Abraham, ein Vater vieler Völker
1. Mose 16,1 – 17,27
Leitverse 17,4.5
„Siehe, ich habe meinen Bund mit dir; und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker.“
Wir danken dem Herrn, dass wir durch das Genesis-Bibelstudium den Schöpfungsglauben und das Leben mit der Verheißung Gottes kennenlernen dürfen. In der vergangenen Lektion haben wir erfahren, wie Gott den Abram besuchte, als er sich in der tiefen Verzweiflung befand, ihm half, die Sterne zu zählen und daran zu glauben, dass der allmächtige Gott ihm ebensoviele Nachkommen geben würde. Gott besuchte Abram wiederholt mit seiner Verheißung und half ihm, sein Leben auf das Verheißungswort Gottes aufzubauen.
In der heutigen Lektion lernen wir, wie Abram und Sarai ungeduldig wurden. Als Folge des menschlichen Handelns gab es viele Probleme in Abrams Familie. Nach Ismaels Geburt lebte Abram viele Jahre lang nur noch ein Familien-zentriertes Leben. Aber Gott besuchte ihn erneut, weil er einen viel größeren Plan und Hoffnung für ihn hatte, nämlich ihn als einen Vater für viele Völker zu gebrauchen. Gott gab Abraham und Sara neue Namen und eine neue Identität und verhieß ihnen den Isaak, der der Träger der Verheißung Gottes sein würde. Lasst uns nicht mit unseren menschlichen Lösungen selbstzufrieden leben, sondern Gottes große Vision und Verheißung ergreifen und als Väter und Mütter für viele Völker in Gottes ewigem Heilswerk gebraucht werden.
1. Ismaels Geburt (16,1-16)
In Kapitel 15 haben wir Abram als einen Mann des Glaubens kennengelernt, der in einer unmöglichen Situation Gottes Verheißung glaubte. Diesen Glauben rechnete Gott ihm zur Gerechtigkeit. Aber noch hatte er keinen Sohn und wir erfahren, dass 10 Jahre nach ihrem Auszug Sarai versuchte, mit einer menschlichen Lösung dem Nachkommenproblem nachzuhelfen. Damals war es für eine Frau eine große Schande, wenn sie keine Kinder gebären konnte. Trotz der Zusage Gottes konnte es Sarai wahrscheinlich nicht mehr aushalten, auf ein Kind zu warten. Darum dachte sie darüber nach, wie sie dieses Problem lösen konnte. Schließlich kam sie zu Abram mit einem ungewöhnlichen Vorschlag. Sie wollte ihm ihre Magd Hagar als eine Nebenfrau überlassen in der Hoffnung, durch sie zu einem Kind zu kommen. In der damaligen Zeit war es ein anerkannter Ausweg, eine Nebenfrau zu nehmen, wenn man anders keinen leiblichen Erben bekommen konnte. Vers 2b sagt: „Und Abram gehorchte der Stimme Sarais.“ Abram gehorchte nicht der Stimme Gottes. Abram gehorchte seiner Frau und der allgemeinen Meinung, ohne Gott vorher zu befragen. Es war eine menschliche Lösung, die Gott nicht gefiel. Die Folgen dieses Fehlers erfahren die Nachkommen Abrams bis heute.
Abram und Sarai hatten ihr neues Leben durch den Glauben begonnen, indem sie alles verlassen und nur auf die Verheißung Gottes vertraut hatten. Aber nach 10 Jahren waren sie ungeduldig und auch müde geworden, weiter auf die Verheißung Gottes zu warten. Statt im Glauben an der Verheißung Gottes festzuhalten, bedienten sie sich einer menschlichen Methode, um ihren Kinderwunsch erfüllt zu bekommen. Ungeduld ist eine Frucht des Unglaubens. Anders gesagt ist die Geduld eine wichtige Eigenschaft in unserem Glaubensleben. Hebräer 10,36 sagt: „Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ Abram und Sarai dachten, dass sie lange genug gewartet hätten. Aber Gottes Zeit war noch nicht gekommen. Unser Gott ist treu. Er lügt nicht. Aber er ist nicht an unsere Vorstellung und unseren Zeitplan gebunden. Gott lässt uns manchmal auf die Erfüllung der Verheißung warten, weil er will, dass wir im Glauben wachsen und ihn besser kennenlernen.
