Lektion 26: Die Gleichnisse vom Himmelreich (Mt 13,24) – neu!
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DIE GLEICHNISSE VOM HIMMELREICH
Matthäus 13,24-58
Leitvers 13,24
„Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.“
Durch das Gleichnis vom Sämann haben wir gelernt, dass das Reich Gottes mit dem Säen eines Wortes Gottes beginnt. Dieser Same des Wortes Gottes hat so großes Lebenspotenzial, Frucht zu bringen, hundertfach, sechzigfach und dreißigfach. Entscheidend sind dabei unsere Herzensböden. Lasst uns unsere Herzensböden durch die Buße kultivieren, damit das Wort Gottes dieses Jahr in unserem Leben groß wachsen und Frucht bringen und das Reich Gottes sich in der ganzen Welt ausbreiten kann.
Heute möchten wir nochmal die Gleichnisse vom Himmelreich studieren. Durch diese Gleichnisse lernen wir Gottes absolute Liebe und Hoffnung für die verlorene, sündige Welt kennen, sein herrliches und ewiges Reich für sie wiederherzustellen. Wir lernen, dass Gott den guten Samen in der Welt sät, wodurch Gott sein Reich in der ganzen Welt aufrichten will. Das Wachstum des guten Samens wird durch das Unkraut gehindert. Doch Jesus lehrt uns durch die Gleichnisse, als gute Samen uns für das Reich Gottes von ganzem Herzen einzusetzen, weil dieser Same so kostbar und mächtig ist, dass die ganze Welt errettet wird. Jesus lehrt uns, mit der Hoffnung auf das Reich Gottes dem Heilungswerk entschlossen bis zum Ende zu dienen. Jesus lehrt uns, trotz der verschiedenen Irrlehren und Lügen des Satans in dieser Welt das Wort des Reiches in die Herzen vieler junger Menschen zu säen. Lasst uns die Gleichnisse Jesu hören und verstehen und alles dafür einsetzen, dass das Reich Gottes in den Herzen unzähliger Menschen aufgerichtet wird.
1. Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (24-30; 36-43)
Lesen wir die Verse 24 und 25: „Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon.“ Jesus deutete seinen Jüngern dieses Gleichnis in den Versen 37 bis 40: „Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist’s, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird’s auch am Ende der Welt gehen.“
Gott sät guten Samen auf seinen Acker. Gott sät durch die Generation hindurch das Wort Gottes durch seine Knechte und richtet durch sie sein Reich auf, in Deutschland, in Europa und überall in der Welt. Die Leute Gottes haben das Wort Gottes gehört, verstanden und aufgenommen und sind darum gute Samen in der Welt. Denn Gott wirkt durch das Leben gebende und vollmächtige Wort Gottes in seinen Leuten und gebraucht sie für das Heilungswerk, um die verdorbene sündige Welt zu heilen.
Warum gibt es aber in dieser Welt böse Menschen, die immer wieder Böses tun, obwohl Gott nur gute Samen in der Welt sät und ununterbrochen durch seine Leute wirkt? Vers 25 sagt, dass der Teufel, als die Leute Gottes sich erholten und schliefen, heimlich kam und Unkraut zwischen den Weizen säte und davon ging. Dies zeigt, dass der Teufel sein böses Werk mit böser Absicht und heimlich durchführt. Keiner kann sein böses Werk bemerken. Der Teufel schläft nicht, sondern arbeitet sehr fleißig, um seine Leute aufzustellen, seine bösen Werke aufzurichten und das Erntefeld der Weizen zu vernichten.
Am Anfang ist das Unkraut vom Weizen kaum zu unterscheiden. Erst später wird der Unterschied erkennbar. Lesen wir die Verse 26 und 27: „Als nun die Saat wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?“ Jesus antwortete: „Das hat ein Feind getan.“ Da wollten die Knechte das Unkraut sofort ausreißen. Doch der Hausvater hinderte sie daran, damit sie nicht versehentlich auch nur eine Weizenähre mit ausrissen. Stattdessen befahl der Hausvater den Knechten, alles miteinander bis zur Ernte wachsen zu lassen. Denn bei der Ernte würde der Hausvater den Schnittern sagen, zuerst das Unkraut zu sammeln, es in Bündel zu binden und zu verbrennen. Der Weizen aber sollte in die Scheune des Hausvaters gesammelt werden.
