Ein neuer Himmel und eine neue Erde

Offenbarung 21,1 – 22,21
Leitvers 21,1

„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“

Dank sei dem Herrn für die gesegnete Osterbotschaft aus dem Hebräerbrief. Wir durften das einmalige und vollkommene Opferlamm Jesus Christus kennenlernen, der durch seinen Tod am Kreuz für uns vollkommen bezahlt und eine ewige Erlösung erworben hat. Wir danken dem Herrn, dass wir nun mit der herrlichen Hoffnung der Auferstehung zu dem seligen Reich Gottes pilgern dürfen. Lasst uns immer und jederzeit als Gottes Übriggebliebene leben und das selige Leben aus dem Auferstehungsglauben führen.

In der heutigen siebten Lektion geht es um die neue Schöpfung Gottes und das himmlische Jerusalem, welches von Gott aus dem Himmel herabkommt. Johannes sah in einer letzten Vision einen neuen Himmel und eine neue Erde. Nach dem Gott die sündige Welt durch viele Plagen gerichtet hat, macht Gott alles neu. Dann werden der Satan, das Tier und der falsche Prophet und alle, die ihnen folgen, in dem Pfuhl landen, der mit Feuer und Schwefel brennt. Gott aber wird für seine Auserwählten das herrliche Reich Gottes aufrichten. Gottes Ratschluss und das Ziel der Geschichte Gottes ist der neue Himmel und die neue Erde voll Gerechtigkeit. Gott selbst bereitet die beste Umgebung für unser Glück vor, damit wir in seinem Reich ewig mit ihm zusammen leben können. Viele junge Gläubige können mit der Vorstellung eines Himmelreiches nicht viel anfangen und wenden sich lieber den Annehmlichkeiten dieser Welt zu. Doch der neue Himmel und die neue Erde sind mehr als eine vage Idee, sondern ganz real und 100%-ig gewiss. Tauchen wir heute mit Johannes in die Vision des neuen Himmels und der neuen Erde ein. Lasst uns Gottes herrliche Hoffnung in unsere Herzen tief aufnehmen und in dieser finsteren Endzeit klar auf der Seite Jesu stehen, und als Überwinder zusammen mit vielen jungen Menschen in das herrliche Reich Gottes eingehen.

1. Das neue Jerusalem (21,1 – 22,5)

Nachdem wir in der vorhergehenden Lektion das Jüngste Gericht Gottes kennengelernt haben, erfahren wir in den Kapiteln 21 und 22 etwas über die herrliche neue Welt, die Gott seinen treuen Gläubigen vorbereitet hat. Lesen wir Vers 1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ Mit dem Endgericht ist auch die jetzige Erde und der jetzige Himmel vergangen. Sie werden zusammengerollt wie eine Schriftrolle und entsorgt werden. Stattdessen wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde etablieren. Gott erlaubte Johannes in einer Vision, diesen neuen Himmel und die neue Erde zu sehen, damit alle Gläubigen, wie groß auch die Bedrängnisse oder Verfolgungen sein mögen, immer diese herrliche Hoffnung in ihren Herzen tragen können.

Menschen, die ohne Gott leben, fokussieren sich nur auf diese Welt. Sie versuchen irgendwie die Bedingungen in der Welt zu verbessern und auf diese Weise ein bisschen glücklicher zu leben. Aber das Leben in dieser Welt kann uns keine wahre Hoffnung geben, weil wir letztlich immer unter der Macht des Todes bleiben. Diese Welt ist voller Sünde, Leiden, Schmerzen, Niederlagen und Todesmacht. Aber unser allmächtiger Gott wird diese Welt zu einem Ende bringen. Der allmächtige Gott macht alles neu, nämlich eine neue Schöpfung, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnen.

Das Wort „neu“ ist hier das griechische Wort „kainos“ und bedeutet etwas qualitativ Neues. Dabei geht es nicht um eine Erde 2.0, sondern um eine völlige Neuschöpfung, die viel herrlicher, schöner ist als alles bisher Dagewesene. Schon Jesaja bezeugte in Jes 65,17: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.“ Auch unser Leib wird dann neu geschaffen. Wir sind eine neue Kreatur. 2.Kor 5,17 sagt: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Es ist keine Fortsetzung des alten Lebens, sondern etwas völlig Neues, so wie ein Schmetterling bald vergisst, dass er einmal eine Raupe gewesen ist. Wer Jesus annimmt, der ist schon jetzt eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen und Neues ist geworden. Darum leben die Gläubigen schon jetzt wie im Reich Gottes.

