Das Lamm wird sie weiden

Offenbarung 7,1-17
Leitvers 7,17

„Denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“

Dank und Preis sei dem Herrn, dass er das GLEF 2024 reichlich gesegnet und die nächste Generation als internationale Bibellehrer und Prediger mobilisiert hat. Gott hat sie durch sein Wort aus dem Buch der Offenbarung ermutigt, bis ans Ende Christus getreu zu sein und zu den wahren Überwindern zu gehören. Dank sei dem Herrn, dass er uns in den vergangenen Wochen seine wunderbare Gnade geschenkt hat, einen ewigen Bund mit Gott zu schließen und die tiefgehende Liebesbeziehung zu Jesus anknüpfen oder entwickeln zu dürfen. Durch die Bundesschließung mit Gott durften wir Reinigung des Gewissens, Heiligung und vollkommene Erlösung erfahren. Es geschah durch das Blut Jesu ein für alle Mal. Es geschah durch die einseitige Gnade Gottes aus dem Glauben. Lasst uns täglich durch den Glauben den neuen Bund mit Jesus ergreifen, die Liebesbeziehung entwickeln und als Gottes Auserwählte und königliche Priesterschaft für diese Generation kostbar gebraucht werden.

Ab heute möchten wir unser kapitelweises Studium der Offenbarung fortsetzen. Durch die Öffnung der ersten sechs Siegel hat Gott gezeigt, wie ernsthaft und streng er gemäß seinem Ratschluss die Welt, einschließlich der Gottlosen und Unbußfertigen, gerichtet hat. Heute finden wir in Kapitel 7 ein Einschubkapitel, in dem die 144.000 versiegelt werden und eine unzählbare Schar aus allen Völkern vor dem Thron Gottes erscheint. Sie sind die Heiligen, die aus der großen Trübsal gekommen sind und sich durch den Glauben an das Blut des Lammes reingewaschen haben. Sie sind die seligen gesegneten Auserwählten, die Gott Tag und Nacht dienen und durch das Lamm Gottes geweidet werden. Gott segne jeden von euch in dieser Zeit der Gnade durch das Zweierbibelstudium am Campus, dem Werk Gottes der Versiegelung und dem Weltmissionswerk Tag und Nacht einflussreich zu dienen.

1. Die 144.000 Versiegelten (1-8)

Lesen wir Vers 1: „Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer noch über irgendeinen Baum.“ Das Kapitel 7 stellt ein Einschubkapitel oder eine Pause zwischen den ersten 6 Siegeln und der Öffnung des 7. Siegel dar, in der Gottes Herz zu den Menschen, vor allem Gottes Ermutigung und Treue zu seinen Auserwählten gezeigt wird. Worauf weist das Wort „danach“ hin? Die Öffnungen der ersten 4 Siegel beschreiben die 4 apokalyptischen Reiter, die mit Verführung, mit Krieg, mit Hungersnot die Erde schreckten und sogar ein Viertel der Menschen zum Tod und zur Hölle führten. Im 5. Siegel sahen wir, dass die Seelen der Märtyrer, die um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen umgebracht wurden, nach Gerechtigkeit schrien: „Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ (Offb 6,10) Der barmherzige Gott ermutigt sie, dass sie geduldig ruhen müssten, bis ihre Mitknechte und Brüder vollzählig dazukämen. Es liegt in seinem unerforschlichen Ratschluss. Er will noch vielen seiner Knechte die Chancen geben, mit dem Märtyrergeist seinem Ratschluss zu dienen. Er will auch vielen, die sich mit Buße zu Gott umkehren wollen die Errettungsgnade schenken.

Durch die Öffnung des 6. Siegel erfahren wir den grimmigen Zorn des Lammes Gottes und die völlige Zerstörung der ganzen bestehenden Schöpfungsordnung auf der Erde und dem Universum. Dies zeigt und vergewissert uns, dass der Tag des Jüngsten Gerichtes sehr nahe gekommen ist und der wahre Herrscher, Jesus Christus, als der gerechte Richter der Welt, bald erscheint. (Mt 24, 8.29) Der Zorn des Lammes Gottes sagt, dass kein einziger Mensch eine Ausnahme beim Jüngsten Gericht sein kann. Kapitel 6 endet mit der Frage: „Wer kann bestehen?“. Kapitel 7 zeigt, dass unser Gott der Gott der Barmherzigkeit, der Liebe und Treue für seine auserwählten Gerechten ist.