Durch dieses Gleichnis lernen wir drei wichtige Punkte:
Erstens: Die Liebe des Hausvaters zum Weizen
Der Hausvater ließ den Weizen bis zur Ernte wachsen. Doch wieso ließ er auch das Unkraut bis zur Ernte wachsen? Gemäß dem Menschenverstand musste das Unkraut so früh wie möglich ausgerissen werden. Er tut das, nicht weil er keine Vollmacht hat, das Unkraut auszureißen, sondern weil er mehr Liebe für die Weizen hat. Der Hausvater wollte nicht, dass auch versehentlich nur eine einzige Weizenpflanze mit ausriss. Für den Hausvater war jede einzelne Weizenpflanze so kostbar, dass er nicht wollte, dass auch nur eine davon verloren ging. Wenn wir die Menschen wie das Unkraut sehen, seufzen und denken wir aus Unglauben und Zweifel, dass solche früh genug und wenn möglich sofort beseitigt werden sollten. Doch Gott will nicht, dass wir in solch einer Anfechtungszeit uns mit dem Unkraut beschäftigen, sondern vielmehr Gottes Herz tief begreifen und daran glauben, dass Gott mehr Liebe zum Weizen hat.
Gottes Knecht M. Peter befand sich in den 2000er Jahren in der größten Anfechtungs- und Verfolgungszeit. Das Werk des Satans hinderte das Werk Gottes und M. Peter hätte seinen geistlichen Kampf völlig verzweifelt aufgeben können. Doch statt dass er sich mit dem Unkraut beschäftigte, glaubte er fest an die Liebe Gottes und hielt an seiner Mission und an seinem Wort absolut fest. Er war sich der Liebe Gottes völlig sicher und Gott gab ihm durch sein Gebet die Kraft, mit Mk 6,37a dem Werk Gottes mit großer Freude entschlossen zu dienen und in der Verfolgungszeit den herrlichen Glaubenssieg zu erlangen. 2010 entschied er sich, sich gemäß Esra 7,10 dem Bibelstudium zu widmen, sodass Gott nun seine Dienerschaft und Hingabe für die Erziehung unserer Hirten und Nächsten Generation zu den geistlichen Leitern und Bibellehrern für die postmoderne Generation gebraucht.
Zweitens: Die bösen Menschen leben unter den gerechten Menschen
Wir müssen die Tatsache akzeptieren, dass die bösen Menschen unter den gerechten Menschen leben. Viele fragen sich, warum Gott es überhaupt zulässt, dass die bösen Menschen gedeihen und die Gerechten wegen jener bösen Absicht und Taten so viel Leid tragen müssen, statt dass die bösen Menschen sofort beseitigt werden. Dann fangen die Gerechten an, an der Liebe Gottes und sogar an der Existenz Gottes zu zweifeln. Aber wir müssen die geistliche Realität annehmen, dass Gott nur den guten Samen sät, während der Teufel heimlich das Unkraut zwischen den Weizen sät. Gott wirkt durch seine Leute, dass die Welt durch das Wort des Reiches Gottes geheilt wird und viele in Christus zur neuen Kreatur für die guten Werke geschaffen werden. Wir müssen aber wissen, dass der Teufel sehr listig ist, das Unkraut des Unglaubens, Zweifels und der Furcht in die Herzen der Menschen sät und auf diese Weise versucht, das Werk Gottes zu verhindern.
