Das Kommen des Heiligen Geistes
Apostelgeschichte 2,1-21
Leitvers 2,4
„Und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“
In der vorherigen Lektion haben wir das einmütige Gebetsgefäß der Apostel kennen gelernt. Nachdem Jesus zum Himmel aufgefahren war, kehrten sie nach Jerusalem zurück und beteten dort einmütig für die Weltmission. Während dieser Tage stand Petrus unter ihnen als Leiter auf und half ihnen, die Bitterkeit wegen des Verrats des Judas zu überwinden, und stellte so das Gebetsgefäß wieder her. Gottes Werk geschieht dort, wo die Gläubigen zum einmütigen Gebet zusammenkommen und wo Leiter verantwortungsbewusst aufstehen und der Gemeinschaft durch das Wort Gottes Heilung und Wiederherstellung bringen.
Heute werden wir Zeugen für das Kommen des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist kam am Pfingsttag mit großer Kraft und tat Wunder: Er machte die Jünger lebendig und veränderte sie zu den vollmächtigen Zeugen des auferstandenen Jesus. Und er erfüllte den Weltmissionsbefehl Jesu, so dass schon am ersten Tag Menschen aus allen Völkern unter dem Himmel von den großen Taten Gottes hörten. Beten wir, dass der Heilige Geist uns erfüllt und die geistliche Erneuerung von 1.700 Hochschulen in Europa, die Mobilisierung der nächsten Generation als globale geistliche Leiter und die M-Mission bewirkt.
1. Das Pfingstwunder (1-12)
Lesen wir Vers 1: „Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.“ Jesus war zum Himmel aufgefahren. Die zwölf Apostel, die Frauen, die Brüder Jesu und alle anderen Jünger kehrten nach Jerusalem zurück und bildeten das einmütige Gebetsgefäß. Am Pfingsttag waren sie alle an einem Ort zusammen. Der Pfingsttag heißt auch Wochenfest, weil er sieben Wochen nach dem Festtag der Erstlingsgarbe stattfindet. Er ist das Fest der Weizenernte, der Erstlinge der Früchte, die sie auf dem Feld gesät haben (2. Mose 23,15-21). In diesem Fall war der Same Jesus selbst, der wie ein Weizenkorn in die Erde gefallen und erstorben war. Die Apostel, die dort einmütig für die Weltmission beteten, waren die Erstlinge seiner Ernte.
Was geschah? Lesen wir die Verse 2-4: „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ Wie Jesus es seinen Jüngern mehrfach verheißen hatte, kam der Heilige Geist vom Himmel und erfüllte sie. Er kam nicht leise, sondern mit großem Brausen wie von einem gewaltigen Wind und mit Zungen zerteilt wie von Feuer. Der Heilige Geist ist keine sanfte Brise, sondern die Kraft des allmächtigen Schöpfers, der aus nichts ein ganzes Universum hervorruft (1. Mose 1,1). Der Heilige Geist ist die Kraft Gottes, die die verdorrten Totengebeine lebendig macht und sie als ein überaus großes Heer Gottes auf ihre Füße stellt (Hes 37,10). Dieser Heilige Geist kam auf die Apostel mit großem Brausen und erfüllte das Haus, in dem sie saßen. Er erschien mit Zungen zerteilt wie von Feuer und setzte sich auf einen jeden von ihnen. Sie wurden alle erfüllt mit dem Heiligen Geist und fingen an, in anderen Sprachen zu predigen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Hierdurch lernen wir die Kraft und das Wirken des Heiligen Geistes kennen.
Erstens: Die Kraft des Heiligen Geistes machte die Jünger lebendig und veränderte sie zu vollmächtigen Zeugen des auferstandenen Jesus.
Vers 4 sagt, dass sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden und anfingen, in fremden Sprachen zu predigen wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Der Heilige Geist machte diese Jünger zu den vollmächtigen Predigern und lebendigen Zeugen Jesu. Bisher hatten sie diese Kraft nicht. Doch beim Kommen des Heiligen Geistes wurden sie von der Kraft Gottes erfüllt. Die Kraft Gottes veränderte sie mit einem Schlag zur neuen Kreatur, die Gott durch ihre Predigt und ihr Leben verherrlichte.
