Paulus Dank und Fürbitte (Kolosser 1,12) – Lektion 1
Paulus Dank und Fürbitte (PDF-Datei)
PAULUS’ DANK UND FÜRBITTE
Kolosser 1,1 – 14
Leitvers 1,12
„Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.“
Wir befinden uns in einer postmodernen Zeit, in der immer mehr Menschen sich von den Irrlehren und dem Zeitgeist verführen lassen und abtrünnig werden. Treue Nachfolger Jesu werden als beschränkt, intolerant und spießig beschimpft. Nicht wenige Christen in Europa machen sich unsichtbar wegen der Angst, missverstanden zu werden. Ist Jesus der einzige Weg zu Gott? Ist Jesus allein genügend für unsere Erlösung? Brauchen wir vielleicht etwas Größeres als Jesus? Solche Fragen quälten auch die Heiligen in Kolossä. Sie verleugneten Jesus zwar nicht. Sie wurden jedoch sehr stark mit Irrlehren konfrontiert, von ihnen bedroht und beeinflusst, dass Jesus allein für das Werk der Erlösung vielleicht nicht ausreichen würde. Die Gläubigen in Kolossä brauchten sehr dringend geistliche Hilfe, Einsicht und geistliche Orientierung für ihr neues Leben in Christus.
Auch wenn sich Apostel Paulus im Gefängnis befand, schrieb er, um den Heiligen in Kolossä dringend zu helfen, einen Brief, dass sie die Überlegenheit und Genüge Christi erkennen, tiefe Wurzeln in seinem Wort schlagen und die Rettungslichter für ihre Generation sein konnten. Manchmal denken wir, dass wir wüssten, wer Jesus wirklich ist. Aber in der Tat ist unser Verständnis unvollständig und sehr begrenzt. Nicht nur das: wir leben oft nicht nach dem, was wir wissen. Unser Lebensstil ist sehr selbstzentrisch oder familienzentrisch, obwohl wir bekennen, Christen zu sein. Paulus ermahnt uns in seinem Brief, christuszentriert zu leben. Die erste Aufgabe dafür ist, dass wir wirklich wissen, wer Jesus ist, und dass wir tief in ihm verwurzelt und gegründet sind. Dann können wir wahrhaft Rettungslichter für unsere Generation sein und großen geistlichen Einfluss auf unsere Hoffnungsträger, Familien, Nachbarn, unsere Gesellschaft und auf die ganze Welt ausüben. Lasst uns den Leitvers 2,7 festhalten und durch das Studium des Kolosserbriefes in Christus verwurzelt und gegründet sein und ein Leben mit großem geistlichen Einfluss führen.
Im heutigen Text geht es zuerst um Paulus’ Grüße, Danksagung und Gebet für die Heiligen in Kolossä. Bei der Danksagung nennt Paulus ihre drei essentiellen Tugenden des Christenlebens; Glaube, Liebe und Hoffnung, die sie durch das Evangelium hervorbrachten. In seinem Gebet für die Kolosser bittet Paulus Gott vor allem darum, dass sie mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werden, ihm in allen Stücken gefallen und Rettungslichter für ihre Generation sein mögen, die mit der herrlichen Macht der Auferstehung die Gnade des Evangeliums geduldig und langmütig hell leuchten lassen. Schließlich erinnert Paulus sie daran, was Gott für uns getan hat. Gott möge jedem von Euch große Dankbarkeit für die Gnade Gottes geben und Euch als globale geistliche Leiter und Bibellehrer für diese Generation kostbar gebrauchen.
