Marias Lobgesang (Lk 1,38)

Marias Lobgesang (PDF-Datei)

MARIAS LOBGESANG

Lukas 1,26-56
Leitvers 1,38

„Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.“

Einen frohen 1. Advent! Wir danken Gott, dass wir in dieser gesegneten Adventszeit die frohe Weihnachtsbotschaft studieren und unsere persönliche Liebesbeziehung zu Jesus entwickeln dürfen, sodass wir seine Geburt mit wahrer Freude, Dankbarkeit und Lobpreis feiern können.

Am vergangenen Sonntag haben wir kennen gelernt, wie demütig Jesus sein messianisches Wirken vorbereitete, indem er es als der Messias über sich ergehen ließ, als kleines Kind nach Ägypten gebracht und später „Nazoräer” aus dem unbedeutenden Nazareth genannt zu werden. In seiner Heiligen Familie haben wir Josef kennen gelernt, den Gott durch seinen Glaubensgehorsam gegenüber seiner souveränen Führung als Vorbereiter seines Werkes durch den Messias gebraucht hat. Möge Gott uns helfen, in den Fußstapfen von Josefs Glauben zu wandeln und seiner Führung zu folgen, damit wir als Vorbereiter für sein geistliches Wiedererweckungswerk in Deutschland und Europa gebraucht werden dürfen.

Heute geht es um die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel und um den Lobgesang der Maria, auch Marias Magnifikat genannt. Durch den Engel erfuhr Maria die Gnade Gottes, dass sie berufen war, den Messias Jesus Christus zur Welt zu bringen und was sein Werk sein würde. Als sie durch den Engel zum Glauben an Gottes Gnade kam, traf sie eine Entscheidung, sie anzunehmen, und Gott ihr Leben dafür zur Verfügung zu stellen. Als sie bei ihrer Verwandten Elisabeth Gottes Gnade bestätigt fand, stimmte siein unbeschreiblicher Freude einen herrlichen Lobgesang auf Gott, ihren Heiland, an. Lasst uns heute klar sehen, wer Jesus ist, und was es bedeutet, von Gott durch ihn begnadet zu sein. Möge Gott jedem von uns helfen, im Glauben eine Entscheidung des Lebens für seine Gnade zu treffen, sodass in uns eine freudige Lobeshymne zu Gott aufsteigt und wir den Platz in seiner Heilsgeschichte einnehmen dürfen, den er für jeden von uns vorgesehen hat.

1. Die Ankündigung der Geburt Jesu (26-38)

Erstens: „Sei gegrüßt, du Begnadete!” (26-30)

Sehen wir uns die Verse 26 und 27 an: „Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.” Maria war ein junges Mädchen aus dem Städtchen Nazareth im galiläischen Israel. Sie war verlobt mit Josef, ein Zimmermann, der durch seine gute Renovierungshilfe bekannt war wie H. Samuel Ryu oder M. Markus Yun. Über Maria haben wir schon viele schöne Dinge gehört, weil wir Maria an fast jeden Weihnachten wieder begegnen. Darum ist sie auch sehr beliebt, denn viele Frauen unter uns heißen Maria, z.B. Hirtin Holy Maria. Was für ein Mensch war Maria? Einerseits dürfen wir annehmen, dass sie äußerlich eine normale junge Frau mit einem typischen Leben des traditionellen Israels war – ein Allerweltsleben ohne Besonderheit. Aber als Gott in ihr Leben trat, erfahren wir durch ihre Reaktion im heutigen Text, dass sie etwas Besonderes in ihrem Inneren trug: Sie war fromm und hatte ein demütiges, reines Herz. Einmal ging Maria mit einem Krug hinaus, um Wasser für ihr Elternhaus zu besorgen. Sie kam an einigen Frauen vorbei, von denen eine mit Seitenblick auf sie zur anderen sprach: „Ja, die Maria, die hat einen richtigen Prinzen abbekommen!” Maria hörte das und dachte an Josef: Er war wirklich aus dem Königsgeschlecht Davids, ein Königssohn, ein stattlicher Mann, mit starken Schultern, zu allem guten Werk geschickt, von feinem Charakter. Dann schaute sie nach oben auf den, dem sie alles zu verdanken hatte: Gott! In stiller Dankbarkeit und Freude dachte sie daran, was am wichtigsten war, nämlich dass sie ein Kind Gottes und eine Magd des Herrn sein durfte, die alle Dinge von ganzem Herzen und von ganzer Seele für den Herrn, ihren Gott, tat!