Lesen wir Verse 1 und 2: „Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne her, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit lauter Stimme zu den vier Engeln, denen Macht gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zu tun.“

Der lebendige Gott nahm die Zeit der kurzen Pause und hat den vier Engeln befohlen, die vier Winde an den vier Ecken der Erde zurückzuhalten. Gott wollte seine Knechte an ihren Stirnen versiegeln und sie dadurch vor den bevorstehenden Plagen schützen, damit sie in der Zeit des Gerichtes Gottes errettet werden und auch viele zur Umkehr zu Gott führen können. Wie wir in Daniel 7,2 erfahren, haben die 4 Winde eine zerstörerische Kraft, die in der Welt destruktives Chaos und Unordnung hervorrufen wie die Weltkriege. Die Zeit der Windstille ist die Zeit der Weltmission, in der noch einmal das Evangelium gemäß dem Ratschluss Gottes bis an das Ende der Erde kräftig verkündigt und ausgebreitet wird. Nach den Katastrophen der ersten 6 Siegel hat uns Gott noch die Zeit der Gnade gegeben, das Evangelium zu allen Völkern zu verkündigen bis Jesus wiederkommt.

Es läuft sehr ähnlich wie die Vorbereitung auf den Auszug der Israeliten. Zwischen der 9. und 10. Plage gab es ebenfalls eine kurze Atempause zur Erfüllung des Ratschlusses Gottes. In dieser Vorbereitungszeit durften die Israeliten das Passalamm für jede Familie schlachten und das Zeichen des Blutes an ihre Türpfosten streichen. Schließlich ging der Racheengel an allen vorüber, wo er das Zeichen gesehen hat. Genauso wollte der lebendige Gott die Versiegelung seiner Knechte vorbereiten, dass sie vor der bevorstehenden Plage geschützt und errettet werden und als Erntearbeiter in der Endzeit arbeiten dürfen. So offenbarte er sich als der lebendige Gott, der inmitten aller Trübsal in der Endzeit des Gerichtes der wahre Herrscher der Welt ist und der gute Hirte, der an seine Knechte gedenkt und seine Verheißung an ihnen treu erfüllt. Unser Gott ist kein lebloser Gegenstand und ganz anders als willkürlich handelnde Menschen. Er ist der lebendige Gott, der mitfühlt mit seinen heiligen Auserwählten, die sich inmitten der Leiden und Trübsal befinden. Er ist der lebendige Gott, der ihnen nahe ist, sie durch seine gnädige Hand begleitet und betreut. Die 144.000 aus den 12 Stämmen Israels werden versiegelt und die große Menge der Menschen aus allen Völkern wird als Erntearbeiter für die Zeit des Gerichtes Gottes aufgestellt. Wir befinden uns noch in der Zeit der Gnade. Lasst uns in dieser Zeit der Gnade durch das Zweierbibelstudiums-Werk auch die jungen Studenten am Campus mit dem Wort Gottes versiegeln, dass sie sich für die Verbreitung des Evangeliums einsetzen dürfen, koste es, was es wolle.

Sehen wir uns die Verse 2 und 3 an: „Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne her, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit lauter Stimme zu den vier Engeln, denen Macht gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zu tun: Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen.“ In dem Buch der Offenbarung finden wir drei Arten von Siegeln. Zum ersten gibt es die sieben Siegel, die den Inhalt des Offenbarungsbuches versiegelten. (5,15) Zum zweiten gibt es das Zeichen, das der Antichrist an die rechte Hand der Menschen oder an ihre Stirn macht. (13,16) Das Dritte ist das Siegel, das die Knechte des lebendigen Gottes an ihren Stirnen bekommen, wie der Vers 4 beschreibt.