Was war das Ergebnis als Abram und Sarai in ihrer Ungeduld eine menschliche Ersatzlösung wählten? Die geistliche Ordnung in der Familie geriet völlig aus den Fugen. Bisher war Hagar wahrscheinlich Sarai Lieblingsmagd gewesen, die mit ihr sehr gut zusammenarbeitete und die sie sehr liebte. Hagar hatte Sarai immer hochgeachtet. Doch sobald Hagar schwanger wurde, begann sie ihre Herrin zu verachten. Sie wollte nun nicht mehr das Geschirr spülen oder das Zelt aufräumen. Stattdessen setzte sie sich auf die Couch und hörte klassische Musik, um das Baby zu beruhigen. Wenn Sarai hereinkam, präsentierte sie jedesmal absichtlich ihren dicken Bauch, um sie zu kränken. Je größer Hagars Bauch wuchs, desto größer wurde auch ihr Stolz. So wurde das harmonische Familienleben drastisch gestört. Sarai war gekränkt und klagte den Abram an, dass er an allem Schuld sei: „Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich! Der Herr sei Richter zwischen mir und dir.“ Dann wollte Sarai der Hagar eine Lektion erteilen und sie demütigen. Daraufhin lief Hagar mitsamt dem Kind in ihrem Bauch weg. Die Familie war zerbrochen und Hagar wäre beinahe in der Wüste verdurstet.
Diese Geschichte zeigt uns, dass die Folgen des menschlichen Handelns oft unvorhergesehene und unlösbare Probleme mit sich bringen. Statt Frieden und Liebe gab es in Abrams Familie plötzlich viele Beziehungsprobleme, Misstrauen, Neid, Konflikte und viele Tränen. Doch wie konnte dieses Problem gelöst werden? Abram konnte dieses Problem nicht mit eigener Kraft lösen. Gott selbst griff ein und sandte seinen Engel zu Hagar. Der Engel sprach zu ihr: „Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin?“ Der Engel zeigte ihr, dass sie in ihrer Ego-Besessenheit vergessen hatte, wer sie war, und ihr Lebensziel verloren hatte. Er sagte ihr, dass sie sich demütigen und wieder zu Sarai zurückzukehren sollte. Er gab ihr auch eine große Verheißung bezüglich ihres Nachkommens. Gott wusste, dass Hagars Problem ihr Stolz war. Darum gebot er ihr, dass sie zu ihrer Herrin zurückkehren und sich unter ihre Hand demütigen sollte. Buße ist der einzige Weg, wie eine unlösbare menschliche Situation gelöst werden kann. Als Hagar Buße tat und sich demütigte, wurde die Familie Abrams wiederhergestellt. Vor allem konnte Hagar durch diese Begebenheit Gott kennenlernen. Sie bekannte: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Sie erkannte, dass Gott auch ihr persönlicher Gott ist, der sie sieht, der ihre Situation genau kennt und der ihr die rechte Orientierung schenkt. So kehrte Hagar zu Abrams Familie zurück und gebar ihm den Ismael, als er 86 Jahre alt war.
Hier sehen wir, dass Gott ein guter Hirte ist, der sich um Abrams menschliche Anliegen sorgfältig kümmerte. Obwohl Abram einen Fehler gemacht und sich in eine unlösbare Situation gebracht hatte, tadelte Gott ihn nicht. Vielmehr wirkte Gott in Hagar, dass sie Gottes Liebe zu ihr kennenlernen und Buße tun konnte. Gott ist ein Gott, der uns sieht. Er sorgt sich auch am Besten um unsre Leiden und Schwierigkeiten. Darum bezeugte David in Psalm 121: „Herr, du erforschest mich und kennst mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.“ Danken wir Gott, der uns am besten kennt und sich wie ein guter Hirte um uns kümmert.