Des Abends saß sie noch versonnen am Spinnrad, das ratternd seine Arbeit verrichtete. Aber in diesem Augenblick leuchtete es hell auf in ihrem Haus, eine Lichtgestalt stand da, und Maria tat erschrocken die Hand ab. Wie von höherer Macht erkannte sie den Engel des Herrn. Es war der Engel Gabriel, den Gott zu ihr gesandt hatte. Sehen wir uns den Vers 28 an: „Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!” Maria erschrak über diese Rede und dachte: „Welch ein Gruß ist das?” (29) Maria dachte, dass die Weichen für ihr Leben längst gestellt wären, und ihre Zukunft schon geregelt wäre. Aber als der Engel zu ihr hineinkam, erschrak sie, weil sie erkannte, dass Gott etwas Besonderes mit ihr vorhatte. Wieso nannte sie der Engel eine Begnadete? War sie nicht mit Josef schon glücklich genug? Welche Gnade sollte sie noch brauchen?

Sehen wir uns die Verse 30 und 31 an: „Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.” Die Gnade, die Gott für sie hatte, bestand darin, dass sie mit einem Sohn schwanger werden und die Mutter des verheißenen Messias sein würde. Allgemein denkt man, dass Gnade eine besondere Errungenschaft oder ein glücklicher Zufall sei. Wir sagen auch, dass wir Gnade bekommen haben, wenn wir durch das Wort Gottes getröstet oder gestärkt worden sind. Aber in der Bibel sehen wir, dass die Gnade Gottes viel mehr beinhaltet, nämlich erstens die unverdiente Gnade der Vergebung unserer Sünden und zweitens die Mission Gottes. Gottes Gnade für Maria bedeutete, dass Gott sie annahm, wie sie war, und dass er ihr eine spezifische Mission anvertraute, nämlich vor ihrer Heirat schwanger zu werden und das Baby Jesus zur Welt zu bringen.

Was würde diese Gnade für Maria mit sich bringen? In der damaligen streng traditionellen Gesellschaft musste Maria mit verschiedenen Leiden rechnen. Es konnte einen scheinbar unlösbaren Konflikt mit Josef und vielleicht die Auflösung ihrer Verlobung bedeuten. Sie konnte als eine skandalöse Frau verachtet und schlimmstenfalls sogar wegen Ehebruch gesteinigt werden. Schließlich bedeutete es für sie, die Schmerzen der Mutter Jesu zu tragen, von denen Simeon sagte, dass sie wie ein Schwert seien, das ihre Seele durchdringen würde. Gottes Gnade für Maria war keine billige sondern eine sehr kostspielige Angelegenheit. Aber es war Gottes Gnade, weil er sie von ihrem Leben ohne besondere Bedeutung errettet und sie als die Mutter des Messias in seiner Heilsgeschichte berufen hatte. Wie wir in Vers 48 erfahren, erkannte Maria diese Gnade, dass Gott sie wirklich zur seligsten Frau unter allen Generationen gemacht hatte.

Wir sind auch Begnadete, weil Gott uns von unserem bedeutungslosen Allerweltsleben errettet und uns als Hirten und Bibellehrer für die jungen Menschen dieser Generation berufen hat. M. Pauline beispielsweise, ist eine Begnadete, weil Gott sie mit Gen 12,2 zum Segen berufen hat und sie mit ihren 4 Kindern als eine liebevolle Hirtin und Bibellehrerin für alle unsere Kinder gebraucht. M. Maria P. Lee ist Begnadete, weil Gott auch sie mit Gen 12,2 zum Segen aufgestellt hat und sie neben ihrer Facharztausbildung für den Lobpreis vor unseren Gottesdiensten gebraucht und durch sie den Medizinstudenten sein Wort geben möchte. Hoffnungsträgerin Johanna Dietzel ist auch eine Begnadete, weil der Herr sie nach seiner Berufung gebrauchen möchte, um ihren Klassenkameradinnen mit dem Gebet das Evangelium von Jesus zu verkündigen.