Ein Siegel bedeutet Zugehörigkeit eines Menschen bzw. Eigentumsrecht eines Menschen und Gewährleistung von dessen Schutz und Sicherheit. Die Menschen, die das Siegel des Antichristus bekommen haben, gehören zum Teufel. Dessen Konsequenz ist der ewige Tod. Die Menschen, die das Siegel des lebendigen Gottes durch das Blut des Lammes empfangen haben, werden das Volk des Eigentums sein und am Tag des Zornes des Lammes geschützt und errettet. Sie gehören zum ewigen Leben und zum herrlichen Reich Gottes. Sie werden durch die Knechte des Teufels viel Verfolgung und Trübsal erleiden, aber letzten Endes alle Anfechtungen und Verfolgungen überwinden und die wahren Sieger sein.

Das Siegel des lebendigen Gottes gibt den Heiligen die Heilsgewissheit, dass Gott sie absolut liebt und das Gott sie in seinem souveränen Ratschluss treu führt, schützt und als wahre Sieger krönt. Es ist wie das Zeichen des Blutes an den Häusern der Israeliten beim Exodus. Das Siegel Gottes ist unsere ID, dass wir zu dem Herrn gehören und Gottes Eigentum sind. Dank und Preis sei Jesus, seiner Herrschaft, dass er uns durch seine treue Führung schützt und täglich inmitten aller Verfolgung und Trübsal zu den wahren Siegern aufstellt. Gott möge jeden von uns absolutes Vertrauen auf seinen Ratschluss und seine Herrschaft schenken, dass wir in dieser gerichtsreifen Zeit als sein Eigentum und als die Erntearbeiter gebraucht werden dürfen.

In den Versen 4 bis 8 erfahren wir, dass die Zahl der Versiegelten 144.000 beträgt. Es sind jeweils 12.000 aus jedem der 12 Stämme Israels. Alle Stämme Israels sind vertreten, auch die, die schon seit 722 v.Chr. als verschollen gelten, sind dabei. Gott arbeitet sehr fleißig, um seine Auserwählten zu sammeln und seine Verheißung auf unerforschliche Weise zu erfüllen, so dass niemanden verloren geht. Wenn wir die Liste genau betrachten, fällt auf, dass der Stamm Dan nicht erwähnt wird, stattdessen der Stamm Manasse, der einer der beiden Söhne Josefs war. Der Grund könnte der Götzendienst sein, der besonders durch den Stamm Dan florierte (Lev 24, Ri18). Jedoch sehen wir im Buch Hesekiel, dass schließlich auch der Stamm Dan bei der Verteilung des Heiligen Landes dabei sein wird. Gott hat seine Hoffnung und seinen Ratschluss für alle Stämme Israels nie aufgegeben. Die 144.000 sind die Glaubenshelden angefangen von Abel, Henoch, Noah, Abraham, die Patriarchen, Mose, Josua, die Propheten, die Apostel, Paulus, die ersten Christen, Martin Luther, die Hugenotten, Bonhoeffer, Dr. Lee, Sarah Berry usw. Wir dürfen auch zu ihnen gehören. Gottes Gnade und Berufung können ihn nicht gereuen. Wie dürfen wir zu den Versiegelten gehören? In Vers 3 werden sie „die Knechte unseres Gottes“ genannt. Es sind diejenigen, die Gottes Herrschaft in ihrem Leben aufgenommen haben und als das Eigentum Gottes leben.

Johannes schrieb dieses Einschubkapitel, um die Gläubigen zu ermutigen, dass sie inmitten der schrecklichen Endzeit als Versiegelte würdig leben und zu den wahren Siegern gehören dürfen. Gott hat unsere zukünftigen Hirten und Täuflinge erwählt und will sie mit dem Siegel des Blutes Jesu versiegeln und als Erntearbeiter für die Umkehr vieler Menschen gebrauchen. Gott möge ihre Entscheidung des Lebens reichlich segnen, dass sie an der souveränen Erwählungsgnade Gottes festhalten, und als Gottes heiliges Eigentumsvolk und als eine königliche Priesterschaft für sein Erweckungswerk in dieser Generation gebraucht werden dürfen.

2. Gottes Segen für die große Schar aus allen Völkern (9-17)

Sehen wir uns die Verse 9 und 10 an. „Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!“ Im Gegensatz zu den 144.000 besteht diese große Schar explizit aus Gläubigen aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen. Ob die beiden Gruppen die gleiche Auserwählung als die Versiegelten haben, darüber können wir nachdenken. Sie ist auf jeden Fall eine große Schar, die niemand zählen kann.