1. Glaube, Liebe und Hoffnung (1-8)
In den Versen 1 und 2 grüßt Paulus die Kolosser: „Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, und Bruder Timotheus an die Heiligen in Kolossä, die Gläubigen in Christus: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater!“ Paulus stellte sich den Heiligen in Kolossä vor, dass er ein Apostel Christi Jesu war, nicht durch seine menschlichen Qualifikationen oder Errungenschaften, sondern durch den Willen Gottes. Seine klare, kompromisslose, geistliche Identität, von Gott auserwählt und ausgesandt zu sein, gab ihm und seinen Worten geistliche Vollmacht. Mit geistlicher Vollmacht als Apostel Christi Jesu sagte er in seinem Brief die Worte, die Christus Jesus zu ihnen sagte, und die sie hören sollten. Paulus schloss Timotheus in seine Grüße mit ein. Obwohl Timotheus sein geistlicher Sohn war, achtete Paulus ihn als einen seiner wichtigen Mitarbeiter hoch. In seinem Gruß nannte Paulus die Kolosser „die Heiligen“. Viele von ihnen waren Heiden und lebten in Sünden, aber Paulus bezeichnete sie als „die gläubigen Brüder in Christus“, weil sie durch die Macht des Blutes Jesu geheiligt wurden. Sie waren die Minderheit und von den Irrlehren sehr ernsthaft angefochten, aber sie blieben Christus treu und lebten in Christus. Weil Gott unser Vater ist, sind Christen alle Brüder und Schwestern in Christus Jesus, die die Freude, Leiden und Herrlichkeit Gottes teilen können und dürfen.
Die Verse 3-5 zählen uns Paulus’ Dankanliegen für die Heiligen in Kolossä auf. Eigentlich kannte Paulus die Kolosser nicht persönlich. Aber er dankte Gott allezeit, wenn er für sie betete, für ihren Glauben an Christus Jesus, für ihre Liebe zu allen Heiligen und für ihre Hoffnung im Himmel. Die meisten Menschen interessieren sich für den sichtbaren Segen und sprechen darüber sehr viel, wenn sie solchen empfangen haben. Aber Paulus war anders. Er war sehr dankbar für die geistlichen Tugenden, die Gott ihnen gegeben hatte. Sie sind die Kerneigenschaften des christlichen Glaubens. Auch wir sollten uns nicht übermäßig um die weltliche Karrierebahn unserer Kinder und Hoffnungsträger kümmern, sondern um ihre geistlichen Tugenden.
Zuerst nennt Paulus den Glauben an Christus Jesus. Glaube ist etwas Grundlegendes, nämlich die Basis zum neuen Leben in Christus. Ohne Glauben können wir keine Beziehung zu Gott, keine Hoffnung im Himmel und keine Liebe zu den Nächsten haben. Glaube an Christus bedeutet nicht, verschiedene Glaubenslehren und Gesetze auswendig zu lernen, sondern Jesus sehr persönlich zu begegnen und unser Vertrauen auf ihn zu setzen. Glaube an Jesus bedeutet, das anzunehmen, was Jesus für uns getan hat, ihm zu vertrauen und immer tiefer in der Liebesbeziehung zu ihm zu wachsen. Man kann dies mit der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau vergleichen. In der Eheschließung geht es nicht nur um einen gesetzlichen Vertrag, sondern um eine Beziehung aus Liebe, Vertrauen und Hochachtung. In der Ehe sollte diese Beziehung wachsen und sich andauernd entwickeln, bis die beiden vollkommen eins werden in Seele, Körper und Geist. In dieser Hinsicht ist der Glaube nicht etwas statisches, sondern ein dynamischer Vorgang. Glaube ist nicht nur bloßes Kopfwissen oder eine Lippenbeziehung. Glaube an Christus ist eine aufrichtige, enge und persönliche Liebesbeziehung zu Christus. Einige Menschen denken, dass der Glaube und das praktische Leben zwei unterschiedliche Sachen wären. Das ist schlicht und ergreifend falsch. Der Glaube ist eine Macht, die Macht Gottes. Der Glaube verändert unseren inneren Menschen, einschließlich unserer Persönlichkeit und unserem Lebensstil. Darum hat Jesus zu uns gesagt: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ (Mk 9,23) 2. Kor 5,17 sagt: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Der Glaube an Jesus ist die Quelle der Veränderungsmacht, mit der wir alle Elemente des Fatalismus in unserem Glauben überwinden und das Werk Gottes tun können.