Leider gibt es auch unter Gläubigen immer einige, die sich mit den gewöhnlichen weltlichen Menschen vergleichen und denken, dass die Mission Gottes keine Gnade, sondern nur eine Belastung sei, die zu viel Hingabe und Selbstverleugnung erfordern würde. Aber das ist nicht wahr. Wir müssen unsere geistlichen Augen dafür öffnen, zu welcher Gnade er uns berufen hat, und von ganzem Herzen dafür danken, dass er uns von unserem sündigen und hoffnungslosen Leben errettet und uns als Begnadete des Herrn berufen hat, die nicht mehr ein kleinbürgerliches Leben ohne Besonderheit zu führen brauchen, sondern als Hirten und Bibellehrer leben dürfen, die für die Errettung der Studenten treu beten und ihr neues Leben mit Priorität für das Bibelstudiums- und Jüngererziehungswerk hingeben, bis Gott 500 Bibellehrer unter uns aufstellt und 5.000 Gebetsmitarbeiter für das Wiederherstellungs- und Wiedererweckungswerk in Deutschland und Europa. Möge Gott jedem von uns helfen, die herrliche Größe und den unermesslichen Wert seiner Gnade zu sehen, mit der er uns berufen hat, und sie dankbar anzunehmen.

Zweitens: „Er wird König sein in Ewigkeit und sein Reich wird kein Ende haben.” (32.33)

Sehen wir uns die Verse 32 und 33 an: „Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.” Nun erklärte der Engel Maria, wer Jesus ist, der durch den heiligen Geist gezeugt und durch sie geboren werden sollte. Jesus ist der Sohn des Höchsten, d.h. der Sohn Gottes, der am Kreuz sich selbst als heiliges, vollkommenes Sühneopfer hingab, um all denen die Sünden zu vergeben und auszutilgen, die an ihn glauben. Jesus, der Sohn Gottes, ist unser Retter von den Sünden.

Jesus würde auch König auf dem Thron Davids im Hause Jakobs, d.h. für sein Volk der Gläubigen bis in Ewigkeit sein. Jesus ist der König, der unsere Herzen mit seinem Frieden, seiner Freude und vor allem seiner ewigen Liebe regieren möchte. Jesus ist der König, der unser Leben souverän zum Besten, zum Segen Gottes führt. Wenn wir Jesus in unser Herz hinein lassen und ihn auf den Thron unseres Lebens setzen, dann können wir seine Königsherrschaft erfahren. Jesus ist der ewige König unserer Herzen und unseres Lebens.

Als ewiger König würde Jesus auch ein ewiges Reich aufrichten. Alle Reiche dieser Welt gehen einmal unter, auch unsere eigenen Reiche in unserer Wohnung oder unserer Fantasie. Aber das Reich, das Jesus aufrichtet, wird kein Ende haben. Dieses Reich möchte Jesus mit uns, den Begnadeten, bauen. Es ist seine Gnade, dass wir nicht mehr für ein vergängliches irdisches Reich arbeiten müssen, sondern uns für die Aufrichtung seines ewigen Reiches hingeben dürfen. Möge der Herr Jesus jedem von uns helfen, unter seiner Königsherrschaft sein ewiges Reich zu ererben und für die Ausbreitung seines Reiches unter den jungen Menschen dieser Generation gebraucht zu werden.

Drittens: „Ich bin des Herrn Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast.” (34-38)

Wie reagierte Maria auf die Ankündigung des Engels über die Geburt Jesu? Sehen wir uns Vers 34 an: „Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?” Maria war bereit, Gottes Gnade anzunehmen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie ohne einen Mann schwanger werden könnte. Sehen wir uns Vers 35 an: „Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.” Der Engel erklärte hier, dass ihre jungfräuliche Empfängnis durch den Heiligen Geist und durch die Kraft Gottes geschehen würde. Die Geburt des Sohnes Gottes durch die Verbindung des Heiligen Geistes und der Fügungsmacht Gottes mit einer Jungfrau ist fraglos das geheimnisvolle Werk Gottes, das unseren menschlichen Verstand übersteigt. Darum wies der Engel Maria in den Versen 36 und 37 auf das Beispiel ihrer Verwandten Elisabeth hin, die ebenfalls durch ein Wunder Gottes schwanger geworden war, obwohl sie schon zu alt und dazu noch unfruchtbar gewesen war. Dies war ein klarer Beweis der Macht Gottes. Darum sagte der Engel in Vers 37: „Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.” Nun lag alles offen vor Maria: die Gnade, die Verheißung und die Allmacht Gottes, die etwas Unmögliches möglich macht. Nun musste sich Maria entscheiden, auf diese Berufung Gottes zu reagieren.

