Daniels Vision vom geistlichen Kampf

Daniel 10,1-21
Leitverse 10,12.13

„Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen. Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien.“

Wir danken Gott für das gesegnete Daniel-Bibelstudium. Vergangene Woche lernten wir Daniels Gebet kennen, dass er in Buße und Flehen zu Gott kam und für sein Volk Fürbitte einlegte. Wir sind ermutigt, Männer und Frauen des Gebets zu sein, die wie Daniel, die Sünde unseres Volkes und dieser Generation zu ihrer eigenen machen und damit zu Gott kommen. Zwischen Kapitel 9 und Kapitel 10 liegen etwa zwei Jahre. Eine erste Welle von Rückkehrern unter Serubbabel war aus Persien nach Jerusalem zurückgekehrt und hatte mit dem Wiederaufbau des Tempels begonnen. Doch es gab heftigen Widerstand und der Tempelbau geriet ins Stocken. Lasst uns in dieser Stunde kennenlernen, wie Daniel bis zum Ende als ein Hirte lebte, der mit dem Hirtenherzen für sein Volk betete und Gottes Hilfe erfahren durfte. Lernen wir auch den geistlichen Kampf von Gottes Engelheer gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis kennen. Gott stärke und ermutige uns, für das Werk der geistlichen Erneuerung und Wiedererweckung zusammenzuarbeiten.

1. Daniel, ein Hirte für das Volk Gottes (1 11)

Daniel Kapitel 10 bis 12 bilden eine Einheit und sind zugleich der Höhepunkt des Danielbuchs. Das Kapitel 10 gibt uns Aufschluss über die unsichtbaren Geistesmächte, die auf die Geschichte der Völker einwirken. Wir sehen und lernen, dass Gott der HERR über all diesen Mächten steht und dass Gottes Plan mit dieser Welt vollendet werden wird. Sehen wir uns Vers 1 an: „Im dritten Jahr des Königs Kyrus von Persien wurde dem Daniel, der Beltschazar heißt, etwas offenbart, was gewiss ist und von großen Dingen handelt. Und er achtete darauf und verstand das Gesicht.“ Wir befinden uns im dritten Regierungsjahr des König Kyrus von Persien – dies ist das Jahr 536 vor Christus. Dieser König Kyrus ist aus biblischer Sicht eine äußerst interessante Person. In 2. Chronik 36,22.23 lesen wir: „Aber im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, erweckte der HERR – damit erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias – den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, dass er in seinem ganzen Königreich mündlich und auch schriftlich verkünden ließ: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben und hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer nun unter euch von seinem Volk ist, mit dem sei der HERR, sein Gott, und er ziehe hinauf!“ Der Prophet Jesaja hatte den Namen Kyrus bereits prophezeit, lange bevor dieser König geboren wurde. In Jesaja 44,2 lesen wir: „der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet!“ Jesaja 45,4 bezeugt, dass Gott den König Kyrus für seinen Plan erwählte, obgleich dieser den lebendigen Gott nicht einmal kannte: „Um Jakobs, meines Knechts und um Israels meines Auserwählten willen, rief ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen, obgleich du mich nicht kanntest.“ Durch diese erfüllten Prophetien können wir lernen, dass der Gott des Himmels der lebendige Gott ist. Er lenkt die Geschichte. Er führt alle Dinge zu seinem Ziel. Nichts auf dieser Welt geschieht willkürlich oder zufällig. Gott regiert auch hier und heute über die Mächtigen dieser Welt. Wir denken manchmal, alles sei der Willkür z. B. von Herrn Putin, Herrn Xi oder Herrn Biden ausgeliefert. Aber nein. Gott steht über allem und er spricht das letzte Wort. Alles liegt in seiner Hand. So dürfen wir auch inmitten der Krisenzeit wissen, dass unser Gott der HERR ist über alle Mächte und Gewalten im Himmel und auf Erden. Keine Pandemie, kein Krieg, keine Umweltkatastrophe, die Gott nicht unter seiner Kontrolle hätte. In solch einer Krisenzeit schenkt Gott uns sogar das Privileg, wie Daniel mit Gott zusammenarbeiten und seinen ganzen Willen bis zum Ende tun zu dürfen, nämlich das Evangelium von Jesus Christus bis an die Enden der Erde zu verkündigen und Jünger Jesu unter allen Völkern aufzustellen.