Zweitens nennt Paulus die Liebe zu allen Heiligen. Wahrer Glaube bringt wahre Liebe hervor. Galater 5,6 sagt: „Denn in Christus Jesus gilt … der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.“ Die meisten Menschen in der Finsternis lieben Gottes Heilige nicht, weil sie einfach anders denken und anders leben. Wenn sie ein Glaubenszeugnis der Heiligen hören, dass Jesus in ihrem inneren Menschen mächtig gewirkt und sie verändert hat, wollen sie es nicht wahrhaben. Aber wenn sie den Glauben an Jesus kennengelernt haben, fangen sie plötzlich an, Gottes Leute lieb zu haben. In ihren Augen sind die treuen Männer und Frauen des Glaubens die edelsten und schönsten Menschen. Sie wollen mit ihnen zusammen sein und zusammenarbeiten. Ein solches Wunder geschah unter uns in den Herzen vieler junger Menschen. Woher kommt diese Art von Liebe? Sie kommt von Gott. Allein die Liebe Gottes befähigt uns, das Volk Gottes wahrhaft zu lieben und eine geistliche Einheit mit ihnen zu bilden. Die Liebe Gottes ist wunderbar und voller Geheimnisse.
Drittens nannte Paulus die Hoffnung, die für uns im Himmel bereit ist. Lesen wir Vers 5: „um der Hoffnung willen, die für euch bereit ist im Himmel. Von ihr habt ihr schon zuvor gehört durch das Wort der Wahrheit, das Evangelium.“ Dieser Vers sagt nicht, dass Glaube und Liebe von der Hoffnung kommen würden, sondern dass wir wegen der Hoffnung im Himmel durch den Glauben leben und alle Heiligen Gottes lieben können. Die Hoffnung ist die Quelle der Kraft für viele Menschen, dass sie alle Arten von Leiden, Trübsal des Lebens und Nöte erdulden können. Die entscheidende Frage ist, mit welcher Hoffnung wir leben. Weltliche Hoffnungen können nicht unsere Hoffnung sein, weil sie trügerisch sind. Alle irdischen Hoffnungen sind trügerische Hoffnungen, da sie irgendwann verwelken, verderben und vergehen. Aber die Hoffnung im Himmel ist die einzige wahre und lebendige Hoffnung, die begründet und ewig ist. Allein die lebendige Hoffnung kann unsere bleibende Hoffnung sein. Wenn wir diese Hoffnung in unserem Leben tragen, können wir alle menschlichen Grenzen und Hindernisse überwinden und uns selbst ganz mit großer Hingabe und Dienerschaft für Gott und Gottes Werk hingeben. Diese lebendige Hoffnung im Himmel ist wie ein sicherer und fester Anker für unsere Seele. Wir werden nicht von Gott abdriften, selbst wenn wir harten Lebensstürmen begegnen werden (Hebr 6,19).
Glauben, Liebe und Hoffnung sind die grundlegenden Werte des Christenlebens. Woher konnten die Kolosser diese erlangen? Vers 5b sagt, dass sie von dem Wort der Wahrheit, dem Evangelium, kommen. Glaube, Liebe und Hoffnung werden uns nicht deswegen gegeben, weil wir uns sehr bemüht haben. Sie werden uns als ein Geschenk gegeben, wenn wir die Wahrheit des Evangeliums hören und aufnehmen. Das ist ein wunderbares Geheimnis, das wir oft beim Bibelstudium und im praktischen Glaubensleben erfahren. Wenn wir das Wort der Wahrheit, das Evangelium hören, es in unserem Herzen aufnehmen, können Glaube, Liebe und Hoffnung in unserem Leben keimen. Vers 6 sagt: „das zu euch gekommen ist, wie es auch in aller Welt Frucht bringt“. Hier können wir das Wesen und die dynamische Macht des Evangeliums kennenlernen. Das Evangelium ist nicht nur eine von vielen guten Nachrichten, sondern es ist die gute Nachricht. Das Evangelium ist die Wahrheit, die uns von aller Macht der Sünde und des Todes errettet und uns ewiges Leben schenkt. Das Evangelium ist die Macht Gottes, unser Leben zu verändern und wachsen zu lassen, so dass es 100 und sogar 1000-fach Frucht bringt. Das Evangelium beginnt anfangs wie ein Senfkorn, das das kleinste unter allen Samenkörnern ist. Aber es wächst, bis es zu einem großen Baum wird. Vor allem ist das Evangelium universal. Der Wirkungsgrad des Evangeliums ist nicht auf bestimmte Personen oder Länder begrenzt, sondern gilt für alle Menschen auf Erden durch die Geschichte der Menschheit hindurch.