Diese geistliche Realität können wir durch das Leben von Martin Luther finden. Martin Luther war ein Mensch, der allein durch den Glauben an die einzige Errettung durch Jesus Christus gerecht vor Gott lebte. Doch seine Umgebung war gottlos. Die Sünde der damaligen mächtigen katholischen Kirchen schien das Werk Gottes völlig zu zerstören. Doch Martin Luther blieb nicht verzagt, beschäftigte sich nicht mit dem Unkraut und passte sich der gottlosen Umgebung nicht an, sondern überwand alle Leiden und Verfolgungen mit seinem Mitarbeiter Philipp Melanchton treu bis zum Ende. Er hatte die geistliche Einsicht, dass Gott sie als gute Samen in der Welt gesät hat. Darum wandelte er mit Gott, veröffentlichte die 95 Thesen und verteidigte mutig die Wahrheit des Wortes Gottes. Gott wirkte durch diese wenigen Personen und führte eine großartige Erweckung in Deutschland herbei.
Durch die Leute des Teufels werden die einzige Errettung durch den Glauben an Christus Jesus und Jesu Weltmissionsbefehl relativiert. Verschiedene Irrlehren wie der Humanismus, Materialismus und Hedonismus sind ein großes Hindernis für uns Christen. Das Werk durch das Unkraut scheint uns, den Leuten Gottes, nur das Leiden zuzufügen. Doch es ist die geistliche Realität, dass wir in einer sündigen abtrünnigen Zeit leben. Es ist die geistliche Realität, dass wir abgelehnt, verfolgt und missverstanden werden, weil der Teufel das Unkraut zwischen den Weizen sät. Weil der Teufel fleißig das Unkraut sät, befinden wir uns in einem geistlichen Ringkampf. Unser Kampf besteht darin, in dieser sündigen abtrünnigen Zeit geistlich wach zu bleiben und von Gott und seinem Wort allein abhängig zu leben. Lasst uns gerade in der Anfechtungs- und Verfolgungszeit noch entschlossener und konsequenter dem Evangeliumswerk dienen und Gottes wunderbare Herrlichkeit sehen.
Drittens: Das Gericht über die Gottlosen und die Belohnung für die Kinder Gottes
Sehen wir uns die Verse 41 bis 43 an: „Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!“ Gott wartet noch, aber es wird ein Ende dieser Welt geben und das Gericht Gottes kommen (Hebr 9,27; 2. Kor 5,10). Bei der Ernte wird der Herr seine Engel aussenden und das Unkraut vom Weizen ganz klar trennen. Gottes Gericht wird schrecklich sein für das Unkraut. Die Kinder des Bösen werden am Ende der Welt von den Engeln gesammelt und schließlich in den Feuerofen, wo Heulen und Zähneklappern sein wird, geworfen werden. Doch für alle, die inmitten der verdorbenen und anfechtungsreichen Welt Gott treu gedient haben, wird das Ende der Welt der Tag des herrlichen Sieges und der überschwänglichen Freude sein.
Apostel Paulus jagte nach dem vorgesteckten Ziel im Himmelreich, nämlich dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes. Das ewige Leben mit einem unverweslichen Auferstehungsleib im herrlichen Reich Gottes zu empfangen, war das wahre Ziel seines Laufens. Mit diesem Ziel predigte er das Wort Gottes trotz harter Bedrängnisse und sogar vom Gefängnis aus, sodass er am Ende seines Lebens bezeugen konnte: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.“ (2. Tim 4,7.8)
Weil wir die himmlische Krone der Gerechtigkeit empfangen werden, können wir in dieser ungerechten, sündhaften Welt vor Gott durch den Glauben leben. Weil wir wie die Sonne im Reich unseres Vaters leuchten werden, können wir mit Geduld und Siegeszuversicht dem Evangeliumswerk bis zum Ende unseres Lebens von ganzem Herzen dienen. Seht ihr alle schon das Ziel? Seht ihr alle schon die Belohnung des Reiches Gottes?
2. Das Gleichnis vom Senfkorn und Sauerteig (31-35)
Diese beiden Gleichnisse beschreiben das unheimlich große Wachstumspotenzial des Himmelreiches und dessen enormen Einfluss. Betrachten wir uns zunächst das Gleichnis vom Senfkorn. Lesen wir dazu die Verse 31 und 32: „Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen.“ Ein Senfkorn ist das kleinste unter allen Samenkörnern. Doch sobald es wächst, wird es größer als alle Pflanzen, zu einem Baum, zu dem sogar die Vögel kommen und unter seinen Zweigen wohnen. Genauso beginnt das Werk Gottes klein wie ein Senfkorn, doch es wächst zum größten Baum heran.