2. Gott änderte den Namen von Abram in Abraham (17,1-27)
Sehen wir uns 17,1 an: „Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.“ Zwischen dem letzten Vers von Kapitel 16 und dem ersten Vers von Kapitel 17 sind 13 Jahre vergangen. Es war eine Zeit, in der Abram geistlich Pause machte. Wahrscheinlich ging es ihm äußerlich gut. Ismael war schon zu einem Teenager gewachsen. Abram lebte zufrieden. Aber Gott war nicht zufrieden. Gott erkannte, dass sich Abram in einer großen Krise befand, weil er nicht mehr mit der Verheißung Gottes lebte, sondern ein selbstzentrisches und selbstgefälliges Familienleben führte.
Die größte Gefahr im Glaubensleben kommt nicht durch Bedrängnisse, sondern dann, wenn alle unsere Wünsche erfüllt sind. Nachdem ein junger Mann sein Studium erfolgreich absolviert, eine Arbeit gefunden und eine Familie gegründet hat, wird er selbstzufrieden und kämpft keinen geistlichen Kampf mehr. Er denkt, dass sein Glaubensleben OK sei, weil Gott ihn gesegnet hat. Aber in Wahrheit befindet er sich in einer geistlichen Krise, weil er Gottes Verheißung verloren hat. Gerade in der westlichen Welt ist die Gefahr groß, ein bequemes und selbstgefälliges Glaubensleben zu führen und das große Ziel Gottes aus den Augen zu verlieren.
Wie half Gott Abram, als dieser sich nach 13 Jahren in einer ernsthaften geistlichen Krise befand? Lesen wir Vers 1 gemeinsam: „Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.“ Bisher hatte Gott Abram nie getadelt. Aber nun tadelte er Abram ernsthaft: „Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.“ Gott erinnerte Abram daran, wer er ist und ermahnte ihn dazu, ein frommes d.h. vollkommenes Leben vor ihm zu führen. Abram sollte über seinen Unglauben Buße tun, Gottes Verheißung erneuern und zur Mission Gottes zurückkehren. Als Abram diese Worte hörte, fiel er auf sein Angesicht.
„Ich bin der allmächtige Gott“ sagt, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist. Bis dahin dachte Abram, dass es unmöglich wäre, dass Sarai mit ihren schneeweißen Haaren noch schwanger werden könnte. Aber der Schöpfer des Universums konnte auch Sarai im hohen Alter noch einen Sohn schenken. Zur Zeit des Kommunismus schien es undenkbar, einen einzigen Missionar in die damalige UdSSR zu senden. Viele haben uns wegen dieses Gebetsanliegens ausgelacht. Aber der allmächtige Gott öffnete den Eisernen Vorhang und bewirkte eine Zeit Christi. Markus 11,22 sagt: „Habt Glauben an Gott!“
„Wandle vor mir und sei fromm“ bedeutet nicht, dass Abram nie mehr eine Sünde begehen würde. Es bedeutet vielmehr, dass er sein Leben ganz und vollständig dem Herrn weihen würde. 5.Mose 6,5 sagt: „Du sollst den Herrn deinen Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Gott ermahnte Abram zu seiner Berufung und zu seiner Mission zurückzukehren.
Schließlich kündigte Gott ihm an, einen Bund mit ihm zu schließen. Vers 2 sagt: „Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will dich über alle Maßen mehren.“ Es ist die einseitige Gnade Gottes, dass er einen Bund aufrichtet. Dieser Bund war nicht nur für Abram, sondern es war ein „ewiger“ Bund, der auch alle seine unzähligen Nachkommen einschließen würde.
Was war der Inhalt dieses Bundes? Lesen wir die Verse 4 bis 6: „Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker. Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen und auch Könige sollen von dir kommen.“ Am Anfang seines Glaubenslebens verhieß Gott dem Abram: „Du sollst ein Segen sein.“ Nun wurde er konkreter: „ein Vater vieler Völker“. Später hatte der Ausdruck „Ein Königreich von Priestern“ ebenfalls seine Wurzeln in der Verheißung Gottes an Abram. Durch diese Verse können wir vor allem Gottes großartige Vision kennenlernen. Abram war damit zufrieden, als ein edler Vater zu leben. Er war glücklich, dass er einen Sohn hatte und von den Menschen um ihn herum respektiert wurde. Aber Gottes Wille für ihn war es, ein Vater vieler Völker zu werden, der allen Menschen auf Erden dienen und sogar viele Könige hervorbringen würde. Abram wollte einfach ein guter Mensch sein, aber Gott wollte, dass er ein großer und einflussreicher Mensch würde.