Wenn wir die Geschichte der Bibel betrachten, dann schuf Gott am Anfang das Paradies, in dem der Mensch in der tiefen persönlichen Beziehung mit Gott glücklich leben konnte. Doch diese ideale Umgebung wurde durch die Sünde zerstört. Als der Mensch gegen Gott gute Ordnung rebellierte und die Sünde wählte, musste er das Paradies verlassen. Von da an war sein Leben ein verfluchtes Leben, geprägt von Vergänglichkeit, Leid und Tod. Darüber hinaus hat der versündigte Mensch nichts anderes als das schreckliche Gericht Gottes zu erwarten. Doch Gott öffnete in seiner wunderbaren Liebe und Vorsehung einen Weg zurück. Gott sandte Jesus in die Welt, der durch seinen Tod am Kreuz den Kopf des Satans zertrat und durch das Opfer seines Leibes in das himmlische Heiligtum eintrat. Nun müssen alle, die an ihn glauben, nicht mehr verloren werden, sondern können das ewige Leben ererben. Durch den Glauben an das Blut des Lammes sind unsere Namen in das Lebensbuch Gottes eingetragen. Gott selbst wird den Satan samt der Todesmacht am Ende der Zeit in den feurigen Pfuhl werfen. Und dann wird für die treuen Gläubigen die selige Zeit anbrechen, dass wir in sein herrliches ewiges Reich eintreten und mit ihm zusammen leben können. Lesen wir noch einmal den Vers 1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“

Lesen wir nun den Vers 2: „Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.“ Das alte Jerusalem war die von Gott erwählte Stadt, wo der Tempel stand und wo Gott im alten Bund in besonderer Weise anwesend war. Es ist der Sehnsuchtsort aller Angehörigen des Volkes Gottes bis heute. Am Ende des jährlichen Versöhnungsfestes (Jom Kippur) sagen die Juden darum immer: „Nächstes Jahr in Jerusalem.“ Aber Gottes Plan besteht nicht darin, das alte Jerusalem wieder herrlich zu machen, sondern es wird ein völlig neues Jerusalem geben, welches von Gott selbst erbaut wird. Es kommt wie eine herrlich geschmückte Braut. So, wie der Bräutigam bei der Hochzeit nur Augen für seine Braut hat, so wird auch das neue Jerusalem so herrlich sein, dass wir uns gar nichts anderes mehr wünschen.

Lesen wir die Verse 3 und 4: „Und ich hörte eine große Stimme, von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Wow! Diese Verse beschreiben die wunderbare neue Beziehung zwischen den Erlösten und ihrem Gott. Im AT war die Hütte Gottes die Stiftshütte, wo man Gott begegnen konnte. Aber nun ist die Heilige Stadt der Wohnort Gottes. Gott selbst wird unter seinem Volk wohnen und sie sind sein Volk. Kein Feind, keine Sünde, kein Zweifel kann sie mehr trennen. So wie Braut und Bräutigam am Tage der Hochzeit eine Einheit bilden und zusammenziehen, so will Jesus mit uns zusammenwohnen. Wir dürfen dann ewige Lebensgemeinschaft mit Jesus genießen. Und diese Lebensgemeinschaft ist ganz anders, als wir sie jetzt kennen.

Erstens, Gott selbst wird alle Tränen von unseren Augen abwischen. In der Welt erfahren wir auch als Gläubige Leid und Schmerzen und Niederlagen. Manchmal weinen wir wegen der anderen, manchmal auch wegen unserer eigenen Sünden. Der Prophet Jeremia ist bekannt dafür, dass er so viele Tränen wegen seinem Volk Israel vergoss, welches in die Babylonische Gefangenschaft geführt werden musste. Aber im Reich Gottes wird Gott selbst all unsere Tränen abwischen. Alle Tränen, die wir wegen der Hoffnungsträger oder wegen der nächsten Generation vergossen haben, werden abgewischt werden. Von da an werden wir ewige Freude in Gott haben, weil er alle Dinge sicher und souverän führt.