Wir sehen diese Veränderung in Apostel Petrus. Er war eigentlich ein kräftiger junger Mann, so kräftig, dass er ein Netz mit 153 großen Fischen allein an Land ziehen konnte (Johannes 21,11). Er war es gewohnt, sich auf seine menschliche Kraft zu verlassen und sagte, als Jesus sein Leiden und seinen Kreuzestod ankündigte, laut (Mt 26,33-35): „Wenn sie auch alle Ärgernis nehmen, so will ich doch niemals Ärgernis nehmen an dir… Und wenn ich mit dir sterben müsste, will ich dich nicht verleugnen.“ Aber wenig später, während Jesus beim Verhör vor dem Hohen Rat aufrecht stand, leugnete er, als eine Magd ihn ansprach, Jesus überhaupt zu kennen. Ohne den Heiligen Geist wurde er zum hilflosen und kraftlosen Spielball der bösen Geister und blieb ein Versager. Nun aber kam der Heilige Geist vom Himmel mit großer Kraft und erfüllte diesen Petrus. Simon Petrus wurde um 180° verändert. Er wurde zum Hirten der ersten Gemeinde, der sie inmitten der Bedrängnisse durch seine Predigt, sein Zeugnis und seine Briefe ermutigte, sich zu freuen, dass sie mit Christus leiden durften. In der Kraft des Heiligen Geistes bezeugte Petrus Jesus auch vor dem Hohen Rat, obwohl er geschlagen, ins Gefängnis geworfen und mit dem Tod bedroht wurde. Er überwältigte alle Hohenpriester, Schriftgelehrten und ihre Soldaten und Tempelwachen durch die Kraft des Heiligen Geistes, so dass niemand ihm widerstehen konnte. Ohne den Heiligen Geist sind die Menschen kraftlos und hilflos und werden von den bösen Geistern hierhin und dorthin getrieben. Der Heilige Geist aber macht aus uns, den kraftlosen, hilflosen und getriebenen Menschen Zeugen Jesu. Wie ist das möglich? Es ist möglich, weil der Heilige Geist der Geist Gottes, der Geist unseres Schöpfers ist. 1. Mose 2,7 sagt, dass Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker machte und ihm den Odem des Lebens in seine Nase blies. „Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“ Der Heilige Geist macht den Menschen zum lebendigen Wesen. Ohne den Heiligen Geist ist der Mensch kein lebendiges Wesen. Ohne den Heiligen Geist ist er nur eine tote Hülle. Obwohl die Menschen arbeiten, studieren, essen, trinken, produzieren und bauen sind sie ohne den Heiligen Geist wie eine verdorrte Rebe, die abgeschnitten und ins Feuer geworfen und verbrannt werden muss (Joh 15,6). Dies ist der geistliche Zustand aller Menschen nach dem Sündenfall. Doch Gott tat etwas aus seiner Liebe, damit die Menschen wieder vom Heiligen Geist erfüllt werden konnten: Er gab seinen Sohn am Kreuz, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Der Heilige Geist kommt zu allen, die an Jesus Christus glauben, so wie Simon Petrus Jesu Liebe aufnahm und an ihn glaubte und vom Heiligen Geist völlig wiederhergestellt wurde. Dass der Heilige Geist einen Menschen erfüllt bedeutet, dass Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist in einem Menschen Wohnung nehmen und dieser Mensch nun eine völlig neue Kreatur ist, die Gottes Wohltaten in ihrem Leben verkündigt.
Ich danke Gott für das Kommen des Heiligen Geistes auch zu mir. Ich führte unter der Macht des Egoismus ein Leben ohne Kraft. Obwohl ich schon vier Jahre lang die Bibel studierte, dachte ich, Jesus könne nur meine äußeren Bedingungen verbessern, nicht aber meine Innerlichkeit ändern. Römer 13,14 führte mich zur Buße, dass ich Jesus als den Herrn anziehen durfte. Da durfte ich erfahren, wie der Heilige Geist mich von der Macht der Begierde befreite und die Herrschaft in meinem Leben übernahm und mich zur neuen Kreatur veränderte und ich meine Freude darin fand, Gott zu verherrlichen und seine Gnade zu bezeugen.