Das Reich Gottes auf Erden begann durch das Baby Jesus in der Krippe. Jesus war klein und hilflos im Vergleich zu Kaiser Augustus, der auf dem Thron des Römischen Reiches saß. Das Reich des Augustus ist untergegangen. In dem Baby Jesus in der Krippe jedoch war das Leben. So wuchs er heran und eroberte die ganze Welt mit der Liebe Gottes. Das UBF-Werk war vor ca. 50 Jahren wie ein kleines Senfkorn. Doch als nur wenige Missionare sich dem Bibelstudium widmeten und das Reich Gottes verkündigten, konnte unser UBF-Werk ununterbrochen wachsen und es wurden Missionare in mehr als 80 Länder ausgesandt.
Gottes Werk in Bonn begann mit zwei Missionaren und einer Bibelschülerin. Diese eine Bibelschülerin wurde durch den Glauben herausgefordert, in ihrem Ego völlig zu ersterben und sich für eine gott- und missionszentrierte Hausgemeinde zu entscheiden. Doch es war ein sehr harter Kampf für sie, ihr Ego zu verleugnen, um die Mission Gottes im Gehorsam zu erfüllen. Da wuchs ein Wort Gottes aus Lk 1,38 in ihrem Herzen wie ein Senfkorn. Dieses Senfkorn wuchs zu einem Baum, sodass dieses Wort Gottes ihr Sündenproblem völlig gelöst und sie zu einer einflussreichen Glaubensmutter und zum Segen für die jungen intellektuellen Studenten am Campus verändert hat.
Ein junger Mann führte ein ausschweifendes Leben nach seiner Begierde und seinem Stolz. Sein Stolz machte ihn geistlich so krank, dass er gegenüber den Leuten Gottes rebellisch und zum Verfolger der Gemeinde wurde. Doch Gottes Wort aus Apg 9,15 wuchs in seinem Herzen, sodass er Buße tat und ein neues Leben als Gottes auserwähltes Werkzeug beginnen durfte. Das Wort Gottes wuchs in seinem Herzen wie ein Senfkorn bis heute kräftig heran und veränderte ihn zum Bibellehrer, Prediger und geistlichen Leiter für die jungen Menschen in Deutschland.
Das Reich Gottes ist wie ein Senfkorn am Anfang unbedeutend und klein, aber es weist mächtiges Wachstumspotenzial auf. Ein Wort Gottes scheint unbedeutend und nicht wichtig zu sein. Doch dieses eine Wort Gottes wächst im Herzen eines Menschen wie ein Senfkorn zu einem großen Baum heran und verändert einen Menschen zum einflussreichen Segen. Ich sehe, dass das Wort Gottes in den Herzen unseres Daniel-, Esra- und Sarah-Teams wie ein Senfkorn kontinuierlich wächst. Gott trainiert sie durch das Gruppenbibelstudium am Mittwoch und erzieht sie zu den tüchtigen Bibellehrern, die das Reich Gottes in die Herzen ihrer Schulkameraden einpflanzen. Lasst uns in diesem Jahr dem Senfkornwerk von ganzem Herzen dienen. Möge Gott durch unser ZBS mit den Hoffnungsträgern, den Campusbibelabend an der HBRS, unser Gebet am Bonner Juridicum, an der medizinischen und philosophischen Fakultät sowie an der Uni Koblenz und FH Remagen Deutschland und Europa zum Königreich von Priestern und heiligen Volk verändern.
Betrachten wir uns nun das Gleichnis vom Sauerteig in Vers 33: „Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.“ Ein wenig Sauerteig genügt, um eine riesige Menge Mehl ganz zu durchsäuern.