Sehen wir uns Vers 2 an: „Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang.“ Was war der Grund, warum Daniel trauerte? Zwei Jahre zuvor, im Jahr 538 v. Chr. war nach der 70-jährigen Gefangenschaft in Babylon eine erste Gruppe von Israeliten unter Serubbabel nach Jerusalem zurückgekehrt. Diese hatte damit begonnen, das zerstörte Haus Gottes, den Tempel, wieder aufzubauen. Eigentlich war es ein freudiges Ereignis gewesen, dass die ersten Rückkehrer in Jerusalem angekommen und mit dem Wiederaufbau des Tempels begonnen hatten. Doch es gab jede Menge Widersacher. Esra 4, berichtet in den Versen 4-5, wie die Samaritaner alles daransetzten, den Tempelbau zu verhindern: „Da machte das Volk des Landes die Juden mutlos und schreckte sie vom Bauen ab. Und sie dingten Ratgeber gegen sie und hinderten ihr Vorhaben, solange Kyrus, der König von Persien, lebte, bis zur Herrschaft des Darius, des Königs von Persien.“ Die Widersacher schrieben an den König und bewirkten, dass der Tempelbau gestoppt und den Juden mit Gewalt gewehrt wurde. Da hörte die Arbeit am Hause Gottes auf und blieb liegen bis in das zweite Jahr des Darius, des König von Persien. Als Daniel davon hörte, wurde sein Herz zerbrochen.

Sehen wir uns Vers 3 an: „Ich aß keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren.“ Daniel trauerte, fastete und vor allem betete er wegen der Schmach und Schande des Volkes Gottes. Er war ein Hirte, weil er nicht gleichgültig oder hilflos blieb. Er brachte das Anliegen seines Volkes zu Gott. Nicht nur einmal, sondern einundzwanzig Tage lang! Auch in der Kirchengeschichte finden wir Beispiele von Hirten, die durch Gebet und Glaubenstaten ihr Herz und ihr Leben für ihr Volk und für die Welt hingaben. Im Jahr 862 wandte sich der Fürst von Großmähren (heute Slowakei), Rastislav, an den byzantinischen Kaiser Michael III mit der Bitte, ihm einen Bischof und Lehrer zu senden. Rastislav schrieb: „Unser Volk hat das Heidentum bereits verworfen und hält sich an die christlichen Gesetze; aber wir haben keine Lehrer, die uns in unserer Sprache im rechten christlichen Glauben unterweisen können, damit auch andere Völker, wenn sie es sehen, uns nacheifern; so sende uns, Herr, einen Bischof und Lehrer.“ Aufgrund dieser Worte begannen Konstantin (später Kyrill genannt) und sein Bruder Method mit der Arbeit, der sie fortan ihr ganzes Leben widmeten und ihnen ihre historische Bedeutung als Apostel der Slawen gab. Als es einen Hirten, Rastislav, gab, der aus dem Hirtenherz für sein Volk, um Bibellehrer zur rechten Unterweisung der biblischen Lehre bat, segnete Gott dieses Hirtenherz. Gott stellte mit Kyrill und Method wiederum zwei großartige Hirten auf, die als „Apostel der Slawen“ einflussreich gebraucht wurden.

