Nehemias Entschlossenheit (Nehemia 6,3) – Lektion 3

Nehemias Entschlossenheit (PDF-Datei)

NEHEMIAS ENTSCHLOSSENHEIT

Nehemia 5,1 – 7,72
Leitvers 6,3

„Ich aber sandte Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: Ich hab ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen; es könnte das Werk liegen bleiben, wenn ich die Hand abtäte und zu euch hinabkäme.“

Wir danken dem Herrn für die Frühlingsbibelkonferenz 2012 in Xanten am vergangenen Wochenende, durch die wir das neue Leben in Christus kennenlernen durften. Durch Jesu Tod und seine Auferstehung hat Gott uns vom geistlichen Tod errettet. Er hat uns lebendig gemacht zu einem neuen Leben als Waffen der Gerechtigkeit, nämlich zu einem Leben mit der Mission Gottes. Nun möchte Gott uns gebrauchen, die geistlichen Mauern in Deutschland und Europa wieder aufzubauen, so dass Deutschland als ein bibel-gläubiges Land wiederhergestellt wird und von Europa viele Missionare ausgesandt werden.

Das Buch Nehemia handelt von dem Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems unter der Leitung von Nehemia, nachdem diese über 100 Jahre nicht mehr als eine nutzlose Ruine gewesen war. In Kapitel 3 und 4 haben wir das Werk der Zusammenarbeit gelernt und wie die Bauleute gleichzeitig arbeiteten und kämpften, indem sie immer ihre Waffe bei sich trugen. Wir wurden dadurch ermutigt, ebenfalls arbeitende Kämpfer zu sein. Obwohl wir Laienhirten und Laienmissionare sind, wollen wir stets die geistlichen Waffen des Wortes Gottes und des Gebets bei uns tragen und für das Einladungswerk und Zweierbibelstudium kämpfen und so die geistlichen Mauern des Wortes Gottes in Deutschland neu aufrichten.

In der heutigen Lektion lernen wir, wie der Satan durch hinterlistige Anfechtungen versuchte, Nehemia zu Fall zu bringen und so das Werk Gottes zu stoppen. Zunächst gab es die Versuchung von innen, nämlich dass durch Habgier die geistliche Einheit im Volk zerstört wurde. Dann gab es Anfechtungen von außen, durch hinterlistige Einladungen, durch offene Verleumdungen und durch scheinbar gutgemeinte Warnungen von falschen Freunden. Immer wieder versuchte der Satan, Nehemia von seiner Arbeit abzuhalten. Lasst uns lernen, wie Nehemia mit der Weisheit Gottes die Anfechtungen des Satans zurückwies und mit klarer Entschlossenheit das Werk des Mauerbaus fortsetzte und vollendete.

1. Die Bildung der Einheit durch Nehemia (5,1-19)

Zurzeit stehen wir in Europa vor der wichtigen Frage, wie wir eine Einheit bilden können. Die Europäische Union wurde hauptsächlich als eine Wirtschaftsunion gegründet, weshalb die ökonomischen Argumente immer im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Die gemeinsamen ideellen Werte aber, nämlich das Streben nach einem friedlichen Zusammenleben und die christlichen Werte des Abendlandes wurden kaum wahrgenommen. Wir erfahren einen starken Konflikt zwischen armen Ländern und reichen Ländern, genauso zwischen Armen und Reichen in unserer Gesellschaft. Aber jede Krise kann auch eine Gelegenheit sein, eine noch festere Einheit zu bilden, wenn wir nicht nur an unseren ökonomischen Vorteil denken. Lasst uns einmal kennenlernen, wie Nehemia inmitten der Krisenzeit die Einheit im Volk herstellte.

