht«, obwohl sie doch nach dem Gesetz geopfert werden. Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze. Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.“

König David war wirklich großartig. Obwohl er König war und ein ganzes Volk regierte, war er demütig vor Gott. Er kehrte seine Schuld und Sünde nicht unter den Teppich. Er bekannte, dass er unrein und krank unter der Sündenmacht war. Aber er bezeugte auch seine lebendige Hoffnung auf Erlösung durch das vollkommene Opfer des verheißenen Messias. Wir haben heute das große Privileg, dass Gott seine Verheißung schon erfüllt und Jesus Christus in die Welt gesandt hat. Durch ihn hat Gott den alten Bund, der auf Tieropfern beruhte, aufgehoben und den zweiten Bund, den neuen Bund, der auf das vollkommene Opfer Jesu am Kreuz beruht, eingesetzt. Wir haben das Vorrecht, zu Jesus kommen, unsere Sünden bei ihm bekennen und die Vergebungsgnade und die Heiligung durch das Opfer seines Leibes persönlich empfangen zu dürfen.

Sehen wir uns Vers 14 an: „Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.“ Das Opfer unseres Herrn Jesus gilt für alle Ewigkeit! Durch sein Opfer wurden wir vor Gott für immer vollkommen gemacht. Nun haben wir das neue Leben in Jesus. Und Gott selbst ist es, der uns heiligt, damit wir dem Bilde Jesu immer ähnlicher gestaltet werden.

Sehen wir uns die 15-18 an: „Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem der Herr gesagt hat: Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen, spricht er: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn will ich es schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken. Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.“ Im alten Bund gab es keine vollumfängliche Vergebung der Sünden. Es gab nur einen Vorgeschmack davon. Die Sünde wurde bedeckt, sie blieb aber unter der göttlichen Geduld aufgespart auf das große und vollkommene Opfer, welches einst durch den Heiland und Erlöser, Jesus, dargebracht werden sollte. Das Blut Jesu auf Golgatha, das Blut des Lammes, wurde ein für alle Mal vergossen. Jesu Blut schenkt uns die vollkommene Versöhnung mit Gott, die gänzliche Wiederherstellung und das neue Leben.

Im Römerbrief (6,22) bezeugt der Apostel Paulus: „Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben!“ Wir haben durch das vollkommene Opfer Jesu Christi das neue Leben. Statt länger der Sünde nachzujagen, dürfen wir nun der Heiligung nachjagen und mit unserem neuen Leben Gott dienen. Wir sind gerettet und berufen, um als königliche Priester Gott zu dienen und seine Wohltaten zu verkündigen. 1.Petrus 2,9 bezeugt: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ Danken wir Gott, der in Jesus Christus, seinem eingeborenen Sohn, das „bessere Opfer“, ja das vollkommene und ewig gültige Opfer am Kreuz dargebracht hat – ein für alle Mal. Unser Herr Jesus hat alle Anforderungen des Gesetzes, die wir niemals erfüllen konnten, durch seinen Opfertod am Kreuz erfüllt. Nun müssen wir keine Tieropfer mehr darbringen, weil wir durch Jesu Opfer mit Gott versöhnt wurden. Aber unser neues Leben in Jesus darf ein Opfer sein – welches wir aus der Dankbarkeit ihm darbringen, Tag für Tag und bis in Ewigkeit. In Römer 12,1 schreibt Apostel Paulus: „Ich ermahnte euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“

In diesem Abschnitt haben wir das Opfer Christi als das wahre und vollkommene Opfer kennengelernt. Unser Herr Jesus kam in diese Welt und erfüllte durch seinen Gehorsam den Ratschluss Gottes zur Erlösung der ganzen Menschheit. Danken wir Jesus für sein vollkommenes Opfer, indem wir unser neues Leben dankbar und fröhlich für Gott zur Verfügung stellen.