Das Reich Gottes im Herzen eines Menschen scheint am Anfang wie etwas Sauerteig nicht bedeutend zu sein. Doch wie etwas Sauerteig den ganzen Mehl ganz durchsäuert, so kann ein Mensch, der das Reich Gottes in sich hat, innerlich wachsen, bis er den großartigen Einfluss auf unzählige Menschen ausübt und diese in Christus verändert werden können. Diejenigen, die das Reich Gottes in ihren Herzen haben, haben so starken Einfluss, dass ihre Freunde, ihre Stadt, ihr Land und sogar die ganze Welt verändert werden können.
Als ein Mensch, Esra, sich auf das Bibelstudium, den Gehorsam und die Lehre des Wortes Gottes entschied, wurde eine große geistliche Erweckung in seinem Volk herbeigeführt. Die Entscheidung eines Menschen Esra war der Schlüsselfaktor für die Veränderung der Israeliten und ihre Rückkehr zur Bibel. Das Bibelstudium von Esra hatte so großen Einfluss, dass sein Volk als ein Volk des Wortes Gottes, als eine königliche Priesterschaft wiederhergestellt wurde. In einer geistlich chaotischen Zeit, in der die Menschen das Wort Gottes vergessen hatten, gebrauchte Gott Esra, um eine geistliche Erweckung in Israel zu bewirken und ihre geistlichen Identität als ein Volk Gottes wiederherzustellen.
Als ein Mensch, Nehemia, ein zerbrochenes Hirtenherz für sein Volk hatte, betete und die Leiter des Volkes herausforderte, gemeinsam die Mauern wiederaufzubauen, da wurden die Leiter von seinem Hirtenherzen und seiner Vision mobilisiert, zusammenzuarbeiten. Ein Mensch, Nehemia, übte den großartigen Einfluss aus, sodass die Mauern Jerusalems in 52 Tagen wieder aufgebaut werden und das Volk Israel geistlich wiederhergestellt wurde. Ein Mensch, George Verwer, der Jesus entschlossen nachfolgt und ein brennendes Herz für die Weltmission hat, hat zahlreiche Christen zur entschlossenen Nachfolge Jesu und Hingabe für die Weltmission mobilisiert.
Wollt ihr wie Sauerteig sein, der die ganze Welt verändert? Dann lasst ein Wort Gottes in euren Herzen wachsen, bis es euch zu den einflussreichen Bibellehrern für die Weltmission verändert!
3. Das Gleichnis vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle (44-46)
Diese beiden Gleichnisse beschreiben das Reich Gottes als einen kostbaren Schatz, den wir suchen und finden müssen, und für den es sich zu 100 Prozent lohnt, alles einzusetzen. Betrachten wir uns das Gleichnis vom Schatz im Acker in Vers 44: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.“ Als ein Mensch im Acker, den er gepachtet hatte, zufällig einen verborgenen Schatz fand, war er hocherfreut, sodass er diesen Schatz wieder verbarg und all seinen Besitz verkaufte, nur um diesen Acker mit dem Schatz zu kaufen. Dieser Mann war nicht auf der Suche nach diesem Schatz. Er war bestimmt zufrieden mit seinem Leben und es schien ihm an nichts zu mangeln. Doch als er eines Tages diesen Schatz fand, da wurden seine geistlichen Augen geöffnet und plötzlich bekam sein Leben einen neuen Sinn und eine wahre Bedeutung.
Gottes Knecht M. Peter hätte nach seinem Doktor eine steile Karriere einschlagen können. Doch als er in dem Reich Gottes den wahren Schatz fand, konnte er auf ein bequemes und angesehenes Leben verzichten und sich stattdessen für die Campusmission in Deutschland und Europa, koste es, was es wolle, einsetzen. Um diesen einen Schatz des Reiches Gottes zu bewahren, gibt er seine ganze Zeit, sein ganzes Herz und seine ganze Kraft für das Heilungswerk Gottes hin. Gott gebraucht ihn als geistlichen Leiter und als Hirten für die Aufstellung von globalen geistlichen Leitern.