Hier sehen wir Gottes Ratschluss, wie ernsthaft er die Menschen sucht, die bußwillig sind zur Umkehr. Der Weltmissionsbefehl ist das Herz Gottes. Kein Volk ist ausgenommen. Kein Mensch soll verloren gehen. Es sind unzählige Gläubige aus Deutschland, aus Korea, aus Türkei, aus Ägypten, aus Dubai, aus Kambodscha und aus Kolumbien. Von überall her kommen die Gläubigen, um Gott anzubeten und ihn zu loben und zu preisen. Sie haben weiße Kleider an, die die Reinheit ihres Lebens und ihren Sieg über die Macht des Teufels bekunden. Mit Palmzweigen in ihren Händen rufen sie laut: „Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!“ Sie bezeugen, dass das Heil alleine bei Gott ist und bei dem Lamm, nämlich bei Jesus Christus. Sie legen wie die ersten Christen in Jerusalem ein klares Zeugnis ab: „Und in keinem andern ist das Heil…“ Diese Heiligen aus allen Völkern bezeugen Jesus und kommen nun zum Thron Gottes.

Wie herrlich wird es sein, wenn wir mit unseren Hoffnungsträgern aus allen Nationen vor dem Thron Gottes stehen und mit großer Freude ihn von ganzem Herzen loben und anbeten dürfen. Wie herrlich wird es sein, wenn Samuel eines Tages mit seinen Hoffnungsträgern Dan, Friedrich, Hargun und Ali aus allen Nationen vor dem Thron stehen und ihn mit großer Freude von ganzen Herzen loben und anbeten darf. Wie herrlich wird es sein, wenn Sarah eines Tages mit ihren Hoffnungsträgern Lorenz, Anton, Laura und Sarah aus allen Nationen vor dem Thron stehen und ihn von ganzen Herzen loben und anbeten darf: „Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!“

Sehen wir uns die Verse 11 und 12 an: „Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: „Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Alle Engel standen nun rings um den Thron Gottes, und sie fielen ebenfalls nieder und beteten Gott an. Sie stimmten in die siebenfältige Anbetung Gottes ein. Lasst uns in die siebenfältige Anbetung einstimmen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Preis sei Gott, der alleine aller Anbetung würdig ist.

Sehen wir uns Vers 13 an: „Und einer der Ältesten fing an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind und woher sind sie gekommen?“ Einer der Ältesten lenkte Johannes Aufmerksamkeit auf die Menschen in den weißen Kleidern und gab dann auch selber die Antwort. Lesen wir Vers 14: „Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind’s, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.“ Alle diese Menschen hatten die große Trübsal erfahren, aber sie hatten sich durch Glauben an das Blut des Lammes Jesus Christus gewaschen und ihre Kleider hell gemacht.

Die Hugenotten im Frankreich des 17. und 18. Jahrhundert mussten unerträgliche Verfolgungen und Trübsal für ihren Glauben erdulden. Wenn sie entdeckt wurden, dann drohte ihnen Gefängnis, Galeerenstrafen und der Märtyrertod. Marie Durand verbrachte wegen ihres Glaubens 38 Jahre ihres Lebens im Tour de Constance. Ihr Bruder, Pierre Durand, wurde als Wüstenprediger wie ein schlimmster Verbrecher gesucht und starb schließlich den Märtyrertod. Doch inmitten dieser großen Trübsal hielten diese heiligen Stümpfe an der Wahrheit des Wortes Gottes fest. Im Glauben an die Macht des Blutes des Lammes Jesu, durften sie die Reinheit ihres Glaubens bewahren und ihre geistliche Identität bezeugen, so dass sie eine großartige Geschichte des Sieges schreiben durften.

Die Puritaner waren wie die Pietisten sehr darauf bedacht, ein gottesfürchtiges und frommes Leben vor Gott zu führen. So haben sie ihre Kleider gewaschen und hell gemacht im Blut des Lammes. Dafür wurden sie von der Amtskirche hart verfolgt, da diese sich in ihrer Autorität bedroht fühlte. Doch trotz allem hielten die Puritaner an ihrem Glauben fest. Einige blieben in England, während einige nach Amerika gingen, um dort dem Missionswerk zu dienen. So wurde dies die Wurzel des christlichen Amerikas, aus dem wiederum viele Missionare und Hirten, wie z.B. M. Sara Barry ausgesandt wurden für die Erfüllung des Ratschlusses Gottes, nämlich des Weltmissionsbefehls Gottes.