2. Das Geheimnis des Auferstehungsglaubens (19-39)

Sehen wir uns die Verse 19.20 an: „Weil wir denn nun, liebe Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns aufgetan hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist durch das Opfer seines Leibes.“ Als unser Herr Jesus am Kreuz starb, zerriss der Vorhang im Tempel, der das Allerheiligste mit der Bundeslade und dem Gnadenthron abtrennte, von oben nach unten aus. So wurde durch das Opfer Jesu der neue und lebendige Weg zu Gott für alle Menschen geöffnet. Der „alte Weg“ war nur eine Sackgasse. Kein Mensch konnte zu Gott kommen, weil sie alle gesündigt haben ohne Ausnahme. Doch der neue Weg ist der Weg des Glaubens an die Kraft des Blutes Jesu und an seinen Sieg durch die Auferstehung von den Toten. Nach Jesu Kreuzestod legte man seinen Leib in ein Felsengrab. Das Grab wurde mit einem großen Stein verschlossen und versiegelt. Jesu Feinde ließen das Grab von römischen Soldaten streng bewachen. Jesu Widersacher taten alles, dass der große Stein vor dem Grab bleiben und die Akte Jesu für immer geschlossen bleiben sollte. Aber nichts auf Erden konnte verhindern, was der ewige Gott verheißen und beschlossen hatte. Am Ostermorgen bebte die Erde, denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab und wälzte den Stein weg vom Grab und setzte sich darauf. Die römischen Wachen erschraken aus Furcht und wurden, als wären sie tot. Dann verkündigte der Engel den treuen Frauen, die in der Morgenfrühe zum Grab gekommen waren, die frohe Botschaft: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier, er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat …“ (Matthäus 28). Kurz danach begegnete der Auferstandene den Frauen und sandte sie als Zeuginnen der Auferstehung zu seinen Jüngern. Die Auferstehung Jesu lies auch die Jünger – einer nach dem anderen – zu den Zeugen der Auferstehung verändert werden. Vierzig Tage lang bezeugte sich Jesus durch viele Beweise als der Lebendige und redete mit den Jüngern vom Reich Gottes. Der auferstandene Jesus besiegte alle Furcht, Sorge und Unglauben in den Jüngern und gab ihnen schließlich sogar seinen Weltmissionsbefehl. Jesus verhieß ihnen die Kraft des Heiligen Geistes und dann fuhr er vom Ölberg auf gen Himmel. (Apg 1) Er sitzt nun für immer zur Rechten des Thrones Gottes. In Offb 1,17b.18 sagt unser Herr Jesus: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ Unser Herr und Heiland wird wiederkommen. Beim ersten Mal kam er als der gute Hirte und Erlöser. Beim zweiten Mal kommt er als der gerechte Richter und ewige König. Wenn er kommt, wird er alle seine Erlösten versammeln und in sein ewiges Reich führen. Danken wir Jesus, dass er uns durch seinen Tod am Kreuz und durch seine Auferstehung den neuen lebendigen Weg in das Reich Gottes geöffnet hat.

Wie dürfen wir nun unser neues Leben in Christus führen? Sehen wir uns Verse 22.23 an. Lesen wir diese Leitverse gemeinsam: „so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat;“ Der Hebräerbrief ist an jüdisch stämmige Christen gerichtet. Diese waren zunehmend Verfolgungen ausgesetzt. Einige fragten sich, ob sie unter solchen Bedingungen ihr Glaubensleben weiterführen sollten. Vielleicht sagten sie: „als wir im Tempel Gottesdienst feierten, wurden wir nie verfolgt. Aber jetzt in den Häusern…“. Nein sagt Paulus! Beschäftigt Euch nicht mit den menschlichen Umständen. Schaut auf Jesus. Lebt mit Zuversicht und aus dem Auferstehungsglauben als heilige Pilger, die frisch und fröhlich für ihren Meister hinziehen – bis zum seligen Gewinn.

Frisch und fröhlich ziehn als muntre Pilger
für den Heiland wirkend wir dahin,
was Er uns vertrauet, tun wir gerne,
denn uns winket ewiger Gewinn.

Ref.: Wirkend für Jesus, ziehn wir froh dahin,
ziehn wir froh dahin, wirkend für Jesus,
bis zum seligen Gewinn.

2) Wunderbare Botschaft Seiner Liebe
bringen wir der schuldbeladnen Welt,
aber ach, wie klein die Schar der Schnitter
und wie groß und weit das Erntefeld.

3) Welch ein Tag der Seligkeit und Wonne,
wenn wir dort vor Seinem Throne stehn
und Sein Antlitz, heller als die Sonne,
über all den Seinen leuchten sehn.