Sehen wir uns Vers 1 an: „Und es erhob sich ein großes Geschrei der Leute aus dem Volk und ihrer Frauen gegen ihre jüdischen Brüder.“ In den Versen 1 bis 5 lesen wir von einer großen Unruhe und Protesten aus dem Volk. Bisher hatten alle – arm und reich gleichermaßen – hingebungsvoll für das Werk des Mauerbaus zusammengearbeitet. Aber mit der Zeit wurde die Schere zwischen Armen und Reichen immer größer und die Armen im Volk erfuhren große Probleme. Es herrschte damals Hungerszeit und einige mussten ihre Söhne und Töchter verpfänden oder ihre Weinberge und Häuser verkaufen, um sich Getreide zu kaufen. Andere mussten teure Kredite und Hypotheken aufnehmen, um überhaupt ihre Steuern bezahlen zu können. Manche hatten schließlich ihre Söhne und Töchter als Sklaven arbeiten lassen müssen, weil sie nichts mehr zu essen hatten. Als dann sogar einige ihre Töchter erniedrigt wurden, brachte es dass Fass zum Überlaufen und sie kamen zu Nehemia, um bei ihm zu protestieren.

Wie reagierte Nehemia auf ihre Klagen? Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Als ich aber ihr Schreien und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig. Und ich hielt Rat mit mir selbst und schalt die Vornehmen und die Ratsherren und sprach zu ihnen: Wollt ihr einer gegen den andern Wucher treiben? Und ich brachte eine große Versammlung gegen sie zusammen.“ Nehemia erkannte, dass dieses Anlagen ein sehr schwerwiegendes Problem war, das die Einheit im Volk zu zerstören drohte. Er betete in der Stille zu Gott und berief dann eine Versammlung ein. Er tadelte die Reichen und die Ratsherren, dass sie nicht an die Armen gedacht und sich durch Wucher auf deren Kosten bereichert hatten. Sie hatten kein Herz und kein Mitleid für die Armen im Volk gehabt. In ihrer Selbstsucht hatten sie die Notlage des Volkes sogar ausgenutzt, um selber mehr Geld zu verdienen. Wahrscheinlich hatten sie gedacht, dass es o.k. sei, teure Preise zu verlangen, wenn es der Markt hergab. Sie dachten auch, dass es ihr gutes Recht wäre, das von ihnen verliehene Geld mit teuren Zinsen rücksichtslos wieder einzutreiben.

Doch Nehemia tadelte ihre Habgier und ihren Egoismus hart: „Wollt ihr einer gegen den andern Wucher treiben? … Wollt ihr eure Brüder verkaufen, damit wir sie wieder zurückkaufen müssen? … Solltet ihr nicht in der Frucht Gottes wandeln?“ Als sie alle betreten schwiegen und nichts antworten konnten, ging er selber mit gutem Beispiel voran. Er verkündigte, dass er allen, die von ihm und seinen Leuten etwas geliehen hatten, ihre Schulden bedingungslos erlassen wollte. Dann forderte er alle Ratsherren auf, dass sie ebenfalls einem generellen Schuldenerlass zustimmen sollten. Als sie über ihren Egoismus Buße taten, den Armen ihre Schulden erließen und ihr Hab und Gut wiedergaben, konnte die Einheit im Volk neu gebildet und das Werk des Wiederaufbaus fortgesetzt werden.

Einheit wird nicht dadurch hergestellt, dass jeder seinen größtmöglichen Vorteil sucht. Einheit kann nur dort entstehen, wo man auf sein Recht verzichtet, von seinen Forderungen zurücktritt und den anderen in Liebe aufnimmt. So kann eine Atmosphäre der Liebe und des gegenseitigen Vertrauens geschaffen werden, in der man zusammenarbeiten kann.

Die Einheit in unserer Gemeinde beruht auch darauf, dass wir unsere eigenen persönlichen Vorstellungen zurückschrauben und lernen, mit den anderen demütig zusammenzuarbeiten, weil wir ein gemeinsames Ziel in Jesus haben, nämlich das Evangelium unter den Studenten zu verkündigen, sie als Jünger Jesu aufzustellen und dadurch eine geistliche Wiedererweckung in unserem Land zu bewirken. Als ich ein Hoffnungsträger war, verleugneten unsere Missionare und Mitarbeiter auch ihre Erwartungen und dienten einem selbstzentrierten und kaltherzigen jungen Mann geduldig, bis er durch die Gnade Jesu verändert werden und ein neues Leben beginnen konnten. Gottes Knecht M. Peter trug und ertrug mich viele Jahre, um mir zu dienen und mich zu lehren, zu einem Diener des Wortes Gottes zu wachsen, und mit mir zusammenzuarbeiten.

