Vollkommene Erlösung durch das Opfer Christi

Hebräer 9,1 – 10,18
Leitvers 9,12

„Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben.“

Frohe Ostern!
Dank und Preis sei Jesus, der mit seiner Auferstehungsmacht die Macht des Todes besiegt und seine Handvoll Jünger durch seinen Weltmissionsbefehl als Zeugen der Auferstehung aufgestellt hat. Wir sehen heute, wie mächtig Gott in den letzten 2000 Jahren durch diese Handvoll Jünger gewirkt hat. Die weltlichen Reiche kamen und gingen immer wieder zugrunde, aber Gottes Reich wuchs unaufhaltsam inmitten der verschiedenen Bedrängnisse und Anfechtungen bis zum heutigen Tag. Lob und Dank sei dem, der in den letzten 42 Jahren durch unsere Handvoll Hausgemeinden seine Macht der Auferstehung offenbarte. Er gebrauchte unser Werk als ein geistliches Hauptquartier für die Campusmission in Deutschland und Europa und wird weiter die geistliche Wiedererweckung in diesem Kontinent bewirken und viele Missionare wieder aussenden. Gott möge jeden von uns mit seiner Auferstehungsmacht täglich begleiten, dass wir in diesem Jahr dem Jüngererziehungswerk fruchtvoll dienen und 10.000 Teams des Zweierbibelstudiums bilden dürfen.

Im heutigen Abschnitt geht es darum, was das Blut des Opfers Christi Jesu für die vollkommene Erlösung und unsere neue Identität bewirkt hat. Vollkommene Versöhnung, vollkommene Heiligung und vollkommene Erlösung geschahen ein für alle Mal durch das Opfer Christi. Das Blut des einmaligen Opfers Christi und dessen Macht machten uns vollkommen, dass wir Gottes Kinder heißen, Christi Erben sein und als eine neue Kreatur leben dürfen. Durch die Macht des einmaligen Opfer Christi dürfen wir ihm nun ohne Furcht, in Heiligkeit und Gerechtigkeit dienen und als die königliche Priesterschaft für sein Heilswerk gebraucht werden. Gott möge uns heute helfen, die wahre Bedeutung des Opfers Christi zu ergreifen und dadurch von der wahren Osterfreude erfüllt zu werden.

I. Vollkommene Versöhnung durch das Opfer Christi (9,1-28)

Im ersten Abschnitt beschreibt der Verfasser das Heiligtum der Stiftshütte und die Satzungen für den Gottesdienst im ersten Bund, um durch das Opfer Christi eine Änderung in der Stiftshütte zu zeigen. Die Stiftshütte bestand ursprünglich aus dem Heiligen und dem Allerheiligsten, getrennt durch einen sehr dicken und schweren Vorhang. Die Dicke des Vorhangs betrug ungefähr 10 cm, dass man ihn mit der menschlichen Kraft nicht zerreißen kann. Der Verfasser nennt den Tisch mit den Schaubroten und den Leuchter im Heiligen und das goldene Räuchergefäß und die Bundeslade mit dem Gnadenthron im Allerheiligsten. Hier fällt auf, dass der Verfasser das Räuchergefäß im Allerheiligsten erwähnt, nicht aber im Heiligen. Der Räucheraltar sollte eigentlich gemäß der Satzungen Moses im Heiligen vor dem Vorhang, dem Eingang, gegenüberstehen.