Einer der einheimischen Hirten träumte davon, nach seinem Studium ein erfolgreicher Professor zu werden und viel Ruhm und Anerkennung zu erhalten. Doch er war nicht glücklich, weil er sich unter seiner Lieblosigkeit und Selbstsucht quälte. In Jesus fand er den wahren Schatz. Weil er den Wert des Reiches Gottes erkannt hatte, durfte er sein Leben Jesus unterordnen und die Berufung Gottes annehmen. Gott gebraucht ihn nun als verantwortlichen Hirten und Leiter für die Weltmission.
Unsere Nächste Generation ist privilegiert, weil sie von Mutterleib an von Gott auserwählt und berufen worden sind, Hirten und Bibellehrer für diese Generation zu sein. Dass sie bereits seit ihrer Kindheit das Wort Gottes studieren und in dem Bild Jesu wachsen dürfen, ist einzig und allein Gottes Geschenk der Gnade. Einer dieser Nächsten Generation hat sich entschieden, gemäß Mt 6,33 zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten, indem er seine Karriere aufgab, um der Berufung Gottes zu folgen. Er hat erkannt, dass das Reich Gottes der größte Schatz ist, für den es sich lohnt, sein ganzes Leben hinzugeben. Weil er den Schatz des Reiches Gottes bis zum heutigen Tag bewahrt hat, segnet Gott ihn und gebraucht ihn als vorbildlichen Hirten für die jungen Menschen.
Lesen wir nun die Verse 45 und 46: „Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“ Der Kaufmann war aktiv auf der Suche nach guten Schätzen. Doch weder Reichtum noch Ehre noch Karriere noch menschliche Liebe konnten seinen Seelendurst zufriedenstellen. Er gab nicht auf, nach der besten Perle zu suchen, bis er das Reich Gottes fand. Weil das Reich Gottes für ihn so kostbar war und er wusste, dass er damit das ewige Leben gewann, da konnte er all seinen Besitz verkaufen, um diese kostbare Perle zu kaufen. Das Reich Gottes war für ihn unvergleichlich größer und wertvoller als alles andere in der Welt.
Mose erkannte, dass die Zugehörigkeit zum Volk Gottes viel kostbarer und wertvoller war, als alle Schätze und aller Reichtum Ägyptens. Er wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden als eine Zeit lang den Genuss der Sünde haben. Er hielt die Schmach Christi für viel größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens, sodass er sich entschied, Ägypten zu verlassen, und den Pharao bis zum Ende herausforderte, das Volk Israel ziehen zu lassen.
Die samaritische Frau in Johannes 4 war ständig auf der Suche nach der Liebe der Männer. Doch sechs Männer konnten ihren Durst nach Liebe nicht stillen. Erst als sie Jesus, den heiligen Gott, traf, wurde ihr Seelendurst wahrhaft gestillt und sie wurde zu einer fröhlichen Zeugin Jesu für ihre ganze Stadt verändert.
Apostel Paulus hatte viele weltliche Schätze gesammelt. Aber als er auf dem Weg nach Damaskus den auferstandenen Jesus fand, hielt er all diese weltlichen Schätze für Dreck, weil er erkannt hatte, dass die Erkenntnis von Jesus Christus alles für ihn ist.
Irdische Schätze werden vergehen. Sie können uns nicht wahrhaft glücklich machen. Vor allem können sie unsere Seele nicht erretten. Doch das Reich Gottes ist der kostbarste Schatz, der uns glücklich und selig macht und uns ewiges Leben verspricht. Darum lohnt es sich absolut, sich für das Reich Gottes völlig hinzugeben, auch wenn es menschlich gesehen wie ein Verlustgeschäft zu sein scheint. Lasst uns wie der Bauer und wie der Kaufmann die einzige kostbare Perle des Reiches Gottes bewahren und finden und bereit sein, uns völlig dafür hinzugeben.