Dieses Evangelium war durch Epaphras zu den Kolossern gekommen, der ein treuer Diener Christi war. Er hatte das Evangelium wahrscheinlich von Paulus während seines Wirkens in Ephesus gehört und die wirkungsvolle und frohe Botschaft des Evangeliums den Menschen in Kolossä, Laodizea und Hierapolis weiterergeben. Auf diese Weise wirkt Gott auch heute noch in unserer Zeit mächtig. (Röm 10,17)
2. Gefallt Christus in allen Stücken (9-12)
Die Verse 9-12 beinhalten Paulus’ Gebet für die Heiligen in Kolossä. Vers 9 sagt: „Darum lassen wir … nicht ab, für euch zu beten.“ Paulus betete mit großer Dringlichkeit beharrlich für sie. Warum? Lesen wir die Verse 9 und 10: „Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir’s gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, dass ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes.“ Als die Gläubigen in Kolossä das Evangelium hörten, wuchsen sie und brachten sehr gute Lebensfrüchte. Aber falsche Lehrer kamen in die Gemeinde mit gut klingenden Argumenten, so dass sie bezüglich der Errettung ganz verwirrt wurden: Ist Jesus allein wirklich genügend für unsere Erlösung? Einige Gläubige verloren die geistliche Einsicht und lebten selbstgefällig mit dem Zeitgeist, indem sie ihr Glaubensleben je nach der Situation angepasst und bequem führten. Sie brauchten klare geistliche Orientierung. Die Gebetsanliegen von Paulus gaben ihnen die klare Orientierung für ihr neues Leben in Christus.
Sein erstes Gebetsanliegen bestand darin, dass Gott sie mit der Erkenntnis seines Willens erfüllen möge. Paulus betete nicht, dass Gott alle Kulte und falsche Lehren von der Gemeinde in Kolossä entfernen möge. Vielmehr betete er für die Kolosser, dass sie mit der Erkenntnis des Willens Gottes in aller geistlichen Weisheit und Einsicht erfüllt werden mögen. Wenn wir den Willen Gottes, nämlich Gottes Hoffnung und Führung aufnehmen und ihr gehorchen, können wir Unterscheidungskraft gewinnen, was richtig und falsch ist. Wenn wir mit der Erkenntnis des Willens Gottes erfüllt werden, können wir die richtigen Entscheidungen treffen und das tun, was Gott gefällt. In Vers 10 ermahnt Paulus uns, des Herrn würdig zu leben, so wie es Gott gefällt. Wenn wir Gott gefallen, dann erfreut Gott uns und segnet uns. Wenn Kinder ihre Eltern erfreuen, dann wollen die Eltern ihnen noch größere Freude machen, nicht als eine Pflicht, sondern als Ausdruck ihrer Liebe. Ein Vater kam nach einer harten Arbeitsreise heim. Seine beiden Söhne begrüßten ihn. Der eine sagte: „Papa, hast du mir ein Geschenk mitgebracht?“ Der andere rannte zu seinem Vater, warf seine Arme um ihn und sagte: „Herzlich willkommen zu Hause. Ich habe dich vermisst, Papa!“ Wer von den beiden hat nach deiner Meinung den Vater erfreut?