Lesen wir Verse 3 und 4: „Hinter dem zweiten Vorhang aber war der Teil der Stiftshütte, der das Allerheiligste heißt. Darin waren das goldene Räuchergefäß und die Bundeslade, ganz mit Gold überzogen; in ihr waren der goldene Krug mit dem Himmelsbrot und der Stab Aarons, der gegrünt hatte, und die Tafeln des Bundes.“ Der Verfasser, der natürlich die ursprüngliche Anordnung der Geräte in der Stiftshütte genau kannte, platzierte das Räuchergefäß bewusst im Allerheiligsten, um die Tatsache zu betonen, dass Jesus, als der Hohepriester, sich selbst geopfert und dadurch mit dem Räuchergefäß in das Allerheiligste eingetreten war. Im alten Bund opferte der Hohepriester einmal im Jahr im Allerheiligsten für die Sünden, die eigenen und die des Volkes (7), während im vorderen Teil täglich Gaben und Opfer geschahen. Aber diese Gaben konnten das Gewissen derer, die den Gottesdienst ausrichteten, nicht vollkommen reinigen und sie nicht vollkommen machen. (9) Jesus ging aber gemäß dem neuen Bund durch sein eigenes Blut ins Heiligtum hinein und schaffte durch die Macht seines Blutes vollkommene Versöhnung zwischen Gott und den gefallenen Menschen und hat eine ewige Erlösung für uns erworben. Die Macht des Blutes Christi brachte den 10 cm dicken schweren Vorhang von oben nach unten zum Zerreißen. So öffnete er einen neuen lebendigen Weg zu Gott, dass wir durch den Glauben an die Macht des Blutes Christi frei zu Gott kommen dürfen. (Lukas 23,44)

Dieser erste Abschnitt dieses Kapitels ist also schon ein Hinweis dafür, dass Jesus durch sein Opfer einen neuen und lebendigen Weg geöffnet hat. (10,20) Er ist das Zeugnis des Heiligen Geistes, dass Jesu Blut allein die Macht hat, die Menschen zur vollkommenen Versöhnung mit Gott zu bringen und sie vollkommen zu machen. Dank und Preis sei Jesus, der das Passalamm zum vollkommenen Opfer für unsere Erlösung geworden ist. Dank und Lob sei dem auferstanden Christus, der durch seinen Opfertod und seine Auferstehung ins größere und vollkommenere Heiligtum eingegangen ist. Die Zeit der besseren Ordnung, in der das Räuchergefäß im Allerheiligsten steht, ist jetzt angebrochen durch Jesus Christus. (9.10) Wir dürfen nun mit Jesus zusammen unmittelbar im Himmelreich sein und mit Gott die ewige Gemeinschaft haben. (11) Wie kann so etwas Unvorstellbares möglich sein?

Lesen wir den Leitvers 12: „Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben.“ So etwas Unvorstellbares war möglich, weil Jesus durch sein eigenes Blut eine ewige Erlösung für uns, die wir wegen der Sünde zur ewigen Verdammnis verurteilt waren, vollbracht hat. Als Gott den Menschen schuf, schuf er ihn sehr gut zu seinem Bilde. Er gab ihm das Paradies und ein Gebot: „Du sollst nicht essen von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“. Er sollte das Paradies bewahren, verwalten und den Segen Gottes genießen. Doch der Mensch gehorchte nicht, sondern brach das Gebot Gottes, sodass die lebendige Beziehung zwischen Gott und dem Menschen zerbrach. Gott musste ihn aus dem Paradies vertreiben und den Weg zurück versperren (Genesis 3,24). Doch bevor er ihn vertrieb, verhieß er einen Retter, der dem Satan den Kopf zertreten und der von diesem in die Ferse gestochen werden würde (Genesis 3,15). Dieser verheißene Retter ist Jesus Christus. Gemäß dem Ratschluss Gottes starb er am Kreuz und stand von den Toten auf. Als er am Kreuz hing, rief er: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30) Er gab seinen Jüngern den Weltmissionsbefehl und ermutigte sie, in Jerusalem zu bleiben und den Heiligen Geist zu empfangen. Schließlich fuhr er zum Himmel auf und setzte sich zur Rechten Gottes.