Wir denken auch an Hudson Taylor (1832-1905) der als einer der ersten Missionare in China wirkte. Er war ein Hirte für die Menschen des damaligen Chinesischen Kaiserreiches. Im jungen Alter von 21 war er nach China gekommen und gab sein ganzes Leben – 50 Jahre lang – für die Chinamission hin. Er verlor auf dem Missionsfeld vier Kinder und seine Frau – aber er kehrte nicht nach England zurück! Einmal sagte er: „Hätte ich hundert Pfund, sollte sie China haben; hätte ich tausend Leben, sollte sie China haben. Nein, nicht China, sondern Christus.“ Ein Volk hat Hoffnung, wo es einen Hirten wie Hudson Taylor, Rastislav, Kyrill und Method gibt, der betet und sein Leben bis zum Ende für Gott hingibt. Lernen wir von Daniel als Hirten zu leben. Statt ignorant oder orientierungslos zu leben, dürfen wir mit geistlicher Einsicht für diese Generation trauern und im Gebet fasten. Statt aufzugeben dürfen wir im Gebet den mächtigen Arm Gottes herausfordern. Lesen wir nochmals die Verse 2.3: „Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. Ich aß keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren.“

Gott sah das zerbrochene Hirtenherz von Daniel gnädig an und ließ ihn in dieser Lage nicht allein. Die Verse 4 bis 6 berichten, dass Gott sich Daniel in Gestalt des Menschensohns in einer Vision offenbarte: „Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats war ich an dem großen Strom Tigris und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann, der hatte leinene Kleider an und einen goldenen Gürtel um seine Lenden. Sein Leib war wie ein Türkis, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helles, glattes Kupfer, und seine Rede war wie ein großes Brausen.“ Diese Verse lassen uns Jesus als den Menschensohn im Alten Testament erkennen. In der Offenbarung des Johannes (1,13-15) wird uns das Bild Jesu Christi mit ähnlichen Worten beschrieben. Als Daniel das Bild vom Menschensohn sah, wurde er völlig überwältigt von dieser Erscheinung. Er sank ohnmächtig zur Erde und zitterte. Vor der Heiligkeit und Herrlichkeit des HERRN vermag kein Mensch zu bestehen. Die Verse 7 bis 9 berichten, dass allein Daniel dies Gesicht sah. Die Männer, die bei ihm waren, sahen’s nicht; doch es fiel ein großer Schrecken auf sie, sodass sie flohen und sich verkrochen. Daniel verlor alle Kraft und er wurde kreidebleich. Während er die Rede hörte, sank er ohnmächtig auf sein Angesicht zur Erde. Nach dieser Begegnung mit dem Menschensohn war Daniel zutiefst bewegt und erschüttert.

In seiner Vision sah Daniel mehrere Personen. Zunächst den HERRN. Dann ab Vers 10 einen Engel des HERRN. Lesen wir Vers 10 gemeinsam: „Und siehe, eine Hand rührte mich an und half mir auf die Knie und auf die Hände.“ Dieser Engel sprach zu Daniel (11): „… Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dies mit mir redete, richtete ich mich zitternd auf.“ Der Engel stärkte Daniel, indem er Daniel anrührte und ihm half, sich wieder aufzurichten. Durch den Engel Gottes wurde Daniel gestärkt.