Lesen wir noch einmal Vers 23: „… Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat.“ „Haltet an dieser Hoffnung fest, zu der wir uns bekennen, und lasst euch durch nichts davon abbringen. Ihr könnt euch felsenfest auf sie verlassen, weil Gott sein Wort hält.“ (Hoffnung für alle). Für uns Gläubige ist es wichtig, am Bekenntnis der Hoffnung unter allen Umständen festzuhalten. Zurzeit begegnet uns öfters das Wort „Zeitenwende“, nicht wahr? Wer weiß schon, was morgen kommt? Täglich hören wir von Kriegen und Kriegsgeschrei, von Krisen und Katastrophen. Durch das Offenbarungs-Bibelstudium haben wir in den zurückliegenden Wochen kennengelernt, wie es am Ende der Welt sein wird. Die Gottlosen werden vergehen; aber die Gläubigen werden überwinden und das Reich Gottes ererben. Wir sehen oder hören, wie die Menschen jegliche Gottesfurcht verlieren und gottlos reden und handeln. Als die Menschen in gut Bedingungen lebten, überhoben sie sich und erklärten Gott für überflüssig, ja sogar für tot. Viele Nationen haben jeden Gottesbezug aus ihren Verfassungen und Grundgesetzen gestrichen. Unsere Politiker regieren mit dem Motto: „Wir schaffen das (auch ohne Gott)!“ Geistlich gesehen liegt unser Land und Kontinent in einem Scherbenhaufen. Jeder tut, was ihn recht dünkt. Die Folgen der Gottlosigkeit sind unübersehbar.

Doch von Ostern her haben wir Gläubige neue Hoffnung und Zuversicht. Wir dürfen wissen, unser Herr und König lebt. Wir haben Hoffnung, nicht weil wir von den Politikern oder von der Wissenschaft etwas erwarten könnten. Wir haben Hoffnung allein in unserem HERRN Jesus! Der Verfasser des Hebräerbriefs ermutigt uns: „Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken, denn er ist treu, der sie verheißen hat.“ Politische Ideologien kommen und gehen; politische Leiter kommen und gehen; sogar Weltmächte kommen und gehen; aber wir glauben an den allmächtigen, souveränen und ewigen Schöpfergott, der da war und der da ist und der da kommt. Keine einzige Verheißung seines Wortes wird unerfüllt bleiben. Niemand, der auf Gottes Wort vertraut, wird am Ende etwas verlieren oder enttäuscht werden. Darum dürfen wir getrost einander ermutigen: „Halte an der Gnade Christi fest! Bleibe bei deinem Bekenntnis der Hoffnung. Wanke nicht! Verlass dich absolut auf Gottes unwandelbare Treue!“ Und wie heute unser Auferstehungschor gesungen hat: „Jesus, meine Hoffnung lebt!“

Wir wissen nicht, was der morgige Tag und die neue Woche bringt. Aber wir wissen etwas viel wichtigeres: „Jesus, unsere Hoffnung lebt!“ Darum lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken, denn er ist treu. Wir wissen, unser Herr kommt wieder. Inmitten der Gottlosigkeit dieser Endzeit spricht unser Herr Jesus das letzte Wort. Darum dürfen wir mit Auferstehungsglauben und Märtyrergeist überwinden, widerstehen und den ewigen Sieg behalten. Wir sind Überwinder durch das Blut des Lammes. Unsere Namen sind geschrieben in dem Buch des Lebens. Wir haben eine Hoffnung, die uns niemand nehmen kann!