Lesen wir den Leitvers Vers 12 noch einmal: „Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben.“ Warum war es aber nötig, dass er sein Blut vergoss? Römer 6,23a sagt: „Denn der Sünde Sold ist der Tod.“ Die Sünde fordert den Tod. Es genügt nicht, dass ein Sünder seine Sünde bereut und es nicht wieder tut. Der Sünder muss sterben. Die Konsequenz der Sünde ist schrecklich und erbarmungslos. Ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung. Gottes Gesetz ist heilig. Wer Gottes Gesetz bricht, muss sterben, es sei denn, er findet jemanden, der an seiner Stelle für ihn bezahlen kann. Doch kein Mensch kann für den anderen Sünder bezahlen, weil er selbst voller Sünden ist. Nur das Blut eines reinen, unbefleckten Lammes Gottes konnte das Sühneopfer für die Sünde der Menschen sein.

Jesus, Gottes Sohn, kam als das Passalamm Gottes und bezahlte stellvertretend den Preis für die Sünde der Menschen gemäß der Verheißung (Jesaja 53,3-7). Johannes 3,16 sagt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes der Täufer rief, als er Jesus kommen sah: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Johannes 1,29) Jesus nahm wegen der Sünden der Menschen die unerträglichen Schmerzen auf sich und trug sie im Gehorsam bis zum Tod am Kreuz (Hebräer 5,8.9). Er litt alle Schmerzen der Verachtung und den Spott, den Verrat, die Dornenkrone und die Schläge und schließlich den Tod am Kreuz. So vergoss er sein kostbares Blut an unserer Stelle, um uns eine ewige Erlösung zu geben. Er tat dies ohne jede Vorbedingung. Römer 5,8 sagt: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Jesu Opfer zeigt Gottes absolute Liebe zu den Sündern. Sein Blut befreite uns von der Macht der Sünde und des Todes und gab uns ein neues ewiges Leben im Himmelreich. So vergoss Jesus sein kostbares Blut endlos für die ewige Erlösung von Dir! So geschah Gottes wunderbares Erlösungswerk auch bei mir durch die Macht des kostbaren Blut Christi! Die Erlösung durch Jesu Opfer gilt für alle Menschen aller Zeiten, die die Macht des Blutes Jesu aufnehmen.

Wie wirkt dieses wunderbare ewige Heilswerk Gottes durch Jesu Opfer in uns?

Erstens: Jesu Blut reinigt unser Gewissen von den toten Werken (9,13.14)

Lesen wir die Verse 13 und 14: „Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie äußerlich rein sind, um wieviel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!“ Das Blut Jesu bewirkt etwas, zu dem Tierblut nicht fähig ist. Es reinigt unser Gewissen. Während das Blut von Böcken und Stieren und die Asche der Kuh nur äußerlich reinigten, reinigt das Blut Jesu das beschmutzte Gewissen in unserem Inneren. Jede Sünde beschmutzt das Gewissen der Menschen und belastet und zerstört dadurch die Beziehung mit Gott. Die Menschen, deren Gewissen wegen der Sünde beschmutzt worden ist, haben keinen Frieden im Herzen. Sie hören ständig die Anklage des Gewissens, dass sie schmutzig und schuldig sind. Deswegen sind sie nicht in der Lage, die Beziehung mit Gott weder anzuknüpfen geschweige denn sie zu entwickeln. Sie beschäftigen sich mit den verschiedenen toten Werken und geraten in die Sündenspirale und schließlich in die Hoffnungslosigkeit. Doch lesen wir noch einmal Vers 14: „Um wieviel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!“ Dank sei Christus, dessen Blut unser Gewissen reinigt und uns von den toten Werken befreit. Zum einen heilt Jesu Blut das beschmutzte Gewissen, sodass wir unsere Liebesbeziehung zu Jesus anknüpfen und weiter entwickeln können. Es bricht die Macht der Sünde und schenkt uns die wahre Freiheit von den toten Werken, dass wir dem lebendigen Gott dienen dürfen. Durch die Macht des Blutes Christi kommt nicht nur die Vergebungsgnade, sondern auch himmlischer Friede und wahre Freiheit von den toten Werken in unsere Seele. Römer 5,1 sagt: „Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.“
David, der 73 der 150 Psalmen aus dem Buch Psalter verfasste, bekannte bei jeder Gelegenheit seine Herzensliebe zu Gott, auch wenn er ein Sünder war. Einmal war seine Begierde so stark, dass er die Frau eines seiner treusten Soldaten nahm und ihn dann umbringen ließ, um seine Tat zu verbergen. Doch durch das Vertrauen auf die Macht des Blutes konnte er Buße tun und Vergebung empfangen. Seine Sünde war blutrot, aber sein Gewissen wurde gereinigt durch das Blut Christi und er empfing Frieden. In Psalm 131,2 bezeugt er: „Fürwahr, meine Seele ist still und ruhig geworden wie ein kleines Kind bei seiner Mutter; wie ein kleines Kind, so ist meine Seele in mir.“ Das Blut Christi hat Kraft, das Gewissen eines schlimmsten Sünders zu reinigen und ihn als großartigen Hirten und geistlichen Leiter für sein Volk zu gebrauchen.