Als die Reichen Verzicht übten, wurden sie weder arm noch traurig. Im Gegenteil lesen wir, dass sie nach ihrer Entscheidung alle gemeinsam den Herrn lobten und voller Freude waren. Eine neue Einheit wurde gebildet und sie konnten als Gottes Volk gut zusammenarbeiten und den Bau der Mauer kräftig fortsetzen.

Die Verse 14 bis 19 berichten über Nehemias praktisches Leben als ein Statthalter von Juda. Lesen wir die Verse 14 und 15: „Und von der Zeit an, als mir befohlen wurde, ihr Statthalter zu sein im Lande Juda, nämlich vom zwanzigsten Jahr an bis in das zweiunddreißigste Jahr des Königs Artahsasta, das sind zwölf Jahre, verzichtete ich für mich und meine Brüder auf meine Einkünfte als Statthalter. Denn die früheren Statthalter, die vor mir gewesen waren, hatten das Volk belastet und hatten für Brot und Wein täglich vierzig Silberstücke von ihnen genommen; auch ihre Leute waren gewalttätig mit dem Volk umgegangen. Ich aber tat nicht so um der Furcht Gottes willen.“ Während seiner 12-jährigen Amtszeit hatte er alle Hände voll zu tun, viele Aufgaben zu erledigen und darüber hinaus vielen Menschen zu dienen. Alleine seine tägliche Gästeliste von 150 Personen lässt uns vor der Größe der Aufgabe erschrecken. Aber vor allem sind wir erstaunt über seine Selbstlosigkeit und Uneigennützigkeit. Nehemia verzichtet auf das ihm zustehende Gehalt eines Statthalters, weil er der Meinung war, dass das Volk schon genug belastet wäre. Er arbeitete Tag und Nacht fleißig und bezahlte sich dies alles selbst. Nehemias Geheimnis der Leitung war sein eigenes gutes Vorbild. Als er selber zuerst an das Volk dachte und ihnen mit dem Hirtenherzen und Hingabe diente, wurde er als Leiter anerkannt und viele folgten seinem Beispiel.

Apostel Paulus war ein Missionar, der sehr hingebungsvoll arbeitete und dabei halb Europa durchzog, um neue Gemeinden zu gründen. Aber er verzichtete auf sein Recht, von den Gemeinden bezahlt zu werden, und verdiente sich stattdessen als Zeltmacher seinen eigenen Lebensunterhalt. Er hielt sich an das Wort Jesu: „Geben ist seliger als Nehmen.“ Unsere Missionare kämpfen hingebungsvoll, um dem Jüngererziehungswerk in Deutschland zu dienen, aber nicht um Geld zu verdienen, sondern sie verzichten auf dieses Recht und finanzieren sich selbst als Zeltmachermissionare. Auf diese Weise üben sie den guten Einfluss der Selbstlosigkeit und Hingabe auf die Studenten aus.

Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass unsere Neue Generation auf ihre Möglichkeiten zu einem bequemen Leben gemäß ihrer eigenen Vorstellung verzichtet, stattdessen dem Werk Gottes hingebungsvoll dient. Während andere ihre eigene Karriere vorantreiben und sich um ihre Zukunft und menschliche Sicherheit kümmern, dienen sie dem Werk Gottes und den Täuflingen hingebungsvoll, indem sie ihre kostbare Zeit am Morgen und nach der Arbeit dafür von ganzem Herzen einsetzen. Wegen ihres guten Vorbilds wird Gott sie als globale geistliche Leiter gebrauchen.

Lesen wir Vers 19 gemeinsam: „Gedenke, mein Gott, zu meinem Besten an alles, was ich für dies Volk getan habe!“ Nehemia tat all dies nicht vor den Menschen, sondern vor Gott, indem er alleine nach Gottes Lohn und Anerkennung suchte. Lasst uns von Nehemia lernen, wie wir durch Selbstlosigkeit und Geben eine geistliche Einheit in der Furcht Gottes bauen können. Ich glaube, dass Gott eure Hingabe, euer Hirtenherz und eure Selbstlosigkeit segnet und sie gebraucht, alle inneren Anfechtungen zu überwinden und eine geistliche Einheit zu bilden, durch die Deutschland und Europa geistlich wiederhergestellt werden kann.