Wenn wir auf die fast 44 Jahre des Werkes Gottes hier in Bonn zurückblicken, dann sehen wir, dass dieses Werk geschehen konnte, als Gottes Knechte unter allen Umständen an dem Bekenntnis der Hoffnung festhielten. Sie entschieden sich mit Freude an den übrigen Leiden Jesu teilzunehmen und mit Philipper 1,21 („Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn“) dem Werk Gottes durch den Auferstehungsglauben zu dienen. Der lebendige Gott wirkte und wirkt mächtig unter der Nächsten Generation. Wir sehen, dass Gott einen mittelmäßigen Schüler mit „Tick-Problem“ mit der Kraft seines Wortes aus Hebräer 5,8.9 zu einer neuen Kreatur in Jesus, zu einem Jahrgangsbesten und geistlichen Leiter verändert hat. Wir sehen, dass unsere Täuflinge Gottes Wort fleißig durchforschen und im persönlichen Glauben wachsen. Wir sehen, wie sie für die online-Mission herzlich zusammenarbeiten. Wir sehen, dass sie zu den Glaubenshelden des 21. Jahrhunderts wachsen. Heute beim Feierprogramm werden wir sehen, wie sie mit der Kraft der Auferstehung ihren Worship-Tanz aufführen. Wir sehen auch Gottes mächtiges Wirken in den jungen Menschen und Hoffnungsträgern. Ein Student konnte mit eigener Kraft sein Studium nicht zu Ende führen. Als aber die Gemeinde für ihn betete und er mit dem Wort Gottes (Mk 11,22) kämpfte, durfte er sein Studium erfolgreich abschließen. Gott vertraute ihm eine passende Arbeitsstelle und Wohnung in Bonn an. Gott erzieht ihn zu einem vollmächtigen Prediger des Wortes Gottes. Gott wird ihm mit Esra 7,10 helfen, sein Herz auf das Wort Gottes zu richten und als ein Bibellehrer für die jungen Menschen gebraucht zu werden. Der lebendige Gott wirkte auch in Hft. David und schenkte ihm in diesem Frühjahr den Glaubenssieg in seiner Matheklausur. Wir sehen, dass Gott zu seiner Verheißung steht und David mit Apg 13,22 zu einem Mann nach dem Herzen Gottes und als einen geistlichen Leiter für diese Generation gebrauchen wird.

Im Glauben an den allmächtigen und lebendigen Gott dürfen wir weiter mit der Hoffnung Gottes Fürbitte für unser Land und unseren Kontinent einlegen. Aufgrund von Hesekiel 37,10 glauben wir, dass geistlich tote Gebeine lebendig werden durch des HERRN Wort. Durch den Glauben sehen wir, dass Studierende an allen 1700 Unis in Europa das Wort Gottes studieren, zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Durch den Glauben sehen wir ein überaus großen Heer Gottes von 100.000 Bibellehrern und 120 Missionsstützpunkte bis in die M-Welt.

Sehen wir uns Vers 23 noch einmal an: „Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat;“ An dem Bekenntnis der Hoffnung festzuhalten bedeutet an dem Sieg Jesu festzuhalten und mit der lebendigen Hoffnung auf die Auferstehung das überwindende, siegreiche Glaubensleben zu führen. Weil unser Herr Jesus die Macht der Sünde und des Todes bezwungen hat und auferstand, dürfen wir mit dem Auferstehungsglauben ihm folgen und seinen Auftrag zur Weltmission bis an die Enden der Erde erfüllen. Wir sehen Gottes mächtiges Wirken durch den Auferstehungsglauben angefangen vom Tag der Auferstehung Jesu bis auf diesen Tag! Denken wir an Apostel Paulus. Er hieß früher Saulus und war ein grausamer Verfolger der ersten Christen. Aber der auferstandene Jesus begegnete ihm persönlich und veränderte sein Leben um 180 Grad. Paulus wurde Gottes auserwähltes Werkzeug für die Weltmission. Er überwand alle Ablehnungen und Verfolgungen, sogar Steinigung und Gefängnis und predigte das Wort Gottes an vielen Orten in Kleinasien, sogar in Europa und schließlich bis nach Rom. Polykarp war Bischof von Smyrna im 2. Jahrhundert. Er wird zu den apostolischen Vätern gezählt und war ein Schüler des Apostels Johannes. Im Jahr 155 wurde er von den Römern als Märtyrer hingerichtet, weil er sich weigerte, die römischen Götter anzuerkennen und dem Kaiser zu opfern. Vor seinem Märtyrertod bezeugte er: “So viele Jahre diene ich Jesus, und er hat mich nicht im Stich gelassen.” Dietrich Bonhoeffer, ein bedeutender Theologe des 20. Jh., bezeugte seinen Auferstehungsglauben während der Zeit der Nazi-Herrschaft. Er schrieb inmitten der Krisenzeit ein Gedicht: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Und vor seinem Märtyrertod in Plötzensee sagte er: „Das ist das Ende. Für mich aber der Beginn des Lebens.“

