Das Jüngererziehungswerk in Ephesus

Apostelgeschichte 19,1-40
Leitvers 19,9

„Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“

Wir danken Gott, dass wir das Jahr 2021 mit dem Jahresrückblick abschließen durften. Wir haben Gott viel zu danken: für sein Wirken durch sein Wort aus der Genesis und dem Markusevangelium im Herzen der Mitarbeiter, dass sie sich entscheiden durften, für den Wiederaufbau der geistlichen Mauern in Deutschland und Europa zusammen zu arbeiten, für die Mobilisierung der Mitarbeiter der nächsten Generation als hervorragende Bibellehrer, für sein Wirken im Leben der Hoffnungsträger, die begonnen haben, auf Gott zu vertrauen und seinem Wort zu gehorchen, und für die offenen Türen für die M-Mission.

In der letzten Woche durften wir das neue Jahr durch die klare Botschaft von H. Peter Schweitzer mit Gottes Vision aus Hesekiel 37,10 beginnen, dass die toten, verdorrten Gebeine zu Gottes Heer verändert werden, so dass wir uns entscheiden durften, das Wort Gottes wie Hesekiel durch den Glaubensgehorsam zu weissagen und ZBS-Teams am Campus zu bilden.

Durch Apostelgeschichte 19 wollen wir heute das Jüngererziehungswerk in Ephesus kennenlernen. Gott bereitete die Eroberung der ganzen Provinz Asien und auch Roms durch das Jüngererziehungswerk vor. Apostel Paulus gehorchte dem Ratschluss Gottes und diente dem Jüngererziehungswerk, indem er zwei Jahre lang täglich in der Schule des Tyrannus redete, und konnte erfahren, wie alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen. Gott hat auch uns für das Jüngererziehungswerk berufen. Lasst uns von Apostel Paulus lernen und dem Jüngererziehungswerk dienen, so dass alle, die in Deutschland und Europa wohnen, das Wort des Herrn hören, und Deutschland zur Hirtennation und Europa zum Missionare aussendenden Kontinent wird.

1. Paulus redete täglich in der Schule des Tyrannus (1-10)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, das Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand.“ Ephesus war eine Hafenstadt an der Westküste Kleinasiens, der Sitz des römischen Statthalters in der Provinz und eine der größten Städte des römischen Reichs. Sie war auch eine Hochburg der griechischen Kultur und beherbergte den Tempel der Artemis, eines der sieben „Weltwunder“ der Antike.

Apostel Paulus war gegen Ende seiner zweiten Missionsreise zum ersten Mal nach Ephesus gekommen. Er hatte dort mit den Juden geredet. Sie waren so beeindruckt, dass sie ihn gebeten hatten, länger dazubleiben, doch er war weitergezogen. Er hatte aber Priszilla und Aquila als Pioniere zurückgelassen. Diese Hausgemeinde arbeitete hart und hingebungsvoll durch das Bibelstudium und die Lebensgemeinschaft und errichtete ein festes Gefäß des Gebets (1. Kor 16,19). Sie halfen besonders einem beredten, gelehrten Mann namens Apollos, nahmen ihn zu sich, legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus und sandten ihn dann als vollmächtigen Bibellehrer nach Korinth.

Als Apostel Paulus nach zwei Jahren wieder nach Ephesus kam, suchte er sogleich die Möglichkeit, das Wort Gottes zu lehren. Vers 1 sagt, dass er einige Jünger fand. Diese Jünger waren nur auf die Taufe des Johannes getauft und hatten noch nie etwas vom Heiligen Geist gehört. Aber sie hatten einen ernsthaften Wunsch, Jesus nachzufolgen. Paulus sah großes Potential in ihnen und lehrte sie, dass Johannes mit der Taufe der Buße getauft und dem Volk gesagt hatte, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus (4). Da ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen, und der Heilige Geist kam auf sie. Gott begann einen neuen Abschnitt des Jüngererziehungswerkes in Ephesus mit diesen zwölf Jüngern.