Das Kommen des Heiligen Geists ist jedoch nicht das Ziel, sondern erst ein Anfang. Jesus verheißt denen, die ihn empfangen und in denen er bleibt, dass sie viel Furcht bringen (Joh 15,5). Die Frucht des Heiligen Geistes sind zum einen Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit (Gal 5,22.23), zum andern das mächtige Wirken Gottes durch uns. Lesen wir noch einmal Vers 4: „Und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ Die Jünger fingen an, in andern Sprachen zu predigen. Bis dahin konnten die meisten von ihnen noch nicht einmal Hochhebräisch. An ihrem Akzent erkannte jeder, dass sie aus Galiläa kamen. Aber das größte Hindernis war nicht die Sprache, sondern ihr Ego. Sie waren ohne den Heiligen Geist nicht in der Lage gewesen, an andere zu denken, und unfähig und unwillig, etwas für andere zu tun. Jetzt aber predigten sie voll des Heiligen Geistes in andern Sprachen und verkündigten die Wohltaten Gottes. Sie interessierten sich für die Anliegen der Hoffnungsträger, unabhängig davon, ob diese aus Jerusalem oder Galiläa oder von weit her kamen. In ihrem Herzen brannte es, diesen geistlich unwissenden Menschen von den großen Taten Gottes zu erzählen. Als der Heilige Geist kam, war auch die Sprachbarriere kein Problem mehr. In der Kraft des Heiligen Geistes konnten sie verständlich in andern Sprachen predigen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
Ein junger Mann besuchte die Schule nur bis zur zehnten Klasse und dachte, damit genug gelernt zu haben. Er arbeitete, um seine Bedingungen zu verbessern und träumte davon, in einem Haus am Waldesrand seinen Ruhestand zu genießen. Als er aber mit Mk 8,29 Jesus als seinen Christus aufnahm und von dem Heiligen Geist erfüllt wurde, wurde er zum vollmächtigen Prediger, der in der Sprache der intellektuellen Studenten Gottes Wohltaten verkündigt und seine Zeit und sein Herz und seine Gaben einsetzt, ihre Anliegen kennen zu lernen, damit sie an Jesus glauben und ihre Hochschule zum Missionare sendenden Campus verändert wird. Durch den Heiligen Geist werden wir, die wir die größten Egoisten sind, zu den liebevollen Hirten und vollmächtigen Bibellehrern verändert. Er gibt uns, dass wir in den Zweierbibelstudium-Teams zu unseren Schulfreunden, Kommilitonen und Hoffnungsträger und auch online so sprechen können, dass sie es verstehen und ihr Herz bewegt wird. Der Heilige Geist spiegelt das Herz Gottes in den Jüngern wider. Möge Gott uns mit dem Heiligen Geist erfüllen und jeden von uns im Wintersemester als Bibellehrer für 12 Hoffnungsträger am Campus und darüber hinaus für 12 Hochschulen gebrauchen. Lesen wir Vers 14: „Und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“
Zweitens: Der Heilige Geist erfüllt den Weltmissionsbefehl Jesu.
Die Jünger hatten sich bis jetzt nicht vorstellen können, einmal zu andern Menschen in deren Sprachen zu reden. Doch der Heilige Geist bewirkte genau dieses Wunder. Sie hatten sich auch nicht vorstellen können, einmal in ein anderes Land zu reisen. Schon die Reise von Galiläa nach Jerusalem war für sie ein Abenteuer. Sie standen mit offenem Mund vor dem Tempelbau und sagten: „Meister, sieh, was für Steine und was für Bauten!“ Andere Länder um Judäa herum waren für sie so weit entfernt wie der Mond. Doch auch dies war für den Heiligen Geist kein Hindernis. Gott hatte schon alles vorbereitet, damit sich durch den Heiligen Geist der Weltmissionsbefehl Jesu erfüllte. Lesen wir die Verse 5 und 6: „Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“ Diese Leute waren von ihrer Herkunft her Parther und Meder und Elamiter, wohnten in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen. Sie waren Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber. Jetzt waren sie für den Pfingsttag zusammengekommen. Als nun der Heilige Geist auf die Jünger kam, hörte jeder sie in der eigenen Sprache von den großen Taten Gottes reden, so dass sie sich alle verwunderten. An diesem Tag empfingen Menschen aus allen umliegenden Völkern, vom Partherreich im Osten bis hin nach Kyrene und Rom im Westen, vom Schwarzen Meer im Norden bis nach Ägypten und Arabien das mächtige Zeugnis des Heiligen Geistes.