4. Das Gleichnis vom Fischnetz
Sehen wir uns die Verse 47 bis 50 an. In diesem letzten Gleichnis sagt Jesus, dass das Himmelreich einem Netz gleicht, das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt. Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, lesen die guten Fische in Gefäße zusammen, während die schlechten weggeworfen werden. Hier lernen wir die Ernsthaftigkeit des Gerichts Gottes kennen. Am Ende der Welt werden nur zwei Arten von Menschen, nämlich gute und schlechte, voneinander unterschieden. Wenn Jesus in Vers 47 vom Netz spricht, dann meint er die Gemeinde, die alle Arten von Menschen aufnimmt. Viele von den Menschen denken, dass sie gerettet werden, weil sie eben in der Gemeinde sind. Doch Jesus sagt ganz klar in Vers 48, dass nicht das Netz, sondern der Fisch für das Ende entscheidend ist.
Dies lehrt uns, dass es nicht reicht, Gemeindemitglied zu sein. Nur die wahren Jünger Jesu, die konsequent mit der Gnade der Vergebung und Berufung leben, sind gute Fische, denen Gott das ewige Leben gibt, während diejenigen, die unentschlossen und relativ gegenüber der Mission Gottes handeln, schlechte Fische sind und in die Verdammnis geworfen werden.
Judas Iskariot folgte Jesus drei Jahre lang treu nach. Doch obwohl er zu den 12 Jüngern Jesu gehörte, gehörte er zu den Kindern des Bösen, weil er das Geld mehr liebte als Jesus und Jesus am Ende schließlich verriet.
Statt gleichgültig und humanistisch zu sein, ist es darum unsere Aufgabe, den Jüngern Jesu in der Gemeinde zu helfen, ihr neues Leben für das Heilungswerk praktisch hinzugeben. Es ist ein ernsthaftes Problem, dass es viele junge Menschen in der Gemeinde gibt, die das Wort Gottes so oft hören, aber trotzdem geteilten Herzens sind und von der Mission als Hirten und Bibellehrer nur sprechen, statt sie praktisch zu erfüllen. Jesus warnt auch die Jünger, die durch ihre Hirten und Eltern in der Gemeinde erzogen werden, davor, die Gnade der Vergebung und Berufung zu vergessen, zu murren, sich zu vergleichen und ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Sie werden nicht gerettet, weil sie in die Gemeinde gehen. Sie werden in das Zorngericht kommen, weil sie nicht entschlossen auf der Seite der Wahrheit gestanden und der Berufung Gottes nicht gehorcht haben. Jesus ermahnt sie darum, lernwillig und dankbar die Jüngererziehung anzunehmen, sich selbst zu verleugnen und gute Fische zu sein, die in das Reich Gottes gehören.
In Vers 52 zieht Jesus ein Fazit aus seinen Gleichnissen: „Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“ Jesus ermutigte all seine Jünger, im Dienst des Reiches Gottes durch den Glauben ihr Bestes zu geben und den guten Samen des Wortes Gottes in dieser Welt zu säen.
Heute haben wir gelernt, dass das Reich Gottes damit beginnt, den guten Samen des Evangeliums zu säen. Gott liebt die Kinder des Reiches absolut. Statt uns mit dem Unkraut zu beschäftigen, sollen wir als Kinder des Reiches noch entschlossener dem Evangeliumswerk dienen, weil der Teufel fleißig und heimlich arbeitet, um das Werk Gottes in uns zu verhindern. Wir sollen Geduld und Zuversicht haben, dass das Himmelreich, obwohl es anfangs wie ein Senfkorn klein und unbedeutend aussieht, schließlich zum großen Baum wächst und wir, die Kinder Gottes, das Reich Gottes ganz sicher erlangen werden. Lasst uns klare geistliche Einsicht und Zuversicht für das Werk Gottes haben und unser ganzes Leben für die kostbare Perle des Reiches Gottes einsetzen, indem wir den Samen eines Wortes Gottes in die Herzen unzähliger junger Menschen einpflanzen, damit Gott unser Land als eine Hirtennation und Europa als einen Missionare aussendenden Kontinent für die ganze Welt aufstellt und sein ewiges Reich völlig wiederherstellt. Möge Gott jeden von euch als hervorragenden Bibellehrer für das Reich Gottes gebrauchen.