Was tat Paulus dann? Lesen wir Vers 8: „Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes.“ Paulus ging nun in die Synagoge und lehrte drei Monate lang frei und offen und überzeugte sie vom Reich Gottes. Paulus gab sein Bestes, das Reich Gottes, nämlich Jesu Tod und Auferstehung und seine ewige Herrschaft zu lehren. „Frei und offen“ heißt, dass er keine falsche Rücksicht nahm auf Skepsis und Vorbehalte seiner Zuhörer und sich auch von finsteren, kritischen Minen nicht einschüchtern ließ, sondern mit dem brennenden Hirtenherzen Gottes ganzen Ratschluss verkündigte. In 20,20.21 bezeugte er: „Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.“ Wir können uns vorstellen, dass Gott durch Paulus‘ Predigt mächtig wirkte. Die Zuhörer wurden davon überzeugt, dass die Umkehr zu Gott und der Glaube an den Herrn Jesus der einzige Weg zur Seligkeit und zum herrlichen Reich Gottes ist.

Drei Monate lang predigte Paulus frei und offen. Dann aber verstockten einige der Oberen ihr Herz. Betrachten wir Vers 9: „Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Apostel Paulus wollte gerne weiter predigen. Einige aber glaubten nicht. Sie wollten ihr egoistisches Leben in der Sünde fortführen und trotzdem als Teil der Gemeinde gelten. Doch Paulus‘ Predigt war zu klar. Darum wurden sie sehr unruhig. Um sich selbst zu rechtfertigen, fingen sie an, vor der Menge übel zu reden von der Lehre. Gott half Paulus zu erkennen, dass es nicht möglich war, unter diesen Umständen denen zu dienen, die glauben wollten. Diese einigen störten jede Predigt. Bei jedem Bibelstudium brachten sie ihre eigene Meinung ein und behaupteten, Gott nähme es mit der Sünde nicht so genau und Paulus übertreibe es mit seiner Lehre von völliger Hingabe, Gehorsam und Kreuztragen. Paulus erkannte auch, dass es keinen Sinn hatte, mit ihnen zu diskutieren. Dass sie „verstockt waren“ heißt, dass sie nicht glauben wollten und sich auch nicht mehr überzeugen ließen. Er zog die Konsequenz. Lesen wir noch einmal den Vers 9: „Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“

Paulus verließ die Synagoge und ließ die verstockten Oberen und die große Menge zurück und ging in ein nahgelegenes Schulgebäude. Dort mietete er einige Räume und fing an, täglich zu den Jüngern zu reden. Nicht viele gingen mit ihm. Vielleicht waren es nur die Zwölf und seine engen Mitarbeiter wie Aristarch und Timotheus. Es sah aus wie ein großer Verlust. Aber in der Tat bereitete Gott selbst das Jüngererziehungswerk in Ephesus vor, um eine große Erweckung herbeizuführen. Paulus folgte nur der Führung Gottes.

Erstens: Paulus sonderte die Jünger ab

Vers 9b sagt: „… sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Hier lernen wir Gottes souveränen Ratschluss und seine Auserwählungsgnade kennen. Gottes Plan war es, durch das Jüngererziehungswerk ganz Ephesus mit der Kraft des Wortes Gottes von einer Hochburg der Vergnügungssucht und Gottlosigkeit zu einem geistlichen Hauptquartier für ganz Kleinasien zu verändern. Das würde aber nicht durch solche geschehen, deren Glaubensleben nur aus einem einmaligen Gottesdienstbesuch pro Woche besteht –auch wenn es viele wären –, sondern durch trainierte Jünger Jesu, die ihr ganzes Leben dem Herrn Jesus unterordnen. Gott wählte diese ungefähr zwölf Jünger aus und führte es so, dass Paulus sie zwei Jahre lang in der Schule des Tyrannus durch die tägliche Wortgemeinschaft erziehen konnte. Jeder einzelne dieser Jünger war für Gott so kostbar wie eine ganze Stadt, eine ganze Nation und die ganze Welt. Unter ihnen war Epaphras, den Paulus hochschätzte und der später mit ihm sogar in die Gefangenschaft ging (Philemon 23). Er wurde ein Hirte für die Gemeinden in Kolossä, Laodizea und Hierapolis (Kolosser 4,12.13). Dabei vergaß er nie Gottes Gnade und Paulus‘ Dienerschaft. Paulus sonderte jeden dieser Jünger ab und half ihnen sorgfältig, bis sie zu den Mitarbeitern, Bibellehrern, Pionieren und selbst zu Jüngererziehern verändert wurden.

