Daniels Vision vom geistlichen Kampf
Daniel 10,1 – 21
Leitverse 10,12.13
„Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen. Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien.“
Daniel Kapitel 10 ist die Einleitung zur letzten Vision, die Gott Daniel gab. Zu diesem Zeitpunkt war Daniel schon fast neunzig Jahre alt. In Kapitel 9 hatten wir gesehen, wie er im Bußgebet für die Sünde seines Volkes zu Gott kam. Er lag auf seinen Knien vor Gott, angewiesen auf Gottes Barmherzigkeit und bat Gott, seine Verheißung wahr zu machen. Gott hatte ihm zugesichert, Israel wiederherzustellen. Zwischen Kapitel 9 und Kapitel 10 liegt die Rückkehr der ersten großen Gruppe der Israeliten unter Serubbabel. Wir könnten denken, dass Daniel zufrieden war. Doch er trauerte, fastete und betete vor Gott. Daniel lebte von Anfang bis zum Ende als ein Hirte für sein Volk. Durch die Worte des Engels erfahren wir etwas über den Kampf in der geistlichen Welt. Möge Gott uns helfen, als Hirten zu leben, die für das Heil einer Seele ringen und am geistlichen Kampf Gottes für die Wiedererweckung in Europa teilnehmen.
1. Daniel, ein Hirte für das Volk Gottes (1-11)
Sehen wir uns Vers 1 an: „ Im dritten Jahr des Königs Kyrus von Persien wurde dem Daniel, der Beltschazar heißt, etwas offenbart, was gewiss ist und von großen Dingen handelt. Und er achtete darauf und verstand das Gesicht.“ Es war das dritte Jahr des Königs Kyrus von Persien. Daniel war in Persien und empfing von Gott eine weitere Vision, die von großen Dingen handelte. Mit „großen Dingen“ sind hier große Auseinandersetzungen gemeint. Zwei Jahre zuvor waren die Israeliten unter der Leitung Serubbabels nach Juda zurückgekehrt. Sie hatten angefangen, den Tempel wieder aufzubauen. Was tat Daniel? Lesen wir die Verse 2 und 3: „Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. Ich aß keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren.“ Warum trauerte Daniel und fastete drei Wochen lang? Die Rückkehr der ersten Welle von Israeliten war ein frohes Ereignis gewesen. Auch wenn es Widerstand gab, konnten die Israeliten doch unter dem Schutz des persischen Königs ruhig leben. Daniels eigene Position war gesichert. Er hätte zufrieden sein können. Doch er war nicht zufrieden. Er trauerte und fastete und betete drei Wochen lang. Seine Trauer kam aus seinem Hirtenherzen. Ein Hirte kann nie „zufrieden“ sein, sondern ist ein Leben lang ein Hirte.
Wenn wir Vers 12 sehen, so begehrte er danach, von Herzen zu verstehen. Daniel wusste, dass es in dieser Welt keine Hoffnung gab. Trotzdem waren die Zurückgekehrten versucht, ihre Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen wie materielle Sicherheit und maximales Vergnügen. Gottes Hoffnung war es, sein Volk als Königreich von Priestern und heiliges Volk aufzustellen und sie als Segen und Hirtennation zu gebrauchen. Daniel konnte nicht ruhen und betete, dass diese Identität und Hoffnung in ihnen aufgerichtet werden würde.
Daniel lebte als ein Hirte. Ein Hirte ist jemand, der am Herzen Gottes Anteil nimmt. Ein Hirtenleben spiegelt demnach das Herz Gottes wider. Manchmal denken wir, ein Hirtenleben sei nur etwas für besonders Auserwählte. Doch jeder Gläubige ist dazu berufen, das Herz Gottes widerzuspiegeln. Nicht jeder ist Leiter einer Gemeinde. Doch jeder ist berufen, eines Sinnes, am Leiden Jesu für das Heil der Sünder teilzunehmen.
Jesu Herz blutet für die in der Sünde verstrickten Menschen. Er will, dass keiner verloren geht, sondern dass jedermann zur Erkenntnis der Wahrheit kommt und gerettet wird. Jesus leidet wegen der Sünder, die er geschaffen hat, die aber ihn, ihren Schöpfer ablehnen. Sein Herz eifert für die verloren gehenden Seelen.
Wie nahm Daniel an diesem großen Leiden teil? Er nahm daran teil, indem er sein Herz und sein Leben völlig für das Heil der Sünder gab. Während alle anderen um ihn herum sich am Fleisch satt aßen und süßen Wein genossen, verzichtete er darauf und trauerte und betete drei Wochen lang. Während andere mit der verbesserten politischen Lage zufrieden waren, eiferte er für sein Volk, das Gottes Hoffnung noch nicht im Herzen hatte und von der falschen Hoffnung betrogen war. Wie wir in Kapitel 6 gesehen haben, betete er drei Mal täglich. In Kapitel 9 haben wir erfahren, dass sein Gebet ein Bußgebet und eine Bitte an Gott war, seine Verheißung zu erfüllen. Er forschte in der Schrift. Er trauerte und fastete vor Gott. Für seinen Herrn ging er sogar in die Löwengrube. Daniel gab sein ganzes Leben als ein Hirte für sein Volk hin.