Auch unsere Kleider sind nicht durch einen Verdienst oder durch unsere eigene Kraft und Mühe, sondern allein durch das Blut Jesu, reingewaschen. Früher waren meine Kleider sehr schmutzig wegen der Selbstliebe, der Kaltherzigkeit und der Begierde. Ich konnte nicht zu Gott kommen. Aber Jesus lud mich durch sein Verheißungswort ein: „Du sollst ein Segen sein!“ (Gen 12,2). Er wusch meine Kleider durch sein heiliges Blut, indem er mich durch sein Wort „Willst du gesund werden?“ zur Heilung einlud (Joh 5,6) und am Kreuz für mich betete: „Vater, vergib ihm, denn er weiß nicht, was er tut.“ (Lk 23,34) Ich habe meine Kleider oft besudelt durch Verantwortungslosigkeit und Begierlichkeit. Aber die Macht des Blutes Jesu heilte meine innere Sündhaftigkeit des Egoismus, wenn ich immer wieder mit Buße zu ihm kommen und durch den Glauben den neuen Bund mit ihm erneuern durfte. Die Macht des Blutes des Lammes Jesu hat meine Kleider hell gemacht, dass mein Leben zum Zeugnis des Evangeliums für meine Familie, für meine Kommilitonen und für die Weltmission gebraucht werden durfte. Wegen dieser Gnade im Blut des Lammes darf ich nun das Gebetsgefäß mit meinem Sohn und meiner Frau am Campus in Bonn bilden und zum verantwortlichen Hirten und Leiter heranreifen.

Lesen wir Vers 15: „Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.“ Den durch das Blut des Lammes und durch viele Trübsal geheiligten Männern und Frauen des Glaubens werden große Privilegien anvertraut, Tag und Nacht im Tempel Gott zu dienen. Sie dürfen in der tiefen persönlichen Liebesbeziehung Gott dienen und an allen Privilegien und Herrlichkeit teilhaben. Ihr Ego ist gestorben und sie dienen Gott 24/7. Die geistlich Unwissenden raten uns, nicht so viel Zeit für die Gemeinde Gottes einzusetzen, sondern mehr nach den materiellen Segen zu trachten. Aber der größte Segen ist es, Gott zu dienen und Lebensgemeinschaft mit Gott zu führen, der über uns wohnt. Die Lebensgemeinschaft der ersten Christen zeigt, was für ein glückseliges Leben es war. Sie führten inmitten der Verfolgung Tag und Nacht in der tiefen Liebesbeziehung zu Gott die Lebensgemeinschaft, indem sie Gott und dem Nächsten dienten. So berichtet Lukas über ihr glückseliges Leben: „Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot, hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“ (Apg 2, 44-47)

Welchen Segen erfahren die heiligen Stümpfe des Glaubens noch? Lesen wir Vers 16: „Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze.“ Zunächst haben sie keinen Hunger oder Durst mehr. All ihre Bedürfnisse sind in Jesus vollkommen gestillt, weil er das Brot des Lebens ist, das sie satt macht. Er gibt das lebendige Wasser, welches all ihren Seelendurst vollkommen stillt. Ohne Jesus versuchen die Menschen ihren Hunger und Durst in der Welt zu stillen, was ihnen aber nicht gelingt, weil die Dinge der Welt wie Salzwasser nur noch durstiger und hungriger machen.

Nach dem Sündenfall mussten die Menschen mühselig arbeiten, um sich zu ernähren und ihre Familien zu versorgen. Ein Fischer, Petrus, musste auch Tag und Nacht mühselig arbeiten, um die stinkenden Fische zu fangen. Er fing so viele Fische und versorgte aus der Vaterliebe seine Familie und die Nachbarn, aber seinen Seelenhunger und -durst wurden immer ernsthafter und immer stärker. Als er Jesus begegnete, fand er in Jesus die wahre Zufriedenheit und Erfüllung des Lebens. In Jesus durfte er alle seine Lebensprobleme gelöst bekommen und wahren Frieden und Seligkeit haben. Er brauchte auch nie mehr mühselig zu arbeiten unter der Sonne oder großer Hitze.