Gott hat auch für jeden von uns eine große Vision. Gott möchte nicht, dass wir in einem kleinbürgerlichen und selbstgefälligen Leben stecken bleiben, sondern dass wir seine große Vision aufnehmen und als Quellen des Segens und als Väter und Mütter für viele Völker gebraucht werden. Gott möchte durch jeden von uns in diesem Wintersemester 12 Hoffnungsträger weiden. Er möchte durch uns Deutschland und Europa geistlich wiedererwecken. Vor 500 Jahren war Deutschland der Ausgangspunkt für die Reformation, wodurch den Menschen die Bibel zurückgegeben wurde. Gott hat noch immer eine große Hoffnung für Deutschland, dass wir als ein Segen und als eine Hirtennation für die Weltmission, sogar bis in die M-Welt gebraucht werden können.
Sehen wir uns den Vers 5 an: „Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker.“ Gott änderte den Namen Abrams in Abraham. Der Name eines Menschen repräsentiert seine Persönlichkeit und seine Identität. Abram bedeutet „edler Vater“, aber Abraham bedeutet „Vater vieler Völker“. Gott wollte Abraham verändern, dass er eine neue Innerlichkeit und eine neue Identität anziehen würde. Er sollte nicht mehr nur auf sein eigenes Leben fixiert leben, sondern als ein Mann der Mission ein Vater und Segen für unzählige Menschen, sogar für ganze Nationen werden. Ein solches Leben der Mission ist mit Schmerzen und Hingabe verbunden. Aber Gott wollte Abraham groß machen, so wie es das erste Gebot sagt: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.“
Für die meisten Menschen ist es wichtig, ihr eigenes Leben glücklich und zufrieden zu führen. Auch viele Gläubige leben mit solch einem kleinbürgerlichen Wunsch. Aber Gott will nicht, dass wir wie eine Hauskatze in den eigenen 4 Wänden leben, sondern dass wir unseren Horizont weit machen und zu großen Bäumen wachsen, die unzählige Früchte hervorbringen. Mit der großen Vision Gottes durfte der Knecht Gottes, eine Erkundungsreise in die Türkei unternehmen. Mit dieser großen Vision mobilisiert er auch die nächste Generation auf der internationalen Ebene, so dass sie zu den globalen geistlichen Leitern wachsen dürfen.
Betrachten wir die Verse 7 und 8. „Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, dass es ein ewiger Bund sei, sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin. Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan.“ Gottes Ziel war es, der Gott von Abraham und von allen seinen Nachkommen zu werden. Anders gesagt wollte Gott die zerstörte Schöpfungsordnung in Abrahams Nachkommen wieder aufrichten. Gott möchte, dass alle Menschen und alle Geschöpfe Gott ehren, ihn hochachten, ihn lieben und ihm gehorchen. Gott möchte, dass auch die Menschen in Deutschland und Europa ihn als Gott anerkennen, als sein Volk ein gesegnetes, glückliches und einflussreiches Leben führen.
In den Versen 9 bis 14 beschreibt Gott das Zeichen des Bundes, nämlich die Beschneidung. Lesen wir die Verse 10 und 11: „Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Geschlecht nach dir: Alles, was männlich ich unter euch, soll beschnitten werden; eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.“ Die Beschneidung ist ein identitäts-stiftendes Zeichen der Zugehörigkeit zum Volk Gottes. Die Propheten Israels haben immer klargemacht, dass die Beschneidung nicht nur ein äußeres Zeichen ist, sondern dass es um die Beschneidung des Herzens geht. Die Tatsache, dass auch die Knechte beschnitten werden sollten, zeigt, dass Gott niemanden ausschließt, sondern alle Menschen in seinen Erlösungsplan eingeschlossen hat. Gott will nicht, dass die Gläubigen verweltlichen, sondern dass alle weltlich gesinnten Leute zu Gläubigen werden.