Unser Herr Jesus war ein Hirte für die in der Sünde verloren gehenden Menschen. Als ihr Hirte trug er ihre Krankheit und Schmerzen. So wurde er selbst zu einem Mann voller Schmerzen und Krankheit (Jesaja 53,3.4). Sein dringendes Anliegen für seine Jünger war es auch, dass sie zu Hirten würden. Einmal sahen sich Jesus und die Jünger einer Menge von mehr als 5.000 Menschen gegenüber. Die Jünger wollten sie fortschicken. Doch Jesus gebot ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen.“ Die Jünger sollten ein Hirtenherz haben und das geben, was sie hatten. Diese Lektion brannte sich tief in die Herzen der Jünger ein und veränderte ihr Leben. Nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt wurde insbesondere Petrus ein Hirte für die Herde Gottes. Er weidete die verstreuten ersten Christen auch unter Leiden und Verfolgungen.
Hudson Taylor war ein Hirte für China. Im Alter von 21 Jahren wurde er als Missionar ausgesandt. In China verlor er vier Kinder und seine Frau. Doch er kehrte nicht nach England zurück. Insgesamt fünfzig Jahre lang gab er alles, was er hatte, für die Chinamission hin. Er sagte: „Hätte ich hundert Pfund, sollte sie China haben; hätte ich tausend Leben, sollte sie China haben. Nein, nicht China, sondern Christus.”
Anfang des Jahres hörten wir von Missionarin Monica Parks Heimgang. Ihre Hausgemeinde folgte dem Vorbild der Glaubensvorgänger und ging als Missionsfamilie nach Nigeria. In Nigeria verließen sie die sichere Wohngegend für Ausländer und zogen in die Nähe der Studenten. Es war heiß und staubig. Ihre Kinder weinten viel in der neuen Umgebung. Ihre Familie wurde mehrfach überfallen und ausgeraubt. Doch sie wollten dort bleiben, wo die Studenten waren und ihnen helfen, Christus nachzufolgen.
Hier lernen wir, dass das Leben eines Hirten ein Leben mit wahrer Freude und Seligkeit ist, auch inmitten der Leiden. Jesus lehrt uns in Markus 8,34.35: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben behalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s behalten.“ Hier ermutigt uns Jesus, unser Kreuz zu tragen. Das Kreuz eines Hirten ist der Eifer und das Gebet für eine Seele. Ein Mann des Glaubens traf eine Entscheidung, das Kreuz des Gebets für eine Seele auf sich zu nehmen, indem er das Frühgebet hielt, trotz Erkrankung den Josia-Bibelabend verantwortlich vorbereitete und den Campus in Rheinbach besuchte. Wir beten mit diesem Herzen für eine Hochschule, eine Nation, einen Kontinent. Ein zerschlagenes Herz voller Schmerzen führt dazu, dass wir auch einmal auf leckere Speise verzichten und eine Stunde oder einen Tag oder eine Nacht lang im Gebet ringen. Auch das Zweierbibelstudium ist Ausdruck des Hirtenherzens. Gestern erzählte ich einem der Teilnehmer der Kairos-Freizeit, dass wir Zweierbibelstudium machen. Er wunderte sich und fragte, ob das nicht zeitaufwändig sei. Ich sagte, dass einige drei- oder vierstündiges Bibelstudium führen bis in die Nacht hinein, um für die Seele eines Menschen zu ringen.
Von Daniel lernen wir, was ein Hirtenleben ist. Lesen wir noch einmal die Verse 2 und 3: „Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. Ich aß keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren.“ Wir singen jeden Morgen beim Frühgebet das Lied Nummer 388: „Und wir mit Licht im Herzen, mit Weisheit aus den Höhn, wir könnten es verschmerzen, dass sie im Finstern gehen?“ Wir dürfen uns nicht selbst betrügen und uns einreden, ein Leben ohne Hirtenherz sei ein Leben, das Gott gefällt. Ein Gott gefälliges Leben ist ein Leben, das Gottes Herz widerspiegelt.