Lasst uns hier über das Leben Daniels als ein Hirte noch tiefer nachdenken. Wie wir kennengelernt hatten, war Daniel ein Hirte, weil er mit Trauer, Fasten und Gebet reagierte, als er von den Ereignissen, die den Rückkehrern in der Heimat widerfuhren, hörte. Einmal Hirte – für immer Hirte. Daniel hatte von seiner frühen Jugendzeit an Gott gedient und in der heidnischen Umgebung nie einen Kompromiss mit dem Götzendienst geschlossen. Er bewahrte seine Reinheit vor Gott und Gott war stets auf seiner Seite, sodass Daniel über all die Jahre und verschiedenen Könige hinweg als Gottes Werkzeug und als ein Hirte, sogar für die mächtigen Könige, gebraucht wurde. Nun war Daniel schon etwa 90 Jahre alt. Er dachte aber nicht: „Ich bin zu alt. Ich habe genug getan. Das ist nicht mehr meine Aufgabe“. Daniel lebte bis zum Ende als Hirte. Er vertraute auf den allmächtigen Gott. Gott sah Daniels Trauer, sein Fasten und Gebet gnädig an und offenbarte sich ihm durch den Menschensohn und durch den Engel. Ein Volk ist wirklich gesegnet, wenn es einen solchen Hirten hat! Auch wir sind so reich gesegnet, weil wir in M. Peter und M. Sarah solche Hirten haben, die nunmehr seit mehr als 42 Jahren diesem Volk und jedem von uns persönlich mit dem Hirtenherzen dienen. Obwohl sie von einigen Humanisten verleumdet und missverstanden wurden, gingen sie nicht in den Ruhestand, sondern erweiterten sogar ihre Vision bis in die muslimische Welt. Sie widmen sich von Herzen dem Jüngererziehungswerk durch die Lebensgemeinschaft. Sie dienen der Nächsten Generation durch GLEF und stellen junge Menschen als geistliche Leiter auf. Sie dienten auch in den zurückliegenden 1 ½ Wochen einigen jungen Menschen durch eine Missionsreise nach Norwegen und pflanzten Gottes Vision und Hoffnung für Europa in ihre Herzen ein.

Wenn wir auf die aktuelle Lage von Deutschland und Europa schauen, sehen wir, wie dringend unsere Generation Hirten braucht. Der Rat von Politikern, Wissenschaftlern und Intellektuellen kann auch wichtig sein – aber viel wichtiger ist es, dass es Hirten gibt, die für dieses Land und diesen Kontinent von Herzen beten und den jungen Menschen als Bibellehrer mit dem Wort Gottes durch Zweierbibelstudiumteams dienen. Denken wir, in welcher Lage sich Deutschland aktuell befindet. Obwohl wir durch die Gnade Gottes nach dem 2.Weltkrieg wieder in die Gemeinschaft der Nationen aufgenommen und integriert wurden und sogar ein nie gekanntes Wirtschaftswunder und nach 40 Jahren der Teilung eine friedliche Wiedervereinigung ohne Blutvergießen erfuhren, haben wir gesündigt, indem wir die guten Bedingungen genossen und mehr und mehr Gott auf das „Abstellgleis“ geschoben haben. Wir dachten, alles ohne Gott tun zu können. Statt auf den HERRN verließen wir uns auf Geld, Wirtschaft, Militär und Technik. Aber in dieser Zeit der Pandemie, des Krieges in Europa, des Klimawandels, der Energiekrise und der beginnenden Inflation zeigt Gott uns ganz klar unsere Grenzen auf. Von Daniel habe ich auch persönlich gelernt, nicht ein passiver Zuschauer zu bleiben, sondern aktiv als Hirte zu leben, der für dieses Volk und für die jungen Menschen mit dem zerbrochenen Hirtenherzen mitleidet, Herzensschmerzen trägt und vor allem beharrliche Fürbitte einlegt. Ich durfte Buße tun, dass ich wie ein Zuschauer und Mietling blieb, während mein Volk ohne das Wort Gottes lebt und den Irrlehren folgt. Ich darf mich entscheiden, neu als ein Hirte zu leben und mein Leben und meine Hausgemeinde bis zum Ende als Hirte für die jungen Menschen an der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, in Ostdeutschland und auch für Europa und die M-Welt hinzugeben. Lasst uns als Hirten für die jungen Menschen in dieser Generation leben, indem wir in diesem Jahr 10.000 Zweierbibelstudiumteams bilden und aufgrund der Verheißung aus Hesekiel 37,10 erfahren dürfen, dass tote Gebeine lebendig werden durch des HERRN Wort!