Betrachten wir die Verse 15 und 16: „Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst Sarai, deine Frau, nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein. Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker.“ Der Name Sarai bedeutet „Prinzessin“, aber Sara bedeutet gemäß diesem Vers „Mutter vieler Völker“. Mit anderen Worten sollte Sarai nicht mehr als eine gewöhnliche Frau leben, sondern als eine Frau, die allen Menschen aller Völker dienen kann. Sie sollte eine geistliche gesinnte Mitarbeiterin sein, die alle Völker in ihrem Herzen trägt. Darüber hinaus verhieß Gott ihr, einen Sohn zu geben, der der Träger der Verheißung Gottes sein würde.
Wie reagierte Abraham auf diese großartige Verheißung Gottes? In den Versen 17 und 18 erfahren wir, dass er darüber lachte, weil er es für unmöglich hielt. Er schaute nur auf sein eigenes Alter von 100 Jahren und dass Sara schon 90 Jahre alt war. Dann sagte er: „Ach dass Ismael möchte leben bleiben vor dir!“ Abraham war mit seinem bisherigen Leben zufrieden und wollte nur, dass sein Sohn Ismael gesund heranwuchs. Aber Gott akzeptierte diese Ausrede von Abraham nicht. Gott sagte ihm ganz klar: „Nein,“ und ergänzte: „Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Geschlecht nach ihm.“ Gottes Plan war klar. Er war bereit, auch Ismael weltlichen Segen zu geben, aber der geistliche Segen sollte alleine durch Isaak fließen. Gott erlaubte keinen Kompromiss, sondern half Abraham, an die große Verheißung Gottes zu glauben und damit zu leben.
Wir lernen hier, wie wir unsere Hoffnungsträger oder Kinder betrachten dürfen. Sie sind nicht nur eine einzelne Person, sondern ein ganzes Volk. Auch wenn sie manchmal selbstzentriert oder visionslos leben, dürfen wir sie mit der Verheißung Gottes stärken und ermutigen, dass sie als Glaubensväter und -mütter für viele Völker auf Erden gebraucht werden.
Olaf ist ein großes Volk Gottes. Gott hat ihm den Sieg im Studium gegeben. Nun hilft er ihm, Gottes große Hoffnung und Vision für sein Leben aufzunehmen, nämlich Gottes Berufung zu ergreifen. Sogar hat Gott ihn an diesem Vormittag als Diener des Wortes Gottes kostbar gebraucht. Josua ist ein General des Glaubens, der mit Josua 1,6-9 lebt. Durch die Lebensgemeinschaft lernt er, sich selbst zu verleugnen und Gott zu gehorchen. Durch die Vorbereitung der Vorträge lernt er mit Kraft, Freude und Zuversicht zu sprechen und als ein Hirte und Leiter für seine Kommilitonen gebraucht zu werden. Sarah ist eine einflussreiche Glaubensmutter, die mit Gottes Verheißung Genesis 17,15.16 lebt und mit Freude mit Jesus zusammen leidet.
Sehen wir uns Abrahams Reaktion an. Tatsächlich tat Abraham Buße und nahm Gottes Verheißung neu an. Wie lange überlegte er sich, ob er die Verheißung annehmen sollte? Noch am gleichen Tag vollzog er die Beschneidung an sich selbst, an seinem Sohn Ismael und an allen Knechten in seinem Haushalt. Die Beschneidung war eine schmerzhafte OP. Aber er war entschieden, diese Schmerzen zu tragen und so den Glaubensgehorsam in sich selbst und auch in seiner ganzen Familie aufzurichten. Abraham trat entschieden und ohne zu zögern in den Bund Gottes ein. So wurde er von einem gewöhnlichen Vater Abram zu einem Abraham, zu einem Vater für viele Völker verändert.
In dieser Lektion lernen wir, nicht mit der menschlichen Lösung ein selbstzufriedenes, aber in Gottes Augen bedeutungsloses Leben zu führen. Gott wünscht sich, dass wir Gottes große Vision und Verheißung für unser Leben festhalten, indem wir als Hirten, Bibellehrer und geistliche Leiter für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa und bis an das Ende der Erde leben. Durch das Zweierbibelstudium dürfen wir den jungen Menschen helfen, Gottes Vision zu sehen und ein Leben mit Gottes Verheißung zu führen, nämlich als Väter und Mütter für viele Völker. Der Herr gebrauche uns, seinen Bund der Gnade zu allen Völkern zu bringen.