Zum anderen schenkt uns die Reinigung des Gewissens durch das Blut Jesu ein neues Leben, dem lebendigen Gott zu dienen. Denken wir an Apostel Paulus. Wie konnte er Gründer von den ersten Urgemeinden und ein Hirte der ersten Gläubigen sein? Wie konnte er ein Apostel der Heiden sein und ganz Kleinasien durch das Jüngererziehungswerk geistlich erobern? Hätte er nicht ständig unter seinem schlechten Gewissen leiden müssen, weil er die ersten Christen so hart verfolgt, ins Gefängnis geworfen, zur Lästerung gezwungen und sogar sie zu töten geholfen hatte? Nein! Das Blut Jesu reinigte sein Gewissen und befreite ihn von den toten Werken und bevollmächtigte ihn, dem lebendigen Gott zu dienen. Weil er mit dem neuen Leben dem lebendigen Gott diente, erfüllte Gott ihn mit der Kraft des Heiligen Geistes, dass er täglich in der Schule des Tyrannus redete und ganz Kleinasien mit dem Evangelium eroberte.

Wir sind Sünder, sogar abgrundtief verdorbene Sünder. Aber Jesu Blut hat uns vollkommen gemacht, damit wir mit klarer Identität dem lebendigen Gott dienen. Wegen der Macht des Blutes Christi und seine Auferstehungsmacht brauchen wir nicht gelähmt in unserem alten Leben sitzen zu bleiben, sondern dürfen unser neues Leben für den lebendigen Gott hingeben! Durch die Gnade des Blutes Christi Jesu dürfen wir mehr als die letzten vierzig Jahre lang die Campusmission in Deutschland und Europa herausfordern und die Macht des Wortes Gottes und dessen mächtiges Wirken unter den jungen Studenten erfahren. Unsere einheimischen Hirten und ihre Hausgemeinden sind lebendige Zeugen dafür. Auch unsere Nächste Generation Missionare sind lebendige Zeugen dafür, die Gott als heilige Stümpfe und heilige Samen Gottes für sein Heilswerk in dieser Generation gebraucht. Der Glaube an die Vollkommenheit des Opfertodes Jesu kann unserem Josia-Team helfen, von den toten Werken befreit zu werden, dass sie mit der Hilfe des Heiligen Geistes dem lebendigen Gott dienen und jeder eine großartige Glaubensgeschichte schreiben können. Der Glaube an die Macht des Blutes Christi befähigt auch die jungen Studenten, auch die hervorragenden Medizinstudenten, die Kraft Gottes zu empfangen und als ein überaus großes Heer Gottes aufzustehen, dass sie 10.000 lebendige Zweierbibelstudium-Teams für die Weltmission zusammen bilden können.

Zweitens: Das Opfer Jesu nimmt die Sünde weg (9,15-28)

Lesen wir Vers 15: „Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, damit durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.“ Dieser Vers sagt, dass Jesus der Mittler des neuen Bundes ist. Was bedeutet das? Mit seinem Tod richtete Jesus einen besseren, dauerhaften, ewigen Bund, nämlich den neuen Bund auf. Mit seinem stellvertretenden Opfertod dürfen wir sowohl die Gnade der Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, als auch das verheißene ewige Erbe empfangen. Mit seinem stellvertretenden Tod nahm Jesus alle Sünde von uns weg, dass wir mit ihm verbunden leben und seine Verheißung erfüllt bekommen dürfen.