2. Die Vollendung des Mauerbaus durch Nehemia (6,1-19)

Wo es das Werk Gottes gibt, da gibt es auch immer wieder die Attacken des Satans. Satan versuchte Nehemia immer wieder von seiner Aufgabe abzubringen. Lasst uns darüber nachdenken, wie Nehemia diese Versuchungen überwinden und das Werk des Mauerbaus vollenden konnte. Lesen wir die Verse 1 und 2: „Und als Sanballat, Tobija und Geschem, der Araber, und unsere anderen Feinde erfuhren, dass ich die Mauer gebaut hätte und keine Lücke mehr darin sei, wiewohl ich die Türen zu der Zeit noch nicht in die Tore gehängt hatte, sandten Sanballat und Geschem zu mir und ließen mir sagen: Komm und lass uns in Kefirim im Tal Ono zusammenkommen! Sie gedachten mir aber Böses anzutun.“ Zunächst wurde Nehemia von Sanballat zu einem Treffen im Tal Ono eingeladen. Es sah wie ein ganz normales Treffen aus, aber in der Tat plante Sanballat ein Attentat auf Nehemia zu verüben. Nehemia erwiderte mehrmals, dass er nicht kommen könnte, weil er das Werk des Mauerbaus vollenden musste. Lesen wir Vers 3 gemeinsam: „Ich aber sandte Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: Ich habe ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen; es könnte das Werk liegen bleiben, wenn ich meine Hand abtäte und zu euch hinabkäme.“ Nehemia ließ sich nicht von seiner Mission abbringen und tat die Hände nicht ab vom Mauerbau. Viermal lehnte er diese Einladung ab, obwohl dies wie ein Affront gegen Sanballat wirken musste.

Jeder, der einmal versucht hat, eine Aufgabe mit ganzem Herzen und ganzer Kraft zu erfüllen, hat sicher erfahren, wie viele Ablenkungen und Hindernisse es dabei gibt. Wenn wir für eine Prüfung oder Masterarbeit lernen, dann gibt es alle möglichen Dinge, die uns ablenken wollen, wie Internet, Spiele, Fernsehen, Freunde oder einfach früh schlafen gehen zu wollen. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir diese Anfechtung überwinden und konzentriert und fleißig unsere Aufgabe erfüllen.

Wir, die Christen, haben auch eine klare Aufgabe Gottes in dieser Welt, nämlich das Evangelium unter allen Völkern zu verkündigen. Leider haben jedoch viele Kirchen in Europa diese Aufgabe Gottes verloren und aufgegeben. Sie sind dem Humanismus und Individualismus gefolgt, anstatt mit der Mission Gottes zu leben und Jünger Jesu zu erziehen. Auf diese Weise sind sie geistlich tot und einflusslos geworden. Wir dürfen uns nicht verführen lassen, so dass wir unsere Hand von der Aufgabe Gottes abtun. Lasst uns dafür beten, dass wir Gottes Mission bis zum Ende erfüllen und so Europa als einen christlichen Kontinent wiederherstellen.

Von Nehemia lernen wir, mit welcher kompromisslosen Haltung wir dem Werk Gottes dienen und die anvertraute Mission erfüllen sollen, anstatt uns davon abbringen zu lassen. Wir sollen zu den Versuchungen des Satans klar „Nein“ sagen und die von Gott anvertraute Aufgabe bis zum Ende erfüllen. Dann können wir Gott durch ein siegreiches Leben verherrlichen.