Letzte Woche haben wir ein bisschen erfahren, wie mühselig es ist, wenn man unter der heißen Sonne bzw. in großer Schwüle arbeiten muss. Aber all solche Mühsal wird es im Reich Gottes nicht mehr geben. Jesus sagte: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ (Mt 11,28-30). Wir dürfen zu Jesus kommen und wahre Ruhe und Erquickung in ihm finden. So dürfen wir täglich neue Kräfte durch Jesus tanken und den Studenten am Campus und der Nächsten Generation mit dem Wort Gottes dienen und uns für die Weltmission fleißig einsetzen, so wie Dr. Petrus oder Dr. Johannes.

Lesen wir Vers 17: „Denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ Dank und Preis sei Jesus, dem Lamm, dass er unser guter Hirte ist, der sein Leben für uns und für seine Schafherde restlos hingegeben hat. Vers 17 sagt, dass der größte Segen für die Heiligen, die aus der Trübsal gekommen sind, darin besteht, dass das Lamm Gottes sie weidet. Jesus weidet uns mit seiner Liebe und Frieden und setzt alles ein, koste es, was es wolle, um uns zur grünen Aue und zum frischen Wasser zu führen. Was für ein Segen ist das! Weil Jesus unser guter Hirte ist, sind wir allezeit geborgen und glücklich. Er zeigt uns immer den Weg zu den Quellen des lebendigen Wassers und zur wahren Seligkeit und zur Wahrheit. Schließlich wischt Gott all die Tränen der Heiligen von ihren Augen.

Wir wissen, dass das Glaubensleben in der Endzeit nicht selten Leiden oder Mühsal oder Kämpfe oder Tränen bedeutet. Wie Apostel Paulus auf seiner zweiten Missionsreise sagte, müssen die Christen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen. (Apg 14,22). Jim Elliot und seine Frau Elisabeth gingen mit anderen Mitarbeitern in den südamerikanischen Urwald, um den Woarani-Indianern mit dem Wort Gottes zu dienen. Doch schon bei der ersten Begegnung mit diesem bis dahin sehr abgeschottet lebenden Stamm, wurden Jim Elliot und vier weitere Missionare von diesen umgebracht. Elisabeth Elliot musste am Boden zerstört gewesen sein, da sie nun ganz allein war mit ihrer kleinen Tochter. Doch als sie mit Tränen und Gebet zu Gott kam, wischte der gute Hirte alle ihre Tränen ab, nahm all ihren Herzensschmerz und gab ihr wieder Frieden und wahren Trost. So ging sie wieder zu den Mördern ihres Mannes und diente ihnen mit der bis zum Ende gehenden Liebe und dem Wort Gottes. Gott wirkte inmitten dieser menschlichen Tragödie mächtig durch eine Person, Elisabeth Elliot, um viele zu den Quellen lebendigen Wassers zu führen. Preis und Dank sei Gott, dass er in seinem Reich all unsere Tränen von unseren Augen abwischt und uns täglich mit wahrer Wonne und Freude erfüllt. Offenbarung 21,4 sagt, dass wo Gott über uns wohnen wird, wird die Todesmacht besiegt und alle Schmach von uns abgewendet: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Einmal besuchte Jesus eine Frau, deren Herz wegen der verschiedenen Liebesaffären sehr verletzt war, so dass niemand mit ihr sprechen wollte. Jesus aber sprach mit dieser Frau und bat sie um einen Gefallen: „Gib mir zu trinken!“. Schließlich leitete Jesus sie dahin, dass sie das lebendige Wasser trinken konnte. Da wurde all ihre Traurigkeit in große Freude verwandelt, sodass sie sogar in ihr Dorf rannte, um allen mitzuteilen, dass sie den Messias gefunden hatte.

Eine Frau erfuhr, dass ihr Vater, wenn er betrunken nach Hause kam, seine Frau und seine Töchter gewalttätig behandelte. Sie hielt sich selbst für eine graues Entlein und betrachtete sich als eine der unglücklichsten Frauen auf dieser Welt. Aber Jesus gab ihr durch das Bibelstudium das lebendige Wasser und segnete sie mit seiner wunderbaren Gnade, einen Traummann zu heiraten und eine gesegnete Hirtenfamilie mit zwei wunderschönen Kindern zu gründen. Dank und Preis sei Jesus, der all ihre Traurigkeit in große Freude verwandelt hat.