Sehen wir uns die Verse 16 und 17 an: „Denn wo ein Testament ist, da muss der Tod dessen geschehen sein, der das Testament gemacht hat. Denn ein Testament tritt erst in Kraft mit dem Tode; es ist noch nicht in Kraft, solange der noch lebt, der es gemacht hat.“ Die Verse 15-17 erwähnen drei Mal den „Tod“ zur Erlösung der Menschen als Voraussetzung für den neuen Bund. Der alte und neue Bund wurde nicht ohne Blut geschlossen, weil ohne Blutvergießen keine Vergebung geschieht. (18-22) Jesus musste stellvertretend an unserer Stelle wegen unserer Sünde zur Erlösung von unseren Übertretungen sterben, damit wir, die Berufenen das ewige Erbe empfangen dürfen. So starben auch wir selbst mit ihm; unseren Sünden, nämlich unserem alten, sündigen Ego. Darum sagt Paulus in seinem Brief an die Heiligen in Rom: „Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für alle Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott. So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.“ (Römer 6,10.11)

Sehen wir uns Versen 27 und 28 an: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.“ Jesu Opfer hat eine tiefgreifende Wirkung, die uns, Menschen in Sünden grundlegend verändert: Es hebt die Sünde auf und nimmt von uns die Sünde weg. Micha 7,19 sagt, dass die Sünden ins tiefste Meer geworfen werden. Apostel Paulus drückt es so aus Römer 6,6: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen.“ Durch die Macht des Blutes Christi ist die Sünde von uns völlig weggenommen. Dank und Preis sei der Macht des Blutes Jesu! Die Macht des Blutes Christi kann uns, die wir blutrot sündig sind, ein für alle Mal vollkommene Versöhnung mit Gott schenken, damit wir Gottes Kinder heißen und Gottes Erbe sein und als die königliche Priesterschaft leben dürfen.
Was heißt dies für uns? Bevor Jesus in unser Leben kam, war unser Ego der uneingeschränkte Herrscher und Befehlsgeber über unser Leben. Um uns selbst zu gefallen, uns selbst zu verwirklichen und unser Ego zu befriedigen, haben wir gekämpft wie Jakob gegen die Herrschaft Gottes. Sogar, wenn wir „Gutes“ taten, taten wir es letztendlich aus egoistischen Motiven, um uns selbst zu bestätigen. Doch das Ego ist letzten Endes die Wurzel der Sünde und ein grausamer Sklaventreiber, der uns todunglücklich machte und von dem wir aus eigener Kraft nicht befreit werden konnten. Lob und Dank sei dem auferstandenen Jesus, der kam und für unsere Sünde starb, um die Sünde von uns wegzunehmen. Mit seinem stellvertretenden Tod hat er unser sündiges Ego von uns weggenommen und uns von der grausamen Herrschaft des Teufels befreit. Durch seinen stellvertretenden Opfertod sind wir nun eine neue Kreatur geworden. 2. Korinther 5,17 sagt: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Was uns vorher unmöglich war, ist durch das Opfer Jesu möglich geworden: dass wir frei von egoistischen Zielen sind, nun fähig sind, für die Verherrlichung Gottes und für das Heil der Menschen unser neues Leben zu geben. Als Simon Petrus Jesu Wort vom Leiden und Kreuzestod nicht annehmen wollte, blieb er unter der Herrschaft seines Egos. Sein Ego machte ihn zum Feigling, der vor einer Türhüterin leugnete, Jesus überhaupt zu kennen. Als er aber Jesu bedingungslose Liebe durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung annahm, wurde seine Sünde von ihm weggenommen und zur neuen Kreatur. Petrus wurde Hirte der ersten Christen und stärkte und ermutigte sie in der Zeit der Bedrängnis (1.Petrus 4,13): „Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“