Hier sehen wir, dass Gott sein Werk der Weltmission souverän führt. Als der Heilige Geist kam, war alles schon bereit. Gott hatte in Vorbereitung dieses Tages Juden und gottesfürchtige Männer in alle Welt verstreut. Dazu hatte er die Zeit der Züchtigung gebraucht, in der sein Volk zuerst durch Assyrien (733 – 722 v.Chr.), dann durch Babylon (605 – 586 v.Chr.) in die Gefangenschaft geführt wurde. Auch danach noch wuchs die jüdische Diaspora, zuletzt in der Zeit, in der Judäa römische Provinz wurde (63 v.Chr.). Diese Zeit war mitnichten eine finstere, verlorene Zeit. Gerade in dieser Zeit bereitete Gott das Kommen des Messias und das Kommen des Heiligen Geistes vor. Überall, in Rom, Kyrene, Kreta, Ägypten, Medien und Persien gab es Juden, die nun Gottes Wohltaten hörten. Dadurch breitete sich das Evangelium von Jesu Tod und Auferstehung in der Zeit der Apostel rasend schnell aus. Durch einen Menschen, der mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, erfüllt Gott seinen Weltmissionsbefehl. Auf diese Weise wird ein Mensch zu einem Welteroberer und Weltveränderer.
Als Missionar Dr. Peter Chang 2018 die Mitarbeiter in New Jersey mobilisierte, für die Erziehung der nächsten Generation zusammenzuarbeiten, sah dies für einige nur wie ein lokales Programm für einige Jugendliche aus. Doch Gottes Knecht tat dies mit der Vision, dass Gott durch den Heiligen Geist diese als globale geistliche Leiter gebraucht. Tatsächlich wirkte das Bibelstudium beim „Global Leadership Empowerment Forum mächtig und füllte die Leiter der nächsten Generation als selbstmotivierte Bibellehrer, Coaches und Trainer mit dem Heiligen Geist, so dass die Wohltaten Gottes auf sechs Kontinenten und an unzähligen Hochschulen verkündigt wurden.
Kennt ihr die „Cambridge Seven“? Im Jahr 1884 trafen sieben junge Studenten aus Cambridge die Entscheidung, als Missionare nach China zu gehen. Ihre Entscheidung war eine Frucht der Arbeit von D.L.Moody und jahrelanger Vorbereitung und vieler Gebete. Als sie ihr Leben Christus übergaben und seinen Willen für ihr Leben annahmen, wurden sie erfüllt vom Heiligen Geist. Sie waren nur sieben. Als aber der Heilige Geist kam, hörten unzählige Menschen von den großen Taten Gottes. Ihr Zeugnis an den Hochschulen in England und Schottland wirkte so mächtig, dass sich der Geist an den Universitäten nachhaltig änderte. Das Buch über ihre Abschiedsveranstaltungen hatte den Titel „Die Evangelisation der Welt“ und wurde ein Bestseller und ein Werk, das viele inspirierte, ihrem Beispiel zu folgen. Nicht zuletzt wirkte der Heilige Geist durch sie auf das Student Volunteer Movement in den USA, durch das sich in 10 Jahren über 3.000 Studenten als Missionare meldeten. Sie waren nur sieben, aber sie waren globale geistliche Leiter durch das Wirken des Heiligen Geistes. Umso mehr dürfen wir Vision haben, dass durch das Bilden von Zweierbibelstudium-Teams mit dem Studenten, das Wednesday Bible Seminar und das GLEF die Menschen in Amerika, Europa, Russland, der Türkei und an allen Hochschulen weltweit von den Wundern Gottes hören und Jesu Weltmissionsvision schon in dieser und der nachfolgenden Generation erfüllt wird.
2. Eure Jünglinge werden Gesichte sehen (13-21)
Betrachten wir Vers 13: „Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.“ Obwohl der Heilige Geist am Werk war, blieben einige unberührt und spotteten. Doch Gott gebrauchte auch den Spott als Gelegenheit zum Zeugnis. Lesen wir die Verse 14-16: „Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist.“ Das Kommen des Heiligen Geistes und sein Wirken waren bereits von Gott durch den Propheten Joel vorausgesagt worden. Betrachten wir die Verheißung, die sich durch den Heiligen Geist erfüllte (17.18): „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, Und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.“ Gott gießt seinen Geist in den letzten Tagen auf alles Fleisch, so dass sie Gottes Vision empfangen.