Gott zeigt seine Liebe und Gnade für diese Welt durch das Jüngererziehungswerk. Gott erwählte einen Mann, Abram, und erzog ihn 25 Jahre lang im Glauben, um ihn zum Segen für alle Geschlechter auf Erden zu machen. Abraham wuchs zum Vater vieler Völker und zum Freund Gottes und wurde zum Segen, durch den Gott seine Verheißung erfüllte und schließlich den Messias sandte.

Um das Evangelium bis ins Innere Afrikas zu bringen und unter denen, die in der tiefsten Finsternis der Sünde von Zauberei und Kannibalismus gefangen waren, eine Erweckung zu bewirken, erwählte Gott einen Mann, Charles Studd (1860-1931) und erzog ihn viele Jahre lang durch die Glaubensvorgänger, durch das Missionsleben in China und Indien und durch zahlreiche innere und äußere Anfechtungen. Charles lernte, kein Schoko-Christ zu sein, sondern sein ganzes Leben für die Schafherde Gottes einzusetzen, koste es, was es wolle. Durch diese eine Person hielt Gott das Vordringen des Islam in Afrika auf und veränderte ein Totenfeld ehemaliger Kannibalen zum Heer Gottes.

Gott zeigt auch seine Hoffnung für einen Campus, eine Nation und einen Kontinent durch das Jüngererziehungswerk. Gott erwählte einen jungen Mann, der die Schule nach der zehnten Klasse verlassen und nie eine Uni besucht hatte für sein Werk der Weltcampusmission. Er führte ihn zur renommierten UBF-Bonn-Uni und erzog ihn als einen Mann des Geistes, der für die jungen Menschen an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, in Ostdeutschland, Osteuropa und bis ans Ende der Erde von Herzen betet und sie kompromisslos und furchtlos zur Nachfolge Jesu führt.

Als Apostel Paulus nach der Führung Gottes die Jünger absonderte, war er nicht verbittert wegen der Trennung von der Menge oder der Synagoge, sondern voller Vision und gespannt, wie mächtig Gott durch das Jüngererziehungswerk wirken würde. Als er die Jünger sah, die bereit waren, auch inmitten der Verleumdungen und Bedrängnisse zu lernen und zu wachsen und Christus nachzufolgen, wurde er froh und dankbar für Gottes wunderbaren Ratschluss. Danken wir Gott für seinen Ratschluss, in dem er uns für das Jüngererziehungswerk berufen hat. Lasst uns wie unser Herr Jesus in einer Person die Hoffnung Gottes für die ganze Welt sehen und wie Paulus seinem Ratschluss mit klarer Entschlossenheit folgen.

Zweitens: Paulus redete täglich in der Schule des Tyrannus

Wie sah das Jüngererziehungswerk in Ephesus in den kommenden zwei Jahren praktisch aus? Lesen wir noch einmal den Leitvers 9: „Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Paulus redete täglich in der Schule des Tyrannus. „Reden“ meint hier viel mehr als nur einmal am Tag etwas mitzuteilen wie z.B. durch eine Rundmail. Es heißt so viel wie „Gespräche führen“ und schließt Zuhören, Fragen, Lehren und den Austausch über das Gelehrte mit ein.