Obwohl ich dachte, dass ich ganz passabler und ordentlicher Mensch bin, war ich letztlich durch meine Egoliebe und Selbstsucht und durch meine Begierde nach der Welt versklavt und musste erkennen, dass ich ein unverbesserlicher Sünder bin. Aber mein altes selbstsüchtiges, nach Karriere und Bestätigung trachtendes Ego ist durch Jesu einmaliges und stellvertretendes Opfer in ihm gestorben. Meine Sünde ist aufgehoben, sie ist weggenommen. Er hat einen neuen Menschen aus mir gemacht, einen Hirten, der in seinem neuen Leben nicht nach verbesserten Lebensbedingungen trachtet, sondern gemäß Matthäus 6,33 zuerst nach dem Reich Gottes trachtet. Ich darf mein Leben einsetzen, das geistliche Erbe in die nächste Generation weiterzutragen und unter den Medizinstudenten geistliche Leiter aufzustellen. Das Opfer Jesu ist so mächtig, dass es unsere Sünde von uns wegnimmt. Es macht uns zur neuen Kreatur, die Gott liebt und dafür lebt, Gott zu verherrlichen. Gott möge jedem von Euch absolutes Vertrauen auf die Macht des Blutes Christi Jesu geben! Gott gebrauche jeden von uns, mit der Macht des Blutes Christi die jungen Menschen am Campus zu mobilisieren und sie als ein überaus großes Heer Gottes aufzustellen.

II. Vollkommene Heiligung durch Jesu einmaliges Opfer (10,1-18)

Lesen wir Vers 1: „Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Deshalb kann es die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen muss.“ In diesem Abschnitt spricht der Verfasser von der dritten wichtigen Wirkung des Opfers Jesu: Es hat die Macht, uns ein für alle Mal für immer vollkommen zu machen, während die Tieropfer immer wieder gebracht werden mussten (2-6). Es war unmöglich, durch das Blut von den Tieropfern Sünden wegzunehmen. Vielmehr geschah dadurch nur eine Erinnerung an die Sünde. Brandopfer und Sündopfer haben Gott nicht gefallen und Gott hat sie nicht gewollt, obwohl sie nach dem Gesetz geopfert werden. Als Christus aber durch den Gehorsam bis zum Tod am Kreuz Gottes Ratschluss erfüllte, hob Gott den alten Bund auf und setzte den neuen Bund ein, dass wir vollkommene Erlösung ein für alle Mal empfangen dürfen.

Lesen wir Vers 10: „Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.“ In diesen Kapiteln des Hebräerbriefs wiederholen sich die Ausdrücke „ein Opfer“, „einmal“, „ein für alle Mal“ sieben Mal. Diese Ausdrücke beschreiben, dass ein Opfer Jesu Christi, das für unsere Sünde dargebracht wurde, einzig allein Gott gefallen hat und ein für alle Mal die Sünde weggenommen und uns vollkommen gemacht hat. Dank sei Jesus, der sein irdisches Leben als ein Lösegeld für unsere Sünde gab! Preis sei dem auferstandenen Christus, der am Kreuz mit seinem Blut den Lohn unserer Sünde bezahlte. Durch sein einziges Opfer hat er uns für immer vollkommen geheiligt. (14) Dieser Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben der Menschen. Es gibt keinen anderen Weg der vollkommenen Heiligung. Jesus starb einmal, aber sein Opfer am Kreuz für unsere Sünde wirkt „ein für alle Mal“; ja für immer. Jetzt brauchen wir kein weiteres Opfer mehr. Jesus ist die endgültige und ultimative Offenbarung Gottes für unsere Erlösung. Jesus ist die endgültige Lösung des Sündenproblems und die Antwort für das ewige Leben. Nach Jesus oder neben Jesus gibt es kein weiteres Evangelium mehr.