Betrachten wir die Verse 4 bis 6: „Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats war ich an dem großen Strom Tigris und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann, der hatte leinene Kleider an und einen goldenen Gürtel um seine Lenden. Sein Leib war wie ein Türkis, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helles, glattes Kupfer, und seine Rede war wie ein großes Brausen.“ In der Zeit seines Trauerns, Fastens und Betens befand sich Daniel am großen Fluss Tigris. Dort hatte er eine Vision. Er sah einen Mann mit leinenen Kleidern und goldenem Gürtel, dessen Leib wie ein Edelstein glänzte. Sein Antlitz war wie ein Blitz, seine Augen wie Fackeln, seine Arme und Füße wie Bronze, und seine Rede wie ein großes Brausen. Im weiteren Verlauf erfahren wir, dass dies ein mächtiger Engel Gottes war, den Gott zu Daniel sandte. Die Erscheinung war so schrecklich, dass Daniels Begleiter flohen und sich verkrochen, obwohl sie den Engel nicht sehen konnten. Daniel verlor alle Farbe aus seinem Gesicht und hatte keine Kraft mehr. Er hörte zwar die Rede des Engels, sank aber ohnmächtig zu Boden (7-9). So sehr erschrak er.
Betrachten wir die Verse 10 und 11: „Und siehe, eine Hand rührte mich an und half mir auf die Knie und auf die Hände, und er sprach zu mir: Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dies mit mir redete, richtete ich mich zitternd auf.“ Dem Engel tat es Leid, dass Daniel so erschrak. Er berührte und ermutigte ihn. „Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt.“ Gott sah Daniels Leiden an und sandte einen Engel zu ihm, um ihn zu stärken. Wie werden Gottes Leute gestärkt? Die größte Stärkung ist das Wort Gottes. Der Engel sagte: „Merk auf die Worte, die ich mit dir rede.“ Später sagte er: „Ich will dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit“ (21). Wir brauchen nicht etwas weniger Leiden. Wir brauchen Gottes Wort, damit wir gestärkt werden. Gottes Wort lehrt uns den Willen Gottes und die Hoffnung Gottes für sein Volk. Daniel hörte die Worte. Er gewann neue Kraft und konnte sich wieder aufrichten.
Die Mitarbeiterinnen, die sich derzeit zusammen mit Missionar Dr. Peter Chang beim Leadership Workshop auf Malta befinden, haben wegen der Mission Gottes viele Leiden getragen. Inmitten der Leiden haben sie am Gebet und am Bibelstudium für die Herde Gottes festgehalten. Mit Hesekiel 37,10 hat Gott sie gestärkt. Er wird die geistlich verdorrten Totengebeine an den Hochschulen in Europa lebendig machen und ein überaus großes Heer von Bibellehrern und Gebetsmitarbeitern für die geistliche Erneuerung in Europa aufstellen. Möge Gott jeden von ihnen beim Leadership Workshop durch sein Wort trösten und stärken und sie als Hirtinnen seiner Herde zurüsten. Möge Gott uns helfen, in diesem Jahr 2017 Hirten für seine Herde zu sein, die für eine Seele ihr Leben geben, und durch die Gott die Umgebung für die geistliche Wiedererweckung an allen Fakultäten der Bonner Uni, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Uni Koblenz bereitet.
2. Der große Kampf in der geistlichen Welt (12-21)
Lesen wir Vers 12: „Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen.“ Der Engel sagte, dass Gott Daniels Gebet vom ersten Moment an erhört hatte, dass es aber drei Wochen dauerte, bis er zu ihm kommen konnte. Vers 13 sagt: „Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien.“ Hier offenbart der Engel, dass in der geistlichen Welt ein Krieg stattfindet. Politisch gesehen regierte das Königreich Persien über einen Großteil der Welt. Juda war ein Teil dieses Reiches. Es gab keinen Krieg. Doch das war nur der für das menschliche Auge sichtbare Teil. In der geistlichen Welt tobte ein unerbitterlicher Krieg zwischen dem Engelfürsten von Persien und dem Engelfürsten, der das Volk Gottes beschützte. Das Königreich Persien und die Völker um Juda herum hatten sich dem Götzendienst verschworen. Viele Oberen und Kriegsleute standen unter der Herrschaft der bösen Mächte und wurden von diesen Mächten als ihre Werkzeuge gebraucht. Diese bösen Kräfte waren sehr stark und hielten den Engel Gottes 21 Tage lang auf. Doch die Engel Gottes waren stärker. Sie halfen einander. Der Erzengel Michael übernahm den Kampf gegen den Engelfürsten von Persien, so dass der Engel nach drei Wochen zu Daniel kommen konnte.