In den Versen 10b-12 finden wir, wie wir Gott gefallen können. Wir können Gott gefallen, indem wir Frucht in jedem guten Werk bringen. Wenn wir am Campus Gottes Wort weitergeben, dort für andere den Gebetsaltar aufbauen, wenn wir die Kranken besuchen, die Bekümmerten trösten und uns um die notleidenden Menschen sorgen, können wir Gott gefallen. Wir können Gott gefallen, indem wir in der Erkenntnis Gottes wachsen. Wir können Gott nicht durch ein paar Bibelstudien erkennen. Die Erkenntnis Gottes ist so tiefgründig und überragend, dass es ein ganzes Leben lang dauert, sie zu ergreifen. Wir können Gott gefallen, indem wir mit seiner Kraft der vergebenden Liebe und der Auferstehung ausgerüstet werden, dem Bösen zu widerstehen und das Gute beharrlich zu tun. Unser Kampf ist nicht ein fleischlicher Kampf gegen Fleisch und Blut. Unser Kampf ist ein geistlicher Kampf gegen die Mächte des Bösen.
Wir können Gott gefallen, wenn wir ihm mit Freude danken. 1. Thessalonicher 5,18 sagt: „Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ Egal, in welchen Umständen wir uns befinden mögen, gibt es für uns keine Ausrede, zu murren. Stattdessen haben wir einen klaren Grund, mit Freude dem Vater Dank zu sagen. Warum? Es ist deshalb, weil er uns tüchtig gemacht hat sogar zu dem Erbteil der Heiligen im Licht (12). Das Wort „tüchtig“ deutet an, dass es einen geistlichen Standard gibt. Wenn wir uns für eine bestimmte Uni oder eine bestimmte Arbeitsstelle bewerben, ist es notwendig, einige bestimmte Qualifikationen zu erfüllen. Um in das Reich des Lichts eingehen zu können, benötigen wir auch einige bestimmte Qualifikationen. Weil wir von Gott entfernt nach unseren eigenen Begierden und Plänen lebten und Kinder des Zorns waren, hatten wir keinen Anteil an ihm. Wir konnten auch seine Verheißung nicht in Anspruch nehmen. Aber Gott hat uns in seiner großen Barmherzigkeit und Liebe zu seinen Kindern gemacht. Nicht nur das. Er hat uns zu Erben seines Reiches gemacht wie die Heiligen im Licht. Aber keines ist größer als das, dass seine Gnade uns qualifiziert hat, seine Kinder und die Erben seines Reiches zu werden. Manchmal murren wir gegen Gott und sagen: „Du hast mir nicht das gegeben, was ich haben wollte!“ Aber Gott hat uns schon sein herrliches Reich gegeben. Es ist die absolute Grundlage, zum einflussreichen Leben als Leiter, dass wir die schlechte Angewohnheit des Murrens überwinden und die gute Gewohnheit entwickeln, in jeder Situation Gott mit Freude reichlich zu danken.