Zweitens, wird der Tod nicht mehr sein. Der Tod ist das ultimative Ende unserer irdischen Existenz. Manche erfahren das plötzliche Ableben eines nahestehenden Menschen, was große Schmerzen verursacht. Der Tod hinterlässt immer eine große Lücke wegen seiner Endgültigkeit. Aber im Himmelreich wird es keinen Tod mehr geben. Jesus hat durch seine Auferstehung die Todesmacht überwunden.

Drittens, wird es auch kein Leid, Geschrei oder Schmerz mehr geben. Wenn wir auf den Krieg in der Ukraine schauen, dann bedeutet es den Tod von vielen jungen Menschen, Soldaten, Zivilisten. Es bedeutet zerstörte Familien, Kriegsverbrechen und unendliches Leid. Auch Menschen, die in besten Bedingungen leben, erfahren Krankheit, Schmerzen und Verzweiflung. Letztlich ist es das, was wir in dieser Welt immer wieder erfahren, weil es eine Welt der Sünde, eine Welt des Todes ist. Aber im Himmelreich wird es kein Leid, kein Geschrei, keinen Schmerz mehr geben.

Sehen wir uns Vers 5 an: „Und der auf dem Thron saß sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!“ Hier ist das Schlüsselwort „neu“. Gott ist der Schöpfer dieser Welt. Er schuf anfangs eine perfekte und hervorragende Welt. Nach dem Ende der uns bekannten Welt wird er eine neue Welt schaffen, in der Gerechtigkeit wohnt. In dieser neuen Welt wird es keinen Krieg, keine Witwen, keine Flüchtlinge und keinen Tod mehr geben. In dieser Welt leiden viele Menschen unter ihren Fehlern oder Misserfolgen, die uns belasten und scheinbar viele Möglichkeiten versperren. Aber in der neuen Welt Gottes werden wir alle schlechten Erfahrungen vergessen und ein neues und zuversichtliches Leben führen, weil wir eng mit Gott verbunden sind. Menschlich gesehen scheint es unmöglich, einen Neuanfang zu machen. Aber Gott versichert, dass diese Worte wahrhaftig und gewiss sind und diese neue Welt kommen wird.

Sehen wir uns Vers 6 an: „Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ Schon in Johannes 4 hat Jesus uns eingeladen, das lebendige Wasser von ihm zu empfangen. Das Brunnenwasser dieser Welt macht unsere Seele niemals satt. Aber das lebendige Wasser, welches Jesus uns gibt, stillt unseren Seelendurst vollkommen. Dieses lebendige Wasser machte eine einsame, verzweifelte und schamvolle samaritische Frau zu einer fröhlichen Missionarin für ihre Stadt. Dieses lebendige Wasser wird auch unseren Seelendurst in alle Ewigkeit stillen und das ganz umsonst.

Die wahre Hoffnung der Christen ist nicht die irgendwie verbesserten Bedingungen in der Welt, sondern dass wir den Glaubenslauf bis zum Ende laufen und zu dem herrlichen Reich Gottes gehen, wo wir mit Jesus ewig zusammen sind. Wegen dieser Hoffnung konnte der Knecht Gottes alle Verfolgung und Missverständnisse überwinden und mit Phil 1,21 weiterziehen: „Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ Mit dieser lebendigen Hoffnung durften unsere Hirten auf das Karriere-Leben in der Welt verzichten und sich vielmehr für das Bilden von ZBS-Teams einsetzen und mit den Hoffnungsträgen zusammen zum Reich Gottes zu gehen. Mit dieser Hoffnung kämpft Samuel Abraham trotz des herausfordernden Studiums den geistlichen Kampf für das Wort Gottes und dafür, seine Freunde und Kommilitonen in Jesus zu gewinnen. Mit dieser Hoffnung darf sich Sarah für ihre Zukunft vorbereiten, nun eine passende Ausbildung herausfordern und als eine einflussreiche Glaubensmutter gebraucht werden.