Das erfordert viel Zeit. Paulus nahm sich die Zeit vom frühen Morgen an bis zum späten Abend und verzichtete dabei auf ein Privatleben. Er hatte Gemeinschaft mit den Jüngern beim Frühstück. Er traf sich einzeln mit ihnen, hörte ihnen zu, gab ihnen das Wort Gottes und betete mit ihnen. In der Mittagszeit lehrte er sie und später rief er diejenigen zu sich, deren Anliegen er erfahren hatte und denen er Rat und Anweisungen geben wollte. Er hörte die Stellungnahmen der Jünger und lehrte sie, zu predigen und das Bibelstudium zu leiten. Auch sandte er sie in die umliegende Städte aus, um Gottes Vision in sie einzupflanzen. Er besuchte sie und schrieb ihnen Briefe. Es gab keinen von ihnen, an den er nicht täglich dachte, für den er nicht betete und dem er nicht ein Wort Gottes gab. In Apg 20,31 bezeugt er selbst: „Denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.“ Bei alledem arbeitete er noch mit den eigenen Händen als ein Zeltmacher, um für sich und die Seinen zu sorgen (20,34).

Paulus‘ Reden basierte dabei immer auf dem Wort Gottes. Er betete für sie mit dem Wort Gottes. Jede ihrer Gemeinschaften stand unter dem Wort Gottes. Auch wenn Paulus mit ihnen Sport machte, über alltägliche Dinge, Politik oder Philosophie sprach, lachte und aß, war der Maßstab für ihr Leben das Wort Gottes. Gottes Wort ist das Wort des Lebens und die wichtigste Disziplin in der Jüngererziehung. Durch das Wort Gottes änderte sich Schritt für Schritt ihre Denkweise und ihre Gesinnung. Gottes Wort öffnete ihre geistlichen Augen für die Wahrheit über die Sünde, den Tod und das Gericht und über Jesus Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Sie lernten, ihr Leben dem Wort Gottes unterzuordnen und dem Wort Gottes zu gehorchen. 2. Tim 3,16.17 sagen: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“ Gottes Wort trieb ihre ungeistliche Gesinnung aus und veränderte sie von egoistischen, feigen und untüchtigen Menschen zu guten Streitern Christi Jesu, die zu allem guten Werk geschickt waren.

Das Jüngererziehungswerk ist das Werk des täglichen Redens, anders gesagt, der Lebensgemeinschaft und des Wortes Gottes. Martin Luther lebte nach seiner Rückkehr nach Wittenberg im ehemaligen Kloster. Bei ihm waren aber nicht nur Katharina und seine Kinder. Vielmehr wohnten dort Waisenkinder aus seiner Verwandtschaft, Neffen und Nichten, Freunde, Bekannte, Studenten, Mitarbeiter und immer wieder Gäste, oft 30-40 Personen. Luther redete täglich zu ihnen in den bekannt gewordenen „Tischgesprächen“ und kümmerte sich um jeden einzelnen mit ganzer Aufmerksamkeit, während Käthe den Haushalt versorgte. Ein junger Mann war sehr begabt, aber zu schwach zum Studieren. Er kam zu Luther wohnte bei ihm und hörte ihn täglich reden, acht Jahre lang. Dann ging er als Dozent nach Sachsen und wirkte dort segensreich für die Reformation. Die Reformation festigte und verbreitete sich nicht nur durch Thesen und Erklärungen, sondern in der Kraft des Wortes Gottes durch das Jüngererziehungswerk.