3. Er hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes (13.14)
Vers 13 zeigt uns, was Gott für uns getan hat, um uns als Erben seines Reiches zu qualifizieren. Lesen wir Vers 13: „Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes.“ In diesem Vers haben die Verben „erretten“ und „versetzen“ eine sehr wichtige Bedeutung. Es handelt sich hier um das Handeln Gottes. Gott saß nicht auf einem hohen Platz im Himmel und arbeitete allein mit den Lippen. Gott ergriff die Initiative und handelte gemäß seiner Verheißung, um uns, die Menschen, zu retten. Er sandte trotz ihrer Unbußfertigkeit viele Knechte, um die Menschen zur Buße zu führen. Aber trotzdem blieben sie stolz und halsstarrig. Da sprach Gott: „Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vor dem werden sie sich doch scheuen.“ (Lk 20,13) Jesus kam in diese Welt und lebte unter uns. Er lehrte uns sein Wort, trug all unsere Schwachheiten und heilte unsere Krankheiten. Er ermutigte uns, leitete uns in alle Wahrheit, zeigte uns ein gutes Vorbild. Schließlich starb er am Kreuz für unsere Sünden. Auf diese Weise errettete er uns von der Macht der Finsternis. Die Macht der Finsternis war zu stark. Als die Israeliten in Ägypten waren, war die Macht des Pharao so stark, dass keiner ihr widerstehen konnte. Sie mussten unter der Sklaverei des Pharao hart arbeiten und wurden erbarmungslos misshandelt und umgebracht. Als Gott Ägypten strafte, wurden die Israeliten durch das Blut des Lammes errettet. So wie das Blut des Lammes für die Vergebung der Israeliten vergossen wurde, so vergoss Jesus sein Blut, um alle Menschen, auch dich und mich, von ihren Sünden zu erretten. Durch das aktive Handeln Gottes sind wir von der Sklaverei der Sünde und des Satans befreit.
Dank sei Gott, dass er für unser Heil so langmütig gehandelt hat. Gott hat uns nicht nur errettet, sondern er hat uns auch in das Reich seines lieben Sohnes versetzt. In diesen Tagen hören wir oft von Leuten, die sich ihr Leben aus verschiedenen Gründen nehmen, wie unerträgliche Schuld und Scham, Depression, Betrug, Bedeutungslosigkeit und so weiter. Es gab einen Mann, der unter Depression litt und in einen Fluss sprang, um Selbstmord zu begehen. Aber er wurde von einem Fußgänger, der sein eigenes Leben für ihn riskierte, gerettet. Aber dieser Mensch konnte seine schwierige Depression nicht ertragen. Er versuchte es noch einmal und tat es, weil diesmal keiner da war, der ihn rettete. Gott hat uns aber nach unserer Errettung nicht verlassen, sondern uns in das Reich seines lieben Sohnes versetzt. In welche Welt hat Gott uns versetzt? Es ist das Reich seines lieben Sohnes, in dem Christus regiert. Dieses Reich ist das Reich des Lichts, das Reich der Liebe und das Reich des Lebens. „Licht“ steht hier im Gegensatz zu „Finsternis“. Alle Elemente der Macht der Finsternis sind aus unserem Leben verschwunden, und wir erfahren täglich Gottes Anwesenheit und göttliches Gegenüber. Statt Verdammnis ist Vergebung, statt Hass Liebe, statt Lüge ist Wahrheit, statt Verzweiflung Hoffnung, statt Trauer Freude, statt Scham ist Ehre im Reich seines lieben Sohnes. Dies ist wahrhaftig wunderbare Gnade, die wir unverdient empfangen haben. Wie war dies möglich?
Lesen wir Vers 14: „in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.“ Der Vers 14 lehrt uns, was Jesus für uns getan hat. Jesus starb für unsere Sünden an unserer Stelle, indem er den vollen Preis für unsere Sünde durch sein kostbares Blut bezahlte. So empfangen wir die Erlösung, nämlich die Vergebung der Sünde. Für Jesus war es wirklich eine sehr kostspielige Sache, uns zu Kindern Gottes und zu Erben seines Reiches zu machen. Aber Jesus tat dies durch seine völlige Hingabe, dass wir die Gnade der Vergebung frei und kostenlos empfangen durften. Preiset Gott, der so geduldig und langmütig gehandelt hat, uns von der Macht der Finsternis zu erretten und uns in das Reich seines lieben Sohnes zu versetzen! Preiset Jesus, der uns durch seine völlige Hingabe tüchtig gemacht hat, für Jesu Erbteil der Heiligen im Licht. Gott möge jeden von Euch segnen, durch das Kolosserbibelstudium in Christus Jesus verwurzelt und gegründet zu sein und mit reichlicher Dankbarkeit für seine Gnade in dieser postmodernen Generation hell zu leuchten wie Rettungslichter.