Sehen wir uns den Vers 38 an: „Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.” Maria traf eine klare und unmittelbare Entscheidung des Lebens. Sie nahm die Berufungsgnade Gottes an. Sie war bereit, den Platz in Gottes Heilsgeschichte einzunehmen, den Gott ihr zugewiesen hatte, und sich dort von Gott gemäß seinem großen Willen gebrauchen zu lassen. Die Grundlage für ihre Entscheidung war ihr Glaube, dass Gott in seiner Kraft das tun würde, was er verheißen hatte, und sie souverän an sein Ziel mit ihr in der Heilsgeschichte bringen würde. Sie dachte gar nicht, dass Gott von ihr erwartete, dass sie nun das Unmögliche selber tun und sich selbst übertreffen sollte. Sie fasste vielmehr Vertrauen darauf, dass Gott ihr Schritt für Schritt zeigen würde, wie er sein Verheißungswort an ihr erfüllt und sie zurüstet für sein Werk. Darum sagte sie nicht: „Siehe, ich bin leider gerade zur Magd des Herrn erklärt worden; ich tue darum, was er gesagt hat.”, sondern sie sagte: „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.” Diese Entscheidung würde ihr ganzes Leben verändern und neu machen. Es war eine Entscheidung, sich selbst völlig dem Willen Gottes unterzuordnen und ihr Leben Gott ganz zur Verfügung zu stellen, damit das in ihrem Leben geschehen konnte, was Gott wollte. Maria identifizierte sich dabei selbst als eine Dienstmagd Gottes. Eine Magd hat stets völlig ihrem Herrn zur Verfügung zu stehen. Maria hatte also Gott als den Herrn ihres Lebens angenommen und war bereit, sich von Gott nach seinem Willen in seiner Heilsgeschichte gebrauchen zu lassen, unabhängig davon, wie viele Schmerzen oder Leiden dies auch bedeuten würde.

M. Sarah Chang war nur ein unbedeutendes Mädchen in einem kleinen Dorf in Korea gewesen. Aber auch sie nahm Gottes Gnade an und traf eine Glaubensentscheidung, ihr ganzes Leben Gott zur Verfügung zu stellen, indem sie als eine Missionarin nach Deutschland kam, um ihr Leben und ihre Familie für die Errettung und das Heil der deutschen Studenten hinzugeben. Gott segnete ihren Glauben und stellte durch ihre Hausgemeinde zahlreiche Knechte und Mägde des Herrn unter den Bonner Studenten auf. Möge Gott weiter viele hingebungsvolle Knechte und Mägde des Herrn wie sie und wie Maria unter uns aufstellen, die ohne zu berechnen bereit sind, sich dem Willen Gottes ganz unterzuordnen und als Begnadete des Herrn ein seliges Leben mit Gottes Mission zu führen.

2. Meine Seele erhebt den Herrn (39-56)

Erstens: „Selig bist du, die du geglaubt hast!”(39-45)

Als Maria ihre Lebensentscheidung getroffen hatte, handelte sie nicht menschlich nach dem Gefühl sondern geistlich durch den Glauben. Betrachten wir die Verse 39 und 40: „Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.“ Maria suchte kein Mitleid oder menschliches Verständnis bei Josef. Vielmehr machte sie sich aufgrund der Verheißung Gottes auf, Elisabeth, eine Frau des Glaubens, zu treffen und Glaubensstärkung und Orientierung zu erhalten. Es war nicht einfach für sie, den langen, steilen und gefährlichen Weg zu ihrer Glaubensvorgängerin zu machen, ohne zu wissen, ob sie überhaupt ein offenes Ohr für sie haben würde. Maria aber ging durch den Glauben. Lasst uns von Maria lernen, uns an das Wort Gottes zu erinnern und durch den Glauben zu handeln.

Als Maria ankam und Elisabeth begegnete, geschah etwas Ungewöhnliches. Sehen wir uns Vers 41 an. Der kleine, noch im Mutterleib von Elisabeth befindliche Johannes der Täufer begann vor Freude zu hüpfen, als er die Stimme der Mutter des Messias hörte. Elisabeth erkannte das Werk Gottes und wurde vom Heiligen Geist erfüllt und lobte laut die Gnade Gottes, dass er Maria als Mutter des Messias auserwählt hatte. Sehen wir uns die Verse 44 und 45 an: „Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Und selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn.“ Elisabeth sah Maria geistlich mit den Augen Gottes. Sie ermutigte Maria im Glauben an die Verheißung Gottes durch das klare Zeugnis seines Wirkens. Elisabeth ermutigt uns, die jungen Menschen ebenfalls mit geistlichen Augen anzusehen und sie mit der Verheißung Gottes zu ermutigen.