Früher bestand meine Hoffnung darin, in der Welt erfolgreich zu sein und die Anerkennung der Menschen zu gewinnen. Aber ich erkannte, dass das Leben in der Welt keine wahre Hoffnung sein kann und ich am Ende nur sterben muss. Ich erfuhr auch, dass selbst die Professoren, die ich hochachtete, im Grunde nur ein sehr trauriges Leben für die irdischen Dinge führten. Aber ich danke Gott, der mir durch Jesus die lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes gegeben hat. Darum darf ich nun meine Zeit und Kraft vielmehr dafür einsetzen, das Evangelium zu verkündigen und als ein Hirte für die Studenten zu leben, nämlich sie auch zu dem herrlichen Reich Gottes einzuladen.

Lesen wir die Versen 7 und 8: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein. Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“ In diesen Versen finden wir einen starken Kontrast. Gott verspricht sein ewiges Reich den Überwindern. Sie sind die Gläubigen, die in der Welt so viel gelitten haben, um des Zeugnisses von Jesus willen. Sie haben sich nicht von dem Tier verführen lassen und haben bis zum Tod auf der Seite Jesu gestanden. Sie werden alles ererben. Sie werden mit Gott fest verbunden sein, wie die Kinder mit dem Vater.

Im Gegensatz dazu werden die Feigen, die Ungläubigen, Frevler, Mörder, Unzüchtigen, Zauberer, Götzendiener, Lügner in dem Pfuhl landen, der mit Feuer und Schwefel brennt und in dem auch schon der Teufel und das Tier gelandet waren. Sie erfahren das gerechte Gericht Gottes für ihre Taten. Lasst uns einander anspornen und ermahnen, nicht dem sündigen Zeitgeist zu folgen, sondern zu den Überwindern zu gehören und das herrliche Reich Gottes zu ererben.

Lesen wir Vers 9: „Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen die Braut des Lammes.“ Für den Rest des Kapitels wird Johannes von einem der Racheengel auf einen großen und hohen Berg geführt, von wo aus er die heilige Stadt, das neue Jerusalem gut sehen und überblicken konnte.

Das neue Jerusalem, kommt von Gott aus dem Himmel herab. Diese Stadt ist herrlich und schön und wunderbar geschmückt. Sie besitzt die Herrlichkeit Gottes und ihr Licht ist vergleichbar mit einem alleredelsten Jaspis (11). Die Stadt ist umgeben von einer großen und hohen Mauer, welche Schutz und Abgrenzung bietet. (12) Sie verfügt über 12 Tore, so dass die Gläubigen ungehindert in die Stadt kommen können. Auf diesen Toren gibt es 12 Engel, die darüber wachsen und auf ihnen sind die Namen der 12 Stämme der Israeliten geschrieben. Auch in ihrer Anordnung mit je dreien in jede Himmelsrichtung erinnern sie sehr stark an das Lager der Israeliten in der Wüste, um die Stiftshütte Gottes herum. (13) Schließlich erfahren wir von 12 Grundsteinen, auf denen die Namen der 12 Apostel des Lammes geschrieben sind. (14) Sie ist also ganz auf dem durch die Apostel überlieferten Glauben gegründet.

Der Engel hatte auch ein goldenes Rohr, welches er als Messstab benutzte, um die Dimensionen der Stadt zu ermitteln. Die Stadt hatte einen quadratischen Grundriss. (16) 12.000 Stadien entsprechen 2.200 km und das in alle drei Dimensionen. Das entspricht schon in etwa der Fläche von Europa. Die Außenmauer wird mit 144 Ellen, also 66 Metern angegeben. Für uns ist dies alles nicht so leicht vorstellbar, aber es zeigt, dass Jesus genügend Wohnungen für uns im Himmel vorbereitet hat. Als Baumaterialien wird hier hauptsächlich Gold genannt und es werden 12 Edelsteine aufgezählt, die für die Grundsteine mit den Namen der Apostel verwendet wurden. Die Tore sind jeweils aus einer einzigen großen Perle gefertigt. Wie unvorstellbar herrlich ist diese Stadt, bei der man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt.