Als seine erste Strategie nicht aufging, versuchte Sanballat Nehemia dadurch zu einem Treffen zu bewegen, indem er öffentlich sagte, dass ein böses Gerücht über ihn im Umlauf wäre, dass er König von Juda werden wollte. Mit anderen Worten bezichtigte er ihn des Hochverrats. Verleumdungen und böse Gerüchte wirken oft sehr verletzend. Darum hätte Nehemia ärgerlich oder ängstlich reagieren und versuchen können, Sanballat durch seinen Besuch zu überzeugen. Aber Nehemia reagierte nicht unbeherrscht. Er erkannte, dass Satans Absicht darin bestand, sich mit den Verleumdungen zu beschäftigen und so furchtsam und kraftlos zu werden. Nehemia beschäftigte sich nicht mit den falschen Anschuldigungen, sondern stärkte umso mehr seine Hände, die Mission Gottes zu erfüllen.

Wenn wir Gottes Werk dienen, werden wir auch immer mit den Feinden Gottes konfrontiert, die böse Gerüchte und Verleumdungen ausstreuen, um uns furchtsam zu machen und vom Werk Gottes abzuhalten. Als M. Peter solche Verleumdungen erfuhr, kämpfte er nicht menschlich dagegen, sondern vertraute auf Gott und freute sich, dass er mit Christus leiden durfte. Da kümmerte sich Gott selbst um alles und machte die Verleumder zuschanden. Lasst uns darum unsere Hände stärken und das Werk der Aufstellung von 500 Bibellehrern und 5000 Gebetsmitarbeitern fleißig herausfordern und Gottes Wirken erfahren.

Schließlich versuchte Schemaja ihn. Schemaja sah sehr geistlich aus, aber in der Tat hatte er sich von Gottes Feinden bestechen lassen. Er behauptete, dass ein terroristischer Anschlag gegen Nehemia geplant sei und dass er sich deshalb im Tempel verstecken sollte. Er behauptete sogar, dass Gott ihn gesandt hätte, um Nehemia zu warnen. Aber Nehemia ging nicht darauf ein. Satans Taktik besteht darin, Furcht in unsere Herzen einzupflanzen. Wenn Furcht in unsere Herzen kommt, werden wir gelähmt und tun unüberlegte Dinge. Aber 2.Timotheus 1,7 sagt klar, dass Gott uns nicht einen Geist der Furcht gegeben hat, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Nehemia ließ sich nicht von Furcht und Sorgen um seine eigene Sicherheit überwältigen, sondern erfüllte Gottes Aufgabe bis zum Ende.

Wir erkennen hier, dass Nehemia ein Mann der Entschlossenheit war, der seine angefangene Aufgabe bis zum Ende erfüllte, indem er die Attacken des Satans zurückwies. Martin Luther war auch ein Mann der Entschlossenheit. Nachdem er angefangen hatte, die Wahrheit des Glaubens gegen die verschiedenen falschen Lehren in der Kirche zu verteidigen, erfuhr er unzählige Hindernisse und Anfechtungen des Satans. Aber er ließ sich nicht davon verführen oder von seiner Mission abbringen. Als er sich in Worms vor dem Kaiser und der katholischen Kirche gleichermaßen verteidigen musste, drohte ihm die Hinrichtung. Dennoch bezeugte er mutig die Wahrheit des Wortes Gottes. Er sagte, dass er nur durch die Heilige Schrift und sein Gewissen gebunden sei.

H. Jochen kämpft treu und ohne Kompromiss in der Mittagszeit dem Einladungswerk zu dienen, indem er sich nicht einmal durch Mittagessen ablenken lässt. Darum vertraut Gott ihm immer wieder Hoffnungsträger an. Pastor Oak sagte, dass er verrückt sei für das Jüngererziehungswerk, d.h. dass er mit klarer Entschlossenheit ohne einmal nach links oder rechts zu schauen diesem Werk gedient hat. Gott brachte durch sein Leben reichliche Früchte der Jüngererziehung hervor. Jesus lehrte uns, nicht zurückzusehen, nachdem wir einmal Hand an den Pflug gelegt haben. Wir sollen im Werk des Herrn immer zunehmen und mit klarer Entschlossenheit das Jüngererziehungswerk durch das Zweierbibelstudium herausfordern. Lasst uns die Hand nicht von der Mission Gottes abtun, bis Gott durch uns 500 Bibellehrer und 5000 Gebetsmitarbeiter aufstellt und Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt.