Lesen wir auch die Verse 15-18: „Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem der Herr gesagt hat: Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen, spricht er: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn will ich es schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken. Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.“ Dies ist die berühmte Verheißung des Propheten Jesajas über den neuen Bund. Dies ist auch das Zeugnis des Heiligen Geistes. Der alte Bund, der auf den Menschenwerken beruhte, ist abgelöst worden durch den neuen Bund. Der neue Bund ist durch Jesus Christus erfüllt, der durch das Vergießen seines Blutes am Kreuz und durch seine Auferstehung von den Toten unsere Sünden ein für alle Mal von uns weggenommen hat. Gott will ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit nicht mehr gedenken. Stattdessen will Gott sein heiliges Gesetz in unser Herz und unseren Sinn schreiben. Der neue Bund in Jesus Christus ist der endgültige Bund für die Seligkeit aller Menschen, die an ihn glauben. „Wo aber Vergebung der Sünde ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.“ (18)

Die Gnostiker und viele moderne Christen sagen, dass in diesem Leben sowieso niemand die Sünde überwinden könnte. Nein! Das ist ein großer Irrtum. Die Bibel sagt, die Vollkommenheit zur ewigen Erlösung für uns ist kein Ideal, das niemand erreichen kann, sondern die geistliche Realität und erfüllte Verheißung Gottes: „Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.“ Weil Gott heilig ist, sind auch seine Geschöpfe in Jesus Christus vollkommen heilig gemacht. 3. Mose 19,2 sagt: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.“ Matthäus 5,48 sagt: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Und Hebräer 12,14 sagt, dass ohne Heiligung niemand den Herrn sehen wird. Wären wir nicht vollkommen, könnten wir nicht gerettet werden. Weil wir aber heilig sind, können wir Gott sehen.

Jesus Christus ist für alle, die an ihn glauben und durch dessen Opfer ein für alle Mal geheiligt sind, das Siegesbanner, bis unser Herr Jesus wiederkommt. Der Teufel betrügt uns immer wieder, in unserem neuen Leben der alten grausamen Kaiserin, der Sünde, zu dienen. Dieses Siegesbanner dürfen wir aber nicht wieder ablegen oder aufgeben. Apostel Paulus ermutigt uns mit kraftvollen Worten zum siegreichen Leben: „Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin also solche, die tot waren und nun lebendig, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ (Römer 6,13) Mit diesem Siegesbanner, Jesus Christus, überwanden die ersten Christen, Apostel Paulus, St. Augustinus, Martin Luther, Charles Studd und Dr. Samuel Lee nicht nur ihre eigene Sünde, sondern sie lebten als geistliche Eroberer und Weltveränderer. Durch sie wurde der Kurs der Geschichte in ihrer Generation verändert. Warum können und wollen wir die Jugendlichen und Studenten als globale geistliche Leiter sehen? Weil sie durch Jesus, und dessen Opfer, ein für alle Mal vollkommen geheiligt sind. Sie sind nun die königliche Priesterschaft und globale geistliche Leiter für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung an den Hochschulen in Deutschland, Europa und bis an das Ende der Erde. Amen.

Im heutigen Abschnitt lernen wir, dass wir durch das einmalige Opfer Christi vollkommene Versöhnung, Heiligung und Erlösung empfangen haben. Durch das Blut des Opfers Christi dürfen wir nun neue geistliche Identität als Gottes Kinder haben und von allen toten Werken befreit als königliche Priester leben. Dank sei dem auferstandenen Christus, der uns durch seinen Opfertod und seine Auferstehung einen neuen und lebendigen Weg geöffnet hat, dem lebendigen Gott zu dienen. Gott möge uns durch seine wunderbare Liebe und Gnade führen, dass wir uns aktiv für das Zweierbibelstudium, das Jüngererziehungswerk und Global Leadership Empowerment Forum (GLEF) einsetzen und auf jede erdenkliche Art und Weise seine Wohltaten bis ans Ende der Welt verkündigen. Lasst uns in dieser Osterzeit unsere Liebesbeziehung zu Jesus tiefgehend entwickeln und ein Gott wohlgefälliges Leben führen.

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