Zu allen Zeiten haben die Mächtigen versucht, ihren Reichtum durch herrliche Bauten darzustellen. Die Hure Babylon in Kapitel 17 war mit Gold und Edelsteinen geschmückt. Die Prachtstraße in Ephesus war aus Marmor gebaut und sieht heute noch beeindruckend aus. Aber das ist alles gar nichts gegenüber dem neuen Jerusalem, wo selbst der Marktplatz aus durchscheinendem reinem Gold besteht.

Sehen wir uns Vers 22 an. Im Gegensatz zu dem alten Jerusalem gibt es in dem neuen Jerusalem keinen Tempel mehr. Es wird damit begründet, dass der allmächtige Gott selbst ihr Tempel ist, er und das Lamm. Die Beziehung zu Gott und zu Jesus ist so eng, dass es keinen besonderen Ort für die Anbetung mehr braucht. Die Gläubigen sind immer und jederzeit mit Gott eng verbunden. Gott zu loben und zu preisen ist für sie eine Selbstverständlichkeit und nicht an einen besonderen Ort oder eine bestimmte Zeit gebunden.

Auch eine Sonne gibt es in der neuen Welt nicht mehr, sondern sie wird von Gottes Herrlichkeit beständig erleuchtet. Gerade jetzt nach dem Winter erfahren wir, wie wunderbar wohltuend die Sonne ist, wenn sie endlich wieder die Luft erwärmt. Manchmal bleiben wir einfach stehen, um ein bisschen die Sonne im Gesicht zu genießen. Wie viel herrlicher ist dann Gottes neue Schöpfung, die gar keine Sonne mehr braucht. Dort gibt es vollkommene Geborgenheit, großen Frieden und Freude durch die Gegenwart Gottes, die uns jederzeit umgibt.

In der Folge gibt es auch kein Tag und Nacht mehr. Der beständige Wechsel von Tag und Nacht, der in dieser Welt unseren Lebensrhythmus bestimmt, fällt vollkommen weg. Unser neuer Lebensrhythmus wird von Gott selbst bestimmt, der diese Welt erleuchtet. Nun werden alle Völker im Licht Gottes wandeln (24). Anstatt ihren alten Traditionen und Vorstellungen zu folgen, werden sie nun ihr Handeln immer an dem Wort Gottes messen. Die Könige werden nicht mehr ihre eigene Herrlichkeit suchen, sondern mit Freude ihren Reichtum in die Stadt Gottes bringen. Die Heilige Stadt wird auch nie verschlossen werden, so dass es immer einen freien Zugang gibt. Nichts Unreines oder Gräuel oder Lüge werden in die Stadt kommen, sondern nur diejenigen, die im Lebensbuch des Lammes geschrieben stehen.

Lesen wir Kap 22 Vers 1: „Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes.“ Der Strom lebendigen Wassers fließt direkt von dem Thron Gottes und mitten über den Marktplatz der Stadt. Wir werden uns also immer und jederzeit mit diesem herrlichen lebendigen Wasser erfrischen können. In dieser Welt suchen die Menschen vergeblich, durch Liebe, durch Erfolg, durch Reichtum solches Wasser zu bekommen. Aber wie viel sie sich auch bemühen, bleibt ihre Seele immer leer und ungestillt. Aber Jesus gibt uns das lebendige Wasser umsonst. Es fließt quer durch die Stadt und ist somit jederzeit erreichbar und verfügbar.

Vers 2 sagt: „…mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.“ Es gibt hier zahlreiche Bäume des Lebens. Im Paradies gab es nur einen Baum des Lebens. Aber nachdem die Menschen gesündigt hatten, wurden sie aus dem Paradies vertrieben mit der Begründung, dass sie nicht von dem Baum des Lebens essen sollten. Aber Gott hat uns diese Gabe nicht für ewig vorenthalten. Hier, im neuen Jerusalem, gibt es ganz viele Bäume des Lebens, die zwölfmal im Jahr Früchte tragen. Darüber hinaus haben die Blätter eine heilende Wirkung für die Völker.

Gottes Thron ist mitten in der Stadt und Gottes Knechte dürfen ihm dienen und stets sein Angesicht sehen. Sie haben auch Gottes Namen auf ihren Stirnen geschrieben, d.h. sie gehören untrennbar zu Gott dazu. Wie herrlich ist das Leben in dem neuen Jerusalem.