Ohne den Heiligen Geist sind die Menschen visionslos und leben ohne die Mission, zu der sie eigentlich von Gott berufen sind. Wie gießt Gott dann in diesen letzten Tagen seinen Geist auf alles Fleisch? Er tut es in den lebendigen Wortgemeinschaften. Gott segnet das Bibelstudium in den Hausgemeinden und Lebensgemeinschaften und lässt Söhne und Töchter weissagen und Jünglinge Gesichte sehen. Bei der Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes kommt der Heilige Geist auf sie und macht sie von den visionslosen Menschen zu Zeugen Jesu, die ihren Mitschülern und Kommilitonen als Beter und Bibellehrer dienen. Ein junger Mann hatte Hoffnung auf Erfolg und ein besseres Leben aber wenig Vision, dass Gott ihn unter den jungen Menschen dieser Generation als Segen gebrauchen könnte. Dann beschäftigte er sich mit der Hilfe seines Bibellehrers mit Hebräer 5,8.9 und lernte, dass Jesus zum Urheber des ewigen Heils geworden ist für alle, die ihm gehorsam sind. Gott goss seinen Geist auf ihn und gab ihm die Vision, als ein Campushirte diese Generation zu beeinflussen und zu verändern wie der Prophet Samuel. Jetzt bemüht er sich wegen dieser Hoffnung Gottes, im Studium Freundschaften zu schließen und in diesem Semester 12 Zweierbibelstudium-Teams zu bilden mit der Vision der geistlichen Erneuerung und Wiedererweckung an zwölf Hochschulen, angefangen in Bonn, Hagen, Mannheim und Freiburg.
Auch die alten Menschen sind ohne den Heiligen Geist visionslos unter der Macht der Sünde und des Todes und denken nur noch an Ruhestand, Haus, Garten und Gesundheit. Doch der Heilige Geist schenkt ihnen geistliche Träume vom mächtigen Wirken Gottes. Der Priester Zacharias war bei der Ankündigung der Geburt des Johannes durch den Engel ohne Vision und fragte: „Wie soll das geschehen?“ Gott half ihm durch neunmonatiges Training, Gottes souveräne Führung in seinem Heilswerk zu erkennen. Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und weissagte und lobte das Kommen Jesu, der Macht des Heils und des aufgehenden Lichts aus der Höhe. Er sah auch durch den Geist, dass sein neugeborener Sohn ein Wegbereiter des Messias sein würde.
Ich danke Gott, dass er seinen Geist ausgießt, damit Söhne und Töchter, Jünglinge, Alte, Knechte und Mägde Träume haben und Gesichte sehen und weissagen. Ich betete für die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Uni Bonn. Aber ich hatte keine Vision, weil ich immer nur darauf sah, was ich würde tun können, und mein Gebet war wie tot. Das Studium aus Daniel 11 lehrte mich, dass Gott der souveräne Lenker der Geschichte über alle Völker ist und dass das, was von ihm beschlossen ist, geschehen muss (Dan 11,36). Dadurch empfing ich einen Traum: dass Gott nicht nur das Bonner Juridicum, sondern alle juristischen Fakultäten aller Hochschulen in Europa zum Bethaus für alle Völker macht und nicht nur einen Kanzler, sondern eine ganze Folge von gläubigen Bundeskanzlern aufstellt. Das bedeutet für mich, dass ich auch im Alter mit der Mission lebe, mit den jungen Menschen Zweierbibelstudium-Teams zu bilden und ihnen zu helfen, ihre Daseinsbedeutung in Gott und ihr Lebensziel in seiner Mission zu finden. Meine Arbeit schreibt mir, dass ich ab jetzt in die Altersteilzeit gehen kann, aber meine Arbeit für den Herrn und für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung an den Hochschulen in Deutschland und Europa und für die M-Mission in den Zweierbibelstudium-Teams fängt jetzt erst an.
Lesen wir noch die Verse 19-21: „Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt. Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.“ Unsere Zeit, in der wir leben, zwischen der Himmelfahrt Jesu und dem Tag seiner Offenbarung beim zweiten Kommen, sind die letzten Tage. Wir erleben viele Wunder im Himmel und Zeichen auf Erden. Doch vor allem erleben wir das Wunder, dass der Heilige Geist gerade in dieser Zeit auf alles Fleisch ausgegossen wird, und dass alle, die den Namen des Herrn anrufen, gerettet werden.
Danken wir für das Kommen des Heiligen Geistes. Gott bereitete sein Werk der Weltmission durch seine Jünger vor und erfüllte sie nach seiner Verheißung mit dem Heiligen Geist. Der Heilige Geist macht sie lebendig und zu den vollmächtigen Zeugen des auferstandenen Jesus und wirkt auf der globalen Ebene. Möge Gott uns helfen, vom heiligen Geist erfüllt zu werden und in diesem Wintersemester als Hirten, Bibellehrer und globale geistliche Leiter gebraucht zu werden.