Ich danke Gott für seine souveräne und einseitige Gnade, in der er mich nach seinem Ratschluss für das Jüngererziehungswerk berufen hat. Ich war ein typischer Kulturchrist, getauft und konfirmiert, aber ohne Wort Gottes. In UBF sah ich Gottes Wirken durch sein Wort im Leben der Jünger und kam nicht nur zum Bibelstudium, sondern begann auch die Lebensgemeinschaft. Mein Bibellehrer redete täglich zu mir durch die Gemeinschaft und das Stellungnahmehören und ermutigte mich, auf Gott zu vertrauen und seinem Wort zu gehorchen. Nach vier Jahren durfte ich Jesus als den Herrn annehmen, und später mit 2. Mose 19,5.6 Gottes Hoffnung für Deutschland und Europa. Als ein Knecht Gottes mich, einen eingebildeten Kulturchristen und Schwächling für so kostbar erachtete, dass er alle Zeit und Mühe gab und täglich redete, wurde ich zum Mitarbeiter verändert. Das Jüngererziehungswerk ist Gottes Ratschluss. Ich arbeite noch vollzeitig im Beruf, aber die Stunden sind begrenzt und die Arbeit spätestens mit der Rente zu Ende. Die wahre Vollzeitarbeit ist das Jüngererziehungswerk. Ich durfte mich entscheiden, für das Jüngererziehungswerk zusammenzuarbeiten und dem Beispiel der Glaubensvorgänger zu folgen: einige Jünger abzusondern, Zweierbibelstudiumteams zu bilden und täglich zu reden und so von Gott in seinem Wiedererweckungswerk gebraucht zu werden.

Was geschah durch das Jüngererziehungswerk in Ephesus? Lesen wir Vers 10: „Und das geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.“ Als Paulus zwei Jahre lang dem Jüngererziehungswerk in der Schule des Tyrannus diente und täglich redete, hörte die gesamte Provinz Asien das Wort des Herrn. Das Jüngererziehungswerk Gottes ist nicht klein, sondern hat die Kraft, eine ganze Provinz zu erobern. Gott wird auch durch das Jüngererziehungswerk in der Schule Kösters, in der Schule Schweitzer, in der Schule Chang, in der Schule Ryu wirken, so dass ganz Deutschland das Wort des Herrn hört, Humanisten und Atheisten, Buddhisten und Muslime. Das Jüngererziehungswerk wirkt Wunder. Möge Gott uns helfen, in diesem Jahr die Lebensgemeinschaft zu bilden und das Zweierbibelstudium zu führen und so dem Jüngererziehungswerk zu dienen.

2. Ich muss auch Rom sehen (11-40)

Die Verse 11 bis 22 beschreiben, wie mächtig Gott durch sein Wort wirkte, während Apostel Paulus dem Jüngererziehungswerk diente. Zunächst wirkte Gott nicht geringe Taten durch seine Hände. So hielten sie sogar Schweißtücher und andere Tücher, die er auf der Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen und die bösen Geister fuhren aus. Dann wurden einige, die als Beschwörer umherzogen, stark beschämt. Es waren sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters namens Skevas, die sich unterstanden, den Namen Jesu über denen zu nennen, die böse Geister hatten. Aber sie hatten keine Vollmacht, sondern wurden vom besessenen Mann überwältigt und geschlagen, so dass sie nackt und verwundet fliehen mussten. Geistliche Vollmacht kann man nicht kopieren. Sie kommt aus dem Gebet und dem Gehorsam gegenüber dem Ratschluss Gottes.

Schließlich kamen viele, die Zauberei getrieben hatten, und brachten ihre Zauberbücher zusammen und verbrannten sie öffentlich. Bücher waren sehr viel wert, weil sie von Hand kopiert und kunstreich verziert wurden. Doch für die, die gläubig geworden waren, hatten diese Bücher ihren Wert verloren. Sie sahen sie sogar als schädlich an. Durch das Wort Gottes hatten sie erkannt, dass allein in Jesus das Heil ist, und das alles andere ein leerer Betrug des Teufels ist. Sie wollten ihre Mitbürger schützen und verbrannten alles. Vers 20 sagt: „So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig.“ Das Wort des Herrn, das Paulus täglich redete, breitete sich aus und wurde mächtig. Das Wort veränderte diejenigen, die Zauberei getrieben hatten, zu den Hirten und Bibellehrern. Das Wort heilte die Kranken und befreite die Besessenen. Das Wort tadelte diejenigen, die den Namen Jesu für ihren Zweck missbrauchten. Das Wort veränderte Ephesus von einer Hochburg der Vergnügungssucht und Gottlosigkeit zu einer priesterlichen Stadt und zu einem geistlichen Hauptquartier.