Zweitens: „Meine Seele erhebt den Herrn” (46-56)

Nun war sich Maria sicher geworden, dass Gottes Verheißung in Erfüllung gehen würde und sah Gottes Gnade der Geburt Jesu Christi bestätigt. Da öffneten sich ihre geistlichen Augen für die Heilsgeschichte Gottes und ihr Herz ging für Gott selbst auf. Sie wurde mit höchster, ja göttlicher Freude erfüllt, und pries und lobte Gott mit einem Lobgesang. Sehen wir uns die Verse 46 und 47 an: „Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.“ Die Freude in Marias Lobpreis wirkt ansteckend. Aber wir müssen den Grund ihrer Freude sehen. In dieser Zeit wollen uns die Lichter und Farben der Weihnachtsmärkte Freude geben. Doch die Freuden dieser Welt sind wie Seifenblasen. Maria aber hatte einen bleibenden Grund zur Freude. Maria freute sich über Gott. Sie freute sich über Gott, weil er den Messias und sein ewiges Reich in die Welt bringen würde. Darum erhob Marias Seele den Herrn als Gott und freute sie sich in ihrem Geist über Gott als ihren Heiland. Sie erhob ihre Stimme und rief: „Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes!”

Aber es gab noch mehr Grund, dass Maria sich an ihrem Herrn als ihrem Heiland erfreute. Sehen wir uns die Verse 48 bis 50 an: „… denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die ihn fürchten.“ Maria sah ihre Niedrigkeit, weil sie nur den Wunsch gehabt hatte, eine gute Ehe- und Hausfrau und eine gute Mutter einiger Kinder zu werden. Aber Gott hatte ihre Niedrigkeit voller Barmherzigkeit angesehen. Maria freute sich schließlich über die Gnade ihres Gottes, dass er sie für sein Heilswerk durch den Messias gebrauchen wollte, dass er ihrem unbedeutenden, niedrigen Leben eine so segensreiche hohe Bedeutung gegeben und sie damit zu einer der gesegnetesten Frauen und zur allerseligsten Frau aller Zeiten erhoben hatte.

Marias Lobgesang endet mit den Versen 54 und 55: „Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.“ Maria singt ein Lied auf die Treue Gottes. Obwohl sein Volk untreu geworden war, half Gott seinem Volk wieder auf, indem er seine Verheißung an die Vorväter erfüllen und sein Volk der Gläubigen durch Jesus als seinen Diener wieder herstellen würde. Auch Deutschland und ganz Europa sind Gottes Diener; denn aus dem Herzen Europas war durch Martin Luther die geistliche Erneuerung Europas geworden, aus dem wiederum Missionare in alle Welt ausgegangen sind. Aber unser Land und Kontinent sind Gott durch den Humanismus untreu geworden. Gott aber gedenkt in Treue seiner Verheißung der Wiedererweckung in Hesekiel 37,14 und hat angefangen, seinen Dienern wieder aufzuhelfen, indem er seinen Knechten und Mägden das Anliegen der Wiedererweckung ins Herz gegeben hat.

Als introvertierter Psychopath, der mit niemanden reden konnte, habe ich ein niedriges Leben für mich selbst geführt und nur den Wunsch gehabt, ein normaler Mensch zu sein. Gott aber hat sich über meine Niedrigkeit erbarmt, und hat mir durch Jesus Christus die Gnade der Berufung zum Bibellehrer für die jungen Menschen gegeben, und hat mich mit seiner Verheißung aus Genesis 15 und 17 zu einem Vater vieler Völker von unzähligen Glaubensnachkommen gemacht, denen er angefangen mit Mersina Deliaggelou seine Gnade geben möchte. Darum singe auch ich: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.

Heute haben wir kennen gelernt, dass Jesus der Sohn des Höchsten und der ewige König ist, der sein Reich ohne Ende aufrichtet. Gott beruft uns als Begnadete und als Mägde und Knechte des Herrn, ihm unser Leben für die Ausbreitung seines Reiches und für das Wiedererweckungswerk zur Verfügung zu stellen. Lasst uns die große Gnade seiner Berufung sehen, und sie mit einer Entscheidung des Lebens beantworten, und Gott mit einen Lobgesang erfreuen. Gott verwende jeden von uns auf dem von ihm vorgesehenen besonderen Platz in seiner Heilsgeschichte durch Jesus Christus. Gott segne euch mit wahrer Weihnachtsfreude durch eine Entscheidung für Gottes Gnade durch Jesus Christus!

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