Sehen wir uns die Verse 24.25 an: „und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“ Paulus ermutigt die Gläubigen, die sich in Bedrängnissen befanden, aufeinander achtzuhaben; sich zur geschwisterlichen Liebe anzureizen; ihre Versammlungen nicht zu verlassen und gewiss zu sein, dass der Tag der Wiederkunft Jesu naht. Weil wir durch den Auferstehungsglauben leben, bilden wir einen lebendigen Leib Christi. Dieser lebendige Leib lebt davon, dass man sich gegenseitig ermutigt, ermahnt, zum Guten anreizt, geschwisterliche Liebe praktiziert und als Gemeinde und Gemeinschaft lebt. Wir führen auch die Lebensgemeinschaft, um uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken anzureizen und nicht nachlässig zu werden. Mit lebendigem Auferstehungsglauben erfüllt, leben wir nicht passiv oder teilnahmslos, sondern bilden wir einen sehr lebendigen Leib Christi.

In den Versen 26-31 warnt der Verfasser die Gläubigen ernsthaft davor, mutwillig zu sündigen. Wer bewusst das Erlösungswerk Jesu am Kreuz und das Wirken Gottes im eigenen Leben relativiert und anzweifelt, der hat hinfort kein anderes Opfer mehr für seine Sünden! Ein Mensch, der Jesu Gnade mit Füßen tritt und nicht wirklich wiedergeboren war, wird in Vers 29 ernsthaft ermahnt: „Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht?“ Vers 31 mahnt eindringlich: „Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“

Sehen wir uns die Verse 32-34 an: „Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wart, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt.“ Paulus ermutigt die Gläubigen, sich an ihren früheren Glaubenskampf zu erinnern. Viele hatten, heftige Bedrängnisse erfahren und wurden mit den Leiden Christi konfrontiert. Einige waren selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel für andere geworden. Sie hatten auch mit den Gefangenen gelitten und einige den Raub ihrer Güter mit Freuden erduldet. All dies nahmen sie auf sich, weil sie – wie Vers 34b sagt – eine bessere und bleibende Habe besitzen würden. Sie hatten eine großartige Glaubensgeschichte geschrieben! An diesem Glauben sollten sie weiter festhalten, statt ungeduldig zu werden oder gar durch Abfall vom Glauben ihr früheres Glaubensleben zu relativieren.

Sehen wir uns die Verse 35.36 an: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ Jetzt, so kurz vor dem Ziel, sollten sie nicht nachlässig zu werden oder gar ihr Vertrauen wegwerfen. Dies wäre so dumm, wie wenn ein Marathonläufer kurz vor der Zielgeraden stehen bleiben, Autogramme verteilen und nicht mehr weiterlaufen würde!

Geduld ist eine wichtige Tugend der Gläubigen. Wir warten geduldig auf den herrlichen Tag der Wiederkunft unseres HERRN Jesus. Mit dem Auferstehungs-glauben warten wir geduldig auf diesen herrlichen Tag. Wir warten aber nicht passiv, sondern aktiv, indem wir insbesondere durch Frühgebet, durch ZBS-Teams und Lebensgemeinschaft die Umgebung für Gottes Wirken vorbereiten. Durch das Offenbarungs-Bibelstudium wurden wir ermutigt, inmitten der Endzeit nicht den Kompromiss mit dem Zeitgeist zu schließen, sondern geistlich wachsam zu bleiben, unsere Kleider zu bewahren und uns auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten.

Sehen wir uns die Verse 37.38 an: „Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm«.“ Hier ermutigt der Verfasser die Gläubigen, nur noch eine kleine Weile durchzuhalten, bis der Tag kommt, an dem sie das verheißene himmlische Erbe erlangen werden. Er zitiert das Wort des Propheten Habakuk (Hab 2,3-4) „Der Gerechte wird aus Glauben leben… Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von denen, die glauben und die Seele erretten.“ Zu welcher Gruppe gehörst Du? Es ist absolut wichtig, zu wissen, auf welcher Seite Du stehst. Wir gehören nicht zu denen die zurückweichen und verdammt werden, sondern zu denen, die glauben und die Seele erretten! Lasst uns durch den Glauben leben, indem wir bis zum Ende am Bekenntnis der Hoffnung festhalten.