Petrus war nach seiner eigenen Meinung der treueste Jünger Jesu. Aber bei Jesu Verurteilung verleugnete er dreimal, Jesus überhaupt gekannt zu haben. Danach vergoss er viele bittere Tränen. Aber Jesus ließ seinen Jünger, Petrus nicht allein, sondern besuchte ihn wieder am See Tiberias. Er zeigte ihm seine unveränderliche Liebe, indem er ihn zum leckeren Frühstück einlud und die Liebesbeziehung wiederherstellte. Schließlich wischte er alle Tränen von Petrus Gesicht ab und stellte ihn als Erzhirten für seine Herde auf, indem er ihn fragte: „Hast du mich lieb? Weide meine Schafe!“

Ein junger Mann traf gemäß des Wortes Gottes aus dem 5.Mose 6,4.5 eine Lebensent-scheidung, sein altes Leben zu verlassen und den Herrn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all seinen Kräften zu lieben. Da erfuhr er die harte Attacke des Satans. Seine Lebensgefährtin wollte den Bund mit ihm brechen und zu ihrem alten Freund zurückkehren, wenn er ihr nicht folgen würde. Er musste angesichts dieser Anfechtung eine Entscheidung treffen, entweder ihr zu folgen oder der Berufung Gottes. Als er sich für die Berufungsgnade entschied, wurde er zu einem Mann der Traurigkeit und der Einsamkeit. Aber Jesus ist sein guter Hirte, der seine Tränen abwischte und ihm half, den wahren Trost und neue Vision in Gott zu finden und zu einem verantwortlichen Hirten für die nächste Generation heranzureifen.

Wir können nicht immer ein perfektes Glaubensleben führen und geraten häufig wegen unserer Unzulänglichkeit in unsere alten Schwächen. Wir dürfen aber zuversichtlich sein, dass der, der durch das Blut Jesu das gute Werk in uns angefangen hat, dieses auch vollenden wird bis an den Tag Christi Jesu. Unser Gott ist unser ewiger Zufluchtsort und Tröster, der uns durch das Blut des Lammes Gottes gerecht erklärt hat. Er schützt uns und tröstet uns und führt uns zur grünen Aue, auch wenn wir auf dieser Welt keinen Zufluchtsort finden und inmitten der unerträglichen Leiden und Schmach zu leben haben. Wir dürfen mit Ausdauer alle Leiden und Schmach erdulden, weil unser Gott der ewige Zufluchtsort und Tröster sein möchte. Hier dürfen wir das Glaubensbekenntnis des Paulus zuhören: „…in den Verfolgungen, in den Leiden, die mir widerfahren sind in Antiochia, in Ikonion, in Lystra. Welche Verfolgungen ertrug ich da! Und aus allen hat mich der Herr erlöst.“ (2.Tim 3,10.11)

In diesem Kapitel lernen wir, dass Gott für seine Auserwählten sorgt und sie in der Endzeit des Gerichtes Gottes durch die Ermutigung und Trost Gottes mobilisiert, bis ans Ende Jesus getreu zu sein und zu den wahren Siegern zu gehören. Die heiligen Stümpfe Gottes, die aus allerlei Trübsal und Bedrängnisse gekommen sind, und mit Buße und Glauben aktiv ihre Kleider in dem Blut des Lammes hell gemacht haben, dürfen Gottes großartigen Segen empfangen. Darüber hinaus dürfen sie von dem Lamm Gottes, dem guten Hirten Jesus geweidet und immer zum lebendigen Wasser geführt werden. Ihr Leben wird voller Trost und Belohnung sein. Der gute Hirte, das Lamm Gottes wird alle ihre Tränen abwischen und ihnen die Krone des Lebens und unvergleichlichen himmlische ewige Belohnung geben. Lasst uns in dieser Endzeit Jesu Herrschaft und seinen ewigen Segen ergreifen und zu den einflussreichen Siegern gehören. Lasst uns inmitten der Trübsal vor seinem ewigen Thron kommen und Gott lobpreisen.

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