Wie reagierte Paulus? Betrachten wir Vers 21: „Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“ Durch das mächtige Wirken Gottes in Ephesus wurde Paulus mit der Vision für die Weltmission erfüllt. Er sah, dass das, was in Ephesus geschah, auch in Rom geschehen würde. Er sah, dass von Rom aus die ganze Welt mit dem Evangelium von Christus erreicht werden würde. „Rom sehen“ heißt, dass er auch in Rom dem Jüngererziehungswerk dienen wollte. Paulus war kein junger Mann mehr. Aber Gottes Vision gab ihm Kraft, so dass er die noch größere Herausforderung annehmen und seinem Herrn noch mehr Ruhm und Ehre bringen wollte.

Manchmal lassen wir uns vom ungläubigen, berechnenden Zeitgeist beeinflussen und leben ohne Vision. Auch Christen erliegen dieser geistlichen Gefahr, verlieren die Vision und sündigen sehr, indem sie ihr Gebet und ihre Hingabe für die Weltmission aufgeben. Visionslosigkeit ist Gottlosigkeit, denn unser Gott, der durch das Werk der Jüngererziehung in Ephesus gewirkt hat, wirkt auch hier und jetzt. Sein Wort hat die gleiche, Leben gebende und Leben verändernde Kraft. Wir dürfen zusammen mit Paulus bekennen: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch alle anderen 1.700 Hochschulen in Europa sehen. Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Istanbul, Kairo, Dubai, Pjöngjang und Beijing sehen. Der Gott, der mich verändert hat, kann auch Deutschland verändern. Der Gott, der im vergangenen Jahr Mitarbeiter der nächsten Generation als Soldaten Christi mobilisiert hat, kann auch eine ganze Generation junger Schüler und Studenten, die jetzt noch gegen Gott und seinen Willen rebellieren, zu seinem überaus großen Heer für die Weltmission machen.

Die Verse 23 bis 40 berichten über den Aufruhr des Demetrius. Als Paulus sich für das Jüngererziehungswerk hingab, breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig. Die Zauberbücher wurden verbrannt. Auch die Bilder der Göttin Diana wurden nicht mehr wertgeachtet. Dadurch drohte dem Goldschmied Demetrius und seinen Handwerkskollegen großer Verlust. Demetrius zettelte einen großen Aufruhr an, und die Menge schrie zwei Stunden lang: „Groß ist die Diana der Epheser!“ Paulus war bereit, unter das Volk gehen, aber seine Zeit war noch nicht gekommen. Gott gebrauchte den Kanzler der Stadt, die Menge zu beruhigen. Paulus war mutig, weil er wusste, dass Gott alles in seiner Hand hält. Gottes Werk ruft immer Widerstand und Unruhe hervor, manchmal mit großem Geschrei. Wir brauchen uns aber nicht beirren zu lassen, weil Gott sein Werk in der Hand hält. Anders als diejenigen, die so laut schreien, wissen wir, was wir tun. Gott schützt und bewahrt uns, so dass wir im Jüngererziehungswerk ungehindert weiterziehen dürfen. Wir werden nicht umkommen, solange nicht unsere Zeit gekommen ist.

Heute haben wir gesehen, dass das Jüngererziehungswerk Gottes Weisheit und Gottes Ratschluss ist. Gott hatte die Vision, durch das Jüngererziehungswerk in Ephesus die ganze Provinz Asien das Wort des Herrn hören zu lassen. Paulus gehorchte dem Ratschluss Gottes und redete zwei Jahre lang täglich in der Schule des Tyrannus. Das Wort breitete sich aus und wurde mächtig. Lasst uns in diesem Jahr 2022 die Jünger absondern und das Wort Gottes täglich reden, so dass Deutschland und Europa geistlich erneuert werden.

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