Hier wird der geistliche Krieg beschrieben, der für uns unsichtbar in der Luft tobt. Es ist der Krieg zwischen den Engeln des Lichts und den Engeln der Finsternis. Die Engel der Finsternis gehören zum Herrn der Finsternis, dem Teufel, und die Engel des Lichts gehören zu unserem Herrn Jesus Christus. Worum geht es in diesem Krieg? Sehen wir uns noch einmal die Verse 12 und 13 an: „Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen. Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien.“ Im Zentrum des geistlichen Krieges steht das Volk Gottes. Der Teufel bietet alle seine Kräfte auf, um die geistliche Wiederherstellung des Volkes Gottes zu verhindern. Aber der Teufel hatte keine Chance gegen die Macht Gottes. Gott sucht geduldig jemanden, der an seinem Kampf teilnimmt. Dieser jemand war Daniel. Der Engel kam zu ihm und offenbarte ihm, welcher geistliche Kampf zwischen Himmel und Erde tobt und auch, was Gott mit seinem Volk vorhatte.
Daniel brauchte diesen Kampf gegen den bösen Engelfürsten nicht selber führen. Er hatte keine Kraft in sich. Alles, was er tun konnte, war, auf Gottes Hilfe zu vertrauen, und Gott kam zu seiner Rettung und gab ihm den Sieg und machte ihn zu einem Mitkämpfer für die Wiederherstellung Israels als Königreich von Priestern.
Dieser geistliche Krieg zwischen den Engeln des Lichts und den Engeln der Finsternis fand zu jeder Zeit statt und wird auch bis zum Ende der Tage nicht aufhören. Dieser Kampf tobte zur Zeit der Reformation. Als Martin Luther vor 500 Jahren mit der Wahrheit der Bibel die geistliche Verdorbenheit seiner Zeit herausforderte, setzte der Teufel alles dran, diese Bewegung zu stoppen. Er mobilisierte alle weltliche Pracht, Kaiser, Fürsten und Bischöfe, die Luther vor den Reichstag zitierten, ihn bedrohten und ihn aufforderten, seine Lehre zu widerrufen. Luther kämpfte nicht gegen die Menschen. Er kämpfte geistlich. Gott sandte seinen Engel, der Luther in derselben Nacht stärkte. Am nächsten Tag stand Luther mit klarer Entschlossenheit vor dem Reichstag und bekannte sich zur biblischen Wahrheit. Es war ein großer Sieg in der geistlichen Welt, der der Leben gebenden Reformation den Weg ebnete.
Manchmal erschreckt uns der geistliche Krieg, der auch in unserer Zeit stattfindet. Die Mächte der Finsternis, die sich gegen die Leute Gottes und gegen die Wahrheit des Wortes erheben, scheinen so stark zu sein. Doch wir brauchen uns nicht zu fürchten. Der Herr kämpft siegreich für die Wiederherstellung Europas als Hirtennation und Missionare aussendenden Kontinent. Er offenbart uns die Realität des geistlichen Kampfes, um uns als Mitkämpfer zu gewinnen. Gott sucht diejenigen, die seine Verheißung ergreifen und geistlich kämpfen und die geistliche Verdorbenheit dieser Zeit herausfordern.
Dieser Kampf ist nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit den Mächten der Finsternis (Epheser 6,12). Wir brauchen mit keinem Menschen zu kämpfen, sondern dürfen ihnen mit der bedingungslos vergebenden Liebe und der Wahrheit Gottes mit dem Zweierbibelstudium begegnen. Wenn wir das tun, werden wir Gottes Wirken an jeder Hochschule in Europa bis hin in die muslimischen Länder erfahren.
Die gute Nachricht ist, dass wir im geistlichen Kampf nicht alleine sind. Betrachten wir die Verse 15 und 16: „Und als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur Erde und schwieg still. Und siehe, einer, der einem Menschen gleich war, rührte meine Lippen an. Da tat ich meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, meine Glieder bebten, als ich das Gesicht hatte, und es war keine Kraft mehr in mir.“ Noch immer war Daniel geschwächt und geschockt. Er fragte: „Wie kann der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden, da auch jetzt noch keine Kraft in mir ist und mir der Atem fehlt?“ Doch der Engel Gottes rührte ihn abermals an und stärkte ihn und sprach: „Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost!“ So wurde Daniel gestärkt und fasste Mut und bat: „Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt.“ Daniel war bereit, Gottes Wort zu hören und empfing Gottes Vision, die bis in die Endzeit reicht (Kapitel 11-12).
Heute lernen wir, dass Gott uns als Hirten berufen hat. Ein Hirtenleben zu führen heißt, alles für eine Seele hinzugeben. Wir lernen auch, dass wir den geistlichen Kampf im Gebet und Bibelstudium gemäß unserem Leitwort nie aufgeben dürfen. Die Macht Gottes ist stärker als die Macht der Finsternis und behält im geistlichen Krieg den Sieg. Möge Gott uns helfen, um eine Seele zu ringen und zu erfahren, wie Gott Deutschland als Hirtennation und Europa als Missionare aussendenden Kontinent wiederherstellt und gebraucht.