Wie wir wissen, starben in den ersten Jahrhunderten zahlreiche Christen als Märtyrer, indem sie die herrliche Hoffnung auf das neue Jerusalem im Herzen trugen. Unter der Verfolgung der Römer stellte sich für sie die Frage, ob sie Jesus verleugnen und den Kaiser anbeten oder aber das Martyrium auf sich nehmen sollten. Niemand möchte gerne leiden. Aber indem sie ihre Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde setzten, durften sie eine Entscheidung treffen, den Versuchungen des Götzendienstes zu widerstehen und viel lieber das kurze Leiden auf sich zu nehmen und dann ewige Herrlichkeit im neuen Jerusalem zu genießen. Dies war für sie keine Fiktion oder vage Hoffnung, sondern eine lebendige Realität, so dass selbst Ungläubige davon berichten, wie die Christen mit Freude und erhobenen Hauptes in die Arena gegangen sind.

Die Aufklärung mit ihrer Fokussierung auf den Verstand und die sichtbaren Dinge hat auch für viele Christen den Blick auf das herrliche Reich Gottes verstellt. Es scheint uns oft nur wie eine vage und ferne Welt zu sein, die mit unserer Realität nicht viel zu tun hat. Aber tatsächlich ist die Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde essentiell für unseren christlichen Glauben. Petrus schrieb in 1.Petr 4,13: „Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“ Manche unwissenden Menschen kritisieren, dass die Hoffnung auf das neue Jerusalem bloß eine vage und unsicher Hoffnung wäre. Aber mit einer vagen Hoffnung kann niemand leben, geschweige denn getreu sein bis zum Tod, wenn sie nicht eine feste Herzensgewissheit ist. Tatsächlich ist die Hoffnung auf das Reich Gottes die einzige wahre und zuverlässige Hoffnung.

2. Jesus kommt bald – Maranatha (22,6-21)

Das Buch Offenbarung schließt mit dem dreifachen Zeugnis von Jesus: „Ich komme bald!“ Lesen wir die Verse 6 und 7: „Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig; und der Herr, der Gott des Geistes der Propheten, hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was bald geschehen muss. Siehe, ich komme bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.“ Jesus selbst hat seinen Engel gesandt, um Johannes alle diese Visionen zu geben. Damit sollte er die Gemeinde ermutigen und warnen, dass sie sich auf die baldige Wiederkunft Jesu vorbereiten könnten. Gerade für die leidenden und bedrängten Christen war die Zusicherung, dass Jesus bald wiederkommt, eine Quelle der Ermutigung. Sie wurden gestärkt, nicht den listigen Versuchungen nachzugeben, sondern bis zum Tode getreu zu sein und die Krone des Lebens zu empfangen.

Als Johannes diese Vision empfing, war er überwältigt und wollte den Engel anbeten. Aber der ermahnte ihn, Gott alleine anzubeten. Die Verheißung sollte auch nicht versiegelt werden, sondern offen verkündigt werden, weil die Zeit nahe ist. Das Buch Daniel endet mit einer Versiegelung der Visionen, aber das Buch Offenbarung endet damit, dass die Visionen nicht versiegelt werden sollen. Jesus wird bald wiederkommen und dann werden die geduldigen Gläubigen ihren Lohn empfangen.

Lesen wir die Verse 12 und 13: „Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind. Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ Jesus kommt bald und er kommt mit dem himmlischen Lohn. Jesus ist Gott, er ist das A und das O. Er ist Anfang und Ende der Geschichte.

Dann ermahnt er uns noch einmal mit einem starken Kontrast: „Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt. Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.“ Die seligen sind diejenigen, die an Jesus glauben, seine Vergebung angenommen und sich durch die Buße reingewaschen haben. Sie dürfen im neuen Jerusalem von dem Baum des Lebens essen.