Betrachten wir Vers 15: „Und die Mauer wurde am fünfundzwanzigsten Tage des Monats Elul in zweiundfünfzig Tagen fertig.“ Dieser Vers lehrt uns, dass der Mauerbau in 52 Tagen abgeschlossen und vollendet wurde. Als Nehemia und die Juden durch den Glauben fleißig und entschlossen zusammenarbeiteten, konnte Gott ein Wunder durch sie bewirken und in solch einer kurzen Zeit die Stadtmauer von Jerusalem wiederherstellen. Sogar erkannten alle umliegenden Völker, dass es das Werk Gottes war, so dass ihnen der Mut entfiel und sie vielmehr vor den Juden furchtsam wurden.

Dies gibt uns die Hoffnung, dass die geistlichen Mauern in Deutschland mit der Hilfe Gottes auch in kurzer Zeit wiederhergestellt werden können. Korea wurde in einem Zeitraum von etwa 100 Jahren von einem Land, in dem es keinen einzigen Christen gab, zu einem Land, in dem es eine Mehrheit von Christen gibt, die noch dazu lebendig und einflussreich, voller Gebetsgeist und Weltmissionsvision sind, und nun nach den USA die meisten Missionare in die Weltmission senden. Wir haben in Deutschland eine lange Geschichte des Christentums, schon mehr als 1200 Jahre seit Bonifazius. Wir haben das Glaubenserbe von zahlreichen Helden des Glaubens wie Dr. Martin Luther, Francke, Zinzendorf oder Bonhoefer. Darüber hinaus wurden aus Deutschland zahlreiche einflussreiche Missionare ausgesandt, wie Bartholomäus Ziegenbalg (Indien), Johann Ludwig Krepf (Kenia) oder Ludwig Ingwer Nommensen (Indonesien). Doch dieses geistliche Erbe ist fast vergessen und Deutschland ist vom Geist des Humanismus und Relativismus überwältigt. Weil die Wahrheit des Wortes Gottes relativiert wird und die Menschen im Mittelpunkt stehen anstatt Gott, sind viele Gemeinden in einem bedauernswerten Zustand. Lasst uns daher mit klarer Entschlossenheit den geistlichen Kampf durch das Frühgebet und Bibelstudium kämpfen, dass durch uns die geistlichen Mauern des Wortes Gottes wieder aufgebaut werden, dass wir zu unseren geistlichen Wurzeln zurückkehren, das geistliche Erbe wiedererwecken und Deutschland wieder als ein Bibel-gläubigen Land gebraucht werden kann, dass den guten geistlichen Einfluss auf die Welt ausübt.

3. Die Sicherung der Stadt durch Nehemia (7,1-72)

In Kapitel 7 geht es um die Sicherung der Stadt. Nachdem die Mauer fertig war, konnten sich die Juden nicht einfach auf die faule Haut legen. Sie mussten Wachen aufstellen und die Tore treu öffnen und schließen. Nehemia machte strenge Regeln für die Torhüter, so dass der innere Zusammenhalt gefestigt und sie ihre Identität und Stolz als das Volk Gottes erneuern und wiederherstellen konnten.

Auch wir müssen das Erreichte treu verwalten, damit es nicht verloren geht oder wieder zerstört wird. Gott hat durch unser Frühgebet, durch unser Zweierbibelstudium und die Jüngererziehung in den vergangenen 32 Jahren mächtig gewirkt. Darum ist es wichtig, dass wir uns immer wieder an das geistliche Erbe erinnern und darin bleiben.

In der heutigen Lektion haben wir Nehemias Uneigennützigkeit, sein Missionsbewusstsein und seine Entschlossenheit kennengelernt, so dass er alle inneren und äußeren Anfechtungen überwinden konnte und seine Hände nicht vom Werk abgetan hat. Schließlich wurde die Mauer in nur 52 Tagen wieder aufgebaut. Gott helfe uns mit der Entschlossenheit Nehemias alle Attacken des Satans zurückzuweißen und die geistlichen Mauern des Wortes Gottes in Deutschland und Europa wieder aufzubauen, so dass Deutschland als Bibel-gläubiges Land wiederhergestellt wird und von Europa viele Missionare für die Weltmission ausgesandt werden.

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