2. Der große Kampf in der geistlichen Welt (12-21)

In diesem Abschnitt wollen wir kennenlernen, welch großer Kampf in der geistlichen Welt tobt. Wir sehen mit unseren physischen Augen nichts von diesem Kampf. Aber lasst uns beten, dass Gott unsere geistlichen Augen öffnet, damit wir diesen Kampf kennenlernen und auch mit Gott in dieser Hinsicht geistlich zusammenarbeiten dürfen. Was geschah, als Daniel mit dem zerschlagenen Hirtenherzen für sein Volk betete? Gott besuchte Daniel zuerst in der Gestalt des Menschensohns, dann stärkte er ihn durch seinen Engel. Der Engel sprach in Vers 12: „… Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen.“ Als Daniel von Herzen begehrte zu verstehen und anfing, sich zu demütigen, blieb Gott nicht untätig. Gott hörte Daniels Gebet vom ersten Tag an. Auch wenn Daniel noch nichts davon sah oder merkte, hatte Gott bereits vom ersten Tag an das demütige Gebet und Hirtenherz Daniels gesegnet. In den zurückliegenden 21 Tagen hatte nicht nur Daniel durch Fasten und Gebet gekämpft. Noch viel mehr hatten die Engel Gottes einen harten Kampf in der unsichtbaren Welt geführt. Hier ist wichtig zu wissen, dass es in der Engelwelt zwei völlig unterschiedliche Gruppen von Engeln gibt. Engel des Lichts – sie sind Gottes Diener. Aber auch Engel der Finsternis – sie sind mit Satan, dem Feind und Gegenspieler Gottes verbündet. Ursprünglich hat Gott alle Engel geschaffen. Aber als ein hoher Engel Gottes, der Satan, gegen Gott rebellierte, kam etwa ein Drittel der Engel zu Fall. Diese wissen seitdem, dass sie einst in Gottes Gericht für immer vernichtet werden müssen. In Judas 1,6 heißt es: „Auch die Engel, die ihren hohen Rang nicht bewahrten, sondern ihre Wohnstatt verließen, hat er für das Gericht des großen Tages aufbewahrt mit ewigen Banden in der Finsternis.“ Unter den „Engelfürsten“ gibt es auch zwei Gruppen, z. B. die Engelfürsten Gabriel und Michael, die auf Gottes Seite stehen. Aber es gibt auch die gefallenen Engelfürsten von Persien und Griechenland.

Sehen wir uns Vers 13 an: „Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien.“ Für uns Gläubige ist es wichtig zu wissen, dass es die geistliche Welt Gottes und auch die geistliche Welt des Teufels gibt. Diese geistlichen Welten dürfen wir nicht ignorieren. Wenn der Engel Gottes so hart gegen den Engelsfürsten des Königreichs Persien kämpfen musste, dann müssen wir demütig anerkennen, dass wir Menschen mit unserer eigenen Kraft gegen die Mächte und Gewalten des Satans nichts ausrichten können. Wir brauchen ausnahmslos die Hilfe und den Beistand Gottes. Als gläubige Christen dürfen wir die Gewissheit haben, dass wir in dieser gefallenen Welt nie alleine stehen. Gott kämpft – auch für uns. Gott kämpft für Dich und auch für mich. Gott kämpft so hart, um seinen Erlösungsplan zu erfüllen und insbesondere Deutschland und Europa geistlich zu erwecken. Wir dürfen uns heute neu entscheiden, mitzukämpfen, 1700 Unis in Europa zu pionieren und 120 Missionsstützpunkte zu errichten, sogar in der M-Welt! Wir dürfen mitkämpfen, um Hoffnungsträger, Kinder und Nächste Generation zu mobilisieren und sie als kundige Bibellehrer und geistliche Leiter aufzustellen. Gott kämpft für H. Peter und seine Hausgemeinde, um sie als Segen für das Werk Gottes, für die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät und bis in die M-Welt zu gebrauchen. Gott kämpft auch für einen jungen Mann, der mit der Hilfe Gottes sein Studium siegreich abschließen durfte, dass er geistliche Disziplin lernt, indem er in dieser Zeit jeden Tag eine Bewerbung schickt und für das Werk Gottes als Bibellehrer und Diener des Wortes Gottes gebraucht wird. Dank sei Gott für das Privileg, mitkämpfen und angefangen vom Frühgebet, die Umgebung für die Mobilisierung der jungen Menschen vorbereiten zu dürfen.