Was sollen wir dann tun, wenn wir die Hoffnung auf das Reich Gottes haben? Vers 17 sagt: „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Welch eine wunderbare Einladung Jesu inmitten von Leiden und Verfolgung! Jesus selbst lädt alle ein, zu ihm zu kommen und lebendiges Wasser zu trinken. Dies ist auch die Einladung der Braut, also der Gemeinde. Solange wir noch in dieser Welt leben, laden wir die jungen Menschen ein, zu Jesus zu kommen und von dem herrlichen lebendigen Wasser zu trinken, das Jesus uns anbietet.

Sehen wir uns noch die Verse 18 und 19 an. Sie sind eine eindringliche Warnung, das Wort Gottes nicht zu verfälschen. Wer etwas dazuerfindet oder etwas wegnimmt, wird schlimme Konsequenzen erfahren. Dies zeigt, wie sehr Gott über sein Wort wacht, damit es unverfälscht auch über Jahrhunderte erhalten bleibt.

Lesen wir Vers 20. „Es spricht, der dies bezeugt: ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus!“ Jesus bekräftigt noch einmal, dass er bald wiederkommt. Johannes, der sich im Gefängnis in Patmos befand, antwortete, weil auch er mit dieser Hoffnung auf das baldige Kommen des Herrn Jesus Christus lebte: „Maranata“. Dieser aramäische Ausdruck wurde zur Losung für viele Christen, die Verfolgung und sogar Martyrium erduldeten. Sie ermutigen sich gegenseitig. Maranata – Der Herr kommt bald. So konnten sie mit Frieden in die Arena gehen. So konnte Jan Hus mutig auf den Scheiterhaufen gehen und seinen Glauben bis zum Ende bezeugen. So konnte Luther mutig gegen die verdorbene Kirche kämpfen und sagen: „Gott helfe mir“. So dürfen auch wir inmitten aller Gottlosigkeit dieser Zeit mutig an jedem unserer Campus und Schulen die frohe Botschaft des Evangeliums verkündigen und die jungen Menschen einladen, Jesus Christus als ihre wahre Hoffnung kennenzulernen. Lasst uns mit der Hoffnung auf das Himmelreich in diesem Sommersemester aktiv Jesu Schafe weiden und durch den Glauben 10.000 ZBS-Teams bilden. Möge Gott inmitten dieser Endzeit seine Gnade schenken, die 1700 Unis in Deutschland und Europa zu erobern, 120 Missionsstützpunkte für die M-Welt zu errichten und die Umgebung zur Aufstellung von 100 Tsd. Bibellehrern vorzubereiten.

Wir danken Gott, dass wir das Offenbarungs-Bibelstudium bis zum Ende führen und ermutigt werden durften, in dieser Endzeit die Lügen und Angriffe des Teufels zu überwinden, indem wir unser Leben fest auf das Blut des Lammes bauen und an dem Wort Gottes unter allem Umständen festhalten. Wir dürfen hier und heute das Lied der Überwinder mutig und fröhlich anstimmen und entschlossen an den übrigen Leiden Jesu für das Rettungswerk Gottes in dieser Generation teilnehmen, denn unsere Hoffnung ist nicht in dieser Welt, sondern das herrliche und ewige Reich Gottes! Indem wir auf den neuen Himmel und die neue Erde warten, wollen wir hier auf dieser vergänglichen Welt aktiv die jungen Menschen in das Reich Gottes einladen. Lasst uns die kommende Mai-Bibelkonferenz von ganzem Herzen vorbereiten und viele Hoffnungsträger dazu einladen. Beten wir, dass Gott allen neun Predigern sein lebendiges Wort schenkt, sodass wir das Buch der Offenbarung tief durchforschen und gestärkt und ermutigt werden, in dieser Endzeit als Überwinder und Sieger zu leben.

Heute haben wir kennengelernt, dass Himmel und Erde vergehen werden und dass darum nichts und niemand auf dieser Welt unsere wahre Hoffnung sein kann. Setzen wir unsere ganze Hoffnung auf unseren Herrn und Heiland Jesus und auf sein ewiges Reich. Der Herr Jesus hat alles für dich, für mich, für uns vorbereitet! Sogar ein neuer Himmel und eine neue Erde warten auf uns! Wie herrlich wird es dort sein! Kein Tod, kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz wird mehr sein und Gott selbst wird abwischen alle Tränen von unseren Augen.

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