Hier durfte ich meinen Auferstehungsglauben erneuern. Bis zum Ende darf ich mit dem Auferstehungsglauben auf dem Weg Jesu entschlossen gehen. Durch den Auferstehungsglauben darf ich die Welt überwinden und ein missionszentriertes Leben bis zum Ende führen. Ich durfte Buße tun, dass ich mich noch mit weltlichen Menschen verglich und sie sogar beneidete. Gottes Wort schenkt mir hier die Einsicht, dass das scheinbare Glück der weltlichen Menschen vergänglich ist und gar schnell vergeht. Alles, was am Ende wirklich bleibt und besteht ist die lebendige Hoffnung aufgrund des Wortes Gottes. Durch den Auferstehungsglauben darf ich mit den Worten Gottes aus Gen 15,5.6 / Apg 1,8 / Hes 37,10 leben und alle Bedrängnisse, Leiden und Verwerfungen überwinden. Ich darf an dem Bekenntnis der Hoffnung unter allen Umständen festhalten und mit Auferstehungsglauben mein Leben und meine Hausgemeinde für die Jüngererziehung und für die Erschließung der Hochschule in Bonn-/Rhein-Sieg, in Ostdeutschland, Europa und bis in die M-Welt Gott zur Verfügung stellen.

Sehen wir uns Vers 39 an: „Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von denen, die glauben und die Seele erretten.“ Zurückweichen im geistlichen Leben hat eine tragische Konsequenz. Wer zurückweicht wird alles verlieren; er wird sogar verdammt werden! Darum: weichen wir nicht zurück, sondern leben durch den Auferstehungsglauben. Wir erfüllen Gottes Missionsauftrag bis zum Ende. So erretten wir sowohl unsere eigene Seele als auch die Seelen der jungen Menschen! Lasst uns zu denen gehören, die nicht zurückweichen, sondern den guten Kampf des Glaubens mit dem Bekenntnis der Hoffnung bis zum Ende führen und das Verheißene empfangen.

Um uns herum gibt es eine große Wolke von Zeugen! M Peter und M. Sarah wichen nicht zur Seite, sondern kämpfen bis auf diesen Tag mit dem Bekenntnis der Hoffnung. Sie sehen Gottes Vision für die Hoffnungsträger und für die Nächste Generation. In dieser Woche diente M. Peter den Täuflingen durch eine Missionsreise bis nach Italien. Er sieht Gottes Vision für die Nächste Generation und bereitet die Umgebung für das GLEF 2024 vor. Er sieht auch Gottes Ratschluss für die M-Mission durch die Errichtung von 120 Missionsstützpunkten. H. Peter Ryu wich in der Zeit der Anfechtung nicht zur Seite, sondern entschied sich mit dem Bekenntnis der Hoffnung für das Werk Gottes zusammenzuarbeiten und der Nächsten Generation durch IWBS, GLEF und Lebensgemeinschaft zu dienen. Die Hausgemeinde von M. Dr. Petrus und M. Pauline (die ihren 22. Hochzeitstag feierte) weicht nicht zur Seite, sondern gibt sich zusammen mit ihren vier Kindern herzlich für das Werk Gottes, für die Erschließung der Medizinischen Fakultät, für die Business-Mission und für die M-Mission hin.

Lesen wir nochmals die beiden Leitverse 22.23: „so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat;“

Heute haben wir das selige Leben derer kennengelernt, die mit dem Auferstehungsglauben leben. Diese sind die wahren Sieger und Überwinder, welche das ewige Reich Gottes ererben werden. Gottes Wort ermahnt uns, nicht zu denen zu gehören, die zurückweichen, sondern zu denen, die durch den Auferstehungsglauben leben und am Bekenntnis der Hoffnung bis zum Ende festhalten. Gott segne uns, in diesem Sommersemester mit dem Bekenntnis der Hoffnung das Wort Gottes mit den jungen Menschen am Campus zu teilen und 10.000 ZBS-Teams zu bilden. Lasst uns mit dem Auferstehungsglauben die 1.700 Unis in Europa und in der M-Welt erschließen und die geistliche Wiedererweckung durch die Aufstellung von 100.000 Bibellehrern vorbereiten.

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