Gott ist da! Gott vergisst seine Leute nicht! Gott sandte seine Engel zu Daniel. Gott kämpft auch hier und heute für uns. Er stärkt, ermutigt und mobilisiert uns, damit wir wie Daniel die Vision und Hoffnung Gottes für unser Land und für diese Generation sehen können. Sehen wir uns die Verse 15 bis 19 an: „Und als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur Erde und schwieg still. Und siehe, einer, der einem Menschen gleich war, rührte meine Lippen an. Da tat ich meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, meine Glieder bebten, als ich das Gesicht hatte, und es war keine Kraft mehr in mir. Wie kann der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden, da auch jetzt noch keine Kraft in mir ist und mir der Atem fehlt? Da rührte mich abermals der an, der aussah wie ein Mensch, und stärkte mich und sprach: Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete, ermannte ich mich und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt.“ Daniels Glieder bebten und er wurde sprachlos, als er das Gesicht sah und es war keine Kraft mehr in ihm. Doch dann wurde Daniel noch einmal angerührt von dem Engel. Der sprach und ermutigte Daniel. Lesen wir nochmals Vers 19: „und sprach: Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete, ermannte ich mich und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt.“ Wow. Wie sehr muss dieses Wort Daniel ermutigt und gestärkt haben: Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost!“ Nach dieser dritten Berührung war Daniel, dessen Glieder zuvor gebebt hatten und wegen des Gesichts völlig sprachlos geworden war, geistlich gestärkt und wiederhergestellt. Mit großer Dankbarkeit rief Daniel: „Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt.“ Das, was damals Daniel erfahren durfte, dürfen auch wir persönlich erfahren. Wie sehr haben auch wir diesen HERRN in unserem Leben nötig! Wenn wir die Macht der Sünde in uns selbst oder in unseren Mitmenschen sehen, wie der Teufel die Menschen betrügt, sie versklavt und ihr Leben so elend macht. Dann fühlen wir uns völlig hilflos und unsere Glieder beben. Wenn wir erfahren, wie Drogen das Leben der Menschen so sehr versklaven, dass sie nicht mehr wissen, was sie tun. Oder wie junge Menschen von den Irrlehren des Genderismus verführt werden, dass sie wirklich glauben, ihr Geschlecht frei wählen und dadurch ein „besseres“ Leben führen zu können. Dann ist unser Herz zerbrochen und uns fehlen die Worte, die wir solchen Menschen geben könnten. Aber so wie der HERR Daniel besuchte, ihn anrührte, stärkte und wieder aufrichtete, so dürfen auch wir ganz persönlich zu unserem HERRN Jesus kommen. Jesus vermag uns wieder aufzurichten und wiederherzustellen. Wenn wir uns vor Gott demütigen, unsere Schuld, unsere völlige Verlorenheit und Hilflosigkeit ohne Wenn und Aber anerkennen, dann wird uns geholfen!

Um uns verlorene Sünder wieder aufzurichten hat Jesus selbst den geistlichen Kampf bis zum Ende geführt. Unser HERR kämpfte den Kampf des Gebets im Garten Gethsemane. Dort Rang Jesus bis auf Blut und betete: „Herr, nimm diesen Kelch von mir. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ Dann ging Jesus geistlich gestärkt aus diesem geistlichen Kampf hervor. Er ging entschlossen den Weg der völligen Erniedrigung und Hingabe – bis zum Tod am Kreuz. Am Kreuz von Golgatha werden wir hoffnungslose und verlorene Sünder durch die Kraft des Blutes Jesu mit dem heiligen Gott versöhnt und völlig wiederhergestellt. Alles, was wir tun müssen ist, wie Daniel unsere Schwachheit, Hilflosigkeit und völlige Verlorenheit demütig anzuerkennen: „HERR, es ist keine Kraft mehr in mir! Weh mir, ich vergehe! Ich bin absolut verloren, ohne Dich!“ Wenn wir dies bekennen, dürfen wir mit Zuversicht vor den Thron Jesu kommen. Er wird uns nicht hinausstoßen. Er wird vielmehr uns mit seiner Hand anrühren; er wird unsere Lippen berühren; er wird uns gänzlich wieder aufrichten: „Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost!“ In der deutschen Version des von Simon Gottschick getexteten Lieds (Original: Boldly I Approach Your Throne) heißt es:

Allein durch Gnade steh ich hier vor deinem Thron, mein Gott, bei dir. Der mich erlöst hat, lädt mich ein, ganz nah an seinem Herz zu sein. Durchbohrte Hände halten mich. Ich darf bei dir sein ewiglich.

Will mich mein Herz erneut verdamm’n und Satan flößt mir Zweifel ein, hör ich die Stimme meines Herrn, die Furcht muss fliehn, denn ich bin sein. O, preist den Herrn, der für mich kämpft und meine Seele ewig schützt.

Mutig komm ich vor den Thron, freigesprochen durch den Sohn. Dein Blut macht mich rein, du nennst mich ganz dein. In deinen Armen darf ich sein.

Sehen wir uns die Verse 20-21 an: „Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt muss ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen. – Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit. – Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem Engelfürsten Michael.“ Der geistliche Kampf geht weiter. Der Engel des Herrn musste wieder mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen und danach auch gegen den Engelfürst von Griechenland. Unser HERR und sein Engelheer kämpfen bis heute gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis. Inmitten aller Kämpfe dürfen wir eines wissen: Jesus ist der Sieger! Er hat schon auf Golgatha den Kopf des Teufels, der alten Schlange, zertreten. Der Kampf ist nicht vorbei, aber er ist schon zu 100% entschieden. Jesus ist der Sieger! Und wir -wenn wir zu Jesus gehören- sind auch Überwinder und Sieger inmitten einer gefallenen Welt. Darum dürfen wir täglich Jesu Hilfe, seine Stärkung, Ermutigung, Trost und neue Zuversicht empfangen. Jesus kämpft auf unserer (und auf deiner) Seite – hier und heute. Auch beim geistlichen Kampf, 10.000 Zweierbibelstudiumteams zu bilden und die 1.700 Unis in Europa zu erschließen. Beim Kampf, 120 Missionsstützpunkte bis in die M-Welt zu errichten. Weil Jesus der Sieger ist, dürfen wir mit Siegesgeist unserem jeweiligen Pionierungswerk dienen und junge Menschen als Jesu Jünger am Campus aufstellen. Lasst uns allezeit und bis zum Ende mit Siegeszuversicht dem Werk Gottes dienen, denn wir wissen, dass unser HERR für uns streitet und für uns den Sieg bereits errungen hat.

Lesen wir die Verse 12.13: „Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen. Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien.” Lesen wir auch Vers 19: „und sprach: Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete, ermannte ich mich und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt.“

Heute haben wir von Daniel gelernt, dass er bis zum Ende als ein Hirte lebte, der mit Trauer, Fasten und Gebet demütig und beharrlich zu Gott kam. Wir haben den geistlichen Kampf kennengelernt, der zwischen den Engeln Gottes und den Engeln des Satans tobt. Wir dürfen die geistliche Welt nicht ignorieren, sondern müssen stets geistlich wachsam bleiben und auch geistlich im Gebet mitkämpfen, für das Heil unserer Kinder, Hoffnungsträger, für unser Land und unsere Generation. Gott hört unser Gebet vom ersten Tage an und bereitet aktiv die Umgebung vor. Deshalb wollen wir mit Siegeszuversicht beten und mitkämpfen, dass Deutschland durch das Wort Gottes wieder lebendig gemacht, wiedererweckt und Europa als ein Missionare-sendender Kontinent für die Weltmission gebraucht wird.

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